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Westfalenpost - Feuer Balve 17.12.2005

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Sonntag, 18.12.2005<br />

1,3 Mio. Euro Schaden bei Großbrand<br />

<strong>Balve</strong>. (R.E./K.G.) Zu einem Großbrand kam es am Samstagabend in<br />

einer Umverpackungsfirma in <strong>Balve</strong>. Dabei entstand ein Schaden in<br />

Höhe von 1,2 Mio. Euro. Die Brandursache ist noch offen. Brandstiftung<br />

schließt die Kripo aus.<br />

Beim Eintreffen der <strong>Feuer</strong>wehr schlugen bereits meterhohe Flammen<br />

aus dem Firmengebäude. Sofort wurde über die Drehleiter der erste<br />

Löschangriff gestartet. Zeitgleich bauten die Wehren die<br />

Wasserversorgung aus dem Hydrantennetz und der Hönne auf.<br />

Nachdem die ersten nachrückenden Kräfte aus den <strong>Balve</strong>r<br />

Löschgruppen eintrafen, begann die Wehr mit mehreren<br />

Atemschutztrupps auch im Inneren des Gebäudes die Flammen zu<br />

bekämpfen.<br />

Dieses Unterfangen war nach Aussage von Einsatzleiter Oliver Prior<br />

(Stellvertretender Stadtbrandinspektor) nicht ungefährlich, da immer<br />

wieder Spraydosen explodierten. Als das Dach in einigen Bereichen<br />

einstürzte, zog der Einsatzleiter die Kameraden aus dem Innenbereich<br />

komplett ab, um sie nicht zu gefährden.<br />

Große Teile der Verpackungsfirma standen nun in Flammen. Priorität<br />

besaß das Büroräume. Sofort wurden wurden Akten und EDV aus dem<br />

Gebäude gesichert. Da Prior angesichts des Großbrandes von einer<br />

längeren Einsatzdauer ausging, wurden THW und DRK alarmiert.<br />

Das THW übernahm mit die Beleuchtung der Einsatzstelle und<br />

versorgte die Pumpen und Fahrzeuge mit Benzin und Diesel. Das DRK<br />

stellte zwei beheizte Zelte auf dem Gelände des Autohauses Levermann<br />

auf und servierte den Einsatzkräften heiße Getränken und Speisen.<br />

Weil die Flammen weiterhin loderten, forderte Prior die <strong>Feuer</strong>wehr<br />

Neuenrade mit weiteren Einsatzkräften und dem neuen<br />

Tanklöschfahrzeug aus Affeln an. Zudem übernahm Neuenrader Wehr<br />

mit dem Gerätewagen "Mess" die Kontrolle der Luftbelastung im <strong>Balve</strong>r<br />

Stadtgebiet. Sie lag allerdings überall im normalen Bereich, so dass<br />

keine Gefahr für die Anwohner bestand.<br />

Die <strong>Feuer</strong>wehr Menden wurde mit einer zusätzlichen Drehleiter hinzu<br />

gerufen, um umfangreiche Löscharbeiten von oben durchzuführen. Um<br />

einen Einsatz dieser Größenordnung zu koordinieren forderten die<br />

<strong>Balve</strong>r den Einsatzleitwagen (ELW 2) der <strong>Feuer</strong>wehr Plettenberg an, der<br />

mit vielfältigen Kommunikationsmitteln ausgestattet ist.<br />

Die Einsatzleitung wurde in dieses Fahrzeug, das über einen<br />

Besprechungsraum für mehrere Personen verfügt, verlagert. Der<br />

Stellvertretende Kreisbrandmeister, Dieter Grefe und der<br />

Stadtbrandinspektor der FF Neuenrade, Karsten Runte, stießen<br />

beratend zur Einsatzleitung hinzu.<br />

Der Löschangriff von außen wurde rund um das Gebäude mit massivem<br />

Wasseraufgebot geführt. So waren zur Spitzenzeit 7 B-Strahlrohre, 17<br />

C-Strahlrohre, 1 Wasserwerfer und 2 Wenderohre auf das Gebäude


gerichtet. Zusammen lieferten diese eine Wassermenge von über<br />

15.000 Liter pro Minute.Da die Hönne zurzeit sehr viel Wasser führt,<br />

stand es in ausreichender Menge zur Verfügung.<br />

Der Verpackungsbetrieb, der auf dem ehemaligen Gelände der Firma<br />

Wüstenberg beheimatet ist, lagert große Mengen<br />

Haushaltsreinigungsmittel in kleinen Gasfläschen und Spraydosen. Um<br />

die Belastung für die Umwelt abzuschätzen und gegebenenfalls<br />

einzugrenzen, stieß die Untere Wasserbehörde hinzu. Sie nahm<br />

während des Einsatzes Wasserproben und prüfte den PH-Wert.<br />

Aufgrund der ausgetretenen Mittel war ein leicht erhöhter PH-Wert<br />

erkennbar. Die <strong>Feuer</strong>wehr geht aber davon aus, dass im Bereich der<br />

Hönne keine Gefahr für die Pflanzen- und Tierwelt besteht. Im Bereich<br />

der Einsatzstelle kam es zur Schaumbildung auf dem Gewässer, die<br />

nach einigen Metern aber schwächer wurde.<br />

Der hohe Verbrauch von Atemluftflaschen machte es erforderlich, dass<br />

ein Gerätewagen mit Atemschutz aus Iserlohn zur Unterstützung der<br />

<strong>Balve</strong>r und Neuenrader Wehren ausrückte.<br />

Um die Einsatzbereitschaft der <strong>Feuer</strong>wehr <strong>Balve</strong> für einen anderen<br />

Notfall wieder herzustellen, wurde der Rüstwagen aus<br />

Langenholthausen und das Löschfahrzeug der Löschgruppe <strong>Balve</strong> aus<br />

dem Einsatz ausgeklammert und mitsamt Mannschaft im Gerätehaus<br />

<strong>Balve</strong> bereitgehalten.<br />

18.12.2005<br />

Zeitungsverlag <strong>Westfalenpost</strong> GmbH

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