Ronsdorf Echo - HUB Ronsdorf
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H u B<br />
Denkmalschutz - Freud und Leid für Eigentümer ?<br />
Seit 11. März 1980 gibt es das Denkmalschutzgesetz<br />
- DschG – im Land Nordrhein-Westfalen.<br />
Nach §1 Abs. 1 DschG sind<br />
Denkmäler zu schützen, zu pflegen, sinnvoll<br />
zu nutzen und wissenschaftlich zu erforschen.<br />
Sie sollen der Öffentlichkeit im Rahmen des<br />
Archiv Günter Konrad<br />
Zumutbaren zugänglich gemacht werden. - Viele<br />
Jahre davor haben sich zahlreiche Historiker und<br />
Politiker dafür eingesetzt, dass historische Bausubstanz<br />
für spätere Genration erhalten bleibt.<br />
In Wuppertal galt Dr. phil. Michael Metschies<br />
vom Bergischen Geschichtsverein, Abteilung<br />
Wuppertal, als intensiver Verfechter des Denkmalschutzes.<br />
Der <strong>Ronsdorf</strong>er Heimat- und<br />
Bürgerverein veranstaltete bereits 1975 mit ihm<br />
zum Denkmalschutzjahr in der Stadtsparkasse<br />
eine Ausstellung mit dem Thema „Wuppertal wiederentdeckt“.<br />
Dazu erläuterte der Beigeordnete<br />
der Stadt Dr. Eberhard Geisler „Finanzierungsmöglichkeiten<br />
der Althausmodernisierung“.<br />
Seitens der unteren Denkmalbehörde wurde<br />
1977 der erste Entwurf der Denkmalliste für<br />
den Ortsteil <strong>Ronsdorf</strong> vorgestellt, an dem der<br />
26 <strong>Ronsdorf</strong>-<strong>Echo</strong> 01/2012<br />
Heimat- und Bürgerverein mitgewirkt hatte. Als<br />
Stadtkonservator Hans Neveling, M.A. 1982 in<br />
<strong>Ronsdorf</strong> seinen Lichtbildbildvortrag „Denkmalschutz<br />
und Denkmalpflege“ präsentierte,<br />
sah die Unterschutzstellung von historischer<br />
Bausubstanz noch viel versprechend aus. Im Rahmen<br />
des Denkmalförderungsprogramms<br />
und der<br />
Städtebauförderung bei<br />
Wohnungsmodernisierung<br />
bestand die Möglichkeit,<br />
dass Eigentümer<br />
denkmalgeschützter<br />
Objekte Städtebau- und<br />
Wohnungsbaumodernisierungszuschüssebekommen<br />
konnten.<br />
Nachdem diese Finanzierungsmittel<br />
nicht<br />
mehr zur Verfügung<br />
standen, gab es noch<br />
Erleichterungen im<br />
Rahmen der steuerlichen<br />
Abschreibung. Jeder Eigentümer<br />
eines unter<br />
Schutz stehenden Objektes<br />
war nicht glücklich<br />
über das Damoklesschwert<br />
„Denkmalschutz“. Größtenteils<br />
fehlten einfach<br />
die Finanzierungsmittel<br />
für eine Modernisierung<br />
nach den Auflagen des<br />
Denkmalschutzes. Konsequenz:<br />
Ein großer Teil<br />
der Eigentümer ließ seine<br />
Objekte verfallen, bis diese<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
dem Abrissbagger zum<br />
Opfer fielen, um auf<br />
demselben Grundstück ein<br />
vollkommen neues Objekt<br />
zu erstellen. Zahlreiche<br />
Beispiele lassen sich auch in <strong>Ronsdorf</strong> aufzeigen.<br />
Elias-Eller-Straße 67(vergl. Bericht in <strong>Ronsdorf</strong>-<br />
<strong>Echo</strong> 1/2011) und letztlich die Stützmauer am<br />
Kirchplatz der reformierten Kirche in der Elias-<br />
Eller-Straße, um nur einige zu nennen.<br />
Das Denkmalschutzgesetz ist lobenswert und<br />
sinnvoll, doch die praktische Durchführung wird<br />
mit zunehmender Finanzierungsknappheit von<br />
mal zu mal schwieriger. Letztlich bleibt die Frage:<br />
Wie lassen sich zu schützende Objekte auf Dauer<br />
unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes<br />
für die Zukunft erhalten?<br />
Fotos + Text Redaktion