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Projektbeschreibung Biogasanlage Dipperz

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Projekt <strong>Biogasanlage</strong> <strong>Dipperz</strong>-Altenrain, Volker Goldbach<br />

Herr Goldbach betreibt einen Biobetrieb mit 90 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Es<br />

handelt sich um einen Milchviehbetrieb. Herr Goldbach führt den Betrieb im<br />

Nebenerwerb. Er ist Berufsschullehrer für Landtechnik und Tierproduktion.<br />

Der Hof verfügt bereits seit 1982 über ein Nahwärmenetz, welches derzeit 4<br />

Wohneinheiten mit Wärme über einen Holzkessel versorgt. Zwei weitere<br />

Wohneinheiten (Neubau) kommen aktuell hinzu. Bedingt durch den Wärmebedarf bietet<br />

eine Hofbiogasanlage eine Alternative. Aus Sicht von Herrn Goldbach sprechen für die<br />

<strong>Biogasanlage</strong> insbesondere folgende Argumente:<br />

─ Wärmebedarf<br />

─ Bessere Verfügbarkeit der Nährstoffe (10 bis 15% Ertragssteigerung erwartet)<br />

─ Geruchsminderung bei Ausbringung des Gärsubstrats<br />

─ Einnahmen durch Stromerlöse als zusätzliches Betriebsstandbein<br />

Das BHKW ist mit einer Leistung von 75 kW elektrischer Leistung und 100 kW<br />

thermische Leistung geplant. Herr Goldbach geht davon aus, dass diese<br />

Wärmeleistung allerdings nicht ausreichen wird, um die insgesamt etwa 800 m² zu<br />

beheizen. Daher ist ergänzend ein Scheitholzkessel vorgesehen.<br />

Bezüglich der <strong>Biogasanlage</strong> plant Herr Goldbach den Bau eines Fermenters mit 1500<br />

m³ Fassungsvermögen. Dieser wird in die Erde versenkt und mit einem Betondeckel<br />

(wärmegedämmt) versehen. Auf dem Betondeckel soll in einem „Häuschen“ die<br />

Technik (insbesondere auch das Rührwerk) untergebracht werden. Herr Goldbach hat<br />

sich für eine Technik mit einem etwas größer dimensionierten Fermenter entschieden,<br />

welcher im Gegenzug eine längere Verweildauer des Gärsubstrates ermöglicht. Dies<br />

hat laut Herrn Goldbach zu Folge, dass ein ständiges Rühren des Substrats<br />

unterbleiben kann und damit auch Verschleiß und Wartung geringer werden. Er geht<br />

von einer Verweildauer im Fermenter von 100 Tagen aus. Im Anschluss hieran erfolgt<br />

eine Lagerung von weiteren 100 Tagen in einem gasdichten Behälter. Insgesamt<br />

kommt Herr Goldbach auf eine Mindestverweildauer in der Anlage von 180 Tagen.<br />

Die Beschickung der Anlage soll erfolgen aus:<br />

─ Gülle vom eigenen Betrieb (3000-3500 m³)<br />

─ Festmist von anderen Betrieben (insbesondere vom Antoniusheim Fulda)<br />

─ Grassschnitte und Zwischenfrüchte<br />

Herr Goldbach führt aus, dass er bereits seit 12 Jahren mit dem Antoniusheim<br />

kooperiert und dass das Antoniusheim Fulda einen Teil seines Festmistes zu einem<br />

ausgelagerten Betrieb nach <strong>Dipperz</strong> fährt. Hier ist nunmehr geplant, den „Umweg“ über<br />

die <strong>Biogasanlage</strong> <strong>Dipperz</strong>-Altenrain zu nehmen.<br />

Das Konzept von Goldbach sieht vor, dass durch den Betrieb der <strong>Biogasanlage</strong> kein<br />

potentielles Viehfutter eingesetzt wird und damit keine Verdrängungsprozesse<br />

ausgelöst werden. Auch wird keine Maissilage eingesetzt.<br />

Wärmekonzept:<br />

Wie bereits ausgeführt will Herr Goldbach ca. 800 m² Wohnfläche im Weiler Altenrain<br />

beheizen. Im Winter wird hierzu zusätzlich ein holzbefeuerter Spitzenheizkessel<br />

erforderlich sein. Goldbach geht davon aus, dass in der Übergangszeit die<br />

<strong>Biogasanlage</strong> ausreicht, um die Häuser zu beheizen. Für die Sommermonate<br />

beabsichtigt Herr Goldbach, die Wärme zu nutzen, um Heu, Kleegras und Luzerne zu


trocknen. Bereits heute baut Herr Goldbach Luzerne auf Kalkkiesäckern an und erzielt<br />

damit ein hochwertiges Eiweißfutter, welches ihm ermöglicht, auf Soja zu verzichten.<br />

Stromproduktion:<br />

Der über das BHKW erzeugte Strom wird zum Teil als Eigenbedarf benötigt. Der Rest<br />

soll in das öffentliche Netz eingespeist werden. Begünstigt wird Herr Goldbach<br />

diesbezüglich durch den Bau einer nahe gelegenen Trafostation der ÜWAG.<br />

Personal:<br />

Goldbach hat eine Eindrittelstelle als Berufsschullehrer. Ein Mitarbeiter geht ihm auf<br />

dem Hof zur Hand.<br />

Betriebsdaten:<br />

Der Betrieb umfasst 90 ha, davon 20 ha Acker und 70 ha Grünland. Bewirtschaftet<br />

werden 160 Stück Vieh.<br />

Kosten:<br />

Die Anlage ist mit 370.000 € kalkuliert.<br />

Fermenter mit „Betondeckel“<br />

Herr Goldbach führt aus, dass er eine Folienabdeckung aufgrund der hohen<br />

Wärmeverluste ablehnt. Durch das „Eingraben“ des Fermenters in die Landschaft und<br />

die Abdeckung über einen gedämmten Betondeckel ist mit wesentlich höheren<br />

Wärmeerträgen zu rechen. Auch reduzieren sich die Explosions-Schutzabstände.<br />

Die Anlage wurde von einer Firma Hochreiter geplant und wird in dieser Form<br />

bundesweit inzwischen installiert:(zahlreiche Anlagen in Bayern).

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