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Rotkreuz-Info 1/ 2010 - DRK Kreisverband Städteregion Aachen e.V.

Rotkreuz-Info 1/ 2010 - DRK Kreisverband Städteregion Aachen e.V.

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<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Info</strong> 1 / <strong>2010</strong><br />

für das Ehren- und Hauptamt im KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt<br />

Haiti:<br />

Künftige <strong>Rotkreuz</strong>- Katastrophenvorsorge kann Leben retten<br />

Bei dem verheerenden Erdbeben auf Haiti sind nach offiziellen Angaben weit über<br />

100.000 Menschen ums Leben gekommen. Für Erdbeben gibt es keine Vorwarnung,<br />

aber die Zahl der Opfer kann durch Katastrophenvorsorge maßgeblich<br />

gesenkt werden. Das Rote Kreuz wird in solche Maßnahmen weiter investieren –<br />

auch mit Hilfe der Spenden.<br />

Vergleich Japan: Ein Erdbeben in Japan 2003 hatte die Stärke 8,0 – stärker als in Haiti. Bei dem Beben<br />

kam ein Mensch ums Leben. In hoch entwickelten Ländern ist nach <strong>Rotkreuz</strong>-Studien das Risiko, Opfer<br />

einer Naturkatastrophe zu werden zwölf Mal geringer als in armen Ländern. Japan hat eine hochentwickelte<br />

Katastrophenvorsorge, erdbebensichere Gebäude und eine flächendeckende medizinische Versorgung.<br />

Haiti nicht.<br />

Länder wie Haiti können dem japanischen Vorbild niemals folgen. Im Falle der Katastrophe<br />

waren die Krankenhäuser und Behören völlig überlastet oder ausgelöscht. Daher ist es wichtig, freiwillige<br />

Helfer mit Erste-Hilfe-Kenntnissen und Material auszustatten, damit sie in ihrer Umgebung, Wunden und<br />

Verletzungen versorgen können. „Hier auszubauen ist eine Investition in die Zukunft. Können Wunden<br />

schnell fachgerecht versorgt werden, kommt es viel seltener zu Entzündungen und anschließender Lebensgefahr“,<br />

so <strong>Rotkreuz</strong>-Präsident Dr. Rudolf Seiters.<br />

Auch die Ausbildung von Such- und Rettungsteams hat für das Rote Kreuz in vielen Katastrophenregionen<br />

Priorität. So konnten zum Beispiel beim Erdbeben auf Sumatra im Oktober 2009 70 Rettungsteams<br />

zum Einsatz kommen, deren Ausbildung und Ausrüstung mit Tsunami-Spenden finanziert worden waren.<br />

Ein weiteres erfolgreiches Beispiel für die <strong>Rotkreuz</strong>-Katastrophen-Vorsorge ist Bangladesch.<br />

Dort wurden regionale Warnsysteme aufgebaut. 2007 hat Zyklon Sidr in Bangladesch rund 3.000<br />

Menschenleben gefordert, während 1971 bei einem Zyklon der gleichen Stärke noch 141.000 Menschen<br />

ums Leben gekommen waren.<br />

Berlin, 29. Januar <strong>2010</strong> - Presseinformation 17/10<br />

Das Deutsche Rote Kreuz ist für die Arbeit auf Haiti weiter auf Spenden angewiesen.<br />

Spendenkonto 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Stichwort: Haiti<br />

Aus dem Inhalt Seite<br />

Erdbebenkatastrophe auf Haiti:<br />

Hilfe des Internationalen Roten Kreuzes und Roten Halbmondes 1<br />

Ursache für tödliche Bluttransfusionsreaktion entdeckt 4<br />

<strong>DRK</strong>-Wasserwacht - 40 Jahren auf der boot in Düsseldorf 5<br />

Aus der Arbeit im Lenkungsausschuss und der Arbeitsgruppen zur<br />

Verschmelzung der Kreisverbände in der StädteRegion <strong>Aachen</strong> 6<br />

Bericht aus dem Vorstand 8<br />

Klaus-Dieter Wolf und Norbert Laufs aus dem Vorstand ausgeschieden 9<br />

Aus der Arbeit in den Gemeinschaften:<br />

Bereitschaft: RHS - Rettungshunde unterscheiden . . . . . 10<br />

Aus der ehren- und hauptamtlichen Sozial- und Pflegearbeit:<br />

Danke-schön-Frühstück 11<br />

JUMP - Besuch der jungen Streitschlichter im Polizeipräsidium 12<br />

Blick in die StädteRegion:<br />

Projekt Soziale Stadt 13<br />

Hält die Rettungskette auch im Winter ? 14<br />

Notrufnummer 112 - „ICE“ ist dafür kein Ersatz, aber trotzdem . . . . . 15<br />

Letzte Seite: Ein guter Rat ist Gold wert 16<br />

Impressum<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Robensstraße 49. 52070 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon: 0241 18025 0<br />

Geschäftsstelle:<br />

Jens-Otto-Krag-Straße 13,<br />

52146 Würselen<br />

Telefon: 02405 645 1<br />

V.i.S.d.PG.: Markus Engels<br />

Kreisgeschäftsführer<br />

Mit Namen gekennzeichnete Artikel<br />

sind für den <strong>DRK</strong>-KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

nicht unbedingt verbindlich.<br />

Redaktion: Wolfgang Jöhlinger<br />

Ausgabe 1/<strong>2010</strong> - 27. Februar <strong>2010</strong><br />

Das <strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Info</strong> 2/<strong>2010</strong> soll im Mai <strong>2010</strong> erscheinen - http:www.drk-aachen-stadt.de


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Internationale Rote Kreuz hat für Haiti die größte<br />

Hilfsoperation, die je für ein einzelnes Land geleistet worden<br />

ist, in Gang gesetzt. Das Deutsche Rote Kreuz engagiert<br />

sich vor allem in den Bereichen Gesundheit, Wasser<br />

und Hygiene, sowie dem Verteilen von Hilfsgütern. Im<br />

<strong>DRK</strong>-Krankenhaus im haitianischen Carrefour werden<br />

Kinder psychosozial betreut. Auch nach der Nothilfephase<br />

wird das <strong>DRK</strong> noch viele Jahre in Haiti helfen.<br />

<strong>DRK</strong>-Präsident Dr. Rudolf Seiters<br />

Vom Sprint zum Marathon<br />

Langfristplan für einen Neubeginn auf der Karibikinsel<br />

Gut vier Wochen nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti am 12. Januar hat am 17. Februar <strong>Rotkreuz</strong>-<br />

Präsident Dr. Rudolf Seiters auf einer Pressekonferenz in Berlin den Langfristplan des Deutschen Roten Kreuzes<br />

für den Wiederaufbau in Haiti vorgestellt. Er sieht vorerst Projekte in Höhe von 18 Millionen Euro vor, die<br />

vor allem in Medizin und Infrastruktur investiert werden sollen. Der Hilfseinsatz auf Haiti ist einer der größten<br />

<strong>Rotkreuz</strong>-Einsätze, der in der 150 jährigen Geschichte je für ein einzelnes Land gestartet wurde.<br />

„Wir kommen nun vom Sprint zum Marathon. Nach der Nothilfe geht es jetzt um den Langfristplan für einen<br />

Neubeginn auf der Karibikinsel“, so Dr. Seiters. Aus der Hilfe für die Tsunami-Opfer vor sechs Jahren habe<br />

man gelernt, den Wiederaufbau möglichst zeitnah in der Nothilfe-Phase mit zu planen. Das sei auch ein Zeichen<br />

von Spendentransparenz, so Seiters.<br />

Zwei Drittel der Spenden sollen in Projekte der Medizin und Basis-Gesundheit gehen. Das <strong>DRK</strong> wird ein Krankenhaus<br />

in Carrefour (2 Mio. Euro) neu bauen, sowie das Gebäude der Blutbank neu errichten (1,2 Mio.<br />

Euro). Damit wird dann auch das mobile <strong>Rotkreuz</strong>-Hospital in feste Räume umziehen. Dazu kommt der Einsatz<br />

für Orthopädie-Projekte. „Wir gehen in dieser Arbeit langfristige Verpflichtungen ein – Kinder und Jugendliche<br />

brauchen jedes Jahr neue Prothesen, da sie noch im Wachstum sind“, sagt Dr. Johannes Richert, Leiter<br />

der internationalen Hilfsoperationen des <strong>DRK</strong>.<br />

Ein Drittel der Gelder fließt in Infrastruktur-Projekte. „Wir müssen die Menschen – egal wie arm sie sind – widerstandsfähig<br />

gegen kommende Katastrophen machen“, so Peer Kölling, Leiter Sachgebiet Lateinamerika.<br />

Die Regenzeit beginnt in Haiti im April, die Hurrikan-Saison im August. Schwerpunkt ist im Moment der Bau<br />

von Behelfsunterkünften aus Holz und Wellblech (shelter) für zunächst 1.500 Familien.<br />

Das Rote Kreuz ist zurzeit mit rund 500 internationalen Katastrophenexperten in Haiti im Einsatz, unterstützt<br />

von Tausenden nationaler <strong>Rotkreuz</strong>-Kräfte. 21 mobile Nothilfe-Einheiten, so genannte ERUs, sind auf der Karibikinsel<br />

– mobile Gesundheitsstationen und Krankenhäuser, Module zur Trinkwasserversorgung und Seuchenvorsorge.<br />

1.800 Tonnen an Hilfsgütern wurden bisher verteilt.<br />

<strong>DRK</strong>-Videos zum <strong>DRK</strong>-Einsatz in Haiti<br />

Allgemeines <strong>DRK</strong>-Katastrophenmanagement http://www.youtube.com/watch?v=VhMPO7Kp_cA<br />

Einblicke in das Führungs- und Lagezentrum in Berlin<br />

Speziell zum <strong>DRK</strong>-Einsatz nach dem Erdbeben in Haiti :<br />

Interview mit Dr. Johannes Richert, 29.01.<strong>2010</strong> http://www.youtube.com/watch?v=beNwZNUgFOw<br />

Leiter der <strong>DRK</strong>-Hilfsoperation in Haiti<br />

Interview mit Martin Hahn, 16.01.<strong>2010</strong> http://www.youtube.com/watch?v=8WVRD8eQHow<br />

Leiter der Auslandsabteilung des <strong>DRK</strong><br />

Livestream zur Pressekonferenz am 17.02.<strong>2010</strong> http://www.dasprogramm.de/drk-live/<br />

Zusammenfassung bisheriger Leistung und weiterer Planung<br />

Quelle: <strong>DRK</strong> - Wissensbörse<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 2 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Vorsorge für weltweiten Einsatz beim Katastrophenfall :<br />

Hilfsflüge des Deutschen Roten Kreuzes<br />

Wenn ein Erdbeben eine Region erschüttert, ein Wirbelsturm Hab und Gut zerstört oder eine Flutwelle<br />

ganze Landstriche unter Wasser setzt, brauchen die Betroffenen schnelle Hilfe. Im Katastrophenfall<br />

kann das <strong>DRK</strong> innerhalb von 24 Stunden einen Hilfsflug auf den Weg bringen, der lebenswichtige Güter<br />

in die Katastrophenregion transportiert.<br />

Erkundungsteams bewerten die Notlage<br />

Welche Hilfsgüter werden am dringendsten benötigt? Bevor gezielte Hilfsmaßnahmen anlaufen können, entsendet<br />

das Internationale Rote Kreuz ein Erkundungsteam aus Fachleuten in das Katastrophengebiet. Sie beurteilen<br />

innerhalb kürzester Zeit die Situation vor Ort. Mit diesem Wissen können Hilfsmaßnahmen wie zum<br />

Beispiel die Beschaffung von Hilfsgütern schnellstmöglich und gezielt anlaufen. Wichtig ist dabei auch die Koordination<br />

mit der UN bzw. den staatlichen Behören.<br />

Nicht jeder Hilfsflug startet aus Deutschland<br />

Innerhalb von 24 Stunden kann ein Hilfsflug auf den Weg gebracht werden.<br />

Wenn möglich, werden Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Zeltplanen und Kleidung regional beschafft und auf dem<br />

kürzesten und schnellsten Weg in das Katastrophengebiet transportiert. Sind diese nicht in ausreichendem<br />

Umfang verfügbar, stehen Hilfsgüter für 300.000 Personen in den Logistikzentren des Internationalen Roten<br />

Kreuzes in Kuala Lumpur, Panama und Dubei transportbereit. Hilfsgüter aus Deutschland werden meist nur<br />

dann eingeflogen, wenn die Kapazitäten dieser internationalen Logistikzentren ebenfalls nicht ausreichen.<br />

Hilfsflüge aus Deutschland starten vor allem dann, wenn die elementaren Grundbedürfnisse der betroffenen<br />

Bevölkerung sichergestellt werden sollen. Dazu gehören zunächst sauberes Wasser und die basismedizinische<br />

Versorgung. Hierfür lagert das <strong>DRK</strong> drei unterschiedliche Katastrophenhilfe-Einheiten (ERUs) in seinem<br />

Logistikzentrum am Berliner Flughafen Schönefeld:<br />

<strong>Rotkreuz</strong>krankenhaus, mobile Gesundheitsstation sowie Wasser- und Hygieneeinheiten.<br />

Organisation ist alles<br />

Sobald das <strong>DRK</strong> einen Hilfsflug auf den Weg bringen soll, ist Schnelligkeit<br />

gefragt. Die Katastrophenhilfe-Einheiten, Zelte und Hygienepakete liegen im<br />

Logistikzentrum auf Abruf bereit. Hilfsgüter mit Verfallsdatum wie Lebensmittel<br />

und Medikamente werden innerhalb kürzester Zeit eingekauft. Das <strong>DRK</strong><br />

hat hierfür vorab mit zahlreichen Lieferanten Rahmenvereinbarungen abgeschlossen,<br />

die im Katastrophenfall sofort liefern.<br />

Ein kurzer Film gibt Ihnen einen Einblick in das Führungs- und Lagezentrum<br />

des <strong>DRK</strong> und in das Logistikzentrum in Berlin-Schönefeld.<br />

��� http://www.youtube.com/watch?v=VhMPO7Kp_cA<br />

Das passende Flugzeug<br />

Als Beispiel (Bild rechts) :<br />

Das „mobile <strong>DRK</strong>-Krankenhaus“ wird für den Flug nach China verladen.<br />

Das Rote Kreuz verfügt nicht über eine eigene Flugzeugflotte, sondern wendet<br />

sich im Katastrophenfall an einen Spediteur. Aus einem großen Pool<br />

wird der für den Einsatz am besten geeignete Flugzeugtyp ausgewählt. Dafür<br />

müssen zunächst die zu transportierenden Güter exakt bestimmt werden:<br />

Wie viel wiegt die Fracht? Welches Volumen nimmt sie ein? Aus wie vielen<br />

Einzelteilen besteht sie? Des Weiteren müssen <strong>Info</strong>rmationen über die Landemöglichkeiten<br />

für die Frachtmaschine im Zielgebiet vorliegen.<br />

Häufige Flugzeugmodelle<br />

Das <strong>DRK</strong> chartert verschiedene Flugzeugtypen,<br />

abhängig vom Umfang der Hilfsgüterlieferung<br />

und von der Größe des Zielflughafens.<br />

Häufig eingesetzte Modelle sind:<br />

Antonov 124: Nutzlast 120 t, Ladevolumen 800 m³<br />

Boing 747-200: Nutzlast 110 t, Ladevolumen: 600 m³<br />

Iljuschin 76: Nutzlast 45 t, Ladevolumen 175 m³<br />

Antonov 12: Nutzlast 18 t, Ladevolumen 90 m³<br />

Ist der passende Flugzeugtyp bestimmt, steht die Maschine<br />

innerhalb von 1-3 Tagen zur Verfügung, wird beladen und ist<br />

binnen weniger Stunden abflugbereit. Die lebensrettenden<br />

Güter können in das Katastrophengebiet gebracht werden.<br />

http://www.drk.de/<br />

Quelle: <strong>DRK</strong> - Wissensbörse<br />

Bilder: <strong>DRK</strong> (WB)<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 3 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ursache für tödliche Bluttransfusionsreaktion entdeckt<br />

Es geht bei diesem Fachartikel in „Nature Medicine“ um die Entdeckung eines Antikörpers,<br />

das bei den Empfängern von Blutkonserven mit Plasmaanteilen zu tödlichen Transfusionsreaktionen<br />

führen kann. An der Entdeckung dieses Antikörpers sind neben den Forschern der Universität Greifswald,<br />

die mit einer entsprechenden Pressemeldung an die Öffentlichkeit gegangen ist, auch Herr Prof.<br />

Jürgen Bux und Frau Dr. Angelika Reil des <strong>DRK</strong>-Blutspendedienstes aus Hagen maßgeblich beteiligt.<br />

Damit ist ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Sicherheit von Bluttransfusionen gelungen, wie die renommierte<br />

Fachzeitschrift "Nature Medicine" Ende Dezember 2009 berichtete.<br />

Die Greifswalder Arbeitsgruppen Transfusionsmedizin unter Leitung von Prof. Andreas Greinacher und Funktionelle<br />

Genomforschung mit Prof. Uwe Völker haben zusammen mit der Arbeitsgruppe Leukozytenimmunologie<br />

des <strong>DRK</strong>-Blutspendedienstes West in Hagen unter der Leitung von Prof. Jürgen Bux und Frau Dr. Angelika<br />

Reil den bislang unbekannten Träger einer "Blutgruppe" auf weißen Blutkörperchen identifiziert, der für Komplikationen<br />

bei Bluttransfusionen verantwortlich ist.<br />

"Diese Entdeckung wird wesentlich dazu beitragen, einer schwerwiegenden Lungenschädigung nach Blut-<br />

Transfusionen vorzubeugen, nämlich der sogenannten TRALI-Reaktion (Transfusions-assoziierte akute Lungeninsuffizienz)",<br />

erklärte Prof. Andreas Greinacher, Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin am Greifswalder<br />

Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin.<br />

Das Risiko für eine TRALI-Reaktion infolge einer Bluttransfusion ist um ein Vielfaches höher als das Risiko für<br />

die Übertragung einer HIV- oder Hepatitis-C Infektion. Eine wichtige Ursache lebensbedrohlicher TRALI-Reaktionen<br />

sind Antikörper im Blut des Spenders, die mit der Blutkonserve auf den Patienten übertragen werden<br />

und sich an ein Blutgruppen-Protein der weißen Blutkörperchen (Granulozyten) binden. Dadurch verklumpen<br />

die weißen Blutkörperchen, sodass die feinen Blutgefäße der Lunge verstopfen. Die Lunge wird geschädigt,<br />

wodurch es zu einem Lungenödem kommt.<br />

"Für den Blutspender selbst, der diese Antikörper gebildet hat, sind diese völlig ungefährlich, er ist gesund. Die<br />

Antikörper sind nur gefährlich, wenn sie mit dem Blut auf einen anderen Menschen übertragen werden", erläuterte<br />

der Transfusionsmediziner. Durch die Arbeit der Greifswalder und Hagener Wissenschaftler wird es zukünftig<br />

möglich sein, diese Antikörper bei Blutspendern leichter nachzuweisen, um die häufigste tödliche Bluttransfusionsreaktion<br />

zu vermeiden.<br />

Seit vielen Jahren haben Wissenschaftler versucht, die Struktur dieser Blutgruppe auf weißen Blutkörperchen<br />

aufzuklären. Die Greifswalder und Hagener Wissenschaftler haben hierfür drei Jahre intensive Forschungsarbeit<br />

investiert, in denen sie große Menge weißer Blutkörperchen aufbereitet und anschließend mit den gefährlichen<br />

Antikörpern nach möglichen Zielstrukturen molekularbiologisch "geangelt" haben. Aus einer winzigen<br />

Menge des Proteins haben die Forscher dann dessen einzelne Aminosäuren (Bausteine des Proteins) identifiziert<br />

und mit Hilfe der Daten des Humanen Genomprojektes von der Reihenfolge der Aminosäuren das entsprechende<br />

Gen geschlossen. In einem nächsten Schritt wurde das entsprechende Gen in Bakterien eingeschleust,<br />

sodass dieses Blutgruppenprotein jetzt gentechnologisch in großen Mengen hergestellt werden kann.<br />

"Dadurch wird es bald weltweit möglich sein, Blutspender präventiv auf die entsprechenden Antikörper zu untersuchen<br />

und mögliche Komplikationsrisiken zu reduzieren", machte Greinacher deutlich.<br />

Für den <strong>DRK</strong>-Blutspendedienst West ist es nach der Ersteinführung der PCR-Technik<br />

zum Nachweis transfusionsassoziierter Viren 1996 (HIV, Hepatitis B und C) ein weiterer<br />

Erfolg in den Bemühungen, die Sicherheit der Blutpräparate weiter zu erhöhen.<br />

Im Jahr 2006 wurde beim <strong>DRK</strong>-Blutspendedienst West damit begonnen, alle Blutspenden von Spenderinnen,<br />

die zuvor eine Schwangerschaft durchgemacht haben, in aufwändigen Untersuchungen der Granulozyten<br />

auf die jetzt wissenschaftlich beschriebenen Antikörper hin zu untersuchen. Dabei gefundene<br />

positive Spenden werden seitdem aussortiert. Seit Beginn der Untersuchungen wurde kein tödlicher<br />

TRALI Fall nach einer Transfusion mehr beobachtet. Seit September 2009 hat das Paul-Ehrlich-Institut,<br />

die zuständige Bundesoberbehörde für Blutprodukte, verpflichtend vorgeschrieben, dass in Deutschland<br />

keine Blutpräparate von Spenderinnen mit einer Schwangerschaftsanamnese mehr in Verkehr gebracht<br />

werden dürfen, es sei denn, sie wurden zuvor hinsichtlich TRALI untersucht. Der <strong>DRK</strong>-Blutspendedienst<br />

West erfüllt diese Verpflichtung seit langem.<br />

Friedrich-Ernst Düppe<br />

<strong>DRK</strong>-Blutspendedienst West<br />

Tel.: 0 23 31 807 110<br />

Fax: 0 23 31 88 13 26<br />

Email: f.dueppe@bsdwest.de<br />

Internet: http://www.blutspendedienst-west.de<br />

<strong>DRK</strong>-Blutspendedienst West gGmbH<br />

der Landesverbände Nordrhein, Westfalen-Lippe, Rheinland-Pfalz und Saarland,<br />

Feithstraße 182, 58097 Hagen<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 4 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Von der 41. internationalen Bootsausstellung in Düsseldorf<br />

40 Jahre <strong>DRK</strong>-Wasserwacht auf der boot<br />

Unter dem Thema<br />

<strong>DRK</strong> - die Experten für Sicherheit<br />

fanden in wechselnden Programmen Aktionen vor dem Stand der <strong>DRK</strong> -<br />

Wasserwacht in Halle 14 auf dem Podium vor gut besuchter Tribüne<br />

statt. Genauso war die Wasserwacht auf einem weiteren <strong>Info</strong>rmationsstand<br />

in der Halle 3 mit ihren Rettungstauchern vertreten.<br />

. . . . . einmal den Ernstfall probieren ?<br />

So beispielsweise . . . . .<br />

die Rettung aus dem Wasser<br />

vom Hubschrauber aus,<br />

simuliert per fernbedienter<br />

Seilwinde im Dachraum :<br />

gesichert angegurtet ging es mit<br />

dem Retter nach oben !<br />

Interessierte Messebesucher<br />

konnten es ausprobieren.<br />

Sicher angegurtet<br />

und vom Retter betreut<br />

. . . . . geht es nach oben<br />

. . . . . und es macht Spaß<br />

Die Rettungshundestaffel aus Kall<br />

präsentierte ihre Helfer auf vier geschickten Pfoten<br />

In Halle 3 - der Taucherhalle - gab es u.a. Themen wie<br />

„Sicherheitsexperten im Interview“<br />

Management bei Unterkühlungen<br />

Tauchen ohne Altersbeschränkungen ?<br />

Notärzte wissen Rat<br />

Kooperation unter Wasser.<br />

Die <strong>DRK</strong> - Wasserwacht ist<br />

seit 40 Jahren auf der boot<br />

mit ihren <strong>Info</strong>rmationen und<br />

vielseitigen Angeboten für<br />

Freizeitschipper und andere Wassersportler,<br />

ein gerne besuchter Partner auf dem Stand.<br />

Den einzurichten und immer präsent zu halten<br />

bedeutet viel Aufwand, Erfahrung und Einsatz.<br />

Dafür Dank an alle Mitwirkenden aus Nordrhein<br />

und dem Küstenland Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Für Aufgaben des Wasserrettungsdienstes in<br />

der Ferienzeit an der Ostseeküste gab es<br />

für ehrenamtliche Helfer mit entsprechender<br />

Ausbildung nötige <strong>Info</strong>rmationen:<br />

Beispielsweise für „Wachgänger“ und Bootsführer<br />

bei einen Mindesteinsatz von durchgehend 7 Tagen<br />

und täglichen Wachzeiten von etwa 9 bis 18 Uhr,<br />

Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft.<br />

Die Bedarfszeit liegt von Mai bis September <strong>2010</strong>.<br />

Einsatzorte sind u.a. Heiligendamm, Warnemünde,<br />

Glowe (Rügen), Zinnowitz und die drei Seeheilbäder<br />

Ahlbeck - Heringsdorf - Bansin<br />

Auch die Rettungshundestaffel Kall (Eifel) ging<br />

mit ihren „Rettern auf 4 Pfoten“ aufs Podium<br />

und zeigte u.a. wie sicher tastend diese Retter<br />

über Bretter und Leitern laufen (Bild links)<br />

und so ergänzend zum Wasserrettungsdienst<br />

an Ufern und Stegen einzusetzen sind.<br />

Allgemeine <strong>Info</strong>rmation des <strong>DRK</strong> zur Luftrettung aus dem Wasser http://www.wasserwacht-nordrhein.de/Flyer_Luftrettung_1_2.pdf<br />

Allgemeine Rückblicke der Messeleitung auf die boot <strong>2010</strong> http://www.YouTube.com/bootDaily<br />

- Jö -<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 5 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Verschmelzung der <strong>DRK</strong>-Arbeit<br />

in der <strong>Städteregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Schon lange beschäftigen wir uns mit der Verschmelzung unserer beiden Kreisverbände,<br />

so dass der Begriff dieses Zusammenschlusses uns klar zu sein schien. Ja, unter<br />

den Insidern bestimmt. Aber vor einigen Tagen sprach ich mit einer engagierten ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterin in der Sozialarbeit so selbstverständlich über die Arbeiten<br />

des <strong>DRK</strong> in der neuen StädteRegion <strong>Aachen</strong> und die nun für uns anstehenden<br />

Verschmelzung, dass sie mich nach einiger Zeit erst ganz erstaunt fragte, was<br />

denn eine Verschmelzung sei, wozu usw. Ich versuchte zu erklären.<br />

Das machte mich nachdenklich.<br />

Zunächst ist ja hier der juristische wie auch betriebswirtschaftliche Begriff der Verschmelzung gemeint.<br />

Aus dem Zeitalter eines Zeugungsvorganges, aus dem ein Kind entsteht, sind wir ja heraus: es sind als Kreisverbände zwei<br />

gesunde Individuen da. Sie haben sowohl gleiche wie auch unterschiedliche Erbanlagen, denn wir haben ja auch unterschiedliche<br />

Entwicklungen erlebt. In den Versen aus Schillers »Lied von der Glocke« wird die Gegensätzlichkeit der Charaktere<br />

zweier Partner, die eine Ehe miteinander eingehen wollen, mit dem Mischungsverhältnis der zum Glockenguss verwendeten<br />

Legierung verglichen.<br />

Man könnte auch einfach sagen, die beiden <strong>DRK</strong>-Kreisverbände <strong>Aachen</strong>-Stadt und<br />

Kreis <strong>Aachen</strong> fusionieren zu einer rechtlichen und wirtschaftlichen Einheit, die ihre vereinsrechtlichen<br />

Obliegenheiten durch eine neue Satzung beschließt. Das ist beispielsweise<br />

vorstellbar, indem die beiden satzungsmäßigen Kreisversammlungen in getrennten<br />

Räumen zunächst konferieren und dabei gemäß vorgegebenem Tagesordnungspunkt<br />

beschließen, sich mit dem anderen KV der Region verschmelzen zu wollen. Wenn<br />

beide Versammlungen diesen Beschluss gefasst haben, wird die trennende Schiebeoder<br />

Falttürtür geöffnet und als gemeinsame Versammlung werden die nun nötigen weiteren<br />

Beschlüsse gefasst, vermutlich auch schon die neue Satzung beschlossen.<br />

Aber das muss alles sehr sorgfältig vorbereitet werden, das ist auch nicht ganz einfach.<br />

Dafür gibt es einen Lenkungsauschuss, der wiederum für die verschiedenen Aufgabenbereiche<br />

Arbeitsgruppen bildete. Die Aufgliederung dieser AG’s war im <strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Info</strong><br />

3/09 (Juni 2009), Seite 9, aufgelistet, wie auch regelmäßig schon früher und später über<br />

das Projekt der Verschmelzung berichtet wurde. Ziel der Berichterstattung wie auch immer wieder Hinweise<br />

bei den verschiedenen Zusammenkünften war es, alle Betroffenen in den Prozess als Beteiligte einzubinden<br />

und nicht über deren Köpfe hinweg zu diskutieren und zu beschließen. Meine eingangs geschilderte Begebenheit<br />

macht mich vielleicht in dieser Behauptung etwas unsicher, waren doch nicht alle Mitglieder bei den Kreisversammlungen<br />

zugegen, gingen vielleicht auch einige ganz in ihrem sozialen Engagement auf und hatten<br />

deren Leitungskräfte nicht genügend Möglichkeit als Multiplikatoren zu wirken und die <strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Info</strong>s weiter<br />

zu geben. Andererseits weiß ich von sehr heftig geführten Diskussionen in verschiedenen Gremien - natürlich<br />

sollten die Faktoren und Kompromissvorstellungen sachlich hinterfragt werden; wir haben in unseren beiden<br />

Kreisverbänden wie gesagt nun „sowohl gleiche wie auch unterschiedliche Erbanlagen, auch unterschiedliche<br />

Entwicklungen erlebt“, d.h. es sind teilweise unterschiedliche Aufgabenstellungen gewachsen oder Organisationsformen<br />

entstanden. Manche Aufgabe ist auch sowohl im ehrenamtlichen als auch im hauptamtlichen<br />

Bereich stark personenbezogen, die anderenorts anders gelöst wurde. Dann sind es beispielsweise auch Tätigkeiten,<br />

die beim KV Kreis <strong>Aachen</strong> von den Ortsvereinen wahrgenommen werden, beim KV <strong>Aachen</strong>-Stadt<br />

aber auf der KV-Ebene angesiedelt sind; die werden bei einer Verschmelzung sicher einen ortsbezogenen<br />

Stellenwert und die Nähe zur Bevölkerung behalten müssen. Andererseits wird beispielsweise vom <strong>Aachen</strong>-<br />

Stadt eine Initiative für die Alt<strong>Rotkreuz</strong>ler ausgehen, diese werden auf regionaler Ebene am <strong>Rotkreuz</strong>-Tag<br />

(08.05.10) zum gemeinsamen Grillen eingeladen. Dies regte schon mal die AG Alt<strong>Rotkreuz</strong>ler an.<br />

So waren die Arbeitsgruppen bisher sehr erfolgreich und haben auch die anfangs bestehenden Spannungen<br />

abbauen können, es entstanden gute Visionen, die zu durchdenken sind. Die Erkenntnis ist damit gewachsen:<br />

Die Verschmelzung ist sinnvoll gut durchführbar, sie ist machbar !<br />

Hier noch ein Wort in eigener Angelegenheit. Es ist anzunehmen, dass mit der Verschmelzung unserer beiden<br />

Kreisverbände das „<strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Info</strong>“ dann auf den neuen Verband übergeht, vielleicht auch im nächsten Jahr<br />

eine andere Gestalt annehmen wird. Aber dafür benötigen wir auch eine neue Form der Mitarbeit auf dieser<br />

Ebene und eine sachgerechte Aufgabengliederung in einem neuen Team, aus dem sich dann innerhalb eines<br />

Jahres ein neuer Verantwortungsträger herausbilden sollte.<br />

Ein kurzer Bericht von der gemeinsamen Sitzung am 16. Februar des Lenkungsausschusses mit den Moderatoren<br />

der Arbeitskreise im Henry-Dunant-Haus in Würselen folgt nun auf der nächsten Seite.<br />

- Jö -<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 6 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sitzung der Lenkungsgruppe<br />

mit den Moderatoren der Arbeitsgruppen<br />

„Ich finde es einfach klasse, mit welchem Engagement und guten Ergebnissen die<br />

Arbeitsgruppen getagt haben“ fasste der Gesamtmoderator der Lenkungsgruppe Herr Walter<br />

Wiberny die mehr als dreistündige Berichterstattung und Diskussionsrunde der Moderatoren<br />

am 17.02.<strong>2010</strong> zusammen.<br />

Es waren gerade die externen Moderartoren, die sich lobend über den<br />

Verschmelzungsprozeß, die lebhaften Diskussionen und die konstruktiven Ergebnisse<br />

äußerten.<br />

Herr Reinhard Schrage, langjähriger Vorsitzender der Betriebsrates im Landesverband und<br />

als Arbeitnehmervertreter sehr verhandlungserfahren, berichtete als Moderator der<br />

Arbeitsgruppe Personalwesen Betriebsrat über die erste Sitzung zwischen Arbeitgeber und<br />

Betriebsrat, in der er erstaunlich viele Gemeinsamkeit ausgemacht hatte. Arbeitgeber und<br />

Betriebsrat verhandeln hier „auf Augenhöhe“, haben das „ernsthafte Interesse, die<br />

Arbeitsbedingungen zu sichern“ und schaffen eine Vertrauensbasis, die nach seiner<br />

Erfahrung in solchen Fällen nicht selbstverständlich ist. Sollten Gespräche in dieser Art und<br />

Weise weitergehen – so resümierte Herr Schrage – werde er seine Arbeitsgruppe zeitgerecht<br />

erfolgreich abschließen. Bei dieser Zusammenarbeit sehe er den Verschmelzungsprozeß als<br />

sehr positiv.<br />

Herr Mathias Conrad, Justitiar des Landesverbandes und Leiter der Arbeitsgruppe Satzung<br />

bestätigte, dass der Prozess im Zeitplan liegt.<br />

Herr Wolfgang Jöhlinger leitet die Arbeitsgruppen Wasserwacht und Altrotkreuzler. Er sieht<br />

nach den Gesprächen in seinen Arbeitsgruppen die Chance, in einem großen Verband<br />

althergebrachtes und neue Ideen zu verbinden, ohne dass Traditionen verloren gehen. In<br />

vielen Bereichen des Ehrenamtes werde bereits überregional zusammen gearbeitet, so dass<br />

dort eine „Verschmelzung“ bereits erfolgreich durchgeführt sei.<br />

Es bestand Einigkeit, dass der große Verband in der <strong>Städteregion</strong> für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit und die zukünftige Entwicklung ohne Alternative und dringend<br />

notwendig ist. Es zeigte sich, dass die <strong>DRK</strong>-Ideale ungeachtet der politischen Grenze von<br />

Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> gelebt werden.<br />

Nicht ohne Stolz berichtete Herr Döveling über die Entwicklung in seiner Arbeitsgruppe<br />

Sozialarbeit. Nachdem noch im ersten Termin unterschiedliche Vorstellungen der<br />

Zusammenarbeit heftig diskutiert wurden, führte der zweite Sitzungstermin zu<br />

übereinstimmenden Ansichten und Zielen. Es konnten sogar Visionen der klassischen<br />

sozialen Arbeit, des sozialen Ehrenamtes und der sozialpflegerischen Dienste entwickelt<br />

werden, die in weiterer Zukunft Entwicklungschancen bieten.<br />

Herr Engels wies nochmals darauf hin, dass die Arbeitsverhältnisse der hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter unverändert „mit allen Rechten und Pflichten“ übergehen. Veränderungen in<br />

Zusammenhang mit der Verschmelzung werde es nicht geben. Dies werde nachlesbar<br />

festgeschrieben. Hier erinnerten die Worte von Herrn Schrage, dass im Personalbereich<br />

„ernsthaft und mit gemeinsamen Zielen gearbeitet werde“.<br />

Die Worte „Bestandssicherung“, „Zukunftsperspektiven“, „Entwicklungspotential“ und „breit<br />

aufgestellter Gesamtverband in der <strong>Städteregion</strong>“ sind in Zeiten von allgemeiner Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise ungewöhnlich und geben ein gutes Gefühl. Offensichtlich kommt die<br />

Verschmelzung für Haupt- und Ehrenamt genau zur richtigen Zeit.<br />

Sichtlich zufrieden verabschiedeten die Vorstände Frau Dr. Staudte und Herr Dr. Dreuw in<br />

ihrer Funktion als Vertreter der Lenkungsgruppe die Moderatoren in die nächste<br />

Verhandlungsrunde.<br />

- ME -<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 7 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bericht aus der<br />

Vorstandsarbeit<br />

Die Oktober-Sitzung 2009 des Vorstandes<br />

war geprägt von Fragestellungen der kurz- und mittelfristigen Entwicklung des <strong>Kreisverband</strong>es. So<br />

wurde von der Strategietagung aller haupt- und ehrenamtlicher Bereiche berichtet. Jeder Bereiche<br />

hat seine Stärken und Schwächen berichtet und darauf aufbauend Ziele und Maßnahmen entwickelt.<br />

Natürlich mussten bis zur Umsetzung des Haushaltes <strong>2010</strong> noch Anpassungen vorgenommen<br />

werden, aber grundsätzlich war diese Beteiligung aller in der frühen Phase der Planung sehr positiv.<br />

Erfreulich war auch, dass der Haushalt 2009 in der Planung läuft. Dennoch werden wir keinen<br />

ausgeglichen Haushalt erreichen, da noch weitere offene Rechnungen anstehen könnten.<br />

Bestandteil der Sitzung war auch die Ausschreibung im Rettungsdienst der Stadt <strong>Aachen</strong>. Hier werden<br />

wir zukünftig mit der Rettungsdienstgesellschaft des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Aachen</strong>-Kreis zusammenarbeiten.<br />

In der November-Sitzung<br />

wurde der ausgeglichene Haushalt des <strong>Kreisverband</strong>es zur Kenntnis genommen und der Kreisversammlung<br />

zum Beschluss vorgeschlagen.<br />

Weitere Berichte betrafen die Einführung des Digitalfunkes und die Neuorganisation des K-Beauftragten.<br />

Ein wichtiger Punkt war auch die Frage des neuen Standortes. Hier arbeitet gerade eine<br />

kleine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Betriebsgesellschaft ein Konzept aus.<br />

In der Januar-Sitzung <strong>2010</strong><br />

wurde der Rücktritt zweier Vorstandsmitglieder erläutert. Der Vorstand konnte nachvollziehen, dass<br />

Herr Norbert Laufs nunmehr stellv. Vorsitzender der Sparkasse und Herr Klaus-Dieter Wolf nunmehr<br />

Fraktionsvorsitzender in der <strong>Städteregion</strong> <strong>Aachen</strong> die Prioritäten anders setzen mussten. Prof. Dr.<br />

Tiebel bedankte sich für deren Engagement und wünschte beiden alles Gute für die Zukunft!<br />

Einen weitaus größeren Teil nahm der Verschmelzungsprozeß ein: Lange diskutierte der Vorstand<br />

die verbesserungswürdige Kommunikation zwischen den beiden Verbänden. Insbesondere im gerade<br />

angelaufenen Rettungsdienst sah man noch Nachholbedarf! Für die nächste Sitzung der gemeinsamen<br />

Lenkungsgruppe wurden konkrete Bitten an den Geschäftsführer formuliert, damit der notwendige<br />

und vor allem auch wünschenswerte Verschmelzungsprozess noch reibungsloser funktioniert.<br />

Die Februar-Sitzung<br />

war dann auch geprägt vom sehr positiven Bericht über den Verlauf der Lenkungsgruppe. Es konnten ganz<br />

konkrete Schritte in die Richtung eines gemeinsamen Auftritts als ein <strong>DRK</strong> in der <strong>Städteregion</strong> gemacht werden.<br />

Der Vorstand bedankte sich bei Markus Engels, der sehr gut viele der noch notwendigen Vereinbarungen<br />

formuliert hat.<br />

Die Kommunikation im Rettungsdienst hat sich vor allem positiv entwickelt.<br />

Ein weiterer Punkt war das Controlling des <strong>Kreisverband</strong>es und besonders der Abschluss des Jahres 2009<br />

(hier sind noch Rechnungen aus 2008/2009 eingetroffen, die zu einem negativen Ergebnis führen werden)<br />

und die Bestellung eines Wirtschaftsprüfers.<br />

Der Kreisbereitschaftsleiter berichtete über die Vorbereitungen des Sanitätsdienstes auf dem CHIO.<br />

Prof. Dr. Christoph Tiebel<br />

Vorsitzender<br />

EUREIO-Wirtschaftsschau<br />

auf dem <strong>Aachen</strong>er Bendplatz<br />

hat begonnen,<br />

wir sind wie immer dabei.<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 8 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

links Workshop April 2007<br />

Mitte: KreisversammlungAug. 2007<br />

Klaus-Dieter Wolf (stehend)<br />

Norbert Laufs (ganz rechts)<br />

2007 - Beginn einer neuen Ära im KV <strong>Aachen</strong>-Stadt<br />

Wer erinnert sich nicht an die Schlagzeilen in der Presse im Winter 2006/07, in die das <strong>Aachen</strong>er Rote<br />

Kreuz durch dubiose Machenschaften des seinerzeitigen Geschäftsführes G.H. kam, wobei auch der<br />

damalige Vorstand zurücktreten musste ? Dank der Mitwirkung des <strong>DRK</strong>-Landesverbandes Nordrhein<br />

gab es zunächst einen gesetzlichen Notvorstand, der u.a. im April 2007 die haupt- und ehrenamtlichen<br />

Verantwortungsträger zu einem ersten Workshop zusammenrief. „Gemeinsam“ war nun die Devise.<br />

Und das war gleich zu spüren in der Zusammenarbeit untereinander und im <strong>Info</strong>rmationsaustausch.<br />

Klaus-Dieter Wolf übernahm als Vorsitzender dieses Notvorstandes die federführende Verantwortung.<br />

Bei der im August 2007 stattgefundenen ordentlichen Kreisversammlung stand er für dieses Amt uns nicht mehr<br />

zur Verfügung, aber als 2. stellv. Vorsitzender unterstützte er nun seinen Nachfolger Prof. Dr. Christoph Tiebel.<br />

2. stellv. Vorsitzender Klaus Dieter Wolf Oktober 2008 :<br />

Verschmelzung auf Augenhöhe gefordert<br />

Wer „KDW“ kennt, weiß dass er auch in dieser Eigenschaft die richtigen Maßstäbe anzuwenden<br />

verstand - und wer ihn bis dahin immer noch nicht nicht kannte, lernte seine kluge<br />

Aktivitäten kennen. Klar, dass wir diesen guten KDW nicht alleine hatten, denn der<br />

Dipl.-Betriebswirt hatte seine berufliche Verpflichtungen und was ihn noch bewegte: nicht<br />

nur Vizeprädident der „Alemannia“ sondern auch mancherlei Aufgaben im CDU-<strong>Kreisverband</strong><br />

Kreis <strong>Aachen</strong> bis zum Fraktionsvorsitz, nun sogar das im neuen <strong>Städteregion</strong>alrat !<br />

Die gute Teamarbeit aus der Zeit des Notvorstandes hatte sich bewährt. Aus dem Workshop zur Erarbeitung der<br />

Zielvorstellungen war die „Strategiegruppe“ geworden. Hier gab Wolf im Oktober 2008 die Devise zu dem von<br />

ihm vertretenem Verschmelzungsgeschehen aus, auf gleicher Augenhöhe zusammenzukommen. Jetzt war es<br />

ihm zu viel geworden, er erklärte im Dezember 2009 seinen Rücktritt im Vorstand.<br />

Schatzmeister Norbert Laufs im November 2009 im Blick auf die Verschmelzung :<br />

Ausgeglichener Haushalt <strong>2010</strong><br />

Gleichzeitig mit dem Vorsitzwechsel wählte die Kreisversammlung<br />

in den neuen gesetzlichen Vorstand Schatzmeister<br />

Norbert Laufs und Justitiarin Julia Höhler. Norbert<br />

Laufs hat sich in der schwierigen Zeit um die Sanierung<br />

unserer Finanzen außerordentlich verdient gemacht. Unsere<br />

Mitglieder kennen ihn allgemein wohl nur als den<br />

nüchtern-sachlichen Finanzwalter, der den künftigen<br />

Haushalt vorstellte und aus der Vergangenheit Rechnung legte. Wer ahnt<br />

schon, was alles damit verbunden war, beispielsweise für das Verschmelzungsjahr<br />

<strong>2010</strong> einen fast ausgeglichenen Haushalt vorzulegen und die Bedarfsträger<br />

in einem geeigneten Maßstab dabei einzubinden. In allem waren<br />

Laufs wie auch Wolf auf die sachbezogene Verschmelzung der beiden Kreisverbände<br />

in der StädteRegion <strong>Aachen</strong> tätig. Wie auch Wolf übernahm Norbert<br />

Laufs neue Aufgaben: Er wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden im<br />

Vorstand der Sparkasse <strong>Aachen</strong> gewählt. Auch ihm wurde es zu viel, so<br />

dass er gleichermaßen im <strong>DRK</strong> KV-Vorstand zurücktrat.<br />

Den beiden scheidenden Vorstandsmitgliedern K-D Wolf und N. Laufs<br />

schulden wir ganz besonderen Dank.<br />

- Jö -<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 9 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Rettungshunde können genau unterscheiden<br />

zwischen Übung und Ernstfall<br />

Im Ernstfall ist keine Zeit für lange Erklärungen, da muss jeder Handgriff mit schlafwandlerischer Sicherheit sitzen.<br />

Den Ernstall hat Yves Marx, Leiter der Hundestaffel des Luxemburgischen Roten Kreuzes, erst kürzlich im vom<br />

Erdbeben zerstörten Haiti erlebt. „Wir waren mit sechs Leuten und vier Hunden dort. In dem Moment, als mein<br />

Alarm piepste, wusste mein Hund schon, dass es los geht“. Die Erregung der Menschen um sie herum verrät den<br />

Vierbeinern, dass die Lage ernst ist. Was mitunter fürs Auge unsichtbar bleibt, der feinen Hundenase aber bleiben<br />

bereits kleinste chemische Veränderungen in unserem Körper nicht verborgen.<br />

Seit 1996 verbinden die Rettungshundestaffeln von <strong>DRK</strong> und dem Roten Kreuz Luxemburg eine Freundschaft, der<br />

regelmäßige Übungen zugrunde liegen. Eine positive Folge dieser Freundschaft ist, dass beide Teams gut aufeinander<br />

eingespielt sind und auch gemeinsame Einsätze fahren.<br />

Die Rettungshunde beider Staffeln sind auf das Aufspüren lebender Personen trainiert.<br />

Während sie ausschließlich auf den menschlichen Geruch ansprechen, reagieren Leichenspürhunde auf den<br />

Verwesungsgeruch. „Wenn der Mensch erst kürzlich gestorben ist - die Umstände wie die Witterung spielen dabei<br />

auch eine Rolle - können unsere Hunde nicht immer zwischen einer lebenden und einer toten Person unterscheiden“,<br />

erzählt der 34-Jährige Yves Marx vom Einsatz in Port-au-Prince. „Auf Haiti haben wir leider<br />

nur noch Tote unter den Trümmern gefunden. Unsere Hunde erkannten zwar, dass<br />

da irgendwo ein Mensch ist, aber sie merkten auch, dass etwas anders ist, als sie<br />

es vom Training kennen“. Dass zeigten die Rettungshunde deutlich: „Es war die Art,<br />

wie sie bellten - es war mehr ein Winseln - und auch die Körperhaltung ist anders“,<br />

beschreibt es Yves Marx.<br />

Glücklicherweise ist das Zusammentreffen der <strong>DRK</strong>-Rettungshundestaffel der <strong>Städteregion</strong> mit ihrem Pendant aus<br />

Luxemburg am Samstag an der Buschmühle ein Training und kein Ernstfall. Im Gegensatz zum Einsatz im Karibikstaat<br />

sind die Rahmenbedingungen in der Buschmühle deutlich besser: Es war vor allem der Staub, der aus dem<br />

Trümmern aufstieg, der der feinen Hundenase zusetzte.<br />

Wie das aussieht, wenn eine lebende Person gefunden wird, kann man beim Training<br />

auf dem Truppenübungsplatz aus nächster Nähe beobachten. Rettungshündin Paula<br />

hat Zoe Ast, die das Opfer mimt, in der Nähe eines kleinen Tümpels im Nu gefunden:<br />

Paula ist ganz aufgeregt, sie bellt freudig und laut, tänzelt fast und bleibt bei der Zoe<br />

stehen (Bild rechts, oben).<br />

Es sind Hunde unterschiedlicher Rassen(mixe) in den Staffeln anzutreffen, aber was<br />

die Körpergröße angeht, ist eine klare Linie zu erkennen. „Ideal sind mittelgroße Hunde<br />

mit einem Gewicht 30 bis 35 Kilogramm - und natürlich muss der Spieltrieb stimmen“,<br />

stellt Professor Christoph Tiebel klar. „Ein kleiner Hund ist beim Geländeabsuchen<br />

zu schnell erschöpft; wenn ein kleiner Hund drei Schritte macht, braucht ein großer<br />

nur einen. Aber ein zu großer, schwerer Hund ist ebenfalls nicht geeignet, den<br />

kann der Hundeführer nicht tragen“, erklärt Tiebel.<br />

Die Belohnung bzw. die Bestätigung ist die Basis bei der Arbeit mit Rettungshunden.<br />

Paula, die Zoe gefunden hat, wird mit ihrem Lieblingsball und ganz viel Lob von «Frauchen»<br />

Bettina Frings belohnt (Bild rechts). Zeit zum Belohnen muss sein, auch beim<br />

Ernstfall, sagt Yves Marx von der luxemburgischen Staffel. «In Haiti haben wir immer<br />

nur einen Hund eingesetzt. Nach 10 bis 15 Minuten war Schluss, dann wurde der<br />

Hund ausgewechselt und gelobt.» Wird der Hund auch dann gelobt, wenn er keinen<br />

Überlebenden gefunden hat? «Auch dann. Die Motivation ist ganz wichtig für den<br />

Hund.»<br />

Und wie motiviert sich der Mensch, wenn er nur Tote unter Trümmern findet ?<br />

„Die traurige Nachricht gibt den Angehörigen die Gewissheit, was passiert ist, und das<br />

ist auch eine Hilfe.“<br />

Aus <strong>Aachen</strong>er Zeitung /Ausgabe Stolberg - Text und Fotos Heike Eisenmenger 07.02.<strong>2010</strong><br />

http://www.az-web.de/lokales/stolberg-detail-az/1200368/Leben-zu-retten-ist-fuer-sie-wie-ein-Spiel<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 10 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Danke-schön-Frühstück“ erneut ein voller Erfolg . . . . .<br />

So jedenfalls empfanden es mehr als 50 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die der Einladung gefolgt waren und am<br />

06.Februar zu einem gemeinsamen Frühstück mit den hauptamtlichen<br />

Kräften der Abteilungen Pflege und Soziale Dienste des <strong>DRK</strong> –<br />

KV <strong>Aachen</strong>-Stadt im Gartensaal der Regio <strong>Aachen</strong> zusammentrafen.<br />

Aus der ehren- und hauptamtlichen Sozial- und Pflegearbeit :<br />

Danke-schön-Früstück erneut ein voller Erfolg . . . . .<br />

Mit ihren Begrüßungsworten wiesen Prof. Dr. Tiebel, Vorsitzender des<br />

KV <strong>Aachen</strong>-Stadt und Kreisgeschäftsführer Markus Engels darauf hin,<br />

dass das <strong>DRK</strong> auf den selbstlosen und engagierten Einsatz ehrenamtlicher<br />

Kräfte zur Erfüllung der sozialen <strong>DRK</strong> - Aufgaben nicht verzichten<br />

könne und wolle; dieses Engagement entschieden zu unterstützen, sei<br />

daher auch künftig eine selbstverständliche Verpflichtung des Vorstandes<br />

und der <strong>DRK</strong>-Geschäftsführung auch gerade mit Blick auf die bevorstehende Verschmelzung<br />

der <strong>DRK</strong>-Kreisverbände der Stadt und des Kreises <strong>Aachen</strong>. So dankten<br />

Prof. Dr. Christoph Tiebel und Markus Engels allen ehrenamtlichen Kräften der sozialen<br />

Arbeit und stellten deutlich deren Verdienste für ein positives <strong>DRK</strong> - Image bei den<br />

betreuten Menschen und der Öffentlichkeit in Stadt und Kreis <strong>Aachen</strong> heraus.<br />

Abteilungsleiter Bernhard Döveling unterstrich mit seinen Worten ebenfalls die hohe<br />

Bedeutung des freiwilligen, ehrenamtlichen Engagements und bedankte sich besonders<br />

auch für die ausgezeichnete Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt „auf<br />

gleicher Augenhöhe“ und wies mit launigen Worten darauf hin, dass trotz und gerade<br />

wegen der Ernsthaftigkeit allen Tuns für Menschen in Not eine gehörige Portion Humor<br />

als wesentliches Element für eine erfolgreiche Arbeit dazu gehöre. „Lachen hält<br />

uns vernünftiger als Verdruss“ rief Döveling den Versammelten mit Worten von Lessing<br />

zu und betonte die Bedeutung des Humors für die Bewältigung von Stress, die<br />

Förderung von Kreativität, Kommunikation, körperlich-seelischer Gesundheit und die<br />

Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen.<br />

So gestaltete sich nachfolgend eine von Frau Helma Bitter, Abteilungsleiterin Pflege,<br />

geleitete amerikanische Versteigerung eines Fotos von mehr als 1000 <strong>Rotkreuz</strong>lern,<br />

die im vergangenen Jahre auf dem <strong>Aachen</strong>er Katschhof ein überdimensional Rotes<br />

Kreuz bildeten, überaus humorvoll; 157,--€ kamen damit zugunsten der Erdbebenopfer<br />

von Haiti zusammen. Die auf diese Weise sichtbar gewordene Spendenbereitschaft<br />

der Versammelten wurde sicher auch durch einen zuvor gezeigten Film über<br />

die Aufgaben des Roten Kreuzes in aller Welt eindrucksvoll gefördert.<br />

Florian-Manuel<br />

Scholz<br />

Ebenso beeindruckend war dann auch das von der Betreuungsgruppe<br />

der <strong>DRK</strong>-Bereitschaft liebevoll gestaltete Büffet, dessen Genuss in Verbindung<br />

mit einem oder auch mehreren Gläsern guten Sektes das Gespräch<br />

über die Grenzen der verschiedenen Aufgabenfelder der Erschienenen<br />

hinweg förderte und gewiss auch das „WIR-Gefühl“ aller in der<br />

<strong>DRK</strong> – Sozialarbeit aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärkte.<br />

Diese stärkende Wirkung zeigte sich auch deutlich mit dem Ergebnis einer Kartenabfrage,<br />

die Gelegenheit bot, Zufriedenheit aber auch Ärger zur (ehrenamtlichen) Mitarbeit<br />

zu äußern. „ Ich bin glücklich….. dabei zu sein“, war eine Botschaft, der sich viele<br />

andere Ehrenamtler anschlossen, bevor sich die „Frühstücksgesellschaft“ gegen Mittag<br />

auflöste- nicht ohne zuvor die Erwartung zu äußern, dass auch im nächsten Jahr<br />

eine solche Möglichkeit des Zusammentreffens angeboten wird.<br />

„ So wird es sein“, versprachen Helma Bitter und Bernhard Döveling, als sie zum Abschied<br />

allen ihren Dank für ihr Erscheinen ausdrückten und in diesen Dank alle einschlossen,<br />

die durch Vorbereitung und Gestaltung dieses Zusammentreffens entscheidend<br />

zu dessen Erfolg beigetragen haben.<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 11 [16] :<br />

B.D.


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

JUMP-Besuch im Polizeipräsidium <strong>Aachen</strong><br />

einen Blick hinter die Kulissen des Polizeipräsidiums <strong>Aachen</strong> werfen . . .<br />

Im Rahmen des „JUMP-Projekts - Miteinander-Füreinander gegen Hass und Gewalt“<br />

konnten 21 junge Streitschlichter der Realschulen Mausbach und Liester aus Stolberg<br />

sowie 6 weitere im Projekt engagierte Jugendliche auf Einladung des <strong>Aachen</strong>er Polizeipräsidenten<br />

Klaus Oelze am 26. Januar die Arbeit der Polizei kennen lernen und hautnah erfahren.<br />

Polizeipräsident Klaus Oelze (4. von links) empfängt am Eingang des Polizeipräsidiums <strong>Aachen</strong><br />

die jugendlichen Streitschlichter und das JUMP-Projekt-Team<br />

Foto Kesire Sher<br />

Klaus Oelze lag der Besuch besonders am Herzen. „Das Streitschlichter-Projekt ist von<br />

höchster Wichtigkeit bei der Konfliktbewältigung in Schule und Umfeld“, betonte Polizeipräsident<br />

Oelze bei der Begrüßung der Jugendgruppe.<br />

Während des rund dreistündigen Programms hatten die Jugendlichen ausgiebig Gelegenheit in verschiedene<br />

Arbeitsbereiche der Polizei hineinzuschnuppern und viele Fragen zu stellen. Die Präsentation<br />

der Spurensicherung sowie die Besichtigung des Polizeigewahrsams standen genauso auf dem<br />

Programm wie der Einblick in die Einsatzleitstelle. Hier konnten die Jugendlichen des JUMP-Projektes<br />

im Alter von 14 bis 20 Jahren miterleben wie Notrufe und Einsätze koordiniert werden. Einen besonders<br />

interessanten Abschluss der Besichtigungstour bildete die Darstellung von Aufgabenbereichen<br />

der Polizei-Hundestaffel mit einer Vorführung.<br />

Peter Cafitz<br />

„Hass und Gewalt in welcher Form auch immer entgegen treten“<br />

ist das Leitmotiv des Projektes JUMP,<br />

in dem das Deutsche Rote Kreuz in der <strong>Städteregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

mit dem Amt für Kinder, Jugend, Familie, Soziales und Wohnen (Jugendamt) der Stadt Stolberg,<br />

der EUROTÜRK-Deutsch-Türkische Gesellschaft e.V.<br />

und den <strong>Rotkreuz</strong>gesellschaften sowohl in Belgien - Deutschsprachige Gemeinschaft<br />

als auch den Niederlanden - Distrikt Süd-Limburg partnerschaftlich zusammenarbeiten.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei die Qualifizierung junger Menschen zu einem Team besonderer „Streitschlichter“ und<br />

Multiplikatoren mit der Kompetenzerweiterung zur Bewältigung, Beratung und Mitarbeit in Fällen von Konflikten<br />

und daraus resultierender Aktionsbündelung. Die jungen Streitschlichter und Muliplikatoren wirken insbesondere<br />

in den weiterführenden Schulen und den Jugendtreffs der Stadt Stolberg so beispielsweise mit dem JUMP-Café<br />

im 'Westside'. Die Arbeit wird unterstützend begleitet von Vertrauenspersonen aus dem schulischen und außerschulischen<br />

Bereich sowie der Elternschaft und Personen des öffentlichen Lebens.<br />

<strong>Info</strong>rmations-Flyer liegen im <strong>Aachen</strong>er <strong>DRK</strong>-Zentrum Robensstr. 49 und im Henry-Dunant-Haus in Würselen aus.<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 12 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Aus der <strong>Aachen</strong>er Zeitung - Nordkreis vom 11.02.<strong>2010</strong><br />

<strong>DRK</strong> koordiniert Projekt "Soziale Stadt"<br />

Träger gefunden, Vertrag unterzeichnet:<br />

Konzept für Setterich-Nord wird nun zusammen mit den Bürgern detailliert ausgearbeitet<br />

Von Stefan Klassen<br />

Baesweiler 11.02.<strong>2010</strong><br />

Die Tinte ist getrocknet, eine eminent wichtige Etappe geschafft:<br />

Das Deutsche Rote Kreuz, <strong>Kreisverband</strong> Kreis <strong>Aachen</strong>, wird das Projekt<br />

"Soziale Stadt Setterich-Nord" als Träger des Stadtteilbüros koordinieren.<br />

Bürgermeister Dr. Willi Linkens und <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>svorsitzende Dr. Christiane Staudte<br />

haben ihre Unterschriften unter den Kooperationsvertrag gesetzt.<br />

Das vom Bund zu 60 Prozent geförderte Projekt "Soziale Stadt" hat eine soziale und städtebauliche<br />

Aufwertung der ehemaligen Bergbausiedlung zum Ziel. 10,5 Millionen Euro werden<br />

deshalb in den nächsten fünf Jahren nach Setterich fließen.<br />

Kernstück des Vorhabens ist der Bau der Begegnungsstätte<br />

"Haus Setterich" an der Emil-Mayrisch-Straße.<br />

Diese soll zum Zentrum sämtlicher Akteure - Vereine, Institutionen, Stadt, Träger und Bürger - werden.<br />

Und zur Heimat zweier Sozialarbeiter des <strong>DRK</strong>, die das Projekt hauptamtlich koordinieren werden:<br />

Bernhard Döveling, Abteilungsleiter Soziale Dienste, sowie Ute Fischer. Beide nehmen ihre Arbeit vor<br />

Ort ab sofort vorerst im Stadtteilbüro, Erbdrostenallee 2, auf. "Dazu gehört zuallererst das Klinkenputzen",<br />

verdeutlicht der diplomierte Sozialwissenschaftler Döveling. Konkret bedeutet das: Kontakt zu allen<br />

Beteiligten aufnehmen, Probleme und Wünsche erkennen, dann am Konzept feilen. "Wir sind Brückenbauer<br />

zwischen den Akteuren", sagt Döveling.<br />

Das vom <strong>DRK</strong> vorgelegte Grundkonzept hatte die Verantwortlichen in Stadtrat und Verwaltung überzeugt,<br />

betont Bürgermeister Linkens. "Ich bin überzeugt, dass wir zusammen mit den erfahrenen Fachleuten<br />

die Menschen mitnehmen können."<br />

Netzwerk knüpfen<br />

Auch die <strong>DRK</strong>-Vorsitzende Dr. Christiane Staudte ist "zuversichtlich, dass in Setterich ein<br />

partnerschaftliches Miteinander wachsen kann". Das <strong>DRK</strong> sei gut gewappnet, verfüge über große<br />

Erfahrung und hervorragendes Personal. Letzteres will in Setterich "das vielfältige Potenzial miteinander<br />

vernetzen", verdeutlicht Ute Fischer. Dabei wird dem zweiköpfigen Team in naher Zukunft eine<br />

weitere Halbtagskraft zur Seite stehen. Diese solle idealerweise einen Migrationshintergrund haben,<br />

damit eine bessere Kommunikation innerhalb des Netzwerks gewährleistet sei. Teil des Netzwerks ist<br />

auch Haus- und Grundstückseigentümer Evonik. 1650 Wohnungen gehören dem Industriekonzern und<br />

RAG-Nachfolger im Baesweiler Stadtgebiet, davon alleine 1000 in Setterich. Robert Kurth, Evonik<br />

Wohnen GmbH, verweist darauf, "dass wir als Vermieter große Nähe zeigen müssen". Die regelmäßige<br />

Sprechstunde, die im Büro an der Erbdrostenallee 2 angeboten wird, werde "gut wahrgenommen".<br />

Nun gelte es für Evonik, weiterhin aktiv an der Aufwertung des Stadtteils mitzuarbeiten.<br />

Auf dem Arbeitsplan der beiden <strong>DRK</strong>-Sozialexperten steht in den kommenden Wochen und Monaten<br />

vor allem die Konzeption für das Haus Setterich. Diese soll in Planungs-Workshops zusammen mit<br />

den Bürgern erarbeitet werden, wie Bernhard Döveling verdeutlicht. Dazu gehört auch das Raumkonzept<br />

des Gebäudes, dessen Baubeginn laut Bürgermeister Linkens im Herbst erfolgen könnte. Dann<br />

wird auch der Bau des neuen Kindergartens, der neben der Begegnungsstätte in Trägerschaft der<br />

<strong>Städteregion</strong> entstehen wird, schon weit vorangeschritten sein.<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 13 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die <strong>Städteregion</strong> <strong>Aachen</strong> ist ein Kommunalverband im Südwesten Nordrhein-Westfalens. Dieser erstreckt sich von der Stadt Baesweiler im Norden<br />

über ca. 50 Kilometer bis zur Stadt Monschau im Süden. Während die nördlichen und östlichen Teile des Gebietes geographisch und topographisch<br />

zu den Bördenlandschaften der Niederrheinischen Bucht gehören, dehnt sich der südliche Teil des Kreises auf die Mittelgebirgslandschaft<br />

der Eifel aus. „Dort sind die Einwohner strenge Winter eher gewohnt, als jene in den flacheren Gebieten“, erklärt Dirk Wilke vom Deutschen<br />

Roten Kreuz. Doch dieser Winter erreicht sämtliche Teile des Kreises. Aufgrund der Besonderheiten des Gebietes, verfügt der<br />

Rettungsdienst sogar über eine Bergwacht, die in extremen Lagen und unzugänglichem Gelände zum Einsatz kommt. Beispielsweise<br />

im Wandergebiet des Hohen Venn, einer Moorlandschaft welche sich über die Landesgrenzen hinaus nach Belgien erstreckt. Hier<br />

sind geländegängige Fahrzeuge unabdingbar. „Wir denken schon seit längerem über die Anschaffung eines ATV nach, um Notärzte in diesen<br />

Gebieten schneller an den Unfallort und damit an den Patienten zu bringen, Zeit sei in Notfällen der wichtigste Faktor“, sagt Wilke.<br />

Hält die Rettungskette auch im Winter ?<br />

Die Schneemassen der vergangenen Tage stellen Rettungsdienste vor spezielle<br />

Herausforderungen. Im Raum <strong>Aachen</strong> war der Winter so schlimm wie lange nicht.<br />

Der Katastrophenschutz setzte ein ATV ein.<br />

Die Schneemassen die zu Beginn des Jahres einsetzten, machten schnelles Handeln erforderlich.<br />

Schon als die Warnungen des Wetterdienstes eintrafen, suchten die Fachleute nach einer Lösung, um in<br />

den schwierigen Bedingungen voran zu kommen. Der Monschauer Arctic Cat Händler Marco Steines<br />

konnte schnell und unkompliziert helfen. So rüstete er kurzerhand<br />

sein Vorführfahrzeug mit einem Raupensystem von<br />

Traxion aus, welches für die amerikanische Marke als Zubehör<br />

erhältlich ist. Es zeichnet sich durch unkomplizierte Montage<br />

und hohe Funktionalität aus. Wilke: „Dank Marco Steines<br />

Unterstützung konnten wir bis zu Fahrzeugen vordringen,<br />

die in meterhohen Schneewehen feststeckten.“<br />

So verließen einige Autofahrer die Autobahn, um<br />

auf Nebenstraßen und sogar Feldwegen ihr Heil oder eine Abkürzung<br />

nach Haus zu suchen. „Kaum zu glauben, wo<br />

sich bei dem Wetter noch Menschen aufhielten!“<br />

Die geländegängigsten Fahrzeuge des <strong>DRK</strong> – einen<br />

Land-Rover und einen Unimog – hielt man für den schlimmsten<br />

Fall zurück. Doch selbst der verbliebene Opel Frontera war<br />

mit den ungewohnten Schneemengen überfordert. Es galt<br />

im Notfall, Personen an geräumte Strassen<br />

oder Wege zu verbringen, wo sie der Rettungswagen<br />

aufnehmen konnte, oder zum<br />

nächstmöglichen Landeplatz des Hubschraubers.<br />

Die Bereitschaftstage und Zeiten ohne Einsatz nutzte das <strong>DRK</strong> zu Übungszwecken mit ihrer Leihgabe.<br />

Das kanadische Traxion-System erwies sich als praxistauglich, „weil es wie viele Raupen-Baugruppen<br />

auch in schwerem Gelände zu anderen Jahreszeiten einsatzfähig ist“,<br />

berichtet Marco Steines. Ideal, um die feuchten Waldgebiete im südlichen<br />

Kreisgebiet zu betreuen. Die Übung diente auch dem Zweck, zuvor<br />

in der Theorie erdachte Verfahren zu probieren.<br />

„ATV-Einsatz ist für uns Neuland“, so Wilke, der sich kürzlich bei anderen<br />

Rettungswachen erkundigte, die bereits Vierräder im Einsatz haben.<br />

Es komme für die <strong>Aachen</strong>er jedoch nur ein 2-Sitzer in Betracht, wie jetzt<br />

mit der 650er TRV von Arctic Cat getestet. Weiterhin bestreiften die Helfer<br />

die umliegenden Feld- und Waldwege, um ggf. Personen Hilfestellung<br />

zu leisten.<br />

Gut möglich, dass im Frühjahr der Fuhrpark im Katastrophenschutzzentrum der <strong>Städteregion</strong> <strong>Aachen</strong> aufgestockt<br />

wird.<br />

Quelle: Quadwelt - Redaktion Bilder sind von Quadwelt übernommen; außerdem wird auf das Video der Firma Arctic Cad GmbH verwiesen.<br />

http://www.quadwelt.de/index.php?option=com_content&view=article&id=335:die-rettungskette-haelt&catid=104:news-januar-<strong>2010</strong>&Itemid=191<br />

Arctic cad GmbH - Video :<br />

http://www.arcticcat.eu/de/medialounge/videos.html?no_cache=1&tx_dpsimplevideogallery_pi1%5BshowUid%5D=19<br />

Arctic cad GmbH http://www.arcticcat.eu/de/aktuelles/aktuelles/news-detail/article/upland-quad-in-willingen.html?<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 14 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Rote Kreuz rät,<br />

für Notfälle vor allem die Notrufnummer 112 einzuspeichern.<br />

Diese Nummer gilt für ganz Deutschland und sogar europaweit.<br />

Leiter des Rettungsdienstes beim <strong>DRK</strong>-Bundesverband Frank Jörres:<br />

„In der Hektik eines Notfalls haben viele Menschen, die helfen wollen, die Notrufnummer nicht parat.<br />

Deshalb ist die 112 die wichtigste Nummer, die wir zum Einspeichern empfehlen.<br />

Sie ist kostenfrei und kann auch vom Handy aus ohne Vorwahl gewählt werden.“<br />

In <strong>Rotkreuz</strong>-<strong>Info</strong> 5 / 09 vom 12. Oktober 2009, Seite 15 hatten wir unter der Überschrift<br />

Ein Notfall - und was dann ?<br />

Dein Handy als Lebensretter<br />

- ICE in der <strong>Info</strong>rmationskette -<br />

ICE-Kennung im Handy schafft eine Verbindung<br />

u.a. von der Zweckmäßigkeit berichtet, wichtige Telefonnummern übersichtlich separat zu speichern:<br />

Beispielsweise tragen Sie auf ihrem Handy im Telefonbuch unter<br />

ICE = In Case of Emergency als eine internationale Kennung „Im Notfall“<br />

den Namen und Telefonnummer derjenigen Personen ein, die im Notfall informiert werden sollen,<br />

z.B. : ICE Marianne 02459 167942 oder besser ICE Marianne +49 2459 167942<br />

oder bei mehreren Alternativen oder Wünschen<br />

ICE1 Marianne usw. ICE2 Eltern usw. ICE3 Schwester usw. . . . . . bis ICE9 Hausarzt usw.<br />

Verbindungen, die im Vorfeld schon geklärt sind, brauchen später nicht mehr aufwändig bearbeitet<br />

zu werden. Das Sanitätspersonal weiß somit, wen sie informieren sollen und der nötige Kontakt zu<br />

ihrer Familie kann rasch hergestellt werden.<br />

Das gilt auch bei Großschadenslagen und Katastrophen für den Suchdienst (KAB) *).<br />

Frank Jörres dazu :<br />

„Wir raten niemandem davon ab, solche Nummern einzuspeichern. Nur hat es für die Arbeit<br />

des Rettungsdienstes keine Bedeutung. Das Deutsche Rote Kreuz hat bei einem Notfall<br />

die oberste Pflicht, Leben zu retten und Patienten optimal zu versorgen. Die Feststellung der<br />

Personalien und die <strong>Info</strong>rmation der Angehörigen aber ist nicht die Aufgabe des Rettungsdienstes,<br />

sondern der Polizei.“<br />

Das Deutsche Rote Kreuz stellt klar, dass Empfehlungen an Bürger, die Telefonnummern von Verwandten unter Kürzeln<br />

wie „ICE“ für „In Case of Emergency“ oder „IN“ für „Im Notfall“ im Handy einzuspeichern nicht vom <strong>DRK</strong> stammen **).<br />

*) Ältere Einsatzkräfte erinnern sich an Bilder von K-Übungen oder sogar von tatsächlichen<br />

Großschadenslagen usw., wo gemäß MAPl 412,<br />

MAPl 733 usw. beispielsweise spätestens auf dem<br />

Behandlungsplatz zu registrieren war, oder<br />

beim Betreuungseinsatz . . . . .<br />

Auch in gesicherter, erster Obhut wird es wohl für<br />

den Patienten förderlich sein, zu wissen dass<br />

Angehörige über die Rettung informiert wurden.<br />

Es lohnt sich also, darüber nachzudenken !<br />

Fotos Pedro Citoler / <strong>DRK</strong>-WB<br />

**) „ICE“ (kurz für „In Case of Emergency“, engl. ‚im Notfall‘) bezeichnet ein umstrittenes Verfahren zur Kennzeichnung von Adressbucheinträgen<br />

in Mobiltelefonen. Die Rufnummern von Angehörigen, die in einem Notfall benachrichtigt werden sollen, werden unter dem Kürzel<br />

„ICE“ abgespeichert. Im deutschsprachigen Raum wird alternativ auch das Kürzel „IN“ („Im Notfall“) verwendet.<br />

Anfang 2005 hat der britische Rettungssanitäter Bob Brotchie eine Initiative zur Verbreitung dieses Verfahrens gestartet. Das<br />

Verfahren soll Rettungsdiensten erleichtern, die Angehörigen von Unfallopfern zu ermitteln. Später hat Bob Brotchie in Großbritannien<br />

die Bezeichnung „ICE“ als Marke schützen lassen und einen kostenpflichtigen Dienst zur telefonischen Benachrichtigung<br />

Angehöriger unter dieser Bezeichnung gegründet. http://de.wikipedia.org/wiki/In_Case_of_Emergency<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 15 [16] :


<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Aachen</strong>-Stadt e.V.<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ein guter Rat ist Gold wert<br />

sagt man mit einem Sprichwort<br />

Wer würde einen guten Rat nicht gerne annehmen, man kann ja nicht alles wissen oder<br />

können. Man muss nicht das Rad neu erfinden oder begründen - es ist benutzbar, nur ist<br />

vielleicht die Verwendung noch nicht sicher. Da ist ein Fingerzeig, ein Tipp oder die praktische<br />

Hilfe zur rechten Zeit als Förderung nicht von der Hand zu weisen.<br />

Aber nicht jeder gut gemeinte Ratschlag ist auch immer ein vernünftiger Rat in der<br />

gegenwärtigen Situation. Eine klärende oder aufmunternde Frage vorweg kann die Lage<br />

entspannen, damit der Rat nicht zu einem Schlag wird, der wiederum einiges zerstört.<br />

Wann und wo ist der erhobene Zeigefinger der hilfreiche, nötige Rat ?<br />

Die Warnung vor einer akuten Gefahr beispielsweise wird wohl jeder dankbar annehmen.<br />

Und nach einem Rat zu fragen ist bestimmt keine Blamage, das sollte jeder tolerieren.<br />

Aber es gibt auch noch die notorischen Besserwisser, gegen die ist wohl kein Kraut gewachsen.<br />

Wissen die wirklich alles besser, oder verunsichern sie ? Das hat nichts mit dem zweckmäßigen<br />

Hinterfragen von anstehenden Entscheidungen zu tun; da sollten die verschiedenen<br />

Standpunkte, Belange usw. berücksichtigt werden. Das ist ein legitimes Anliegen beispielsweise bei<br />

alle den Fragen zum Verschmelzungsprozess unserer beiden Kreisverbände in der StädteRegion<br />

<strong>Aachen</strong>, deshalb ja die Arbeitsgruppen !<br />

„Probleme wälzen“, sich immer wieder mit Problemen auseinander zu setzen, liegt nicht jedem.<br />

Daran ist nicht der Wert eines Menschen zu messen. Trotzdem ist es oftmals nötig, auch „ins<br />

Detail“ zu gehen, Randfragen aufzugreifen - um dann wieder an den Kern zu kommen.<br />

Unter dem Stichwort Problem<br />

habe ich noch ein Anliegen im Miteinander unter uns<br />

Gelegentlich kommt es auch noch zu Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Sicherlich ist<br />

da subjektiv meist auch ein Grund gegeben. Objektiv, realistisch gesehen ist<br />

die Lage jedoch häufig nicht so eindeutig. Symbolhaft gibt der Zeigefinger die<br />

Richtung zur Klage, zum Gegenüber; aber zeigen nicht auf den Beschuldiger<br />

zurück drei weitere Finger und die Frage bleibt offen,<br />

. . . ist an dem Symbol für auch eigene Schuld was Wahres dran ?<br />

Wer . . . - wie heißt es - werfe den ersten Stein !<br />

Oft ist das offene Gespräch zwischen den Streitenden hilfreich, ggf. im Beisein eines<br />

unparteiischen, sachkundigen Dritten. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten zur Streitschlichtung,<br />

die wir ausnutzen sollten, um sich abschließend die versöhnende Hand zu reichen. Letztlich und<br />

wenn es so von Bedeutung ist, gibt es sonst noch bei uns die Disziplinarordnung.<br />

Ich meine hierbei nicht den notorischen Querulanten, der in voller Absicht eine<br />

Behauptung aufstellt, etwa um sich ins gute Licht zu rücken und einem anderen durch<br />

diese Angaben zu schaden.<br />

Diese Handlungsweise ist allerdings schon uralt (Audacter calumniare, semper aliquid haeret) :<br />

Nur frech verleumden, etwas bleibt immer hängen.<br />

Das ist vorsätzlich Verleumdung und üble Nachrede; es bleibt etwas zurück, auch wenn sie<br />

eindeutig als solche erkannt und verurteilt wurde. Der griechische Schriftsteller Plutarch (um 100 n.C.)<br />

vergleicht die Verleumdung mit einer Bisswunde, von der immer eine Narbe zurückbleibt.<br />

Nachzuschlagen in der Duden-Suche (c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2007<br />

Lässt sich eine derartige Haltung mit unseren humanitären Anliegen vereinbaren, ist das kollegial ?<br />

In diesem Sinne grüße ich in alter <strong>Rotkreuz</strong>-Verbundenheit<br />

(Wolfgang Jöhlinger)<br />

: RK-<strong>Info</strong> - <strong>DRK</strong> KV. <strong>Aachen</strong>-Stadt 4. Jahrg / 16 - Ausgabe 1/<strong>2010</strong> vom 27. Februar <strong>2010</strong> ● Seite 16 [16] :

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