Schafuuser - Schaffhauser Tierschutz

Wichtig:
liebe Leserin,
lieber Leser
Schafuuser
TIERZIIT
Mitteilungen und Informationen des Schaffhauser Tierschutz
Mit Einladung zur Mitgliederversammlung
und Einzahlungsschein
für den Jahresbeitrag (Fr. 45.-)
Keine Zeit zum Trübsal blasen oder:
ein Herz für Tiere, jetzt erst recht!
Sie wundern sich bestimmt, was wir vom Schaffhauser
Tierschutz zum NEIN einer Mehrzahl von
StimmbürgerInnen beim Urnengang vom 7. März
2010 zu sagen haben, nachdem sich der Vorstand
seit Sommer 2009 mit grossem Engagement für
die Initiative «Tierschutzanwalt JA!» eingesetzt
hatte.
Sie erinnern sich, wir haben uns in Absprache und
Zusammenarbeit mit unserem Dachverband, dem
Schweizer Tierschutz STS, mit folgenden Aktionen
für die gute Sache eingesetzt: mit dem Verteilen
von Flyern, mit Grossplakaten, Leserbriefen und
Interviews in der lokalen Presse, einem Stammtischgespräch
unter der Leitung von Wälz Studer
bei Radio Munot zusammen mit Dr. med. Richard
Altorfer als Befürworter und hochkarätiger Oppo-
1.10
sition (Nationalrat Hansjörg Walter, Präsident des
Schweizer Bauernverbands, und Ernst Landolt, Sekretär
des Kantonalen Bauernverbands Schaffhausen),
mit einem Auftritt zusammen mit der Clown-
Truppe «Ini-Bus» des Schweizer Tierschutz STS auf
dem Fronwagplatz, Vorträgen sowie einem grossen
Initiativ-Komitee.
Eine vom Schweizer Tierschutz STS in Auftrag gegebene
Abstimmungsanalyse soll bald definitive
Klarheit über die Ursache der Abstimmungsniederlage
geben. Wir wissen, dass die Gegner eines
Tierschutzanwalts mit ihren unwahren Argumenten
«mehr Bürokratie» und «übertriebene
Verfahrenskosten wegen Anwaltshonoraren» viele
Leute überzeugen konnten. Uns ist es in dieser
Zeit des allgemeinen Sparens nicht gelungen, genügend
Befürworter zu gewinnen mit dem Leitgedanken,
dem Schweizerischen Tierschutzgesetz im
Strafvollzug mit dem Tierschutzanwalt zu mehr
Erfolg zu verhelfen. In Gesprächen wurde uns
auch immer wieder bewusst, dass viele Tierbesitzer
mit der Annahme dieser Initiative die Einstellung
eines Stallvogtes befürchteten, was weder
beabsichtigt war noch realisierbar gewesen wäre.
Es ging, wie gesagt darum, gegen Bagatellisierung
und Verjährung von Strafverfahren wegen Tierquälerei
eine Fachperson mit Akteneinsicht zu installieren.
Die voraussehbaren Kosten dafür wären im
Kanton Schaffhausen ca. 5000.– Fr. jährlich gewesen,
ein Betrag, der schon mit adäquaten Bussen
hätte zurückbezahlt werden können.
Weil ein Tierschutzanwalt somit nicht eingeführt
werden kann, gilt für uns Tierschützer in Zukunft
noch mehr als bis jetzt, Tierquälereien neben einer
Strafanzeige auch mit Meldung an die Medien bekannt
zu machen und abzustellen. Wir zählen auf
Ihre Mithilfe.
Dolf Burki
Präsident Schaffhauser Tierschutz

So war
das Jahr 2009
Ein reich befrachtetes Tierschutzjahr geht der
Mitgliederversammlung entgegen – Zeit für einen
kleinen Zwischenhalt, um zurückzuschauen.
Erlauben Sie mir bitte aus Zeit- und Platzgründen,
stichwortartig die lange Liste der wichtigsten
Aufgaben, ihre Resultate und die vom Vorstand
bestrittenen Events zu skizzieren.
Vorstandsarbeit
Wer war der Vorstand 2009?
- Präsident: Dr. med. vet. Dolf Burki
- Vizepräsidentin, Aktuarin:
Sanna Bührer Winiger, lic. phil. I
- Kassierin: Béatrice Theiler
- Christoph Storrer, lic.iur, Rechtsanwalt
- Kantonstierarzt Dr.med. vet. Urs Peter Brunner.
Welche Aufgaben standen an?
- Behandlung von Tierschutzfällen
- Auskünfte zu Tierschutzproblemen
- Aktionen, Vorträge
(bei IP-Suisse-Bauern und Seniorenvereinigung)
- Organisation der Katzenkastrationsaktion für
wilde sowie Bauernhofkatzen, finanziert durch
den Schweizer Tierschutz STS
- das Thema «Ferkelkastration mit einer mangelhaften
Inhalationsnarkose trotz schonender
Impfung gegen Ebergeruch».
- Das Thema «Kaninchenfleischimporte aus tierquälerischen
Haltungssystemen» auf Initiative
von KAG freiland
- Unterstützung von Aktionen des Schweizer
Tierschutz STS, z.B. Abstimmungskampf «Tierschutzanwalt
– JA!»
- Aktionen gegen das Pelz Tragen u.a. auf der Arbeitsbekleidung
des Tierheimpersonals mit dem
Logo «Hier tragen nur Tiere Pelz» sowie einer Spotproduktion
im Radio Munot vor Weihnachten
- Führung des Tierheims mit Rechnungswesen,
Personalfragen, PR
- diverse Stellungnahmen in den lokalen Medien
- Betreuung von Mitgliedern, SpenderInnen und
Patenschaften
- Patenzeitung «PatInnen-Info» zweimal jährlich
- Betriebskommission
- Rennovations- und Baufragen
- Behandlung juristischer Fragen
- zweimalige Herausgabe unserer Vereinszeitschrift
Tierziit mit der professionellen Unterstützung
von Duscha Heer, mc-idee, Schaffhausen
- Mitarbeit in der Arbeitsgruppe «Tierschutz» des
Kantons Schaffhausen,
- Teilnahme an der Delegiertenversammlung des
Schweizer Tierschutz STS und an der Präsidentenkonferenz
STS.
- Zusammenarbeit mit sinnverwandten Organisationen
wie WWF Schaffhausen, Konsumentenforum
Schaffhausen, Jagd Schaffhausen, Turdus sowie
mit dem Naturschutzamt unseres Kantons.
- Unterhalts-, Rennovations- und Ausbauarbeiten
im Tierheim: Dank grossartigen Spenden im
Dezember 2008 konnten wir den Ausbau der
Igelstation realisieren. Und in Erwartung von
zwei Legaten für den Schaffhauser Tierschutz,
die heuer ausbezahlt werden, haben wir auch
die dringend notwendige Einrichtung einer Personalgarderobe
im Tierheim angepackt.
Die Spendenaktion «Ausbau Katzenhaus» bescherte
dem Verein bis Ende Dezember 2009
sage und schreibe Spenden von Fr. 18’491.10!
Nun steht der Ausbau des Katzentraktes kurz bevor.
Die Planungsarbeiten laufen auf Hochtouren.
Wir wollen in naher Zukunft der Platzknappheit
in den bestehenden Katzenräumen mit dem Anbau
von fünf Katzenzimmern à je ca. fünf Plätze
begegnen. Mit diesem Anbau erhalten wir eine
zusätzliche Möglichkeit,
einen eventuellen Seuchenausbruch
durch Vermeidung
von Ansteckung
zu unterbinden.
Tierheim
Das Tierheim-Team setzte sich 2009 wie folgt
zusammen:
- Tierheimleiter: Jean-Jacques Müller,
eidg. dipl.Tierpfleger
- Stellvertretung: Katja Ganz,
tiermedizinische Praxisassistentin
- Jolanda Studer,
tiermedizinische Praxisassistentin,
- Kerstin Imboden, auszubildende Tierpflegerin,
3. Lehrjahr
- Aileen Waldvogel, auszubildende Tierpflegerin,
2. Lehrjahr
- Ruth Meier, Teilzeitmitarbeiterin
- zeitweise Unterstützung von zwei
auszubildenden Hundecoiffeusen.
An Herausforderungen mangelte es auch 2009
kein bisschen:
- Betreuung des Sorgen- und Klagen-Telefons
im Tierheim – eine intensive Angelegenheit.
Der Draht läuft an manchen Tagen heiss!
- Bergung von Findeltieren: Unzählige Male
musste unser Tierheimleiter Jean-Jacques Müller,
mitten aus seinem Arbeitsprogramm herausgerissen,
verstossene und teilweise verletzte
Hunde und Katzen einfangen und zur
Erstbetreuung in die Tierarztpraxis bringen.
- Betreuung und Vermittlung von Findel- und
Verzichttieren. Die erneut hohen Belegzahlen
durch heimatlose und ungewollte Tiere entnehmen
Sie bitte der Statistik auf Seite 3.
- Betreuung von Ferientieren
- Erstbetreuung von aufgefundenen Vögeln,
die je nach Gratis-Erstversorgung durch das betreuende
Tierärzteteam an die Vogelpflegestation
von Dr. med. vet. Vreni Homberger, Beringen,
und an die Raubvogelstation von Hannes Richter,
Thayngen, weitergegeben werden.
- Führen der Igelstation mit ca. 40 Igeln jährlich.
Zur Verbesserung der Wiederauswilderung der
überwinterten Igel an ihrem ehemaligen Standort
haben wir fuchs- und katzensichere Auswilderungsgehege
anfertigen lassen. Diese können
von interessierten Igelliebhabern im Tierheim
leihweise bezogen werden. Den Bau dieser Gehege
verdanken wir der Unterstützung durch
den Stadtökologen der Stadt Schaffhausen,
Dr. Urs Capaul. Herzlichen Dank! Und mit Dank
gehts auch gleich weiter:
Dank
Es ist offensichtlich: dem Vereinsvorstand und
dem Tierheimpersonal geht die Arbeit für unsere
hilflosen Mitgeschöpfe nicht aus!
Ich danke Ihnen, liebe MittierschützerInnen, für
Ihr Interesse, Ihre Hilfe in Wort und Tat (Batzen)!
Helfen Sie uns mit, weitere Mitglieder für unseren
Verein zu gewinnen? Gemeinsam sind wir stark
und je mehr wir sind, desto besser sind unsere
Anliegen vertreten.
Besonders dankbar sind wir auch für den nun aufgrund
des neuen Hundegesetzes institutionalisierten
Beitrag von jährlich Fr. 30‘000.– vom Kanton
Schaffhausen, eine kostbare Unterstützung
unserer Haltung und Betreuung von Findel- und
Verzichthunden.
Wir sind darauf angewiesen, dass uns die Medien
bei unserer Arbeit unterstützen. Dies haben sie im
vergangenen Jahr reichlich gemacht. Liebe Schaffhauser
Nachrichten, Schaffhauser az, Radio Munot,
Schaffhauser Fernsehen und Schaffhauser
Bock, Schweizer Familie: herzlichen Dank für Ihre
Hilfe bei unserer Arbeit.
Bei der Suche von guten Plätzen für die uns anvertrauten
heimatlosen Tiere sind wir besonders
dankbar für die regelmässigen Medienbeiträge
unseres Ehrenmitglieds Trudy Walker und der
Journalistin Sara Poli.
Auch meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand
für ihre wertvollen Beiträge und die Zusammenarbeit
ganz herzlichen Dank. Rund zehn
Vorstandssitzungen und fünf Betriebskommissionssitzungen
jährlich sind, wie Sie sich vorstellen
können, nur ein kleiner Teil ihres professionellen
und ehrenamtlichen Einsatzes. Manche E-Mail,
manches Telefonat, oft notfallmässig, muss getätigt
und empfangen werden, um das Tierschutz-
Schiff auf Kurs zu halten.
Besten Dank auch an Tierheimleiter Jean-Jacques
Müller und das Tierheim-Team für den
unermüdlichen Einsatz, der für den Verein und
natürlich die liebevoll betreuten Tiere täglich unendlich
wertvoll ist!
Dolf Burki

Spenden 2009
über 100 Franken
Alfred Scherrer AG, Schaffhausen – Arpagaus
Sandra, Beggingen – AXA, Thomas Martos, Schaffhausen
– Bahn Ilona, Schaffhausen – Beyeler Rosmarie,
Hallau – Bietenholz Hilde, Neuhausen –
Bolli Rosmarie, Lohn – Bollinger Alfred + Walter,
Beringen – Brütsch E.+ H., Neuhausen – Büchi
Werner + Brigitte, Felben – Bührer Gerold, Schaffhausen
– Burki Dr. Dolf, Schaffhausen – Burton
Valerie, Winterthur – Cheliotis Silvia, Neuhausen
– Christen Kathi, Thayngen – Dubach Helen,
Schaffhausen – Finocchiaro Marion, Dietikon –
Flubacher Ernst, Schaffhausen – Frischknecht
Edith, Schlatt – Gahlinger Hilda, Merishausen –
Giger Regina, Beringen – Glanzman Corina, Merishausen
– Grieder Margrith, Schaffhausen – Hak
Hanspeter, Neuhausen – Herb Helmut, Schaffhausen
– Heydecker Cornelia, Schaffhausen –
Hiltebrand Josef + Rita, Neuhausen – Juni Peter +
Kuhn, Peter, Schaffhausen – Kägi Hedy, Beringen
– Kessler Marion, Dörflingen – Kiss Claudia,
Thayngen – Klingler Daniela, Tuttwil – Küng Dr.
Martin, Beringen – Leoni Rosa-Maria, Buchberg –
Leuenberger Rudolf, Neuhausen – Liberato Andreas,
Beringen – Maier Edith, Neuhausen – Meier
Andrea, Uhwiesen – Meier Hansjörg + Ruth, Hunzenschwil
– Meister Silvia, Schaffhausen – Möckli
Markus, Buch – Müller Franca, Osterfingen – Müri
Brigitta, Brugg – Nigg Linda, Schaffhausen – Peterhans
Adrian + Daniela, Andelfingen – Pfeiffer
Dr. Silvia, Schaffhausen – Pulver Georges + Marlise,
Wallisellen – Ruf-Eugster Manuel + Beatrice,
Wilchingen – Rupp Denise, Thayngen – Schneider
Felix, Schaffhausen – Schudel Elsa, Schleitheim –
Schweizer Monika, Schaffhausen – Spahn R.+ E.,
Schaffhausen – Stamm C.+ F., Thayngen – Steffen
Walter + Hedwig, Feuerthalen – Streit Sylvia,
Buch – Surber Loni, Schaffhausen – Tiedemann
Britt-Marie, Schaffhausen – Trauffer Werner,
Neunkirch – Vögeli Bernhard, Thayngen – Wagen
Gerhard, Schaffhausen – Walter Hanny, Beringen
– Wiese Petra, Büttenhardt – Wirth Maria Anna,
Beggingen
Sie alle waren bei uns:
Findel- und Verzichttiere 2009
Anzahl Aufenthaltstage
Ein ganz grosses Merci auch an unsere treue
Patinnen und Paten:
Dejung Beatrice, Schaffhausen – Fäh-Bolli Ursula,
Beringen – Furrer Erika, Schaffhausen – Furrer
Monika, Regensdorf – Gähwyler Emmy, Neuhausen
– Giger Regina, Beringen – Hammer Nicole,
Opfertshofen – Hübscher Clara, Thayngen – Isele
Markus, Neuhausen – Keller-Riedweg Jeannine,
Neuhaus – Klassen Helga, Schaffhausen – Landtwing
Corina, Merishausen – Lenherr Dr. iur. Hans-
Peter, Schaffhausen – Lenherr Ruth, Neuhausen
– Schmid Daniela, Schaffhausen – Schudel Kurt,
Schaffhausen – Streit Sylvia, Buch – Stuker Dr.
Ernst, Stetten – Stuker-Rüedi Brigitte, Stetten –
Urben Cécile, Gipf-Oberfrick – Zollinger Angela
und Michel, Hochfelden
zurück zum
Besitzer
Findelhunde 21 523 16 5
Verzichthunde 39 2’073 3 20
Hunde aus
behördl. Beschlagnahmung
platzierte
Tiere
17 442 11 2 + 2 euth.
Total Hunde 77 3’038 30 27 + 2 euth.
Findelkatzen 57 3’359 15 34 + 4 euth.
Verzichtkatzen 65 3’504 1 55 + 1 euth. + 1 gest.
Katzen aus
behördl. Beschlagnahmung
2 34 0 2
Total Katzen 124 6’897 16 91 + 5 euth. + 1 gest
Kaninchen 37 1’484 0 17 + 1 gest.
Kleinnager inkl.
Meerschweinchen
46 2’853 0 41
Vögel 33 2’010 1 11 + 4 gest.
Andere 10 38 3 3
Total Kleintiere 126 6’385 4 72 + 5 gest.
Gesamttotal 327 16’320 50 190
Natural-/Arbeitsspenden 2009
Ernst Keller, Bauunternehmung, Dörflingen
mc-idee, Print- + Screendesign AG, Schaffhausen
Medialine AG, Neuhausen
Schweizer Tierschutz STS, Basel
SPAR, Schaffhausen-Herblingen
Tierarztpraxis Uehlinger, Beringen
Tierklinik Steig GST, Schaffhausen
Unser Ehrenmitglied Trudy Walker hat auch
2009 aufwändige Tierschutzarbeit im Radio Munot
geleistet. Wir sind sehr froh, dass sie trotz
mancher anderer Aufgabe diese intensive Arbeit
mit so viel Erfahrung und Herz macht. Auch ihr
gilt ein grosses, herzliches Dankeschön!
Der Journalistin Sara Poli danken wir ebenfalls
für ihren unermüdlichen Einsatz rund um den
Tierschutz im Schaffhauser Fernsehen und im
Schaffhauser Bock!
Unsere Tiere erhalten so eine Stimme in der Öffentlichkeit
– und finden oft ein Plätzchen auf
diesem Weg.
Ihnen sowie allen weiteren SpenderInnen gilt
unser Dank!

Wanted engagierte
Lehrperson!
Der Kinder- und Jugendtierschutz ist dem Schaffhauser
Tierschutz ein dringendes Anliegen. Mit
Aktionen jeweils im sommerlichen «Ferienspass»
deckt der Verein dieses Gebiet aber nur teilweise
ab.
Wir suchen eine engagierte Lehrerin, ein engagierter
Lehrer, die/der Tierschutz in den Schulen
umsetzen hilft, im Vorstand des Schaffhauser
Tierschutz zusammen mit der Organisation
«Krax» des Schweizer Tierschutz STS. Der Einsatz
ist ehrenamtlich, aber sicher befriedigend und
dankbar.
Mehr Infos zu «Krax»:
www.krax.ch.
Mehr Infos zum Schaffhauser Tierschutz:
www.schaffhauser-tierschutz.ch.
Sie sind interessiert?
Melden Sie sich bitte unter:
Tel. 052 625 66 44, Dr. Dolf Burki.
Kids schützen Tiere
mit Ihnen?
Lieber
Herr Müller
Sie haben ein recht gutes Plätzchen ausgesucht
für mich. Meine Menschen sind nett, aber bisweilen
doch recht komisch. Mit viel Hektik schmeissen
sie hie und da ihre überzähligen Felle in einen
Behälter und sind dann für Tage weg. Als sie neulich
zurückkamen, merkte ich gleich: Da war etwas
im Busch. Nein, eigentlich im Korb. Ein magerer,
rotzender Katzenbub, frech wie Anton.
Heissen tat er zwar Emmo. Aber das änderte
nichts – ich war empört! Sowas ist doch kein Wiedersehen!
Natürlich haben alle ein grosses Geschrei um den
mickrigen Stinker gemacht, denn er fiepte jeden
mit Fistelstimme kläglich an, ausser mich. Ich
habe ihm nämlich ein paar saftige Watschen ausgeteilt.
Inzwischen hat er kapiert, dass ich zu viel
Intimität nicht schätze. Dass ich es nicht leiden
kann, wenn einer seine Schnauze mit in meinen
Fressnapf steckt. Oder wenn er sich gar versteckt,
um dann schwungvoll über mich herzufallen. Sowas
finden höchstens meine Zweibeiner lustig.
Aber die sind ja sowieso etwas sonderbar.
Impressum
Wo ungewollte Tiere
endlich ein Zuhause finden
«Je natürlicher man sie hält, umso zufriedener
sind sie!» Sie, das ist ein munterer Schwarm Kanarienvögel
und Zebrafinken in ihrer geräumigen
Voliere. Und die sich intensiv um die zwitschernden,
schwirrenden Gesellen kümmert, ist
Frau Hübscher, ihres Zeichens Helferin für Tiere in
Not. Ob alt, ob krank oder einfach ungewollt –
eine ganze Schar von zwei- und vierbeinigen Tieren
hat bei ihr in Beringen ein Zuhause gefunden.
Zwei, vier Beine? Halt, einer passt hier nicht ins
Bild. Hund Aris bewegt sich zwar geschmeidig
und agil, doch fehlt das eine Hinterbein. Erinnern
Sie sich? Wir haben ihn in der letzten «Tierziit»
kennen gelernt, den Griechen, der schon als Welpe
ein Bein verlor, von mitleidigen Touristen in
die Schweiz gebracht – und dort überzählig wurde:
zu viel Temperament. Bei anderen hiess es
auch: zu alt. Oder: verkrüppelt. Oder: chronisch
krank. Die Gründe sind deren viele, warum Hamster,
Kaninchen, Meerschweinchen, Degus, Katzen,
Hunde, Schildkröten und Ziervögel in Frau
Hübschers blitzblankem, wohl organisiertem
Als ich neulich meiner Menschenfrau eine Maus
unter den Esstisch legte und dann neben meinem
leeren Teller miaute, begriff sie zwar sofort. Das
Frischfleisch gehörte nun ihr, sie hatte mir dafür
Futter in den Napf zu tun. Die Bröckchen bekam
ich, nur die Maus blieb unbenutzt von meiner
Menschenfrau. Emmo allerdings tat, was eine junge
Katze tun muss: Er packte die Beute und trat,
trug, schleuderte sie durchs Zimmer. Dazu grollte
er tief und laut. Ich schaute befriedigt zu. Vielleicht
wird aus ihm ja doch noch ein Kerl!
Mit optimistischem Gruss, Ihr Feeli aus Neuhausen
Herausgeber: Schaffhauser Tierschutz SHTS ; Dolf Burki, Präsident; Steigstrasse 37; 8200 Schaffhausen
Redaktion: Sanna Bührer Winiger; Buchenstrasse 43; 8212 Neuhausen am Rheinfall
Gestaltung, Produktion: mc-idee, Print- und Screendesign AG; Säntisstrasse 13; 8200 Schaffhausen
Druck: Druckwerk SH AG, Schweizersbildstrasse 30, 8200 Schaffhausen
WebSite mit bebildeter Liste «ein Platz für Tiere»: www.schaffhauser-tierschutz.ch
Tierheim Buchbrunnen: Schweizersbildstrasse 70, 8200 Schaffhausen
PC-Konto: 82-3020-1
Heim Einzug hielten. Einige kamen von privaten
Tierhaltern. Aber auch der Schaffhauser Tierschutz
ist dankbar zu wissen, dass in Beringen ein Herz
ganz besonders für ungewollte Tiere schlägt.
Da tummelt sich bei Frau Hübscher zunächst einmal
ein lustiges Rudel von drei Hunden, denen
der Schalk aus den Augen blitzt. Aber sie wissen,
wo sie hingehören und wo nicht – zum Beispiel in
die Räume, in denen die kleinen Nager und Vögel
leben. Was gerne fliegt, hat hier viel Platz. Die
Äste schwanken elastisch mit, wenn sich die bunten
Federbällchen darauf niederlassen, ganz wie
in der Natur. Nistmöglichkeiten sind vorhanden,
und wer einen Unterschlupf sucht, findet ihn sogar
im Parterre der Anlage: Weil alte Vögel es oftmals
nicht mehr schaffen würden, ins Geäst zu
fliegen und dann bis zu ihrem Tod am Boden blieben,
erklärt Frau Hübscher. Wer erkrankt, wird so
gut wie möglich gepflegt, wenn nötig mit Medikamenten.
Kündigt sich jedoch der Tod an, soll er
auch kommen und das Tier soll nicht länger als
nötig leiden.
So verlebt der alte Degu hier noch seine letzten
Tage. Sein Kamerad ist gestorben, er selber folgt
sicher bald nach. Doch noch wartet er täglich.
Worauf? Auf Löwenzahn? Möhren? Auf ein Gänseblümchen.
Tag für Tag das gleiche liebevolle Ritual:
Frau Hübscher bringt ihrem greisen Gast das
Blümchen vorbei und der Nager mümmelt behaglich
dran.
Liebevoll ist hier überhaupt so vieles, gepaart mit
profundem Wissen über tierische Bedürfnisse.
Frau Hübscher kennt jedes Tier und dessen Charakter
und Vorlieben bis ins Detail. Hier werden
keine Nummern gehalten. Hier wird mit Individuen
gelebt. Selbst Schildkröten haben bei Hübschers
das Recht auf ihre Persönlichkeit. Und die
Katzen sowieso. Ein Rudel von stolzen Minilöwen,
ihres Zeichens Individualisten, prüfen die Schreiberin
dieses Berichts, die plötzlich mitten unter
ihnen sitzt, ganz genau. Kritische Augenpaare mustern
scharf und es wird klar: Sie sind die wahren
Könige der Tiere – ganz wie in der Natur.
Sanna Bührer Winiger