Protokoll des Treffens der Vorstände des ... - AndersARTiG eV

Protokoll des Treffens der Vorstände des Vereins AndersARTiG e.V. und des Bündnisses Faires
Brandenburg am 22.02.2011 zur Zieldiskussion einer möglichen zukünftigen Zusammenarbeit
Teilnehmende: Vorstand AndersARTiG e.V.
Beginn: 19:00
Ende: 21:30
Anwesend: Eric Hein (Vorstandsvorsitz)
Anja Rindler
Thilo Körner
Entschuldigt: Tina Hewelt, Harald Petzold
Vorstand Bündnis Faires Brandenburg
Anwesend: Carsten Bock
Martina Wilczynski
Martin Bach
Das LesBiSchwule Aktionsbündnis AndersARTiG e.V. (AAiG e.V.) und das neu gegründete Bündnis
Faires Brandenburg (BFB) treffen sich auf Wunsch des Brandenburgischen Ministeriums für Arbeit,
Soziales, Frauen und Familie (MASF), um eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit der beiden
Vereine im Land Brandenburg zu diskutieren.
Die Diskussion soll dahingehend gestaltet sein, Gemeinsamkeiten in den Zielekatalogen zur Arbeit
der Beteiligten und darauf aufbauend Möglichkeiten des Zusammenwirkens im Land Brandenburg in
Hinsicht auf Erreichung dieser Zielsetzungen zu finden.
Verlaufsprotokoll:
Zunächst wird festgehalten, dass der Newsletter des BFB AAiG e.V. regelmäßig zugeht. Da das nicht
auf alle Vorstandsmitglieder des AAiG e.V. zutrifft, werden die folgenden und alle vorangegangenen
Newsletter an die Verteileradresse des Vereinsvorstands (vorstand@andersartig.info) versandt.

M. Wilczynski weist darauf hin, dass dem Bündnis beigetretene Personen und Vereine sowie Satzung,
Mitgliederantrag, Struktur und Intentionen bereits online zugänglich sind.
(http://www.gaybrandenburg.de/index.php/landesverband.html)
Das BFB macht AAiG e.V. deutlich, dass es das Know-how und die Erfahrungen beider Vereine und
seiner Mitglieder zusammenzutragen und gegenseitig in Zusammenarbeit einzubringen gedenkt.
C.Bock: Es sollten zur Umsetzung der Ziele in einem Landesverband dabei möglichst alle in eine
Richtung wirkenden Kräfte gebündelt werden, unter einem Verein als Träger, der sich für die im
Sinne der Community laufenden Projekte einsetzt. Gemeinsam gesetzte Grobziele für das Jahr seien
in einzelne, zielführende Maßnahmen zu unterteilen. Am Zielprozess sei die gesamte Community zu
beteiligen.
C.Bock betont, dass die in der Vergangenheit geschehenen Ereignisse und Streitigkeiten die
zukünftige Zusammenarbeit nicht gefährden dürften. Die bisherigen Geschehnisse sollten im Hinblick
auf eine mögliche Einigung der Vereine BFB und AAiG e.V. vergessen werden.
A.Rindler: Über Jahre hinweg seien immer wieder Verleumdungen und (verbale öffentliche) Angriffe
auf AAiG e.V./ die Arbeit der LKS durch Personen geschehen, die sich nun auch im BFB wieder finden.
Die Streitigkeiten v.a. mit Katte e.V. erschwerten ein zukünftiges Zusammenarbeiten des AAiG e.V.
mit dem BFB durch gegenseitige Skepsis und einer fehlenden Vertrauensbasis.
E.Hein: Bitte um Verständnis für und Eingeständnis der fehlenden Vertrauensbasis und beidseitiger
Skepsis. Eine Zusammenarbeit zu ermöglichen brauche Zeit.
C.Bock: AAiG solle nicht zu emotional agieren. Er persönlich habe die Geschehnisse längst vergessen,
wobei er einräumt, dass der Verarbeitungsprozess auch länger dauern dürfe.
C.Bock: Gemeinsam sollten Ziele entwickelt und verfolgt (politische Ziele (Bildungsministerium,
Gleichberechtigung)) und die Interessen der Mitglieder vom Verein vertreten werden. Er weist auf
die Ähnlichkeit der Zielvorstellungen von AAiG e.V. und dem BFB hin und bemerkt, dass AAiG der
Zusammenarbeit mit dem BFB nur wegen seiner Abhängigkeit von (für die LKS bezogenen)
Fördermitteln entgegenstehe.
E.Hein: Fördermittel für ein Projekt zu beziehen impliziere lediglich eine Abhängigkeit auf Grund der
damit einher gehenden zuwendungsrechtlichen Verpflichtung des Vereins gegenüber dem
Leistungsgeber.
A.Rindler: Frage danach, wie sich das BFB das Bündeln der Ziele und die Zusammenarbeit mit AAiG
e.V. konkret vorstelle.
C.Bock: BFB solle möglichst breit aufgestellt werden. Genaueres ergäbe sich erst auf der
Mitgliederversammlung am 27.02.2011, wo weitere Mitglieder akquiriert und aufgenommen sowie
die Zielvorstellungen erörtert werden sollen. Ein genaues Konzept könne es deshalb noch nicht
geben, weil konkrete Rahmenbedingungen und Vorstellungen erst durch die Mitglieder festgesetzt
würden. Die Arbeit des BFB solle als Alternative zum nicht funktionierenden CSD-Beirat verstanden
werden, sodass es gelingen solle, die Gesamtheit der Community zu beteiligen.

A.Rindler: Stichwort CSD-Beirat – der habe nicht funktioniert, weil die Community mit dem
vorgestellten Konzept und den Prozessen nicht einverstanden gewesen sei. Frage danach, ob das BFB
das Konzept des CSD-Beirats mit seiner Neugründung wieder aufnehmen wolle.
C.Bock: Es handle sich um eine neues Konzept mit viel Einbindung der Vereine.
A.Rindler: Skepsis wegen der Vereinsneugründungen im Prozess des CSD-Beirats zur
Stimmvereinigung und –verfälschung.
C.Bock: streitet den Vorwurf einer solchen Vorgehensweise ab. Deshalb sei der jetzige Vorstand des
BFB anders aufgeteilt: jetzt Vertreter verschiedener Einzelinitiativen.
A.Rindler: Ministeriums-treffen als Beispiel einer durchaus vergleichbaren Verfahrensweise
M.Wilczynski: erlärt die neuen Vereinsgründungen damit, dass das Bündnis „eben neue Türen
aufmache, durch die einige schon gegangen seien“
E.Hein: Beendet diese Diskussion: Skepsis seitens AAiG sei unverkennbar vorhanden, könne aber
beseitigt werden.
A.Rindler: Fasst zusammen: sowohl AAiG e.V. als auch das BFB definieren sich als Vereine auf
Landesebene; beide hätten eigene neue Konzeptionen zur Beteiligung der Community an der
betreffenden Arbeit zur Verbesserung der Lebenslagen der zum LSBT-Bereich zugehörigen
Menschen, AAiG e.V. durch sein neu erarbeitetes Vernetzungskonzept, das BFB durch seine in die
Neugründung implizierten Leitgedanken.
Beidseitig herrsche ein der Vergangenheit geschuldetes Misstrauen. Dennoch seien Ziele und deren
Umsetzung durch die Verbände, gerade durch die erfolgte Satzungsänderung des AAiG e.V., die nicht
nur die Aufnahme von Mitgliedervereinen sondern auch deren aktive Mitbestimmung in der
Verbandsarbeit ermöglicht, durchaus vergleichbar.
AAiG e.V. wolle zurzeit jedoch nicht seine langjährig erarbeiteten Projekte in das Konzept des neu
gegründeten BFB einbringen. Zuerst stelle sich für AAiG die Frage nach den genauen Vorstellungen
einer Zusammenarbeit der Vereine seitens des BFB, gerade in Anbetracht des Misstrauens und der
Tatsache, dass das BFB neu gegründet und damit noch nicht ins Vereinsregister eingetragen sein
könne /bzw. keine (vorläufige) Gemeinnützigkeit gegeben sei.
C.Bock: Genaue Vorstellungen gäbe es noch nicht. Er lädt AAiG e.V. jedoch am Sonntag, den
27.02.2011, zur Mitgliederversammlung des BFB ein, um Wege der Zusammenarbeit weiter zu
erörtern.
E.Hein: Es sei bereits angedacht, dass 2 Vertreter des AAiG e.V. als Gäste an der Veranstaltung
teilnähmen.
C.Bock: Vorschläge seien dort einbringbar, sowie die bereits vorhandene Satzung/ Aufbau des
Zielekatalogs diskutierbar.
AAiG e.V. stimmt zu, dass Diskussion immer möglich sei.

A.Rindler: Frage, wie nach Ansicht des BFB weiter mit dem Projekt Landeskoordinierungsstelle
verfahren werden solle. Die LKS (momentan unter der Trägerschaft des AAiG e.V.) sei durch die
Bündnisgründung in dem gegebenen Zeitraum in Frage gestellt worden.
C.Bock: Verweist auf die Zielumsetzung im Interesse der Mitglieder. Probleme der bestehenden LKS
seien für das BFB nicht von Interesse und nicht zielführend. Diese Abhängigkeit der LKS von den
finanziellen Zuwendungen schränke die Entwicklungen und Prozesse innerhalb der Community ein.
Ein Landesverband mit verschiedenen Mitgliedern/Mitgliedsvereinen und gemeinsam erklärten
Forderungen/ Zielen sei aktuell die beste Vorgehensweise.
E.Hein: Stimmt zu. Jedoch sei AAiG e.V. bis zu dem Punkt, an dem eine Lösung gefunden wäre, den
förderrechtlichen Vorschriften verpflichtet. Deshalb sei auch die vorläufige Stellenbesetzung mit Lars
Bergmann erfolgt.
A.Rindler: Community sollte zwar Mitspracherechte zur Besetzung der Geschäftsführung haben, der
verantwortliche Verein habe jedoch die Entscheidungsbefugnis. Die angestrebte breite Basis habe
mit der Verantwortlichkeit und Haftbarkeit des Vereins demzufolge ihre Grenzen.
C.Bock: Jedoch sei es vorteilhaft, den_die Geschäftsstellenleiter_In durch die Community zu wählen,
um so die Verantwortung des Vereins gegenüber dem Leistungsgeber bezüglich der Umsetzung
seines Zielkatalogs so gering wie möglich zu halten. .
A.Rindler: Dies sei nur möglich, sofern die Kompetenz des Stelleninhabers (Geschäftsführer) durch
den Trägerverein vertretbar sei.
E.Hein: Die Frage nach dem derzeitigen Geschäftsführers sei momentan nicht zielführend.
Einigkeit bestehe darüber, dass die vorhandenen Energien gebündelt werden und ein Konsens
gefunden werden sollte, um die Vereine zusammenzuführen
AAiG e.V. lädt das BFB zum Landesnetzwerktreffen ein (Einladung werden zeitnah versandt), das um
den 20.03.2011 geplant ist.
Es sei nur durch gegenseitige Wahrnehmung und Respekt sowie durch die Wahrnehmung und
Anerkennung der jeweiligen Programme und Veranstaltungen möglich, zwischen AAiG e.V. und dem
BFB Vertrauen zu schaffen.
C.Bock: bezweifelt Wertschätzung seitens AAiG e.V. gegenüber dem BFB im Hinblick auf den
geringschätzigen Artikel auf der Startseite von AndersARTiG e.V. zu dessen Gründung
A.Rindler: Verneint eine Geringschätzung und weist darauf hin, dass den Worten des BFB jedoch
zeitnah auch Taten folgen sollten.
C.Bock: Frage nach dem weiteren Vorgehen / einem „vorübergehenden Krisenmanagement“.
Vorschläge:
�� Vergangenes sei für die folgende Zusammenarbeit auszublenden.

�� Zukünftig seien Unstimmigkeiten zuerst auf diskretem Wege zwischen den Vereinen
zu klären. Ansprechpartnerinnen hierfür seien auf Grund der dem weiblichen Geschlecht
zugeschriebenen Vermittlungsfähigkeiten A.Rindler und M.Wilczynski.
�� Gegenseitige Teilnahme an Veranstaltungen: BFB-Treffen (27.02.2011) und
Landesnetzwerktreffen AAiG (ws. 20.03.2011).
AAiG e.V.: fordert, dass damit einhergehend das „öffentliche Ausschlachten“ auf der Webpräsenz
www.gaybrandenburg.de (vorrangig Forenbeiträge) zukünftig unterlassen wird.
C.Bock als Verantwortlicher der Webseite Gaybrandenburg distanziert sich davon, dass die dort
eingestellten Artikeln die Meinung von Katte e.V. wiedergäben. Er garantiere ausschließlich für die
sachliche Richtigkeit, wenn auch nicht political correctness der redaktionellen Beiträge.
A.Rindler: Bemerkt, dass sich in den Gastbeiträgen der Website durchaus Mobbing-Artikel befänden,
für die der Anbieter eine Mitverantwortung trüge. Sie vergiften das Klima.
E.Hein: Unabhängig von bereits geschehenen gegenseitigen Vorwürfen solle es ab sofort sachlich
ablaufen. Verständigungsbasis zwischen den Vereinen bilden bei Unstimmigkeiten, wie bereits
festgelegt, A.Rindler und M. Wilczynski.
C.Bock/ M. Wilczynski: Für Jirka Witschak sei seitens AAiG e.V. ein Hausverbot ausgsprochen. Da Herr
Witschak jedoch Teil der kommissarischen Geschäftsführung sowie Katte e.V. Mitglied im BFB sei, sei
eine Teilnahme Herrn Witschaks an dem Landesnetzwerktreffen des AAiG e.V. eventuell
wünschenswert.
E.Hein: Stellt klar, dass kein Hausverbot für Katte e.V. bestünde, sondern nur persönlich und aus
gutem Grund für Herrn Witschak. Er räumt ein, dass eine Aufhebung des Hausverbotes nach
Absprache mit dem gesamten Vorstand des AAiG e.V. und einer Entschuldigung seitens Herrn
Witschak durchaus diskutabel sei.
Vorläufige Zielvereinbarungen:
Neben den in den vorangegangenen Punkten 1-3 festgehaltenen Vereinbarungen treffen das Bündnis
Faires Brandenburg und das LesBiSchwule Aktionsbündnis AndersARTiG e.V. folgende Absprache:
Das BFB strebt an, bei der Mitgliederversammlung am 27.02.2011 bereits einen vorläufigen
Zielekatalog auf die Beine zu stellen. AAiG e.V. plant mit zwei Vereinsvertretern bei dieser
Versammlung anwesend zu sein. Bei dem seitens des AAiG e.V. einberufenen Landesnetzwerktreffen
soll dieser Entwurf eingebracht, diskutiert und erweitert werden. An dieser Veranstaltung nimmt das
BFB Teil.
Anschließend an das Landesnetzwerktreffen wird dieser Entwurf von beiden Vereinen diskutiert und
ausgearbeitet werden, sodass nach Möglichkeit ein/e gemeinsamer/r (Ziel-)-Vorschlag/vereinbarung
formuliert werden kann.

Dies soll nach dem Bündnistreffen des BFB am 27.03.2011 spätestens bei einem Treffen am
29.03.2011 geschehen.
Zur Schaffung einer Kommunikationsbasis werden die Email-Adressen v.a. von Anja Rindler und
Martina Wilczynski ausgetauscht. Das Protokoll wird vom Protokollanten sowohl AAiG e.V. als auch
dem BFB zur Übersicht und Korrektur zur Verfügung gestellt.
Festgehaltene Email-Adressen:
vorstand@andersartig.info
Anja.Rindler@gmx.de
Martina.Wilczynski@faires-brandenburg.de
Martin.Bach@faires-brandenburg.de
Für das Protokoll: Thilo Körner