Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu ...

mexicanischen Thiere und Pflanzen hauptsächlich ausgesendet. Nach dem
Sinne der damaligen Zeit sind ihm diese daher auch die Hauptsache und die
ganze Mangelhaftigkeit des damaligen medicinischen Wissens verrülh sich in
der Leichtgläubigkeit und Ausführlichkeit, mit welcher er jeden Aberglauben
der Eingebohrnen über wunderbare Wirkung zu Asche verbrannter Einge-
weide und Haare und über die Amulet- Kräfte äufserlich aufgelegter Thier-
knochen in seine Berichte aufnimmt. Diese seine Berichte sind, was die
Thiei'C selbst betrifft, überhaupt nur kurz gevtcsen. Wenn man den dicken
Folianten von nahe an 1000 Blattseilcn mit dem vergleicht, was davon ei-
gentlich dem Reisenden gehört, so mids man über den Eifer seiner Com-
mentatoren erstaunen, die mindestens Sieben Achtel ihrer eignen, fast
durchgängig sehr unfruchtbaren, von allen Seiten compilirlen Bemerkungen
dem ursprünglichen Text beizufügen für gut befunden haben. Vor Allen
zeichnet sich darin Joh. F ab er aus, der an 10 bis 12 Zeilen von Hernandez
nicht selten 20 bis 30 Seiten lange Schollen anzuhängen weifs.
IMit Bedauern bekenne ich, dafs es mir bis jetzt nicht möglich gewesen
ist, die frühere von Ximencz besorgte spanische Ausgabe aufzutreiben, aus
welcher sich wahrscheinlich auch sonst noch sehr wichtige Berichtigungen
würden ziehn lassen; vielleicht hätte sie in Stand gesetzt zu beweisen, was
ich jetzt nur als Vermuthung aufstellen kann, dafs die handschriftlichen Be-
richte des Reisenden höchstens 200 Blattseiten gefüllt haben würden und
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94 Lichtenstein: Erläuterungen der Nachrichten