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Herstellen von Platinen - eine Anleitung - Projektlabor

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Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Herstellen</strong> <strong>von</strong> <strong>Platinen</strong><br />

Tino Brast<br />

Tino Brast ..................................................................................1<br />

<strong>Herstellen</strong> <strong>von</strong> <strong>Platinen</strong> ..............................................1<br />

Inhaltsverzeichnis .......................................................1<br />

2.Aus der Praxis: .................................................................2<br />

2.1.Kl<strong>eine</strong> Zusammenfassung .......................................2<br />

...der Ausrüstung ...........................................................2<br />

2.2 Das Layout und die Folie .........................................4<br />

2.3. Vorbereitungen .......................................................6<br />

2.4.Das Belichten der Platine ........................................6<br />

2.4.1. Im <strong>Projektlabor</strong> ....................................................6<br />

2.4.1.1. Einseitige Platine ..............................................6<br />

2.4.1.2. Doppelseitige Platine ........................................7<br />

2.4.2.In Eigeninitiative ...................................................7<br />

2.5. Entwickeln der belichteten Platine ..........................8<br />

2.6. Ätzen der Platine ....................................................9<br />

2.7.Bohren der Platine ...................................................9<br />

2.8. Entfernen der Fotolackreste ...................................9<br />

3.Andere Herstellungsmöglichkeiten.............................................12<br />

3.1. Möglichkeit: Ätzen 1. ........................................................12<br />

3.2. Möglichkeit: Ätzen 2. ........................................................12<br />

3.3. Möglichkeit: Fräsen ...........................................................12


1.Was sind <strong>Platinen</strong>?<br />

<strong>Platinen</strong> sind Platten auf welche man die Bauteile, welche man benötigt, lötet und sie<br />

sorgen somit für den Halt dieser Bauteile und ihre elektrischen Kontakte!<br />

1.1.Aufbau <strong>von</strong> <strong>Platinen</strong><br />

Eine Platine besitz <strong>eine</strong> Schutzfolie, damit<br />

sie nicht belichtet werden kann, ohne<br />

unser Zutun. Dann kommt der Photolack,<br />

welcher sich beim Belichten äuflöst und<br />

die zu ätzenden Bereiche freilegt. Die<br />

dritte Schicht ist der Kupfer, welcher die<br />

späteren Leiterbahnen ergibt. Und zu<br />

guter letzt kommt das Trägermaterial,<br />

dessen Name ja selbsterklärend ist.


Oben ist <strong>eine</strong> kupferkeschierte,<br />

fotobelichtete und entwickelte Platine zu<br />

sehen. Die Flächen, die stehen bleiben,<br />

ersch<strong>eine</strong>n nun dunkel. Die Platine in der<br />

Mitte ist bereits geätzt, enthält aber noch<br />

die Fotoschicht. Die untere Platine<br />

schließlich wurde <strong>von</strong> der Fotoschicht<br />

befreit und kann gebohrt werden<br />

2.Aus der Praxis:<br />

2.1.Kl<strong>eine</strong> Zusammenfassung<br />

Die Erstellung eigener <strong>Platinen</strong> erfolgt in mehreren Schritten. Bei eigenen<br />

Schaltungsentwürfen wird man mit Hilfe <strong>eine</strong>s ECAD-Programmes am PC ein<br />

Schaltbild zeichnen und daraus ein <strong>Platinen</strong>layout anfertigen. In unserem Fall<br />

handelt es sich um das Layoutprogramm EAGLE. Aus dem Drucker kommt<br />

schließlich <strong>eine</strong> schwarze Vorlage auf transparenter Folie. Diese wird zum<br />

Belichten auf die fotobeschichtete Platine gelegt. Nach der Belichtung wird die<br />

Fotoschicht in <strong>eine</strong>m Bad entwickelt. Dabei werden die Leiterbahnen auf dem<br />

Kupfer als schwarze Strukturen erkennbar. Anschließend verweilt die Platine<br />

solange in <strong>eine</strong>m Ätzmittelbad, bis das nicht <strong>von</strong> der Fotoschicht bedeckte<br />

Kupfer <strong>von</strong> der Platine abgelöst ist. Als letzten Arbeitsschritt wird die geätzte<br />

Platine <strong>von</strong> der Fotoresistschicht befreit. Doch fangen wir ganz vorn an, also<br />

bei..<br />

...der Ausrüstung<br />

Zunächst benötigt man ein Gefäß, in dem man das Ätzbad anrichten, heizen<br />

und lagern kann. Dazu eignet sich ein kl<strong>eine</strong>s Kunststoff-"Aquarium", etwas<br />

größer als <strong>eine</strong> Europakarte (160x100mm).Wir nutzen das ISEL-Ätzgerät Typ<br />

2 im <strong>Projektlabor</strong> und brauchen somit k<strong>eine</strong>n abenteuerlichen Einkauf im<br />

Zooladen starten.<br />

Jenes Gerät sieht dem unserem sehr<br />

ähnlich!


Die Ätzflüssigkeit ist im Labor ebendfalls vorhanden, wenn man unbedingt zu<br />

hause Ätzen will geht man am besten in <strong>eine</strong>n Elektronikladen und besogt<br />

sich Eisen-III-Chlorid, Ammoniumpersulfat oder besser Natriumpersulfat.<br />

Zum Belichten der <strong>Platinen</strong> benötigt man ein professionelle(welches wir zur<br />

Verfügung haben) oder selbstgebautes Belichtungsgerät mit mehreren UV-<br />

Röhren kl<strong>eine</strong>r Leistung- oder <strong>eine</strong> alte „Höhensonne“, die ein intensives,<br />

hellblaues UV-Licht abgibt.<br />

Eine ausgemusterte<br />

Höhensonne ermöglicht die<br />

Belichtung <strong>von</strong> <strong>Platinen</strong> in<br />

weniger als 2 Minuten<br />

Da die älteren Höhensonnen meist mit 300-400 Watt sehr intensiv sind, sollte<br />

man k<strong>eine</strong>sfalls in die eingeschaltete UV-Röhre schauen! Wie beim Bräunen<br />

mit dem Gerät ist auch für unsere Zwecke <strong>eine</strong> Schutzbrille unbedingte<br />

Pflicht, solange das Gerät in Betrieb ist!<br />

Kommerzielle<br />

Belichtungsgerät, welches wir<br />

nutzen!


Als Belichtungshilfe kann man sich <strong>eine</strong>n Belichtungsrahmen bauen. Er dient<br />

dazu, die transparente Folie plan auf die Platine zu drücken. Damit sind<br />

scharfe und klare Leiterbahnen ohne Unterätzungen gewährleistet. Für den<br />

Anfang geht es aber auch mit <strong>eine</strong>r glatten Fläche (Tisch, Buch) und <strong>eine</strong>r<br />

dünnen Glasplatte.<br />

Der<br />

Belichtungsrahmen<br />

besteht aus <strong>eine</strong>r<br />

glatten Unterlage,<br />

etwas Schaumstoff<br />

und <strong>eine</strong>r<br />

Glasscheibe<br />

Nun fehlt nur noch etwas Entwickler für den Fotopositivlack der Platine. Dazu<br />

kann man im Elektronikladen kl<strong>eine</strong> 10g-Päckchen teuer kaufen oder in der<br />

Drogerie oder Apotheke Ätznatron (Natriumhydroxid) im Kilopack beziehen.<br />

Ein Kilo reicht für sehr viele Entwicklungen und wird nicht schlecht, solange es<br />

in luftdichter Verpackung gelagert wird, da es leicht Feuchtigkeit anzieht und<br />

bald unbrauchbar wird. Es sieht aus wie weißes Granulat. Im <strong>Projektlabor</strong><br />

nutzen wir Entwicklungskonzentrat, welches im Verhältniss 1:10 verdünnt<br />

wird.<br />

2.2 Das Layout und die Folie<br />

Zuerst muß ein <strong>Platinen</strong>layout erstellt oder aus <strong>eine</strong>m Buch oder Zeitschrift<br />

auf <strong>eine</strong> transparente Folie kopiert werden. Das Layout, dass sich schwarz<br />

auf der Folie abhebt, muß wirklich lichtdicht sein. Um dies zu prüfen, hält man<br />

es gegen <strong>eine</strong> Lichtquelle. Falls etwas Licht durch die Leiterbahnen scheint,<br />

zieht man die betreffenden Stellen mit schwarzem Edding-Stift nach oder legt<br />

<strong>eine</strong> weitere Folie exakt auf die bisherige und fixiert diese mit transparentem<br />

Tesa-Film. Die Edding-Methode eignet sich nur für recht dicke Leiterbahnen.<br />

Wir erstellen das Layout mit dem Programm EAGLE, wobei einige Dinge beim<br />

Drucken zu beachten sind um ein gutes Layout auf Folie zu erhalten. Im<br />

„Druck-Menü“ muß man die Option „Black“ und „Solid auswählen, damit die<br />

vorhandenen Füllmuster als ausgefüllte Fläche gedruckt werden und<br />

sämtliche Farben in schwarz auf dem Drucker ausgegeben werden. Bei<br />

doppelseitigen <strong>Platinen</strong> muss noch beachtet werden, dass beim Ausdrucken<br />

der „top-Layers“(Oberseite) die Option „mirror“ aktiviert ist. Beim „bottom-<br />

Layer“(Unterseite) darf diese Option natürlich nicht aktiviert sein. Ebenfalls<br />

wichtig ist, dass der „Scale factor“ auf 1 steht.


Dialog für die Druckereinstellungen<br />

(in EAGLE)<br />

Ist die transparente<br />

Folie nicht<br />

lichtdicht, klebt<br />

man zwei Folien<br />

deckungsgleich<br />

übereinander<br />

Falls Sie ein Layout aus <strong>eine</strong>r Zeitschrift oder <strong>eine</strong>m Buch kopieren, sollten<br />

Sie gleich mehrere transparente Folien anfertigen, die absolut gleich kopiert<br />

wurden, da sich <strong>eine</strong> geringe Verzerrung des Fotokopierers in X- oder Y-<br />

Richtung nicht vermeiden lässt. Nur dann ist es möglich, zwei oder eventuell<br />

sogar drei Folien absolut deckungsgleich übereinander zu legen und zu<br />

fixieren. Auch bei mittelmäßigen Kopien erhält man spätestens bei drei<br />

übereinander liegenden Folien ein lichtdichtes Layout. Das sollte jedoch nur<br />

<strong>eine</strong> Notlösung sein.<br />

Statt hochtransparenter Folie verwenden manche Experten auch das weniger<br />

durchsichtige Transparentpapier aus dem Schreibwarenhandel. Dieses nimmt<br />

im Kopierer den Toner besser an als die glatte Transparentfolie. Oft kommt<br />

man mit <strong>eine</strong>r Kopie aus und ist nicht gezwungen, mehrere Folien<br />

übereinander zu legen. Das Verfahren verlangt jedoch verlängerte<br />

Belichtungszeiten.<br />

Ein Schritt zu qualitativ sehr hochwertigen Layouts kann der Gang in ein<br />

Werbestudio oder ein Prepress-Center sein, das über <strong>eine</strong>n Fotobelichter<br />

verfügt. Die resultierende Folie wird etwas teurer sein als die Kopien aus dem<br />

Copyshop, dafür weist sie <strong>eine</strong>n wesentlich besseren Kontrast, hohe<br />

Lichtdichte und gute Kantenschärfe auf. Fragen Sie dort einmal, ob man<br />

Ihnen helfen kann. Auch Druckereien besitzen oft <strong>eine</strong>n Fotobelichter.<br />

Insbesondere dort gelangt man eher zum Ziel, wenn man das Layout mit<br />

<strong>eine</strong>m ECAD-System (EAGLE o.ä.) selbst erstellt hat und es auf <strong>eine</strong>r


Diskette beispielsweise als EPS-Datei (Encapsulated Postscript) mitbringt.<br />

Die meisten Fotobelichter werden über <strong>eine</strong>n Computer gesteuert,<br />

andererseits verfügen ECAD-Programme über entsprechende Treiber für<br />

Fotobelichter.<br />

2.3. Vorbereitungen<br />

Die Layoutfolie liegt auf dem Tisch, nun wird der Entwickler vorbereitet: 7g<br />

oder <strong>eine</strong>n gehäuften Teelöffel in 0,8 Liter handwarmes (25-35 Grad) Wasser<br />

geben und gut rühren, damit sich das Pulver auflöst. In unserem Fall einfach<br />

den Entwickler im Verhältnis <strong>von</strong> 1:10 mit Wasser mischen.<br />

Das Ätzmittel wird in <strong>eine</strong>m großen, verschließbaren Glas nach <strong>Anleitung</strong> des<br />

Herstellers angesetzt. Eisen-III-Chlorid, Ammoniumpersulfat oder<br />

Natriumpersulfat setzt man bei ca. 40-50 Grad heißem Wasser an. Vorsicht:<br />

Dabei können schädliche Dämpfe entstehen. Deshalb sollte man den Raum<br />

gut lüften, die Flüssigkeit am offenen Fenster oder im Freien ansetzen. Eine<br />

gute Menge da<strong>von</strong> anschließend in das "Aquarium" oder die Ätzkuvette<br />

geben. Besser als mit Eisen-III-Chlorid ist das Arbeiten mit<br />

Ammoniumpersulfat. Das weiße Pulver ist im Wasser gelöst völlig<br />

durchsichtig und der Ätzvorgang kann gut verfolgt werden. Je mehr Kupfer die<br />

Ätzlösung aufnimmt, desto blauer wird sie und setzt schließlich Kristalle ab.<br />

Eisen-III-Chlorid hingegen ergibt <strong>eine</strong> gelblich undurchsichtige Brühe.<br />

Umständlich: Zum Prüfen der Platine ist diese bei Eisen-III-Chlorid erst aus<br />

dem Ätzbad zu entfernen. Die beste Wahl jedoch ist Natriumpersulfat, dass<br />

wie Ammoniumpersulfat als weißes Pulver geliefert wird, jedoch k<strong>eine</strong><br />

Kristalle absetzt, die nur schwer aus dem Behältnis zu entfernen sind. Mit<br />

Erschöpfung der Ätzflüssigkeit nimmt Natriumpersulfat mehr und mehr <strong>eine</strong><br />

dunkel blaue Farbe an. Im <strong>Projektlabor</strong> ist die Ätzkuvette in <strong>eine</strong> netten<br />

Kasten um giftige Dämpfe abzuhalten und <strong>eine</strong>n gewisse Sicherheit zu<br />

gewähren.<br />

2.4.Das Belichten der Platine<br />

2.4.1. Im <strong>Projektlabor</strong><br />

2.4.1.1. Einseitige Platine<br />

Die Belichtungsvorlage wird mit der Druckseite nach oben auf die Glasplatte<br />

des Belichtungsgerätes gelegt. Anschließend wird unter gedämpftem Licht die<br />

Schutzfolie vom <strong>Platinen</strong>material abgezogen. Danach wird sie mit der<br />

fotoempfindlichen Schicht auf die Vorlage gelegt und vorsichtig der<br />

Vakuumrahmen heruntergeklappt. Wenn Platine und Layout richtig auf der<br />

Glasplatte liegen, wird das Vakuum eingeschaltet. Nun kann noch ein letztes<br />

Mal die Lage überprüft werden. Wenn beides noch nicht richtig liegt, dann<br />

Vakuum abschalten und Rahmen noch ein mal vorsichtig hochklappen und<br />

Lage korrigieren. Ansonsten den Deckel des Belichtungsgerätes vorsichtig<br />

herunterklappen. Da das Layout <strong>von</strong> unten angestrahlt werden muss, sind<br />

folgende Schalterstellungen am Gerät zu wählen:<br />

• Vakuum ein<br />

• Ventilator aus


• Kopie oben aus<br />

• Kopie unten ein<br />

Die Entwicklungszeit beträgt ca. 20-30 Sekunden. Die Leiterbahnen müssen<br />

deutlich erkennbar sein und an den Stellen, wo geätzt werden soll, muss die<br />

Platine metallisch blank sein. Um dies zu überprüfen, sollte man sie nach<br />

abgelaufener Zeit kurz mit fließend kaltem Wasser abspülen. Sollte noch ein<br />

Schleier vorhanden sein, so kann man die Platine ruhig 1 Minute im<br />

Waschbecken liegen lassen und anschließend noch einmal mit Wasser<br />

abspülen. Den Schleier kann man auch sehr vorsichtig abwischen (löst sich<br />

ganz leicht). Wenn auch dies nicht funktioniert, dann war die Entwicklungszeit<br />

zu kurz und man sollte die Platine noch einmal zurück ins Entwicklungsbad<br />

legen, um die Entwicklungszeit zu verlängern. Aufgrund <strong>von</strong><br />

Fertigungsunterschieden und Lagerzeiten verhalten sich die <strong>Platinen</strong> leider<br />

nicht immer gleich.<br />

2.4.1.2. Doppelseitige Platine<br />

Zuerst wird aus den beiden Layoutseiten <strong>eine</strong> Tasche geklebt. Dabei ist zu<br />

beachten, dass die Pads deckungsgleich übereinander liegen. In diese wird<br />

die Platine vorsichtig zur Belichtung eingeschoben. Zur Herstellung dieser<br />

Taschen wird ein rechter Winkel aus 1,5mm dicken Streifen (<strong>Platinen</strong>reste),<br />

knapp außerhalb der <strong>Platinen</strong>abmessungen mit doppelseitigem Klebeband<br />

festgeklebt. Dieser dient als Anschlag für die Platine. Die zweite Folie wird<br />

ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband daran befestigt, nachdem sie über<br />

dem Lichtkasten deckungsgleich angeordnet wurde. Die Schutzfolie wird bei<br />

gedämpften Licht auf beiden Seiten der Platine abgezogen und anschliessend<br />

die Platine in die angefertigte Layout-Tasche gesteckt. Diese wird dann auf<br />

die Glasplatte des Belichtungsgerätesgelegt und wenn alles richtig liegt der<br />

Folienrahmen heruntergeklappt. Bevor das Vakuum eingeschaltet wird, kann<br />

nun noch ein mal überprüft werden, ob alles richtig liegt. Da das Layout <strong>von</strong><br />

beiden Seiten angestrahlt werden muss, sind folgende Schalterstellungen am<br />

Gerät zu wählen:<br />

• Vakuum ein<br />

• Ventilator aus<br />

• Kopie oben ein<br />

• Kopie unten ein<br />

Die Belichtungszeit für Klarsichtfolien beträgt ca. 45 Sekunden. Für die matten<br />

Layoutfolien sind ca. 2,5 Minuten nötig. Nach Ablauf der Belichtungszeit<br />

werden die Lampen und das Vakuum ausgeschaltet. VORSICHT beim Öffnen<br />

des Gerätes! Sollte sich der Vakuumrahmen nicht leicht abheben lassen,<br />

kurze Zeit warten und nicht mit Gewalt anheben!<br />

2.4.2.In Eigeninitiative


Ziehen Sie nun die dunkle Schutzfolie <strong>von</strong> der Platine ab und positionieren sie<br />

mit dem Fotolack nach oben auf <strong>eine</strong> plane Fläche. Ohne Zeitverzug legen sie<br />

nun das <strong>Platinen</strong>layout auf die Platine und decken beides mit <strong>eine</strong>r dünnen<br />

Glasplatte ab. Verwendet man <strong>eine</strong> dicke Glasplatte, muß die Belichtungszeit<br />

verlängert werden. Prüfen Sie noch einmal, ob das Layout richtig herum und<br />

nicht etwa seitenverkehrt aufliegt. Eine eventuell vorhandene Beschriftung im<br />

Layout muß lesbar sein! Rechts und links des Layouts beschweren Sie die<br />

Glasplatte mit einigen Büchern, damit die Folie sehr dicht auf die Platine<br />

aufliegt. Nur so erreichen Sie <strong>eine</strong> gute Kantenschärfe der Leiterbahnen und<br />

vermeiden häßliche Unterätzungen, die sich bei dünnen Leiterbahnen<br />

besonders negativ auswirken. Jetzt wird das Ganze mit der Höhensonne ca. 1<br />

Minute und 45 Sekunden belichtet, der Abstand zur Platine beträgt dabei etwa<br />

15-20 cm. Die Höhensonne hat <strong>eine</strong> Leistung <strong>von</strong> 300 Watt, bei anderen<br />

Werten ist die Belichtungszeit durch Ausprobieren zu ermitteln. Dazu kann<br />

man kl<strong>eine</strong> <strong>Platinen</strong>reste in Briefmarkengröße verwenden, die man erst mit<br />

verschiedenen Zeiten belichtet und dann entwickelt. Verwenden Sie ein<br />

kommerzielles Belichtungsgerät mit vier UV-Röhren, beträgt die<br />

Belichtungszeit in den meisten Fällen 5 Minuten. Dies gilt auch für die<br />

Gesichtsbräuner, die man gleichfalls zum Belichten der Platine benutzen<br />

kann.<br />

2.5. Entwickeln der belichteten Platine<br />

Der Entwicklungsvorgang mit der vorbereiteten Entwicklungflüssigkeit dient<br />

dazu, den belichteten Teil des Fotolacks <strong>von</strong> der Platine abzulösen. Die<br />

Entwicklerflüssigkeit sollte etwa handwarm (20-25 Grad) sein. Legen Sie nun<br />

die belichtete Platine in den Entwickler und bewegen sie mit Hilfe der<br />

Fotozange unentwegt im Bad. Das Layout sollte nach etwa 5 bis 10 Sekunden<br />

erkennbar werden. Ist das Layout schon nach 1-2 Sekunden zu sehen, so ist<br />

zu lange belichtet worden. Wurde der Fotopositivlack schon nach ein paar<br />

Sekunden vollständig aufgelöst (es verbleibt kein Fotolack auf der Platine),<br />

wurde sehr stark überbelichtet. In beiden Fällen ist die Belichtungszeit<br />

entsprechend zu kürzen.<br />

Eine korrekt belichtete Platine wird nach 20-30 Sekunden voll entwickelt sein.<br />

Mit der Kunststoff-Fotozange nehmen Sie die Platine aus dem Entwickler,<br />

spülen sie mit Wasser gründlich ab und stellen sie auf ein Tuch zum Trocknen<br />

senkrecht auf. Die Kupferbahnen sind sehr deutlich als dunkle Zeichnung auf<br />

der kupfernen Platine erkennbar.<br />

Fix und fertig: Platine aus<br />

eigener Herstellung


Vergleichen Sie die Farbe des Kupfers mit der <strong>eine</strong>r rein kupfernen Platine.<br />

Stellen Sie fest, daß die entwickelte Platine noch <strong>eine</strong>n grünlich blauen<br />

Lackschleier aufweist, legen Sie die Platine nochmals für einige Sekunden in<br />

die Entwicklerlösung, bis der Rest des unerwünschten Lackes abgelöst ist.<br />

Auf den blanken Kupferflächen darf kein Lackschleier verbleiben, er würde<br />

den folgenden Ätzvorgang behindern.<br />

2.6. Ätzen der Platine<br />

Das Ätzen dient dazu, den nicht <strong>von</strong> Fotolack bedeckten Teil der Platine <strong>von</strong><br />

Kupfer zu befreien. Die entwickelte und getrocknete Platine legt man nun in<br />

die bereits erwärmte Ätzflüssigkeit. Zum vorbereiten der Ätzflüssigkeit im<br />

<strong>Projektlabor</strong> wird die Heizung über die Steckdosenleiste eingeschaltet und die<br />

Luftzufuhr vorne am Tisch am blauen Hahn langsam aufgedreht. Aus<br />

Sicherheitsgründen muss der Abzug (kl<strong>eine</strong>r roter Knopf) eingeschaltet sein.<br />

Beim Ätzen in Eigeninitiative sowie im <strong>Projektlabor</strong> ist besondere Vorsicht<br />

geboten: Ihre Augen sind unbedingt vor Ätzflüssigkeit zu schützen!<br />

Ab und zu prüfen Sie den Ätzfortschritt und schauen nach, ob die Platine<br />

gleichmäßig geätzt wird. Der Ätzvorgang ist abgeschlossen, sobald auf der<br />

Platine k<strong>eine</strong> Kupferreste zu sehen sind, die verbleibenden Leiterbahnen sind<br />

ja mit Fotolack abgedeckt und ersch<strong>eine</strong>n dunkel. Die Platine sollte - bei<br />

Verwendung <strong>von</strong> Ammonium- oder Natriumpersulfat und <strong>eine</strong>r Temperatur<br />

<strong>von</strong> etwa 40 Grad - nach etwa 15-30 Minuten vollständig geätzt sein, welches<br />

auch der Ätzzeit des im <strong>Projektlabor</strong> verwendeten Materials entspricht. Falls<br />

die Ätzflüssigkeit kälter ist, verlängert sich der Ätzvorgang. Die geätzte Platine<br />

wird nun gründlich mit Wasser abgespült und mit Pressluft getrocknet. Zu<br />

hause tuts zum trocknen auch ein alter Lappen.<br />

2.7.Bohren der Platine<br />

Nach dem Trocknen kann die Platine gebohrt werden. Bohrungen für<br />

Drahtbrücken werden mit 0,6 mm gefertigt und ein ebenso dicker Silberdraht<br />

verwendet. Normale Bohrlöcher für ICs, 1/4 Watt Widerstände und<br />

dergleichen bohrt man mit 0,8 mm Durchmesser. Dickere Anschlußdrähte für<br />

die Diode 1N4001 oder Steckverbinder (z.B. Sub-D-Stecker) benötigen 1 mm<br />

Durchmesser. Im <strong>Projektlabor</strong> findet das Bohren im Raum HT 309 statt.<br />

2.8. Entfernen der Fotolackreste<br />

Dies kann mit Aceton (Vorsicht, giftig!) und <strong>eine</strong>m Lappen geschehen, besser<br />

ist folgender Trick: Die getrocknete, geätzte Platine ca. 2-3 Minuten mit der<br />

"Höhensonne" oder dem Belichtungsgerät ohne Vakuum (im <strong>Projektlabor</strong>)<br />

direkt belichten, anschließend kurz in den Fotoentwickler legen, der alle Reste<br />

des Fotolacks vollständig entfernt. Zu guter letzt die Platine mit <strong>eine</strong>r dünnen


Schicht Lötlack einsprühen, jenes schützt die Leiterbahnen vor Oxidation und<br />

verbessert die Leitfähigkeit!...Somit ist die Platine fertig!<br />

3. Andere Herstellungsmöglichkeiten und Kosteninfos für<br />

Heimwerker ;-)<br />

3.1. Möglichkeit: Ätzen (mit Photolackbeschichteten <strong>Platinen</strong>)<br />

Dazu notwendig: Beispiel: Kosten:<br />

<strong>Platinen</strong>material Photobeschichtete Epoxydplatten ca.1€ pro dm²<br />

Entwickler Natriumhydroxyd (NaOH) ca.1€ für 20g (ergibt ~2 Liter)<br />

Säure Amoniumpersulfat, oder Natriumpersulfat ca.2€ für 100g (ergibt ~800ml)<br />

Lichtschablone (Laser-)druckerfolie, Papier, Drucker ca.1€ für 3Folien<br />

Werkzeug Glasschalen, Säge, Bohrer, Topf ca.1€ für 1mm Bohrer<br />

Dabei fehlen natürlich noch die Kosten die Ätzapperatur.<br />

3.2. Möglichkeit: Ätzen (mit Edding)<br />

Dazu notwendig: Beispiel: Kosten:<br />

<strong>Platinen</strong>material Kupferbeschichtete Epoxydplatten ca.1€ pro dm²<br />

Säure Amoniumpersulfat, oder Natriumpersulfat ca.2€ für 100g (ergibt ~800ml)<br />

Filzschreiber Folienschreiber (Säureresistent) ca.3€<br />

Werkzeug Glasschalen, Säge, Bohrer, Topf ca.1€ für 1mm Bohrer<br />

Hierbei muss man nur die Leiterbahnen nach belieben aufmalen, und wie<br />

oben beschrieben ätzen und bohren. Dabei sind ein Lineal und ein kl<strong>eine</strong>s<br />

Messer zum Ausbessern (die Tinte einfach wegkratzen) sehr hilfreich. Mit<br />

Alkohol (Spiritus) kann man immer "nochmal <strong>von</strong> vorne anfangen"<br />

3.3. Möglichkeit: Fräsen<br />

Dazu notwendig: Beispiel: Kosten:<br />

<strong>Platinen</strong>material Kupferbeschichtete Epoxydplatten ca.1€ pro dm²<br />

Werkzeug Säge, Bohrer, Miniatur-Fräßkopf ca.1€ für 1mm Bohrer, 5€ für Minifräßkopf<br />

Am besten die Leiterbahnen mit Bleistift vorzeichnen und dann mit ruhiger Hand mit <strong>eine</strong>m<br />

Graviergerät die Leiterbahnen möglichst sauber herrausfräsen. Am besten <strong>eine</strong>n<br />

Kegelförmigen Kopf verwenden.<br />

Hierbei ist zu sagen: Übung macht den Meister.<br />

Es gibt auch Computergesteuert Fräsen, wobei man das Layout einspeist und dann<br />

hochpräzise die Bahnen herausgefräst werden.<br />

Quellen: Projktlabor-Ordner , Internetquellen

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