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Ästhetik - Dr. Zenker Dermatologie

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Perfekte Fingerspitzen<br />

Vorteile und Risiken rund um Pflege,<br />

Lacke, Kunstnägel & Co.<br />

Hypertrichose<br />

Ausgabe 02/09 • Band 1<br />

Von Hirsutismus bis Nävuszellnävus<br />

gekonnt Haare entfernen.<br />

Zum Begriff der „<strong>Ästhetik</strong>“<br />

Eine kritisch-konstruktive Annäherung<br />

aus sprachlicher Perspektive von<br />

Prof. <strong>Dr</strong>. Claudia Finkbeiner.


18<br />

derma aktuell<br />

Pigmentflecken deutlich abgeschwächt<br />

Neues Verfahren gegen Chloasma<br />

Interview mit <strong>Dr</strong>. Sabine <strong>Zenker</strong> | München<br />

Typisch für das Chloasma ist seine Renitenz: Es gibt leider nicht „die“ Chloasmatherapie,<br />

die 100%igen Erfolg verspricht. Fruchtsäure-Peelings, TCA oder<br />

Laser – manchmal klappt es, oft nicht. Frau <strong>Dr</strong>. Sabine <strong>Zenker</strong>, niedergelassene<br />

Dermatologin, entwickelte aus diesem Grund ein eigenes Verfahren, das Depi-<br />

FastPeel® (DFP). Wie erfolgversprechend ist diese Methode?<br />

Frau <strong>Dr</strong>. <strong>Zenker</strong>, könnten Sie in zwei bis<br />

drei Sätzen das Krankheitsbild Chloasma<br />

charakterisieren?<br />

» <strong>Zenker</strong>: Eine Hyperpigmentierung<br />

gehört zu den erworbenen Hauterkrankungen;<br />

man hat sie sozusagen<br />

nicht von Geburt an. Diese großflächigen<br />

Pigmentflecken, wie zum Beispiel<br />

Melasma oder Chloasma, aber<br />

auch Pigmentflecken nach Entzündungen<br />

(postinflammatorische Hyperpigmentierungen),<br />

entstehen bei entsprechender<br />

Neigung des Patienten<br />

durch vermehrte Sonnenbestrahlung,<br />

Anwendung von Kosmetika, häufig<br />

auch bei Unreinheiten der Haut und<br />

Akne. Die scharf begrenzten, gräulichbraunen<br />

Maculae mit unregelmäßiger,<br />

oft landkartenartiger Form sind prinzipiell<br />

rückbildungsfähig. Sie befinden<br />

sich bevorzugt im Gesicht, und da an<br />

Stirn, Schläfen, Wangen und Kinn.<br />

Wie hoch ist der Leidensdruck?<br />

» Der Leidensdruck ist immens: Ich<br />

habe Patientinnen in der Praxis gehabt,<br />

die sich ohne Make-up nicht<br />

mehr vor die Tür trauten. Einige Frauen<br />

geraten richtig in eine Depression;<br />

sie gehen gar nicht mehr unter Leute<br />

und nicht ins Licht!<br />

Warum ist jede Chloasmabehandlung<br />

Ihrer Meinung nach eine Herausforderung<br />

für den therapierenden Arzt - und<br />

eine Geduldsprobe für die Patientin?<br />

» Leider gibt es kein Verfahren, mit dem<br />

wir den Patienten sicher und dauerhaft<br />

von dieser Erkrankung befreien<br />

können. Auch können wir grundsätzlich<br />

und bei allen Verfahren (sofern<br />

wir wirklich ehrlich sind) – prinzipiell<br />

auch mit meinem – nicht sicher<br />

vorhersagen, wie der Behandlungs-<br />

ästhetische dermatologie 2 · 2009<br />

erfolg sein wird. Zudem können wir<br />

präoperativ die Lokalisation des Pigmentes<br />

nicht sicher definieren. Wer<br />

lässt sich schon gerne eine Probebiopsie<br />

aus der Gesichtshaut entnehmen?<br />

Die genaue Lokalisation würde<br />

uns auch nur sagen, dass der Erfolg<br />

besser wäre, je höher das Pigment in<br />

der Dermis liegt. Übrig bleiben würden<br />

die Fälle, bei denen grundsätzlich<br />

jede Therapie schwierig ist.<br />

Was wir aber leider immer öfter sehen,<br />

ist die postinf lammatorische<br />

Hyperpigmentierung nach Therapien<br />

mit Lasern oder TCA: Wenn der<br />

Mensch behandelt wurde und die Entzündungsphase<br />

abgeschlossen ist bzw.<br />

die Krusten – von welchem Verfahren<br />

auch immer – wieder abgeheilt sind,<br />

kommt bei dieser Art von Erkrankung<br />

häufig eine Entzündung als Reaktion,<br />

die dann zu einer Hyperpigmentierung<br />

führt. Und dieses Problem tritt<br />

häufiger auf, je dunkler der Hauttyp<br />

ist.<br />

Ich halte das Melasma für eine sehr<br />

sehr schwierig zu behandelnde Hauterkrankung;<br />

es ist eben unvorhersehbar<br />

ob wir Erfolg haben. Der Erfolg<br />

hängt ganz individuell vom einzelnen<br />

Patienten ab und eventuellen Vorbehandlung,<br />

denn: Je länger es besteht<br />

und je häufiger es vorbehandelt wurde,<br />

je dunkler es ausgeprägt ist, desto<br />

schwieriger wird es…!<br />

Cave Sonne?<br />

» Ja, denn auf Sonne reagieren die meisten<br />

Patientinnen empfindlich. Man<br />

vermutet beim Chloasma unter anderem<br />

eine Art Kontaktallergie, die<br />

dann durch UV-Licht verstärkt wird.<br />

Doch man darf auf keinen Fall so weit<br />

gehen, der Patientin jeden Spaziergang<br />

<strong>Dr</strong>. Sabine <strong>Zenker</strong><br />

Dermatologin und Beirätin<br />

der „Ästhetischen Dermato-<br />

logie & Kosmetologie“ in<br />

Sachen Kosmetik<br />

oder das Skifahren zu verbieten. Ich<br />

empfehle einen hohen Lichtschutzfaktor<br />

(LSF) von 50 im Schnee sowie in<br />

den Bergen, am Meer und sonst auch<br />

je nach Hauttyp mindestens LSF 20.<br />

Sie haben in Ihrer Praxis ein neues Verfahren<br />

(DFP) entwickelt, das mehr Erfolg<br />

verspricht. Wo liegen die Vorteile gegenüber<br />

den althergebrachten Methoden?<br />

» Die Tatsache, dass ich selbst unter<br />

Chloasma litt und mein Problem mit<br />

den sozusagen üblichen Verfahren<br />

nicht in den Griff bekam, war natürlich<br />

auch eine Triebfeder, eine andere<br />

Methode zu entwickeln. Nachdem<br />

ich ja in meiner Praxis auf Peelings<br />

spezialisiert bin, habe ich mich weltweit<br />

auf diesem Gebiet umgeschaut.<br />

Und eine Firma bot früher einmal ein<br />

chemisches Peel in Form einer Maske<br />

an – ohne jedoch Inhalts- und Wirkstoffe<br />

zu deklarieren. Das war für<br />

mich als Dermatologin natürlich kein<br />

gangbarer Weg, will ich doch wissen,<br />

womit ich therapiere! Das Prinzip<br />

mit der Maske fand ich aber sehr<br />

spannend: Man kann die Einwirkzeit<br />

bestimmen, je nach Hauttyp und<br />

Schwere des Chloasmas. Die medizinischen<br />

Wirkstoffe, die in der neuen<br />

Maske enthalten sein sollten, damit<br />

die zwei Prinzipien Keratolyse und<br />

Depigmentation Hand in Hand gehen,<br />

waren schnell definiert:<br />

Foto: AdvanSkin/Goran Nitschke


»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Hydrochinon (HQ);<br />

1,4-Dihydroxybenzol,<br />

Tretinoin (Trans-Retinoic-Acid)<br />

Kojisäure (5-Hydroxy-2-(Hydroxymethyl)-4-Pyrone)<br />

Salicylsäure,<br />

Alpha-Hydroxy-Säure (AHA) und<br />

Vitamin C (Ascorbinsäure).<br />

Nun fehlte nur noch das Vehikel, das<br />

geeignete Trägersystem für unsere<br />

Maske. Das Herausfinden der geeigneten<br />

Basis, in der die Wirkstoffe verfügbar<br />

sein sollen, gestaltete sich in<br />

Zusammenarbeit mit dem Apotheker<br />

als längerer Entwicklungsprozess:<br />

Sie können sich vorstellen, wie unterschiedlich<br />

zum Beispiel eine Lösung,<br />

im Gegensatz zum Beispiel zu einer<br />

Zinkpaste, Wirkstoffe in der Haut<br />

freisetzt! Schließlich endete unsere<br />

klinische Anwendungsbeobachtung in<br />

einer Maske mit medizinischen Wirkstoffen,<br />

der wir den Namen DepiFast-<br />

Peel® (DFP) gaben!<br />

Wie läuft diese Behandlung genau ab?<br />

» In der Regel erfordert diese Behandlung<br />

keine Vorbereitung. Patienten<br />

mit schwerer Akne profitieren allerdings<br />

von einer dermatologischen<br />

Vorbehandlung. Am Tag der Behandlung<br />

wird die weißliche Maske, die<br />

die depigmentierenden Substanzen<br />

erhält, auf die Haut aufgetragen. Wie<br />

dick sie aufgetragen wird, hängt von<br />

der Schwere des Chloasmas und vor<br />

allem der Erfahrung des Behandlers<br />

ab. Das Gleiche gilt für die Einwirkzeit:<br />

Die Maske muss, individuell<br />

auf die jeweilige Haut abgestimmt,<br />

für eine gewisse Zeit auf der Haut verbleiben.<br />

Dies kann zum Beispiel bei<br />

einem Hauttyp zwei bis zu acht Stunden<br />

sein.<br />

Daheim muss die Patientin dann täglich,<br />

eigentlich ständig, Feuchtigkeitscreme<br />

auftragen, damit die Haut<br />

nicht einreißt und Dampfbäder für<br />

das Gesicht machen. Diese Nachbehandlung<br />

unterscheidet sich aber nicht<br />

wesentlich von zum Beispiel der eines<br />

besonders starken Fruchtsäure-Peels.<br />

Nach zirka einer knappen Woche<br />

erfolgt eine Nachbehandlung, um den<br />

Peeling-Prozess der Haut abzuschließen.<br />

Diese kann, muss aber nicht in<br />

der dermatologischen Praxis durchgeführt<br />

werden. Ab zirka einer Woche<br />

nach dem Peel beginnt der Patient<br />

zuhause mit der speziellen „Post-<br />

Peel“-Creme zu behandeln: Diese ist<br />

eine äußerst sparsam auf die Haut<br />

aufzutragende spezielle Nachbehandlungscreme,<br />

die dieselben Bestandteile<br />

wie die Maske enthält, nur in äußerst<br />

abgeschwächter Form.<br />

Durch das gesamte Verfahren sind die<br />

störenden Pigmentflecken in der Regel<br />

nach etwa sechs bis acht Wochen deutlich<br />

abgeschwächt, sodass die meisten<br />

Patienten sogar kein Make-up mehr<br />

zur Abdeckung benötigen. Als Nebeneffekt<br />

kommt es zur schnellen Regeneration<br />

der Haut und damit zu einem<br />

deutlich schöneren Hautbild.<br />

Das DepiFast-Peel® ist nach meiner<br />

persönlichen Erfahrung ein gutes Tool<br />

im gesamten Management des Chloasmas<br />

– sicher nicht das Einzige auf<br />

dem Markt! Der Patient muss trotzdem<br />

sehr darauf achten, wie er seine<br />

Haut behandelt und braucht ein spezielles<br />

„Care“-Konzept: Dies geht von<br />

der richtigen Hautpflege über Lichtschutz<br />

bis hin zu Kosmetiktipps.<br />

Grundsätzlich kann es bei dieser so<br />

schwierig zu behandelnden Erkrankung<br />

auch nicht sein, dass man die<br />

Flecken mit EINER Behandlung<br />

aus der Welt zaubert. Manche Patienten<br />

brauchen einfach alle zwei<br />

bis drei Jahre wieder Hilfe und eine<br />

„Touch-Up“-Behandlung.<br />

Was ist noch zu beachten – nach der<br />

Behandlung?<br />

» Ich verschreibe jetzt in der Nachbehandlungsphase<br />

neben Feuchtigkeitscreme<br />

generell in den ersten fünf<br />

Tagen morgens und abends auch Fusidinsäure<br />

topisch als Prophylaxe. Ganz<br />

wichtig ist auch, die Patientin darüber<br />

aufzuklären, was in der Woche<br />

nach der Maske passiert: So könnten<br />

die Augen geschwollen sein, und die<br />

derma aktuell 19<br />

Haut ist natürlich anfangs sehr rot –<br />

dies legt sich meist an Tag 5 so weit,<br />

dass die Patientin mit einem Abdeck-<br />

Make-up schon wieder zur Arbeit<br />

gehen könnte. Patientinnen, die auf<br />

ihr Äußeres eher empfindlich bedacht<br />

sind, raten wir, eine gute Woche<br />

daheim zu bleiben.<br />

Verraten Sie uns die Kosten<br />

dieser Behandlung?<br />

» Diese sollte jeder Arzt entsprechend<br />

seinem Aufwand (Materialkosten für<br />

die Maske, die er vom Apotheker kauft<br />

etc.) selbst festlegen.<br />

Wenn Kollegen Ihr DepiFastPeel® (DFP)<br />

einsetzen möchten, wie sollen sie dann<br />

vorgehen?<br />

» Wichtig ist, dass der Kollege bzw. die<br />

Kollegin sich mit Peelings gut auskennt<br />

und die entsprechenden Kenntnisse<br />

von verschiedenen Hautzuständen<br />

und Hauterkrankungen, schlicht Peelingerfahrung,<br />

hat! Denn die Kunst ist<br />

nicht, die Maske aufzutragen, sondern<br />

die Diagnose- und Indikationsstellung,<br />

die Fähigkeit, den Patienten mit all seinen<br />

Hoffnungen und Erwartungen einzuschätzen,<br />

und zu führen etc.<br />

Aber letztlich werden diese Fähigkeiten<br />

von uns Ärzten ja täglich<br />

gefordert. Nur, dass wir hier im auch<br />

ästhetischen Bereich keine lebensnotwendigen<br />

Behandlungen durchführen.<br />

Entsprechend ist – so finde ich –<br />

unsere Verantwortung gegenüber dem<br />

Patienten besonders groß!! Ich gebe<br />

meine Erfahrungen – in jeder Hinsicht<br />

– gerne an jeden Arzt weiter, der<br />

mich kontaktiert.<br />

Unter www.dr-zenker.de finden Sie Kontaktdaten<br />

und alles Wissenswerte zu DFP. Frau<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Zenker</strong> wird zudem das neue System auf<br />

der ICD in Prag vorstellen.<br />

Chloasma auf der Stirn. Links vor, rechts nach Therapie mit DFP.<br />

ästhetische dermatologie 2 · 2009

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