10.01.2013 Aufrufe

Cholesterin voll im Griff - Dr. med. Erik-C. Miller

Cholesterin voll im Griff - Dr. med. Erik-C. Miller

Cholesterin voll im Griff - Dr. med. Erik-C. Miller

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

11.210.015 / 06/04<br />

Überreicht durch:<br />

Company Sandoz Pharmaceuticals name GmbH<br />

Sample Carl-Zeiss-Ring Street 3<br />

Zip D-85737 and Town Ismaning<br />

Country Tel +49 (0)89 24404-0<br />

Phone Fax+49 +43 (0)89 (0) 24404-144 5338 200 2800<br />

Fax+43 (0) 5338 200 2700<br />

www.sandoz.com<br />

www.freie-arterie.de<br />

a Novartis company<br />

<strong>Cholesterin</strong> <strong>voll</strong> <strong>im</strong> <strong>Griff</strong><br />

Antworten auf die meistgestellten Fragen


Vorwort<br />

Liebe Patientin, lieber Patient,<br />

Sie haben einen erhöhten <strong>Cholesterin</strong>spiegel <strong>im</strong> Blut und sind deshalb bei Ihrem Arzt<br />

in Behandlung. Ein erhöhter <strong>Cholesterin</strong>spiegel verursacht zwar keine unmittelbaren<br />

Beschwerden, er birgt jedoch ein Risiko für Ihre Gesundheit und spielen bei der<br />

Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine große Rolle.<br />

Zu diesen Herz-Kreislauf-Krankheiten zählen z. B. mit Herzinfarkt, Schlaganfall und<br />

Durchblutungsstörungen schwerwiegende gesundheitliche, zum Teil auch lebensgefährdende<br />

Erkrankungen.<br />

Zu hohe <strong>Cholesterin</strong>werte sind keine Seltenheit. Mehr als die Hälfte der erwachsenen<br />

Bundesbürger hat zu viel <strong>Cholesterin</strong> <strong>im</strong> Blut. Dabei ist es – bis auf wenige Ausnahmen<br />

bei Fettstoffwechselstörungen – gar kein Problem, den <strong>Cholesterin</strong>spiegel <strong>voll</strong> in den<br />

<strong>Griff</strong> zu bekommen. Ohne dass darunter die Lebensqualität leiden muss.<br />

Diese Broschüre möchte Sie darüber informieren, welche Rolle das <strong>Cholesterin</strong> in Ihrem<br />

Körper spielt. Es wird erklärt, was passiert, wenn Sie zu viel <strong>Cholesterin</strong> <strong>im</strong> Blut haben<br />

und wieso dadurch Herz und Kreislauf bedroht sind. Sie erfahren, welche Möglichkeiten<br />

es gegen einen zu hohen <strong>Cholesterin</strong>spiegel gibt und dass Sie selbst viel dazu beitragen<br />

können, Ihren <strong>Cholesterin</strong>spiegel zu senken oder gar zu normalisieren. Deshalb enthält<br />

diese Broschüre auch viele praktische Tipps und Anregungen.<br />

Wenn Sie noch mehr wissen möchten oder Fragen offen sind, haben Sie in Ihrem Arzt<br />

oder Apotheker einen kompetenten Ansprechpartner.<br />

Ihre Sandoz Pharmaceuticals GmbH


Inhaltsverzeichnis<br />

Was ist <strong>Cholesterin</strong> überhaupt, und wozu ist es gut? 6<br />

Wie kommt es zum <strong>Cholesterin</strong>überschuss? 8<br />

Welche Arten von <strong>Cholesterin</strong> gibt es? 9<br />

LDL – zuständig für die Versorgung mit <strong>Cholesterin</strong> 11<br />

Die positive Rolle des HDL – Entsorgung von <strong>Cholesterin</strong> 12<br />

Was best<strong>im</strong>mt die LDL-Konzentration <strong>im</strong> Blut? 14<br />

Triglyceride – Energiespeicher des Körpers 16<br />

Unkritische <strong>Cholesterin</strong>werte 18<br />

Was bewirkt zu viel <strong>Cholesterin</strong> in Ihrem Körper?<br />

Welche Auswirkungen hat es auf den Kreislauf? 20<br />

a) Auswirkung auf die Blutgefäße 20<br />

b) Auswirkung auf das Herz 22<br />

c) Auswirkung auf das Gehirn 24<br />

d) Auswirkung auf die Beine 25<br />

Alle Risikofaktoren vermeiden 26<br />

Sie haben es in der Hand, Ihren <strong>Cholesterin</strong>spiegel zu senken: 28<br />

a) Bewegung 29<br />

b) Ernährung 30<br />

c) Risikoerkrankungen 32<br />

d) Genussmittel 32<br />

e) Medikation bei erhöhten <strong>Cholesterin</strong>werten 33<br />

f) Wirkungsweise der CSE-Hemmer/Statine 34<br />

<strong>Cholesterin</strong>-Lexikon 36<br />

Ein Netz <strong>voll</strong>er <strong>Cholesterin</strong> 42<br />

Ernährungstipps 45<br />

Orientierungshilfe für eine cholesterinbewusste<br />

Lebensmittelauswahl 46


Was ist <strong>Cholesterin</strong><br />

überhaupt, und<br />

wozu ist es gut?<br />

<strong>Cholesterin</strong> ist eine lebenswichtige, fettähnliche<br />

Substanz (Lipid), die in jeder menschlichen<br />

Zelle sowie in best<strong>im</strong>mter Konzentration<br />

<strong>im</strong> Blut enthalten ist. <strong>Cholesterin</strong><br />

wird durch die Nahrung zugeführt, aber<br />

auch vom Körper selbst in der Leber hergestellt.<br />

<strong>Cholesterin</strong> besitzt für Ihren Körper sehr<br />

wichtige Funktionen. So ist es ein wesentlicher<br />

Bestandteil der Zellmembranen<br />

6<br />

und dient als Ausgangssubstanz für die<br />

Synthese zahlreicher weiterer Stoffe, z.B.<br />

der Nebennierenrinden- und Sexualhormone.<br />

Ohne <strong>Cholesterin</strong> kann Ihr<br />

Körper kein Vitamin D produzieren, das<br />

zum Aufbau der Knochen benötigt wird.<br />

Darüber hinaus dient <strong>Cholesterin</strong> als<br />

Grundstoff der Gallensäuren, ohne die<br />

eine geregelte Fettverdauung nicht möglich<br />

ist.<br />

Zellmembranen<br />

<strong>Cholesterin</strong> aus der Nahrung<br />

Hormone<br />

Leber<br />

<strong>Cholesterin</strong><br />

Gallensäuren<br />

Vitamin D<br />

7


Wie kommt es zum<br />

<strong>Cholesterin</strong>überschuss?<br />

<strong>Cholesterin</strong> wird vom Körper selbst in<br />

Ihrer Leber gebildet, Sie nehmen es<br />

jedoch auch über die Nahrung, und<br />

zwar ausschließlich über Lebensmittel<br />

tierischen Ursprungs, auf.<br />

<strong>Cholesterin</strong> ist ein lebensnotwendiger Baustein<br />

für Ihren Körper. Wenn Sie jedoch zu<br />

viel tierische Fette und <strong>Cholesterin</strong> über die<br />

Nahrung zuführen, kommt es zu einem<br />

Überschuss, den Ihr Organismus nicht mehr<br />

verarbeiten kann. Auch ererbte (familiär<br />

8<br />

gehäuft auftretende) Fettstoffwechselstörungen<br />

kommen als Auslöser für erhöhte<br />

<strong>Cholesterin</strong>werte in Betracht. <strong>Cholesterin</strong><br />

<strong>im</strong> Übermaß kann Ihre Gesundheit und Ihr<br />

Leben gefährden.<br />

Bei einem <strong>Cholesterin</strong>überschuss lagert<br />

sich das „schlechte“ LDL-<strong>Cholesterin</strong> in<br />

Ihren Arterien ab und kann zu Arteriosklerose<br />

(= Arterienverkalkung) führen.<br />

Welche Arten von<br />

<strong>Cholesterin</strong> gibt es?<br />

Man unterscheidet zwei Arten von <strong>Cholesterin</strong>:<br />

HDL-<strong>Cholesterin</strong><br />

= das „gute“<br />

<strong>Cholesterin</strong><br />

Eine weitere Untergruppe bei den Blutfetten<br />

– und damit die <strong>Dr</strong>itten <strong>im</strong> Bunde –<br />

stellen die Triglyceride dar, auf die wir <strong>im</strong><br />

Folgenden ebenfalls kurz eingehen werden.<br />

Fette und damit auch <strong>Cholesterin</strong> sind<br />

schlecht wasserlöslich und können deswe-<br />

LDL-<strong>Cholesterin</strong><br />

= das „schlechte“<br />

<strong>Cholesterin</strong><br />

gen nicht so einfach <strong>im</strong> Blut transportiert<br />

werden. Ihr Körper hilft sich unter anderem<br />

durch eine Umhüllung mit Eiweißen (Proteinen),<br />

den so genannten Apoproteinen.<br />

Diese Kombination aus Fett (Lipid) und<br />

Eiweiß (Apoprotein) nennt man Lipoprotein.<br />

9


HDL (high density lipoprotein), das „gute“<br />

<strong>Cholesterin</strong>, enthält wenig Fett und viel<br />

Eiweiß. Be<strong>im</strong> LDL (low density lipoprotein),<br />

dem „schlechten“ <strong>Cholesterin</strong>, ist es genau<br />

umgekehrt: wenig Eiweiß und viel Fett.<br />

Das „gute“ HDL-<strong>Cholesterin</strong> ist in der Lage,<br />

überschüssiges <strong>Cholesterin</strong> <strong>im</strong> Blut abzuführen,<br />

dagegen lagert sich ein Zuviel an<br />

„schlechtem“ LDL-<strong>Cholesterin</strong> in den Arterien<br />

ab. Je höher die HDL-Werte in Ihrem<br />

Blut sind, desto besser, denn dadurch kann<br />

mehr überschüssiges <strong>Cholesterin</strong> wieder<br />

mobilisiert und abgebaut werden.<br />

10<br />

Um das Risiko einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung)<br />

beurteilen zu können, ist<br />

es also wichtig, bei einem erhöhten<br />

Gesamtcholesterin sowohl den Anteil des<br />

LDL-<strong>Cholesterin</strong>s als auch des HDL-<strong>Cholesterin</strong>s<br />

zu kennen. Dabei wirkt sich ein möglichst<br />

niedriger LDL- und ein hoher HDL-<br />

Wert positiv auf das Risiko einer vorzeitigen<br />

Arteriosklerose aus.<br />

LDL – zuständig für die<br />

Versorgung mit <strong>Cholesterin</strong><br />

Diagnostiziert Ihr Arzt einen zu hohen<br />

<strong>Cholesterin</strong>spiegel, bedeutet dies meist ein<br />

Zuviel an gefährlichem LDL-<strong>Cholesterin</strong>.<br />

Die LDL-Partikel enthalten den größten Teil<br />

des <strong>Cholesterin</strong>s <strong>im</strong> Blut. Sie transportieren<br />

<strong>Cholesterin</strong> zu den verschiedenen Organen<br />

Ihres Körpers, wo sie durch spezielle<br />

Aufnahmestellen (Rezeptoren) in die Zellen<br />

eingeschleust werden. Schw<strong>im</strong>mt zu viel<br />

LDL <strong>im</strong> Blutstrom oder werden nicht genügend<br />

Aufnahmestellen gefunden bzw.<br />

fehlen diese völlig, reichert sich das LDL<br />

dramatisch <strong>im</strong> Blut an. Die Makrophagen<br />

(Fresszellen), eine Art Schutzpolizei, die<br />

Ihren Körper vor Gesundheitsschäden<br />

bewahrt, kümmern sich um die Beseitigung<br />

der angereicherten LDL. Sie nehmen das<br />

LDL auf, lagern es bei sich ein und bleiben,<br />

da sie die Aufnahme von LDL nicht regulieren<br />

können, am Ende völlig mit LDL-<strong>Cholesterin</strong><br />

überladen, an den Gefäßwänden<br />

liegen. Dies ist gefährlich, denn die „überfressenen“<br />

Makrophagen können so den<br />

arteriosklerotischen Prozess auslösen. Mit<br />

der Zeit wölben sich an den Arterienwänden<br />

durch die abgelagerten Makrophagen<br />

kleine Pölsterchen vor, die das<br />

Gefäß einengen und die Blutversorgung<br />

gefährden können. Wenn dann ein Blutgerinnsel<br />

auf diese Verengung trifft, verschließt<br />

dies die Arterie plötzlich <strong>voll</strong>ständig,<br />

es kommt zum gefürchteten Gefäßverschluss<br />

mit akutem Sauerstoffmangel in den<br />

von diesem Gefäß versorgten Bereichen.<br />

Siehe Schaubild <strong>Cholesterin</strong>kreislauf auf<br />

Seite 13.<br />

11


Die positive Rolle<br />

des HDL – Entsorgung<br />

von <strong>Cholesterin</strong><br />

HDL wird in der Leber gebildet sowie be<strong>im</strong><br />

Abbau anderer Lipoproteine <strong>im</strong> Blut. Es<br />

kann sich an die Makrophagen anlagern<br />

und das <strong>Cholesterin</strong>, das dort von den LDL<br />

angebracht wurde, wieder aufnehmen.<br />

Dieses <strong>Cholesterin</strong> transportiert das HDL<br />

zurück zur Leber. Hier wird das <strong>Cholesterin</strong><br />

in Gallensäure umgewandelt und<br />

in den Darm transportiert. Durch diese<br />

12<br />

besondere Eigenschaft, überschüssiges<br />

<strong>Cholesterin</strong> wieder einsammeln zu können,<br />

unterscheidet sich das HDL von allen anderen<br />

<strong>im</strong> Blut vorhandenen Lipoproteinen: Da<br />

das HDL vor arteriosklerotischen Ablagerungen<br />

in den Blutgefäßen schützt, ist es<br />

für Sie umso besser, je höher die HDL-Konzentration<br />

in Ihrem Blut ist.<br />

Blutgefäße<br />

Legende:<br />

HDL-<strong>Cholesterin</strong><br />

Schaubild <strong>Cholesterin</strong>kreislauf<br />

Darm<br />

(<strong>Cholesterin</strong> aus der Nahrung)<br />

Leber<br />

(Produktion von körpereigenem <strong>Cholesterin</strong>)<br />

LDL-<strong>Cholesterin</strong> <strong>Cholesterin</strong>, allgemein<br />

LDL-Rezeptoren<br />

Organzellen Gallenblase<br />

13


Was best<strong>im</strong>mt die LDL-<br />

Konzentration <strong>im</strong> Blut?<br />

Ursache für einen gesundheitsgefährdenden<br />

Überschuss von LDL <strong>im</strong> Blut kann eine<br />

ererbte Störung <strong>im</strong> Fettstoffwechsel sein.<br />

Bei der so genannten familiären Hypercholesterinämie<br />

ist z.B. die Anzahl der<br />

Aufnahmestellen (Rezeptoren) für LDL an<br />

den Körperzellen vermindert.<br />

14<br />

Ganz wesentlich trägt aber bei den meisten<br />

Menschen eine falsche Ernährung –<br />

also zu viel Fett und das falsche Fett – zu<br />

Veränderungen des LDL-Stoffwechsels und<br />

damit der hohen Konzentration von LDL <strong>im</strong><br />

Blut bei.<br />

15


Triglyceride –<br />

Energiespeicher des<br />

Körpers<br />

Triglyceride (Neutralfette) ist der Fachbegriff<br />

für einen weiteren wichtigen Fettstoff<br />

<strong>im</strong> Blut, den wir mit der Nahrung aufnehmen<br />

und der bei der Entstehung der Arteriosklerose<br />

eine Rolle spielt.<br />

Die Fettmoleküle in unseren Lebensmitteln<br />

bestehen aus Glycerin und jeweils drei<br />

Fettsäuren. Bei diesen Fettsäuren unterscheidet<br />

man die gesättigten sowie die einfach<br />

und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.<br />

Tierische Fette (Butter, fettes Fleisch,<br />

Wurst u. a.) enthalten fast nur gesättigte<br />

Fettsäuren. Pflanzliche Fette und Öle (Margarine,<br />

Sonnenblumenöl, Ke<strong>im</strong>öl u. a.)<br />

sowie Fischöle enthalten dagegen überwiegend<br />

die gesünderen einfach und<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren.<br />

Die Triglyceride dienen dem Körper als<br />

Energiespeicher.<br />

Ein Teil der Kohlenhydrate, die wir mit der<br />

Nahrung aufnehmen und nicht direkt<br />

abbauen, wird z. B. ebenfalls in Triglyceride<br />

16<br />

umgewandelt und dann als Fettdepot und<br />

Energiespeicher abgelagert.<br />

Bei einer ungünstigen Ernährung, besonders<br />

bei starkem Alkoholkonsum, bei<br />

hoher Zufuhr von schnell resorbierbaren<br />

Kohlenhydraten (Traubenzucker, Haushaltszucker)<br />

oder bei ererbten Störungen<br />

oder Übergewicht steigt die Konzentration<br />

der Triglyceride <strong>im</strong> Blut stark an. Dadurch<br />

verschlechtern sich die Fließeigenschaften<br />

des Blutes. Besonders negativ wirkt sich<br />

das in kleinen Blutgefäßen aus. Deshalb<br />

gilt wie be<strong>im</strong> <strong>Cholesterin</strong>: Der Triglyceridwert<br />

sollte möglichst niedrig sein.<br />

Den Triglyceridwert ermittelt Ihr Arzt. Er<br />

kann damit die Gesamtsituation des Fettstoffwechsels<br />

in Ihrem Körper beurteilen<br />

und Sie auf gesundheitsgefährdende<br />

Werte hinweisen.<br />

17


Unkritische<br />

<strong>Cholesterin</strong>werte<br />

Unkritische <strong>Cholesterin</strong>werte für<br />

den gesunden Menschen ohne<br />

weitere Risikofaktoren sind:<br />

Gesamtcholesterin < 200 mg/dl = 5,17 mmol/l<br />

LDL < 160 mg/dl = 3,49 mmol/l<br />

HDL mind. 40 mg/dl = 1,03 mol/l<br />

Triglyceride < 200 mg/dl = 2,26 mmol/l<br />

Quelle: American Heart Association, 1999<br />

Wenn Sie mehr als einen Risikofaktor haben<br />

(siehe Seite 26), dann sollte Ihr LDL-<strong>Cholesterin</strong>wert<br />

unter 130 mg/dl (3,36 mmol/l)<br />

liegen.<br />

Noch viel niedrigere LDL-Werte von unter<br />

100 mg/dl (2,59 mmol/l) müssen erreicht<br />

werden, wenn Sie bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

haben und das Risiko weiterer<br />

<strong>Cholesterin</strong>ablagerungen und ein<br />

Fortschreiten der Erkrankung gebannt wer-<br />

18<br />

den sollen. Das schaffen Sie durch eine<br />

konsequente Ernährungsumstellung, viel<br />

Bewegung und eine dauerhafte Therapie<br />

mit cholesterinsenkenden Medikamenten.<br />

Bei diesen niedrigen LDL-Werten gibt es<br />

keinen <strong>Cholesterin</strong>überschuss mehr. Das<br />

Risiko weiterer <strong>Cholesterin</strong>ablagerungen<br />

ist gebannt, und Sie beugen wirksam der<br />

Arteriosklerose vor.<br />

Das Risiko einer Herzkrankheit wird <strong>im</strong>mer<br />

noch anhand von zwei Faktoren beurteilt:<br />

Gesamtcholesterinwert und LDL-Wert.<br />

Besser ist jedoch der Quotient von LDL :<br />

HDL. Dieser sollte <strong>im</strong> Idealfall < 2 sein,<br />

jedoch einen Wert von 3,5 nicht übersteigen.<br />

Es gehört heute zum gesicherten Erkenntnisstand<br />

in der <strong>med</strong>izinischen Forschung und ist<br />

in großen, unabhängigen Studien klar belegt:<br />

• Je höher der LDL-Wert ist, umso größer ist<br />

das Risiko von Erkrankungen der Herzkranzgefäße<br />

• Je höher aber der HDL-Wert ist, desto<br />

besser ist das für Ihre Blutgefäße<br />

19


Was bewirkt zu viel <strong>Cholesterin</strong> in<br />

Ihrem Körper? Welche Auswirkung<br />

hat es auf den Kreislauf?<br />

Ein zu hoher <strong>Cholesterin</strong>spiegel kann zu vielen Veränderungen führen.<br />

Die wichtigsten Folgewirkungen machen sich als Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen bemerkbar:<br />

a) Auswirkung auf die Blutgefäße<br />

Die Hypercholesterinämie<br />

Hyper- ist der Fachbegriff für „Über-“, in<br />

diesem Zusammenhang also zu viel <strong>Cholesterin</strong>.<br />

Das bedeutet, dass die <strong>im</strong> Blut gemessenen<br />

<strong>Cholesterin</strong>werte über der Norm<br />

liegen.<br />

Hypercholesterinämie entsteht meistens<br />

durch falsche Ernährung, aber auch (seltener)<br />

durch Vererbung. Dabei können dann<br />

schon schlanke Kinder massiv erhöhte Blutfettwerte<br />

aufweisen. Die Hypercholesterinämie<br />

gilt als einer der Hauptrisikofaktoren<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt<br />

und Herzschwäche.<br />

20<br />

Arteriosklerose<br />

Arteriosklerose ist die häufigste krankhafte<br />

Veränderung der Arterien (= Blutgefäße,<br />

die das sauerstoffhaltige Blut transportieren).<br />

Sie beginnt mit der Einlagerung<br />

von Fetten, z. B. <strong>Cholesterin</strong>, an den Gefäßwänden.<br />

Zusätzlich können sich Zellen,<br />

Bindegewebe und Kalk anlagern, und die<br />

Gefäße verengen sich. Je mehr sich die<br />

Arterien verengen, desto schlechter<br />

werden die Organe mit Blut, Sauerstoff<br />

und anderen Nährstoffen versorgt, die<br />

ursprüngliche elastische Arterie wird hart<br />

und verkalkt.<br />

Gesunde Arterie<br />

Verdickung<br />

der Arterie<br />

Dieser Prozess der Gefäßverengung verläuft<br />

schleichend über mehrere Jahrzehnte<br />

hinweg und ist auch lange Zeit nicht mit<br />

Beschwerden verbunden.<br />

Durch Gerinnselbildung kann es schließlich<br />

zum völligen Verschluss der Arterien kommen,<br />

die Blutversorgung zu den Organen<br />

wird dadurch unterbrochen.<br />

Diese Plaques können auch aufreißen<br />

oder platzen, so dass an der jeweiligen<br />

Stelle ein Gerinnsel entsteht, das das Gefäß<br />

teilweise oder komplett verschließt. Die<br />

Folge sind akuter Sauerstoffmangel des<br />

betroffenen Organs und in dessen Folge<br />

auch dauerhafte Schädigungen.<br />

<strong>Cholesterin</strong>ablagerung<br />

Starke Verengung<br />

der Arterie<br />

21


Thrombose oder Embolie<br />

Eine Thrombose ist ein Gefäßverschluss<br />

durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Dieses<br />

kann sowohl die Arterien als auch die<br />

Venen verschließen.<br />

Beispiel: Verschluss der Koronargefäße am<br />

Herzen = Herzinfarkt<br />

Bei einer Embolie wird ein Blutgerinnsel mit<br />

dem Blutstrom fortgespült und kann dann<br />

ein Gefäß weit ab vom Entstehungsort des<br />

Thrombus verschließen.<br />

22<br />

b) Auswirkung auf das Herz<br />

Unser Herzmuskel, der für den Blutkreislauf<br />

sorgt, wird durch zwei Herzkranzgefäße –<br />

auch Koronararterien genannt – mit Blut<br />

versorgt. Wenn diese Gefäße, die nur einen<br />

Durchmesser von wenigen Mill<strong>im</strong>etern<br />

haben, sich durch Ablagerungen zunehmend<br />

verengen, wird das Herz nicht mehr ausreichend<br />

mit Blut und Sauerstoff versorgt.<br />

Ein erstes Symptom dafür kann z.B. „Herzstechen“<br />

be<strong>im</strong> Treppensteigen sein.<br />

Angina Pectoris<br />

Je nach Ausprägungsgrad der Herzkranzgefäßverengung<br />

können die Folgen der<br />

Angina Pectoris bis zum Herzinfarkt<br />

reichen. Unter Angina Pectoris versteht<br />

man eine anfallsartig auftretende schmerzhafte<br />

Brustenge. Typische Symptome sind<br />

ein akutes Engegefühl in der Brust, verbunden<br />

mit plötzlich einsetzenden Schmerzen<br />

in der Herzgegend, die in Schulter, Hals,<br />

Arme und Rücken ausstrahlen können, sowie<br />

Atemnot, Angstzustände und Schweißausbrüche.<br />

Als Auslöser für einen solchen Anfall kommen<br />

u. a. körperliche oder psychische<br />

Belastung, Kälte oder auch Hitze in Frage.<br />

Normalerweise klingen die Schmerzen bei<br />

Ruhe wieder ab. Es gibt jedoch auch eine<br />

Form der Angina Pectoris, bei der die<br />

Beschwerden auch <strong>im</strong> Ruhezustand, oft<br />

sogar nachts, auftreten.<br />

Die koronare Herzkrankheit<br />

Wenn die Herzkranzgefäße (Koronargefäße)<br />

durch die bereits genannten Ablagerungen<br />

an den Innenwänden oder auch<br />

durch Gefäßmuskelfehlfunktion (Gefäßkrämpfe)<br />

so weit verengt werden, dass<br />

eine ausreichende Blutversorgung des<br />

Herzmuskels nicht mehr gewährleistet ist,<br />

spricht man von KHK, der koronaren Herzkrankheit.<br />

Sie kann zu Herzschwäche<br />

(auch Herzinsuffizienz genannt), Herzinfarkt<br />

oder einem plötzlichen Herztod<br />

führen.<br />

23


Herzinfarkt<br />

Zum Herzinfarkt kommt es, wenn die Sauerstoffversorgung<br />

eines Teils des Herzens<br />

so unterbrochen ist, dass das Herzmuskelgewebe<br />

in diesem Gebiet irreparabel<br />

geschädigt wird. Dies geschieht in den<br />

meisten Fällen durch einen Blutpfropf<br />

(Thrombus), der ein – meist schon durch<br />

Ablagerung verengtes – Herzkranzgefäß<br />

verstopft, das Herz verliert hier seine<br />

Pumpkraft. Je größer das Gebiet ist, das<br />

durch die Unterversorgung stirbt, umso<br />

größer die Gefahr. Die Symptome eines<br />

Herzinfarktes gleichen den Beschwerden<br />

der Angina Pectoris, sind jedoch meist viel<br />

schwerer ausgeprägt.<br />

24<br />

c) Auswirkung auf das Gehirn<br />

Der Schlaganfall<br />

Wenn Ablagerungen die gehirnversorgenden<br />

Arterien stark verengen, kann es zu<br />

kurzen Phasen von Durchblutungsstörungen<br />

in best<strong>im</strong>mten Gehirnbereichen<br />

kommen.<br />

Vorübergehende Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen,<br />

aber auch Schwindel,<br />

Ohnmacht, Vergesslichkeit können<br />

dann – als Vorboten eines Schlaganfalls –<br />

die Folgen sein. Wird die Blutzufuhr zu<br />

best<strong>im</strong>mten Gehirnbereichen durch die<br />

Arteriosklerose für längere Zeit ganz unterbrochen<br />

(meist ebenfalls durch einen Blut-<br />

pfropf an Gefäßablagerungen), spricht<br />

man von einem Schlaganfall. Im Gehirn<br />

stirbt ein nicht mehr mit Blut und Sauerstoff<br />

versorgtes Gebiet bereits nach drei bis fünf<br />

Minuten ab. Vorübergehende oder<br />

bleibende Schäden bis hin zum Tod sind<br />

mögliche Konsequenzen.<br />

d) Auswirkung auf die Beine<br />

„Schaufensterkrankheit“<br />

(periphere arterielle Verschlusskrankheit,<br />

auch AVK genannt)<br />

Verengungen an den Arterien <strong>im</strong> Becken<br />

und in den Beinen werden als „Schaufensterkrankheit“<br />

bezeichnet. Die Arterienverengungen<br />

führen zu Durchblutungsstörungen<br />

in den Beinen. Je nachdem, in welcher<br />

Höhe die Verengung auftritt, sind Unter-<br />

schenkel, Oberschenkel oder auch das<br />

Becken betroffen. Diese Gefäßerkrankung<br />

verläuft in unterschiedlichen Stadien. Die<br />

Patienten verspüren anfangs noch keine<br />

Beschwerden. Später haben die Betroffenen<br />

nach einer gewissen Gehstrecke<br />

Schmerzen in den Beinen. Sie möchten<br />

ihre Schmerzen oft nicht eingestehen und<br />

gönnen ihren Beinen eine Pause, indem sie<br />

ganz interessiert Schaufenster betrachten.<br />

Daher rührt auch der Name „Schaufensterkrankheit“.<br />

Weitere typische Hinweise für<br />

eine AVK sind Verfärbungen, Geschwüre<br />

und Pulslosigkeit an den Füßen. Schreitet<br />

die Erkrankung der Gefäße fort, äußert sie<br />

sich bereits durch Schmerzen <strong>im</strong> Ruhezustand.<br />

In diesem letzten Stadium droht<br />

oft eine Amputation des Beines.<br />

25


Alle Risikofaktoren<br />

vermeiden<br />

Neben erhöhten <strong>Cholesterin</strong>werten gibt es noch eine ganze<br />

Reihe weiterer Risikofaktoren für Gefäßkrankheiten:<br />

beeinflussbar<br />

· Rauchen<br />

· Übergewicht<br />

· Bewegungsmangel<br />

· Stress<br />

· Falsche Ernährung<br />

· Alkohol<br />

26<br />

nicht beeinflussbar<br />

· Hoher Blutdruck (ab 140/90)<br />

· Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)<br />

· Erbliche Vorbelastung für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen<br />

· Schilddrüsenerkrankungen<br />

· Verschiedene Medikamente<br />

Mit jedem Risikofaktor steigt die Gefahr für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ein<br />

Mehrfaches. Treffen mehrere Faktoren aufeinander,<br />

addieren sie sich nicht nur, sie<br />

potenzieren sich sogar. Schon das Aufeinandertreffen<br />

von drei Risikofaktoren erhöht<br />

das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden,<br />

auf das Achtfache.<br />

Deshalb: Lassen Sie sich nicht nur Ihren<br />

hohen <strong>Cholesterin</strong>wert behandeln – jeden<br />

einzelnen der anderen Risikofaktoren zu<br />

min<strong>im</strong>ieren oder ganz auszuschalten ist<br />

eminent wichtig!<br />

Bei vielen dieser Risikofaktoren haben Sie<br />

das selbst in der Hand. Und das ist gar<br />

nicht so schwer.<br />

27


Sie haben es in der Hand,<br />

Ihren <strong>Cholesterin</strong>spiegel<br />

zu senken.<br />

Es klingt einfach, und es ist auch nicht<br />

schwer: Sich gezielt bewegen, gesünder<br />

und cholesterinbewusst essen, keine Zigaretten,<br />

die richtigen Medikamente – das<br />

sind die Meilensteine auf dem Weg zu<br />

einem niedrigen <strong>Cholesterin</strong>spiegel.<br />

Dabei müssen Sie sich gar nicht so sehr<br />

einschränken. Auch eine cholesterinbewusste<br />

Ernährung schmeckt köstlich, sich mehr<br />

28<br />

bewegen macht über kurz oder lang richtig<br />

Spass und mit dem Rauchen aufzuhören,<br />

das haben Sie sich doch schon seit<br />

langem vorgenommen, oder?<br />

Wir haben noch weitere Tipps und<br />

Informationen für Sie.<br />

a) Bewegung<br />

Bringen Sie Bewegung in Ihren<br />

Tag – Bewegung macht Laune!<br />

Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren,<br />

Schw<strong>im</strong>men sind ideal, aber auch<br />

Tanzen, gemütliches Wandern und Familienspiele<br />

<strong>im</strong> Freien gehören ins Freizeitprogramm.<br />

Wie wäre es mit einem He<strong>im</strong>trainingsfahrrad<br />

für Schlechtwettertage?<br />

Tun Sie es Ihrer Fitness und Ihrem <strong>Cholesterin</strong>spiegel<br />

zuliebe. Regelmäßige Bewegung<br />

senkt das „schlechte“ LDL-<strong>Cholesterin</strong><br />

und erhöht das „gute“ HDL-<strong>Cholesterin</strong>!<br />

Sie müssen nicht gleich zum Hochleistungssportler<br />

werden. Auch „gemütliche“ Sportarten<br />

– ohne Konkurrenzkampf, Risiko,<br />

starken Kraftaufwand oder hektische<br />

Einzelaktionen – sind in vielfacher Hinsicht<br />

zu empfehlen: Sie entspannen, kräftigen,<br />

unterstützen das Abnehmen und<br />

helfen auf natürliche Weise, den <strong>Cholesterin</strong>spiegel<br />

zu senken.<br />

TIPP:<br />

Mehr Aktivität lässt sich auch gut ohne<br />

großen zusätzlichen Zeitaufwand in den<br />

Alltag einbauen: Nehmen Sie <strong>im</strong>mer die<br />

Treppe anstatt den Lift, steigen Sie eine<br />

Busstation früher aus als nötig, und<br />

benutzen Sie für kleine Strecken Ihre Beine<br />

oder das Fahrrad anstelle des Autos.<br />

Wichtig:<br />

Wenn Sie bereits eine Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung haben, müssen Sie unbedingt<br />

vorher Ihren Arzt konsultieren und besprechen,<br />

wie viel Sie sich an sportlichen Aktivitäten<br />

zumuten dürfen.<br />

29


) Ernährung<br />

Das Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis ist eine cholesterinbewusste<br />

Ernährung, die<br />

schmeckt<br />

Durch eine konsequente Ernährungsumstellung<br />

kann Ihr Blutfettspiegel gesenkt<br />

werden. Halten Sie sich an folgende<br />

Grundsätze:<br />

· Übergewicht vermeiden oder abbauen<br />

· Gesamtfettverzehr zu Lasten der<br />

tierischen Fette senken (beachten Sie die<br />

Informationen über Fettanteile auf fast<br />

jeder Verpackung)<br />

· höchstens 300 mg <strong>Cholesterin</strong> pro Tag zu<br />

sich nehmen<br />

· den Ballaststoffanteil in der Nahrung<br />

erhöhen (mindestens 30 g pro Tag)<br />

· Reduzieren Sie bei erhöhten Triglyceridwerten<br />

den Zucker- und Alkoholkonsum<br />

· Beachten Sie die <strong>Dr</strong>ittelregel:<br />

Gesättigte Fettsäuren vermindern die LDL-<br />

Rezeptoren an der Leberzelle, so dass die<br />

Leber weniger LDL-<strong>Cholesterin</strong> aus dem<br />

Blut aufnehmen kann. Die Folge: Der LDL-<br />

<strong>Cholesterin</strong>wert steigt. Einfach ungesättigte<br />

Fettsäuren sind neutral bis leicht cholesterin-<br />

30<br />

Die Fettformel<br />

· höchstens 1 / 3 gesättigte Fettsäuren<br />

· mindestens 1 / 3 einfach ungesättigte<br />

Fettsäuren<br />

· bis zu 1 / 3 mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren<br />

senkend, und mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren führen zu einer Vermehrung der<br />

LDL-Rezeptoren und senken damit das<br />

LDL-<strong>Cholesterin</strong>.<br />

Prinzipiell kann jedes Fett alle drei Fettsäuren<br />

enthalten, nur in unterschiedlicher<br />

Menge. Tierische Fette z. B. haben einen<br />

hohen Anteil gesättigter Fettsäuren, pflanzliche<br />

Fette hingegen enthalten viel ein- und<br />

mehrfach ungesättigte Fettsäuren.<br />

Fett einsparen<br />

Der sparsame Umgang mit Nahrungsfetten<br />

tierischer Herkunft ist das A und O. Sie enthalten<br />

oft viel gesättigte Fettsäuren, die<br />

den <strong>Cholesterin</strong>spiegel in die Höhe treiben.<br />

Beachten Sie dabei folgende Tipps:<br />

· Wählen Sie mageres Fleisch (Puten- oder<br />

Hähnchenbrust) oder magere Fleischstücke<br />

(Brust, Keule, Filet) von Wild,<br />

Lamm oder Rind. Entfernen Sie Fettränder<br />

am Fleisch, und essen Sie öfter einmal<br />

Fisch.<br />

· Achten Sie auf eine fettarme Zubereitung<br />

wie Grillen, Dünsten, Garen <strong>im</strong> Backofen,<br />

Tontopf oder in der Bratfolie. Be<strong>im</strong> Braten<br />

und Schmoren können Sie Fett sparen,<br />

indem Sie beschichtete Pfannen oder<br />

Bratfolie verwenden.<br />

· Achten Sie auch auf die versteckten Fette:<br />

Eiernudeln, Mayonnaise, fette Saucen,<br />

Salami, Pizza usw.<br />

Pflanzliche Fette bevorzugen<br />

Pflanzliche Fette und Öle enthalten einen<br />

hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren,<br />

die den <strong>Cholesterin</strong>spiegel günstig<br />

beeinflussen können. Deshalb sollten als<br />

Streichfett und zum Kochen und Backen<br />

hochwertige Pflanzenfette und -öle wie<br />

Diät-Margarine und Sonnenblumenöl verwendet<br />

werden.<br />

Pflanzensterine<br />

Pflanzensterine sind sekundäre Pflanzenstoffe,<br />

die einen besonders positiven Einfluss<br />

auf den <strong>Cholesterin</strong>spiegel haben. Sie<br />

kommen in geringen Mengen z. B. in Sonnenblumenkernen<br />

oder Nüssen vor. Seit<br />

kurzem gibt es auch spezielle Diät-Produkte,<br />

die mit diesen hochwirksamen Pflanzenstoffen<br />

angereichert sind wie (Diät-<br />

Halbfettmargarine, Diät-Milchgetränk,<br />

Diät-Joghurterzeugnis von Becel pro·activ).<br />

„<strong>Cholesterin</strong>bomben“ nur selten<br />

Nicht nur das Fett in der Nahrung ist wichtig,<br />

sondern auch der <strong>Cholesterin</strong>gehalt.<br />

Besonders cholesterinreich sind Eigelb,<br />

Innereien sowie Schalen- und Krustentiere.<br />

Ballaststoffe essen<br />

Ballaststoffe sind kein unnützer Ballast, wie<br />

der Name vermuten lässt. Im Gegenteil:<br />

Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile,<br />

die die Darmtätigkeit fördern<br />

und zu einem niedrigen <strong>Cholesterin</strong>spiegel<br />

beitragen! Ballaststoffe sind z. B. in Salat,<br />

Gemüse, Kartoffeln, frischem Obst, Hülsenfrüchten<br />

und Vollkornprodukten enthalten.<br />

31


Zucker in Maßen<br />

Zucker liefert viel Kalorien. Im Übermaß<br />

genossen, kann das zu Übergewicht und<br />

Karies führen. Aber auch der Fettstoffwechsel<br />

– insbesondere der Triglyceridspiegel<br />

– wird gestört. Deshalb: Süßigkeiten<br />

und süße Milchprodukte sowie L<strong>im</strong>onaden<br />

nur in Maßen oder gleich darauf<br />

verzichten, Wasser mit einem Schuss<br />

Zitrone hilft auch noch be<strong>im</strong> Abnehmen.<br />

Als Hilfestellung für den Alltag haben wir<br />

am Ende der Broschüre eine Tabelle für<br />

Sie vorbereitet. Sie zeigt Ihnen, welche<br />

Nahrungsmittel Sie entweder reduzieren<br />

oder meiden sollten, weil sie zu viel <strong>Cholesterin</strong><br />

und gesättigte Fettsäuren enthalten,<br />

und welche Nahrungsmittel sehr günstig für<br />

eine cholesterinbewusste Ernährung sind.<br />

Unser Tipp:<br />

Schmackhafte Rezepte für cholesterinbewusstes<br />

Kochen – von Johann Lafer ausgewählt<br />

– finden Sie bei uns <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.freie-arterie.de oder www.sandoz.de.<br />

Ein großes Rezeptarchiv für cholesterinbewusste<br />

Ernährung bietet auch die Website<br />

www.becel.de.<br />

c) Risikoerkrankungen<br />

Bluthochdruck und Stress?<br />

Ständig hoher Blutdruck belastet die<br />

Gefäße. Überforderung durch Beruf und<br />

Familie und fehlende Entspannungsmöglichkeiten<br />

setzen den Körper ständig<br />

32<br />

unter Adrenalin, das die Gefäße verengt.<br />

Lernen Sie, Ruhe zu bewahren, und gönnen<br />

Sie sich Erholungspausen! Entspannung<br />

wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus.<br />

Nehmen Sie sich nicht mehr vor, als Sie<br />

bewältigen können. Seien Sie zufrieden<br />

mit dem, was Sie<br />

erreicht haben.<br />

Übergewicht<br />

Schlagen Sie auch gleich zwei Fliegen mit<br />

einer Klappe. Richtig cholesterinbewusst<br />

essen spart auch Kalorien und kann damit<br />

Übergewicht reduzieren helfen und damit<br />

zusätzlich das Risiko des Bluthochdrucks<br />

vermindern.<br />

Zuckerkrankheit<br />

Diabetiker entwickeln <strong>im</strong> Rahmen ihrer<br />

Zuckerkrankheit häufig Folgeerkrankungen<br />

wie eine Arteriosklerose, die bei ihnen<br />

besonders früh auftritt und sozusagen <strong>im</strong><br />

Zeitraffertempo abläuft. Deshalb ist es<br />

besonders wichtig, alle Gegenmaßnahmen<br />

gezielt und schnell anzugehen.<br />

d) Genussmittel<br />

Zigaretten<br />

... sind Gift! Denn Nikotin ist ein Gefäßgift<br />

ersten Ranges. Streichen Sie die Zigaretten<br />

ersatzlos – und zwar, weil Sie es wollen.<br />

Dann klappt's auch. Auch wenn Sie viele<br />

Jahre geraucht haben, verzeiht Ihnen das<br />

Ihr Kreislauf schon bald, wenn Sie ganz<br />

aufhören. Schon nach drei bis fünf Jahren<br />

hat sich Ihr Risiko deutlich verringert.<br />

Alkohol<br />

Behalten Sie Ihren Führerschein und Ihre<br />

Gesundheit. 0,0 Promille Blutalkohol sind<br />

nicht nur gut für Ihren Führerschein, sondern<br />

beugen auch einem zu hohen Triglyceridspiegel<br />

vor. Für Menschen mit Bluthochdruck<br />

ist Alkohol grundsätzlich ungünstig.<br />

e) Medikation bei erhöhten<br />

<strong>Cholesterin</strong>werten<br />

Wenn trotz Ernährungsumstellung und<br />

Sport Ihre <strong>Cholesterin</strong>werte noch nicht <strong>im</strong><br />

grünen Bereich liegen, kann Ihnen Ihr Arzt<br />

auch cholesterinsenkende Medikamente<br />

verordnen. Diese Medikamente ersetzen<br />

Sport, gesunde Ernährung und einen<br />

gesunden Lebensstil jedoch nicht, sondern<br />

ergänzen diese Maßnahmen!<br />

Das richtige Medikament?!<br />

Fragen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt.<br />

Sie/Er weiß genau, welche Therapie<br />

für Sie am besten ist.<br />

Lipidsenkende Medikamente haben eine<br />

lange Tradition. Doch erst in den letzten<br />

Jahren ist es zu „durchbruchartigen“<br />

Verbesserungen gekommen. Die Medikamente<br />

dieser neueren Generation sorgen<br />

für eine deutliche Senkung des <strong>Cholesterin</strong>spiegels<br />

und vor allem des LDL-<strong>Cholesterin</strong>s<br />

<strong>im</strong> Blut. Dies vermindert die Gefahr<br />

von Ablagerungen an den Gefäßwänden.<br />

Die Gefäße bleiben „sauberer“ und glatter.<br />

Der Körper wird so vor Folgeerkrankungen<br />

wie einem Herzinfarkt geschützt.<br />

Da diese Medikamente die Bildung<br />

(Synthese) des <strong>Cholesterin</strong>s verhindern,<br />

indem sie in der Leber ein dafür notwendi-<br />

33


ges Enzym blockieren, nennt man diese<br />

kraft<strong>voll</strong> wirkenden <strong>Cholesterin</strong>senker auch<br />

CSE-Hemmer (<strong>Cholesterin</strong>-Synthese-Enzym-<br />

Hemmer) oder Statine.<br />

Ein Zusatzeffekt, der zurzeit diskutiert wird,<br />

ist, dass Statine nicht nur<br />

cholesterinsenkend wirken, sondern auch<br />

instabile Ablagerungen in den Gefäßen<br />

festigen können. Die Gefahr von Ablösungen<br />

mit nachfolgenden Blutgerinnseln wird<br />

dadurch reduziert. Zur effektiven Senkung<br />

des Serumcholesterins steht noch eine weitere<br />

Gruppe von Arzne<strong>im</strong>itteln zur Verfügung:<br />

die Fibrate. Sie senken speziell die<br />

Triglyceridwerte. Mittel der Wahl für die<br />

Therapie der Hypercholesterinämie sind<br />

die CSE-Hemmer.<br />

34<br />

f) Wirkungsweise der CSE-<br />

Hemmer/Statine<br />

Das erforderliche <strong>Cholesterin</strong> wird zu<br />

etwa 60 % <strong>im</strong> Körper, insbesondere in der<br />

Leber, durch Biosynthese gebildet; nur der<br />

kleinere Teil wird mit der Nahrung zugeführt.<br />

CSE-Hemmer führen zu einer Unterbrechung<br />

der körpereigenen Biosynthese<br />

von <strong>Cholesterin</strong>. Um den <strong>Cholesterin</strong>bestand<br />

der Zelle konstant zu halten, muss<br />

dann vermehrt <strong>Cholesterin</strong> aus dem Blut<br />

aufgenommen werden. Dies geschieht<br />

durch reaktive Vermehrung der LDL-Rezeptoren<br />

an der Zelloberfläche. Konsequenz<br />

ist eine Senkung der LDL-<strong>Cholesterin</strong>-Konzentration<br />

<strong>im</strong> Blut. Zusätzlich werden die<br />

Triglyceride gesenkt, und das HDL-<strong>Cholesterin</strong><br />

wird erhöht. Das Fortschreiten der<br />

Arteriosklerose wird dadurch gestoppt.<br />

Statine sind die Wirkstoffgruppe mit den<br />

stärksten cholesterinsenkenden Eigenschaften.<br />

Das Ausmaß der <strong>Cholesterin</strong>senkung<br />

ist nicht für alle Arzne<strong>im</strong>ittel gleich<br />

groß und wird mit 30 bis 50 % angegeben.<br />

Zu den Statinen zählen: S<strong>im</strong>vastatin, Lovastatin,<br />

Atorvastatin, Fluvastatin, Pravastatin.<br />

Diese Zugehörigkeit wird auch aus der<br />

Namensendung „-statin“ ersichtlich.<br />

Wie lange soll das Medikament<br />

eingenommen werden?<br />

Nehmen Sie Ihr Medikament unbedingt<br />

regelmäßig ein, auch wenn Sie sich<br />

gesund fühlen. Be<strong>im</strong> Absetzen des Medikamentes<br />

steigen die Blutfette innerhalb<br />

von ca. zwei Wochen wieder auf den<br />

ursprünglichen, erhöhten und gefährlichen<br />

Wert.<br />

Wichtig ist, den guten Zustand zu erhalten.<br />

Hören Sie auf Ihre Ärztin/Ihren Arzt, und<br />

behalten Sie alle von ihr/ihm empfohlenen<br />

cholesterinsenkenden Maßnahmen unbedingt<br />

bei ... ein langes Leben lang!<br />

Zu hohes <strong>Cholesterin</strong> tut nicht weh. Deshalb<br />

sollten Sie sich auch durch Beschwerdefreiheit<br />

nie verführen lassen, empfohlene<br />

Maßnahmen oder Medikamente abzusetzen.<br />

Dabei hilft Ihnen, dass Statine eine<br />

gute Verträglichkeit aufweisen.<br />

35


<strong>Cholesterin</strong>-<br />

lexikon<br />

Wichtige Begriffe rund ums <strong>Cholesterin</strong><br />

Unser kleines Lexikon gibt Ihnen die Möglichkeit, die<br />

<strong>med</strong>izinischen Fachbegriffe rund ums <strong>Cholesterin</strong><br />

nachzulesen und zu verstehen.<br />

36<br />

Angina Pectoris<br />

Schmerzen in der Herzgegend, Anzeichen<br />

einer koronaren Herzkrankheit.<br />

Arterien<br />

sind Gefäße, in denen das Blut vom Herzen<br />

zu den Organen befördert wird.<br />

Arteriosklerose<br />

Auch Atherosklerose und umgangssprachlich<br />

Arterienverkalkung genannt. Es ist die<br />

häufigste Krankheit der Schlagadern. Dabei<br />

werden die Arterien durch Ablagerungen<br />

an der Gefäßwand verengt, so dass<br />

die Organe nicht mehr richtig mit Blut versorgt<br />

werden können. Der Verschluss des<br />

Gefäßes, der zum Infarkt führt, kann sich<br />

auch aus gering ausgeprägten Veränderungen<br />

entwickeln, wenn diese durch den<br />

Krankheitsprozess an ihrer Innenwand<br />

einreißen oder aufbrechen. Es bildet sich<br />

dann ein Blutgerinnsel, das die Öffnung<br />

des Gefäßes verschließt. Häufig betroffen<br />

sind das Herz, das Gehirn und die Beinarterien.<br />

Ballaststoffe<br />

sind ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln<br />

enthalten, z. B. in Vollkornprodukten,<br />

Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst. Sie fördern<br />

die Darmtätigkeit und können zur Senkung<br />

des <strong>Cholesterin</strong>s <strong>im</strong> Blut beitragen.<br />

Blutfette<br />

Die wichtigsten Blutfette sind <strong>Cholesterin</strong><br />

und Triglyceride. Um die Gefahr einer<br />

vorzeitigen Gefäßverkalkung beurteilen zu<br />

können, werden die Triglycerid- und<br />

<strong>Cholesterin</strong>konzentrationen <strong>im</strong> Blut erfasst.<br />

<strong>Cholesterin</strong><br />

ist eine fettähnliche Substanz und ist in<br />

Wasser nicht löslich. <strong>Cholesterin</strong> ist in allen<br />

Zellen enthalten. Dort ist es Bestandteil der<br />

Zellwand, d. h. <strong>Cholesterin</strong> ist notwendig,<br />

damit die Struktur der Zellen aufrechterhalten<br />

bleibt. Es ist aber auch Ausgangsstoff<br />

für die Herstellung verschiedener körpereigener<br />

Stoffe. Dazu gehören Gallensäuren,<br />

die zur Fettverdauung benötigt werden,<br />

Vitamin D, Geschlechtshormone und die<br />

Hormone der Nebennierenrinde.<br />

<strong>Cholesterin</strong>-Synthese-Hemmer<br />

Sie gehören zur Gruppe der Lipidsenker<br />

und werden auch CSE-Hemmer oder Statine<br />

genannt. Sie drosseln die Bildung von<br />

körpereigenem <strong>Cholesterin</strong> in der Leber<br />

über die Hemmung eines dafür notwendigen<br />

Enzyms. Dadurch wird das <strong>Cholesterin</strong><br />

aus dem Blut verbraucht, und der <strong>Cholesterin</strong>wert<br />

sinkt.<br />

Diabetes mellitus<br />

So genannte Zuckerkrankheit, krankhafte<br />

Störung des Blutzuckerspiegels.<br />

Diät-Margarine<br />

Diät-Margarine ist besonders reich an<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren (mind.<br />

50 %), cholesterinfrei und streng natriumarm.<br />

„Diät“ bedeutet hier, dass die<br />

37


<strong>Cholesterin</strong>-<br />

lexikon<br />

Margarine den Best<strong>im</strong>mungen der Diät-<br />

Verordnung unterliegt und damit besonderen<br />

Ernährungszwecken dient – in diesem Fall<br />

der Ernährung bei Fettstoffwechselstörungen.<br />

Ernährung<br />

Bei der Ernährungsumstellung zur Senkung<br />

einer erhöhten <strong>Cholesterin</strong>konzentration<br />

geht es in erster Linie um die Verminderung<br />

der atherogenen LDL-<strong>Cholesterin</strong>-Konzentration.<br />

Im Vordergrund steht dabei die Fettmodifikation,<br />

d. h. der Austausch von<br />

gesättigten gegen ungesättigte Fettsäuren.<br />

Fibrate<br />

Wirkstoffe, die die Triglyceride <strong>im</strong> Blut<br />

senken. Sie gehören zur Gruppe der Lipidsenker.<br />

38<br />

Gesättigte Fettsäuren<br />

sind überwiegend in tierischen Nahrungsmitteln<br />

enthalten und haben eine ungünstige<br />

Wirkung auf den <strong>Cholesterin</strong>spiegel.<br />

HDL<br />

ist die Abkürzung für high density lipoprotein<br />

= Lipoprotein mit hoher Dichte. Es ist<br />

das „gute <strong>Cholesterin</strong>“, denn es löst überschüssiges<br />

<strong>Cholesterin</strong> von den Gefäßwänden<br />

und transportiert es in die Leber,<br />

wo es in Gallensäure umgewandelt wird.<br />

HDL enthalten 50 % Eiweiß, 18 % <strong>Cholesterin</strong>,<br />

30 % Phospholipide und 2 % Triglyceride.<br />

Je höher die HDL-<strong>Cholesterin</strong>-Konzentration,<br />

desto günstiger.<br />

KHK<br />

Die koronare Herzkrankheit tritt dann auf,<br />

wenn Herzarterien von Arteriosklerose betroffen<br />

sind. Sie kann zum Herzinfarkt führen.<br />

LDL<br />

heißt low density lipoprotein = Lipoprotein<br />

mit niedriger Dichte. Es ist das „schlechte<br />

<strong>Cholesterin</strong>“, das sich an den Gefäßwänden<br />

absetzt.<br />

Es besteht aus 46 % <strong>Cholesterin</strong>, 23 %<br />

Phospholipiden, 10 % Triglyceriden und<br />

21 % Eiweiß. In den LDL ist der größte<br />

Anteil des <strong>Cholesterin</strong>s <strong>im</strong> Blut enthalten,<br />

d. h., der Blutcholesterinspiegel ist weitgehend<br />

(bei normalen Triglyceridwerten) von<br />

der Menge der LDL <strong>im</strong> Blut abhängig.<br />

LDL versorgt verschiedene Körperzellen mit<br />

<strong>Cholesterin</strong> und lagert sich bei Überangebot<br />

an Gefäßwänden ab. Hohe LDL-Werte<br />

sind der größte Risikofaktor für Arteriosklerose.<br />

Lipidsenker<br />

Medikamente für die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen,<br />

z. B. Statine oder<br />

Fibrate.<br />

Lipoproteine<br />

Blut besteht aus flüssigen und festen Bestandteilen.<br />

Die festen Bestandteile stellen<br />

die Blutzellen dar (rote Blutkörperchen,<br />

weiße Blutkörperchen, Blutplättchen).<br />

Neben diesen festen Bestandteilen gibt es<br />

einen wässrigen Anteil (Blutplasma oder<br />

Blutserum). In diesem flüssigen Anteil werden<br />

u. a. die Blutfette transportiert. Dies<br />

geht nicht ohne weiteres, da Fette in<br />

Wasser nicht löslich sind. Der Körper muss<br />

daher einen Weg finden, die Fette <strong>im</strong> Blut<br />

transportabel zu machen. Dies geschieht<br />

u. a. durch eine Umhüllung mit Eiweißen<br />

(Proteinen), den so genann-ten Apoproteinen,<br />

und best<strong>im</strong>mten Fetten, den Phospholipiden,<br />

die einen wasserlöslichen Anteil<br />

aufweisen. Die Kombination aus Fett<br />

(Lipid) und Eiweiß (Apoprotein) nennt man<br />

Lipoprotein. HDL und LDL gehören zu den<br />

Lipoproteinen. HDL, das „gute <strong>Cholesterin</strong>“,<br />

enthält wenig Fett und viel Eiweiß. Be<strong>im</strong><br />

LDL, dem „schlechten <strong>Cholesterin</strong>“, ist es<br />

umgekehrt: wenig Eiweiß und viel Fett.<br />

Medikamente<br />

Es gibt verschiedene gut erprobte cholesterinsenkende<br />

Mittel mit unterschiedlichen<br />

Wirkungsmechanismen, die den erhöhten<br />

<strong>Cholesterin</strong>spiegel erfolgreich senken<br />

können. Eine sehr gute Wirksamkeit zeigen<br />

die <strong>Cholesterin</strong>-Synthese-Hemmer.<br />

Pflanzensterine<br />

(Synonym: Phytosterine, Phytosterole) Pflanzensterine<br />

sind natürliche, bioaktive Pflanzenbegleitstoffe<br />

(Fettbegleitstoffe) aus der<br />

Familie der so genannten „sekundären Pflanzenstoffe“.<br />

Pflanzensterine können einen<br />

erhöhten LDL-<strong>Cholesterin</strong>-Spiegel wirksam<br />

senken, ohne das gefäßschützende HDL-<br />

<strong>Cholesterin</strong> zu beeinflussen. Sie sind von<br />

Natur aus in geringen Mengen in pflanzlichen<br />

Lebensmitteln wie Sonnenblumenkernen,<br />

Nüssen und daraus hergestellten<br />

Ölen enthalten. Durch die Anreicherung in<br />

Diät-Produkten (Becel pro·activ) können sie<br />

gezielt und effektiv zur Senkung des<br />

<strong>Cholesterin</strong>-Spiegels eingesetzt werden.<br />

39


<strong>Cholesterin</strong>-<br />

lexikon<br />

Rauchen<br />

Nikotin ist ein Gefäßgift ersten Ranges.<br />

Zudem führt es zu einer verminderten HDL-<br />

<strong>Cholesterin</strong>-Konzentration, auch steigt die<br />

Triglyceridkonzentration an. Bei starken<br />

Rauchern findet sich auch eine unter<br />

Umständen deutliche Erhöhung des LDL-<br />

<strong>Cholesterin</strong>s.<br />

Risikofaktoren<br />

sind best<strong>im</strong>mte Merkmale, die ein erhöhtes<br />

Risiko für die Entstehung der Arteriosklerose<br />

bedeuten.<br />

Statine<br />

Auch CSE-Hemmer genannt, Wirkstoffe zur<br />

Behandlung von Fettstoffwechselstörungen.<br />

40<br />

Stress<br />

<strong>im</strong> Sinne von Dysstress (Leistung ohne Belohnung)<br />

beeinflusst wahrscheinlich den<br />

<strong>Cholesterin</strong>spiegel. Da Stress jedoch nicht<br />

exakt messbar ist, kann das Ausmaß nicht<br />

endgültig beurteilt werden.<br />

Schwankungen der <strong>Cholesterin</strong>konzentration<br />

bis zu 20 mg/dl scheinen jedoch möglich<br />

zu sein.<br />

Triglyceride<br />

sind neben <strong>Cholesterin</strong> die wichtigsten<br />

Blutfette. Sie werden auch als Neutralfette<br />

bezeichnet. Chemisch sind Triglyceride<br />

Verbindungen von Glycerin mit drei Fettsäuren.<br />

Ein zu hoher Triglyceridwert<br />

erhöht das Risiko von Arteriosklerose.<br />

Übergewicht<br />

stellt ab einem best<strong>im</strong>mten Ausmaß einen<br />

eigenständigen Risikofaktor für die Arteriosklerose<br />

dar.<br />

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten,<br />

Übergewicht zu definieren.<br />

· Bezugnahme auf das so genannte<br />

Normalgewicht nach Broca:<br />

Körpergröße in cm minus 100<br />

· Beurteilung nach dem Körpermassenindex<br />

(Body-Mass-Index = BMI)<br />

Körpergewicht in kg<br />

(Körpergröße in m) 2<br />

= BMI<br />

Übergewicht hat ein eigenständiges Risiko<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei<br />

einem BMI > 27,8 kg/m2 bei Männern<br />

und > 27,3 kg/m2 bei Frauen.<br />

· Vergleich mit Gewichtstabellen.<br />

Häufig wird dabei zwischen leichtem,<br />

mittlerem und schwerem Knochenbau<br />

unterschieden.<br />

Ungesättigte Fette<br />

sind in pflanzlichen Fetten wie Pflanzenölen<br />

und hochwertigen Diät-Margarinen<br />

enthalten. Sie tragen dazu bei, das LDL-<br />

<strong>Cholesterin</strong> zu senken. Man unterscheidet<br />

einfach und mehrfach ungesättigte Fette.<br />

Sie sollten jeweils ca. ein <strong>Dr</strong>ittel der Gesamtfettzufuhr<br />

ausmachen.<br />

41


Ein Netz<br />

<strong>voll</strong>er<br />

<strong>Cholesterin</strong><br />

Die Suche <strong>im</strong> Internet unter dem Stichwort<br />

<strong>Cholesterin</strong> bringt rund 84.700 Treffer.<br />

Eine Auswahl wirklich interessanter deutschsprachiger<br />

Adressen finden Sie hier.<br />

42<br />

www.freie-arterie.de<br />

Internet-Seite der Sandoz Pharmaceuticals<br />

GmbH zum Thema <strong>Cholesterin</strong>, mit allen<br />

wichtigen Informationen auch in gesprochene<br />

Form. Außerdem viele köstliche<br />

cholesterinarme Rezepte!<br />

www.becel.de<br />

Wissenswertes rund um die cholesterinbewusste<br />

Ernährung und zum Thema Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, mit vielen<br />

Rezepten für die cholesterinbewusste<br />

Küche.<br />

www.lipid-liga.de<br />

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung<br />

von Fettstoffwechselstörungen und ihren<br />

Folgeerkrankungen<br />

DGFF e. V. (Lipid-Liga)<br />

Waldklausenweg 20<br />

81377 München<br />

Tel.: 089 7191001<br />

Erklärtes Ziel der Lipid-Liga ist die gesundheitliche<br />

Aufklärung durch Umsetzung und<br />

Vermittlung gesicherter Erkenntnisse auf<br />

dem Gebiet der Prävention, Diagnostik<br />

und Therapie von Fettstoffwechselstörungen<br />

sowie der Arteriosklerose.<br />

www.dge.de<br />

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.<br />

(DGE)<br />

Godesberger Allee 18<br />

53175 Bonn<br />

Tel.: 0228 3776600<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist<br />

ein gemeinnütziger Verein. Sie hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die ernährungswissenschaftliche<br />

Forschung zu fördern und aus-<br />

43


zuwerten und Aufgaben der Ernährungsberatung<br />

und -aufklärung zu übernehmen<br />

und durch eigene Maßnahmen dazu<br />

beizutragen, Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />

der Bevölkerung zu erhalten oder<br />

wiederherzustellen.<br />

www.vfed.de<br />

Der VFED ist ein Fachverband und zielt auf<br />

alle <strong>im</strong> Bereich der Ernährung und Diätetik<br />

Arbeitenden und auf alle, die sich dafür<br />

interessieren. Der Verband informiert zu<br />

den Bereichen Ernährung und Diätetik und<br />

möchte die Berufsgruppen <strong>im</strong> Bereich der<br />

Ernährungsberatung fördern.<br />

44<br />

Bei Anregungen oder Fragen zum Thema<br />

<strong>Cholesterin</strong> oder wenn Sie Ihre eigenen<br />

Erfahrungen mitteilen möchten, erreichen<br />

Sie uns per E-Mail unter:<br />

cholesterin@sandoz.de.<br />

Oder aber Sie schreiben uns an die nachfolgende<br />

Adresse.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

Ihre<br />

Sandoz Pharmaceuticals GmbH<br />

Marketing Services<br />

Carl-Zeiss-Ring 3<br />

D-85737 Ismaning<br />

Tel 089 24404-0<br />

Fax089 24404-144<br />

www.sandoz.de<br />

Ernährungstipps<br />

· Essen Sie weniger Fett.<br />

· Schränken Sie vor allem die Aufnahme<br />

gesättigter Fettsäuren ein.<br />

· Essen Sie reichlich Kohlenhydrate.<br />

· Essen Sie nicht jeden Tag Fleisch, am<br />

besten nur dre<strong>im</strong>al pro Woche.<br />

· Essen Sie weniger Wurst.<br />

· Essen Sie mindestens einmal, besser<br />

zwe<strong>im</strong>al pro Woche Seefisch (vor allem<br />

Hering, Makrele und Lachs = enthalten<br />

die blutfettsenkenden Fettsäuren).<br />

· Essen Sie an den restlichen Tagen der<br />

Woche Hauptgerichte aus Getreide,<br />

Teigwaren, Kartoffeln, Naturreis, Soja,<br />

Hülsenfrüchten und Gemüse.<br />

· Ergänzen Sie Ihre Kost täglich durch fettarme<br />

Milchprodukte.<br />

· Belegen Sie Ihr Brot (bevorzugt Vollkornbrot)<br />

öfter mit pflanzlichen Brotaufstrichen,<br />

Magerquarkzubereitungen,<br />

magerem Käse oder Geflügelsülze.<br />

· Nehmen Sie besser frisches Obst als Dessert<br />

statt süße, fetthaltige Nachspeisen.<br />

· Naschen Sie lieber ein wenig Nüsse<br />

oder Kerne als Kartoffelchips, Kräcker,<br />

Kuchen, Schokolade.<br />

· Verwenden Sie für die Zubereitung von<br />

Speisen und Salaten stets Pflanzenöle,<br />

als Streichfett Diät-Margarine.<br />

· Verzichten Sie auf besonders cholesterinreiche<br />

Nahrungsmittel (siehe Tabelle auf<br />

der nächsten Seite).<br />

45


Orientierungshilfe<br />

für eine<br />

cholesterinbewusste<br />

Lebensmittelauswahl<br />

Brot und<br />

Getreideprodukte<br />

Obst und Gemüse,<br />

Kartoffeln<br />

Fisch und Fischwaren<br />

Fleisch und Wurstwaren<br />

Wild und Geflügel<br />

Eier<br />

46<br />

Empfehlenswert<br />

Vollkornbrot, Schrotbrot, Haferflocken, Vollkornnudeln (eifrei),<br />

Naturreis. In Maßen: helle Mehl- und Brotsorten, weißer Reis,<br />

helle Nudeln, Zwieback.<br />

Täglich frisches Obst und Gemüse (frisch oder tiefgefroren),<br />

Hülsenfrüchte, Kartoffeln, fettarm zubereitet, z.B. als Pellkartoffeln,<br />

Püree, Klöße. In Maßen: Bratkartoffeln oder Pommes<br />

frites, mit Pflanzenfetten zubereitet.<br />

Regelmäßig Magerfische, z.B. Kabeljau, Seelachs, Scholle und<br />

Forelle. Ab und zu: Makrele und Hering (auch als Konserve),<br />

Lachs (enthalten günstige Omega-3-Fettsäuren).<br />

Mageres Fleisch von Kalb, Rind, Schwein, magerer Schinken<br />

ohne Fettrand, magere Wurstsorten (z.B. Corned Beef), fettmodifizierte<br />

Diät-Wurstspezialitäten (verfügbar: Teewurst,<br />

Leberwurst, Wiener Würstchen)<br />

Magere Sorten wie Hähnchen (ohne Haut), Pute, Fasan, Reh-,<br />

Hirsch- oder Wildschweinkeule, Hase, magerer Puten-/Hähnchenbrustaufschnitt<br />

Eiklar, streng cholesterinarmes Eipulver (Apotheke), max.<br />

2 Eidotter pro Woche<br />

Weniger empfehlenswert<br />

Fetthaltige Brote, z.B. Croissants,<br />

Buttertoast<br />

Gezuckerte Obstkonserven, kandierte<br />

Früchte, Kartoffelchips, Bratkartoffeln<br />

oder Pommes frites, mit tierischen<br />

Fetten oder pflanzlichen<br />

Hartfetten, z.B. Kokosfett, zubereitet<br />

Aal, Krusten- und Schalentiere<br />

(cholesterinreich)<br />

Durchwachsenes und fettes Fleisch,<br />

Speck, Schweinehack, Fleischkonserven,<br />

Innereien, fettreiche Wurstsorten<br />

(z.B. Salami, Blut-, Mettund<br />

Bratwurst, herkömmliche Teeund<br />

Leberwurst)<br />

Fettes Gänse- und Entenfleisch,<br />

Geflügelhaut<br />

Mehr als 2 Eidotter pro Woche<br />

Empfehlenswert<br />

Weniger empfehlenswert<br />

Milch und Milchprodukte Diät-Milchgetränk und Diät-Joghurterzeugnis mit Pflanzensteri- Vollmilch und <strong>voll</strong>fette Milchpronen<br />

(Becel pro·activ), fettarme Milch- und Milchprodukte (z.B. dukte, Sahne, Sahnejoghurt,<br />

Molke, Buttermilch, Magerquark, fettarmer Joghurt), fettmo- Sahnequark, saure Sahne, Schmand,<br />

difizierter Kaffeeweißer, Käse mit reduziertem Fettgehalt (z.B.<br />

Hüttenkäse, Harzerkäse), fettmodifizierte Käse-Alternativen<br />

Kaffeesahne, fettreiche Käsesorten<br />

Fette und Öle Diät-Halbfettmargarine mit Pflanzensterinen (Becel pro·activ), Schweine- und Gänseschmalz, Talg,<br />

Diät-Margarine mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Speck sowie generell alle Produkte<br />

Fettsäuren, Diät-Pflanzenöle und -Fette, Sonnenblumen-, auf Basis tierischer Fette, Kokosfett,<br />

Distel- und Olivenöl, Maiske<strong>im</strong>öl<br />

Palmkernfett, Mayonnaise, Remouladensauce,<br />

Milchfett<br />

Süßwaren (bei Über- Konfitüren oder Fruchtaufstriche mit wenig Zucker, Fruchteis Zucker, Honig, Zuckeraustauschgewicht<br />

einschränken) oder Fruchtsorbet, mit Süßstoff (Aspartam, Saccarin, stoffe, Nuss-Nougatcreme, Marzipan,<br />

Cyclamat) hergestellte, fettarme Süßwaren<br />

Schokolade, Pralinen, Sahneeiscreme<br />

Kuchen und Gebäck (bei Gebäck mit wenig tierischem Fett, Zucker und Eigelb, z.B. Fett- und eireiche sowie sehr süße<br />

Übergewicht einschränken) Hefe- oder Quark-Öl-Teig mit Obstbelag<br />

Backwaren, z.B. Sahne-, Creme-<br />

Mit Diät-Fetten für die warme Küche hergestellte Backwaren torten, Buttergebäck, Blätterteig<br />

Nüsse (bei Übergewicht<br />

einschränken)<br />

Getränke<br />

Kokosnüsse<br />

Kräuter und Gewürze<br />

Ungesalzene Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Pistazien,<br />

wegen hohem Fettgehalt jedoch nur in Maßen<br />

Mineralwasser, Frucht- und Gemüsesaft, Diät-Getränke, Kaffee<br />

(mäßig), Tee, Alkohol nur in Rücksprache mit Arzt oder<br />

Ernährungsberater<br />

Alle Kräuter und Gewürze<br />

Fruchtnektar, Fruchtgetränke, Colagetränke,<br />

L<strong>im</strong>onaden, hochprozentiger<br />

Alkohol<br />

Bei Bluthochdruck: sparsam salzen<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!