Download PDF (2.9MB) - Omega
Download PDF (2.9MB) - Omega
Download PDF (2.9MB) - Omega
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
OMEGA 2009<br />
Psychothera -<br />
peutische<br />
Begleitung<br />
Im vergangenen Jahr wurden bei<br />
OMEGA durch unsere Psychotherapeutin<br />
(und bis September<br />
im Frauenwohnhaus Metahofgasse<br />
der Caritas) 63 KlientInnen<br />
aus 22 verschiedenen Ländern<br />
(Afghanistan, Ägypten, Bangladesch,<br />
Bosnien, Burjatien, Georgien,<br />
Inguschetien, Kirgisistan,<br />
Kosovo, Kroatien, Mazedonien,<br />
Mongolei, Nigeria, Peru, Rumänien,<br />
Russland, Serbien, Tschetschenien,<br />
Türkei, Ukraine, Usbekistan,<br />
Venezuela) in ca. 600 Terminen<br />
betreut.<br />
Unterstützt bzw. überhaupt möglich<br />
gemacht wurde diese Arbeit durch<br />
die Mitarbeit von 7 Dolmetscherinnen<br />
(für die Sprachen Albanisch,<br />
Bosnisch, Kroatisch, Mazedonisch,<br />
Rumänisch, Russisch, Serbisch,<br />
Türkisch, Tschetschenisch).<br />
Die KlientInnen waren mehrheitlich<br />
Frauen, aber auch einige<br />
Männer, Kinder und Jugendliche<br />
im Alter von 12 bis 62 Jahren.<br />
Für den Beginn einer Psychotherapie<br />
aus schlaggebend waren<br />
vorrangig posttraumatische Belastungsstörungen,<br />
Depression,<br />
Angst- und Panik störungen und<br />
verschiedenste psychosomatische<br />
Erkrankungen.<br />
Die Klienten, die 2009 in psychotherapeutischer<br />
Betreuung bei unserem<br />
Psychotherapeuten standen,<br />
waren vorwiegend schwer traumatisierte<br />
männliche afghanische<br />
Jugendliche mit Farsi als Muttersprache,<br />
aber auch einige iranische,<br />
syrische und ein Jugendlicher<br />
aus Bangladesch. Insgesamt waren<br />
es 27 Patienten, die eine psychotherapeutische<br />
Behandlung in<br />
Anspruch nahmen.<br />
Es handelte sich v.a. um schwer<br />
traumatisierte Jugendliche mit<br />
Kriegserlebnissen, schweren<br />
Misshandlungen, Flucht aus der<br />
Heimat, Verlust von Bezugspersonen<br />
(teilweise im Sinne des<br />
Objektverlustes), welche nun unter<br />
Identitätsverlust, aber auch unter<br />
Anpassungsschwierigkeiten,<br />
Fehlen von Zukunftsperspektiven,<br />
sowie Angsterkrankungen und<br />
depressiven Entwicklungen leiden.<br />
Ausgehend von der Grundproblematik,<br />
der Symptomatik und der psychosozialen<br />
Situation des Patienten<br />
wurden nach einem mehrschichtigen<br />
Erstinterview gemeinsame<br />
Therapieziele mit dem Patienten<br />
ausgearbeitet und strukturiert.<br />
GEsundhEiT- BErATunG, BETrEuunG, BEhAndlunG<br />
„Kopfwehbild“ (Kh. 12, Tschetschenien) „Erinnerungen an den Krieg“ (Kh.12, Tschetschenien)<br />
Bei der Methodik der Therapie handelt<br />
es sich um psychodynamischtiefenpsychologisch<br />
orientierte<br />
Fokal- und Kurz-Psychotherapie.<br />
Die Psychotherapie wurde je nach<br />
Notwendigkeit durch eine psychiatrische<br />
Therapie ergänzt und<br />
erweitert. Außerdem wurde eine<br />
psychosoziale Betreuung und<br />
Begleitung mit Unterstützung von<br />
<strong>Omega</strong> angestrebt.<br />
Die Therapieziele konnten weitgehend<br />
erzielt werden. Erschwerend<br />
waren in Einzelfällen einerseits<br />
mangelhafte bis nicht vorhandene<br />
Schulbildung sowie geringe persönliche<br />
Initiative und Motivierbarkeit<br />
für die Therapie, andererseits<br />
formale Probleme wie etwa Verlegung<br />
in ein anderes Wohnheim und<br />
damit Unterbrechung der Therapie<br />
usw.<br />
Aufgrund der mehrdimensionalen<br />
und komplexen Problematik jugendlicher<br />
MigrantInnen ist bei<br />
einer klaren Indikation eine psychotherapeutische<br />
Betreuung und<br />
Begleitung von enormer Bedeutung.<br />
7