Die Zeitschrift für Texte, Bilder und Zeit - Verlag TD Textdesign

yvonne höller
Versucht zu...
Mein Kind des Flusses
beugt sich über das Ufer.
Es liegt bäuchlings auf den Steinen.
Die blasse Hand baumelt im Wasser.
Seine feuchten Augen weinen.
Sie blicken dem Unfassbaren nach
das zwischen schmalen Fingern zerbricht.
Lebendes Wasser, verunreinigt befleckt...
betrübt die Reinheit meines Lichts.
Das Ekel, herumgrausigend in Tropfen
feuchter Lust, dunkel vom aufgewühlten Grundsand.
Den hat der Sturm einst in die Wogen gesäht.
Heute schwappen Wellen über meinem Kopf zusammen
mit offenem Mund atme ich schmerzvoll
das Wasser des Lebens in meine Lungen
doch verschmähe das Knirschen des Flusssandes
zwischen meinen Zähnen.
Da liegt mein Kind des Wassers,
liegt allein vor dem Spiegel vertaner Unschuld.
Sie fließt über seine Handballen
verdunstet in der Hitze seiner Sonne
und küsst anderswo als Tropfen einem anderen die Stirn.
*_Ich kann es nicht_*
Man schreibt kaum wirklich
über sich
denn liest man sein Sein
dann erkennt man
wie das ist,
wenn man ich ist.
Ich sage dir nicht,
ich bin manchmal man,
weil ich mich nicht ertrage.
Dir zu sagen, ich sei das,
wäre nicht gut für dich.
Du verlörest die Hoffnung,
ich könnte dir helfen.
Ich kann dir nichts zeigen.
Aber man kann es
wenn du dich manchmal
von mir täuschen lässt.
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