Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu ...

Bildungs-Verhältnisse, vvie sich dies gleich aus den ersten in grofser Manch-
faltigkeit gesammelten Sendungen zu nicht geringer Überraschung ergab.
Die Musterung der gewonnenen Schätze drängte unwillkührlich zu
einer Prüfung aller über die mexicanische Fauna aufgestellten Meinungen
und Angaben und da sie sämtlich näher oder ferner aus dem Werke des
Spaniers Hernandez abgeleitet sind, auf ein sorgfältiges Studium desselben
ziu-ück. Es ward dabei leicht die Überzeugung gewonnen, dafs diese erste,
in der That nicht ganz hell und lauter fliefsende Quelle gereinigt und von
allem sie trübenden Wust möglichst befreit werden müsse, ehe eine na-
turhistorische und litterarische Bearbeitung der mexicanischen Fauna un-
ternommen werden könne, denn ehe dies nicht geschehn, liefs sich auch
von Allem, was die berühmtesten Naturforscher bisher von ihr gelehrt,
nichts beurtheilen und ins Licht stellen, ja ihre Irrthümer konnten nur auf
diese Weise, indem man sie bis an die Wurzel verfolgte, erklärt, entschuldigt
und ohne weitläuftig wiedei'holte Erörterung berichtigt werden.
Während in den Sendungen des Hrn. Grafen von Sack die mehrsten
der Gegenstände, von welchen Hernandez redet, samt fleifsigon an Ort
und Stelle gesammelten Nachrichten über ihre natürlichen Verhältnisse zu
steter Verglcichung vor mir lagen, habe ich so seit einem Jahr den einzigen
aus unmittelbarer Anschauung berichtenden Gewährsmann sorgfältig studirt
und glaube nichts überflüssiges, sondern vielmehr etwas in dem gegenwär-
tigen Augenblick Vielen Erwünschtes und Nützliches zu unternehmen, wenn
ich der Akademie nach und nach die Resultate dieses Studiums vorlege, in-
' dem ich sie an die früheren Arbeiten anzuknüpfen minsche, die ich zur Er-
läutei-ung der Werke von Marcgrave und Piso der Akademie vorgelegt
habe, und welchen man einigen Nutzen für die beschreibende Zoologie hat
beilegen wollen.