GRASB - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ...
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<strong>GRASB</strong><br />
SZENARIENORIENTIERTE GRUNDLAGEN UND INNOVATIVE METHODEN ZUR REDUZIERUNG DES<br />
AUSFALLRISIKOS DER STROMVERSORGUNG UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER<br />
AUSWIRKUNGEN AUF DIE BEVÖLKERUNG<br />
Ein Kurzüberblick zur Abschlussveranstaltung am 03.12.2012
Abbildung 1: Strommast. © by DVV mbH.<br />
Das Forschungsprojekt <strong>GRASB</strong><br />
Das Verb<strong>und</strong>projekt „Szenarienorientierte Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> innovative Methoden zur<br />
Reduzierung des Ausfallrisikos der Stromversorgung unter Berücksichtigung der<br />
Auswirkungen auf die Bevölkerung“ <strong>GRASB</strong> ist ein Projekt im Rahmen des Programms<br />
"Forschung <strong>für</strong> die zivile Sicherheit" <strong>und</strong> wird durch das B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong><br />
Forschung gefördert. Vorrangiges Ziel von <strong>GRASB</strong> ist es, aktuelle <strong>und</strong> zukünftige Risiken<br />
eines länger anhaltenden, großflächigen Stromausfalls zu reduzieren. Da<strong>für</strong> wurden<br />
insbesondere die sich verändernden Gefahren sowie wirtschaftliche, politische <strong>und</strong><br />
technologische Rahmenbedingungen betrachtet. Die erarbeiteten Methoden <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />
eines Risikomanagementkonzepts versetzen die Stromversorger in die Lage, die Risiken der<br />
kritischen Bereiche hinsichtlich der in Szenarien dargestellten Gefahren abzuschätzen <strong>und</strong><br />
zu minimieren. Damit wird die Bevölkerung geschützt <strong>und</strong> ein Beitrag zur Verbesserung der<br />
zivilen Sicherheit geleistet.<br />
1
Abbildung 2: Partner im Verb<strong>und</strong>projekt <strong>GRASB</strong>.<br />
Das Forschungsvorhaben <strong>GRASB</strong> mit einer Gesamtdauer von drei Jahren wurde von den<br />
vier Verb<strong>und</strong>partnern<br />
� TÜV Rheinland Consulting GmbH, TRC (Koordination),<br />
� <strong>B<strong>und</strong>esamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Bevölkerungsschutz</strong> <strong>und</strong> <strong>Katastrophenhilfe</strong>, BBK,<br />
� Wölfel, Beratende Ingenieure GmbH + Co KG, WBI, <strong>und</strong> der<br />
� Fachhochschule Köln, FH Köln<br />
durchgeführt. Den notwendigen fachlichen Input sowie wichtige Beiträge zur<br />
Qualitätskontrolle lieferten folgende assoziierte Partner:<br />
� E.ON Energie AG,<br />
� Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH sowie<br />
� RheinEnergie AG.<br />
2
Abbildung 3: Umgeknickter Strommast im Münsterland 2005. © by THW.<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die Stromversorgung in Deutschland weist ein hohes Sicherheitsniveau auf. Auch wenn das<br />
Risiko eines großflächigen <strong>und</strong> lang anhaltenden Stromausfalls gering ist, kann ein solcher<br />
Blackout nicht ausgeschlossen werden. Dabei gehen langanhaltende <strong>und</strong> großräumige<br />
Stromausfälle in der Regel mit einer physischen Zerstörung von Versorgungsinfrastruktur<br />
einher.<br />
Äußere Einwirkungen, die die Versorgungssicherheit gefährden können, nehmen in vielerlei<br />
Hinsicht zu. Als Beispiele seien Wetterextreme aufgr<strong>und</strong> des Klimawandels,<br />
Ges<strong>und</strong>heitsgefahren aufgr<strong>und</strong> hoher Mobilität <strong>und</strong> Gefahren aus dem Cyberraum genannt.<br />
Diese <strong>und</strong> viele weitere Gefahren sollten in der Stromversorgung – auch in<br />
Kombination – berücksichtigt werden. Um solchen komplexen Gefahrensituationen zu<br />
begegnen, können eine regelmäßig durchgeführte strukturierte Risikoabschätzung<br />
sowie gegebenenfalls zusätzliche Schutzmaßnahmen <strong>für</strong> neuralgische Punkte<br />
erforderlich sein. <strong>GRASB</strong> bietet Werkzeuge zu einer solchen regelmäßigen <strong>und</strong><br />
strukturierten Risikoabschätzung.<br />
3
Derzeitige Veränderungen der Rahmenbedingungen machen diesen Prozess der<br />
systematischen Risikoerfassung <strong>und</strong> -bewertung noch wichtiger.<br />
Die Liberalisierung des Strommarktes sowie die umwelt- <strong>und</strong> klimapolitischen Ziele bedingen<br />
eine umfassende Umstrukturierung unserer Energieversorgung. Beschleunigt werden diese<br />
Entwicklungen durch die „Energiewende“, die festgehalten ist in den Beschlüssen des<br />
B<strong>und</strong>eskabinetts vom 06.06.2011. Die Maßnahmen der Energiewende sind eine<br />
Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Deutschland wird bis zum Jahr<br />
2022 auf die wirtschaftliche Nutzung der Kernkraft verzichten. Damit muss unsere<br />
Energieversorgung noch schneller als bis dahin vorgesehen umgebaut werden.<br />
Wir verändern unsere Energieversorgung von ehemals geschlossenen<br />
Versorgungseinheiten hin zu einem liberalisierten System mit überregionalen<br />
Transportaufgaben <strong>und</strong> einer Erzeugung aus erneuerbaren Energien. Dieser Wandel wird<br />
aktuell vollzogen <strong>und</strong> zeigt sich zum Beispiel durch einen veränderten Erzeugungspark <strong>und</strong><br />
neue Erzeugungsstandorte. Im Rahmen dieser Systemtransformation werden umfassende<br />
Maßnahmen <strong>für</strong> die Versorgungssicherheit definiert <strong>und</strong> umgesetzt. Netzausbau <strong>und</strong> die<br />
Entwicklung von Speichertechnologien – zwei Stützen der Transformation – werden forciert.<br />
Die Regelung der heutigen Spitzen- <strong>und</strong> Niedriglastsituationen ist jedoch schwierig. Die<br />
Anzahl der steuernden Eingriffe ist entsprechend stark angewachsen. Die Netze sind<br />
ausgelastet; Widerstandsfähigkeit <strong>und</strong> Robustheit der Stromversorgung sind herabgesetzt<br />
<strong>und</strong> werden mittelfristig – bis die Transformation unseres Systems vollzogen ist – in diesem<br />
Zustand bleiben.<br />
4
Abbildung 4: Gasisolierte 110 kV Schaltanlage. © by DVV mbH.<br />
Kurzbeschreibung der <strong>GRASB</strong>- Methode<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wurden im Projekt <strong>GRASB</strong>, unter Berücksichtigung der bereits<br />
bestehenden Schutzkonzepte bei den an der Stromversorgung beteiligten Unternehmen,<br />
möglichen Ausfallszenarien <strong>und</strong> Analysemethoden entwickelt.<br />
Im Folgenden werden die einzelnen Bestandteile der Risikoanalyse nach <strong>GRASB</strong><br />
sowie das Kommunikationskonzept kurz vorgestellt. Dabei kann die Risikoanalyse<br />
nach <strong>GRASB</strong> als Ganzes durchgeführt werden. Es können aber auch einzelne<br />
Bestandteile <strong>für</strong> die individuelle Anwendung genutzt werden. Zusätzlich wurden zu<br />
einzelnen Methodenbestandteilen konkrete Ergebnisse erstellt, die direkt <strong>für</strong> eine<br />
Risikoanalyse genutzt werden können.<br />
Abbildung 5 stellt das Forschungsprojekt <strong>GRASB</strong>, sowie die darin entwickelte Methode<br />
schematisch dar.<br />
5
Abbildung 5: Überblick über die Systematik des Risikomanagements nach <strong>GRASB</strong>.<br />
Kernbestandteile des Verfahrens nach <strong>GRASB</strong> sind:<br />
Die Ermittlung der relevanten Gefahren bzw. Gefahrenkombinationen <strong>und</strong> der von den<br />
Gefahren ausgehenden Wirkungen (Gefahrenanalyse),<br />
Die Identifizierung <strong>und</strong> Klassifizierung der <strong>für</strong> die Stromversorgung kritischen<br />
Prozesse (Kritikalitätsanalyse)<br />
Die Untersuchung der zugeordneten Verw<strong>und</strong>barkeiten <strong>und</strong> Resilienzen der<br />
betrachteten Systeme (Barrieren)<br />
Zudem wurde im Projekt <strong>GRASB</strong> geprüft, inwieweit die entwickelte Methode auch vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> dynamischer Rahmenbedingungen Bestand hat. Darüber hinaus<br />
wurden im Projekt organisatorische <strong>und</strong> technische Vorraussetzungen einer<br />
Krisenkommunikation der Betreiber untersucht.<br />
6
Gefahrenerfassung <strong>und</strong> Szenarienbildung<br />
In diesem Methodenbestandteil wurde eine Systematik zur Gefahrenerfassung <strong>und</strong><br />
Szenarienbildung erarbeitet. Zudem wurde eine Gefahrenkarte erstellt, die von den<br />
Betreibern als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> ihre Arbeit genutzt werden kann.<br />
Gefahrenerfassung:<br />
Zur Begrenzung <strong>und</strong> Vereinfachung des Analyseaufwandes wurden <strong>für</strong> die<br />
Gefahrenerfassung so genannte Wirkungsklassen bzw. Wirkungsmechanismen eingeführt.<br />
Alle Gefahren werden letztendlich hinsichtlich ihrer Wirkungen auf eine begrenzte Anzahl<br />
von Wirkungsmechanismen, z. B. Druck, Temperatur, Schwingungen, abgebildet.<br />
Von einer Gefahr kann dabei mehr als ein Wirkungsmechanismus ausgehen <strong>und</strong> eine<br />
Struktur kann gegenüber mehr als einem Wirkungsmechanismus vulnerabel sein. Die<br />
weiteren Arbeitsschritte orientieren sich dann an diesen Wirkungsmechanismen.<br />
Bildung von Gefahrenkombinationen:<br />
Es wird von der These ausgegangen, dass einzelne Gefahren, die zu einem Stromausfall mit<br />
Auswirkungen auf die Bevölkerung führen könnten, zumeist von den<br />
Energieversorgungsunternehmen beherrscht werden. Die Analyse vergangener<br />
Stromausfälle zeigt auf, dass ihre Ursache oft auf eine Kombination oder Verkettung<br />
mehrerer Ereignisse (Gefahren) zurückführbar ist. Ziel von <strong>GRASB</strong> war es entsprechend,<br />
eine Methode zu entwickeln, die eine Risikoanalyse <strong>für</strong> eine Gefahrenkombination<br />
ermöglicht.<br />
Die szenarienbasierte Risikoanalyse erfolgt dann unter Berücksichtigung der vorab<br />
beschriebenen Wirkmechanismen.<br />
7
Abbildung 6: Unsere Gesellschaft ist in vielerlei Hinsicht abhängig<br />
von einer sicheren Stromversorgung.© by BBK.<br />
Systemerfassung <strong>und</strong> Kritikalitätsanalyse<br />
Die Erfassung des Systems bis zur vierten Prozessebene <strong>und</strong> ein Tool zur<br />
Durchführung einer Kritikalitätsanalyse der Geschäftsprozesse sind Ergebnisse<br />
dieses Methodenbausteines.<br />
Betreiber können das Excel-basierte Werkzeug nutzen, um eigene Werte einzutragen<br />
<strong>und</strong> so die <strong>für</strong> sie kritischen Prozesse in ihrer Einrichtung zu identifizieren.<br />
Kritikalitätsanalyse<br />
Die Kritikalitätsanalyse<br />
� ist ein Voruntersuchung im Rahmen der Risikoanalyse,<br />
� identifiziert relevante Bereiche,<br />
� ordnet die untersuchten Bereiche aufgr<strong>und</strong> ihrer Kritikalität relativ zueinander, <strong>und</strong><br />
� nimmt auf dieser Basis eine Priorisierung <strong>für</strong> die Risikoermittlung vor.<br />
Kritikalität wird dabei als „ein relatives Maß <strong>für</strong> die Bedeutsamkeit einer Infrastruktur in Bezug<br />
auf die Konsequenzen, die eine Störung oder ein Funktionsausfall <strong>für</strong> die<br />
Versorgungssicherheit mit wichtigen Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen hat, verstanden.<br />
Exemplarisch wurde in <strong>GRASB</strong> eine Kritikalitätsermittlung <strong>für</strong> die Elektrizitätsversorgung in<br />
Deutschland auf der Basis der Kriterien "Auswirkung" <strong>und</strong> "Zeit" durchgeführt.<br />
8
Verw<strong>und</strong>barkeit<br />
Die Untersuchung der Verw<strong>und</strong>barkeit ausgewählter Systembestandteile oder<br />
Prozesse war ein Hauptbestandteil im Projekt <strong>GRASB</strong>. Alle Partner arbeiteten zu<br />
verschiedenen Verw<strong>und</strong>barkeitsaspekten.<br />
Methodische Hilfestellungen zur Analyse definierter Verw<strong>und</strong>barkeiten sind ebenso<br />
Ergebnis dieses Methodenbausteins wie konkrete Aussagen über Verw<strong>und</strong>barkeiten<br />
ausgewählter Prozesse <strong>und</strong> die beispielhafte Simulation von Barrierewirkungen<br />
mittels neuartiger Berechnungsverfahren.<br />
Verw<strong>und</strong>barkeitsanalysen:<br />
Die Verw<strong>und</strong>barkeit kritischer Infrastrukturen wird durch interne <strong>und</strong> externe Abhängigkeiten,<br />
Robustheit <strong>und</strong> vorhandenes Schutzniveau, Pufferkapazität <strong>und</strong> Anpassungsfähigkeit auf der<br />
Seite der Funktionsanfälligkeit, Red<strong>und</strong>anz <strong>und</strong> Substituierbarkeit, sowie Transparenz <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungsaufwand auf der Seite der Bewältigungskapazität bestimmt. Diese<br />
Kriterien gehen in die <strong>GRASB</strong>-Methode in Form von „Barrieren“ ein. Barrieren sind<br />
Maßnahmen zur Reduzierung der Verw<strong>und</strong>barkeit bzw. zur Erhöhung der Resilienz <strong>und</strong><br />
stehen in der <strong>GRASB</strong>-Methode zwischen der Einwirkung eines Gefahrenszenarios <strong>und</strong> dem<br />
Ausfall eines kritischen Prozesses (Funktionsanfälligkeit) oder zwischen dem Ausfall dieses<br />
Prozesses <strong>und</strong> dem Eintritt eines langandauernden großflächigen Stromausfalles<br />
(Bewältigungskapazität).<br />
Damit zeigt der in <strong>GRASB</strong> verfolgte Ansatz lösungsorientiert konkrete Punkte <strong>für</strong> zu<br />
ergreifende Schutzmaßnahmen auf.<br />
Im Projekt <strong>GRASB</strong> wurden folgende ausgewählten Schwerpunkte zur Verw<strong>und</strong>barkeit<br />
genauer untersucht:<br />
� Personalgefahren<br />
� Outsourcing<br />
� Informationstechnologie<br />
� Netzsteuerung<br />
� Systematische Fehler<br />
� Schwarzstartfähigkeit<br />
9
Abbildung 7: Simulationsmodell<br />
eines Isolators zur<br />
Schadensaufklärung <strong>und</strong><br />
zur erdbebensicheren<br />
Auslegung des Nachfolgemodells,<br />
© by WBI.<br />
Abbildung 8: Erdbebenschaden in einer Schaltanlage in Peru ©<br />
by WBI.<br />
Abbildung 9: Erdbebenschaden in einer Schaltanlage in Peru ©<br />
by WBI.<br />
10
Risikoermittlung <strong>und</strong> Risikobewertung<br />
An die Szenarienentwicklung, die Kritikalitätsermittlung <strong>und</strong> die Betrachtung der<br />
Verw<strong>und</strong>barkeit schließt die Risikoermittlung <strong>und</strong> -bewertung an. Ziel dabei ist, bei<br />
einer Vielzahl möglicher Ereignisse zu entscheiden, in welchen Bereichen<br />
Handlungsbedarf zur Reduzierung des Stromausfallrisikos besteht.<br />
Sofern Zahlen zu Eintrittswahrscheinlichkeiten <strong>und</strong> erwartetem Schadensausmaß vorliegen,<br />
lassen sich konkrete Werte berechnen, anhand derer unterschiedliche Ereignisse<br />
gegeneinander abgewogen werden können. Dies ist aber voraussichtlich nur in sehr wenigen<br />
Einzelfällen gegeben, so dass in der Regel eine qualitative Abschätzung durch Experten auf<br />
Basis der bekannten Risikomatrix möglich ist.<br />
Das in <strong>GRASB</strong> konzipierte Analyseverfahren orientiert sich am Risikomanagement-<br />
Werkzeug Bow-Tie (DIN 31010).<br />
Die Bow-Tie-Analyse liefert einen Überblick über die Risikopfade <strong>und</strong> legt den Fokus auf<br />
vorhandene <strong>und</strong> mögliche Barrieren, die ein bestimmtes Ereignis verhindern oder seine<br />
Auswirkungen abschwächen können.<br />
Die Bow-Tie-Analyse als visuelle Methode ist ein Managementwerkzeug. Mit ihr können die<br />
Zusammenhänge zwischen den einwirkenden Gefahrenszenarien, den kritischen Prozessen<br />
<strong>und</strong> den potenziellen Auswirkungen (z. B. langanhaltender großflächiger Stromausfall)<br />
veranschaulicht werden. Auf Basis der Ergebnisse <strong>und</strong> des folgenden Abwägungsprozesses,<br />
trifft das Management Entscheidungen über notwendige Maßnahmen.<br />
In einem kontinuierlichen Prozess sollen identifizierte Maßnahmen umgesetzt <strong>und</strong> die<br />
Analyse immer wieder durchlaufen werden, sodass auch bei sich ändernden<br />
Rahmenbedingungen immer ein ausreichender Schutz erreicht wird.<br />
11
Abbildung 10: Pumpspeicherkraftwerke sind bedeutsam<br />
Netzwiederaufbau. © by E.ON Energie.<br />
Kommunikationskonzept<br />
Die in <strong>GRASB</strong> entwickelte Systematik wird um ein Kommunikationskonzept <strong>für</strong> die Risiko<strong>und</strong><br />
Krisenkommunikation ergänzt. Damit wird der herausragenden Bedeutung von<br />
Kommunikation im Vorfeld von Ereignissen sowie im Krisenfall Rechnung getragen.<br />
Ausgehend von der Analyse des Ist- Zustandes werden sowohl <strong>für</strong> die Risikokommunikation<br />
als auch den Krisenfall konkrete gr<strong>und</strong>legende Anforderungen an die<br />
Kommunikationstechnik (Kommunikationsmittel) gestellt. Die Anforderungen betreffen<br />
sowohl die interne Kommunikation zwischen den beteiligten Betreibern <strong>und</strong> innerhalb der<br />
Gefahrenabwehrbehörden als auch die Information der Bevölkerung im Krisenfall.<br />
In Abhängigkeit von der Dauer des Stromausfalls wird ein dreistufiges Vorgehen (kurzmittel-<br />
<strong>und</strong> langfristig ) vorgeschlagen, wobei jeweils unterschiedliche technische Lösungen<br />
z. B, Internet, Sozial Media, Funk <strong>und</strong> Radio, Boten, in Frage kommen.<br />
12<br />
im
Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />
Mit der im Vorhaben <strong>GRASB</strong> entwickelten Systematik soll das bestehende<br />
Risikomanagement der Stromversorger mit dem Ziel ergänzt werden, das Risiko eines<br />
langanhaltenden, großflächigen Ausfalls der Stromversorgung, aufgr<strong>und</strong> von<br />
Prozessstörungen oder -unterbrechungen zu untersuchen.<br />
Die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen ist zu identifizieren. Diese Systematik liefert<br />
auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines sich hochdynamisch verändernden Systems der<br />
Energieversorgung zuverlässige Analyseergebnisse <strong>und</strong> bildet eine Basis <strong>für</strong> weitere<br />
Teilanalysen.<br />
Die im Rahmen des Vorhabens entwickelte Systematik zur Identifizierung <strong>und</strong> Bewertung<br />
von Szenarien im Hinblick auf einen Stromausfall wird in Kürze in einem abschließenden<br />
Gesamtbericht aller beteiligten Partner veröffentlicht. Ergänzend dazu werden gemäß der<br />
Beauftragung separate Einzelberichte zu den<br />
jeweiligen Arbeitspaketen der Verb<strong>und</strong>partner mit<br />
Abschluss des Vorhabens an den Projektträger<br />
übermittelt.<br />
Abbildung 11: Verb<strong>und</strong>treffen <strong>GRASB</strong>.<br />
13<br />
Abbildung 12: Fernwärmetunnel der RheinEnergie<br />
AG. <strong>GRASB</strong>-Beteiligte bei einer Besichtigung.
Ansprechpartner <strong>GRASB</strong><br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> diesen Kurzüberblick<br />
Kathrin Stolzenburg kathrin.stolzenburg@bbk.b<strong>und</strong>.de<br />
0228 99 550-3406<br />
Christine Eismann christine.eismann@bbk.b<strong>und</strong>.de<br />
0228 99 550-3402<br />
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