Siegburg-Thema - CDU Stadtverband Siegburg
Siegburg-Thema - CDU Stadtverband Siegburg
Siegburg-Thema - CDU Stadtverband Siegburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
April/Mai 2009<br />
<strong>Siegburg</strong>-<strong>Thema</strong>:<br />
Das neue Oktopus<br />
Seite 2<br />
<strong>Siegburg</strong>-Gedanken:<br />
Wasser lebt<br />
Seite 6
02<br />
Toller Turm mit drei Millionen Liter Wasser<br />
pannender Blick in die Tiefe:<br />
S Drei Millionen Liter Wasser fasst<br />
Deutschlands tiefster Tauchturm, eine<br />
der Hauptattraktionen des künftigen<br />
Freizeitbades Oktopus. Manfred Narres<br />
betreibt die 13 Meter in die Tiefe und<br />
acht Meter hochragende Röhre. Die<br />
Verträge sind seit Fertigstellung des<br />
Rohbaus unterzeichnet. Eine kleine<br />
Rifflandschaft mit Schiffwracks soll auf<br />
dem Boden angelegt werden. Dort ist es<br />
immerhin noch 10 Meter breit, weiter<br />
oben gar 18 Meter. Der Tauchclub <strong>Siegburg</strong><br />
wird dort künftig trainieren, und<br />
auch die Marine hat bereits ein Auge<br />
auf das Objekt geworfen. Bundeswehr-<br />
Vertreter inspizierten den tollen Turm an<br />
der Zeithstraße, sie wollen zwei Marine-<br />
Trainingsanlagen in Norddeutschland<br />
errichten.<br />
Das Oktopus wird zum neuen Gesundheits-<br />
und Erlebnispark umgestaltet.<br />
Derzeit laufen die umfassenden<br />
Umbauarbeiten. Die große Neueröffnung<br />
mit Fete und Kinderprogramm<br />
findet am 27. August statt. Das Freibad<br />
öffnet bereits zum 1. Juni. Preise<br />
zum Auftauchen sind versprochen:<br />
Kinder und Jugendliche (5 bis 17 Jahre)<br />
zahlen zwei Euro, Erwachsene vier<br />
Euro. Die <strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong> hatte Wert<br />
darauf gelegt, dass in den Verhandlungen<br />
mit dem neuen Betreiber die<br />
sozialverträgliche Preisstruktur für die<br />
bisher vorhandenen Angebote auf Jahre<br />
festgeschrieben wird. Gesondert zu
ezahlen sind die brandneuen Attraktionen<br />
wie etwa eine Indoor-Surfanlage<br />
oder Deutschlands tiefster Tauchturm,<br />
Rutschenpark und Racing-Bahnen. Im<br />
Surfbecken wird das Wasser mit Hochleistungspumpen<br />
auf eine Geschwin-<br />
<strong>Siegburg</strong><br />
<strong>Thema</strong><br />
digkeit von 50 Stundenkilometern gebracht.<br />
Die Wellen auf der acht Meter<br />
langen und sechs Meter breiten Indoor-<br />
Anlage schlagen 1,20 Meter hoch. Da-<br />
für braucht es spezielle Bretter, um den<br />
beschichteten Untergrund des „gepolsterten“<br />
Beckens nicht zu beschädigen.<br />
Mit der Erweiterung des Betriebes auf<br />
den Wellnesssektor, auf medizinische<br />
Angebote und den Bau eines Relax- und<br />
Businesshotels ist der Freizeitbadbetrieb<br />
langfristig auf eine stabile Basis gestellt.<br />
Ohne die von der <strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong> vorgenommenen<br />
Weichenstellungen wäre das<br />
alte Oktopus als dauerhafter und jährlich<br />
Millionen verschlingender Zuschuss-<br />
Cam und 180-Grad-Winkel<br />
Aktuelle Bilder von der Schwimmbad-<br />
Baustelle liefert eine Webcam, aufzurufen<br />
entweder unter den städ t ischen<br />
Kamerabildern auf www.siegburg.de<br />
oder über www.oktopus-siegburg.de.<br />
Dort gibt es auch tagesaktuelle Bilder<br />
von der Baustelle.<br />
Von dort sind auch unsere beiden<br />
180-Grad-Panorama-Ansichten, die Foto<br />
graf Michael Kratz in Einzelszenen<br />
aufnahm und am Computer zusammensetzte.<br />
03<br />
betrieb nicht mehr zu retten gewesen.<br />
Selbstverständlich orientiert sich auch<br />
die künftige Energieversorgung des gesamten<br />
Betriebes an umweltgerechten<br />
Vorgaben. Hans-Peter Post (<strong>CDU</strong>), Vorsitzender<br />
des städtischen Sportausschusses,<br />
ist happy: „Neues Oktopus – ein<br />
weiterer Punkt in unserer fantastischen<br />
Erfolgsbilanz für den Sport in <strong>Siegburg</strong> –<br />
neben dem Beginn des Sporthallenbaus<br />
und der Fertigstellung von vier Kunstrasenplätzen<br />
in den letzten drei Jahren.“<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>CDU</strong> <strong>Siegburg</strong><br />
Redaktion: Anna Diegeler-Mai, Steinwiese 20,<br />
53721 <strong>Siegburg</strong> • Telefon: 0 22 41/38 48 10<br />
Titelfoto: Gerd Heiliger<br />
Grafische Gestaltung: Patrick Schaab PR GmbH<br />
Luisenstraße 88 • 53721 <strong>Siegburg</strong> • www.schaab-pr.de<br />
Druckerei: Druckerei Kliewer, <strong>Siegburg</strong><br />
Auflage: 22.000 Exemplare
04<br />
Hier entstehen Anbau und Sporthalle<br />
Neue Vierfachhalle und noch mehr Anno<br />
Ein alter Traum der <strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong><br />
wird bald wahr. Die neue Vierfach-<br />
Sporthalle ist in trockenen Tüchern.<br />
An der Seidenbergstraße entsteht sie,<br />
verbunden mit einer Erweiterung des<br />
Anno-Gymnasiums. Planung, Bau und<br />
Finanzierung laufen über einen privaten<br />
Partner („PPP-Modell“). Mit der Mehrheit<br />
der <strong>CDU</strong>-Vertreter in den städtischen<br />
Entscheidungsgremien wurde das Großprojekt<br />
auf den Weg gebracht. Zur<br />
Sporthalle: Nach einem europaweiten<br />
Interessebekundungs-Verfahren wurden<br />
die von Bürgermeister Franz Huhn in<br />
Gesprächen mit den Sportvereinen gesammelten<br />
Anregungen und Wünsche<br />
– von speziellen Bodenmarkierungen<br />
über technische Anlagen bis zur ausreichenden<br />
Deckenhöhe – in die konkrete<br />
Ausschreibung einbezogen. Verlegt werden<br />
soll ein Mehrzweckboden, eine kleine<br />
Tribüne bietet Platz für 200 Zuschauer.<br />
Weitere Wunschoptionen werden auf<br />
die finanzielle Machbarkeit abgeklopft.<br />
<strong>CDU</strong>-Ratsmitglied Hans-Peter Post freut<br />
sich als Sportausschussvorsitzender:<br />
„Mit dieser neuen Halle werden wir allen<br />
Angeboten der Vereine den nötigen Platz<br />
verschaffen können! Ein toller Erfolg für<br />
<strong>Siegburg</strong>!“<br />
<strong>Thema</strong> Anno-Erweiterung: 21 neue<br />
Räume in einem zusätzlichen Trakt<br />
entstehen, nach dem pädagogischen<br />
Konzept der Schule sowie dem allgemeinen<br />
Raumbedarf vor Ort miteinander<br />
festgelegt. So erhalten die Schüler der<br />
Sekundarstufe I insgesamt zehn neue<br />
und große Klassenräume, zwei werden<br />
von der Sekundarstufe II genutzt. Auch<br />
Musik- und Kunsträume sowie ein Medienzentrum<br />
entstehen. Und die Lehrer<br />
sollen nicht leer ausgehen: Deren Räumlichkeiten<br />
werden ebenfalls vergrößert.<br />
Der Anbau wird mit erweiterter WC-<br />
Anlage, Fluren und Treppenhaus ausgestattet.<br />
Selbstverständlich behindertengerecht:<br />
Ein Aufzug führt in alle Etagen.<br />
Statt antiquierter Pausenklingel gibt es<br />
künftig eine moderne Gong- und Laut-<br />
sprecheranlage. Auch zwei Kleinspielfelder<br />
werden nach Abriss der alten Halle<br />
angelegt.<br />
Zum Umweltaspekt: So wie von der<br />
<strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong> beantragt werden<br />
Sporthalle sowie Alt- und Neubau des<br />
Annos nahezu komplett über Geothermie<br />
mittels Wärmepumpen versorgt. Auch<br />
eine Photovoltaikanlage entspricht den<br />
Niedrigenergie-Vorgaben, Sonnenkollektoren<br />
sorgen für die Warmwasserversorgung.<br />
Die alte Heizungsanlage wird nur<br />
noch an ganz besonders strengen Wintertagen<br />
angeworfen. Dies spart CO und ²<br />
Heizkosten, schützt die Umwelt. <strong>CDU</strong>-<br />
Umweltsprecherin Ursula Muranko: „Wir<br />
wollen in <strong>Siegburg</strong> weiter ein Vorbild in<br />
Umwelt und ökologisch korrekter Energieversorgung<br />
sein.“<br />
Der zeitliche Fahrplan: Grundsteinlegung<br />
im Oktober, Fertigstellung<br />
von Schulbau und Kleinspielfeldern Ende<br />
Herbstferien 2010.
Buddenbrooks<br />
Mit Thomas Manns Familienchronik<br />
„Buddenbrooks“ geht das <strong>Siegburg</strong>er<br />
Theaterprogramm am Samstag,<br />
17. Mai, 20 Uhr, in der Rhein-Sieg-Halle<br />
weiter. John von Düffels Inszenierung<br />
hält sich eng an den Roman. In den<br />
Hauptrollen spielen Klaus Mikoleit und<br />
Heidemarie Wenzel. Karten (17,50 und<br />
25 Euro) im Stadtmuseum und unter<br />
Ticket-Hotline 0 22 41/23 91 93 19.<br />
Horst Lichter<br />
Der lebenslustigste Schnurrbartträger<br />
der Republik ist aufrechter Verfechter<br />
von viel Sahne und Butter. Und<br />
er ist der Koch, der sein Herz auf der<br />
Zunge trägt: Horst Lichter. Mit seiner<br />
Koch-Show „Sushi ist auch keine Lösung“<br />
gastiert er Samstag, 23. Mai, 20<br />
Uhr, in der Rhein-Sieg-Halle.<br />
Karten beim Ticket-Service unter Telefon<br />
0 22 41/23 91 93 19 sowie online<br />
über www.rhein-sieg-halle.de.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Viele Menschen schauen mit Skepsis<br />
und Befürchtungen in die nahe<br />
Zukunft. Bankenkrise, Firmenzusammenbrüche,<br />
steigende Arbeitslosigkeit,<br />
wegbrechende Absatz- und Auftragsmärkte<br />
– die weitere Ungewissheit einer<br />
Weltwirtschaftskrise belastet. Niemand<br />
kann sich davon frei machen. Auch wir<br />
in <strong>Siegburg</strong> sind betroffen. Doch es tut<br />
gut, inmitten einer Zeit der Unsicherheit<br />
auch festen Halt zu haben – inmitten einer<br />
bedrängten Welt auch einen Ort, an<br />
dem man sich wohl und heimisch fühlen<br />
kann.<br />
Darauf zielt seit jeher unsere kommunale<br />
Politik: <strong>Siegburg</strong> als verläßliches Zuhause<br />
und geliebte Heimat zu gestalten, als<br />
einen Standort mit guten Voraussetzungen<br />
für viele Arbeitsplätze, mit gleichen<br />
und gerechten Chancen auf qualitätvolle<br />
Bildung und Ausbildung, mit<br />
umfassenden Angeboten an Betreuung<br />
und freier Entfaltung für Kinder und Jugendliche,<br />
mit ortsnaher exzellenter medizinischer<br />
Versorgung, mit vielfältigem<br />
Raum für Kultur, Sport und Freizeit. Wir<br />
handeln ökologisch bewusst und schützen<br />
unsere Umwelt. Wir planen unsere<br />
Stadt so, dass Bürgerinnen und Bürger<br />
ein schönes <strong>Siegburg</strong> erleben, dessen<br />
Attraktivität und Flair ausstrahlen und<br />
anziehen.<br />
Deshalb haben wir ein bedarfsgerechtes<br />
Konzept für Kindertagesstätten und<br />
Tagesmütter erstellt: Drei neue Kindergärten<br />
entstehen. Wir subventionieren<br />
die Elternbeiträge für Kindertagesstätten<br />
und offene Ganztagsschulen. Wir<br />
stecken Millionen in Schulerneuerung<br />
und -erweiterung: So mit einem Anbau<br />
am Schulzentrum Neuenhof, so bei der<br />
Erweiterung des Anno-Gymnasiums, zu<br />
der wir in diesem Jahr den Grundstein le-<br />
05<br />
gen. Beide Gymnasien<br />
werden<br />
Ganztagsschulen.<br />
Wir lassen<br />
unser Bad modernisieren<br />
und<br />
bauen eine neue<br />
Vierfachsporthalle.<br />
Wir habenKunstrasenplätze<br />
und<br />
Kleinspielfelder Franz Huhn<br />
angelegt. Alle<br />
städtischen Gebäude werden nur mit<br />
Öko-Strom beliefert. Das Energieprogramm<br />
der <strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong> setzt Akzente<br />
für erneuerbare, umweltgerechte<br />
Energiequellen.<br />
Unternehmer investieren in <strong>Siegburg</strong>,<br />
schaffen Arbeitsplätze und mehren die<br />
Attraktivität der Stadt: Das Projekt Einkaufsbereich<br />
Bahnhofstraße, dort steht<br />
der Abbruch der früheren Kaufhalle<br />
bevor, und das geplante Facharztzentrum<br />
nahe am Bahnhof sind nur zwei<br />
Beispiele. Die Gewerbesteuereinnahmen<br />
sind auf Höchststand. All das zeigt:<br />
In <strong>Siegburg</strong> geht es uns gut. Natürlich<br />
kann die Heimatstadt nicht alle Unbill<br />
im täglichen Leben jedes Einzelnen abwenden.<br />
Aber es ist schon hilfreich für<br />
Bürgerinnen und Bürger zu wissen, dass<br />
sie sich dort, wo sie wohnen und leben,<br />
auf ein intaktes Gemeinwesen verlassen<br />
können. Dass dies auch in Zukunft so<br />
bleibt, daran wollen die <strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong><br />
und ich mit aller Kraft weiter arbeiten.<br />
Ihr
06<br />
Wasser lebt (Teil 1)<br />
Wasser ist ein Organismus“, bringt<br />
es Wolfram Such auf den Punkt<br />
und macht damit klar, wie sensibel mit<br />
Trinkwasser umgegangen werden muss,<br />
um allerhöchste Güte zu erzeugen und<br />
zu halten. Der 72-Jährige weiß, wovon er<br />
spricht. Zwölf Jahre, von 1989 bis 2001,<br />
war Such Geschäftsführer des Wahnbachtalsperrenverbandes<br />
(WTV) und da vor<br />
schon mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied<br />
der Geschäftsführung. Heute, im Ruhestand,<br />
ist der renommierte Fachmann<br />
Sprecher eines neunköpfigen unabhängigen<br />
Kuratoriums, das die Qualität des<br />
Wassers aus der Wahnbachtalsperre am<br />
Stadtrand von <strong>Siegburg</strong> überwacht. Der<br />
Wahnbachtalsperrenverband schöpft<br />
das Wasser aus der Talsperre, bereitet es<br />
in einer hochempfindlichen Anlage auf<br />
dem Siegelsknippen im Kaldauer Wald zu<br />
Trinkwasser auf und leitet es an die Verbraucher<br />
weiter. Das ist eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe, die 141 Mitarbeiter täglich<br />
mit Sachverstand und Präzision erfüllen.<br />
Bauassessor Wolfram Such war der Mann<br />
an der Spitze und damit für die Wasserqualität<br />
zuständig, er war vor allem auch<br />
verantwortlich. Dieser Pflicht hat er sich<br />
mit Leidenschaft gewidmet. Auch im Ruhestand<br />
treibt ihn die alte Lebensaufgabe<br />
um. Mit Elan, Energie und Engagement<br />
ist er bei der Sache und nimmt sich auch<br />
lange Zeit, um der „<strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong> Presse“<br />
ein Gesamtbild vom <strong>Siegburg</strong>er Trinkwasser<br />
zu entwerfen. Der Vorsitzende der<br />
Bürgerinitiative „PRO Wahnbachtalsperre“,<br />
Werner Buhrow, und der ehemalige<br />
Geschäftsführer der Wasserversorgungs<br />
GmbH Sankt Augustin, Jürgen Schmidt,<br />
wie Such gleichfalls Vorstandsmitglieder<br />
der Bürgerinitiative, assistieren ihm dabei.<br />
Wasser aus der Wahnbachtalsperre<br />
trinken wir jeden Tag. Nicht nur<br />
wir <strong>Siegburg</strong>er, sondern 800.000 Menschen<br />
im Rhein-Sieg-Kreis, in Bonn und<br />
von Jochen Hildesheim<br />
<strong>Siegburg</strong><br />
Gedanken<br />
in Teilen des Ahrkreises. Seit 50 Jahren<br />
schon, und seit 50 Jahren wissen wir die<br />
Güte unseres Trinkwassers zu schätzen.<br />
Stimmt mal etwas nicht mit dem Wasser,<br />
das kommt vor, selten, hängen die Verbraucher<br />
postwendend am Telefon. Dann<br />
muss der WTV die Fragen nach dem „Warum“<br />
präzise beantworten. So wie im vergangenen<br />
Jahr, als wegen der Bauarbeiten<br />
am Staudamm der Stausee fast trockengelegt<br />
wurde, mit dem Pegel die Qualität<br />
sank, das verbliebene Wahnbachwasser<br />
vorübergehend mit Vorräten aus den<br />
Grundwasserwerken Meindorf und Hennef/Siegbogen<br />
gemischt und schließlich<br />
nur noch Wasser aus den beiden Grundwasserwerken<br />
geliefert wurde. Darunter<br />
litt ein wenig der Härtegrad. Verwöhnte<br />
Abnehmer bemerkten es sofort. Die „exorbitant<br />
gute Qualität“ (Wolfram Such)<br />
ist landauf, landab bekannt. Bei vergleichenden<br />
Untersuchungen schnitt das<br />
mineralhaltige superweiche <strong>Siegburg</strong>er<br />
Talsperrenwasser besser ab als Fachinger<br />
Mineralwasser. Weiches Wasser hat Vorzüge<br />
von Natur aus. Es kommt ohne Enthärtung,<br />
ohne zusätzlichen Energieauf-<br />
wand aus und ist umweltfreundlich. Die<br />
Gewässer werden nicht mit den gelös ten<br />
Salzen belastet. Hartes Wasser erfordert<br />
auch mehr Wasch- und Putzmittel.<br />
Deutsches Trinkwasser ist in seiner Gesamtheit<br />
sehr gut; einige regionale Trinkwasser<br />
sind besser, weiß der Fachmann.<br />
Zu diesen Ausnahme produkten gehört<br />
unser Wasser in der Kreisstadt.<br />
Konrad Adenauer war einer von den<br />
ersten, die das Wahnbachwasser<br />
zu schätzen wussten. Als 1958, gerade<br />
war der Stausee fertig gestellt, die erste<br />
Haupttransportleitung nach Bonn führte,<br />
floss Wasser aus der neuen Talsperre<br />
auch ins Palais Schaumburg, das Kanzleramt.<br />
Sofort fiel dem Regierungschef<br />
der Qualitätsunterschied zum bisherigen<br />
kalkhaltigen Bonner Trinkwasser aus dem<br />
rheinufernahen Schachtbrunnen der<br />
Wasserwerke Gronau auf. Es war durch<br />
schädliche Einleitungen in den Rhein<br />
stark beeinträchtigt. Fortan nahm sein<br />
Chauffeur jeden Abend einen großen Behälter<br />
Wahnbachwasser mit. Davon ließ<br />
sich der Bundeskanzler in seinem Haus in<br />
Rhöndorf Speisen und Getränke zubereiten<br />
und hatte fortan einen merklich höheren<br />
Genuss beim Teetrinken. Bis heute<br />
hat sich die Stadt Bad Honnef nicht an<br />
den WTV angeschlossen. Sie bezieht ihr<br />
Wasser nach wie vor aus Quellen, die<br />
aufgrund geologischer Abhängigkeiten<br />
im Schiefergebirge bei weitem nicht so<br />
weich sprudeln, wie das Wasser aus der<br />
Atmosphäre, das im <strong>Siegburg</strong>er Hinterland<br />
aufgefangen wird. Nach jahrzehntelanger<br />
Erfolgsgeschichte, fast 50 Jahren<br />
Markenwasser, beschloss die Verbandsversammlung,<br />
das Parlament des WTV,<br />
im Jahr 2005 überraschend und ohne den<br />
geringsten äußeren Anlass, den Wahnbachtalsperrenverband<br />
an die Stadtwerke<br />
Bonn (SWB) anzugliedern. Dagegen formierte<br />
sich in <strong>Siegburg</strong> entschlossener<br />
Widerstand.
Buhrow, Basche und Such an der Wahnbachtalsperre<br />
An die Spitze der Bewegung setzte<br />
sich der Kaufmann und frühere <strong>CDU</strong>-<br />
Stadtverordnete Werner Buhrow (82). Er<br />
wohnt in Seligenthal neben der Talsperre.<br />
Rasch scharten sich Mitstreiter um ihn.<br />
Sie befürchteten bei einer Übernahme<br />
des WTV durch die SWB eine Minderung<br />
der Wasserqualität und gründeten eine<br />
Bürgerinitiative. Werner Buhrow, der Vater<br />
des ARD-Tagesthemen-Moderators<br />
Tom Buhrow, wurde zum Vorsitzenden<br />
gewählt. Mit der Schlagkraft von schnell<br />
3.500 Mitgliedern im Rücken rang die<br />
Bürgerinitiative „PRO Wahnbachtalsperre“<br />
der Verbandsversammlung (40 % Anteile<br />
Rhein-Sieg-Kreis, 40 % Bonn, 20 %<br />
<strong>Siegburg</strong>) einen gangbaren Kompromiss<br />
ab: Der WTV blieb selbstständig, nur die<br />
Betriebsführung ging an die SWB über.<br />
Gleichzeitig setzte die Bürgerinitiative<br />
durch, dass seitdem ein unabhängiges<br />
Kuratorium die Trinkwasserqualität<br />
regelmäßig untersucht. Der Kontrollrat<br />
hat neun Mitglieder. Darunter sind<br />
drei angesehene Wasserwirtschaftler:<br />
Professor Dr. Jürgen Benndorf vom Hydrobiologischen<br />
Institut der Technischen<br />
Universität Dresden, Dr. Peter Groth,<br />
Goslar, früher Harz-Wasserwerke, und<br />
Diplom-Ingenieur Klaus Pütz, Wachau<br />
bei Kamenz/Sachsen. Mindestens einmal<br />
im Jahr nehmen die Experten den<br />
Stausee und die WTV-Betriebsanlagen<br />
in Augenschein, studieren die Berichte,<br />
Unterlagen und Dokumente des WTV.<br />
In dem Gremium vertreten sind auch<br />
WTV-Verbandsversammlung und -Geschäftsführung<br />
sowie die Bürgerinitiative.<br />
Empfehlungen werden ausgesprochen,<br />
Ratschläge erteilt, Änderungen<br />
angeregt. Wichtigstes Resultat: Bisher<br />
hat es keine einzige Beanstandung gegeben!<br />
Buhrow ist zufrieden: Seine Bürgerinitiative<br />
trägt dazu bei, die Wasserqualität<br />
hochzuhalten.<br />
Vom Sommer an wird ein sachverständiges<br />
Mitglied der Bürgerinitiative<br />
wohl auch mit am Verhandlungstisch<br />
des <strong>Siegburg</strong>er Stadtrates sitzen: Bürgermeister<br />
und Parteichef Franz Huhn<br />
ist es gelungen, die Chefsekretärin des<br />
Wahnbachtalsperrenverbandes, Marga<br />
Basche (62), als <strong>CDU</strong>-Stadtratskandidatin<br />
im Wahlbezirk 22 zu gewinnen. Die verwitwete<br />
Mutter von zwei Kindern wohnt<br />
exakt im Schnittpunkt des Wahlbezirks<br />
zwischen Seligenthal und den Dörfern<br />
Braschoß, Schreck und Schneffelrath in<br />
dem Aussichtshäuschen oberhalb des<br />
Staudammes der Talsperre an der Straße<br />
zum Gut Umschoß.<br />
Wie bringt der WTV das Trinkwasser<br />
aus der Wahnbachtalsperre ständig<br />
auf ein so hohes, allerhöchstes Niveau?<br />
Viele Triebfedern sind dafür maßgebend.<br />
Fortsetzung folgt.<br />
07<br />
Jochen Hildesheim leitete über Jahrzehnte<br />
die Redaktion der Rhein-Sieg Rundschau in<br />
<strong>Siegburg</strong>.
08<br />
Das ehemalige Henrich-Areal<br />
Ärztehaus mit Erdwärme<br />
Ein modernes Fachärzte-Zentrum mit<br />
rund 15 Praxen unterschiedlicher<br />
Fachdisziplinen und weiteren Anbietern<br />
des Gesundheitsbereichs entsteht auf<br />
dem ehemaligen Henrich-Gelände an der<br />
Wilhelmstraße, direkt am ICE-Bahnhof.<br />
Die denkmalgeschützten und städt e -<br />
baulich wertvollen Fassaden des alten<br />
CVJM-Hauses bleiben samt Treppenhaus<br />
erhalten. Die Stadtentwicklungsgesellschaft<br />
errichtet zunächst eine zweigeschossige<br />
Tiefgarage. Bürgermeister<br />
und <strong>CDU</strong>-Vorsitzender Franz Huhn: „Das<br />
Projekt ist ein weiterer Meilenstein in<br />
der städtebaulichen Entwicklung und<br />
eine nachhaltige Sicherung einer wohnortnahen<br />
medizinischen Versorgung auf<br />
hohem Niveau.“ Die Tiefgarage geht<br />
im nächsten Jahr in Betrieb, das Ärztezentrum<br />
öffnet 2011. Auch hier hat die<br />
<strong>Siegburg</strong>er <strong>CDU</strong> besonderen Wert auf<br />
umweltgerechte Ausrichtung gelegt.<br />
Denn in Regie der Stadtentwicklungsgesellschaft<br />
werden in bis zu 150 Meter<br />
Tiefe Röhren getrieben, dann unter dem<br />
Komplex ein Erdwärme-Sondenfeld angelegt.<br />
Hierdurch können alle Arztpraxen<br />
mit der notwendigen Heizwärme für<br />
den Winter und der Kühlenergie für den<br />
Sommer versorgt werden. <strong>CDU</strong>-Stadtverordnete<br />
Ursula Muranko: „Wir lassen<br />
uns in umweltgerechter Energieversorgung<br />
nicht übertreffen. Ökostrom für<br />
alle städtischen Gebäude – das haben<br />
wir schon realisiert. Jetzt wollen wir bei<br />
Neubauten soviel an regenerativen Energien<br />
durchsetzen wie möglich.“<br />
Pizza, Perle und Pistoia“ titelte der<br />
städtische Nachrichtendienst „siegburgaktuell“<br />
bei der Einweihung des<br />
neuen Stallberger Verkehrskreisels. Die<br />
„Perle aus Pistoia“, das ist der prächtig<br />
in die Mitte des Rondells gepflanzte Olivenbaum.<br />
300 Jahre alt, aus der Provinz<br />
Pistoia nahe Florenz importiert. Mediterran<br />
mutet auch das Umfeld des zur Pizza<br />
„Quattro Stagioni“ gepflanzten Kreisels<br />
an. Je im Viertel mit Rosmarin, Thymian<br />
Salbei und Lavendel „belegt“. Beim Bür-<br />
gerfest zur Einweihung gab es passend<br />
Pizza zum Kölsch. Schön: Die Stallberger<br />
Vereine pflegen den außergewöhnlichen<br />
Verkehrskreisel. „Wir freuen uns, dass<br />
wir einen funktionsfähigen Kreisverkehr<br />
in <strong>Siegburg</strong> mehr haben. Und dass dieser<br />
durch Privatinitiative so schön gestaltet<br />
worden ist. Die Stallberger können stolz<br />
auf ihren Kreisel sein“, kommentiert<br />
Klaus Stich, <strong>CDU</strong>-Ratsmitglied und Vorsitzender<br />
des städtischen Planungsausschusses.