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Das komplette Programmheft 2000 - Deutscher Fernsehpreis

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ZDF-Intendant Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte:<br />

„Ein TV-Event zwischen<br />

Reiz und Risiko.“<br />

1999 haben ARD, RTL, SAT.1 und ZDF<br />

die TV-Gala Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong>,<br />

die aus den Veranstaltungen<br />

Goldener Löwe und TeleStar zusammengeführt<br />

wurde, gemeinsam aus<br />

der Taufe gehoben. Ein mediales Unterfangen<br />

der besonderen Art, waren<br />

doch vermeintliche Konkurrenten aus<br />

öffentlich-rechtlichen und privaten<br />

Sendern mit dem hohen Anspruch<br />

angetreten, einen gemeinsamen Preis<br />

auszuloben, der Maßstäbe und Standards<br />

für das deutsche Fernsehen<br />

setzt – gleichsam als Gütesiegel. Und<br />

die Premiere 1999 war ein voller Erfolg,<br />

eine konzertierte Fernseh-Aktion sozusagen.<br />

Editor


Keine Konkurrenz zwischen den vier<br />

Sendeanstalten, sondern Einigkeit im<br />

Bestreben, die konsequente Programmentwicklung<br />

im dualen System zu<br />

markieren und durch herausragende<br />

TV-Produkte nachhaltig zu stärken:<br />

ein TV-Event zwischen Reiz und Risiko.<br />

<strong>Das</strong> Bündnis Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong><br />

ist gut und richtig, denn es werden<br />

hier Menschen ausgezeichnet, die<br />

vor und hinter der Kamera Bewegendes,<br />

Spektakuläres, Unterhaltsames,<br />

Spannendes, Informatives, Witziges,<br />

Originelles und Nachhaltiges; kurzum:<br />

Großartiges – und deswegen Preiswürdiges<br />

geschaffen haben.<br />

Eine Auszeichnung für hervorragende<br />

TV-Leistungen hilft aber nicht nur dem<br />

deutschen Fernsehen insgesamt, sondern<br />

ermuntert auch zum freudigen<br />

Tanz auf internationalem Parkett, denn<br />

Deutschland gehört heute zu den<br />

wichtigsten Fernsehmärkten der Welt.<br />

Als einer der Stifter des Deutschen<br />

<strong>Fernsehpreis</strong>es danke ich dem Vorstand,<br />

der im Hintergrund die mühevolle<br />

Arbeit wieder einmal bestens<br />

ial<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 5<br />

gemanagt hat, der ZDF-Event-Redaktion,<br />

die in diesem Jahr die Sendung<br />

redaktionell betreut sowie der fachkundigen<br />

und unabhängigen Jury, die<br />

engagiert und leidenschaftlich das<br />

zurückliegende TV-Jahr durch ihre<br />

Nominierungen bzw. Auszeichnungen<br />

beurteilt hat. Keine leichte Aufgabe,<br />

denn die eine oder andere Entscheidung<br />

mag vielleicht – wie bei jeder<br />

Preisfindung – umstritten sein.<br />

Im Namen des ZDF danke ich des weiteren<br />

den Kollegen aus den Partner-<br />

Fernsehsendern und allen Beteiligten<br />

für ihr Engagement und wünsche uns<br />

allen einen ebenso hinreißenden wie<br />

unvergeßlichen Abend im Kölner Coloneum.<br />

Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte,<br />

Intendant des ZDF


Nominierungen:<br />

Die Stories:<br />

Weiblicher Krisen-Thriller,<br />

packendes Kindheitsdrama,<br />

tödlicher Millionenraub<br />

DOPPELTER EINSATZ<br />

Seit fünf Jahren ein Quoten-Garant<br />

für RTL: Bis zu 7,25 Millionen Zuschauer<br />

fiebern mit, wenn Sabrina<br />

Nikolaidou (Despina Pajanou) und<br />

ihre Partnerin (seit 1998 Petra Kleinert<br />

als Ellen Ludwig) auf dem Hamburger<br />

Kiez brutale Gangster jagen. Im TV-<br />

Movie DOPPELTER EINSATZ: BLUT-<br />

ROTER MOND gerät Sabrina in die<br />

schlimmste Krise ihrer Polizisten-Karriere:<br />

zuerst unterläuft ihr ein schwerwiegender<br />

Fehler, der eine junge Streifenpolizistin<br />

das Leben kostet. Dann<br />

soll sie eine Tatzeugin schützen – und<br />

sie verliebt sich voller Schuldgefühle<br />

in die geheimnisvolle junge Frau ...<br />

Mit diesem actiongeladenen Thriller<br />

um ein außergewöhnliches Krimi-<br />

Thema gelang ein neues Highlight<br />

der Spannungs-Unterhaltung.<br />

Produktion: Studio Hamburg<br />

Producer: Peter Otto<br />

Buch: Norbert Eberlein<br />

Regie: Torsten C. Fischer<br />

Redaktion: Peter Jännert, Torsten Götz<br />

Sender: RTL<br />

Bester<br />

Fernseh


VERSCHWINDE VON HIER<br />

Janosch (Martin Feifel) bringt Lukas<br />

(als Fünfjähriger: Jonathan Beck, Foto)<br />

Zocken, Autofahren und den Spaß am<br />

Leben bei. Deshalb hängt der Junge<br />

auch so sehr am Gefährten seiner unkonventionellen<br />

Mutter Janna (Gruschenka<br />

Stevens, Foto). Als Janosch ins<br />

Gefängnis muß und ein neuer Mann<br />

(Michael Brandner) seinen Platz einnehmen<br />

soll, bricht für Jannas Sohn<br />

(als 13jähriger: Simon Glöcklhofer)<br />

eine Welt zusammen – er nimmt den<br />

Kampf mit dem Rivalen auf ... Einen<br />

„episch verschlungenen, von Klimax<br />

zu Klimax eilenden Spielfilm“ nannte<br />

FUNKKORRESPONDENZ das Fernsehspiel<br />

VERSCHWINDE VON HIER. Franziska<br />

Buch (Drehbuch und Regie) gelang<br />

ein anspruchsvolles Werk mit glänzenden<br />

Darstellerleistungen.<br />

Produktion: MARAN FILM/Bavaria Film<br />

Produzent: Michael Hild (MARAN FILM)<br />

Buch und Regie: Franziska Buch<br />

Redaktion: Thomas Martin,<br />

Brigitte Dithard (SWR)<br />

Sender: ARD/SWR/ARTE<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 7<br />

WARTEN IST DER TOD<br />

Drei frühere Kampfpiloten riskieren<br />

einen Millionenraub. Der Coup gelingt,<br />

die Beute wird versteckt – doch<br />

dann zerbricht die Freundschaft des<br />

Gangster-Trios. Ein mörderisches<br />

Katz-und-Maus-Spiel läßt nur Verlierer<br />

zurück ... Der Thriller-Zweiteiler<br />

WARTEN IST DER TOD gehörte zu<br />

den Top-Krimis der vergangenen TV-<br />

Saison. Großartig sinnliche Bilder<br />

(Kamera: Peter Döttling) und erstklassige<br />

Spannungs-Dramaturgie:<br />

Der im Schwarzwald aufgewachsene<br />

Autor und Regisseur Hartmut Schoen<br />

(49) inszenierte mit Stars wie Ulrich<br />

Tukur (Foto re.), Henry Hübchen,<br />

Jörg Schüttauf (Foto li., mit Isabell<br />

Gerschke), Barbara Auer und Anja<br />

Kling eine Nervenkitzel-Story ohne<br />

Längen.<br />

Produktion: Multimedia<br />

Produzentin: Dagmar Rosenbauer<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Klaus Bassiner, Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF/ARTE<br />

film/Mehrteiler


Nominierungen:<br />

Die Geschichten:<br />

Jagd auf Psycho-Mörder,<br />

Richterin mit Herz,<br />

Comedy aus Köln<br />

DIE CLEVEREN<br />

Täterjagd mit Intelligenz und angewandtem<br />

Fachwissen: Polizeipsychologe<br />

Dr. Dominik Born (Hans-Werner<br />

Meyer, Foto) und Kripo-Kommissarin<br />

Eva Glaser (Astrid M. Fünderich, Foto)<br />

sind DIE CLEVEREN. Zum ersten Mal<br />

stand in einer deutschen Krimi-Serie<br />

die „Profiling“-Methode im Mittelpunkt.<br />

Dabei erstellen besonders geschulte<br />

Experten ein differenziertes<br />

psychologisches Täter-Profil, wenn<br />

die gewöhnliche Spuren- und Motivsuche<br />

nicht mehr greift. So entlarven<br />

Born und Glaser Serienkiller, Fetischmörder,<br />

seelisch gestörte Täter jeder<br />

Couleur – in einem neuen, hochspannenden<br />

Krimi-Format, das auf offen<br />

zur Schau gestellte Gewalt weitgehend<br />

verzichten kann.<br />

Produktion: Studio Hamburg<br />

Producer: Michael Lehmann<br />

Buch: Johannes W. Betz<br />

Regie: Peter Ristau, Bernhard Stephan,<br />

Markus Imboden, Christine Wiegand u.a.<br />

Redaktion: Marcus Mende, Barbara Thielen<br />

Sender: RTL<br />

Serie<br />

Beste


JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU<br />

„Eine Athmosphäre schlawinerischen<br />

Charmes“ bescheinigte die SÜDDEUT-<br />

SCHE ZEITUNG dieser Koproduktion<br />

von ARD und ORF: „Dem Vergnügen<br />

an gepflegter Unterhaltung steht nichts<br />

im Wege.“ 13 neue Folgen JULIA – EINE<br />

UNGEWÖHNLICHE FRAU führen die<br />

erfolgreiche Story der Bezirksrichterin<br />

im österreichischen Retz überzeugend<br />

fort. Eine überragende Christiane Hörbiger<br />

(Foto re.) im Mittelpunkt des<br />

Geschehens, kongeniale Darsteller<br />

wie Peter Bongartz (re.), Franz Buchrieser,<br />

Fritz Karl (li.) und Marion Mitterhammer<br />

(Foto) in weiteren Rollen,<br />

dazu die glänzenden Bücher von Autor<br />

Peter Mazzuchelli: insgesamt gelang<br />

eine Familienserie allererster Qualität.<br />

Produktion: DOR Film<br />

Produzenten: Kurt Stocker, Danny Krausz<br />

Buch: Peter Mazzuchelli<br />

Regie: Gero Erhardt,<br />

Walter Bannert, Peter Sämann<br />

Redaktion: Dr. Michael Beckert (ARD/SR),<br />

Alexander Vedernjak (ORF)<br />

Sender: ARD/SR/ORF<br />

RITAS WELT<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 9<br />

„Dampfwalzen-Lustigkeit, vulgäre<br />

Sprache und eine Hauptfigur, die unentwegt<br />

auf höchster Drehzahl läuft“,<br />

meckerte der EVANGELISCHE PRESSE-<br />

DIENST über RITAS WELT aus dem katholischen<br />

Köln. „Wer den Krawall-<br />

Humor einer lärmenden rheinischen<br />

Frohnatur wie Gaby Köster schätzt,<br />

wird sich mit RITAS WELT gewiß ganz<br />

prächtig unterhalten.“ Offenbar trifft<br />

dies auf überwältigend viele Fernseh-<br />

Fans zu. Großartige sechs Millionen<br />

Zuschauer hatten ihren Spaß an der<br />

schnellen Comedy von RTL (Foto:<br />

Gaby Köster, Lutz Herkenrath) – genauso<br />

wie die Jury des Grimme-Institutes,<br />

die der Hauptdarstellerin<br />

und den Autoren ihre Preise verlieh.<br />

Ein Volltreffer der TV-Unterhaltung!<br />

Produktion: Columbia Tristar<br />

Executive Producer: Christiane Ruff,<br />

Imre von der Heydt<br />

Buch: Die SchreibWaisen – Peter Freiberg,<br />

Michael Gantenberg, Thomas Koch<br />

Redaktion: Holger Andersen<br />

Sender: RTL


Nominierungen:<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 11<br />

POP <strong>2000</strong> SCHÄUBLES FALL<br />

DER TUNNEL<br />

Die Geschichte der Pop-<br />

Musik in Deutschland<br />

(Foto: Udo Lindenberg in<br />

Ostberlin) porträtiert der<br />

Doku-Zwölfteiler POP <strong>2000</strong>.<br />

Enthalten: historische Aufnahmen<br />

von Kult-Bands<br />

wie Can, Amon Düül, Kraftwerk,<br />

Reflexionen über<br />

Rock ’n’ Roll und Schlager<br />

in der Kulturentwicklung<br />

von Nachkriegsdeutschland,<br />

heutige Beispiele,<br />

viele Interviews. 18 Monate<br />

dauerte die aufwendige<br />

Produktion: Man sieht es<br />

ihr an, im besten Sinn.<br />

Produktion: Me, Myself & Eye<br />

Idee & Produzent:<br />

Jörg A. Hoppe (MME)<br />

Executive Producer MME:<br />

Simone Adelsbach<br />

Autoren- und Redaktionsteam:<br />

Stefan Kloos, Christian Bettges,<br />

Fank Jastfelder, Tom Theunissen<br />

Redaktion: Rolf Bringmann<br />

(WDR), Michael Au<br />

Sender: WDR<br />

Beste<br />

Ein Mann wird Opfer einer<br />

Intrige. In 67 Minuten Film<br />

zeichnen Stephan Lamby<br />

(41) und Prof. Michael Rutz<br />

(49) den rasanten politischen<br />

Abstieg Wolfgang<br />

Schäubles nach. „Eine gelungene<br />

Dokumentation“,<br />

lobte die SÜDDEUTSCHE ZEI-<br />

TUNG SCHÄUBLES FALL:<br />

INNENANSICHTEN EINER<br />

AFFÄRE. Ein wichtiges Dokument<br />

zur Geschichte<br />

der Parteienrepublik – vor<br />

allem dank mehrerer Interviews,<br />

in denen die Autoren<br />

den ehemaligen CDU-<br />

Vorsitzenden Schäuble<br />

(Foto) zu ungewöhnlich<br />

offenen Worten führten.<br />

Redaktion: Alexander von<br />

Sobeck-Skal, Dr. Klaus Radke<br />

Autoren: Stephan Lamby,<br />

Prof. Michael Rutz<br />

Sender: Phoenix/ARD<br />

September 1962: 41 Studenten<br />

graben einen 135<br />

Meter langen Tunnel von<br />

West- nach Ostberlin. Sie<br />

wollen Freunde, Familienmitglieder,<br />

Geliebte aus<br />

der durch den Mauerbau<br />

vom Westen abgeriegelten<br />

DDR befreien. Oder sie sind<br />

aus Idealismus bei der lebensgefährlichen<br />

Aktion<br />

dabei. 29 Menschen gelingt<br />

durch den Tunnel die<br />

Flucht ... <strong>Das</strong> Doku-Drama<br />

DER TUNNEL ist ein bewegendes<br />

Lehrstück über Zivilcourage.<br />

Autor Marcus<br />

Vetter stellte Szenen nach,<br />

interviewte Akteure von<br />

einst (Foto), präsentiert<br />

Archivmaterial, das der US-<br />

Sender NBC 1962 drehte.<br />

Produktion: Susan Schulte<br />

Autor: Marcus Vetter<br />

Redaktion: Julia Gerdes<br />

Sender: SWR<br />

Dokumentation


Nominierungen:<br />

37˚ – ES GESCHAH<br />

BEIM SCHÜTZENFEST<br />

Pfingstsonntag 1983: In<br />

Oberhenneborn im Hochsauerland<br />

ist Schützenfest.<br />

Da geschieht abseits des<br />

Trubels ein grauenhafter<br />

Sexualmord. Verhaftet wird<br />

ein junger Mann. Er wird<br />

nach einem Indizien-Prozeß<br />

verurteilt, ist seit 17<br />

Jahren wegen des Mordes<br />

in Haft (Foto) und leugnet<br />

die Tat noch immer. Autor<br />

Gunther Scholz (56) gelang<br />

mit 37° – ES GESCHAH BEIM<br />

SCHÜTZENFEST: FRANZ<br />

JOSEF STRÄTER – WIRK-<br />

LICH DER MÖRDER? eine<br />

packende Reportage über<br />

einen Kriminalfall, der<br />

auch heute noch voller<br />

Rätsel steckt.<br />

Produktion: Cintec<br />

Autor: Gunther Scholz<br />

Redaktion: Günter Myrell<br />

Sender: ZDF<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> ’99 Seite 13<br />

SCHOCKTHERAPIE WARSCHAU-EXPRESS<br />

„<strong>Das</strong> spannendste Protokoll<br />

über Mechanismen<br />

und Energien der Globalisierung,<br />

das bisher im<br />

deutschen Fernsehen zu<br />

sehen war“, feierte EPD ME-<br />

DIEN SCHOCKTHERAPIE –<br />

WIE DIE HOECHST-MANA-<br />

GER IHREN KONZERN<br />

ZERSCHLAGEN. Ein Jahr<br />

lang ließ die Hoechst AG<br />

Reporter Günter Ederer (59)<br />

aus nächster Nähe miterleben,<br />

wie der Chemie-<br />

Riese (Foto) mit dem französischen<br />

Unternehmen<br />

Rhône-Poulenc verschmolzen<br />

wurde. Eine fesselnde<br />

Innenansicht vom Marktgeschehen<br />

um international<br />

agierende Konzerne.<br />

Produktion: Welt und Wirtschaft<br />

Filmproduktion Günter Ederer<br />

Autor: Günter Ederer<br />

Redaktion: Joachim Faulstich<br />

Sender: ARD/HR<br />

Armut und Nobel-Partys,<br />

Glücksjäger und der Alltag<br />

kleiner Leute: vom Leben<br />

in der Hauptstadt Polens<br />

erzählt Andrea Thilos 45-<br />

Minuten-Film WARSCHAU-<br />

EXPRESS. Mit Reportage-<br />

Altmeistern wie Gerd Ruge<br />

und Klaus Bednarz verglich<br />

die BERLINER ZEITUNG<br />

die heute 33 Jahre alte,<br />

frühere LIEBE SÜNDE-Moderatorin<br />

(Foto li.), und<br />

die TAGESZEITUNG entdeckte<br />

in WARSCHAU-EXPRESS<br />

„eine eigene, irritierende<br />

Bildsprache – dieser<br />

‚Abenteuerfilm’ macht<br />

tatsächlich Spaß“.<br />

Produktion: BoomtownMedia<br />

Autoren: Andrea Thilo,<br />

Thomas Grube, Uwe Dierks<br />

Redaktion: Hans Jürgen Börner,<br />

Hannelore Schäfer<br />

Sender: ARD/NDR<br />

Beste<br />

Reportage


Nominierungen:<br />

Beste<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> ’99 Seite 15<br />

BÖRSE LIVE UND TELEBÖRSE HEUTE MAISCHBERGER<br />

Die Börse als Abenteuer, die<br />

Jagd nach Kursgewinnen<br />

ein virtuelles Schlachtfeld,<br />

auf dem jeder mitfighten<br />

darf. Niemand informiert<br />

so aufregend-frisch und<br />

gleichzeitig unbestritten<br />

kompetent über Wall Street<br />

wie Markus Koch (29), Wirtschaftskorrespondent<br />

für<br />

BÖRSE LIVE und TELE-<br />

BÖRSE in New York. Der<br />

frühere Broker aus dem<br />

osthessischen Schlüchtern<br />

„zeigt den Deutschen, daß<br />

die Wall Street Spaß macht“,<br />

wie die FRANKFURTER ALLGE-<br />

MEINE bemerkte. Koch berichtet<br />

in einer Sprache, die<br />

hard facts nennt, aber auch<br />

von jugendlichen Börsen-<br />

Fans angenommen wird.<br />

Wall-Street-Korrespondent:<br />

Markus Koch<br />

Redaktionsleitung: Rudolf Matter<br />

Sender: n-tv<br />

Informationssendung/<br />

Beste<br />

Einer der Klassiker unter<br />

den Nachrichten-Formaten.<br />

Die News präsentieren Redakteure,<br />

die für professionelle<br />

Vorbereitung und<br />

Aufbereitung der Nachrichten<br />

bürgen. Seit Mai<br />

1999 gestalten Anchorman<br />

Klaus-Peter Siegloch (54)<br />

und Kollegin Petra Gerster<br />

(45) das News-Flaggschiff<br />

aus Mainz, unterstützt von<br />

einem weltweiten Korrespondentennetz<br />

und von<br />

ZDF- Fachredakteuren. Siegloch<br />

und Gerster vermitteln<br />

unangestrengt journalistische<br />

Erfahrung und<br />

Kompetenz – und tragen<br />

so entscheidend zum großen<br />

Erfolg von HEUTE bei.<br />

Redaktionsleitung:<br />

Ekkehardt Gahntz<br />

Moderation: Petra Gerster<br />

und Klaus-Peter Siegloch<br />

Sender: ZDF<br />

Viermal die Woche Talk zu<br />

Ereignissen des Tages: Seit<br />

Januar <strong>2000</strong> präsentiert<br />

Sandra Maischberger (34)<br />

Gespräche über aktuelle<br />

Themen. Bekannte Politiker<br />

wie Otto Graf Lambsdorff<br />

oder Rezzo Schlauch,<br />

Künstler wie Wim Wenders<br />

oder Wolf Biermann, Manager<br />

wie Hans-Olaf<br />

Henkel oder Showmaster<br />

Frank Elstner kommen in<br />

MAISCHBERGER ausführlich<br />

zu Wort – zur Freude<br />

wissensdurstiger TV-Fans.<br />

Ein faires, solides, journalistisches<br />

News-Format<br />

mit hohem Nutzwert für<br />

das Verständnis der politisch-kulturellen<br />

Lage.<br />

Produktion: probono<br />

Produzent: Friedrich Küppersbusch<br />

Redaktionsleitung: Anne-Kathrin<br />

Conrad, Ludger Fittkau<br />

Moderation: Sandra Maischberger<br />

Sender: n-tv<br />

Moderation/Information


Nominierungen:<br />

Der pure Spaß:<br />

Neue Real-Life-Soap,<br />

großes Quiz-Comeback,<br />

schräger Comedy-Talk<br />

BIG BROTHER<br />

Die innovativste TV-Sendung im neuen<br />

Jahrtausend. Und der größte Quoten-Hit<br />

für RTL II, mit dem der Münchener<br />

Sender den Sprung in die<br />

erste Fernsehliga schaffte. Auch ein<br />

kontroverses Show- und Kulturthema,<br />

das weit mehr als 100 Tage lang<br />

Deutschland in Atem hielt – so sehr<br />

wie kein anderes TV-Format der vergangenen<br />

Jahre. All das war die erste<br />

Staffel BIG BROTHER: für viele das<br />

Fernsehereignis der Saison. Schon ist<br />

die Fortsetzung im Programm, und<br />

viele Sender bieten weitere Real Life<br />

Formate – von EXPEDITION ROBIN-<br />

SON über DER FRISÖR, PROMI BIG<br />

BROTHER bis hin zu BIG DIET. Der<br />

TV-Trend zum wahren Leben, zur<br />

Fernsehumsetzung realer Erfahrung<br />

wird uns wohl noch Jahre bewegen.<br />

Produktion: Endemol Entertainment Productions<br />

Produzent: John de Mol<br />

Delegated Producer: Rainer Laux<br />

Redaktion RTL II: Katja Hofem-Best<br />

Sender: RTL II<br />

Beste<br />

Unterhaltun


WER WIRD MILLIONÄR? ZIMMER FREI !<br />

<strong>Das</strong> Comeback der Quizshow – einer<br />

der größten Quotenerfolge der TV-<br />

Saison. Jeweils 60 Minuten Dramatik<br />

an vier hintereinanderliegenden Ausstrahlungstagen.<br />

Mit Kandidaten, die<br />

aus einer Mischung von Telefonspiel<br />

und Auswahl per Zufallsgenerator ermittelt<br />

wurden. Moderiert vom renommierten<br />

TV-Journalisten und<br />

Show-Moderator Günther Jauch (44):<br />

Bis zu zwölf Millionen Zuschauer fieberten<br />

mit – bei der Suche nach der<br />

Antwort auf die entscheidende Frage:<br />

WER WIRD MILLIONÄR?<br />

Produktion: Endemol Entertainment Productions<br />

Executive Producer: Gabriele Ruschin<br />

Moderator: Günther Jauch<br />

Redaktion: Stefan Hörner<br />

Ressortleitung: Matthias Alberti<br />

Sender: RTL<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 17<br />

Prominente bewerben sich um einen<br />

Wohngemeinschaftsplatz. In Spielen<br />

und Gesprächen wird dem Kandidaten<br />

auf den Zahn gefühlt, ein Reporter<br />

berichtet aus seiner bisherigen<br />

Wohnung, interviewt Freunde. Gast-<br />

Comedians sorgen für zusätzlichen<br />

Schwung. Zum Schluß stimmt das<br />

Studiopublikum ab, ob der Promi in<br />

die WG einziehen darf ... Diese außergewöhnliche<br />

Showidee entwarfen im<br />

Frühjahr 1996 politische (!) Redakteure<br />

des WDR, angeführt vom heutigen<br />

ZDF-Chefredakteur Nikolaus<br />

Brender. Ein Kult-Hit auch durch das<br />

längst eingespielte, ungleiche Moderatoren-Paar:<br />

Entertainer Götz<br />

Alsmann (43) und TV-Journalistin<br />

Christine Westermann (51).<br />

Redaktion: Hans-Georg Kellner<br />

Moderation: Christine Westermann,<br />

Dr. Götz Alsmann<br />

Sender: WDR<br />

gssendung


Nominierungen:<br />

Die besten Gags:<br />

Anarchie aus Bayern,<br />

Verkleidungs-Attacken,<br />

Freches zur Nacht<br />

BULLYPARADE<br />

Die megatuntige „Enterprise“-Parodie<br />

mit „Kaptain Kork“ und „Spucki“ oder<br />

die weitgehend sinnfreien Reihen<br />

„Bullys Partnerbörse“ und „Klatschcafé<br />

mit Dimitri“: <strong>Das</strong> eingeschworene<br />

Publikum der BULLYPARADE leidet<br />

schon unter Lachanfällen, wenn<br />

man nur die Rubriken-Titel der Comedy<br />

vorhält. Schon die fünfte Staffel<br />

des illegitimen RTL SAMSTAG NACHT-<br />

Erben mit Michael „Bully“ Herbig (32,<br />

Foto) und seinen Gag-Kumpanen Rick<br />

Kavanian (29) und Christian Tramitz<br />

(45) ist diesen Herbst auf Sendung.<br />

Ein Fun-Kracher der Carrell-Klasse,<br />

oder, wie es DIE ZEIT formulierte: „Hier<br />

kommt die infantile Lust am Verfremden<br />

und Nachmachen zu ihrem Recht<br />

und komödiantischen Ausdruck.“<br />

Produktion: herbX/Entertainment Factory<br />

Moderator und Produzent: Michael Herbig<br />

Ensemble: Christian Tramitz,<br />

Rick Kavanian, Diana Herold<br />

Producer: Daisy Rosemeyer<br />

Redaktion: Dagmar Harms<br />

Gesamtleitung ProSieben: Jobst Benthues<br />

Sender: ProSieben<br />

Beste<br />

Comedy-Sendung/<br />

Moderation Unterh


DARÜBER LACHT DIE WELT<br />

„Wir zeigen die skurrilste Show aus<br />

Japan, die blödeste Sendung aus Australien,<br />

die dümmste Kandidatin aus<br />

Südafrika“, beschrieb Hape Kerkeling<br />

(35) das Konzept seines SAT.1-Formates<br />

DARÜBER LACHT DIE WELT:<br />

„sehr schöne Sachen“. <strong>Das</strong> gelungene<br />

Comeback vom Comeback vom Comeback<br />

des frühvollendeten Spaß-Genies<br />

(KERKELINGS KINDERSTUNDE, 1985,<br />

TOTAL NORMAL, 1989) enthielt zur<br />

Freude von Millionen Fans aber auch<br />

Verkleidungs-Attacken allerhöchsten<br />

Kerkeling-Niveaus. Mit Streichen als<br />

Polizeipräsident aus Nicaragua in einer<br />

deutschen Wache oder als finnisches<br />

Hip-Hop-Ekel beim Musik-Sender<br />

VIVA knüpfte der Ausnahme-Comedian<br />

erfolgreich an legendäre „Hurz“-<br />

Großtaten an.<br />

Produktion: Tresor TV<br />

Moderator und Co-Autor: Hape Kerkeling<br />

Produzent: Otto Steiner<br />

Redaktion: Christoph Westecker<br />

Sender: SAT.1<br />

altung<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 19<br />

DIE HARALD SCHMIDT SHOW<br />

Die „Gunschbox“ und das „Nietzsche-<br />

Entchen“. Der Vortrag „Geschichte<br />

mit Harald“ zum 100sten Geburtstag<br />

von Queen Mum. Oder die erotisch<br />

aufgeladenen Fußball-EM-Kommentare<br />

mit den Handpuppen „Michael<br />

Steinbrecher“ und „Ion Tiriac“ („Ales<br />

scheiße, musse besse mache“): Im<br />

fünften Jahr seiner Late-Night-Show<br />

fand Berufszyniker Harald Schmidt<br />

(43) erneut den guten Gag zur rechten<br />

Zeit. Auch wenn die rotzfreche<br />

Show des katholischen Schwaben<br />

zeitweise unter Quotenschwund litt –<br />

Schmidts respektlose Kommentare<br />

zum Tage bleiben unersetzlich für<br />

Hunderttausende Hardcore-Fans. Der<br />

Klassiker unter den Entertainment-<br />

Größen der mittleren Generation,<br />

demnächst endlich auch mit einem<br />

Gesundheitsmagazin im Programm.<br />

Produktion: Bonito TV<br />

Moderator und Produzent: Harald Schmidt<br />

Producer: Thomas Schmidt<br />

Redaktion: Josef Ballerstaller<br />

Sender: SAT.1


Nominierungen:<br />

TOUR DE FRANCE<br />

<strong>2000</strong><br />

„Ein Feiertag, jawohl, ein<br />

Sportberichterstattungsfeiertag,<br />

der drei Wochen<br />

dauert“, begann die TAGES-<br />

ZEITUNG ein liebenswertironisches<br />

Porträt des legendären<br />

Tour-de-France-<br />

Reporters Klaus Angermann<br />

(62). Diesen Sommer war<br />

der gebürtige Dresdener<br />

zum 35sten Mal dabei, im<br />

zweiten Jahr für Eurosport<br />

(früher beim ZDF), gemeinsam<br />

mit dem Schweizer<br />

Ex-Radrenn-Profi Tony<br />

Rominger (39). Für jeden<br />

Tour-Fan sind die fachkundigen<br />

Live-Reportagen<br />

von Angermann und Rominger<br />

allererste Wahl.<br />

Nominiert:<br />

Klaus Angermann (Kommentar),<br />

Patrick Chassé (Producer Eurosport),<br />

Denis Vivaldini (Int. Prod.leitung<br />

der Societé du Tour de France)<br />

Sender: Eurosport<br />

Beste<br />

BOXEN EXTRA –<br />

STUNDE DER WAHRHEIT<br />

10,53 Millionen Fans erlebten<br />

das Treffen der Giganten<br />

am 25. September 1999 in<br />

Köln. In Runde acht schlug<br />

die „Stunde der Wahrheit“<br />

für Axel Schulz (30 Jahre, 1,90<br />

Meter, 97 Kilo): Der sieben<br />

Jahre jüngere und zehn Zentimeter<br />

größere Ukrainer<br />

Wladimir Klitschko (2,00<br />

Meter, 107 Kilo) siegte durch<br />

K.o. Die TV-Inszennierung<br />

von Axel Schulz’ letztem<br />

Profi-Fight war auch das<br />

Finale des RTL-Reporters<br />

Werner Schneyder (62).<br />

Nach fast sieben Jahren<br />

„Dienst am Ring“ gab der<br />

Champion seiner Klasse im<br />

TV das Kommentatoren-<br />

Mikro ungeschlagen ab.<br />

Nominiert:<br />

Werner Schneyder (Kommentar),<br />

Manfred Loppe<br />

(Redaktionsleitung RTL)<br />

Sender: RTL<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 21<br />

ZDF SPORT EXTRA:<br />

BIATHLON-WELTCUP<br />

Packende Rennen und<br />

dramatische Aufholjagden,<br />

durchbrochen von Momenten<br />

größter Ruhe,<br />

wenn am Schießstand gute<br />

Nerven und Präzision<br />

gefragt sind. Biathlon ist<br />

wie geschaffen für die Inszenierung<br />

zum TV-Sport-<br />

Event (Marktanteile von<br />

über 30 Prozent). Im ZDF<br />

machten sich die zehnmaligeBiathlon-Weltmeisterin<br />

Petra Behle (31) und<br />

Journalistin Christa Haas<br />

als Moderatorinnen verdient.<br />

Hermann Ohletz<br />

(54) und Herbert Fritzenwenger<br />

(38, zweimal WM-<br />

Dritter) kommentierten<br />

spannend und sachkundig.<br />

Nominiert:<br />

Hermann Ohletz (Kommentar),<br />

Werner Humpert<br />

(Redaktionsleitung ZDF)<br />

Sender: ZDF<br />

Sportsendung


Nominierungen:<br />

JOHANNES FABRICK<br />

Eine junge Frau verliert ihr<br />

Baby kurz vor der Geburt.<br />

Eine schwere Prüfung für<br />

die Ehe der Frau ... Den<br />

schwierigen Stoff des Melodrams<br />

UND MORGEN<br />

GEHT DIE SONNE WIEDER<br />

AUF inszenierte Johannes<br />

Fabrick (42) ohne jeden Gefühlskitsch.<br />

„Souveräne Beherrschung<br />

des filmischen<br />

Handwerks und Wissen um<br />

die Wirkung pointiert ökonomisch<br />

eingesetzter<br />

Schauspielkunst“ bescheinigte<br />

folgerichtig die SÜD-<br />

DEUTSCHE ZEITUNG dem in<br />

Wien geborenen Regisseur.<br />

Nominiert für: UND MORGEN<br />

GEHT DIE SONNE WIEDER AUF<br />

Produktion: Relevant Film<br />

Produzentin: Heike Wiehle-Timm<br />

Buch: Karin Howard<br />

Redaktion: Monika Lackus<br />

Redaktionsleitung:<br />

Jan Kromschröder<br />

Sender: RTL<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 23<br />

TORSTEN C. FISCHER HARTMUT SCHOEN<br />

Gleich zwei herausragende<br />

Filme realisierte Regisseur<br />

Torsten C. Fischer (36) im<br />

Fernsehjahr 1999/<strong>2000</strong>. Der<br />

in Marl (Westfalen) geborene<br />

Absolvent der Deutschen<br />

Film- und Fernsehakademie<br />

Berlin war während<br />

des Studiums als Regieassistent<br />

für Dominik Graf tätig.<br />

Fischers Spielfilm DIE<br />

FLIEGENDEN KINDER<br />

wurde 1992 mit einem Max-<br />

Ophüls-Preis ausgezeichnet.<br />

Nominiert für: DOPPELTER<br />

EINSATZ – BLUTROTER MOND<br />

Produktion: Studio Hamburg<br />

Producer: Peter Otto<br />

Buch: Norbert Eberlein<br />

Redaktion: Peter Jännert,<br />

Torsten Götz<br />

Sender: RTL<br />

Sowie für: DOPPELTES DREIECK<br />

Produktion: Dom Film<br />

Producer: Michael Lehmann<br />

Buch: Johannes W. Betz<br />

Redaktion: Sophie Fitz<br />

Sender: ZDF<br />

Mit dem Zweiteiler WAR-<br />

TEN IST DER TOD, den der<br />

Autor nach seinem Buch<br />

inszenierte, gelang Hartmut<br />

Schoen eine aufregende<br />

TV-Story, die Publikum<br />

und Kritik gleichermaßen<br />

in den Bann schlug. Für<br />

seine früheren dokumentarischen<br />

Arbeiten wurde<br />

Hartmut Schoen vielfach<br />

ausgezeichnet – unter<br />

anderem mit dem Adolf-<br />

Grimme-Preis in Gold 1989<br />

für das Kampfflieger-Porträt<br />

PHANTOM-FIEBER,<br />

aus heutiger Sicht eine Art<br />

Vorstudie zu WARTEN IST<br />

DER TOD.<br />

Nominiert für:<br />

WARTEN IST DER TOD<br />

Produktion: Multimedia<br />

Produzentin: Dagmar Rosenbauer<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Klaus Bassiner,<br />

Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF/ARTE<br />

Beste<br />

Regie<br />

Fernsehfim/Mehrteiler


Nominierungen:<br />

FRANZISKA BUCH<br />

Die bewegende Geschichte<br />

eines alleingelassenen Jungen,<br />

der um einen Vater<br />

kämpft, der ihn liebt: <strong>Das</strong><br />

Fernsehspiel VERSCHWIN-<br />

DE VON HIER! (Buch und<br />

Regie: Franziska Buch, 38)<br />

wurde bereits mit dem Max-<br />

Ophüls-Preis <strong>2000</strong> für den<br />

besten Nachwuchsfilm ausgezeichnet.<br />

Die Absolventin<br />

der Münchener Hochschule<br />

für Fernsehen und<br />

Film schrieb unter anderem<br />

die Vorlagen zum TV-Movie<br />

BABYRAUB und zu EMIL<br />

UND DIE DETEKTIVE (Kino-Neuverfilmung<br />

<strong>2000</strong>).<br />

Nominiert für:<br />

VERSCHWINDE VON HIER<br />

Produktion: MARAN FILM/<br />

Bavaria Film<br />

Produzent: Michael Hild<br />

Buch und Regie: Franziska Buch<br />

Redaktion: Thomas Martin,<br />

Brigitte Dithard (SWR)<br />

Sender: ARD/SWR/ARTE<br />

HARALD GÖCKERITZ<br />

<strong>Das</strong> Buch zum vielbeachteten<br />

BR-TATORT: NORBERT<br />

(mit Jürgen Tarrach in der<br />

Titelrolle) schrieb der<br />

Münchener Autor Harald<br />

Göckeritz (45). Der Absolvent<br />

der Münchener Hochschule<br />

für Fernsehen und<br />

Film wurde durch die Vorlagen<br />

zu Fernsehspielen<br />

wie DIE UMARMUNG DES<br />

WOLFES (1993), NANA<br />

(1995) und WARSHOTS<br />

(1996, mit Heiner Stadler)<br />

bekannt. Der gebürtige<br />

Frankfurter schrieb auch<br />

die Bücher zu den TATORT-<br />

Folgen BLUTIGER ASPHALT<br />

und KRIEGSSPUREN.<br />

Nominiert für: TATORT: NORBERT<br />

Produktion: Telepool/Bavaria Film<br />

Produzent: Veith von Fürstenberg<br />

Buch: Harald Göckeritz<br />

Regie: Niki Stein<br />

Redaktion: Silvia Koller<br />

Sender: ARD/BR<br />

Bestes<br />

Buch<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 25<br />

LOTHAR KURZAWA<br />

Über echtes „Volkstheater<br />

fürs Fernsehen“ freute sich<br />

DIE ZEIT in der Rezension<br />

der Ruhrpott-Komödie NIE<br />

MEHR ZWEITE LIGA und<br />

hob die Leistung von Drehbuchautor<br />

Lothar Kurzawa<br />

(48) hervor. Aufgewachsen<br />

im Sauerland, gründete der<br />

frühere Filmkritiker u.a.<br />

mit Hermine Huntgeburth<br />

die Produktionsfirma „Josefine<br />

Film“. Zu den Arbeiten<br />

Kurzawas gehören<br />

die Drehbücher zu GE-<br />

FÄHRLICHE FREUNDIN<br />

(1996), DIE MUTTER DES<br />

KILLERS (1996) und GANG-<br />

STER (1999).<br />

Nominiert für:<br />

NIE MEHR ZWEITE LIGA<br />

Produktion: Colonia Media<br />

Produzent: Ronald Mühlfellner<br />

Buch: Lothar Kurzawa<br />

Regie: Kaspar Heidelbach<br />

Redaktion: Gebhard Henke<br />

Sender: ARD/WDR<br />

Fernsehfilm/<br />

Mehrteiler


Nominierungen:<br />

Die Rollen:<br />

Verliebter Polizist,<br />

tragische Täter,<br />

geheimnisvoller Fremder<br />

FABIAN BUSCH<br />

„Er spielt den Felix mit einer anrührenden<br />

Zerrissenheit. Sein innerer<br />

Kampf zwischen Pflichterfüllung und<br />

Liebe wirkt niemals konstruiert“, lobte<br />

DER SPIEGEL den 25jährigen Berliner,<br />

und auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG<br />

zeigte sich angetan. In Christian Wagners<br />

ZEHN WAHNSINNIGE TAGE spielt<br />

Fabian Busch einen Polizeischüler,<br />

der am Frankfurter Flughafen nach<br />

illegal eingeschleusten indischen<br />

Kindern suchen soll – und sich dabei<br />

in eine tatverdächtige junge Inderin<br />

verliebt. Busch, Sproß einer Tänzerund<br />

Schauspielerdynastie, war bereits<br />

in rund 20 Film- und TV-Produktionen<br />

zu sehen, darunter DEUTSCH-<br />

LANDLIED und KLEMPERER – EIN<br />

LEBEN IN DEUTSCHLAND.<br />

Nominiert für: ZEHN WAHNSINNIGE TAGE<br />

Produktion: Ulrich Herrmann<br />

Buch: Stefan Dähnert, Holger Scheidgen<br />

Regie: Christian Wagner<br />

Redaktion: Brigitte Dithard<br />

Sender: ARD/SWR/ARTE<br />

Bester<br />

Schauspi


HENRY HÜBCHEN UND ULRICH TUKUR<br />

Nach seiner Pensionierung sucht Ex-<br />

Kampfflieger Venske das Abenteuer in<br />

einem Millionen-Raub – und scheitert<br />

tragisch ... Multitalent Ulrich Tukur<br />

(43, Foto re.) spielt die zentrale<br />

Rolle im großen Krimi-Zweiteiler<br />

WARTEN IST DER TOD. Der in Viernheim<br />

geborene, vielfach ausgezeichnete<br />

Wahl-Hamburger erledigt diese<br />

Aufgabe eindringlich und gewohnt<br />

souverän. „Volksbühne“-Held und<br />

Film-Größe (JAKOB DER LÜGNER)<br />

Henry Hübchen (53, Foto) spielt kongenial<br />

Venskes Freund, Komplizen<br />

und späteres Opfer Kellermann – ein<br />

starkes Zusammenspiel zweier Ausnahme-Akteure.<br />

Nominiert für: WARTEN IST DER TOD<br />

Produktion: Multimedia<br />

Produzentin: Dagmar Rosenbauer<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Klaus Bassiner, Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF/ARTE<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 27<br />

JÖRG SCHÜTTAUF<br />

Der undurchsichtige Fremde im<br />

Thriller WARTEN IST DER TOD. Ein<br />

Mann, der seiner Frau Gewalt antut,<br />

im Vergewaltigungsdrama ICH HABE<br />

NEIN GESAGT. Sehr unterschiedliche<br />

Hauptrollen in anspruchsvollen Filmen:<br />

Jörg Schüttauf (38) verlieh beiden<br />

überzeugend Kontur. Geboren<br />

in Chemnitz, wurde Schüttauf an der<br />

Leipziger Hans-Otto-Theaterschule<br />

ausgebildet. Der frühere ARD-FAHN-<br />

DER machte auch als Darsteller komplexer<br />

Charaktere in Filmen wie LENZ<br />

oder DER LADEN von sich reden.<br />

Nominiert für: WARTEN IST DER TOD<br />

Produktion: Multimedia<br />

Produzentin: Dagmar Rosenbauer<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Klaus Bassiner, Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF/ARTE<br />

Sowie für:<br />

ICH HABE NEIN GESAGT<br />

Produktion: filmpool<br />

Producer: Vivien Bronner<br />

Buch: Annemarie Schoenle<br />

Regie: Markus Imboden<br />

Redaktion: Anja Helmling-Grob<br />

Sender: ZDF<br />

einer Hauptrolle elerin Fernsehfilm/Mehrteiler


Nominierungen:<br />

Die Rollen:<br />

Mörderische Geliebte,<br />

clevere Kommissarin,<br />

schlaue Lektorin<br />

GISELA SCHNEEBERGER<br />

Hochgelobt von der Kritik (u.a. DIE<br />

ZEIT, FRANKFURTER RUNDSCHAU) wurde<br />

Gisela Schneeberger (52) in Hermine<br />

Huntgeburths Fernsehfilm DER HAHN<br />

IST TOT. Die Münchener Schauspielerin<br />

und Kabarettistin spielt eine Angestellte,<br />

die den Mann ihrer Träume<br />

kennenlernt – und von da an über Leichen<br />

geht, um den Geliebten zu gewinnen.<br />

Die Rolle in der TV-Fassung<br />

von Ingrid Nolls schwarzer Roman-Komödie<br />

ist eher ungewöhnlich für die<br />

im fränkischen Dollnstein geborene<br />

Absolventin der Otto-Falckenberg-<br />

Schule. Bekannt war Gisela Schneeberger<br />

bis dahin vorwiegend als Satirikerin<br />

(FAST WIE IM RICHTIGEN<br />

LEBEN, KEHRAUS).<br />

Nominiert für: DER HAHN IST TOT<br />

Produktion: Objectiv Film<br />

Produzentin: Jutta Lieck-Klenke<br />

Buch: Fabian Thaessler nach dem Roman von<br />

Ingrid Noll<br />

Regie: Hermine Huntgeburth<br />

Redaktion: Pit Rampelt<br />

Sender: ZDF<br />

Beste<br />

Schauspie


JASMIN TABATABAI<br />

Stark, schlau, sexy – und gleichzeitig<br />

suchend, sensibel, verletzlich: als Expertin<br />

für diesen modernen Frauentyp<br />

beschrieb die Kritik Jasmin Tabatabai<br />

(33). In RENDEZVOUS MIT<br />

DEM TEUFEL war die in Teheran geborene<br />

Wahl-Berlinerin eine Kommissarin,<br />

die einen Frauenmörder<br />

sucht – und dabei selbst zur Gejagten<br />

wird. Nicht nur, weil Jasmin Tabatabai<br />

gegen ihren wuchtig agierenden Kollegen<br />

Heinz Hoenig glänzend bestand,<br />

gehört diese Darstellung zu den herausragenden<br />

Schauspielerleistungen<br />

der Saison. Die Musik ist Jasmin Tabatabais<br />

zweite große Leidenschaft:<br />

Für den Soundtrack zum Kinofilm<br />

BANDITS wurde sie 1997 mit einem<br />

Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.<br />

Nominiert für: RENDEZVOUS MIT DEM TEUFEL<br />

Produktion: Olga-Film<br />

Producer: Molly von Fürstenberg<br />

Buch: Barbara Jago, Thomas Berger<br />

Regie: Thomas Berger<br />

Redaktion: Christiane M. Conradi<br />

Sender: ProSieben<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 29<br />

NATALIA WÖRNER<br />

Vom Typ der Schneewittchen-Schönen<br />

zur gutaussehenden Charakterdarstellerin:<br />

Natalia Wörner (32) hat den<br />

Sprung nach vorn geschafft. In zwei<br />

neuen Filmen bewies die gebürtige<br />

Stuttgarterin auch diese Saison große<br />

Klasse. Die Wahl-Hamburgerin war in<br />

letzter Zeit auch in den Hamburger<br />

Kammerspielen zu erleben – gleich<br />

fünf Frauenrollen spielte sie in David<br />

Hares Stück THE BLUE ROOM.<br />

Nomiert für: BELLA BLOCK – BLINDE LIEBE<br />

Produktion: Objectiv Film<br />

Produzentin: Jutta Lieck-Klenke<br />

Producer: Michael Albers<br />

Buch: Isolde Sammer, Sherry Hormann,<br />

Natalia Wörner<br />

Regie: Sherry Hormann<br />

Redaktion: Pit Rampelt<br />

Sender: ZDF<br />

Sowie für:<br />

FRAUEN LÜGEN BESSER<br />

Produktion: MTM cineteve<br />

Produzentin: Gloria Burkert<br />

Buch: Annemarie Schoenle<br />

Regie: Vivian Naefe<br />

Redaktion: Anja Helmling-Grob<br />

Sender: ZDF<br />

einer Hauptrolle lerinin Fernsehfilm/Mehrteiler


Nominierungen:<br />

Die Rollen:<br />

Ungleiches Kripo-Paar,<br />

erfahrener Polizeichef,<br />

brillanter Psychologe<br />

DIETMAR BÄR UND<br />

KLAUS JOHANNES BEHRENDT<br />

Bisher 13mal ermittelten Klaus Johannes<br />

Behrendt (40, Foto li.) und Dietmar<br />

Bär (39) als Hauptkommissare Max<br />

Ballauf und Freddy Schenk am TAT-<br />

ORT in Köln: ein Glücksfall fürs deutsche<br />

Krimi-Fernsehen. Arztsohn<br />

Behrendt wuchs in Ibbenbüren bei<br />

Osnabrück auf, absolvierte vor der<br />

Schauspieler-Ausbildung eine Lehre<br />

zum Bergmechaniker. Der Dortmunder<br />

Metzgersohn Bär wurde als Partner<br />

von Willy Millowitsch in den KLE-<br />

FISCH-Krimis bekannt.<br />

Nominiert für die WDR Tatort-Reihe,<br />

z.B. TATORT: MARTINSFEUER<br />

Produktion: Colonia Media<br />

Producer: Jan Hinter<br />

Buch: Hans Frank<br />

Regie: Niki Stein<br />

Redaktion: Helga Poche<br />

Sender: ARD/WDR<br />

z.B. TATORT: BITTERE MANDELN<br />

Produktion: Colonia Media<br />

Producer: Jan Hinter<br />

Buch: Karl-Heinz Käfer<br />

Regie: Kaspar Heidelbach<br />

Redaktion: Heidi Steinhaus, Helga Poche<br />

Sender: ARD/WDR<br />

Bester<br />

Schauspi


JÖRG GUDZUHN<br />

Er ist „Othello“ und der Dorfrichter<br />

Adam in „Der zerbrochene Krug“, er<br />

feierte Triumphe als „Mackie Messer“<br />

und als „König Ödipus“: Jörg Gudzuhn<br />

(55) gehört zu den großen Bühnen-Stars<br />

von Berlin. Schon 13 Jahre<br />

ist Gudzuhn am Deutschen Theater<br />

engagiert, doch der an der Staatlichen<br />

Schauspielschule Ernst Busch ausgebildete<br />

Darsteller macht – seit 1970 –<br />

auch immer wieder beim Fernsehen<br />

von sich reden. Im Krimi DER LETZTE<br />

ZEUGE spielt Gudzuhn, der vor der<br />

Schauspielerkarriere eine Malerlehre<br />

absolvierte, den Kripochef Joe Hoffer:<br />

zurückhaltend, ökonomisch und von<br />

der Kritik bejubelt.<br />

Nominiert für: DER LETZTE ZEUGE<br />

Produktion: Novafilm<br />

Producer: Dr. Lutz Groth<br />

Buch: Gregor Edelmann<br />

Regie: Bernhard Stephan, Sabine Landgraeber<br />

Redaktion: Hans-Georg Schmidt<br />

Sender: ZDF<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 31<br />

HANS-WERNER MEYER<br />

Eine Journalistin sucht mit Polizeipsychologe<br />

Dr. Born den Mörder<br />

eines Mädchens – sie ahnt nicht, daß<br />

ihr zwölfjähriger Sohn der Täter ist ...<br />

In der Folge „Mörderkind“ gelang<br />

Hans-Werner Meyer (36) einer seiner<br />

besten Auftritte als Hauptfigur Dr. Born<br />

in der erstklassigen RTL-Krimi-Reihe<br />

DIE CLEVEREN. Der gebürtige Hamburger<br />

studierte an der Hochschule<br />

für Musik und Theater in Hannover.<br />

Bekannt geworden als Bühnendarsteller<br />

(u.a. Münchener Residenztheater),<br />

war Meyer auch in großen<br />

TV-Movies wie DU STIRBST WIE ICH<br />

ES WILL oder UND MORGEN GEHT<br />

DIE SONNE WIEDER AUF zu sehen.<br />

Nominiert für: DIE CLEVEREN<br />

Produktion: Studio Hamburg<br />

Producer: Michael Lehmann<br />

Buch: Johannes W. Betz<br />

Regie: Peter Ristau,<br />

Markus Imboden, Christine Wiegand u.a.<br />

Darsteller: Hans-Werner Meyer,<br />

Astrid M. Fünderich<br />

Redaktion: Marcus Mende, Barbara Thielen<br />

Sender: RTL<br />

einer Hauptrolle elerin Serie


Nominierungen:<br />

Die Rollen:<br />

Couragierte Juristin,<br />

kölsche Ulknudel mit Herz,<br />

Jüdin in Nazi-Deutschland<br />

CHRISTIANE HÖRBIGER<br />

„Ich möchte mit der Julia zeigen, daß<br />

eine Lebenspartnerschaft trotz alledem<br />

möglich ist, daß nicht jede Beziehung<br />

mit Scheidung enden muß<br />

und daß die Frau nicht immer in die<br />

Ecke geschoben wird, nur weil sie<br />

älter wird.“ So beschreibt Christiane<br />

Hörbiger (61) ihre Titelrolle in der Qualitätsserie<br />

JULIA – EINE UNGEWÖHN-<br />

LICHE FRAU. Die vielbeschäftigte und<br />

noch mehr bewunderte österreichische<br />

Schauspielerin debütierte mit<br />

17 beim Film (DER MAJOR UND DIE<br />

STIERE, 1955). Neben neuen „Julia“-<br />

Folgen wird der in Wien und Zürich<br />

lebende Star demnächst auch als Partnerin<br />

von Götz George in einer neuen<br />

„Schimanski“-Folge zu erleben sein.<br />

Nominiert für: JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU<br />

Produktion: DOR Film<br />

Produzenten: Kurt Stocker, Danny Krausz<br />

Buch: Peter Mazzuchelli<br />

Regie: Gero Erhardt,<br />

Walter Bannert, Peter Sämann<br />

Redaktion: Dr. Michael Beckert (ARD),<br />

Alexander Vedernjak (ORF)<br />

Sender: ARD/SR/ORF<br />

Beste<br />

Schauspie


GABY KÖSTER<br />

„Ich will Volkstheater für alle machen.<br />

Gerade heute, wo man mit Schrekkensnachrichten<br />

überflutet wird, sind<br />

die Leute dankbar, wenn sie lachen<br />

können. Mein Dialekt hilft, Dinge anzuprangern,<br />

die in Hochdeutsch schon<br />

die Schmerzgrenze überschritten hätten.“<br />

Gaby Köster (38), Comedian aus<br />

Köln, über ihre Comedyserie RITAS<br />

WELT. Die einzige Frau in der Elite-<br />

Komiker-Truppe 7 TAGE – 7 KÖPFE erzielte<br />

mit ihrer ersten Fictionproduktion<br />

einen überragenden Erfolg. Um<br />

sechs Millionen Zuschauer in der<br />

Primetime am Freitag, und das ganz<br />

ohne Rudi Carrell. Die frühere Kellnerin<br />

und Telefonistin gehört jetzt zur<br />

Königsklasse der TV-Unterhaltung.<br />

Nominiert für: RITAS WELT<br />

Produktion: Columbia Tristar<br />

Executive Producer: Christiane Ruff,<br />

Imre von der Heydt<br />

Buch: Die SchreibWaisen – Peter Freiberg,<br />

Michael Gantenberg, Thomas Koch<br />

Regie: Ulli Baumann, Franziska Meyer-Price<br />

Redaktion: Holger Andersen<br />

Sender: RTL<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 33<br />

DAGMAR MANZEL<br />

„Eine tolle Frau, die tief liebt, die leben<br />

will, auch leidet. Sehr selbstbewußt,<br />

sehr mutig. Sie hält es aus, mit<br />

ihrem jüdischen Mann durch die Hölle<br />

zu gehen.“ So charakterisiert Dagmar<br />

Manzel (42) ihre Hauptrolle der<br />

Eva in KLEMPERER – EIN LEBEN IN<br />

DEUTSCHLAND. Die vielgelobte Darbietung<br />

der vom Deutschen Theater<br />

Berlin bekannten Schauspielerin war<br />

neben Matthias Habich als Klemperer<br />

das Highlight der zwölfteiligen ARD-<br />

Verfilmung von Victor Klemperers Tagebüchern.<br />

Neben Bühnenarbeiten mit<br />

bekannten Regisseuren wurde Dagmar<br />

Manzel durch Kinofilme wie SCHTONK<br />

und DIE APOTHEKERIN bekannt.<br />

Nominiert für: KLEMPERER –<br />

EIN LEBEN IN DEUTSCHLAND<br />

Produktion: Cinecom Teleart<br />

Koproduzierende Sender:<br />

ORB/BR/hr/NDR/RB/SDR/SFB/SR/SWF/WDR<br />

Producerin: Dr. Karla Krause<br />

Buch: Peter Steinbach<br />

Regie: Kai Wessel, Andreas Kleinert<br />

Redaktion: Karl-Heinz Staamann (MDR),<br />

Rosemarie Wintgen (ORB)<br />

Sender: ARD/MDR<br />

einer Hauptrolle lerinin Serie


Nominierungen:<br />

Die Rollen:<br />

Polizist im Zweifel,<br />

irrsinniger Mörder,<br />

Looser im Zwielicht<br />

OLIVER BRÖCKER<br />

Bernie ist Polizeischüler. Sein bester<br />

Kumpel und Mitschüler Felix hat sich<br />

in eine schöne Inderin verliebt. Die<br />

will den jungen Polizisten zu einer<br />

moralisch gerechtfertigten, aber illegalen<br />

Tat bewegen ... Oliver Bröcker<br />

(23) spielt den Polizeischüler Bernie<br />

in ZEHN WAHNSINNIGE TAGE, einen<br />

lebenslustigen jungen Mann, der vom<br />

großen Abenteuer träumt. Bröcker,<br />

als Schauspieler Autodidakt, wurde<br />

mit 15 von seiner Mutter zu einem<br />

Casting mitgenommen – und bekam<br />

gleich die Hauptrolle in Wolfgang Bekkers<br />

Kinofilm KINDERSPIELE (1992).<br />

Der gebürtige Berliner wirkte schon<br />

in einer Reihe großer Filme mit, darunter<br />

DIE HALBSTARKEN (1996),<br />

DER LADEN (1997) und TATORT:<br />

DER SCHWARZE SKORPION (<strong>2000</strong>).<br />

Nominiert für: ZEHN WAHNSINNIGE TAGE<br />

Produktion: Ulrich Herrmann<br />

Buch: Stefan Dähnert, Holger Scheidgen<br />

Regie: Christian Wagner<br />

Redaktion: Brigitte Dithard<br />

Sender: ARD/SWR/ARTE<br />

Bester<br />

Schauspi


OLIVER HASENFRATZ<br />

Bekannt wurde der Mann mit dem<br />

jungenhaften Blick als netter Sohn des<br />

Kiez-Bosses in Dieter Wedels DER<br />

KÖNIG VON ST. PAULI. In „Der Polizeifan“<br />

aus der Krimi-Reihe DIE CLE-<br />

VEREN spielt Oliver Hasenfratz (31)<br />

eine ganz andere, beängstigende Rolle.<br />

Der seelisch schwer gestörte Stefan<br />

Scholz mordet auf bestialische Weise<br />

– stets sind große, brünette, linkshändige<br />

Akademikerinnen die Opfer. Eine<br />

Paraderolle für den in Sindelfingen geborenen<br />

Schauspieler, der zuvor durch<br />

Auftritte in Krimireihen wie TATORT,<br />

DERRICK oder DOPPELTER EINSATZ<br />

hervortrat.<br />

Nominiert für: DIE CLEVEREN: DER POLIZEIFAN<br />

Produktion: Studio Hamburg<br />

Producer: Michael Lehmann<br />

Buch: Johannes W. Betz<br />

Regie: Peter Ristau<br />

Redaktion: Marcus Mende, Barbara Thielen<br />

Sender: RTL<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 35<br />

JÜRGEN TARRACH<br />

„Mit dem Film DIE MUSTERKNABEN<br />

hat sich Jürgen Tarrach aus dem Stand<br />

in die Herzen aller Männer gespielt,<br />

die Probleme mit ihrem Bauch, ihrer<br />

Mutter oder der Zentralverriegelung<br />

haben“, charakterisierte die BERLINER<br />

ZEITUNG liebevoll den in Geilenkirchen<br />

bei Aachen geborenen Darsteller. In<br />

den vergangenen fünf Jahren stieg der<br />

Absolvent des Max-Reinhardt-Seminars<br />

in Wien zu einem der meistbeschäftigten<br />

Film- und Fernsehschauspieler<br />

Deutschlands auf. In TATORT:<br />

NORBERT ist der heute 40jährige Bühnen-Routinier<br />

(1985 bis 95 Theaterengagements<br />

in Münster, Nürnberg,<br />

Karlsruhe) ein Looser, der eines Sexualmordes<br />

verdächtigt wird – und darin<br />

die Chance seines Lebens sucht ...<br />

Nominiert für: TATORT: NORBERT<br />

Produktion: Telepool/Bavaria Film<br />

Produzent: Veith von Fürstenberg<br />

Buch: Harald Göckeritz<br />

Regie: Niki Stein<br />

Redaktion: Silvia Koller<br />

Sender: ARD/BR<br />

elerin einer Nebenrolle


Nominierungen:<br />

Die Rollen:<br />

Verlassene Mutter,<br />

betrogene Ehefrau,<br />

starke Gefährtin<br />

ANNA BÖTTCHER<br />

Eine turbulente Geschichte um den<br />

Wunsch nach einem Baby und die<br />

Angst vor dem Partnerstreß, wenn<br />

das liebe Kleine schließlich da ist: In<br />

JACK’S BABY spielt Anna Böttcher (33)<br />

die Lissy, eine junge Mutter, die mit<br />

der zweijährigen Tochter von ihrem<br />

Mann sitzengelassen wurde. Nun<br />

möchte Lissys Freundin Jacqueline<br />

(Veronica Ferres) ein Baby – (fast) ganz<br />

ohne Mann ... Böttcher, Absolventin<br />

der Hochschule für Musik und darstellende<br />

Kunst in Graz, wurde durch<br />

die Rolle der Frau Schütze in bisher<br />

fünf SPERLING-Krimis bekannt. Die<br />

Wahl-Berlinerin trat auch in Filmen<br />

wie DER MÖRDER MEINER MUTTER<br />

oder DIE BUBI SCHOLZ STORY auf.<br />

Nominiert für: JACK’S BABY<br />

Produktion: Diana Film<br />

Produzenten: Helmut Dietl, Alfred Hürmer<br />

Producer: Christoph Mueller<br />

Buch: Silke Neumayer<br />

Regie: Jan Josef Liefers<br />

Redaktion: Alicia Remirez<br />

Sender: SAT.1<br />

Beste<br />

Schauspie


CORINNA HARFOUCH<br />

„Männer sehen neben ihr fast immer<br />

wie Würstchen aus“, urteilte die SÜD-<br />

DEUTSCHE ZEITUNG begeistert: „Dieser<br />

Frau ist eine Menge zuzutrauen.“ Corinna<br />

Harfouch (45), eine der besten,<br />

vielseitigsten Schauspielerinnen ihrer<br />

Generation, wuchs in Großenhain bei<br />

Dresden auf. Sie spielte an Bühnen in<br />

Chemnitz und Ostberlin (u.a. unter<br />

Heiner Müller, Horst Sagert), erhielt<br />

für Filmarbeiten deutsche und internationale<br />

Preise. In Hermine Huntgeburths<br />

STUNDE DES WOLFS spielt<br />

Harfouch die betrogene Ehefrau eines<br />

Kranführers (Richy Müller, ihre vierte<br />

gemeinsame Arbeit) – aus dem Seitensprung<br />

mit einer jungen Blondine entwickelt<br />

sich eine blutige Katastrophe.<br />

Nomiert für: STUNDE DES WOLFS<br />

Produktion: Bavaria Film<br />

Produzent: Michael Hild<br />

Buch: Klaus Pohl<br />

Regie: Hermine Huntgeburth<br />

Redaktion: Wolf-Dietrich Brücker<br />

Sender: ARD/WDR<br />

NINA PETRI<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 37<br />

„Sie läßt etwas aufscheinen, das hierzulande<br />

im Kino selten ist: Bürgerlichkeit.<br />

In ihrer formbewußten Würde<br />

aller Karikatur und Verachtung enthoben.<br />

Bemüht, die Widersprüche im<br />

Alltag auszuleben, statt, wie es in<br />

deutschen Filmen wieder Mode wird,<br />

auf den chaotischen Zusammenbruch<br />

der Normalität zu hoffen.“ So respektvoll<br />

charakterisierte das FRANKFURTER<br />

ALLGEMEINE MAGAZIN die Hamburger<br />

Schauspielerin Nina Petri (37). Auch<br />

in NIE MEHR ZWEITE LIGA verkörpert<br />

die Absolventin der Westfälischen<br />

Schauspielschule Bochum eine charakterstarke<br />

Frau. Sie spielt die Gefährtin<br />

eines ewig jungenhaften Träumers<br />

(Peter Lohmeyer) – und ist in diesem<br />

Männerfilm der eigentliche Star.<br />

Nominiert für: NIE MEHR ZWEITE LIGA<br />

Produktion: Colonia Media<br />

Produzent: Ronald Mühlfellner<br />

Buch: Lothar Kurzawa<br />

Regie: Kaspar Heidelbach<br />

Redaktion: Gebhard Henke<br />

Sender: ARD/WDR<br />

lerinin einer Nebenrolle


Nominierungen:<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 39<br />

PETER DÖTTLING THOMAS MERKER<br />

AXEL SAND<br />

Beängstigende Bilder aus<br />

der Enge unterirdischer<br />

Abwasserkanäle, stimmig<br />

aufgelöste Action-Sequenzen:<br />

eine „glänzende Kamera“<br />

im Thriller WARTEN<br />

IST DER TOD bescheinigte<br />

die FRANKFURTER ALLGEMEINE<br />

Peter Döttling (44). Seit<br />

1993 im Beruf, drehte Döttling<br />

bisher neunmal mit<br />

Regisseurin Vivian Naefe<br />

(TATORT: BLUTIGER AS-<br />

PHALT, FRAUEN LÜGEN<br />

BESSER u.a.) und sammelte<br />

auch Erfahrung als Kameramann<br />

von Dokumentar-<br />

und Werbefilmen.<br />

Nominiert für:<br />

WARTEN IST DER TOD<br />

Produktion: Multimedia<br />

Produzentin: Dagmar Rosenbauer<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Klaus Bassiner,<br />

Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF/ARTE<br />

Irritierende Einstellungen<br />

in schrillen Fehlfarben,<br />

verzerrte Bilder und extreme<br />

Zeitlupe: ausgefallen<br />

waren manche Stilmittel,<br />

die Kamermann Thomas<br />

Merker (42) für den Krimi<br />

DER SOLIST auswählte.<br />

Die Kritik war begeistert<br />

(„Respekt für ihre Ambitioniertheit“,<br />

FUNKKORRESPON-<br />

DENZ, „Herausragend“,<br />

FRANKFURTER ALLGEMEINE).<br />

Der Absolvent der Münchener<br />

HFF arbeitet seit 1982<br />

mit Regisseuren wie Werner<br />

Masten, Kaspar Heidelbach,<br />

Roland Emmerich.<br />

Nominiert für: DER SOLIST<br />

Produktion: Moovie the art<br />

of Entertainment<br />

Produzent: Oliver Berben<br />

Buch: Holger Karsten Schmidt<br />

Regie: Carlo Rola<br />

Redaktion: Klaus Bassiner,<br />

Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF<br />

Herausragende optische<br />

Umsetzungen bei zwei TV-<br />

Movies gelangen Axel Sand<br />

(39) vergangene Saison. Der<br />

Münchener Kameramann<br />

(seit 1983) drehte 31 Dokumentarfilme,<br />

war bei<br />

Filmen wie CAIPIRANHA<br />

und DER UNBESTECHLI-<br />

CHE verantwortlich.<br />

Nominiert für: DAS PHANTOM<br />

Produktion: Becker & Häberle<br />

Filmproduktion<br />

Produzenten: Christian Becker,<br />

Thomas Häberle<br />

Buch: Dennis Gansel,<br />

Maggie Peren<br />

Regie: Dennis Gansel<br />

Redaktion: Benjamin Herrmann<br />

Sender: ProSieben<br />

Sowie für: DER VOYEUR<br />

Produktion: @lounge<br />

Entertainment<br />

Producer: Roman Kuhn<br />

Buch: Stefan Cantz, Wolfgang<br />

Reiser nach einer Vorlage von<br />

Götz Otto u. Lutz Schmökel<br />

Regie: Roman Kuhn<br />

Redaktion: Benjamin Herrmann<br />

Sender: ProSieben<br />

Beste<br />

Kamera


Nominierungen:<br />

FLORIAN HÖGER GESA MARTEN<br />

Ein deutscher Geschäftsmann<br />

verliebt sich am Lago<br />

Maggiore in eine schöne<br />

Italienerin, die ein falsches<br />

Spiel mit ihm treibt ... In<br />

Roman Kuhns erotischem<br />

Thriller DER VOYEUR setzte<br />

Florian Höger (32) gekonnt<br />

den Bildrhythmus aus<br />

heißen sexuellen Phantasien<br />

und kühlen Krimi-<br />

Sequenzen. Der frühere<br />

Münchener Jurastudent<br />

und Barmixer war in den<br />

vergangenen Jahren als<br />

Cutter von Werbespots<br />

und Imagefilmen tätig.<br />

Nominiert für: DER VOYEUR<br />

Produktion: @lounge<br />

Entertainment<br />

Producer: Roman Kuhn<br />

Buch: Stefan Cantz, Wolfgang<br />

Reiser nach einer Vorlage von<br />

Götz Otto u. Lutz Schmökel<br />

Regie: Roman Kuhn<br />

Redaktion: Benjamin Herrmann<br />

Sender: ProSieben<br />

„Die reine Realität ist so<br />

spannend nicht, aber wenn<br />

man das flott montiert,<br />

kann das sehr spannend<br />

sein“, erklärte Regisseurin<br />

Claudia Richarz in der SÜD-<br />

DEUTSCHEN ZEITUNG. Daß<br />

der „flotte“ Schnitt aus<br />

dem Material zu ABNEH-<br />

MEN IN ESSEN tatsächlich<br />

eine äußerst unterhaltsame<br />

Doku-Soap machte,<br />

dafür ist die Cutterin Gesa<br />

Marten (37) verantwortlich.<br />

Die in Frankfurt geborene<br />

Wahl-Kölnerin realisierte<br />

1986 bis 1993 experimentelle<br />

Videofilme und ist<br />

seit 1991 als Cutterin tätig.<br />

Nominiert für: ABNEHMEN<br />

IN ESSEN<br />

Autoren: Claudia Richarz,<br />

Carl-Ludwig Rettinger<br />

Redaktion: Rolf Bringmann<br />

Sender: WDR/ARTE<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 41<br />

HANSJÖRG WEISSBRICH<br />

Für den gekonnten Schnitt,<br />

der Vivian Naefes Satire<br />

FRAUEN LÜGEN BESSER<br />

von Pointe zu Pointe eilen<br />

läßt, zeichnet der in Siegen<br />

geborene Münchener Cutter<br />

Hansjörg Weißbrich (33)<br />

verantwortlich. Der frühere<br />

Student der Theater-,<br />

Film- und Fernsehwissenschaften<br />

war 1996 erstmals<br />

als Cutter für einen Kinofilm<br />

(WORKAHOLIC) verantwortlich.<br />

Zu Weißbrichs<br />

Film-Schnittarbeiten der<br />

vergangenen Jahre gehören<br />

EINE UNGEHORSAME<br />

FRAU (1997, ZDF-Zweiteiler)<br />

und CRAZY (<strong>2000</strong>).<br />

Nominiert für: FRAUEN<br />

LÜGEN BESSER<br />

Produktion: MTM cineteve<br />

Produzentin: Gloria Burkert<br />

Buch: Annemarie Schoenle<br />

Regie: Vivian Naefe<br />

Redaktion: Anja Helmling-Grob<br />

Sender: ZDF<br />

Bester<br />

Schnitt


Nominierungen:<br />

MATTHIAS FREY PAUL VINCENT GUNIA<br />

„Von Beginn an träufelt er<br />

ein wenig Bedrohung ins<br />

Spiel, er hat eine wahrhafte<br />

Wassermusik komponiert<br />

und beherrscht das Crescendo,<br />

wie Regisseur und<br />

Autor Hartmut Schoen in<br />

seinem Fach es tut.“ So<br />

begeistert rezensierte die<br />

FRANKFURTER ALLGEMEINE<br />

Matthias Freys Musik zum<br />

ZDF-Thriller WARTEN IST<br />

DER TOD. Der am 4. Juli<br />

1956 in Wiesbaden geborene<br />

Komponist und Konzertpianist<br />

wird auch wegen<br />

seiner Pianoalben (bisher<br />

zwölf, seit 1978) von der<br />

Kritik hochgelobt.<br />

Nominiert für: WARTEN<br />

IST DER TOD<br />

Produktion: Multimedia<br />

Produzentin: Dagmar Rosenbauer<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Klaus Bassiner,<br />

Alexander Ollig<br />

Sender: ZDF/ARTE<br />

Die Spannungs-Musik zum<br />

Krimi DOPPELTER EIN-<br />

SATZ schuf der in Bergheim<br />

bei Köln geborene Wahl-<br />

Münchener Paul Vincent<br />

Gunia (49). In den vergangenen<br />

20 Jahren komponierte<br />

Gunia zahlreiche<br />

Film-, Fernseh- und Theatermusiken.<br />

Als Studiogitarrist<br />

arbeitete das frühere<br />

Bandmitglied von Udo<br />

Lindenbergs Panikorchester<br />

schon mit Pop- und<br />

Rock-Stars wie Peter Maffay,<br />

Sting, Freddie Mercury<br />

und Meat Loaf zusammen.<br />

Nominiert für: DOPPELTER<br />

EINSATZ<br />

Produktion: Studio Hamburg<br />

Producer: Peter Otto<br />

Buch: Norbert Eberlein<br />

Regie: Torsten C. Fischer<br />

Redaktion: Peter Jännert,<br />

Torsten Götz<br />

Sender: RTL<br />

Beste<br />

Musik<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 43<br />

DIETER SCHLEIP<br />

Die Musiken zum ZDF-Krimi<br />

DOPPELTES DREIECK<br />

und zum ProSieben-Thriller<br />

RENDEZVOUS MIT DEM<br />

TEUFEL schrieb der in<br />

Aachen geborene Filmkomponist<br />

Dieter Schleip<br />

(38). Der Wahl-Münchener<br />

arbeitet seit 1986 mit anerkannten<br />

Regisseuren wie<br />

Dominik Graf , Vivian Naefe,<br />

Thomas Berger zusammen.<br />

Nominiert für: DOPPELTES<br />

DREIECK<br />

Produktion: Dom Film<br />

Producer: Michael Lehmann<br />

Buch: Johannes W. Betz<br />

Regie: Torsten C. Fischer<br />

Redaktion: Sophie Fitz<br />

Sender: ZDF<br />

sowie für: RENDEZVOUS<br />

MIT DEM TEUFEL<br />

Produktion: Olga Film<br />

Producer: Molly von Fürstenberg<br />

Buch: Barbara Jago,<br />

Thomas Berger<br />

Regie: Thomas Berger<br />

Redaktion: Christiane M. Conradi<br />

Sender: ProSieben


Nominierungen:<br />

JÖRG HÖHN UND<br />

GUDRUN SCHRETZMEIER<br />

Die 50er Jahre bieten den<br />

Hintergrund für VOM KÜS-<br />

SEN UND FLIEGEN. Mit<br />

viel Liebe zum Detail schufen<br />

Ausstatter Jörg Höhn<br />

(62) und Kostümbildnerin<br />

Gudrun Schretzmeier (58)<br />

das realistische Ambiente<br />

von Hartmut Schoens Fernsehfilm.<br />

Ausgebildet in<br />

Stuttgart, war Jörg Höhn<br />

bei Erfolgsfilmen wie AL-<br />

LEIN UNTER FRAUEN oder<br />

TATORT: DIE ZÄRTLICH-<br />

KEIT DES MONSTERS tätig.<br />

Die Stuttgarterin Gudrun<br />

Schretzmeier gehört<br />

seit über 30 Jahren zur<br />

ersten Garde ihres Berufs<br />

(u.a. Tom-Toelle-Filme).<br />

Nominiert für: VOM KÜSSEN<br />

UND FLIEGEN<br />

Produktion: Susan Schulte<br />

Buch und Regie: Hartmut Schoen<br />

Redaktion: Julia Gerdes<br />

Sender: ARD/SWR<br />

MAXIMILIAN<br />

JOHANNSMANN<br />

Für die überzeugende Ausstattung<br />

von Thorsten<br />

Näters hochmodernem<br />

Psychiatrie-Thriller RACHE-<br />

ENGEL – STIMME AUS<br />

DEM DUNKELN zeichnete<br />

Maximilian Johannsmann<br />

(48) aus Hamburg verantwortlich.<br />

Der frühere Bühnen-<br />

und Kostümbildner<br />

an bekannten Theatern, u.a.<br />

in Berlin, Hamburg, München,<br />

Frankfurt und Rotterdam,<br />

war auch für Szenenbilder<br />

großer Produktionen<br />

wie DIE BOMBE TICKT<br />

oder JAMES BOND 007 –<br />

DER MORGEN STIRBT NIE<br />

verantwortlich.<br />

Nominiert für: RACHEENGEL –<br />

STIMME AUS DEM DUNKELN<br />

Produktion: Bioskop/Novamedia<br />

Producer: Dietmar Güntsche<br />

Buch: Caroline Hecht, Jochen Pahl<br />

Regie: Thorsten Näter<br />

Redaktion: Birgit Brandes<br />

Sender: ProSieben<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 45<br />

MATTHIAS H. MÜSSE<br />

Stilsicherer Ausstatter des<br />

zwischen traditionellem<br />

Milieu und Moderne<br />

wechselnden Mystery-<br />

Thrillers BIIKENBRENNEN<br />

war Matthias H. Müsse (34),<br />

im niederrheinischen Nievenheim<br />

aufgewachsener<br />

Sohn eines Pfarrers und<br />

einer Krankenschwester.<br />

Der Wahl-Münchener studierte<br />

vier Semester Theater<br />

und Film, ist seit 1990<br />

als Autodidakt im Beruf.<br />

Müsse stattete aufwendige<br />

Kinoproduktionen wie<br />

THE HIGH CRUSADE und<br />

JOSEPHINE aus.<br />

Ausstattung<br />

Beste<br />

(Szenenbild und Kostüm)<br />

Nominiert für: BIIKENBRENNEN –<br />

DER FLUCH DES MEERES<br />

Produktion: Indigo<br />

Produzenten: Christian Becker,<br />

Thomas Häberle<br />

Buch: Timo Berndt<br />

Regie: Sebastian Niemann<br />

Redaktion: Benjamin Herrmann<br />

Sender: ProSieben


Sonderpreis der Stifter an Inge Meysel<br />

„Eine außerordentliche Schauspielerin<br />

– und eine beispielhaft<br />

widerständige, couragierte<br />

Frauensperson.“<br />

Die bekannte Benennung war stets<br />

freundlich, ja liebevoll gemeint. Falsch<br />

war sie in Wahrheit immer. Die „Mutter<br />

der Nation“ ist Inge Meysel nämlich<br />

gerade nicht. Es sei denn, diese<br />

Nation hätte es schon viel weiter<br />

gebracht als bemerkbar. Nein, Inge<br />

Meysel, der die besondere Ehrung<br />

des Deutschen <strong>Fernsehpreis</strong>es <strong>2000</strong><br />

zuteil wird, ist ein Glücksfall anderer,<br />

bedeutenderer Art und als solcher<br />

ziemlich entfernt von deutsch-gemütlicher<br />

Familiarität.<br />

Inge Meysel ist zuerst, und darauf legt<br />

sie selbst zu Recht den größten Wert,<br />

eine außerordentliche Schauspielerin.<br />

Ihr Repertoire – man studiere ihre Fil-<br />

Der<br />

Sonder


mographie – reduziert sich eben nicht<br />

auf eine ewige Rolle. Auf der Bühne<br />

wie vor der Kamera hat sie buchstäblich<br />

alles gegeben und so unseren<br />

künstlerischen Reichtum vermehrt –<br />

kontinuierlich, ausdauernd, beständig.<br />

Daneben aber und natürlich auch in<br />

ihrer Profession ist sie eine beispielhaft<br />

widerständige, couragierte Frauensperson.<br />

Ihr Bild die Jahrzehnte<br />

hindurch wahrnehmend. Ihren selbstbewußten<br />

Auftritten folgend, ihrer<br />

mitunter rebellischen öffentlichen<br />

Rede zuhörend. Ihre fabelhaft freche<br />

Lebendigkeit erlebend (und dies<br />

schon, als dergleichen noch überhaupt<br />

nicht Talk-Show-üblich war,<br />

sondern den Comment verletzte und<br />

schnell mal übelgenommen wurde),<br />

durfte man beeindruckt sein und<br />

Respekt empfinden fürs Exempel.<br />

Zur Mamaglucke indes taugt Inge<br />

Meysel gottlob kein Stück. Sie hat uns<br />

eben nicht allesamt schrecklich lieb.<br />

Wir sollen uns nicht an ihre Rockschöße<br />

hängen und in ihre Falten<br />

flüchten. Sie ist, auch wenn sie diesen<br />

Part zuweilen souverän gespielt hat,<br />

nicht die „starke Frau für alle Fälle“<br />

mit „Herzensrealismus“ und „Mutter-<br />

Der Deutsche <strong>Fernsehpreis</strong> <strong>2000</strong> Seite 47<br />

witz“. Sie ist eine dem Leben – und<br />

das heißt auch Gesellschaft & Politik<br />

– quergehende, ungenierte, furchtlosempfindliche<br />

Frau.<br />

Dieser Frau, die wir also getrost zu<br />

den zivilen Leitfiguren unseres demokratischen<br />

Nachkriegsdeutschlands<br />

zählen dürfen und zu den bleibenden<br />

Fernsehgestalten sowieso, dieser ausgezeichneten<br />

Schauspielerin Inge<br />

Meysel gebührt der Preis.<br />

Wir beglückwünschen sie.<br />

Und uns zu ihr.<br />

preis<br />

Hans Janke<br />

Stellvertretender Programmdirektor des ZDF<br />

und Vorstandschef des Deutschen <strong>Fernsehpreis</strong>es

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