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Fachmagazin für die Schweizer Landwirtschaft

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Elsbeth Metzger<br />

<strong>Fachmagazin</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Schweizer</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

Fr. 4.40 | 4. Oktober 2012 | Nr. 20 www.<strong>die</strong>gruene.ch<br />

Rosen als Nische<br />

Immer mehr Land<br />

geht verloren S. 16<br />

Wie finde ich den<br />

guten Partner? S. 37<br />

Kaum Antibiotika<br />

beim Geflügel S. 26<br />

Kartoffelbranche<br />

in guter Hand S. 54


8<br />

PFLANZENBAU | Rosenanbau <strong>die</strong> grüne | Nr. 20/2012<br />

20000 Rosenstöcke<br />

auf 1 Hektare Fläche<br />

Freilandrosen waren in der Schweiz seit je eine Nischenkultur und ein Nischenmarkt.<br />

Seit 1998 kultivieren Peter und Elsbeth Metzger-Fehlmann auf ihrem Hof<br />

«Ebenau» im thurgauischen Wigoltingen 24 Sorten Freilandschnittrosen.<br />

Auf einer Hektare pflanzten sie 20 000 Rosenstöcke.<br />

Seit 6 Uhr morgens<br />

schneidet Michael Frei<br />

im sechsköpfigen Team<br />

bunte Freilandrosen. Dem angehenden<br />

Landwirt gefällt <strong>die</strong><br />

Arbeit auf dem Hof in der<br />

grossen Thurebene vor Wigoltingen.<br />

«Es ist eine Abwechslung<br />

zur <strong>Landwirtschaft</strong>. Ich<br />

mag Blumen», meint der<br />

22-Jährige, der anschliessend<br />

im Verarbeitungsraum Bunde<br />

nach Farben zusammenstellt<br />

und später maschinell bindet.<br />

«Bei uns werden lediglich <strong>die</strong><br />

Stiele auf <strong>die</strong> Rosenlänge gerade<br />

abgeschnitten. Erst im Blumengeschäft<br />

werden <strong>die</strong> unteren<br />

Blätter entfernt und <strong>die</strong><br />

Stiele schräg angeschnitten»,<br />

erklären <strong>die</strong> Rosenbauern Peter<br />

und Elsbeth Metzger. Sie<br />

Für Elsbeth Metzger sind Rosen ein bekanntes Terrain. Sie ist gelernte<br />

Gärtnerin und Floristin.<br />

Bilder: Urs Oskar Keller<br />

legen Wert auf umweltschonenden<br />

Anbau und versuchen<br />

mit möglichst wenig Pflanzenschutzmitteln<br />

auszukommen.<br />

Wenig Pflanzenschutzmittel<br />

Dennoch lassen sich Pestizide<br />

nicht ganz vermeiden.<br />

«Mir sind keine biologischen<br />

Bekämpfungsmethoden bekannt.<br />

Wichtig ist aber eine<br />

gute Standortwahl, das heisst<br />

ein Ort mit einer guten<br />

Durchlüftung der Kultur. Dies<br />

beugt dem Befall mit Spinnmilben<br />

und Pilzkrankheiten<br />

vor», erklärt Andres Altwegg,<br />

Vizedirektor des Unter -<br />

nehmerverbands Gärtner<br />

Schweiz «Jardin Suisse» in<br />

Aarau.<br />

Peter Metzger erklärt: «Einerseits<br />

spritzen wir gegen<br />

Schädlinge, behelfen uns mit<br />

Nützlingen und versuchen <strong>die</strong><br />

Pflanzen zu stärken. Denn:<br />

Das Rosenblatt ist der Motor<br />

der Pflanze, und ein gesunder<br />

Stock gibt eine gute Blüte.»<br />

20 000 Stöcke befinden sich<br />

auf 10 000 Quadratmetern<br />

ebenem Boden. Ein Rosenstock<br />

hält sich etwa 20 Jahre.<br />

Nach 10 bis 15 Jahren gehe jedoch<br />

<strong>die</strong> Leistung zurück.<br />

Peter Metzger: «Einmal pro<br />

Woche düngen wir <strong>die</strong> Rosenstöcke<br />

über <strong>die</strong> Bewässerung,<br />

wir wässern aber nur bei Bedarf.<br />

Wir haben hier viel kostbares<br />

Grundwasser mit hohem<br />

pH-Wert, doch Seewasser<br />

wäre idealer. Rosen lieben<br />

eher einen tiefen pH-Wert. Ist<br />

der Wert zu hoch, stehen der<br />

Pflanze wichtige Spurenelemente<br />

nicht zur Verfügung<br />

und müssen zusätzlich zu -<br />

gefügt werden.»<br />

Kleine Mengen Schnittrosen<br />

Die Rose ist <strong>die</strong> Lieblingsblume<br />

der <strong>Schweizer</strong>. Schnitt -<br />

rosen werden in der Schweiz<br />

nur noch in kleinen Mengen<br />

von wenigen Betrieben produziert.<br />

Thomas Bähler: «Über<br />

90 Prozent unserer Schnittrosen<br />

werden importiert, <strong>die</strong><br />

meisten aus Holland, Ecuador<br />

und Kenia.» Die Zahl der eingeführten<br />

Schnittrosen ist<br />

über Jahre hinweg mehr oder<br />

weniger konstant geblieben,<br />

im Einkaufswert aber zurückgegangen.<br />

2000 wurden 6409 t<br />

Schnittrosen mit einem Wert<br />

von 100 Mio Franken importiert,<br />

2011 waren es 6594 t und<br />

72 Mio Franken. Das Unternehmen<br />

Agrotropic AG in<br />

Rümlang ZH importiert rund<br />

40 Millionen Stiele.<br />

Immerhin, etwa 10 Prozent<br />

der bei uns verkauften Rosen<br />

sind in der Schweiz gewachsen,<br />

ein Teil auf offenem Feld,<br />

so genannte Freilandrosen.<br />

Ihre Klimabilanz fällt im Vergleich<br />

zu den anderen bisher<br />

genannten Rosen am güns -<br />

tigs ten aus. Aber: Es gibt sie<br />

eben nur im Sommer.<br />

Welche Sorten laufen gut?<br />

Im Jahr 1985 wurden nach<br />

Angaben vom Branchenverband<br />

«Jardin Suisse» in der<br />

Schweiz noch auf einer Fläche<br />

von rund 50 ha Rosenstöcke<br />

kultiviert. «Wenn man davon<br />

ausgeht, dass auf einer Hek -<br />

tare Land etwa 70 000 Rosen<br />

gedeihen und der Anteil ver-


Nr. 20/2012 | <strong>die</strong> grüne Rosenanbau | PFLANZENBAU 9<br />

kaufsfähiger Rosen etwa 65<br />

Prozent beträgt, so kamen damals<br />

jährlich rund 1,1 bis<br />

1,2 Mio Rosen aus <strong>Schweizer</strong><br />

Produktion auf den Markt.<br />

Heute sind es bei gleicher<br />

Pflanzdichte und gleichem Ertrag<br />

gerade noch <strong>die</strong> Hälfte,<br />

also rund 550 000 bis 600 000<br />

Stück», bemerkt Andres Altwegg.<br />

Welche Sorten laufen besonders<br />

gut? Zurzeit vor allem<br />

<strong>die</strong> englischen Sorten, das<br />

sind <strong>die</strong> mit runden Köpfen,<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> «First Lady».<br />

«Sie ist ein Renner», berichtet<br />

Elsbeth Metzger. Gut gedeihe<br />

auch <strong>die</strong> Rosensorte «Nostalgie».<br />

Peter Metzger: «Sie funktioniert<br />

in jedem Hausgarten,<br />

sie ist robust und duftet.» Wie<br />

findet man <strong>die</strong> Trends heraus?<br />

«Wir informieren uns bei zwei<br />

grossen Rosenzüchtern. Sie<br />

geben auch einen Katalog heraus,<br />

wo über <strong>die</strong> Neuheiten informiert<br />

wird.»<br />

Die Sorte «Augusta Luisa»<br />

dagegen ist ergiebig und wirft<br />

pro Quadratmeter viel ab. Die<br />

■ Wie viele Bauern sind in<br />

den vergangenen Jahren auf<br />

Rosen umgestiegen?<br />

Markus Harder: Freilandrosen auf<br />

<strong>Landwirtschaft</strong>sbetrieben gehören<br />

im Prinzip zur Kategorie «übrige<br />

Baumschulen, Rosen, Früchte<br />

usw.» Deren Fläche hat sich von<br />

rund 42 Hektaren im Jahr 2001<br />

auf 53 Hektaren im Jahr 2011<br />

gesteigert. Wie viel davon Rosen<br />

sind, lässt sich nicht mit<br />

Bestimmtheit sagen.<br />

■ Wie kommen <strong>die</strong> Landwirte<br />

und Bäuerinnen auf Rosen?<br />

Man muss ein Flair haben. Das<br />

läuft oft auch über <strong>die</strong> Frauen.<br />

Unterschiede beim Ertrag seien<br />

sehr gross, aber es brauche<br />

verschiedene Sorten und Farben.<br />

«Je nach Ernte werden<br />

mehr rote Rosen in einen gemischten<br />

Bund getan», erläutert<br />

Elsbeth Metzger. «Movie<br />

Star» wiederum sei <strong>die</strong> älteste<br />

Sorte in ihrer Rosenkultur.<br />

70 bis 80 Rappen pro Rose<br />

Im Sommer bei 25 bis 30 Grad<br />

gehen <strong>die</strong> Rosenköpfe schnell<br />

auf. «Wir schneiden <strong>die</strong> Rosen<br />

alle von Hand, und <strong>die</strong> Ver -<br />

arbeitung muss hurtig geschehen»,<br />

betont <strong>die</strong> Floristin und<br />

Bäuerin Elsbeth Metzger. Die<br />

Rosen, in Längen von 25 und<br />

50 cm zugeschnitten, werden<br />

rasch in grossen Plastikkübeln<br />

mit nährstoffangereichertem<br />

Wasser gestellt und bis zur<br />

Auslieferung in den Kühlraum<br />

(4 bis 5 °C.) gestellt.<br />

«Tage wie der 1. August sind<br />

Problemtage <strong>für</strong> uns. Die Rosen<br />

müssen trotzdem geschnitten<br />

werden, jeden Tag.<br />

Sie können aber nicht verkauft<br />

werden, da <strong>die</strong> Läden ge-<br />

schlossen sind. Das gibt einen<br />

Rückstau im Verkauf. In der<br />

Ferienzeit werden eher weniger<br />

Rosen gekauft», sagt Peter<br />

Metzger.<br />

Die Rosenkultur ist aufwendig<br />

und personalintensiv. Leute<br />

zu finden, <strong>die</strong> in der wärms -<br />

ten Zeit des Jahres täglich<br />

mit gebeugtem Rücken Rosen<br />

schneiden, wird immer<br />

schwieriger. «Es ist eine stren-<br />

«Oft läuft der Einstieg über <strong>die</strong> Frauen»<br />

Im Thurgau wuchs <strong>die</strong> Anbaufläche mit Rosen.<br />

Markus Harder leitet das <strong>Landwirtschaft</strong>samt<br />

im Kanton Thurgau und erklärt, warum Betriebe<br />

immer wieder auf Rosen umstellen.<br />

Diese beginnen mit einem Direktverkauf<br />

von Blumen. Oder mit<br />

dem Stand auf einem Markt. Solche<br />

Umstellungen sind immer ein<br />

Thema im Rahmen der Entwicklung<br />

von Betriebsstrategien, wie<br />

sie von der Beratung unterstützt<br />

werden. Solche Umstellungen laufen<br />

erfolgreich nur als Projekt der<br />

ganzen Betriebsleiterfamilie. Oft<br />

hilft auch <strong>die</strong> Lage des Betriebs,<br />

zum Beispiel am Stadtrand oder<br />

an einer viel befahrenen Strasse.<br />

■ Wo haben <strong>die</strong> Betriebe<br />

das Know-how her?<br />

Über den Unterricht im Gartenbau<br />

am BBZ Arenenberg, über Kurse,<br />

Peter Metzger hat sich das Know-how am BBZ Arenenberg angeeignet,<br />

er verlässt sich aber im Wesentlichen auf <strong>die</strong> Kenntnisse seiner Frau.<br />

über <strong>die</strong> Arbeit bei einem Gärtner,<br />

oder wenn <strong>die</strong> Frau vorher den<br />

Beruf der Floristin/Gärtnerin ausübte.<br />

Vieles ist auch «pröbeln»,<br />

ein «Try and error». Bei der Produktion<br />

<strong>für</strong> einen einzigen Ab -<br />

nehmer schaut zum Teil auch<br />

<strong>die</strong>ser, dass das Know-how auf<br />

den Betrieb kommt.<br />

■ Wie wirtschaftlich ist<br />

<strong>die</strong> Rosenkultivierung?<br />

Dazu habe ich leider keine Zahlen.<br />

Ich gehe aber davon aus, dass es<br />

wirtschaftlich ist beziehungsweise<br />

wirtschaftlicher als <strong>die</strong> Alternativkultur<br />

oder als Kühe, sonst würde<br />

es ja niemand machen.<br />

ge Saison. Im Rosengeschäft<br />

muss etwas laufen. Man muss<br />

speditiv arbeiten», offenbart<br />

Elsbeth Metzger, <strong>die</strong> als Gärtnerin<br />

und Floristin das Business<br />

kennt.<br />

Wie wirtschaftlich ist der<br />

Rosenanbau im Vergleich zum<br />

Gemüsebau? Das sei schwierig<br />

zu sagen. Der Stundenlohn<br />

bei den Rosen liege tiefer als<br />

im Gemüsebau, und man er-<br />

Mit fünf Reihen<br />

Rosen begonnen<br />

Als <strong>die</strong> Frauenfelder Filiale der<br />

Hero Konservenfabrik AG in den<br />

1990er-Jahren <strong>die</strong> Produktion<br />

von Gemüsekonserven einstellte,<br />

musste sich der «Ebenau»-Hof<br />

einen neuen Markt erschliessen.<br />

Die Rettung lag nur 500 m entfernt:<br />

Seit einigen Dekaden<br />

stellte der deutsche Gärtner<br />

Schäfle in Wigoltingen Gewächshäuser<br />

auf und produzierte auf<br />

2 ha Hors-sol-Rosen. Mit 1,5 bis<br />

2 Mio Blumen pro Jahr ist <strong>die</strong><br />

Schäfle Rosen AG in der grösste<br />

Produzent der Deutschschweiz.<br />

Die heutigen Besitzer, Markus<br />

und Daniela Irssinger-Schäfle,<br />

animierten das Ehepaar Metzger,<br />

<strong>für</strong> sie Freilandrosen zu pro -<br />

duzieren. Die Abnahme war ge -<br />

sichert. Die Kosten der Rosenanlage<br />

mit Regenschirmüber -<br />

dachung war teuer. Insgesamt<br />

mussten über 200 000 Franken<br />

investiert werden.


1998 begannen Elsbeth und Peter Metzger auf 23 Aren mit dem Anbau von Freilandrosen. Heute beträgt<br />

<strong>die</strong> Anbaufläche 1 ha <strong>für</strong> 23 Rosenreihen. Die Rosen machen einen Drittel des Betriebseinkommens aus.<br />

halte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rosenkulturen<br />

keine Subventionen. «An der<br />

Blumenbörse kriegen wir<br />

rund 15 Franken pro Bund,<br />

das heisst im Durchschnitt<br />

70 bis 80 Rappen pro Rose. Es<br />

ist ein hartes Geschäft», sagt<br />

Peter Metzger.<br />

Die Rosenpreise sind in den<br />

letzten Jahren gleich geblieben,<br />

dagegen sind <strong>die</strong> Unkos -<br />

ten gestiegen. «Der grösste<br />

Kos tenfaktor sind <strong>die</strong> Arbeitsstunden.<br />

Wer möchte schon<br />

von Mai bis Oktober täglich<br />

und sieben Tage pro Woche<br />

Rosen schneiden? Das ist kein<br />

Nebenjob», verkündet Peter<br />

Metzger.<br />

Gibt es eine rosige Zukunft?<br />

Metzger beliefert primär <strong>die</strong><br />

Blumenbörsen in Mörschwil<br />

SG und Zürich-Schlieren.<br />

Dann noch einzelne Blumen-<br />

läden und weitere Blumenhändler.<br />

«Wir betreiben keinen<br />

Direktverkauf, da wir keine<br />

Konkurrenz zu den Blumengeschäften<br />

sein möchten.<br />

Wir beliefern <strong>die</strong> Händler, machen<br />

vier Touren pro Woche.»<br />

Der Kunde, der heute Rosen<br />

kauft, verlangt grossblumige,<br />

ausdrucksstarke Blüten, wenn<br />

möglich duftend. Dazu sollte<br />

<strong>die</strong> Sorte robust und kräftig im<br />

Wuchs und <strong>die</strong> Pflanze von<br />

guter Qualität sein. Wichtig ist<br />

auch eine Etikette mit einem<br />

guten Beschrieb.<br />

Andres Altwegg stellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, ob sich der Rosenanbau<br />

in der Schweiz in Zukunft<br />

halten wird. Dies hängt<br />

ganz wesentlich von den wenigen<br />

Firmen ab, <strong>die</strong> heute<br />

noch Rosen veredeln. Es ist<br />

also durchaus denkbar, dass<br />

<strong>die</strong> Anbaufläche bei den Ro-<br />

Die Rosen werden <strong>für</strong> den Verkauf mit einer eigens da<strong>für</strong> hergestellten<br />

Maschine zusammengebunden.<br />

sen noch weiter zurückgeht.<br />

Für Peter und Elsbeth Metzger<br />

stellt sich <strong>die</strong> Frage nach<br />

der Zukunft anders: «Solange<br />

wir an der Rosenkultur Freude<br />

haben und dabei noch Geld<br />

ver<strong>die</strong>nen, werden wir produzieren.»<br />

Was macht das Betriebsleiterpaar<br />

mit dem Rest des Landes?<br />

«Wir bauen viel Lagergemüse,<br />

Kartoffeln und Zuckerrüben<br />

an. Dann haben wir<br />

auch Wiesland <strong>für</strong> unsere<br />

Mutterkühe. Rosen sind eine<br />

Alternative <strong>für</strong> jemand, der<br />

nicht viel Boden hat. Jeder<br />

Markt ist voll. Es wartet niemand<br />

auf Weizen, und es wartet<br />

niemand auf Rosen. Der<br />

Markt ist voll.»<br />

Würden <strong>die</strong> Metzgers wieder<br />

Freilandrosen anpflanzen,<br />

wenn sie zurück könnten? «Ja<br />

sicher. So wie unser Betrieb<br />

Als Floristin weiss <strong>die</strong> Bäuerin,<br />

wie man schön präsentiert.<br />

Fachleute am Werk<br />

Peter Metzger, Jahrgang 1965,<br />

stammt aus einer Bauernfamilie<br />

in Wigoltingen. Der Meisterlandwirt<br />

arbeitete 1986 sechs<br />

Monate auf einer Gemüsefarm<br />

in Australien. 1994 übernahmen<br />

Peter Metzger mit seiner Frau<br />

den elterlichen Hof «Ebe nau»<br />

mit 20 ha Fläche. Elsbeth<br />

Fehlmann, Jahrgang 1966, auf<br />

einem Bauernhof in Klingenberg<br />

TG aufgewachsen, ist Gärtnerin<br />

und Floristin. Heute halten sie<br />

20 Mutterkühe, betreiben<br />

Gemüse- und Ackerbau und kultivieren<br />

auf 1 ha Freilandrosen.<br />

Sie beschäftigen bis zu vier<br />

Personen. Die Familie Metzger-<br />

Fehlmann hat vier Kinder.<br />

dasteht auf jeden Fall. Es gibt<br />

strenge Phasen, aber wir jammern<br />

nicht.» Nach der Znünipause<br />

um 10 Uhr sind heute<br />

<strong>die</strong> Rosen auf dem «Ebenau»-<br />

Hof alle verarbeitet, und Michael<br />

Frei und zwei Erntehelfer<br />

aus Rumänien und Polen<br />

steigen aufs Velo und fahren<br />

zum Hacken auf ein Selleriefeld.<br />

| Urs Oskar Keller<br />

Der Autor ist Journalist und Fotograf<br />

und lebt am Bodensee.<br />

Die Rosen werden sparsam<br />

bewässert und gedüngt.

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