Bürgernahe Selbstverwaltung Bezirks ... - Stadt Düsseldorf
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Aus den <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Nördlicher als Angermund geht’s<br />
nicht in <strong>Düsseldorf</strong>: Der <strong>Stadt</strong>teil,<br />
der seinen Namen von dem aus<br />
dem Niederbergischen kommenden<br />
Angerbach herleitet, grenzt<br />
nördlich an Duisburg und östlich<br />
an Ratingen. Wer von hier aus in<br />
die City will, hat die Wahl zwischen<br />
der <strong>Düsseldorf</strong>er und der Duisburger<br />
– beide liegen gleich weit,<br />
nämlich zwölf Kilometer, entfernt.<br />
Angermund ist alt, es wird schon<br />
im Jahr 960 aufgeführt. Ein alter<br />
Besitz der Grafen von Berg, die hier<br />
mit der Kellnerei ihre nördlichste<br />
Bastion verwalteten. Nicht weniger<br />
bedeutend ist das Schloss Heltorf,<br />
der Familiensitz des Geschlechts<br />
der Grafen von Spee. Schloss und<br />
Schlosspark sind ein beliebtes<br />
Ausflugsziel, schon wegen der einmaligen<br />
Rhododendronsammlung.<br />
Mancher meint, dass in Angermund<br />
die Uhren etwas anders<br />
gehen. Tatsächlich besitzt dieser<br />
<strong>Stadt</strong>teil ein eigenes Flair und ein<br />
ausgeprägtes Eigenleben – was<br />
nicht zuletzt an der liebenswürdigen<br />
Eigentümlichkeit ablesbar ist,<br />
dass dort alle Straßenschilder aus<br />
Holz geschnitzt sind.<br />
Wer den Kaiser-Titel im Namen<br />
führt, muss schon etwas Besonderes<br />
sein. Und tatsächlich hat<br />
Kaiserswerth,<strong>Düsseldorf</strong>s ältester<br />
und traditionsreichster <strong>Stadt</strong>teil,<br />
viel zu bieten. Noch heute ist die<br />
wehrhafte Vergangenheit am <strong>Stadt</strong>grundriss<br />
ablesbar. Hier befand<br />
sich einer der ältesten Rheinübergänge<br />
des Mittelalters. Rhein-Arme<br />
umschlossen den Ort, der auf einer<br />
Insel („Werth“) lag. Die Franken<br />
nutzten den Platz als Eroberungen,<br />
englische Mönche für ihre Missionierung<br />
östlich des Rheins. Die<br />
Stiftskirche aus dem 13. Jahrhundert<br />
gibt davon Zeugnis. Sie birgt<br />
den prächtigen Schrein (12./13.<br />
Jahrhundert) mit Gebeinen des<br />
Heiligen Suitbertus. Der englische<br />
Benediktinermönch hat im 8. Jahrhundert<br />
hier auf der Insel „Rhinhusen“<br />
(später hieß Kaiserswerth<br />
dann noch „Suitbertuswerth“) missioniert<br />
und eine erste Kirche und<br />
ein Kloster gegründet. An die große<br />
Vergangenheit erinnert auch die<br />
mächtige, bis zu 15 Meter hohe<br />
Ruine der Kaiserpfalz. Sie wurde<br />
von Kaiser Friedrich Barbarossa im<br />
12. Jahrhundert begründet und<br />
beherrschte über Jahrhunderte<br />
hinweg Strom und Region. Eine<br />
Sehenswürdigkeit ist auch das weit<br />
und breit einzigartige romanische<br />
Haus. Touristenattraktion ist der<br />
Rathaus Kaiserswerth<br />
niederrheinisch-kleinstädtische<br />
Markt mit seinen zahlreichen historischen<br />
Bauten. Hier erinnert<br />
auch das Stammhaus der Diakonissen<br />
an eine soziale Großtat. 1836<br />
gründete der evangelische Pastor<br />
Theodor Fliedner das Diakonische<br />
Werk, seine prominenteste Schülerin<br />
war Florence Nightingale.<br />
Rund um den Kaiserswerther<br />
Markt lässt es sich gut shoppen –<br />
und auch speisen. Vom Gourmet-<br />
Restaurant bis zur Imbissbude ist<br />
alles vorhanden.<br />
Kalkum, das ist vor allem das<br />
Schloss: Ein imposanter vierflügeliger<br />
barocker Prachtbau mit integrierten<br />
Bauteilen der sehr viel<br />
älteren Vorgängerbauten. Doch<br />
nicht nur das Wasserschloss ist<br />
Attraktion und beliebtes Ausflugsziel.<br />
Der umgebende Landschaftsgarten,<br />
den der <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Gartenarchitekt Maximilian Friedrich<br />
Weyhe Anfang des 19. Jahrhunderts<br />
anlegte, ist einen Besuch<br />
wert. Das Schloss, Stammsitz der<br />
Hatzfelds, gehört heute dem Land<br />
Nordrhein-Westfalen, das dort<br />
eine Zweigstelle des Hauptstaatsarchivs<br />
einrichtete. Der Komplex<br />
dient oft aber auch als passende<br />
Kulisse für kulturelle Veranstaltungen,<br />
vorzugsweise Konzerte.<br />
Klar, dass es sich in der Nähe dieser<br />
Barockanlage gut leben lässt.<br />
Neben dem noch dörflichen Ortskern<br />
gibt es im Süden gepflegte<br />
Einfamilienhaus-Siedlungen.<br />
Sehenswert sind die im 12./13.<br />
Jahrhundert entstandene Pfarrkirche<br />
St. Lambertus und die alte<br />
Wassermühle. Im Osten von Kalkum<br />
erstrecken sich weit gedehnte<br />
Felder sowie der Kalkumer Forst.<br />
Bebauung ist dort nicht geplant.<br />
Einzig im Süden grenzt der <strong>Stadt</strong>teil<br />
an das Flughafenareal – was<br />
nicht immer zu überhören ist.<br />
Lohausen ist aufs Engste verknüpft<br />
mit dem Rhein-Ruhr-Flughafen.<br />
Manche sagen, dass allein<br />
die Absicht, hier einen Flughafen<br />
zu errichten, Anlass war, Kaiserswerth<br />
mit Lohausen einzugemeinden.<br />
1927 hat die Lufthansa zum ersten<br />
Mal Lohausen angeflogen. Heute<br />
rangiert der Airport nach seinem<br />
Passagieraufkommen hinter Frankfurt<br />
und München in Deutschland<br />
auf Rang drei. Der Fluglärm<br />
setzt den Lohausern naturgemäß<br />
erheblich zu.<br />
Dennoch ist der <strong>Stadt</strong>teil dank<br />
seiner ländlichen und doch<br />
innenstadtnahen Lage attraktiv.<br />
Mit Lärmschutzmaßnahmen und<br />
Lärmkontingentierungen wird<br />
versucht, die Belästigung der<br />
Bevölkerung in Grenzen zu halten<br />
beziehungsweise zu mindern.<br />
Ein Kleinod in Lohausen harrt<br />
übrigens darauf, von vielen erst<br />
noch entdeckt zu werden: der<br />
Lantz’sche Park. Der 1980 gestorbene<br />
Galerist Alfred Schmela<br />
errichtete dort inmitten alter Bäume<br />
einen Skulpturen-Park mit<br />
Großplastiken namhafter Künstler.<br />
In direkter Nachbarschaft ist der<br />
jüngste Rheinübergang der <strong>Stadt</strong>,<br />
die Brücke im Zuge der A 44,<br />
entstanden. Auch sie ist wieder<br />
ein Kompromiss zwischen Notwendigem<br />
und Angenehmem:<br />
Rad- und Fußwege bringen eine<br />
Erweiterung des großen Erholungspotentials<br />
hinüber in die<br />
Ilvericher Altrheinschlinge.<br />
Was für die Lohausener der Flughafen,<br />
das ist für die Stockumer<br />
das Messe-Gelände, eine der<br />
großen zentralen deutschen Einrichtungen<br />
für Handel und<br />
Wandel. Die Messe <strong>Düsseldorf</strong><br />
(200 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche<br />
und jährlich rund<br />
1,3 Millionen Aussteller und Besucher)<br />
ist einer der bedeutendsten<br />
Messeplätze weltweit. Für die<br />
Stockumer bedeutet diese „Basis<br />
für Business“, dass ihr <strong>Stadt</strong>teil<br />
immer wieder mal „dicht“ ist –<br />
und ihm zugleich das Flair der<br />
großen weiten Welt verleiht.<br />
Direkt neben der Messe liegt der<br />
Nordpark und in diesem der<br />
Aquazoo, ein bei Jung und Alt<br />
gleichermaßen ausgesprochen<br />
populäres Museum. Nebenan<br />
erstreckt sich der Japanische<br />
Garten.<br />
Nördlich der Messe liegt der große<br />
Sportpark mit Rheinstadion und<br />
Rheinbad. Geplant ist hier die<br />
große „Rheinarena“. Sie wird das<br />
alte Rheinstadion ersetzen und<br />
<strong>Düsseldorf</strong> fit machen für Großveranstaltungen<br />
jeder Art. Doch<br />
es gibt nicht nur Business- und<br />
Event-Kultur in Stockum. Rund<br />
um den Freiligrathplatz lässt es<br />
sich in gediegenen Wohnsiedlungen<br />
gut leben.<br />
Schon vor der kommunalen Neugliederung<br />
von1975, bei der sie<br />
nach <strong>Düsseldorf</strong> eingemeindet<br />
wurden, waren die traditionsreichen<br />
drei Dorfgemeinden Angermund,<br />
Wittlaer und Kalkum aus<br />
dem alten „Amt Angerland“ beliebte<br />
Wohngegenden der <strong>Düsseldorf</strong>er.<br />
Die Eigenständigkeit hat<br />
sich erhalten.<br />
Die Geschichte des sich am Ufer<br />
des Rheins erstreckenden Dorfes<br />
Wittlaer reicht ins 12. Jahrhundert<br />
zurück. Niederrheinisch-dörflich<br />
geprägte Restaurants, einige mit<br />
schönen Biergärten und Blick<br />
auf den Rhein, sind beliebte Ausflugsziele.<br />
Eine Herausforderung für den<br />
historischen Teil ist das neue<br />
„Einbrungen“.<strong>Düsseldorf</strong>s seit<br />
vielen Jahren größtes Neubaugebiet<br />
mit einer Mischung von<br />
Einfamilienhäusern und öffentlich<br />
gefördertem Wohnungsbau in<br />
mehrgeschossigen Häusern setzt<br />
neue Akzente.<br />
Zu den Vorzügen des <strong>Stadt</strong>teils<br />
gehört die gute Verkehrserschließung<br />
mit direktem <strong>Stadt</strong>bahnanschluss.<br />
Herausgegeben von der<br />
Landeshauptstadt <strong>Düsseldorf</strong>,<br />
Der Oberbürgermeister<br />
Amt für Kommunikation<br />
Verantwortlich: Manfred Blasczyk<br />
Redaktion: Silke Wiebrock<br />
Produktion: Typoteam <strong>Düsseldorf</strong><br />
XII/02 – 1.<br />
www.duesseldorf.de<br />
<strong>Bezirks</strong>vertretung<br />
<strong>Stadt</strong>bezirk 5