ADIG - Falcone Publishing
ADIG - Falcone Publishing
ADIG - Falcone Publishing
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LEBENS<br />
WERTE<br />
AUSGABE NR. 11 | NOVEMBER 2005 | 4,50 EURO<br />
Happy Birthday <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
Top-Performance seit 55 Jahren<br />
Expertengespräch<br />
Deutsche Aktien: „Gut und günstig“<br />
City-Guide London<br />
Lebendiges Völkerkundemuseum<br />
AUSGEZEICHNET!<br />
BCP-Award 2005: LEBENSWERTE zum<br />
3.Mal in Folge bestes Fondskundenmagazin<br />
Land der Möglichkeiten
<strong>ADIG</strong> Fondak: Werbemotive aus den 50er Jahren<br />
1950 – 2005<br />
Damals wie heute 1. Wahl:<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
im Oktober vor 55 Jahren wurde Deutschlands erster Aktienfonds, der <strong>ADIG</strong><br />
Fondak, aufgelegt. Das Motto damals lautete „Wohlstand für alle“. Die Idee:<br />
In der schwierigen Nachkriegszeit eine renditestarke Anlageform zu etablieren,<br />
die allen Bevölkerungsschichten ermöglichte, schon mit geringen Beträgen<br />
am Aufschwung der deutschen Wirtschaft teilzuhaben.<br />
Der <strong>ADIG</strong> Fondak hat diese Aufgabe mit Bravour erfüllt. In 55 Jahren konnte der<br />
Fonds eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von 11, 3 Prozent<br />
erzielen. Er hat damit viele Anleger reich gemacht und war am weltweiten Erfolg<br />
deutscher Unternehmen beteiligt. Und die Erfolgsstory reißt auch heute<br />
nicht ab: Im September kürte das unabhängige Fachmagazin „Finanztest“ den<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak zur „Nr. 1“ aller Deutschlandfonds. Aktuell hält der Pionierfonds<br />
die Höchstnote „5 Sterne“ der renommierten Bewertungsagentur Standard<br />
& Poor’s und den „Fund Award 2005“. Auch das Interesse der Anleger ist ungebrochen<br />
stark: Seit Jahresbeginn wurden Fondak-Fondsmanagerin Heidrun<br />
Heutzenröder über 400 Millionen Euro anvertraut. Mittlerweile fasst das<br />
gesamte Portfolio über 1,5 Milliarden Euro.<br />
Die Aussichten am deutschen Aktienmarkt sind weiter positiv. Auch nachdem<br />
der DAX die 5000-Punkte-Marke hinter sich gelassen hat, kommt Fondsmanagerin<br />
Heutzenröder zu dem Schluss: „Deutsche Aktien sind gut und billig.“ Lesen<br />
Sie mehr zu den Einschätzungen der erfahrenen Strategin ab Seite 24.<br />
Um den Geburtstag des <strong>ADIG</strong> Fondak gebührend zu feiern, widmet sich diese<br />
LEBENSWERTE-Ausgabe ausführlich dem Thema „Deutschland“.Wir glauben,<br />
die Geschichte des <strong>ADIG</strong> Fondak hat gezeigt, dass es der Standort Deutschland<br />
und seine Unternehmen immer wieder geschafft haben, sich wechselnden<br />
und widrigen Bedingungen anzupassen. Unsere Titelgeschichte ab Seite 10<br />
„Deutschland – Land der Möglichkeiten“ ist auch ein Plädoyer für Optimismus<br />
und Vertrauen in unsere Stärken.<br />
Die Zukunft eines Landes sind Kinder. Deshalb ist es uns ein besonderes<br />
Anliegen, zu helfen, die finanzielle Zukunft Ihrer Kinder sorgenfrei zu gestalten.<br />
Denn Investmentfonds haben ganz besondere Stärken, gerade im langfristigen<br />
Vermögensaufbau. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel <strong>ADIG</strong> Fondak.Wie Sie<br />
mit einem „Kids-Sparplan“ das spätere Studium, den Führerschein oder die<br />
Familiengründung Ihres Sprösslings sichern können, zeigen wir Ihnen ab<br />
Seite 36.<br />
Im LEBENSWERTE-Unterhaltungsteil entführen wir Sie diesmal nach London,<br />
in die Toskana und die französischen Alpen.<br />
Eine unterhaltsame und informative Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Ihr Hans-Jürgen Löckener<br />
Geschäftsführer COMINVEST<br />
LEBENSWERTE<br />
EDITORIAL 3
4<br />
INHALT LEBENSWERTE<br />
LEBENSWERTE<br />
Ausgabe Nr. 11<br />
NOVEMBER 2005<br />
DIE SONDEREDITION<br />
VON INVESTMENT SPEZIAL<br />
Herausgeber<br />
COMINVEST Asset Management GmbH<br />
<strong>ADIG</strong>-Investment Fonds, Richard-Reitzner-Allee 2<br />
85540 Haar b. München,Tel. 0 89/4 62 68-525, Fax 0 89/4 62 68-501<br />
Internet: www.adig.de, E-Mail: info@adig.de<br />
IMPRESSUM<br />
Objektleitung und Chefredaktion: Christian Furtner<br />
Redaktion: Selime Celik, Undine Ewald-Michel, Ulrike Flügel<br />
Autoren dieser Ausgabe: Helge Bendl, Detlef Berg,<br />
Wolfgang Hagl, H. -J. Simons<br />
Grafik: buero schmid, Christian Schmid, München<br />
Fotos: Marc Oeder<br />
Lektorat: Wolfgang Wrase<br />
Veranstaltungen: Marc Landerer<br />
Produktion: Frank Zaum<br />
Anzeigen: Telefon 0 89/15 50 51<br />
Litho: prepress media, München<br />
Herstellung/Druck: f-media, München<br />
Copyright: Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung<br />
übernommen. Redaktionsschluss: 14.10.2005<br />
Allein verbindliche Grundlage für den Kauf von Fondsanteilen sind die jeweils gültigen<br />
Verkaufsprospekte mit den Vertragsbedingungen in Verbindung mit dem<br />
jeweils letzten Rechenschafts- und/oder Halbjahresbericht, sofern der Stichtag des<br />
Rechenschaftsberichts bzw. des Halbjahresberichts länger als acht Monate zurückliegt.<br />
Diese Unterlagen erhalten Sie bei der COMINVEST, der Commerzbank oder<br />
Ihrem Finanzberater.<br />
Die Angaben zur Wertentwicklung in der Vergangenheit beruhen – soweit nicht<br />
anders vermerkt – auf der BVI-Methode (Kosten unberücksichtigt). Diese Methode<br />
geht von einer Wiederanlage ausgeschütteter Erträge zum Anteilswert ohne Berücksichtigung<br />
steuerlicher Gesichtspunkte aus.Angaben zur bisherigen Wertentwicklung<br />
in der Vergangenheit sind keine Prognosen für die Zukunft. Zukünftige Ergebnisse<br />
können sowohl höher als auch niedriger ausfallen.<br />
Die Inhalte dieses Hefts basieren auf der Auswertung allgemein zugänglicher Quellen.<br />
Richtigkeit und Vollständigkeit der abgedruckten Informationen und Meinungen<br />
können nicht garantiert werden.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
VERMÖGENSWERTE<br />
08 AKTUELLES<br />
Nachrichten & Neuheiten<br />
10 TITEL<br />
Deutschland:<br />
Land der Möglichkeiten<br />
20 FONDSPORTRÄT 1<br />
Schwarz, Rot, Gold, brillant<br />
24 EXPERTENGESPRÄCH<br />
Deutsche Aktien: „Gut und günstig“<br />
28 FONDSPORTRÄT 2<br />
Großwetterlage Deutschlandfonds:<br />
Stabiles Hoch<br />
32 STEUERN<br />
Steuern sparen:<br />
Entscheiden Sie, wie viel Sie abgeben<br />
■<br />
■<br />
■<br />
VERMÖGENSWERTE<br />
36 ANLAGESTRATEGIE<br />
Bitte kein Sparbuch:<br />
Fonds-Sparpläne für Kids bieten mehr Rendite<br />
42 <strong>ADIG</strong>-FAKTEN<br />
Zahlen, Strategien, Performances<br />
66 GEWINNSPIEL<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
LEBENSWERTE SERVICE<br />
06 LEBENSTRÄUME<br />
Die Großstadtwelle<br />
46 HORIZONTE<br />
Über den Wolken<br />
50 CITY-GUIDE<br />
London – lebendiges Völkerkundemuseum<br />
58 ABENTEUER<br />
Offroad durch das schottische Hochland<br />
60 LEBENSART<br />
Das Abfackeln der luftgetrockneten Salami<br />
64 EMPFEHLUNGEN<br />
Tee, Decke, Buch:<br />
Spannendes im Herbst<br />
66 VORSCHAU<br />
Blick voraus
Die Großstadtwelle<br />
» Von Selime Celik<br />
Manchmal gibt es Tage, an denen einfach alles perfekt ist. Die<br />
Sonne strahlt, das Meer zeigt sich von seiner schönsten Seite,<br />
das Board passt sich den Füßen an – und dann ist sie da: die<br />
perfekte Welle. Um sie dreht sich alles beim Surfsport. Sie ist ein<br />
Phänomen der Natur. Das Zusammenspiel von Gezeiten, Wind,<br />
Dünung und Meeresgrund. So besonders dieses Naturspektakel<br />
sein mag, so selten ist es auch. Rund um den Globus reisen die<br />
Wellenreiter, um sie zu finden – die idealen Surfbedingungen.<br />
Getrieben werden sie dabei von dem einzigartigen Gefühl<br />
zwischen Angst und Aufregung, wenn sie die Wellen bezwingen.<br />
Am Ende: ein Moment des Glücks. So beschreibt auch Markus<br />
Gruber, Surfer aus Leidenschaft, seine schönsten Momente auf<br />
den hohen Wellen vor der Küste Madeiras. „Manchmal muss<br />
man schon bis zu vier Wochen an einem der Weltmeere verweilen,<br />
um vielleicht fünf gute Tage zum Surfen zu erleben“,<br />
erzählt Markus Gruber ein wenig wehmütig. Zu Hause in der<br />
bayerischen Hauptstadt erfreut sich der 35-jährige Münchner<br />
täglich an der halbmeterhohen Welle am Eisbach neben dem<br />
LEBENSWERTE<br />
LEBENSTRÄUME 7<br />
Haus der Kunst, wo Wasser aus einem Nebenarm der Isar in das<br />
Bachbett fließt. Die reißende Flussströmung dort drückt das<br />
Wasser nach oben, und es entsteht eine künstliche, stehende<br />
Welle. Sie hat etwas Magisches und Einzigartiges, diese Flusswelle<br />
am Rande des Englischen Gartens. Sie ist Anziehungspunkt<br />
für Touristen, zufällig vorbeigehende Spaziergänger oder<br />
Jogger – aber vor allem für die Surfer der Stadt.<br />
■ DER TRAUM JEDES SURFERS<br />
„Leider ist die Welle am Eisbach nur etwa 70 Zentimeter hoch.“<br />
Damit wollte sich Markus Gruber nicht begnügen. Zusammen mit<br />
Forschern der Technischen Universität entwickelte er in vier Jahren<br />
mühseliger Arbeit selbst die perfekte Welle namens „Tube 6“<br />
– zwei Meter hoch, immer verfügbar, jederzeit abschaltbar. Die<br />
Konstruktion soll das Gefälle an der Wittelsbacherbrücke tanzen<br />
lassen. Ein Traum jedes Surfers – der Traum Markus Grubers,<br />
dem nur noch die Sponsoren für sein Projekt fehlen. Mehr Informationen<br />
zur künstlichen Welle unter www. tube6.de
Happy Birthday<br />
55 Jahre <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
Am 30. Oktober 1950 ging mit dem <strong>ADIG</strong> Fondak Deutschlands erster Aktienfonds an<br />
den Start. LEBENSWERTE feiert den Geburtstag des Fondspioniers mit dem Themenschwerpunkt<br />
„Deutschland“. Viel Spaß bei der Lektüre.<br />
BCP-Award für LEBENSWERTE:<br />
Zum 3. Mal in Folge bestes<br />
Fondskundenmagazin<br />
Auch in diesem Jahr konnte LEBENSWERTE seinen Titel als bestes<br />
Fondskundenmagazin verteidigen. Beim Kundenmagazin-Wettbewerb<br />
„Best of Corporate <strong>Publishing</strong> 2005 – BCP“ belegte das<br />
<strong>ADIG</strong>-Magazin LEBENSWERTE in der Kategorie „Finanzdienstleistung“<br />
den zweiten Platz und wurde damit bestes Fondsmagazin<br />
für Endkunden – nun schon zum dritten Mal in Folge.<br />
Abermals lobten die über 30 Fach-Juroren die journalistische<br />
Qualität, die verständliche Aufbereitung komplexer Themen<br />
und die ansprechende Optik des Magazins. Die Jury des seit drei<br />
Jahren als Branchen-Oscar für Kundenmagazine etablierten BCP-<br />
Wettbewerbs setzt sich aus hochkarätigen Experten aus den<br />
Bereichen Journalismus, Artdirektion, Marketing, Unternehmensund<br />
Interne Kommunikation sowie CRM/Direkt-Marketing zusammen.Insgesamt<br />
wetteiferten<br />
in diesem Jahr 537 Magazine,<br />
darunter so bekannte wie<br />
ADAC-Motorwelt, das BMW-<br />
Magazin oder das Diners-Club-<br />
Magazin, um die vorderen<br />
Plätze des Wettbewerbs. Die<br />
LEBENSWERTE-Redaktion sagt<br />
ausdrücklich „Danke“ an alle<br />
Leser, die mit ihren vielfältigen<br />
Anregungen zur ständigen<br />
Verbesserung des Fondsmagazins<br />
beitragen.<br />
<strong>ADIG</strong>-Schwester CCR zur besten<br />
Fondsgesellschaft Frankreichs gekürt<br />
Jedes Jahr werden durch das französische Wirtschaftsblatt „Mieux<br />
Vivre Votre Argent“ die besten Vermögensverwalter des Landes<br />
ausgezeichnet. Im diesem Jahr wurde im Zuge der 20. Corbeilles-<br />
Verleihung die <strong>ADIG</strong>-Schwester Caisse Centrale de Réescompte (CCR)<br />
in der Kategorie „5-Jahres-Performance“ über alle Asset-Klassen<br />
hinweg zur besten französischen Fondsgesellschaft 2005 gekürt.<br />
Einen Beweis für die herausragende Güte liefert der <strong>ADIG</strong> European<br />
Value Equity, der von der <strong>ADIG</strong>-Schwester CCR gemanagt wird. Seit<br />
Anfang 2001 erreicht er sowohl im direkten Vergleich mit seinen<br />
Wettbewerbern als auch absolut gesehen überdurchschnittliche<br />
Wertentwicklungen.Im laufenden Jahr legte der Fonds bereits über<br />
20 Prozent zu. Aufgrund seiner Substanz erhielt der Fonds von der<br />
Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) den European Fund Award<br />
2004. Dieses Jahr wurde der Fonds von S&P mit 5 Sternen dekoriert.<br />
Hinzu kam, dass Fondsmanager Eric Bleines von der Ratingagentur<br />
Citywire mit einem AAA-Rating ausgezeichnet wurde.<br />
Comeback des <strong>ADIG</strong> Plusfonds<br />
Die Baisse der Jahre 2000 bis 2003 hinterließ ihre Spuren vor<br />
allem bei offensiv ausgerichteten Fonds. So auch beim <strong>ADIG</strong><br />
Plusfonds, der vor allem wegen seines Anteils an Neuer-Markt-<br />
Aktien an Wert verlor. Jetzt ist das ehemalige Sorgenkind wieder<br />
auf Kurs. Seit Jahresanfang gewinnt der Fonds knapp 19<br />
Prozent an Wert und schafft es damit wieder unter die ersten<br />
zehn Plätze seiner Vergleichsgruppe. Nach Angaben von FERI<br />
Trust belegt der <strong>ADIG</strong> Plusfonds sogar Platz drei von insgesamt<br />
72 Fonds. Daher hat die aktuelle Auszeichnung der Ratingagentur<br />
Standard & Poors (S&P) ihre Berechtigung. Ein „sehr hohes Maß<br />
an Qualität“ wird dem Managementstil Christoph Bergers –<br />
Fondsmanager des <strong>ADIG</strong> Plusfonds – durch S&P bescheinigt.<br />
Dafür gibt es zwei nennenswerte Gründe: Zum einen profitiert<br />
der <strong>ADIG</strong> Plusfonds im Gegensatz zu den reinen Aktienfonds<br />
von der Beimischung an Euroland-Staatsanleihen, die je nach<br />
Marktlage zwischen 15 und 35 Prozent variiert werden können.<br />
Ein weiterer Grund ist der Fokus Deutschland. Nach wie vor ist<br />
am deutschen Aktienmarkt eine positive Entwicklung zu beobachten.Viele<br />
deutsche Unternehmen zeichnen sich weiterhin<br />
durch historisch günstige Bewertungen aus. Das Kurs-Gewinn-<br />
Verhältnis (KGV) im DAX liegt im Vergleich zum Euro Stoxx 50<br />
deutlich niedriger. Experten sind sich einig: Der deutsche Markt<br />
hat noch viel Potenzial nach oben. Seit Erstauflage am 1. April<br />
1971 bis zum 30. September 2005 schlägt der <strong>ADIG</strong> Plusfonds<br />
durchschnittlich mit 8,2 Prozent Rendite zu Buche. Ein starkes<br />
Argument für die langfristige Anlage in Fonds.<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
<strong>ADIG</strong> FUND NEWPOWER<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewPower:Wertentwicklung in % im laufenden Jahr<br />
1/05<br />
2/05<br />
3/05<br />
4/05<br />
Starkes Jahr für Energiewerte –<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewPower<br />
5/05<br />
6/05<br />
7/05<br />
8/05<br />
+58,3 %<br />
30.9.05<br />
An der Zapfsäule ärgern wir uns zwar über die gestiegenen Benzinpreise, die durch den fortwährend<br />
hohen Ölpreis getrieben werden. Kaum zu glauben, aber für den Standort Deutschland<br />
ergeben sich daraus in bestimmten Sektoren sogar Wettbewerbsvorteile. Im Bereich der regenerativen<br />
Energien gehört Deutschland technologisch zu den Spitzenreitern weltweit. Der<br />
Gesamtumsatz erneuerbarer Energien von etwa 11,5 Milliarden Euro zeigt, dass sich dieser<br />
Markt inzwischen etabliert hat. Der <strong>ADIG</strong> NewPower profitiert eindeutig von dieser Entwicklung.Der<br />
international ausgerichtete Aktienfonds investiert schwerpunktmäßig in Unternehmen,<br />
die sich zukunftsgerichtet mit der Ressource Energie auseinander setzen. Der Fokus richtet<br />
sich vor allem auf Firmen, die im wachstumsstarken und aussichtsreichen Bereich moderner<br />
Energietechnologien und Dienstleistungen agieren.Erfolgreich:Mit einem Plus von 58,3 Prozent<br />
seit Jahresanfang liegt der <strong>ADIG</strong> Fund NewPower an der Spitze seiner Fondsgruppe.<br />
<strong>ADIG</strong> IN DER PRESSE<br />
Renditen genießen mit Genussscheinen<br />
(Passauer Neue Presse, 21.07.2005)<br />
„Viele Anleger möchten höhere Renditen erzielen<br />
als mit Anleihen, scheuen aber das<br />
Verlustrisiko bei Aktien.Eine Alternative sind<br />
Genussscheine – sie sind ein Mittelding<br />
zwischen Aktie und Anleihe. Ähnlich wie<br />
bei Anleihen erhalten Genussscheinkäufer<br />
eine laufende Verzinsung sowie den Anspruch<br />
auf Rückzahlung des eingesetzten Kapitals<br />
am Ende der Laufzeit. ‚Genussscheine sind<br />
besser verzinst als Rentenpapiere‘, sagt<br />
Ulrich Teutsch, Manager des <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds.“<br />
Sonne heizt die Rendite an (Frankfurter<br />
Rundschau, 08.08.2005)<br />
„Ökologisch, sozial und ethisch orientierte<br />
Finanzprodukte weisen eine überdurchschnittliche<br />
Wertentwicklung aus [...]<br />
Besonders günstig schnitten Fonds ab, die<br />
in Anbieter Erneuerbarer Energien investieren.<br />
Die Spitzenreiter erzielten dabei auf<br />
Jahresbasis Wertzuwächse von mehr als<br />
30 Prozent. Dazu zählen der ‚<strong>ADIG</strong> Fund<br />
New Power‘ von <strong>ADIG</strong>-Investment und der<br />
‚New Energy Fund‘ von Sarasin Multi<br />
Label. [...]“<br />
Mit Flexibilität zum Erfolg (Der Aktionär,<br />
11/2005) „Aktuelle Performance-Zahlen<br />
belegen: Dachfonds erzielen höhere Renditen<br />
als herkömmliche Fonds. Hier die<br />
besten Dachfonds und ihre Erfolgsstrategien.<br />
[...] Der Name ist Programm: Best-in-<br />
One heißt die Dachfondspalette der <strong>ADIG</strong>.<br />
Dachfondsmanager Thomas Romig legt<br />
sich ins Zeug, um dieses Versprechen zu<br />
erfüllen und die besten Zielfonds zu<br />
kaufen. Bisher läuft es ausgezeichnet: Alle<br />
von Romig betreuten Produkte erhalten<br />
von den Ratingagenturen vier oder fünf<br />
Sterne.“<br />
COMINVEST sichert doppelt (Der Fonds,<br />
August 2005) „Mit ihrem neuen Rentenfonds<br />
<strong>ADIG</strong> Total Return Bond verspricht<br />
die COMINVEST Anlegern eine zweifache<br />
Absicherung innerhalb der nächsten drei<br />
Jahre: Zum einen die Basisabsicherung<br />
über einen 100-prozentigen Kapitalschutz<br />
– allerdings abzüglich des Ausgabeaufschlags.<br />
Zum anderen werden die Gewinne<br />
in Höhe von 90 Prozent abgesichert. [...]“<br />
LEBENSWERTE<br />
Felix K. Adrian<br />
Leiter des Ressorts Anlagestrategie bei der COMINVEST<br />
AKTUELLES 9<br />
Interview<br />
Hoher Ölpreis –<br />
kein Konjunkturkiller, aber Dämpfer<br />
LEBENSWERTE: Inwiefern bremst der hohe Ölpreis die Konjunktur?<br />
Adrian: Die Volkswirtschaften haben kontinuierlich durch den technischen Fortschritt<br />
die Ölintensität reduziert. Die derzeitige Situation ist schwierig für Unternehmen<br />
mit einem hohen Energiekostenanteil. Kritisch wird sein, wann in der Wahrnehmung<br />
von Benzinpreisen und Heizkosten bei den Verbrauchern eine Reizschwelle erreicht<br />
ist, ab der sie ihr Konsumverhalten deutlich ändern und versuchen, die Mehrbelastung<br />
durch Sparen an anderer Stelle wieder aufzufangen; also die Situation nicht mehr<br />
als vorübergehend einschätzen. „Geiz ist geil“ bedeutet nicht nur mehr Wettbewerb<br />
(positiv), sondern auch knallharte Verdrängung auf niedrigerem Preis- und Umsatzniveau<br />
und kostet damit ein Stück Wachstum.Wertschöpfung findet nur statt,<br />
wenn sie am Ende auch bezahlt wird.<br />
LW: Analystenmeinungen bezüglich des Ölpreises laufen weit auseinander.<br />
Mit welchen Preisspannen für den Ölpreis ist Ihrer Meinung nach zu rechnen?<br />
Adrian: Wir gehen von Preisen im Bereich von 50 bis 65 Dollar pro Barrel aus .Seit dem<br />
Irakkrieg haben viele Länder ihre Reserven aufgebaut, was neben der zyklischen,<br />
konjunkturell bedingten Ölnachfrage einschließlich dem „Chinafaktor“ zusätzlich<br />
den Ölpreis angetrieben hat. Dieser Lagerzyklus ist jetzt in einem fortgeschrittenen<br />
Stadium. Absolut wird der Ölverbrauch weiter steigen, die Dynamik schwächt sich<br />
aber ab, selbst im energiehungrigen China. Der mit den steigenden Ölpreisen massiv<br />
angesprungene Investitionszyklus der Ölindustrie wird sich in steigender Produktion<br />
und weniger technischen Ausfällen niederschlagen, so dass die akuten Engpassrisiken<br />
zwar noch nicht beseitigt sind, aber weiter abnehmen.<br />
LW: Welche Folgen hat der anhaltende Ölpreisanstieg?<br />
Adrian: Die stark gestiegenen Preise für Öl mindern die Kaufkraft der Verbraucher<br />
und belasten in einzelnen Bereichen die Margen der Unternehmen. Die Ölrechnung<br />
der Industrieländer fällt durch das höhere Ölpreisniveau alleine in den letzten drei<br />
Jahren seit 2003 kumuliert zusätzlich um weit über 500 Mrd. Dollar höher aus. Mit<br />
einem nicht unerheblichen Teil davon entfalten die Ölproduzenten aber auch wieder<br />
zusätzliche Nachfrage nach Investitionsgütern aus den Verbraucherländern. In den<br />
Volkswirtschaften muss man heute dem hohen Ölpreis die immer noch niedrigen<br />
Zinsen, sowohl am Geldmarkt als auch am Kapitalmarkt, gegenüberstellen. Die<br />
weltweite Liquiditätsversorgung der Wirtschaft und der Finanzmärkte durch die<br />
niedrigen Leitzinsen aus den Krisenjahren 2000 bis 2003 ist immer noch hoch.<br />
Für die Konjunktur stehen die Zeichen also nicht auf Krise. Unter dem Strich bleibt<br />
ein konjunkturdämpfender Effekt, kein Konjunkturkiller.
Die Deutschen lieben ihre Natur:<br />
Deshalb ist Deutschland weltweit führend bei<br />
den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und<br />
alternative Technologien.<br />
Deutschland<br />
Land der Möglichkeiten<br />
» Von Wolfgang Hagl<br />
LEBENSWERTE<br />
TITEL 11<br />
Am Standort Deutschland scheiden sich die Geister: Während im Inland<br />
vielerorts immer noch Unzufriedenheit herrscht, lobt das Ausland<br />
Europas bevölkerungsreichstes Land in den höchsten Tönen: Nachrichten<br />
wie „Deutschlands überraschende Wirtschaft“ (The Economist),<br />
„Deutschland als Top-Reformer“ (Weltbank), „Attraktivster Standort der<br />
Welt“ (Ernst & Young, führende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) oder<br />
„Exportweltmeister“ mehren sich.<br />
Wer hat nun Recht? Reden wir Deutschland in eine Krise oder<br />
ist es tatsächlich schlecht bestellt um unsere Heimat? Unter<br />
dem Motto „Du bist Deutschland“ sprechen sich derzeit auch<br />
inländische Medienunternehmen für den Standort aus. Keine<br />
schlechte Idee, denn wer die letzten Monate deutsche Medien<br />
verfolgte, konnte den Eindruck gewinnen: Deutschland ist dem<br />
Untergang geweiht. So mancher könnte die Kampagne somit<br />
glatt als „Wiedergutmachung“ verstehen. Die TV-Spots und Anzeigen<br />
für bessere Laune im Land stehen in der Tradition des<br />
Aufrufs des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog: „Es<br />
muss ein Ruck durch das Land gehen!“, sagte er im März 1997.<br />
Heute herrscht immer noch Depression im Lande, die Stimmung<br />
der meisten: „Wenig passiert – Laune schlecht.“ Ist das wirklich<br />
so? Nichts passiert? Blickt man auf die Börse, an der bekanntlich<br />
Erwartungen – also die „Zukunft“ – gehandelt werden, kann es<br />
im Grunde um den Standort nicht allzu schlecht bestellt sein.<br />
Irgendetwas scheint sich da doch getan zu haben.Der DAX jedenfalls<br />
hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Erstmals seit Mitte<br />
2002 sprang der Leitindex über die Hürde von 5000 Punkten<br />
und zeigte sich auch vom politischen Patt nach der Bundestagswahl<br />
kaum beeindruckt. Geht es uns wirklich so schlecht,<br />
wie wir manchmal glauben, oder sollten wir mehr auf die<br />
Stärken unseres Landes vertrauen?<br />
Klar ist, wir haben Probleme. Aber wer hat die eigentlich nicht?<br />
Kaum eine Nation, die nicht auch ihre Hausaufgaben zu machen<br />
hätte, kaum eine Region der Erde, in der durchwegs paradiesische<br />
Zustände herrschen. Probleme und das Ringen um Problembewältigung<br />
sind nun mal Konstanten des Lebens, besonders<br />
in einer globalisierten Welt. Aber deswegen nur noch das<br />
Negative sehen? Bei allem Bewusstsein für notwendigen Wandel<br />
und Reformwillen im Lande: Ist es nicht genauso legitim, einmal<br />
auf das Erreichte zu blicken, ein realistisches und unaufgeregtes<br />
Bild vom Standort Deutschland zu zeichnen?<br />
Reichste Länder der Welt<br />
1| Schweiz<br />
2| Dänemark<br />
3| Schweden<br />
4| USA<br />
5| Deutschland<br />
6| Japan<br />
7| Österreich<br />
8| Norwegen<br />
9| Frankreich<br />
10| Belgien<br />
Quelle:Weltbank
12<br />
TITEL LEBENSWERTE<br />
UMSATZSTÄRKSTE KONZERNE WELTWEIT<br />
Branche Rang:<br />
D<br />
Automobilbranche Rang 2: DaimlerChrysler<br />
Technologie Rang 2: Siemens<br />
Chemie Rang 1: BASF<br />
Versicherung Rang 1: Allianz<br />
Telekommunikation Rang 1: Deutsche Telekom<br />
Konsumgüter Rang 2: Metro<br />
Unternehmen von Weltrang: In den Top-Listen aller Branchen finden sich<br />
deutsche Konzerne auf Spitzenplätzen. Quelle: Enzyklopädie Wikipedia<br />
■ AUSLAND SIEHT DEUTSCHLAND POSITIV<br />
In vielen Bereichen ist die Selbstwahrnehmung der Deutschen<br />
tatsächlich schlechter als das Bild im Ausland. Das Gütesiegel<br />
„Made in Germany“ wird weltweit nach wie vor positiv mit dem<br />
Standort verbunden. Hier einige Fakten, die helfen, unser Selbstbild<br />
wieder etwas gerade zu rücken. Deutschland zählt zu den<br />
wohlhabendsten Ländern dieser Welt. Nach Erhebungen der<br />
Weltbank belegt Deutschland nach der Schweiz, Dänemark,<br />
Schweden und den USA Platz 5 in der Liste der reichsten<br />
Nationen. Das bevölkerungsreichste Land der EU gilt als Hochburg<br />
der Erfinder. Das beweist erneut der Blick auf die Patentstatistik.<br />
Im weltweiten Vergleich liegen wir hinter den USA auf Platz zwei,<br />
berichtet das Europäische Patentamt (EPA) in München. In<br />
Europa waren die deutschen Tüftler 2004 mit 23.044 Patentanmeldungen<br />
(2003: 22.701) am fleißigsten. Auch in der Wissenschaft<br />
lag Deutschland in diesem Jahr mit an der Spitze. Zusammen<br />
mit US-Forscher Roy Glauber und John Hall ging der<br />
diesjährige Nobelpreis für Physik an den Münchner Forscher<br />
Theodor Hänsch. Die herausragende Rolle in der Wirtschaft<br />
zeigt sich im europäischen Ranking: Unter den zehn umsatzstärksten<br />
Unternehmen Europas sind allein fünf aus Deutschland.<br />
Jüngst kürte die Weltbank laut ihrer Studie„Doing Business<br />
2006“ Deutschland sogar zum Top-Reformer weltweit. Lob bekamen<br />
wir insbesondere für die Bemühungen und eingeleiteten<br />
Reformen am vieldiskutierten Arbeitsmarkt. Auch der Titel<br />
„Exportweltmeister“ ist nach einigen Jahren der „Abstinenz“<br />
wieder in deutschen Händen. Keine schlechte Bilanz für den<br />
„deutschen Patienten“.<br />
■ WIEDERVEREINIGUNG: BÜRDE, ABER ERFOLGSSTORY<br />
Und das, obwohl die Republik immer noch an den Folgen der<br />
Wiedervereinigung laboriert, allen voran einer hohen Arbeitslosigkeit.<br />
Bei allen Problemen: Vielleicht schätzen wir auch die<br />
Erfolge des Mammutprojekts „Deutsche Einheit“ zu wenig.<br />
Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Osten besonders hoch,<br />
gibt es noch so manches Strukturproblem. Aber genau diese<br />
Schieflage gibt es im Westen auch, inklusive Regionen mit<br />
einer hohen Arbeitslosigkeit – etwa das Ruhrgebiet mit rund<br />
15,5 % oder Bremen mit 14,5 %. Die Einheit auch der Lebensverhältnisse<br />
ist vielleicht schon viel weiter, als dies im öffentlichen<br />
Bewusstsein verankert ist. Auf der Habenseite des Einigungsprozesses<br />
steht an vorderster Stelle Freiheit. Meinungsfreiheit,<br />
Reisefreiheit,Gestaltungsfreiheit für alle Deutschen.Rechtsstaat statt<br />
Willkür. Ausgezeichnete Infrastruktur, eine ehemals weitgehend<br />
vergiftete Natur gesundet, Betriebe können weltweit ganz vorne<br />
mitspielen. Länder wie Sachsen stehen bereits heute im bundesweiten<br />
Vergleich mit 3,3 Prozent durchschnittlichem Wirtschaftswachstum<br />
in den Jahren 2002 bis 2004 an der Spitze aller<br />
Bundesländer. Eine positive Bilanz, der immense Leistungen aller<br />
Deutschen vorausgingen. Die Schätzungen für die Kosten der<br />
Operation: rund 1,5 Billionen Euro! „Noch nie in der Weltgeschichte<br />
hat es ein so gewaltiges Hilfsprogramm gegeben<br />
wie das der Bundesrepublik zum Aufbau der neuen Bundesländer.<br />
Dieses Programm ist und bleibt die Mondlandung der<br />
Deutschen, gigantischer und zwanzigmal so teuer wie das<br />
amerikanische Apollo-Programm“, kommentierte jüngst Heribert<br />
Prantl in der Süddeutschen Zeitung. Und trotzdem zählt nun<br />
Gesamtdeutschland zu den reichsten Nationen der Welt? Respekt!<br />
Natürlich noch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Denn<br />
die deutsche Einheit beschleunigte natürlich auch den Reformdruck<br />
im Lande, der lange Zeit ignoriert oder schlicht verdrängt<br />
wurde. Die sozialen Sicherungssysteme hatten ihre Leistungsgrenzen<br />
überschritten, Bürokratie überwucherte Innovation, der<br />
Faktor Arbeit war im internationalen Vergleich sehr teuer ge-<br />
Zahl der offenen Stellen in Deutschland steigt<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
Mengenangabe in Tausend<br />
2/04 3/04 4/04 5/04 6/04 7/04 8/04 9/04 10/04 11/04 12/04 1/05 2/053/054/05<br />
5/05 6/05 7/05 8/05<br />
Monat/Jahr<br />
In den letzten neun Monaten hat sich die Zahl der offenen Stellen verdoppelt.<br />
Quelle: Reuters,Thomson Financial, IBES<br />
Deutschlands liebstes Kind:<br />
Die globale Automobilbranche zählt unter<br />
den sechs umsatzstärksten Autokonzernen<br />
drei deutsche Unternehmen: DaimlerChrysler,<br />
Volkswagen und BMW.
Sportnation:<br />
Mit 271 Medaillen in allen Olympischen<br />
Winterspielen steht Deutschland<br />
im ewigen Medaillenspiegel<br />
weltweit auf Platz 1. In der Statistik<br />
der Sommerspiele reichen 388<br />
Medaillen für Rang 3 aller Nationen.<br />
Hangst<br />
Auch beim Lieblingssport Fußball<br />
belegt Deutschland in der Rangliste<br />
Matthias<br />
der erfolgreichsten Länder bei Weltmeisterschaften<br />
Platz 2 hinter Brasi-<br />
witters,<br />
lien. Foto:<br />
Entwicklung der Steuersätze in %<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
1998<br />
Körperschaftsteuersatz Spitzensteuer Eingangssteuer<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
Unter der rot-grünen Regierung sind die Steuersätze gesunken. Der Spitzensteuersatz<br />
liegt derzeit nur noch bei 42 %.<br />
2002<br />
worden. Auch die Globalisierung lief eine Zeit lang ohne uns<br />
Deutsche: Nabelschau hatte Vorrang! Doch die Probleme in den<br />
Bereichen Arbeitsmarkt, soziale Sicherung, Gesundheit, Finanzen<br />
etc. sind erkannt. Erste Reformen versuchen nun die Weichen<br />
für die Zukunft zu stellen. Auch hier gibt es nicht nur Schlechtes<br />
zu berichten.<br />
■ ARBEITSMARKT: ERSTER AUFWIND<br />
Vor allem auf dem vielbeachteten Arbeitsmarkt scheint die Wende<br />
nah. Zahlreiche neue arbeitsmarktpolitische Instrumente wurden<br />
in den vergangenen Jahren eingeführt, deren Wirkung sich erst<br />
langsam zeigt. Doch die Wende scheint geschafft. Die Zahl der<br />
Arbeitslosen pendelte lange um die 5 Millionen. Im September<br />
2005 waren es „nur“ noch 4,65 Millionen registrierte Arbeitslose.<br />
Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen, dass der Arbeitsplatzabbau<br />
ein Ende findet. Seit Dezember 2004 hat sich die Zahl<br />
der offenen Stellen verdoppelt (siehe Chart Seite 12). Insgesamt<br />
steigt die Erwerbstätigkeit dank Mini-Jobs und Ich-AGs seit gut<br />
zwei Jahren sogar leicht. Auch das Verhältnis der Tarifparteien<br />
hat sich entkrampft. In den jüngsten Verhandlungsrunden spielten<br />
Innovation, erhöhte Investitionsbereitschaft, mehr Beschäftigung<br />
und Wettbewerbsfähigkeit die zentrale Rolle. So kommt es, dass<br />
Löhne und Gehälter in den vergangenen Jahren nicht weiter<br />
gestiegen sind. Folge: Die Lohnstückkosten geben nach – und<br />
das in beachtlichem Maße. Jüngste Untersuchungen der Investmentbank<br />
Morgan Stanley kommen zu dem Ergebnis, dass die<br />
Nachfrage nach Arbeitskräften weiter anzieht. Nach Ansicht der<br />
US-Ökonomen hellen sich vor allem im verarbeitenden Gewerbe<br />
und bei Dienstleistungen die Beschäftigungsaussichten auf.<br />
Geht man nach den Stellenausschreibungen, steht die Autoindustrie<br />
an der Spitze. Das verwundert kaum, schließlich hängt<br />
jeder siebte Arbeitsplatz direkt oder indirekt an Deutschlands<br />
liebstem Kind.<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
LEBENSWERTE<br />
TITEL 15<br />
■ SOZIALSYSTEME – ERSTE ERFOLGE SICHTBAR<br />
Durch die Gesundheitsreform erzielten die gesetzlichen Krankenkassen<br />
im ersten Halbjahr 2005 einen Überschuss in Milliardenhöhe.<br />
Das ist nach vielen Jahren mit Defiziten ein großer Erfolg.<br />
Möglich wurde der Überschuss mit Einschnitten bei den Ausgaben<br />
und höheren Belastungen für die Patienten, wie die<br />
Praxisgebühr. Die Verschuldung der gesetzlichen Krankenkassen<br />
konnte deutlich schneller als vom Gesetzgeber vorgegeben reduziert<br />
werden. Inzwischen sind mehr als 150 der 261 Krankenkassen<br />
schuldenfrei.Während sich bei der Krankenversicherung<br />
eine Besserung abzeichnet, fehlen der Rentenversicherung wegen<br />
der hohen Arbeitslosigkeit Beitragszahler. Außerdem saugt<br />
die zunehmende Alterung am Rententopf. Norbert Blüms legendärer<br />
Spruch „Die Renten sind sicher“ ist längst in der Diskussion<br />
um Alternativen wie private und betriebliche Vorsorge untergegangen<br />
– hier sind die Probleme nicht wegzudiskutieren, sollte<br />
die Zahl der Erwerbstätigen nicht bald zügig steigen.<br />
■ STEUER GESUNKEN, STAATSHAUSHALT VERSCHULDET<br />
In der Steuerpolitik ist die Belastung vor allem bei den Arbeitseinkommen<br />
unter der rot-grünen Regierung deutlich gefallen<br />
(siehe Chart). Allerdings klaffen gleichzeitig Wunden im<br />
Staatshaushalt. Die Steuererklärung gleicht einer Doktorarbeit.<br />
Kein Wunder, dass im Sommer 2005 das Schlagwort „Vereinfachung“<br />
heftig diskutiert wurde. Die aktuellen Koalitionsverhandlungen<br />
aber zeigen, dass Union und SPD gleichermaßen<br />
ein starkes Interesse an der Sanierung des Haushalts signalisiert<br />
haben. Nicht die schlechtesten Aussichten für eine griffige Reform.<br />
Die Politik hat Unternehmen und Beschäftigten in den vergangenen<br />
Jahren viel abverlangt. Die Menschen sind zu Reformen<br />
mehr bereit denn je.Wirtschaft und Bürger erwarten zu Recht<br />
eine weitergehende Fortführung in Richtung Entlastung, Vereinfachung,<br />
Bürokratieabbau und Modernisierung. Die neue<br />
Regierung wird zeigen, ob die Politik so reformbereit ist wie<br />
Wirtschaft und Bürger.<br />
■ GERINGES WACHSTUM, PROFITABLE UNTERNEHMEN<br />
Helfen kann schließlich die deutsche Konjunktur. Sie muss an<br />
Fahrt gewinnen. 2004 schaffte immerhin das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP), unterstützt von ungewöhnlich vielen Arbeitstagen,<br />
ein Wachstum von 1,7 Prozent. Im ersten Vierteljahr 2005 zog<br />
die Wirtschaftsleistung um ein Prozent an – das größte Quartalswachstum<br />
seit Herbst 2002. Das Zünglein an der Waage sind<br />
demnach die Konsumenten. Denn positive Impulse kommen<br />
derzeit ausschließlich aus dem Ausland. Zumindest die Stimmung<br />
der Verbraucher steigt bereits. Die für die Erhebung des Konsumklimas<br />
zuständige GfK sprach in ihrer August-Umfrage von einer<br />
„neuen Zuversicht“.Wenn sich die Zuversicht von Bürgern auf<br />
eine wirtschaftliche Besserung auch in einem tatsächlichen<br />
wirtschaftlichen Aufbruch niederschlagen soll, müssen den >>
Kunst und Kultur sind uns wertvoll:<br />
Die einzigartige Vielfalt der Theater-,<br />
Orchester-, Galerie- und Museenlandschaft<br />
gilt weltweit als vorbildlich.<br />
Ulrich Ramm, Chefvolkswirt der Commerzbank<br />
Deutschland geht es im Grunde gar nicht so schlecht.<br />
Denken Sie, dass wir Deutsche einfach nur zu viel<br />
jammern? Hier kommt es natürlich auf den Vergleichsmaßstab<br />
an. Deutschland ist weiterhin eines der reichsten<br />
Länder der Erde, und das Pro-Kopf-Einkommen ist – auch<br />
bei Berücksichtigung der Preisentwicklung – so hoch wie<br />
noch nie zuvor. Allerdings zeugt die hohe Arbeitslosigkeit<br />
davon, dass mehr möglich wäre. Hier besteht eindeutig<br />
Handlungsbedarf.Ähnliches gilt im Hinblick auf die aktuelle<br />
konjunkturelle Entwicklung:Wir befinden uns keinesfalls<br />
in einer Rezession, sondern in einer Phase – wenn<br />
auch schwachen – Wachstums.Von einem selbst tragenden<br />
Aufschwung, der auch spürbare positive Wirkungen<br />
auf dem Arbeitsmarkt zeigt, kann aber nicht die Rede<br />
sein. Fazit:Die Lage ist besser als die Stimmung, aber bei<br />
weitem nicht so gut, wie sie sein könnte, wenn wir das<br />
Potenzial unseres Landes richtig nutzen würden.<br />
Freie Marktwirtschaft – der Untergang für die Armen?<br />
Wie stehen Sie zu dieser These?<br />
Ich finde sie nicht richtig! Es geht ja nicht darum, zu einer<br />
Art „Manchester-Kapitalismus“ zurückzukehren, sondern<br />
die Regulierungen und die Umverteilung von oben nach<br />
unten wieder etwas zurückzuschneiden. Dies wird zu einer<br />
höheren wirtschaftlichen Dynamik führen und vielleicht<br />
auch wieder zu einer etwas größeren Differenziertheit<br />
in der Einkommensverteilung. Das heißt aber nicht, dass<br />
es den jetzt Armen danach schlechter gehen muss. Ich<br />
erwarte eher, dass sich ihnen neue Beschäftigungschancen<br />
INTERVIEW<br />
Standort Deutschland:<br />
„Die Lage ist besser als die<br />
Stimmung.“<br />
>> Reformankündigungen auch glaubwürdige und überzeugende<br />
Umsetzungsschritte folgen. Sollten die Deutschen mehr Mut<br />
fassen und endlich wieder den Geldbeutel öffnen, könnten sie<br />
der Konjunktur kräftig auf die Sprünge helfen. Übrigens: Eine<br />
gute Medizin wäre auch der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
2006 im eigenen Land. Das zeigt der Blick nach Frankreich:<br />
Nachdem die Equipe ihr Heimatturnier 1998 gewann, legten<br />
Verbrauchervertrauen und Konsum deutlich zu.Wie man Champion<br />
wird, lernen die Kicker von Jürgen Klinsmann am besten<br />
bei den Unternehmen. Die deutschen Unternehmen haben<br />
erschließen und damit die Möglichkeit, wieder selber für<br />
ihren Lebensunterhalt zu sorgen.<br />
An was fehlt es dem Standort Deutschland? Jetzt<br />
könnte ich Ihnen natürlich all die Forderungen an die Politik<br />
nennen, die üblicherweise an dieser Stelle erhoben werden:<br />
Weitere Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Reform des<br />
Steuersystems, Anpassung der sozialen Sicherungssysteme<br />
an die demographische Entwicklung und das geänderte<br />
weltwirtschaftliche Umfeld etc.Wenn ich mir viele Diskussionen<br />
im Wahlkampf vor Augen führe, wäre allerdings – damit<br />
es hierzu kommen kann – eine Einsicht das Wichtigste:<br />
Wir brauchen mehr Arbeitsplätze, und diese können nur<br />
von Unternehmen – großen, mittleren und kleinen –<br />
bereitgestellt werden, und nicht von der Politik, nicht von<br />
den Unternehmensverbänden und auch nicht von den<br />
Gewerkschaften. Diese drei können nur dazu beitragen,<br />
dass es sich für die Unternehmen lohnt, neue Mitarbeiter<br />
zu beschäftigen.Denn Arbeitsplätze in Deutschland werden<br />
nicht aus sozialen Motiven geschaffen.Sie müssen profitabel<br />
sein, und zwar profitabler als an anderen Orten dieser<br />
Welt.Wenn sich diese Einsicht durchsetzt, wird auch die<br />
Umsetzung der notwendigen Reformen deutlich einfacher<br />
sein.<br />
Wie würden Sie diese Lücken schließen? Durch eine<br />
viel bessere Kommunikation. Denn hieran hat es in den<br />
vergangenen Jahren immer wieder gemangelt. Zwar hat<br />
die rot-grüne Koalition bei der Begründung ihrer Agenda<br />
2010 in diese Richtung argumentiert, aber dann auch<br />
LEBENSWERTE<br />
TITEL 17<br />
immer wieder die moralische Verpflichtung der Unternehmen<br />
angeführt, jetzt bitte ihren Teil beizutragen, bzw. von den<br />
Verbänden gefordert,sich zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
zu verpflichten.Ganz abgesehen davon, dass die Verbände<br />
dies gar nicht können: Hierdurch gerieten die Reformen<br />
immer wieder in den Geruch von Geschenken an die Unternehmen,<br />
für die sich diese nicht erkenntlich zeigten.<br />
Ein verheerendes Bild!<br />
Der Deutsche Aktienindex hat sich in den letzten<br />
zwei Jahren verdoppelt. Er hat jüngst die 5000<br />
Punkte übersprungen. Wie viel Potenzial steckt in<br />
den kommenden fünf Jahren noch im DAX? Wie<br />
würden Sie Ihre Einschätzung begründen? Ich billige<br />
ihm noch ein beträchtliches Potenzial zu. Zum einen sind<br />
deutsche Aktien im internationalen Vergleich trotz des<br />
kräftigen Kursanstiegs in den vergangenen knapp zweieinhalb<br />
Jahren noch lange nicht überbewertet. Allenfalls ist<br />
zuletzt der „Deutschland-Malus“ etwas abgebaut worden.<br />
Sollte die neue Regierung tatsächlich durchgreifende<br />
Reformen realisieren, würde dies die Attraktivität des<br />
deutschen Marktes gerade für ausländische Anleger<br />
weiter erhöhen, so dass die Aufholjagd weiterginge. Im<br />
Hinblick auf das allgemeine Umfeld für Aktien fällt das<br />
Bild etwas vorsichtiger aus. Prinzipiell sind die Rahmenbedingungen<br />
weiterhin gut: Im Prozess der Globalisierung<br />
werden sich die Unternehmensgewinne weiterhin<br />
positiv entwickeln, da die Zunahme der Lohnkosten unter<br />
Kontrolle bleibt.Außerdem ist in Europa nicht mit einem<br />
kräftigen Zinsanstieg zu rechnen, auch wenn eine gewisse<br />
Korrektur an den Rentenmärkten kommen muss. Risiken<br />
lauern im riesigen US-Leistungsbilanzdefizit, in den möglichen<br />
Blasen an einigen Immobilienmärkten und natürlich<br />
in den politischen Spannungen inklusive Terrorgefahr.<br />
Die jeweilige Bewertung dieser Risiken wird sich im Dollar-<br />
Wechselkurs und in der Bewegung des Ölpreises abmessen<br />
lassen. Fazit: Aus fundamentaler Sicht besteht am deutschen<br />
Aktienmarkt sicherlich noch Aufwärtspotenzial.<br />
Aber auch wenn es abgedroschen klingt: Die Börse ist<br />
keine Einbahnstraße.<br />
bewiesen, dass der Standort Deutschland Potenzial besitzt. Sie<br />
haben sich neu positioniert und glänzen inzwischen durch<br />
Erfolge. Bereits 2003 erkämpfte sich Deutschland den Titel als<br />
Exportweltmeister zurück und verteidigte ihn im vergangenen<br />
Jahr.Während hierzulande die Ausfuhren um zehn Prozent auf<br />
731 Milliarden Euro anstiegen, kam Hauptkonkurrent USA lediglich<br />
auf 658 Milliarden Euro.Wer die Siegerurkunde sucht, sollte<br />
die Geschäftsberichte der DAX-Mitglieder lesen – mehr als zwei<br />
Drittel ihrer Umsätze erzielen die 30 größten Börsengesellschaften<br />
außerhalb des Heimatmarkts. Unter den attraktivsten Zielländern
Erfindungen, die aus Deutschland stammen<br />
Airbag (1970: Mercedes-Benz), Aspirin (1897: Felix Hoffmann, Bayer), Automobil<br />
(1886: Carl Friedrich Benz), Buchdruck (1450: Johannes Gutenberg), Computer (1941:<br />
Konrad Zuse), Dieselmotor (1893: Rudolf Diesel), Dynamo (1866:Werner von Siemens),<br />
Faxgerät (1956: Rudolf Hell), Fernseher (1930: Manfred von Ardenne),<br />
Glühlampe (1854: Heinrich Göbel), Hubschrauber (1936: Heinrich Focke, Gerd<br />
Achgelis), Kaffeefilter (1908: Melitta Bentz), Kühlschrank (1876: Carl von Linde),<br />
Otto-Viertakt-Motor (Ende 19. Jh.: Nikolaus August Otto), Radar (1904: Christian<br />
Hülsmeyer), Telefon (1861: Philipp Reis), Zahnpasta (1907: Ottomar Heinsius von<br />
Mayenburg), Zeppelin (1898: Ferdinand Graf von Zeppelin)<br />
Das Land der Denker und Tüftler:<br />
In der Patentstatistik steht Deutschland in Europa an der<br />
Spitze, weltweit belegen wir hinter den USA Platz 2.<br />
Foto: www.photocase.com<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Wertentwicklung des DAX in den vergangenen 2 Jahren<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1.10.03<br />
Wertentwicklung in %<br />
12/03<br />
03/04<br />
06/04<br />
09/04<br />
12/04<br />
03/05<br />
06/05<br />
Seit den Tiefständen von vor 3 Jahren hat sich am deutschen Aktienmarkt viel getan.<br />
Allein in den vergangenen 2 Jahren hat der DAX weit über 1.000 Punkte zugelegt.<br />
30.9.05<br />
für Investitionen belegt der Standort Deutschland nach einer<br />
Untersuchung von Ernst & Young weltweit hinter China und<br />
den USA den dritten Platz. Mehr als 22.000 ausländische Firmen<br />
erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 1000 Milliarden<br />
Euro. Die Gründe für die Beliebtheit des Landes liegen auf der<br />
Hand: Da ist zum einen die gute Infrastruktur, bestehend aus<br />
Verkehrswegen, Versorgungsnetzen und Datenverbindungen.<br />
Hinzu kommen herausragende Rahmenbedingungen bei Forschung<br />
und Entwicklung (F&E). Nach einer Standortanalyse<br />
von Ernst & Young favorisieren knapp drei Viertel der ausländischen<br />
Unternehmen aus F&E-Sicht Deutschland. Bestes Beispiel<br />
ist das Bekenntnis des US-Technologiekonzerns General Electric.<br />
Das nach Börsenwert zweitgrößte Unternehmen der Welt hat<br />
im vergangenen Jahr ein Forschungszentrum in Garching bei<br />
München eingeweiht. Rund 52 Millionen US-Dollar steckte<br />
General Electric in das neue Zentrum.<br />
■ TURNAROUND AN DER BÖRSE<br />
Längst ist der Appetit internationaler Anleger auf heimische<br />
Unternehmen an der Börse angekommen. Allein seit Jahresanfang<br />
notiert der DAX knapp ein Fünftel höher. Sogar die Marke<br />
von 5000 Punkten hat der Blue-Chip-Index zwischenzeitlich übersprungen.<br />
Die Hausse steht auf einem soliden Fundament: Im<br />
vergangenen Jahr verdienten die DAX-Mitglieder so viel wie<br />
nie zuvor. Daraus bekamen die Aktionäre mit rund 15 Milliarden<br />
Euro Dividenden in Rekordhöhe überwiesen. Dank Kosteneinsparungen<br />
und starker Weltkonjunktur steigen die Gewinne der<br />
deutschen Flaggschiffe weiter. Kein Wunder, dass die global<br />
führenden Indizes Dow Jones, Nasdaq, Nikkei und Euro Stoxx<br />
nicht mehr Schritt halten. Zumal der DAX im nationalen und<br />
internationalen Vergleich weiter günstig bewertet ist. Bei 5000<br />
LEBENSWERTE<br />
TITEL 19<br />
Punkten stand das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 12,4 – das heißt,<br />
der Börsenwert des DAX liegt um diesen Faktor über der für 2006<br />
erwarteten Gewinnsumme. Nicht nur die deutschen Nebenwerte<br />
aus MDAX und SDAX geraten da ins Hintertreffen. Obendrauf<br />
entsprechen die von Analysten prognostizierten 2006er-Dividenden<br />
einer Verzinsung des DAX-Werts von knapp drei Prozent.<br />
Die Chancen stehen also gut, dass der Leitindex die 5000er-Marke<br />
deutlich hinter sich lassen kann. Auch Ulrich Ramm, Chefvolkswirt<br />
der Commerzbank, bewertet die langfristigen Aussichten<br />
des DAX positiv: „Ich billige ihm noch ein beträchtliches Potenzial<br />
zu.“ Als Hauptargument nennt auch der Ökonom die attraktive<br />
Bewertung. Somit sind und bleiben deutsche Unternehmen ein<br />
lohnendes Investment. Anleger, die das Risiko einzelner Aktien<br />
scheuen, sind gut beraten, einen Blick auf Deutschland-Fonds<br />
zu werfen. Beispielsweise investiert der <strong>ADIG</strong> Fondak, der in<br />
diesem Herbst seinen 55. Geburtstag feiert, in heimische Unternehmen<br />
mit generell günstiger Bewertung und hohem Substanzwert.<br />
Getragen von den Schwergewichten Allianz, E.ON und<br />
EADS, hat der Fonds seit Jahresanfang gut ein Fünftel an Wert<br />
gewonnen. Damit hängte das <strong>ADIG</strong>-Urgestein sogar den DAX<br />
ab. Eine Wertentwicklung von 11 Prozent pro Kalenderjahr seit<br />
Auflage spricht eine deutliche Sprache zugunsten des Standorts<br />
Deutschland. Da verwundert es nicht, dass immer mehr Deutsche<br />
sich wieder vorsichtig auf das Börsenparkett zurückwagen: Im<br />
ersten Halbjahr 2005 stieg die Zahl der Aktionäre und Besitzer<br />
von Fonds um knapp 300.000 auf 10,8 Millionen. Das heißt, jeder<br />
achte Deutsche ist an der Börse engagiert. Mit dem gestiegenen<br />
Vertrauen in die Aktie hat sich der seit dem zweiten Halbjahr<br />
2002 rückläufige Trend umgekehrt.<br />
■ REFORMPROZESS MUSS FORTGESETZT WERDEN<br />
Und siehe da: Um den Standort Deutschland ist es gar nicht mal<br />
so schlecht bestellt. Keine Frage, der begonnene Reformprozess<br />
muss fortgesetzt werden. Zum einen, um im Wettbewerb mit<br />
den neuen Alternativen von Osteuropa über Russland bis China<br />
zu bestehen. Und zum anderen besteht langfristig nur durch<br />
die Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen die<br />
Chance, den Standard des Landes zu sichern. Das Ausland scheint<br />
an die Genesung zu glauben und setzt wohl darauf, dass die<br />
Schlagzeilen schon im Sommer 2006 lauten: „Deutschland hat<br />
endgültig den Turnaround geschafft.“
1950 2005<br />
55 Jahre <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
Schwarz, Rot, Gold, brillant » Von Heinz-Josef Simons<br />
Er ist das Urgestein der deutschen Fondsbranche – der <strong>ADIG</strong> Fondak. Am 30. Oktober wurde der erste<br />
deutsche Aktienfonds 55 Jahre. Bilanz: 11,3 Prozent im Jahresschnitt seit Auflage vor über einem halben<br />
Jahrhundert. Auch als deutsche Aktien bei Kleinsparern und Investoren weitgehend verpönt waren,<br />
hat der <strong>ADIG</strong> Fondak, das Fonds-Flaggschiff der COMINVEST, Kurs gehalten. Zum Glück. Konnten doch<br />
deshalb ungezählte Kleinsparer über Jahre und Jahrzehnte richtig reich werden. Auch in den nächsten<br />
Jahren haben vor allem deutsche Dividendenpapiere gute Perspektiven.<br />
Der <strong>ADIG</strong> Fondak ist in vielfacher Hinsicht ein Phänomen – er<br />
ist lukrativ, beständig, schafft Wertentwicklungen, die andere<br />
nicht schaffen. Und das über Zeiträume, die so mancher Fondsmanager<br />
nur aus dem Geschichtsbuch kennt. Der Fondak ist so<br />
einiges gleichzeitig, was eigentlich als unvereinbar gilt: alt, modern,<br />
zeitlos. Er stammt aus Tagen, in denen Rechenschaftsberichte<br />
noch mit den Worten begannen: „Wir beehren uns, hiermit den<br />
Bericht nebst Ertragsrechnungen sowie Vermögensaufstellungen<br />
über die 1. Rechenschaftsperiode des FONDAK vorzulegen“<br />
und die Telefonnummer auf dem Bericht noch „Fernruf“ hieß.<br />
Im Portfolio der Anfangsjahre findet sich das „Who’s who“ der<br />
Nachkriegszeit: Neben Klassikern der deutschen Wirtschaft, die<br />
auch heute noch im Fondak stecken – etwa Siemens, Daimler<br />
(damals noch ohne Chrysler), Allianz und Deutsche Bank –, überwogen<br />
damals „handfeste“ Werte. Montan- und Schwerindustrie,<br />
Textil und Leder, Maschinen- und Metallbranche, Brauereien sowie<br />
Elektrounternehmen. Einige exotische Highlights, die 1950 die<br />
Liste der Einzeltitel zierten: Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt, Porzellanfabrik<br />
Hutschenreuther, Lederwerke Wieman, Bamberger<br />
Mälzerei,Vereinigte Filzfabriken oder Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt.<br />
Die Beispiele zeigen noch einen weiteren Aspekt<br />
der Aktienfonds-Idee, die in Deutschland mit dem Fondak begann:<br />
Beständigkeit und Flexibilität zugleich. So schaffte es der Fonds,<br />
sich im Laufe der Zeit den sich ständig wandelnden wirtschaftlichen<br />
Gegebenheiten anzupassen und die „Blue Chips“ seiner Zeit zu<br />
fassen. Andererseits dokumentiert sein Fondsportfolio auch die<br />
Konstanten der deutschen Wirtschaft und somit Zeitlosigkeit.<br />
■ SAMMELBECKEN DEUTSCHER „BLUE CHIPS“<br />
Rückblick: Sonntag, 18. September 2005, wenige Augenblicke<br />
nach 18 Uhr. Deutschland hat gewählt, eine handlungsfähige<br />
Regierung ist nicht in Sicht. Nur eines von unzähligen Problemen,<br />
die der <strong>ADIG</strong> Fondak in seiner langen Geschichte hat an<br />
sich vorbeiziehen sehen. Handfeste Krisen und Kriege haben<br />
dem Siegeszug des Fonds nicht schaden können. Auch Börsencrashs<br />
konnten letztlich der deutschen Wirtschaft nichts anhaben.<br />
Sie erwies sich als stark und als ein lukratives Investment.<br />
Denn der <strong>ADIG</strong> Fondak, der über fünfeinhalb Jahrzehnte gleichsam<br />
Sammelbecken für die Aktien der führenden deutschen<br />
Unternehmen war, schaut heute auf einen stolzen Wertzuwachs<br />
von rund 36.000 Prozent seit Auflage zurück. Damit zeigt der<br />
deutsche Traditionsfonds, dass man nicht gleich das Kapital für<br />
eine Firmenübernahme haben muss, um sich am Erfolg großer<br />
Unternehmen zu beteiligen. Schon mit vergleichsweise kleinen<br />
LEBENSWERTE<br />
FONDSPORTRÄT 1 21<br />
Beträgen kann jedermann von den Chancen der Marktwirtschaft<br />
profitieren. Einer der Grundgedanken, die im gebeutelten Nachkriegsdeutschland<br />
den Anstoß gaben, mit der <strong>ADIG</strong> hierzulande<br />
die erste Fondsgesellschaft zu gründen. Wohlstand für alle!<br />
■ ÜBER 11 PROZENT MIT „MADE IN GERMANY“<br />
Die Geschichte des <strong>ADIG</strong> Fondak zeigt aber auch noch etwas<br />
anderes: Politische Börsen haben kurze Beine! Dies bedeutet:<br />
Der unerwartete Ausgang von Wahlen sorgt, nicht allein bei<br />
uns in Deutschland, erfahrungsgemäß nur vorübergehend für<br />
Irritationen an den Märkten.Wenig später nach einem solchen<br />
Ereignis kehren Investoren in der Regel zur Tagesordnung zurück.<br />
Beim DAX war das schon wenige Stunden nach der denkwürdigen<br />
Wahl am 18. September so. Schon in den Folgetagen sprang<br />
das Börsenbarometer über die 5000 Punkte, obwohl eine stabile<br />
Regierung in weite Ferne gerückt war, Parteiengezänk die politische<br />
Bühne bestimmte. „Die Stabilität der Börse kam nicht<br />
unerwartet“, meint denn auch <strong>ADIG</strong>-Fondsmanagerin Heidrun<br />
Heutzenröder, die rund 1,5 Milliarden Euro von unzähligen<br />
Fondsanlegern im <strong>ADIG</strong> Fondak verantwortet. Seit 1998 zeichnet<br />
die Fondsstrategin verantwortlich für den „Made in Germany“-<br />
Fonds. Und der ist lebendiger denn je und ertragreicher als fast<br />
alle Konkurrenten. Wer an jenem 30. Oktober 1950, also zum<br />
Start des Fonds, zum ersten Mal umgerechnet 50 Euro einzahlte,<br />
überdies einen Sparplan jeden Monat mit dem gleichen Betrag<br />
bediente, ist heute mit mehr als 1,1 Millionen Euro Fondsvermögen<br />
eine ausgesprochen gute Partie. Und nach einer Einmalinvestition<br />
gleich bei Auflage brachte es Deutschlands erster Aktienfonds<br />
bis heute auf einen Wertzuwachs von rund 36.000 Prozent – aus<br />
hundert Euro wurden 36.000 Euro. Dies entspricht einer Rendite<br />
von zirka 11,3 Prozent im Jahresschnitt. Allein von Januar 2005<br />
bis heute (Anfang September) betrug das Plus rund 25 Prozent,<br />
während das hiesige Elitebarometer, der Deutsche Aktienindex<br />
DAX, noch nicht einmal 20 Prozent zulegte. Diese Leistung honorierte<br />
im September auch das Verbrauchermagazin „Finanztest“<br />
und kürte den <strong>ADIG</strong> Fondak zur „Nr. 1“ unter den Deutschlandfonds.<br />
Eine von vielen Ehrungen, die dem Fonds im Lauf seiner<br />
Geschichte zuteil wurden.Derzeit hält Fondsmanagerin Heutzenröder<br />
zudem die Höchstnote der renommierten Bewertungsagentur<br />
Standard & Poor’s: fünf Sterne! Überzeugende Argumente,<br />
die den Traditionsfonds zum Top-Seller machten. Rund 400<br />
Millionen Euro vertrauten Anleger seit Jahresbeginn Deutschlands<br />
erstem Aktienfonds an – Tendenz weiter steigend.
22<br />
FONDSPORTRÄT 1 LEBENSWERTE<br />
■ NR. 1 BEI „FINANZTEST“<br />
Für den Fondak und seine 55 Jahre Erfolgsgeschichte sind Bundestagswahlen<br />
mit wechselnden Koalitionen, diverse Ölkrisen,<br />
der Mauerbau und der Kalte Krieg sozusagen Anekdoten.Vergleichbares<br />
gilt, auch wenn dies makaber anmutet, für externe<br />
Schocks wie die Terrorattacken auf das New Yorker World Trade<br />
Center vom 11. September und den Irak-Krieg. Die Solidität des<br />
Fondak zeigte sich beispielhaft auch in jüngster Zeit, nämlich<br />
nach dem Platzen der Technologieblase zur Jahrtausendwende<br />
und der sich anschließenden historischen Baisse. „Rechtzeitig,<br />
nämlich im Frühjahr 2000, haben wir den Fondak neu ausgerichtet.<br />
Dominierend ist seitdem der sogenannte Value-Ansatz.<br />
Wir konzentrieren uns also auf substanzstarke Unternehmen“,<br />
erläutert Heutzenröder. Zu den wichtigsten Investmentkriterien<br />
zählen somit ein vergleichsweise niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
(KGV) sowie eine attraktive Dividendenrendite bei zugleich<br />
spürbaren Wachstumschancen des jeweiligen Unternehmens.<br />
Und die Risiken? Die sind bei Aktieninvestments selbstverständlich<br />
nie auszuschließen. „Etwa ein weiter steigender Ölpreis,<br />
konjunkturelle Probleme in den USA, weil die Verbraucher sich<br />
möglicherweise stärker zurückhalten, ein wieder schwächerer<br />
Dollar sowie externe Schocks mit neuen Terror-Attacken oder<br />
eine Eskalation im Atomstreit mit dem Iran“, zählt Heidrun<br />
Heutzenröder einige Punkte auf. Und der Wahlausgang, der<br />
zumindest den Investoren nicht das gewünschte Ergebnis<br />
gebracht hat? „Die Anleger werden sich früher oder später auf<br />
die fundamental günstigen Faktoren bei deutschen Unternehmen<br />
konzentrieren“, glaubt Heidrun Heutzenröder. Zumal der<br />
soziale Reformprozess nicht mehr aufzuhalten und erst recht<br />
nicht umzukehren sei. „Unabhängig davon, aus welchen Farben<br />
sich die Regierungskoalition zusammensetzt.“<br />
CHANCE<br />
Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile<br />
im Wert von 3 x 1.000 Euro!<br />
Alles, was Sie dafür tun müssen, ist eine Frage<br />
zu beantworten:<br />
Wie hoch ist die durchschnittliche Wertentwicklung<br />
pro Jahr des <strong>ADIG</strong> Fondak seit seiner Auflage<br />
im Jahr 1950?<br />
Einfach die richtige Prozentzahl auf der Gewinnspielkarte<br />
(Seite 68) eintragen, frankieren und ab die Post. Viel Glück!<br />
■ GUTE AUSSICHTEN FÜR DEUTSCHE AKTIEN<br />
Die Erfahrung lehrt, dass es Unternehmen überall auf der Welt,<br />
somit auch in Deutschland, letztlich immer wieder gelingt, sich<br />
den politischen, vor allem aber wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
anzupassen. So haben deutsche Firmen von 2001<br />
bis zu Beginn des Jahres 2004 einen bis dato beispiellosen Reund<br />
Umstrukturierungsprozess durchlaufen. „Der Erfolg blieb<br />
nicht aus. Mittlerweile sind viele deutsche Firmen deutlich wettbewerbsfähiger,<br />
vor allem im Vergleich zu den europäischen<br />
Konkurrenten sowie den Wettbewerbern in den USA und in<br />
Japan“, erläutert Heidrun Heutzenröder. Eine dramatische Verringerung<br />
der Kosten habe zu überproportional steigenden<br />
Gewinnen selbst bei nur verhaltenen Umsatzzuwächsen geführt.<br />
■ FAZIT<br />
Die kräftigen Gewinnzuwächse der Jahre 2004 und 2005 haben<br />
dazu geführt, dass die Bewertung des Deutschen Aktienindex,<br />
gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), mit dem rund<br />
Zwölffachen des für 2006 erwarteten Gewinns immer noch in<br />
der Nähe ihres 25-Jahres-Tiefs liegt. Das historische KGV betrug<br />
in den vergangenen 20 Jahren nach Angaben der Deutschen<br />
Bundesbank rund 16. Zumindest theoretisch ist der DAX demnach<br />
um fast 30 Prozent unterbewertet. Dafür spricht tendenziell<br />
auch, dass das hiesige Elitebarometer immer noch knapp<br />
40 Prozent unter dem Rekordniveau von März 2000 notiert,<br />
obwohl die Unternehmensgewinne kommendes Jahr rund 40<br />
Prozent höher ausfallen werden als eben im Jahr 2000. Somit<br />
ist der <strong>ADIG</strong> Fondak für alle Investoren mit Fokus „Deutschland“<br />
erste Wahl. Damals wie heute.<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
<strong>ADIG</strong> FONDAK<br />
5.000<br />
0<br />
30.10.50<br />
Wertentwicklung in %<br />
Jun 55 Jun 60 Jun 65 Jun 70 Jun 75 Jun 80<br />
+36.614,4 %<br />
Jun 85 Jun 90 Jun 95 Jun 00 30.9.2005<br />
Deutschlands erster Aktienfonds, der 1950 aufgelegte <strong>ADIG</strong> Fondak, profitiert von der Expertise<br />
des Frankfurter Fondsmanagements für deutsche Aktien. Mit einer durchschnittlichen<br />
jährlichen Wertsteigerung von 11 Prozent in über 50 Jahren führt der mit Höchstnoten<br />
dekorierte Aktienfonds regelmäßig die Wertentwicklungslisten der großen deutschen<br />
Aktienfonds an.<br />
PRESSESTIMMEN<br />
Fonds des Monats: <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
(Finanztest, 06/2005)<br />
„Der <strong>ADIG</strong> Fondak ist mit rund 55 Jahren nicht nur der älteste<br />
deutsche Aktienfonds, sondern er gehört auch zu den erfolgreichsten.<br />
In jedem der vergangenen fünf Jahre war er besser als der<br />
Durchschnitt aller von uns bewerteten Aktienfonds Deutschlands.<br />
Auch den bekanntesten Vergleichsindex ließ er weit hinter sich:<br />
Während der Dax in den vergangenen Jahren 10,6 Prozent pro<br />
Jahr einbüßte, blieb beim <strong>ADIG</strong> Fondak ein kleines jährliches<br />
Minus von 1,1 Prozent.Dieses weit überdurchschnittliche Ergebnis<br />
ist nicht zuletzt ein Verdienst der wertorientierten (Value) Anlagestrategie,<br />
die der Fonds seit dem Jahr 2000 verfolgt. ‚Das war ein<br />
günstiger Zeitpunkt zum Einstieg in diese Strategie‘, betont Fondsmanagerin<br />
Heidrun Heutzenröder.Sie setzt ausschließlich auf Aktien,<br />
die ihr günstig bewertet erscheinen. Neben einer guten Dividendenrendite<br />
sollten bei dem Unternehmen Gewinn und Buchwert<br />
in einem vernünftigen Verhältnis zum Börsenwert stehen. [...]“<br />
Dauerbrenner für das Depot<br />
(Capital, 21.07.2005)<br />
„Aus 2400 Fonds filterte die Ratingagentur Feri Trust 14 Titel<br />
heraus, die seit 2000 Jahr für Jahr Top-Resultate erzielen. Sie<br />
überzeugen im Boom und in der Baisse. [...] Unter den deutschen<br />
Aktienfonds brilliert der <strong>ADIG</strong> Fondak. Managerin Heidrun<br />
Heutzenröder verfolgt die Value-Strategie: Sie kauft unterbewertete<br />
Aktien mit Aufholpotenzial. Dabei kann sie auf das gesamte<br />
Spektrum des deutschen Aktienmarkts zurückgreifen – von den<br />
30 Blue-Chips des Dax über mittelgroße Unternehmen des M-Dax<br />
bis hin zu den kleineren Gesellschaften des S-Dax. Zwar scheint<br />
die Performance von 1,7 Prozent pro Jahr seit 2000 bescheiden,<br />
doch im Vergleich zur Konkurrenz ist das Ergebnis überragend:<br />
Der Durchschnitt der deutschen Aktienfonds verlor im selben<br />
Zeitraum knapp acht Prozent pro Jahr. Heutzenröder setzt derzeit<br />
auf Blue-Chips. So findet sie viele dividendenstarke Aktien, die<br />
in ihrer Bewertung noch Luft nach oben haben. [...]“<br />
Aktien: Welche ins Depot gehören<br />
(Hamburger Abendblatt, 18.07.2005)<br />
„[...] Wer die Auswahl von Einzeltiteln für das Depot scheut, kann<br />
auch mit Indexzertifikaten auf den DAX setzen. Zwar werden sich<br />
Einzeltitel besser als der DAX entwickeln, aber mit den Zertifikaten<br />
ist das Risiko stärker begrenzt.Eine weitere Möglichkeit sind<br />
deutsche Aktienfonds. Da aber ein solches Investment mit einem<br />
Ausgabeaufschlag bezahlt werden muß, sollte es langfristiger<br />
angelegt sein. Zu den stark überdurchschnittlichen Fonds in<br />
diesem Bereich zählt laut ‚Finanztest‘ der <strong>ADIG</strong> Fondak [...].“<br />
Starker Auftakt<br />
(Focus Money, 13.07.2005)<br />
„Mit hohen zweistelligen Renditen glänzten Investmentfonds im<br />
ersten Halbjahr 2005. Können die Fonds die Performance auch<br />
in der zweiten Jahreshälfte halten – und wo lohnt jetzt der Einstieg?<br />
[...] Qualität made in Germany:Unter den fünf ausgewählten<br />
deutschen Aktienfonds erscheint auch der <strong>ADIG</strong> Fondak. Er legte<br />
seit Jahresbeginn 13,2 % zu,auf Drei-Jahres-Basis waren es 30,1 %.“<br />
Den Dax geschlagen<br />
(Handelsblatt, 06.07.2005)<br />
„In einer Übersicht des Handelsblatts belegt der <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
den ersten Tabellenplatz unter den zehn größten von 100 auf<br />
deutsche Standardwerte spezialisierten Aktienfonds. Ausschlaggebend<br />
für die Rangfolge war die Performance der<br />
letzten zwölf Monate.“<br />
Keine Kompromisse bei der Qualität<br />
(Mitteldeutsche Zeitung, 27.06.2005)<br />
„[...] Der Vorbildliche: Er heißt <strong>ADIG</strong> Fondak, der älteste deutsche<br />
Aktienfonds. Sein Vergleichsindex ist der DAX, und den hat er in<br />
den letzten 30 Jahren deutlich übertroffen. Seine 55-jährige<br />
Bilanz ist vorbildlich: rund 32.000 Prozent Wertzuwachs und<br />
mehr als elf Prozent durchschnittliche jährliche Rendite seit<br />
Auflage, dabei in allen Dekaden positive Ergebnisse. Aus 1 000<br />
Mark (!) wären 155 000 Euro (!) geworden.“<br />
Sexy Deutschland<br />
(Funds & Finance, 15.06.2005)<br />
„Sie gelten als ‚unsexy‘ und ‚ohne großes Potenzial‘: Deutschland-Fonds.<br />
Zu Unrecht – denn wer auf Deutschlands Stärken<br />
vertraute, tat gut daran. Der <strong>ADIG</strong> Fondak ist nicht nur der älteste<br />
deutsche Aktienfonds (Auflage 1950), sondern zählt auch zu<br />
den erfolgreichsten.“<br />
Die besten Fondsmanager<br />
(Wertpapier, 09.06.2005)<br />
„Etwa jeder fünfte Manager schafft es, den Index deutlich zu<br />
übertrumpfen.Wie viel die ‚Goldfinger‘ unter den Profitpiloten<br />
herausholen können, zeigt auch die neueste Statistik.[...] Dreimal<br />
mehr als der Durchschnitt legte auch COMINVEST- Managerin<br />
Heidrun Heutzenröder vor:Auf Jahressicht schaffte ihr <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
ein Plus von 15,5 Prozent. [...] Es ist beileibe keine Hexerei:Wer<br />
50 Jahre lang Monat für Monat 100 Mark in den <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
einzahlte, ist heute stolzer Euro-Millionär. Denn der auf deutsche<br />
Werte fokussierte Aktienfonds steigerte seinen Wert in der Zeit<br />
um 11 Prozent per annum – der schweren Börsenkrise zu Beginn<br />
des Jahrtausends zum Trotz. Der Fondak-Fonds lässt keinen Zweifel:Wer<br />
es mit kleinen Raten auf ein großes Vermögen<br />
bringen will, fängt lieber heute als morgen damit an.[...]<br />
Beste Aus-sichten hat derzeit etwa der deutsche Markt.<br />
‚Deutsche Unternehmen haben kräftig umstrukturiert‘,<br />
sagt Heidrun Heutzenröder, die mit dem <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
einen der besten Deutschlandfonds managt. ‚Doch ihre<br />
verbesserte Gewinn- und Wettbewerbsposition ist in<br />
den Kursen längst nicht eingepreist.‘ Der Fondak ist eine<br />
gute Beimischung für den Sparer, der sein Geld nur für<br />
wenige Jahren entbehren kann. Das Deutschland-<br />
Portfolio legt selten spektakulär,dafür aber stets überdurchschnittlich<br />
zu.“
24<br />
EXPERTENGESPRÄCH LEBENSWERTE<br />
Auf den ersten Schreck folgte schon bald eine<br />
gewisse Gelassenheit. Zwar hatte kein Investor<br />
das Quasi-Patt zwischen SPD und Union nach<br />
Heidrun Heutzenröder, Fondsmanagerin des <strong>ADIG</strong> Fondak seit 1998<br />
der Bundestagswahl erwartet, geschweige denn<br />
erhofft. Doch unabhängig von der politischen Großwetterlage, die – zugegeben – auch weitaus unwirtlicher<br />
sein könnte als bei einer Großen Koalition, sprechen viele Fakten für den deutschen Aktienmarkt. „Zahlreiche<br />
Unternehmen bei uns sind immer noch gut und günstig“, bringt Heidrun Heutzenröder ihre Meinung über die<br />
deutsche Börse auf den Punkt. Die erfahrene Strategin ist seit dem Jahr 1998 verantwortliche Portfolio-Managerin<br />
des ältesten deutschen Aktienfonds <strong>ADIG</strong> Fondak. Auch heuer setzte der „Fonds für deutsche Aktien“ seine<br />
Erfolgsgeschichte fort. So ist seine Wertentwicklung bis dato deutlich besser als die des deutschen Aktienmarktes.<br />
Zudem beweisen Mittelzuflüsse von mehr als 400 Millionen Euro seit Jahresbeginn das Vertrauen, das vor<br />
allem Privatanleger in die Qualität des <strong>ADIG</strong> Fondak haben. Im Gespräch erläutert Heidrun Heutzenröder die<br />
weiteren Perspektiven des hiesigen Aktienmarktes und den historisch beinahe einmaligen Wandlungsprozess<br />
deutscher Unternehmen in den vergangenen Jahren.<br />
Frau Heutzenröder, als wir vor rund<br />
zwei Jahren hier in Ihrem Büro saßen,<br />
hatten Sie sich gerade für daheim ein<br />
neues Fernsehgerät gekauft …<br />
Ja, ich erinnere mich.<br />
Und wie ist der Empfang? Damals war das<br />
Teil nämlich noch nicht angeschlossen …<br />
Sämtliche Kabel und Stecker sind da, wo<br />
sie hingehören. Der Empfang ist erstklassig,<br />
der Ton deutlich, das Bild gestochen scharf.<br />
Wohl auch eine Frage der persönlichen<br />
Wahrnehmung. An der Technik wird es<br />
dann wohl nicht gelegen haben, dass<br />
Sie sich – wie viele andere auch – an<br />
jenem 18. September, kurz nach 18 Uhr,<br />
ziemlich gewundert haben. Der Empfang<br />
war wie gewohnt ausgezeichnet,<br />
das Bild jedoch ziemlich diffus …<br />
Zugegeben, im ersten Moment war ich<br />
ziemlich geschockt. Denn dass SPD und<br />
Union in etwa gleichauf sein würden, entsprach<br />
weder den allgemeinen Erwartungen<br />
noch den Prognosen und erst recht<br />
nicht den Hoffnungen der Investoren.<br />
Das muss man als Fondsmanagerin, die<br />
für ungezählte Privatanleger rund 1,5<br />
Milliarden Euro in deutschen Aktien investiert<br />
hat, erst einmal verdauen.<br />
Nach dem ersten kommt zwangsläufig<br />
der zweite Moment. Wie ändert sich die<br />
eigene Befindlichkeit in dieser Zeit?<br />
Was folgt dem anfänglichen Schock?<br />
Selbstverständlich darf man den Faktor<br />
Gefühl bei seiner Arbeit nicht ausblenden,<br />
sondern man muss bewusst mit ihm umgehen.<br />
Doch gerade bei der Geldanlage<br />
Deutsche Aktien:<br />
„Gut und günstig“<br />
›› Interview: Heinz-Josef Simons<br />
gilt: Der Bauch ist, bei Profis und Privaten<br />
gleichermaßen, in der Regel ein schlechter<br />
Ratgeber. Unter dem Strich zählen nur<br />
nachvollziehbare Fakten. Aus gutem Grund<br />
lautet eine alte Investorenregel, dass politische<br />
Börsen fast immer kurze Beine haben.<br />
Vom bayerischen Grantler Franz Josef<br />
Strauß stammt der Ausspruch, es sei<br />
ihm völlig egal, wer unter ihm Kanzler<br />
werde. Trifft das auch für Investoren zu?<br />
Aus unserer, der Investorensicht liegt<br />
vielleicht ein Körnchen Wahrheit darin.<br />
Aber ganz so einfach ist die Sache dann<br />
doch nicht. Vor allem mögen Anleger<br />
keine politischen Unsicherheiten und<br />
Unwägbarkeiten, sofern sie länger- und<br />
langfristig disponieren. Eine recht zügige<br />
Einigung zwischen SPD und Union wäre<br />
deshalb für den deutschen Aktienmarkt<br />
durchaus hilfreich. Und eine Große Koalition<br />
ist nun einmal das deutlich kleinere<br />
Übel als die Konstellation Rot-Grün-Rot.<br />
Diese Einschätzung teilen offenbar<br />
immer mehr Anleger aus dem Ausland.<br />
Schaut man sich die Strategiepapiere<br />
beispielsweise anglo-amerikanischer<br />
Investmenthäuser an, so sind deutsche<br />
Aktien so beliebt wie seit Jahren nicht<br />
mehr …<br />
Zweifellos stehen deutsche Unternehmen<br />
im Fokus internationaler Investoren. Zu<br />
Recht, im Übrigen.Vor allem haben die<br />
Ausländer eine ziemlich nüchterne Betrachtungsweise.Während<br />
viele bei uns<br />
den Standort Deutschland schlechtreden,<br />
haben Anleger aus dem Ausland die<br />
Qualitäten Deutschlands längst erkannt.Wir<br />
sind zweifellos eine erstklassige Turnaround-Story.<br />
Solche Geschichten mögen<br />
Profis gern, weil man mit ihnen viel Geld<br />
verdienen kann.<br />
In solchen außergewöhnlichen, ja beinahe<br />
historischen Situationen sollte<br />
man eigentlich schon längst investiert<br />
sein. Denn sobald die Ausländer erst<br />
einmal einsteigen, kommt ein rollender<br />
Zug erst richtig in Fahrt …<br />
Genau das haben wir beim <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
getan. Ein gutes Fondsmanagement erkennt<br />
künftige Trends und Entwicklungen<br />
früher als andere. Zwangsläufig kann man<br />
dann auch auf einem deutlich niedrigeren<br />
Kursniveau investieren als später. Es<br />
ist nicht zuletzt eine Genugtuung, sobald<br />
der eigene strategische Ansatz – wenn bisweilen<br />
auch mit einer zeitlichen Verzögerung<br />
– von anderen Investoren bestätigt wird.<br />
Fast immer hört man die Botschaft<br />
gern, allein: Bisweilen fehlt der Glaube.<br />
Können Sie das durch ein griffiges<br />
Beispiel untermauern?<br />
Ein recht gutes Beispiel für ein vorausschauendes<br />
und deshalb letztlich ertragreiches<br />
Investment ist die Aktie von DaimlerChrysler.<br />
Die hatten wir schon vor Monaten, als<br />
sie noch wenig mehr als 30 Euro kostete,<br />
im Portfolio des <strong>ADIG</strong> Fondak vergleichsweise<br />
stark gewichtet. Bereits damals war<br />
uns klar, dass das Unternehmen an der<br />
Börse viel zu preiswert gehandelt wurde<br />
und deshalb eine beachtliche Kursfantasie<br />
hatte. Selbstverständlich hatten wir auch<br />
ein Quäntchen Glück, als die Börse den<br />
Rückzug von Jürgen Schrempp vom Vorstandsvorsitz<br />
durch hohe Kursgewinne<br />
außergewöhnlich honorierte. Es war aber<br />
schon abzusehen, dass die DaimlerChrysler-<br />
Aktie früher oder später spürbar steigen<br />
würde – selbst wenn Jürgen Schrempp<br />
noch eine längere Zeit auf dem Chefsessel<br />
ausgehalten hätte.<br />
Dann wussten Sie damals mehr als andere<br />
Investoren, die die Aktien wie eine<br />
heiße Kartoffel hatten fallen lassen …<br />
Was heißt schon „wissen“? Das Einzige,<br />
was bereits die griechischen Philosophen<br />
wussten, war, dass sie nichts wussten.<br />
Aber im Ernst: Im Leben allgemein gibt<br />
„Während viele bei uns den<br />
Standort Deutschland<br />
schlechtreden, haben Anleger<br />
aus dem Ausland die<br />
Qualitäten Deutschlands<br />
längst erkannt.“<br />
es keine Garantien und keine hundertprozentigen<br />
Sicherheiten, erst recht nicht<br />
bei der Geldanlage. Dass wir mit dem<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak seit nunmehr 55 Jahren so<br />
erfolgreich sind und deshalb wohl vergleichsweise<br />
selten mit unseren Investmentideen<br />
daneben liegen, hängt auch<br />
damit zusammen, dass wir sorgfältiger<br />
arbeiten, genauer hinschauen als andere<br />
und auch einer Idee die nötige Zeit lassen,<br />
um zu reifen.<br />
Eine Idee allein reicht wohl nicht. Sie<br />
sollte schon durch harte Fakten, durch<br />
sogenannte Fundamentals, wie es im<br />
Börsenjargon so schön heißt, überzeugend<br />
untermauert werden …<br />
Das sollte selbstverständlich sein. Beim<br />
Management des <strong>ADIG</strong> Fondak haben wir<br />
uns bereits seit Jahren dem sogenannten<br />
Value-Ansatz verschrieben. Hauptsächlich<br />
deshalb hat der <strong>ADIG</strong> Fondak auch während<br />
der historischen Baisse, die mittlerweile<br />
seit zwei Jahren vorbei ist, außergewöhnlich<br />
gut abgeschnitten.<br />
LEBENSWERTE<br />
EXPERTENGESPRÄCH 25<br />
Dieser substanzorientierte Ansatz beim<br />
Aktienkauf funktioniert offenbar seit<br />
Jahrzehnten. Benjamin Graham hatte<br />
ihn entwickelt und hoffähig gemacht,<br />
sein gelehrigster Schüler Warren Buffett,<br />
mittlerweile der zweitreichste Mann der<br />
Welt nach Bill Gates, bewiesen, dass man<br />
sehr viel Geld damit verdienen kann …<br />
Selbstverständlich haben wir das Rad nicht<br />
neu erfunden, es allerdings – um im Bild<br />
zu bleiben – beim <strong>ADIG</strong> Fondak konsequent<br />
ins Rollen gebracht und am Laufen gehalten.<br />
Mit ein Grund dafür, dass der Fonds<br />
regelmäßig besser abschneidet als etwa<br />
der deutsche Aktienindex DAX.Vom Tec-<br />
DAX, dem Nachfolger des Neuer-Markt-<br />
Barometers Nemax, ganz zu schweigen.<br />
Um auf das Beispiel DaimlerChrysler zurückzukommen:<br />
Die Aktie war offenbar<br />
sogar unter Jürgen Schrempp als Vorstandschef<br />
ein Substanzwert. Sonst<br />
hätten Sie doch wohl kaum im Portfolio<br />
des <strong>ADIG</strong> Fondak eine vergleichsweise<br />
starke Position aufgebaut. Woran<br />
haben Sie denn seinerzeit diese Substanz<br />
erkannt?<br />
Um das vorwegzunehmen: Es gibt keinen<br />
speziellen DaimlerChrysler-Ansatz. Sondern<br />
wir ziehen, um die Substanz eines<br />
Unternehmens und deshalb auch die<br />
Kurschancen einer Aktie zu beurteilen,<br />
unterschiedliche Faktoren zu Rate. Dazu<br />
zählen etwa die sogenannten quantitativen<br />
Kriterien. Deren Aussagekraft in puncto<br />
Werthaltigkeit eines Unternehmens ist<br />
vergleichsweise groß, unabhängig davon,<br />
ob es sich um eine Weltfirma wie eben<br />
DaimlerChrysler oder eher um ein mittelgroßes<br />
Unternehmen aus dem deutschen<br />
MDAX handelt.<br />
Und was sind nun diese quantitativen<br />
Kriterien?<br />
Als Erstes das Kurs-Buchwert-Verhältnis.<br />
Um dieses zu ermitteln, teilt man den<br />
aktuellen Kurs durch das Eigenkapital je<br />
Aktie. Je niedriger das KBV, desto höher<br />
der Substanzwert. Die Ertragskraft eines<br />
Unternehmens spiegelt sich in seiner Dividendenrendite.<br />
Um diese zu berechnen,<br />
wird die erwartete Gewinnbeteiligung je<br />
Aktie durch den aktuellen Kurs dividiert.<br />
Faustformel: Je höher diese Dividenden-
26<br />
EXPERTENGESPRÄCH LEBENSWERTE<br />
ausschüttung, desto größer die Ertragskraft<br />
eines Unternehmens. Und schließlich<br />
geht es um die momentane Börsenbewertung,<br />
gemessen am sogenannten Kurs-<br />
Gewinn-Verhältnis, dem KGV. Um diese<br />
Kennzahl zu berechnen, teilt man den<br />
aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens<br />
durch den erwarteten Gewinn pro Aktie.<br />
Auch hier gilt: Je niedriger das KGV, desto<br />
günstiger die Bewertung.Zusammengefasst<br />
bedeutet dies: Anhand jener drei quantitativen<br />
Kriterien ergibt sich ein chancenreiches<br />
Investment, sobald Kurs-Buchwert-<br />
Verhältnis und Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
absolut und relativ vergleichsweise niedrig<br />
sind, die Dividendenrendite möglichst<br />
hoch. Selbstverständlich muss ein guter<br />
Fondsmanager auch seine Kompromissbereitschaft<br />
bei jedem dieser drei quantitativen<br />
Kriterien ausloten.<br />
Die Konjunktur in Deutschland dümpelt<br />
weiter vor sich hin – auch weil der<br />
private Konsum beinahe beängstigend<br />
schwach ist. Dennoch hat der Aktienmarkt,<br />
gemessen an den beiden wichtigsten<br />
Indizes DAX und MDAX, seinen<br />
Wert in den vergangenen zwei Jahren<br />
mehr als verdoppelt. Wie passt denn<br />
das zusammen?<br />
Dies ist sicher ein Widerspruch, aber nur<br />
auf den ersten Blick. Zwischen Schein und<br />
Sein, den zweifellos subjektiven Eindrücken<br />
der Menschen und der tatsächlichen Situation,<br />
gibt es große Unterschiede. Auf der<br />
einen Seite haben wir in Deutschland ein<br />
Bruttoinlandsprodukt, das BIP also, das<br />
nur ganz zäh und mühsam wächst. Zudem<br />
ist auch die konstant hohe Arbeitslosigkeit<br />
bedrückend. Auf der anderen Seite verdienen<br />
die Unternehmen in Deutschland<br />
so viel wie noch nie. Allein von 2003 bis<br />
2004 steigerten die großen Firmen ihre<br />
Profite im Schnitt um 40 Prozent. Recht<br />
tragisch ist allerdings, dass von diesem<br />
Gewinnwachstum hauptsächlich immer<br />
noch die Investoren profitieren, aber unser<br />
Gemeinwesen als Ganzes so gut wie nicht.<br />
Zugespitzt formuliert: Die Unternehmen<br />
in Deutschland haben sich zu Lasten<br />
der Allgemeinheit umstrukturiert,<br />
reformiert und auf Rendite getrimmt?<br />
So zugespitzt hat mir diese Aussage zu<br />
viel Klassenkämpferisches und Systemkritisches.<br />
Ein Funken Wahrheit steckt allerdings<br />
darin.Tatsache ist, dass zahlreiche<br />
deutsche Unternehmen in den vergangenen<br />
drei bis fünf Jahren einen fast beispiellosen<br />
Wandlungs- und Umstrukturierungsprozess<br />
durchlaufen haben. Der Tritt auf<br />
die Kostenbremse führte einerseits zum<br />
schmerzlichen Abbau von Arbeitsplätzen<br />
oder deren Verlagerung in die Billiglohnländer<br />
Osteuropas. Zum anderen allerdings<br />
sind die Gewinne bei nur leicht wachsenden<br />
oder sogar gleich bleibenden Umsätzen<br />
explodiert. Dies hat dem deutschen Aktienmarkt<br />
in den vergangenen Monaten<br />
zu außergewöhnlichen Kurszuwächsen<br />
verholfen. Ehrlicherweise muss man auch<br />
zugeben, dass durch diese Restrukturierun-<br />
„Die Gewinne sind bei nur<br />
leicht wachsenden Umsätzen<br />
regelrecht explodiert. Die<br />
Unternehmen haben ihre<br />
Hausaufgaben mit beachtlichem<br />
Erfolg erledigt.“<br />
gen Arbeitsplätze bei uns in Deutschland<br />
gesichert worden sind. Mir ist allerdings<br />
klar, dass dies kein Trost für all jene ist, die<br />
ihre Jobs eingebüßt haben …<br />
… und denen mit ihren Familien jetzt die<br />
Kaufkraft fehlt, um die Binnenkonjunktur<br />
in Deutschland anzukurbeln.<br />
Das stimmt, vorläufig zumindest. Unsere<br />
Wirtschaft ist gleichsam janusköpfig. Da<br />
sind wir Exportweltmeister mit ansehnlichen<br />
Zuwachsraten. Außerdem löst sich<br />
der Investitionsstau der Industrie nach<br />
der Rezession allmählich auf. Die privaten<br />
Verbraucher hingegen sind eher von<br />
Zukunftsängsten geplagt, abzulesen an<br />
der vergleichsweise hohen Sparquote in<br />
Deutschland von mehr als zehn Prozent<br />
der frei verfügbaren Einkommen. Plakativ<br />
gesprochen: Die Menschen kaufen lieber<br />
VW-Aktien als den neuen Golf. Und sie<br />
wohnen vorläufig lieber zur Miete, als die<br />
rekordtiefen Hypotheken-Zinsen für den<br />
Bau oder Kauf eines Eigenheims zu nutzen.<br />
Zwei Zahlen für Statistiker: Das durch-<br />
schnittliche Alter der privaten Pkw-Flotte<br />
in Deutschland beträgt derzeit acht Jahre,<br />
zirka drei Jahre mehr als im langfristigen<br />
Schnitt. Und pro 1.000 Einwohner haben<br />
wir in Deutschland noch nicht einmal drei<br />
Neubaubeginne. Auch das liegt deutlich<br />
unter dem Wert in den vergangenen<br />
Jahren und Jahrzehnten.<br />
Hohe Arbeitslosigkeit, Hartz IV, größere<br />
Probleme mit der Finanzierbarkeit unserer<br />
staatlichen Sozialsysteme – den<br />
Menschen ist es wohl nicht zu verdenken,<br />
dass sie sorgenvoll in die Zukunft blicken.<br />
Daran dürften auch die erfreulichen<br />
Gewinne an den Börsen und die weiterhin<br />
guten Chancen für die Aktien deutscher<br />
Unternehmen nichts ändern. Oft<br />
wird behauptet, die gefühlte Lage bei<br />
uns sei viel schlechter als die tatsächliche.<br />
Aber doch nicht jeder, der sich Sorgen<br />
um seine Zukunft macht, ist reif für die<br />
Couch …<br />
Sie können wohl kaum jemanden davon<br />
überzeugen, der gerade seinen Arbeitsplatz<br />
verloren hat, dass die wirtschaftliche<br />
Lage in Deutschland eigentlich gar nicht<br />
so schlecht ist. Klar ist aber auch: Die<br />
Unternehmen haben ihre Hausaufgaben<br />
mit beachtlichem Erfolg erledigt. Auch<br />
wenn der Umstrukturierungsprozess<br />
vielerorts noch nicht beendet ist. Nun ist<br />
wirklich die Politik gefragt, den Menschen<br />
in Deutschland ihre Angst vor der Zukunft<br />
zu nehmen und ihnen wieder mehr Zuversicht<br />
zu geben. Dass Sozialreformen und<br />
der Umbau des Arbeitsmarktes allerdings<br />
Schmerzen verursachen werden, lässt<br />
sich nicht bezweifeln.<br />
Aber es ist in den vergangenen rot-grünen<br />
Jahren doch schon einiges passiert. Und<br />
die Agenda 2010 trägt auch allmählich<br />
Früchte. Reicht das denn nicht?<br />
Ganz nüchtern betrachtet haben wir schon<br />
einiges erreicht. Es gab Öffnungsklauseln<br />
in den Flächentarifverträgen, so dass die<br />
Unternehmen mit ihren Betriebsräten individuelle<br />
Vereinbarungen über Standortsicherungskonzepte<br />
treffen konnten.<br />
Das hat die Firmen wettbewerbsfähiger<br />
gemacht und auch Arbeitsplätze gesichert.<br />
Zudem haben wir dank Rot-Grün seit dem<br />
1. Januar 2002 die Steuerfreiheit auf<br />
Beteiligungserträge. Das hat die Entflechtung<br />
der Deutschland AG und einen<br />
stärkeren Shareholder Value erst möglich<br />
gemacht. Auch die Gesetzgebung ist<br />
durchaus aktionärsfreundlicher als früher.<br />
Der Investitionsstandort Deutschland<br />
hat in den vergangenen Jahren tatsächlich<br />
an Qualität gewonnen.<br />
Das müssten doch auch Union und<br />
Liberale, zumindest hinter den verschlossenen<br />
Türen ihrer Parteizentralen,<br />
anerkennen …<br />
Ohne Wahlkampf hätten sie dies sicherlich<br />
auch in Maßen getan. Fraglich ist allerdings,<br />
ob diese Veränderungen wirklich<br />
reichen, um unser Land fit für die Zukunft<br />
zu machen. Den Akteuren in der Großen<br />
Koalition dürfte parteiübergreifend klar<br />
sein, dass der Reformprozess in Deutschland<br />
– erstens – unumkehrbar ist und –<br />
zweitens – mit einer höheren Schlagzahl<br />
fortgesetzt werden muss.<br />
Das sagt jeder. Und das schon ziemlich<br />
lange …<br />
Ganz einfach, beides stimmt. Was das<br />
Nötige und Wünschenswerte angeht, so<br />
haben wir über fast alle Parteigrenzen<br />
hinweg letztlich einen Konsens. Beim<br />
politisch Machbaren jedoch scheiden<br />
sich die Geister. Die Große Koalition wird<br />
dort weitermachen müssen, wo Rot-Grün<br />
aufgehört hat. Wir werden abwarten<br />
müssen, wie schnell das geht. Ganz oben<br />
auf der Agenda stehen sicher eine durchgreifende<br />
Gesundheitsreform, eine Stabilisierung<br />
der staatlichen Rentensysteme,<br />
die deutliche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes<br />
sowie eine weitere Verringerung<br />
der Unternehmenssteuern und eine Vereinfachung<br />
des deutschen Steuerrechts.<br />
Tatsächlich nicht wenig, was in den nächsten<br />
Jahren auf uns zukommt. Investoren<br />
sind so realistisch zu wissen, dass dies alles<br />
nicht von heute auf morgen geschehen<br />
kann. Sie wären schon zufrieden, wenn der<br />
Reformprozess in Gang gehalten würde<br />
und schärfere Konturen gewänne.<br />
Angesichts dieses Umfelds dürfte es nicht<br />
einfach sein, einen deutschen Aktienfonds<br />
wie den <strong>ADIG</strong> Fondak zu managen?<br />
Kein unlösbares Problem, doch immer<br />
wieder eine Herausforderung. In den ver-<br />
gangenen 55 Jahren ist der Fondak schon<br />
öfter in ein Unwetter geraten. Doch er hat<br />
immer Kurs gehalten.Wir hatten Anfang der<br />
80er Jahre den zweiten Ölschock, den<br />
Crash des Jahres 1987, die Kuwaitkrise<br />
und den ersten Golfkrieg 90/91, die sich<br />
daran anschließende Rezession, die Krise<br />
des europäischen Währungssystems EWS<br />
im Jahr 1992, den Rentencrash 1994, die<br />
Russland-Probleme und die Krise des<br />
Hedgefonds LTCM im Herbst 1998.Wir<br />
hatten das Platzen der Technologieblase<br />
kurz nach dem Jahrtausendwechsel, den<br />
11. September 2001, die Bilanzskandale,<br />
die unter dem Schlagwort „Enronitis“<br />
unrühmliche Geschichte geschrieben<br />
haben, und wir hatten auch den zweiten<br />
Irak-Krieg. Das alles hat der <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
weitgehend unbeschadet überstanden.<br />
Beweis sind mehr als elf Prozent Rendite<br />
im Jahresschnitt seit Auflegung im Herbst<br />
1950.Wer damals einen Sparplan mit 50<br />
Euro Einzahlung im Monat startete, ist<br />
heute Millionär.<br />
Fondsgesellschaften müssen ihre Kunden<br />
aber auch darauf hinweisen, dass die<br />
Ergebnisse aus der Vergangenheit keine<br />
Garantie für die Zukunft darstellen …<br />
Garantien und eine hundertprozentige<br />
Sicherheit gibt es, wie eben bereits erwähnt,<br />
bei der Geldanlage selbstverständlich<br />
nicht. Und vorübergehend können die<br />
Risiken an den Aktienmärkten auch einmal<br />
vergleichsweise groß sein. Deshalb<br />
zielen wir mit dem <strong>ADIG</strong> Fondak auf<br />
langfristig orientierte Anleger, die ihren<br />
Vermögensaufbau vorzugsweise mit einem<br />
Sparplan bedienen. Zum einen nimmt<br />
das Risiko bei Aktienfonds-Investments<br />
mit wachsendem zeitlichen Horizont ab.<br />
Andererseits kann man gerade mit Hilfe<br />
eines Sparplans längerfristig die an den<br />
Börsen üblichen Schwankungen zum<br />
eigenen Vorteil nutzen.<br />
In welchen Branchen finden Sie derzeit<br />
Ihre Value-Aktien?<br />
Um dies noch mal vorwegzuschicken:<br />
Grundsätzlich verfolgen wir keinen Branchenansatz,<br />
sondern wir konzentrieren<br />
uns auf Einzelwerte. Dies schließt aber auch<br />
ein, dass sich die von uns favorisierten<br />
Einzelwerte bisweilen in bestimmten Sek-<br />
LEBENSWERTE<br />
EXPERTENGESPRÄCH 27<br />
toren kumulieren. Unter Value-Aspekten<br />
nach wie vor aussichtsreich sind Automobilwerte<br />
wie VW und DaimlerChrysler<br />
und auch die großen Versorger wegen<br />
ihres hohen Cashflows und der ansehnlichen<br />
Dividendenrendite. Auch Maschinenbauer<br />
– Stichwort: Exportweltmeister<br />
Deutschland – haben ausgezeichnete<br />
Perspektiven.<br />
Und Sie selbst? Den ältesten deutschen<br />
Aktienfonds mit mittlerweile 1,5 Milliarden<br />
Euro Vermögen und hunderttausenden<br />
von Kleinanlegern zu managen –<br />
ist das mitunter auch eine Bürde?<br />
Seitdem ich im Jahr 1998 die Verantwortung<br />
für den <strong>ADIG</strong> Fondak übernommen<br />
habe, bin ich mir der großen Verantwortung<br />
bewusst. Die Wertentwicklung des<br />
Fonds beweist, dass wir bislang fast immer<br />
die richtigen Entscheidungen getroffen<br />
haben. Dabei liegt die Betonung auf „wir“.<br />
Denn die <strong>ADIG</strong>/COMINVEST hat sechs<br />
Branchenteams mit erfahrenen und erstklassigen<br />
Analysten, ohne die der <strong>ADIG</strong><br />
Fondak heute nicht das wäre, was er ist.<br />
Und was schauen Sie sich demnächst<br />
im Fernsehen an?<br />
Die Pressekonferenz, bei der wir erfahren,<br />
was im Koalitionsvertrag steht.
Im internationalen Vergleich müssen sich deutsche Aktienfonds<br />
nicht verstecken. Im Gegenteil: Mit Wertentwicklungen<br />
von im Schnitt 8,0 Prozent in den letzten 20 Jahren schlagen<br />
sie europäische und internationale Aktienfonds. Nach Angaben<br />
einer aktuellen Studie des BVI legten Europafonds im 20-Jahres-<br />
Schnitt 7,6 Prozent Rendite vor. Das Schlusslicht bilden mit 7,3<br />
Prozent die internationalen Fonds. Absolute Spitzenreiter in der<br />
Wertentwicklung sind derzeit die gemischten Fonds mit Anlageschwerpunkt<br />
Deutschland. Mit satten 8,5 Prozent gehen sie<br />
als die Gewinner aus dem Rennen. In der Regel sind gemischte<br />
Fonds durch den Rentenanteil im Portfolio defensiver ausgerichtet<br />
und bleiben in der Wertentwicklung hinter den Aktienfonds.<br />
Die bessere Entwicklung im Vergleich zu reinen Aktienfonds<br />
verdanken sie insbesondere der langandauernden Börsenbaisse<br />
der Jahre 2000 bis 2003. Analystenmeinungen zufolge<br />
bleiben Fonds mit dem Fokus Deutschland weiterhin attraktiv.<br />
Denn: Die heimischen Märkte sind nach wie vor günstig bewertet.<br />
Der Nachholbedarf im Bereich Investmentfondsanlagen<br />
wirkt sich zudem positiv aus. Obwohl die Altersvorsorge Hauptmotiv<br />
der Deutschen für das Sparen ist, legen im Vergleich zu<br />
den USA lediglich 26 Prozent der Haushalte in Fonds an. Jeder<br />
zweite Amerikaner dagegen besitzt einen Investmentfonds.<br />
Reichliches Investitionspotenzial ist noch vorhanden. Das<br />
wachsende Vertrauen in Aktien und Fonds im Allgemeinen<br />
bestätigen auch Sprecher des Fondsverbandes BVI. Das Urgestein<br />
der deutschen Fondsbranche, der <strong>ADIG</strong> Fondak, trägt zu<br />
solchen Entwicklungen bei. Er ist ein Beweis für die Leistungsfähigkeit<br />
der deutschen Wirtschaft. Neben dem <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
runden die Deutschlandfonds <strong>ADIG</strong> Fondra, Nürnberger<br />
<strong>ADIG</strong> A und <strong>ADIG</strong> Adiselekt das Angebot für die individuellen<br />
Bedürfnisse verschiedener Anlegertypen ab.<br />
LEBENSWERTE<br />
FONDSPORTRÄT 2 29<br />
Großwetterlage Deutschlandfonds: Stabiles Hoch<br />
» Von Selime Celik<br />
Deutschland gehört nach wie vor zu den spannendsten Märkten in Europa. Die Kurse an den heimischen<br />
Börsen sind dieses Jahr schneller gestiegen als an vielen anderen Aktienmärkten in Europa oder den USA.<br />
Deutsche Unternehmen sind Nutznießer des internationalen Wirtschaftswachstums. Sie profitieren davon,<br />
dass ihre Produkte auf dem Weltmarkt stark gefragt sind. Nach Angaben des Bundesverbandes Investment<br />
und Asset Management (BVI) sind deutsche Aktienfonds sogar über 30 Jahre die im Durchschnitt renditeträchtigste<br />
Fondsanlage. Neben dem Qualitätsfonds Fondak hat die <strong>ADIG</strong> noch weitere attraktive Deutschlandfonds<br />
im Angebot.<br />
■ FONDS FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
Defensiveren Anlegern, die ertragreiche Investitionen suchen,<br />
bietet das Pendant des <strong>ADIG</strong> Fondak, der gemischte Fonds<br />
<strong>ADIG</strong> Fondra, mit einem Schuss Renten im Portfolio ein gutes<br />
Sicherheitsnetz. Die sportlichere Variante sind reine Aktienfonds<br />
– wie der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A oder <strong>ADIG</strong> Adiselekt –, die<br />
Rendite-Vergleich verschiedener Fondskategorien<br />
Fondskategorien | Jahre<br />
Gemischte deutsche Fonds | 20<br />
Deutsche Aktienfonds | 20<br />
Europäische Aktienfonds | 20<br />
Internationale Aktienfonds | 20<br />
Gemischte deutsche Fonds | 15<br />
Deutsche Aktienfonds | 15<br />
Europäische Aktienfonds | 15<br />
Internationale Aktienfonds | 15<br />
Gemischte deutsche Fonds | 10<br />
Deutsche Aktienfonds | 10<br />
Europäische Aktienfonds | 10<br />
Internationale Aktienfonds | 10<br />
8,5 %<br />
8,0 %<br />
7,6 %<br />
7,3 %<br />
7,7 %<br />
6,6 %<br />
6,5 %<br />
6,1 %<br />
Deutsche Aktienfonds entwickelten sich im 10-, 15- und 20-Jahres-Schnitt besser<br />
als europäische und internationale Aktienfonds. In der kurzfristigen Betrachtung von<br />
10 Jahren ist die jüngste Börsenbaisse noch zu spüren.<br />
6,9 %<br />
5,7 %<br />
5,2 % BVI<br />
5,5 % Quelle:
30<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
FONDSPORTRÄT 2 LEBENSWERTE<br />
WERTENTWICKLUNG 1-JAHRES-SICHT (Stand: 30. September)<br />
Wertentwicklung in %<br />
9/04<br />
<strong>ADIG</strong> Adiselekt<br />
Nürnberger <strong>ADIG</strong> A<br />
<strong>ADIG</strong> Fondra<br />
12/04<br />
meist auch höhere Renditen erzielen. Für Anleger, die als Anlageschwerpunkt<br />
Deutschland bevorzugen, dennoch an den<br />
Chancen der europäischen Märkte beteiligt sein wollen, ist der<br />
Nürnberger <strong>ADIG</strong> A eine interessante Option. Er investiert vorrangig<br />
in deutsche Aktien. Mit der Beimischung europäischer<br />
Titel eröffnet der Fonds Anlegern zusätzliche Gewinnchancen.<br />
Für betont chancenorientierte Investoren, die innerhalb Deutschlands<br />
anlegen wollen, empfiehlt sich der <strong>ADIG</strong> Adiselekt. Er profitiert<br />
von Wachstumschancen kleinerer und mittelgroßer deutscher<br />
Unternehmen.<br />
<strong>ADIG</strong> Fondra<br />
3/05<br />
30.9.05<br />
Er stand stets im Schatten seines jüngeren Bruders. Nie erreichte<br />
der <strong>ADIG</strong> Fondra den Ruhm des <strong>ADIG</strong> Fondak, der die Anleger<br />
noch heute in seinen Bann zieht. Anders als der <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
investiert der <strong>ADIG</strong> Fondra nämlich nicht ausschließlich in<br />
Aktien, sondern mischt Rentenpapiere bei. Aus diesem Grund<br />
entwickelte sich der Fonds nicht ganz so rasant wie der Fondak,<br />
aber dennoch hat der <strong>ADIG</strong> Fondra 55 Jahre nach seinem Debüt<br />
viel zu bieten. Im Sommer 1950 wurde der <strong>ADIG</strong> Fondra<br />
als erster deutscher Mischfonds ins Leben gerufen. Seit seiner<br />
Auflage konnte er stolze 12.000 Prozent an Wert zulegen. Aufs<br />
Jahr gerechnet, ergibt sich eine Rendite von 9,1 Prozent. Als<br />
Anlagefokus hat sich der <strong>ADIG</strong> Fondra Deutschland gesetzt.<br />
Aus dem DAX pickt er sich einzelne Titel heraus, die entweder<br />
gute Fundamentaldaten aufweisen oder aber unterbewertet<br />
sind. In erster Linie setzt er auf die sog. Large Caps mit einer<br />
6/05<br />
+54,0 %<br />
+28,7 %<br />
+17,0 %<br />
Deutsche Aktien haben in den vergangenen zwei Jahren ansehnliche Gewinne erwirtschaftet.<br />
Auf 1-Jahres-Sicht konnten Anleger mit den Deutschlandfonds <strong>ADIG</strong> Fondra,<br />
Nürnberger <strong>ADIG</strong> A und <strong>ADIG</strong> Adiselekt Renditen zwischen 17 und 54 % verbuchen.<br />
Marktkapitalisierung von einer bis zehn Milliarden Euro. Manchmal<br />
kommt es auch vor, dass Werte aus dem MDAX oder Tec-<br />
DAX beigemischt werden. Das ist allerdings eher die Ausnahme.<br />
Nach Marktlage verändert sich der Anteil der im Portfolio gehaltenen<br />
Aktien. 30 Prozent sind das Minimum im Fonds. Nach<br />
Bedarf wird diese Position auf bis zu 70 Prozent erhöht. „Die<br />
Kunst dabei ist, auf den richtigen Markt zu setzen“, erklärt Fondsmanager<br />
Ulrich. Mit derzeit 65 Prozent Aktienanteil hat das<br />
Management eine gesunde Mischung gewählt. Im laufenden<br />
Jahr hat der Fonds 10,3 Prozent an Wert gewonnen. Zwar hat der<br />
jüngere der beiden Fonds, der <strong>ADIG</strong> Fondak, in diesem Jahr<br />
eine Wertentwicklung von 24,8 Prozent vorgelegt, er ist allerdings<br />
mit der Fokussierung auf reine Aktientitel auch entsprechend<br />
offensiv ausgerichtet. Investoren, die defensiv aufgestellt sind,<br />
sollten sich für den <strong>ADIG</strong> Fondra entscheiden. Eine Mindestanlagedauer<br />
von drei Jahren sollte nicht unterschritten werden.<br />
Nürnberger <strong>ADIG</strong> A<br />
Lange Zeit war der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A Aushängeschild der<br />
Aktienfondsbranche. Aufgrund seiner chancenorientierten<br />
Ausrichtung entwickelte sich der Aktienfonds lange Zeit sehr<br />
erfreulich. Die Baisse der Jahre 2000 bis 2003 hat den Nürnberger<br />
<strong>ADIG</strong> A nicht verschont. Der Fonds verlor deutlich an<br />
Wert. Heidrun Heutzenröder, die Deutschlands Qualitätsfonds<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak managt, sollte den Fonds wieder auf Kurs bringen.<br />
Seither blickt der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A wieder auf eine<br />
positive Bilanz. Er schlägt in der Wertentwicklung den Deutschen<br />
Aktienindex (DAX). Während der DAX auf Jahressicht<br />
(Stand: 30. September 2005) rund 23 Prozent zugelegt hat,<br />
schlägt ihn der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A mit einer Wertentwicklung<br />
im Vergleichszeitraum von 28 Prozent. Nach wie vor investiert<br />
das Management vorwiegend in wachstumsorientierte Titel<br />
aus Deutschland. Unter den größten Positionen sind neun<br />
Unternehmen aus dem DAX enthalten. Lediglich der französische<br />
Mineralölkonzern TotalFinaElf bildet einen Gegenpol.<br />
Mit der Beimischung europäischer Aktien profitiert der Fonds<br />
von branchenspezifischen Chancen, beispielsweise der Ölindustrie.<br />
Die größten Positionen im Fonds sind Titel wie Allianz,<br />
Siemens, Deutsche Bank, E.ON und BASF. Solide Unternehmensgewinne<br />
und niedrige Bewertungen von Aktien im eigenen<br />
Land geben weiterhin positive Impulse für die Zukunft.<br />
Unter der Regie von Heidrun Heutzenröder sollte sich der<br />
Fonds weiterhin gut entwickeln. Anleger, die auf die großen<br />
DAX-Titel und eine europäische Beimischung bauen, sind mit<br />
dem Nürnberger <strong>ADIG</strong> A für die Zukunft gerüstet.<br />
<strong>ADIG</strong> Adiselekt<br />
Der sportlichste unter den Deutschlandfonds ist der <strong>ADIG</strong><br />
Adiselekt, der auf sog. Small- und Midcaps baut. Das Aufspüren<br />
von erfolgversprechenden kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen erfordert zwar größeren Aufwand, aber gleichzeitig<br />
eröffnen sie dem aktiven Management auch mehr Chancen.<br />
Fondsmanager Ralf Walter setzt auf die Anlagephilosophie des<br />
„Stockpicking“: Unternehmen, die günstig bewertet sind oder<br />
ungewöhnliche Wachstumsaussichten haben, kommen in<br />
das Portfolio des <strong>ADIG</strong> Adiselekt. Er nimmt sich viel Zeit für die<br />
Auswahl der Firmen und für die Gespräche mit dem Management<br />
des Unternehmens. „Die besten Investmentideen lassen<br />
sich im direkten Kontakt besser entwickeln als durch die Analyse<br />
von Datenbanken. Bis zu zwei Gespräche am Tag gehören<br />
dabei zu meinem Alltagsgeschäft“, so Walter. Die gute Wertentwicklung<br />
des Deutschlandfonds sowohl über die gesamte<br />
Laufzeit als auch über kurzfristigere Zeiträume von drei Jahren<br />
verdankt der <strong>ADIG</strong> Adiselekt hauptsächlich dem Gespür des<br />
Managements,Trends zu entdecken. Sowohl die Solarindustrie<br />
als auch deutsche Immobilienwerte haben sich dabei bewährt.<br />
„Mut und ein gutes Gespür muss man als Fondsmanager bei<br />
solchen Investitionen schon mitbringen.“ Zudem profitierte<br />
der Adiselekt von den Restrukturierungsmaßnahmen der MDAXund<br />
SDAX-Unternehmen seit 2002. „Der Markt ist bereinigt.<br />
Die jetzt am Markt übrigen Unternehmen haben gute Wachs-<br />
LEBENSWERTE<br />
FONDSPORTRÄT 2 31<br />
tumschancen – sind aber im europäischen Vergleich nach wie<br />
vor unterbewertet und bergen weiteres Kurspotenzial“, davon<br />
ist Walter überzeugt. Allein in den vergangenen drei Jahren<br />
erwirtschaftete der Fonds absolut 156,8 Prozent an Wert. Die<br />
Benchmark (60 % MDAX, 30 % TecDAX, 10 % SDAX) erreichte<br />
dagegen lediglich 63,9 Prozent. Dabei ist die Binnenkonjunktur<br />
in Deutschland noch nicht einmal angesprungen. Investitionsideen<br />
gibt es trotzdem reichlich. Zurzeit baut Walter auf Neuemissionen.<br />
Anstehende IPOs versprechen neue Chancen.<br />
Alternative Energien gehören nach wie vor zu den aussichtsreichsten<br />
Branchen. Mittelfristig bis langfristig orientierte Anleger<br />
dürften im <strong>ADIG</strong> Adiselekt einen guten Freund finden.<br />
„Je länger der Anlagehorizont in Aktienfonds ist, desto größer<br />
ist auch die Wahrscheinlichkeit, als Gewinner hervorzugehen“,<br />
so Walter.<br />
■ FAZIT<br />
Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist recht gut. Hinter<br />
der bisherigen Wertentwicklung deutscher Aktien stecken aber<br />
vor allem ausländische Investoren.Was fehlt, ist das Vertrauen<br />
im Inland und eine größere Bereitschaft, wieder Geld auszugeben.<br />
Mit einer starken Binnenkonjunktur kann Deutschland<br />
wieder zur alten Form gelangen. Dann scheint zumindest am<br />
deutschen Aktienhimmel öfter mal die Sonne.
32<br />
STEUERN LEBENSWERTE<br />
» Von Selime Celik<br />
Steuern sparen<br />
Entscheiden Sie, wie viel Sie abgeben<br />
Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, hat auch das Recht, sie zu sparen.<br />
Die Legislative hat im Gesetzestext ganz bewusst Möglichkeiten geschaffen,<br />
wie sich die Steuerpflichtigen besser stellen können. Doch<br />
wer erst am Jahresende darüber nachdenkt, wie er Steuern sparen<br />
kann, kommt in der Regel selten zu wirklich guten Lösungen. Eine<br />
echte Steueroptimierung beginnt deshalb bereits lange vor der Steuererklärung<br />
am Jahresende. Fonds wie der <strong>ADIG</strong> Adireth und der <strong>ADIG</strong><br />
Genussscheinfonds reduzieren das Steuerergebnis.<br />
Wenn der Fiskus zugreift, schmälert sich die Rendite. Denn<br />
Kapitaleinkünfte wie Zinsen und Dividenden sind weitgehend<br />
steuerpflichtig, deshalb auch die Ausschüttungen von Aktienund<br />
Rentenfonds. Je geringer der Ertrag nach Steuern bei der<br />
Geldanlage, desto weniger Kapital steht zur Wiederanlage zur<br />
Verfügung und desto weniger macht sich der Zinseszins-Effekt<br />
in der Geldanlage bemerkbar. Anleger sollten daher sämtliche<br />
legale Möglichkeiten nutzen, um die Netto-Renditen der Investitionen<br />
zu erhöhen.<br />
■ IN STEUEROPTIMIERTE FONDS INVESTIEREN<br />
Möglichkeiten, die Einkommensteuerlast zu senken, gibt es<br />
viele. Die intelligenteste ist, auf steueroptimierte Produkte wie<br />
den <strong>ADIG</strong> Adireth oder den <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds zu setzen.<br />
Besonders geeignet sind steueroptimierte Fonds für Anleger,<br />
die ihren Sparerfreibetrag, der zuletzt im vergangenen Jahr<br />
von 1.550 Euro auf 1.370 Euro gesenkt worden ist, bereits voll<br />
ausgeschöpft haben. Unterstellt man, dass eine Anlage eine<br />
Durchschnittsrendite von sechs Prozent abwirft, dann reicht<br />
ein Anlagebetrag von 25.000 Euro aus, damit der Freibetrag<br />
ausgereizt ist. Darüber hinausgehende Zinserträge unterliegen<br />
dem vollen Zugriff des Finanzamts.Wertzuwächse hingegen<br />
bleiben steuerfrei, wenn die zwölfmonatige Spekulationsfrist<br />
eingehalten worden ist. Auf Fondsebene, also bei Transaktionen<br />
des Fondsmanagements, gilt die Spekulationsfrist nicht. Der<br />
Kauf und Verkauf von Wertpapieren ist jederzeit möglich, ohne<br />
dass sich das Finanzamt dafür interessiert. Fonds sind damit<br />
steuerlich besser gestellt als eine Direktanlage in Aktien. Die<br />
langfristigen Wertzuwächse von Aktienfonds resultieren meist<br />
zu über 80 Prozent aus steuerfreien Kursgewinnen und nur zu<br />
einem geringen steuerpflichtigen Teil aus Dividenden-Ausschüttungen.<br />
Rentenfonds dagegen scheinen auf den ersten<br />
Blick unter steuerlichen Gesichtspunkten weniger attraktiv. Bei<br />
näherer Betrachtung gilt das aber nicht für alle Exemplare.<br />
Denn Rentenfonds wie der <strong>ADIG</strong> Adireth und der <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />
bieten neben der steuerlichen Optimierung einen<br />
möglichst hohen Nettogewinn bei überschaubarem Risiko.<br />
Steuerfreier Anteil im <strong>ADIG</strong> Adireth<br />
Jahr<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Aug. 2005<br />
78 %<br />
86 %<br />
87 %<br />
94 %<br />
0 %<br />
88 %<br />
82 %<br />
95 %<br />
99 %<br />
93 %<br />
98 %<br />
steuerfrei steuerpflichtig<br />
22 %<br />
14 %<br />
13 %<br />
6 %<br />
100 %<br />
12 %<br />
18 %<br />
5 %<br />
1 %<br />
7 %<br />
2 %<br />
In den vergangenen Jahren blieben die Renditen im <strong>ADIG</strong> Adireth vom Finanzamt<br />
weitgehend unbehelligt. In diesem Jahr bleibt der Ertrag des Fonds fast zur Gänze<br />
steuerfrei.<br />
Wertentwicklung nach Steuern<br />
Jahr<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Aug. 2005<br />
Seit der Erstauflage des Fonds wurden Renditen im Schnitt von 5,5 % erzielt.<br />
Netto erhielten die Anleger 4,4 % Rendite.<br />
11,9 %<br />
6,5 %<br />
6,7 %<br />
10,5 %<br />
– 2,9 %<br />
6,5 %<br />
4,2 %<br />
4,9 %<br />
6,8 %<br />
3,7 %<br />
2,7 %
34<br />
STEUERN LEBENSWERTE<br />
<strong>ADIG</strong> Adireth<br />
Die Bruttorenditen herkömmlicher Rentenfonds liegen zwar<br />
höher als beim <strong>ADIG</strong> Adireth. In der Nettobetrachtung sind<br />
Investitionen in steueroptimierte Fonds aber durchaus lohnend.<br />
Die gewöhnlichen Rentenfonds weisen unterm Strich<br />
meist geringere Nettorenditen auf und sind zudem höheren<br />
Schwankungen ausgesetzt als der <strong>ADIG</strong> Adireth. Mit einem<br />
steueroptimierten Produkt sind sie demnach gar nicht zu vergleichen.<br />
Die Strategie des Euro-Rentenfonds ist recht simpel:<br />
Fondsmanager Ulrich Teutsch wandelt die steuerpflichtigen<br />
Zinserträge in steuerfreie Kursgewinne um, und zwar sehr<br />
erfolgreich: Im letzten Jahr wurde der Fonds in der Kategorie<br />
„Renten Europa“ sogar mit dem Fund Award gekürt. Aufgabe<br />
das Fondsmanagements ist es, die Nachsteuerrendite so hoch<br />
wie möglich zu halten. „Ich kaufe deshalb niedrig verzinste<br />
Anleihen, die ein ausreichendes Maß an Sicherheit bieten“,<br />
erklärt Teutsch. Darunter beispielsweise sogenannte Niedrig-<br />
<strong>ADIG</strong> ADIRETH WERTENTWICKLUNG 3 JAHRE<br />
Adig Genussscheinfonds<br />
25<br />
Wertentwicklung in %<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
1.10.02 12/02 3/03<br />
6/03<br />
9/03<br />
12/03<br />
+16,6 %<br />
3/04<br />
6/<br />
FONDSPORTRÄT <strong>ADIG</strong> ADIRETH<br />
Art des Fonds Rentenfonds<br />
Chance-Risiko-Profil Ertrag Wachstum Chance<br />
Verwaltungsgesellschaft COMINVEST Asset Management GmbH<br />
Wertpapierkennnummer 976955<br />
ISIN-Code DE0009769554<br />
Auflagedatum 04.01.1994<br />
Ertragsverwendung thesaurierend<br />
Fondswährung Euro<br />
Ausgabeaufschlag 3,00 %<br />
Verwaltungsvergütung 0,6 % p. a.<br />
Stetiges Bergauf in den vergangenen 3 Jahren zeichnet den <strong>ADIG</strong> Adireth aus. Anders als bei gewöhnlichen Rentenfonds bleibt die Rendite fast vollständig steuerfrei.<br />
<strong>ADIG</strong> GENUSSSCHEINFONDS WERTENTWICKLUNG 3 JAHRE<br />
Adig Genussscheinfonds<br />
Wertentwicklung in %<br />
25<br />
+21,6 %<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
1.10.02 12/02 3/03<br />
6/03<br />
9/03<br />
12/03<br />
3/04<br />
Kupon-Anleihen. Darüber hinaus investiert er in Genussscheine.<br />
Besonders die Genussscheine von Privatbanken<br />
stehen dabei auf der Kaufliste des Managements. Auch diese<br />
Anlageform ist steuerbegünstigt, da Nominalzinsen den<br />
Börsenkursen der Genussscheine hinzuaddiert werden und<br />
so auf Fondsebene steuerfreie Kursgewinne realisiert werden<br />
können. Schließlich wird das Fondsportfolio angereichert<br />
mit Wandelanleihen und Fremdwährungsanleihen. Bei beiden<br />
Wertpapierarten ist die Aussicht auf steuerfreie Gewinne<br />
besonders gut. Die Strategie geht auf: Seit der Erstauflage<br />
1994 konnte der <strong>ADIG</strong> Adireth eine Wertsteigerung von insgesamt<br />
knapp 84 Prozent aufs Parkett legen – davon waren<br />
weit über 80 Prozent steuerfrei. Pro Jahr ergibt sich eine<br />
Nettorendite von 4,4 Prozent. Eine beachtliche Wertsteigerung,<br />
zieht man das geringe Risiko des Fonds in Betracht.<br />
FONDSPORTRÄT <strong>ADIG</strong> GENUSSSCHEINFONDS<br />
Art des Fonds Rentenfonds<br />
Chance-Risiko-Profil Ertrag Wachstum Chance<br />
Verwaltungsgesellschaft COMINVEST Asset Management GmbH<br />
Wertpapierkennnummer 978691<br />
ISIN-Code DE0009786913<br />
Auflagedatum 16.07.2001<br />
Ertragsverwendung ausschüttend<br />
Fondswährung Euro<br />
Ausgabeaufschlag 3,00 %<br />
Verwaltungsvergütung 0,8 % p. a.<br />
Der steueroptimierte <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds erreicht mit 21,6 % Rendite im 3-Jahres-Schnitt eine respektable Entwicklung. Auchdie Rendite des <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />
bleibt nahezu steuerfrei.<br />
<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />
Der ebenfalls steueroptimierte <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds investiert<br />
überwiegend in Genussscheine und Wandelanleihen.<br />
Auch bei diesem Fonds ist das Ziel des Fondsmanagements,<br />
eine langfristig hohe Nachsteuerrendite zu erzielen. „Genussscheine<br />
haben die Eigenheit, dass der zeitanteilige Zins zwischen<br />
zwei Ausschüttungen nicht separat ausgewiesen, sondern<br />
dem Börsenkurs eines solchen Wertpapiers zugeschlagen<br />
wird“, erläutert Fondsmanager Ulrich Teutsch. Auf diese Weise<br />
werden an sich steuerpflichtige Erträge in steuerfreie Kursgewinne<br />
umgewandelt, sofern die Spekulationsfrist von einem<br />
Jahr eingehalten wird. Neben Genussscheinen investiert der<br />
<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds auch in Wandelanleihen, die sich auf<br />
deutsche Aktien beziehen.Wandelanleihen sind eine Mischung<br />
aus Aktien und Anleihen und gehören zu den defensiven Anlageinstrumenten.<br />
Ihr Vorteil: Sie kombinieren die Stabilität von<br />
Anleihen mit den Chancen des Aktienmarktes. Das Ziel ist,<br />
LEBENSWERTE<br />
STEUERN 35<br />
höhere Renditen als am Anleihenmarkt und eine stetigere Entwicklung<br />
als am Aktienmarkt zu erreichen. Auch hier bleiben<br />
die Renditen nahezu steuerfrei. In den vergangenen Jahren waren<br />
die Erträge des <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds nach Ablauf der Spekulationsfrist<br />
komplett steuerfrei. Das strebt das Fondsmanagement<br />
auch in Zukunft an. Die Rendite des Fonds beträgt seit<br />
Erstauflage 2001 über sechs Prozent im Jahres-Schnitt. Wegen<br />
der sorgfältigen Titelauswahl und der breiten Streuung im<br />
Fonds sind die Risiken gegenüber einer Direktanlage gemindert.<br />
■ FAZIT<br />
Wer seine Ersparnisse steuerlich optimieren möchte, muss nicht<br />
auf unternehmerische Beteiligungen wie Medien- oder Solarfonds<br />
ausweichen. Bei steueroptimierten Produkten sparen Anleger<br />
tatsächlich Steuern. Geschlossene Fonds verlagern die<br />
Abgaben an das Finanzamt lediglich in die Zukunft.
Bitte kein Sparbuch » Von Selime Celik<br />
Fonds-Sparpläne für Kids bieten mehr Rendite<br />
Wer aus einem kleinen Vermögen ein großes machen will, benötigt<br />
neben dem nötigen Glück, Disziplin und der richtigen Strategie vor<br />
allem eines: Zeit. Das ist das Wertvollste, was Kinder besitzen.Wer schon<br />
mit der Geburt seines Sprösslings die finanzielle Vorsorge startet,<br />
stellt für die Zukunft die richtigen Weichen. Dabei bieten Fondssparpläne<br />
höhere Renditen als Sparbücher.<br />
Oft ist es reine Bequemlichkeit oder auch schlicht Unwissen,<br />
dass viele Eltern an Sparmodellen festhalten, die wenig oder<br />
überhaupt keine Zinsen abwerfen.Tradition ist es gewiss geworden,<br />
seinem Kind ein gewöhnliches Sparbuch mit auf den<br />
Weg zu geben. Die vermeintlichen Vorteile, wie feste Zinsen,<br />
variable Kündigungsfristen und schnelle Verfügbarkeit des Geldes,<br />
sind im Vergleich zu Fondssparplänen schon lange passé.<br />
Investmentfonds können über längere Anlagezeiträume weitaus<br />
höhere Wertentwicklungen als Sparbücher an den Tag<br />
legen.Vor allem aber bieten Fonds neben überdurchschnittlich<br />
hohen Renditen auch individuelle Einzahlungsmodalitäten<br />
und Flexibilität bei den Auszahlungen. Anders als beim Sparbuch<br />
binden die Eltern keine Laufzeiten. Es bedarf keiner Einhaltung<br />
von Kündigungsfristen. Ob Einmaleinzahlungen oder monatliche<br />
Sparpläne – ein breites Spektrum von Anlagemöglichkeiten<br />
macht Investmentfonds immer beliebter. Ein Beispiel<br />
soll die Renditestärke von Fondssparplänen deutlich machen:<br />
Zahlen Eltern über einen Zeitraum von 18 Jahren monatlich<br />
150 Euro auf dem Sparbuch ein, beläuft sich die Summe der<br />
Einzahlungen auf 32.400 Euro. Diese Anlage gewinnt bei einer<br />
jährlichen Verzinsung von 1,5 Prozent – etwa in einem Sparbuch<br />
– nur 3.141 Euro an Wert. Die Investition in einen Rentenfonds<br />
bringt in der Regel im Jahr durchschnittlich sechs Prozent<br />
ein: Bei einer Investition in den <strong>ADIG</strong> Adirenta, der mit einer<br />
jährlichen Wertentwicklung von 6,9 Prozent eine überdurchschnittlich<br />
gute Rendite erzielt, läge das Plus bei knapp 30.000<br />
Euro. Legt man die Wertentwicklung eines Aktienfonds wie<br />
des <strong>ADIG</strong> Fondak mit elf Prozent p. a. zugrunde, ergibt sich ein<br />
stattlicher Gewinn von knapp 60.000 Euro (siehe nebenstehende<br />
Grafik). Das Beispiel zeigt, dass bereits kleine Veränderungen<br />
in der Wertentwicklung genügen, um ein deutlich höheres<br />
Endkapital zu gewinnen. Ein gezielter Vermögensaufbau mit<br />
Fondssparplänen hilft der Zukunft Ihres Kindes demnach<br />
LEBENSWERTE<br />
ANLAGESTRATEGIE 37<br />
mehr als jahrelanges Einzahlen auf ein Sparbuch.Viele glauben<br />
auch, es lohne sich nicht, geringe Beträge anzulegen. Dies ist<br />
jedoch ein Trugschluss. Fondssparpläne für Kinder sind bereits<br />
bei einer Anlagesumme von 25 Euro pro Monat möglich und<br />
sinnvoll.Werden 25 Euro über 25 Jahre angelegt, beträgt die<br />
Einzahlung 7.500 Euro. Erzielt die Anlage lediglich zwei Prozent<br />
pro Jahr an Rendite – ähnliche Wertsteigerungen sind beim<br />
Sparbuch zu erwarten –, ergibt sich ein Gewinn von 1.750 Euro.<br />
Unterstellt man Renditen in Höhe von fünf und acht Prozent,<br />
steigert sich der Gewinnbetrag auf 6.503 Euro oder 14.282 Euro:<br />
ein zusätzliches Geschenk, das Sie Ihrem Kind auf dem Weg in<br />
die Zukunft mitgeben können. Ob Führerschein, das eigene Auto<br />
oder eine Ausbildung an einer teuren Modeschule – mit einem<br />
Vorsorgeplan können Wünsche in die Tat umgesetzt werden.<br />
Wertentwicklung verschiedener Anlageformen<br />
Wertzuwachs nach 18 Jahren<br />
Summe der eingezahlten Beträge (32.400 Euro)<br />
3.141 Euro<br />
= 1,5 % p. a.<br />
Sparbuch mit<br />
gesetzlicher Kündigungsfrist<br />
28.625 Euro<br />
= 6,9 % p. a.<br />
Rentenfonds<br />
<strong>ADIG</strong> Adirenta<br />
59.059 Euro<br />
= 11 % p. a.<br />
Aktienfonds<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak<br />
Die Renditekraft von Fondsanlagen schlägt deutlich herkömmliche Anlagen<br />
wie das Sparbuch.
38<br />
ANLAGESTRATEGIE LEBENSWERTE<br />
■ MIT SYSTEM ZU EINEM KLEINEN VERMÖGEN<br />
Mit Fondssparplänen können Eltern für die Zukunft ihres Nachwuchses<br />
eine Menge Geld auf die hohe Kante legen – und in<br />
Zeiten, die geprägt sind von Zukunftsängsten, ist dies auch vonnöten.<br />
Während allgemeine Unsicherheiten am Arbeitsmarkt<br />
herrschen und die Aussichten auf Ausbildungsplätze schlecht<br />
sind, hält der Trend zur „Höherqualifizierung“ weiter an. Die<br />
Berufschancen für Akademiker sind eben immer noch die<br />
besten. Ein Indiz dafür ist die niedrige Arbeitslosenquote unter<br />
den Hochschulabsolventen. Selbst die aktuell erhobenen Studiengebühren<br />
können der Tendenz zu mehr Bildung nichts<br />
anhaben. Die Kosten für ein Studium sind dennoch nicht zu<br />
Beispielrechnung <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />
Angenommene Wertentwicklung: 6,90 %<br />
Ausgabeaufschlag: 3,00 %<br />
Anlagebetrag: 150 Euro<br />
Anlagezeitraum: 18 Jahre<br />
Voraussichtliches Endkapital: 61.025 Euro<br />
Summe der Einzahlungen: 32.400 Euro<br />
Wertzuwachs: 28.625 Euro<br />
unterschätzen. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Deutschen<br />
Studentenwerks. Demnach belaufen sich die Lebenshaltungskosten<br />
eines Studenten auf bis zu 700 Euro im Monat. Bei einer<br />
Studiendauer von 5 Jahren entstehen Kosten in Höhe von<br />
42.000 Euro. Die Studiengebühren hinzugerechnet ergibt sich<br />
eine Summe von 51.000 Euro. Eingerechnet sind dabei weder<br />
mögliche Auslandssemester noch die Kosten einer Privatuniversität.<br />
Es verwundert daher nicht, dass Eltern schon frühzeitig<br />
beginnen, für Schul- oder Studiengebühren zu sparen. Ob<br />
es um das Studium geht, den Berufseinstieg oder die Familiengründung<br />
des Kindes, für jede Phase ist eine besondere<br />
Finanzplanung notwendig.<br />
Beispielrechnung <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
Angenommene Wertentwicklung: 11,00 %<br />
Ausgabeaufschlag: 5,00 %<br />
Anlagebetrag: 150 Euro<br />
Anlagezeitraum: 18 Jahre<br />
Voraussichtliches Endkapital: 91.459 Euro<br />
Summe der Einzahlungen: 32.400 Euro<br />
Wertzuwachs: 59.059 Euro<br />
Jahr 2005 2010 2015 2020<br />
Jahr 2005 2010 2015 2020<br />
Für diejeneigen, die größere Kursschwankungen vermeiden möchten, bieten sich defensive<br />
Rentenfonds wie der <strong>ADIG</strong> Adirenta an. Seit seiner Auflage blickt er auf eine Wertentwicklung<br />
von 6,9 % im Jahr zurück. Eine stolze Summe von 61.025 Euro könnte auch Ihr Sprössling<br />
sein Eigen nennen.<br />
Rechner unter www.adig.de<br />
Beide Beispiele wurden mit dem Sparplanrechner auf der <strong>ADIG</strong>-Homepage unter<br />
www.adig.de berechnet. In der Rubrik „Service & Tools“ finden Sie die Eingabemaske<br />
für Ihre ganz persönlichen Zahlenspiele – einfach ausprobieren, dann bekommt<br />
man schnell ein Gefühl für unterschiedliche Sparplan-Szenarien.<br />
Fondssparpläne am Beispiel von Renten- und Aktienfonds<br />
Wert in Euro Wert in Euro<br />
100.000<br />
90.000<br />
Wertzuwachs<br />
Einzahlung<br />
100.000<br />
90.000<br />
80.000<br />
80.000<br />
70.000<br />
61.025 Euro<br />
70.000<br />
60.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
10.000<br />
Wertzuwachs<br />
Einzahlung<br />
91.459 Euro<br />
Gerade Aktienfonds sind bei längeren Laufzeiten als Anlage interessant. Zwar können Aktien<br />
für höhere Schwankungen – positiv wie negativ – im Depot sorgen. Doch ein Anlagezeitraum<br />
von 18 Jahren gilt als Langzeitinvestment, bei dem das kurzfristige Risiko erfahrungsgemäß<br />
gut über die Zeit verteilt ist. Die im Gegensatz zu Rentenfonds höheren Renditechancen<br />
der Aktie bescherten etwa dem <strong>ADIG</strong> Fondak ein durchschnittliches Plus von<br />
11 Prozent pro Jahr seit Auflage. Das bedeutet: im Vergleich zum <strong>ADIG</strong> Adirenta ein<br />
zusätzliches Plus von rund 30.000 Euro.<br />
Bitte beachten Sie, dass die Einschätzung der angenommenen Wertentwicklung in einem realistischen<br />
Verhältnis zur Marktsituation stehen sollte.<br />
■ REGELMÄSSIGKEIT UND KONTINUITÄT ZAHLEN SICH AUS<br />
Statt einmal einen festen Betrag anzulegen, lohnt es sich durchaus,<br />
regelmäßig feste Beträge zu sparen. Anders als bei Einmalanlagen<br />
müssen fallende Kurse für Sparpläne nicht unbedingt<br />
Nachteile mit sich bringen. Im Gegenteil: Gerade bei<br />
niedrigen Kursen kann für einen bestimmten Geldbetrag eine<br />
höhere Anzahl an Fondsanteilen nachgekauft werden. Ziehen<br />
die Märkte an, verringert sich der Durchschnittskostenpreis der<br />
gesamten Anlage. Dieser Effekt wird in der Finanzsprache als<br />
Durchschnittliche Renditen im Überblick<br />
Sparbuch<br />
Geldmarktfonds<br />
Wertsicherungsfonds<br />
Rentenfonds<br />
Aktienfonds<br />
Quelle: Schätzung COMINVEST<br />
1,5 % p. a.<br />
3 % p. a.<br />
4 % p. a.<br />
6 % p. a.<br />
8 % p. a.<br />
sog. Cost-Average-Effekt bezeichnet. Durch ihn können Renditechancen<br />
zusätzlich gesteigert werden. Neben dem Cost-Average-<br />
Effekt profitiert die Investition bei längerfristigen Geldanlagen<br />
vom Zinseszinseffekt. Dividenden und Zinsen erhöhen das angesparte<br />
Kapital. Durch die Wiederanlage der Zusatzerträge,<br />
die sich im Folgejahr wieder verzinsen, wird das Investment erneut<br />
aufgestockt. Auf diese Weise steigern sich Jahr für Jahr<br />
Anlagesumme und Ertrag. Je höher die Verzinsung ist und je<br />
länger das Investment läuft, desto stärker kommt der Zinses-<br />
Mögliche Motive für die Kindervorsorge<br />
■ Führerschein<br />
■ Auslandsstudium<br />
■ Auto<br />
■ Eigenheim<br />
■ Enkel
zinseffekt zum Tragen. Bei aller Vorsorge lässt sich im Leben<br />
aber nicht alles planen. Das Finanzkonzept eines Fondssparplans<br />
erlaubt deshalb jederzeit Veränderungen. Aus dem<br />
Depot sind beispielsweise auch regelmäßige Entnahmen<br />
möglich. Der Entnahmeplan am Beispiel des <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />
zeigt, wie Sie Ihre Kinder beispielsweise während des Studiums<br />
finanziell unterstützen können. Bei einem Startkapital<br />
von 60.000 Euro – wie in dem Anlagebeispiel über 18 Jahre<br />
oben errechnet – können dem Depot fünf Jahre lang monatlich<br />
500 Euro entnommen werden, um für laufende Kosten<br />
aufzukommen. Am Ende des Studiums stehen dann immer<br />
noch gut 47.000 Euro für die Weiteranlage zur Verfügung.<br />
Kleine Beträge lohnen sich: Mit 25 Euro viel erreichen<br />
Wertentwicklung | Anlagezeitraum: 25 Jahre<br />
2 % z. B. Sparbuch | 9.250 Euro<br />
5 % z. B. Rentenfonds | 14.003 Euro<br />
8 % z. B. durchschnittl. Aktienfonds | 21.782 Euro<br />
11% z. B. <strong>ADIG</strong> Fondak | 34.606 Euro<br />
Ein monatlicher Sparbetrag von 25 Euro über 25 Jahre auf dem Sparbuch brächte<br />
bei einer Verzinsung von 1,5 % 1.750 Euro an Zinsen ein. Dieselbe Einzahlung in den<br />
Aktienfonds <strong>ADIG</strong> Fondak dagegen brächte einen Gewinn von satten 27.106 Euro.<br />
■ AUF DIE RICHTIGE WAHL KOMMT ES AN<br />
Bei der Anlageentscheidung spielen das Alter der Kinder und die<br />
individuelle Risikoneigung der Eltern eine wesentliche Rolle.<br />
Langfristige Anlage: Aktienfonds empfohlen<br />
Je länger der Anlagehorizont eines Aktienfonds ist, desto geringer<br />
schlagen sich Wertschwankungen in der Rendite des Fonds<br />
nieder. Gleichzeitig bieten Aktienfonds höhere Renditechancen.<br />
Durch die Wiederanlage der Erträge steigt die Wertsteigerungskurve<br />
dynamisch an. Profitiert wird dabei vom Zinseszinseffekt,<br />
der sich erst bei Langfristanlagen deutlich bemerkbar macht.<br />
Bei Neugeborenen und sehr jungen Kindern empfiehlt es sich<br />
daher, auf Aktienfonds wie den <strong>ADIG</strong> Fondak zu setzen. Mit dem<br />
Fokus auf deutsche Spitzentitel hat sich der Fonds seit Jahrzehnten<br />
bewährt. Seit der Erstauflage vor 55 Jahren weist der<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak mit 11,3 Prozent im Jahresschnitt eine überdurchschnittlich<br />
gute Wertentwicklung auf. Eine gute Alternative<br />
zum <strong>ADIG</strong> Fondak stellt der jüngere Aktienfonds <strong>ADIG</strong> Fund<br />
European Value Equity P dar.Trotz Erstauflage im turbulenten<br />
Jahr 2001 hält der Fonds sich im Plus. Im laufenden Jahr glänzt<br />
er mit einer Rendite von 18,2 Prozent. Auf 3-Jahres-Sicht legt er<br />
im Schnitt 24 Prozent vor. Die niedrigere Bewertung der europäischen<br />
Börsen macht ihn derzeit zum Einstieg sehr attraktiv.<br />
Mittelfristige Anlage: Wertsicherungs- und Rentenfonds<br />
Für vorsichtigere Eltern mit älteren Kindern stellen Wertsicherungsfonds<br />
und Rentenfonds eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit<br />
dar. Diese Fondstypen sind im Allgemeinen weniger<br />
schwankungsanfällig als Aktienfonds. Der Wertsicherungsfonds<br />
<strong>ADIG</strong> Total Return Protect und das Urgestein unter den Rentenfonds,<br />
der <strong>ADIG</strong> Adirenta – seit 1969 auf dem Markt –, weisen<br />
im Rückblick Renditen im Jahresschnitt über 6 Prozent auf. Bei<br />
einer Anlagesumme pro Monat von 100 Euro über einen Anlagehorizont<br />
von zehn Jahren ergeben sich Einzahlungen in Höhe<br />
von 12.000 Euro. Die simulierte Berechnung für den <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />
mit 6,9 % würde einen Gewinn von 4.614 Euro realisieren.<br />
Im Gegensatz zum Sparbuch, das lediglich 596 Euro einbrächte,<br />
bauen Sie ein gutes Polster für die Zukunft Ihres Sprösslings auf.<br />
Kurzfristige Anlage: ein Fall für Geldmarktfonds<br />
Selbst bei Kindern fortgeschrittenen Alters und bei einem starken<br />
Sicherheitsbedürfnis lohnt es sich noch, auf das Fondssparen<br />
zu setzen. Anders als beim Sparbuch profitiert Ihr Kind von einer<br />
Investition in einen Geldmarktfonds durch die meist höheren<br />
Erträge. Immerhin fällt der Wertzuwachs des <strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1<br />
mit 2,9 Prozent besser aus als beim Sparbuch. Gleichzeitig können<br />
die Eltern jedoch über die Geldmarktfonds-Anlage ähnlich<br />
kurzfristig disponieren wie bei einem Girokonto. Das Kapital kann<br />
im Unterschied zu Terminguthaben jederzeit ohne zusätzliche<br />
Kosten mobilisiert werden, während beim Festgeld eine be-<br />
LEBENSWERTE<br />
ANLAGESTRATEGIE 41<br />
stimmte Laufzeit vereinbart oder beim Sparbuch eine bestimmte<br />
Kündigungsfrist zu beachten ist. Anteile an Aktien-, Renten-,<br />
Wertsicherungs- sowie Geldmarktfonds können börsentäglich<br />
zurückgegeben werden. Ein Geldmarktfonds ergänzt die Fondspalette<br />
in idealer Weise. Geldmarktfonds wie der <strong>ADIG</strong> Geldmarkt<br />
1 bieten neben Aktien-, Renten- und Wertsicherungsfonds<br />
weitere Perspektiven für einen fondsgestützten Vermögensaufbau.<br />
Fondssparpläne sind wichtiger Bestandteil eines effizienten<br />
Vorsorgeplans.<br />
■ FAZIT<br />
Sehr häufig werden junge Paare von der Vielzahl der Fondsangebote<br />
am Markt so sehr verunsichert, dass sie beim obligatorischen<br />
Sparbuch verweilen. Dabei bieten Fonds überdurchschnittliche<br />
Renditechancen bei zudem hoher Flexibilität.<br />
Eltern, die auf einen Zeitpunkt in weiter Ferne sparen, sollten<br />
deshalb sogar bewusst auf Aktienfonds setzen. Rentenfonds<br />
bieten zwar überschaubare Wertschwankungen, das höhere<br />
Maß an Sicherheit reduziert aber auch das Sparergebnis.<br />
Monatliche Auszahlung von 500 Euro über 5 Jahre<br />
zur Finanzierung eines Studiums<br />
Beispielrechnung <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />
Startkapital 61. 025 Euro: Sparplanergebnis aus dem Beispiel Seite 38<br />
EURO<br />
75.000<br />
67.500<br />
60.000<br />
52.500<br />
45.000<br />
37.500<br />
30.000<br />
22.500<br />
15.000<br />
7.500<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 Jahr<br />
Voraussichtliches Endkapital: 47.699 EUR<br />
Summe der Einzahlungen: 61.025 EUR<br />
Summe der Auszahlungen: 29.500 EUR<br />
Regelmäßige monatliche Entnahme: 500 EUR<br />
Information zum Kids-Sparplan<br />
Mehr Informationen zum Thema Kids-Sparplan und Informationsmaterial erhalten Sie bei<br />
Ihrem Berater oder unter www.adig.de/kidssparplan<br />
Mit dem <strong>ADIG</strong>-Geschenkgutschein legen Sie für Ihr Kind oder Ihren Enkel den Grundstein für<br />
eine sorgenfreie Zukunft. Mit der Bestellkarte auf der letzten Seite des Magazins können Sie<br />
unkompliziert den Gutschein anfordern.
42 <strong>ADIG</strong>-FAKTEN LEBENSWERTE<br />
LEBENSWERTE<br />
<strong>ADIG</strong>-FAKTEN 43<br />
ifo-Konjunkturaussichten<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
Erwartungen für die nächsten 6 Monate<br />
IFO-GESCHÄFTS- UND IFO-WELTWIRTSCHAFTSKLIMA<br />
Erwartungen Lage Klima<br />
9/04 10/04 11/04 12/04 1/05<br />
III/03<br />
2/05 3/05 4/05<br />
Monat/Jahr<br />
5/05<br />
Erwartungen Lage Klima<br />
IV/03<br />
I/04<br />
IFO-KONJUNKTUR-UHR<br />
II/04<br />
III/04<br />
2000 = 100 (ifo-Indikator)<br />
IV/04<br />
6/05<br />
7/05<br />
8/05<br />
1995 = 100 (ifo-Indikator)<br />
I/05<br />
II/05<br />
Gewerbliche Wirtschaft 1) 1998 bis September 2005<br />
SEPT 2005<br />
JAN 2005<br />
Beurteilung der Geschäftslage<br />
1) Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und Einzelhandel; Salden, saisonbereinigte Werte<br />
Quelle: ifo-Konjunkturtest Westdeutschland<br />
9/05<br />
III/05<br />
GESCHÄFTSKLIMA: AUFGEHELLT<br />
ERGEBNISSE DES IFO-KONJUNKTURTESTS IM SEPTEMBER 2005<br />
Der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im September<br />
angestiegen, nachdem er im Vormonat leicht gesunken war. Die befragten Unternehmen beurteilten<br />
ihre aktuelle Lage deutlich besser als im August, nahezu unverändert schätzten sie<br />
dagegen ihre Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate ein. Eine Auswertung von<br />
Meldungen vor und nach der Bundestagswahl zeigte, dass die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten<br />
nach der Wahl tendenziell ungünstiger bewerteten als vorher. Bei der Einschätzung<br />
der Geschäftslage ergaben sich erwartungsgemäß keine Unterschiede. Im verarbeitenden<br />
Gewerbe hat sich das Geschäftsklima nach einem leichten Rückgang im Vormonat wieder<br />
aufgehellt: Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen deutlich besser. Bei den Geschäftsaussichten<br />
waren sie jedoch weniger optimistisch. Unverändert positiv beurteilten sie ihre<br />
Exportchancen. Im Einzelhandel stieg das Geschäftsklima an. Zwar bewerteten die Händler ihre<br />
Lage nahezu unverändert, doch schätzten sie die Geschäftsaussichten günstiger ein. Im<br />
Großhandel verbesserten sich beide Teilkomponenten des Geschäftsklima-index. Unverändert<br />
blieb das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe. Einer verschlechterten Lageeinschätzung<br />
standen hier weniger pessimistische Geschäftsaussichten gegenüber. In Ostdeutschland war<br />
der Klimaanstieg etwas ausgeprägter als in Gesamtdeutschland.<br />
WELTWIRTSCHAFT: STABILISIERUNGSTENDENZ<br />
ERGEBNISSE DES IFO WORLD ECONOMIC SURVEY VOM 3. QUARTAL 2005<br />
Der Indikator für das ifo-Weltwirtschaftsklima stabilisierte sich im Juli auf dem Niveau der April-Erhebung,<br />
nachdem er zuvor fünfmal hintereinander gesunken war.Weiter verschlechterten Urteilen zur<br />
gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage standen günstigere Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />
gegenüber. Es verstärkt sich damit der Eindruck, dass es sich bei der seit Mitte 2004 eingetretenen Verlangsamung<br />
im weltwirtschaftlichen Wachstum nur um eine vorübergehende Störung handelt und<br />
nicht um den Beginn eines weltweiten Konjunkturabschwungs. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2005<br />
ist nach den WES-Ergebnissen mit einer erneuten Belebung der Weltwirtschaft zu rechnen.Trotz der<br />
sprunghaft gestiegenen Ölpreise wird im Weltdurchschnitt nicht mit einer weiter zunehmenden Inflation<br />
gerechnet.Wie schon bei der April-Erhebung gehen die WES-Experten im Jahre 2005 von einem<br />
Anstieg der Verbraucherpreise um 2,9 % aus; dies wäre exakt dieselbe Inflationsrate wie 2004.Nach der<br />
in den letzten Monaten eingetretenen Wertsteigerung des US-Dollars gilt dieser nunmehr als nahezu<br />
angemessen bewertet. Im Gegenzug wurde der Euro deutlich weniger häufig im Vergleich zu den<br />
letzten Erhebungen als überbewertet bezeichnet. Der japanische Yen ist nach Ansicht der WES- Experten<br />
nahe an seinem Gleichgewichtskurs, während das britische Pfund weiterhin überbewertet erscheint.<br />
ZUSAMMENHANG ZWISCHEN DER LAGEBEURTEILUNG UND DEN<br />
ERWARTUNGEN NACH DEM IFO-KONJUNKTURTEST<br />
Das ifo-Institut bittet monatlich ca. 7.000 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des<br />
Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels, ihre gegenwärtige Geschäftslage<br />
zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Die Unternehmen<br />
können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen<br />
für die nächsten sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“<br />
kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile<br />
der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz<br />
der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein<br />
transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung<br />
der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des<br />
Jahres 2000 normiert.<br />
<strong>ADIG</strong>-Fondsmanagementstrategie<br />
REGIONALE ÜBER- UND UNTERGEWICHTUNG<br />
MSCI<br />
Welt<br />
Benchmark Allokation aktives<br />
Gewicht<br />
untergewichten übergewichten<br />
– 6 % – 5 % – 4 % – 3 % –2 % –1 % 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 %<br />
Europa 31,04 % 34,56 % 3,52 %<br />
Euroland 14,66 % 20,46 % 5,80 %<br />
Nordamerika 55,47 % 48,78 % – 6,69 %<br />
Japan 9,85 % 13,59 % 3,74 %<br />
Pazifik ex Japan 3,64 % 3,07 % – 0,57 %<br />
Welt 100,00 % 100,00 % 0,00 %<br />
Darstellung der Gewichtung der relevanten Regionen weltweit im Vergleich zum MSCI-Weltindex nach Einschätzung des<br />
<strong>ADIG</strong>-Fondsmanagements Stand: September 2005<br />
<strong>ADIG</strong>-Musterdepots<br />
ERTRAGSORIENTIERTE (SICHERHEITSORIENTIERTE) ANLEGER<br />
75 % RENTENFONDS<br />
25 % AKTIENFONDS<br />
WACHSTUMSORIENTIERTE (GEWINNORIENTIERTE) ANLEGER<br />
45 % RENTENFONDS<br />
55 % AKTIENFONDS<br />
CHANCENORIENTIERTE (SPEKULATIVE) ANLEGER<br />
25 % RENTENFONDS<br />
75 % AKTIENFONDS<br />
Stand: September 2005<br />
Aktienfonds:<br />
15 % <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Selektion Dividende<br />
Gemischte/Rentenfonds:<br />
25 % <strong>ADIG</strong> Adireth<br />
25 % <strong>ADIG</strong> Total Return Bond<br />
25 % <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />
Aktienfonds:<br />
20 % <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
15 % <strong>ADIG</strong> Selektion Dividende<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P<br />
10 % Jupiter Pan European Growth Fund L<br />
Gemischte/Rentenfonds:<br />
20 % <strong>ADIG</strong> Total Return Protect<br />
15 % <strong>ADIG</strong> Adireth<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Adiropa<br />
Aktienfonds:<br />
20 % <strong>ADIG</strong> Selektion Dividende<br />
15 % <strong>ADIG</strong> Fondak<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Fund NewPower P<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Fund Asian Tiger<br />
10 % <strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P<br />
Gemischte/Rentenfonds:<br />
15 % <strong>ADIG</strong> Adiglobal<br />
10 % <strong>ADIG</strong> RentSpezial<br />
AKTIENMARKTSZENARIO<br />
• Nach der starken Kursrallye seit Ende April war<br />
der August überwiegend durch eine Konsolidierung<br />
an den Aktienmärkten geprägt. Erst Anfang<br />
September hat die Aufwärtsdynamik wieder<br />
zugenommen.<br />
• Besonders in Japan hat sich die Stimmung nochmals<br />
verbessert, und der Markt ist unter den<br />
großen Aktienmärkten der positive Ausreißer<br />
der letzten Wochen.<br />
• In unserem Investmentszenario gehen wir<br />
unverändert von einem moderaten, aber anhaltenden<br />
Wirtschaftswachstum aus.<br />
• Die regionalen Marktpräferenzen haben wir<br />
unverändert gelassen.<br />
Die Musterdepots sind Produktvorschläge für aktive,<br />
wertpapiererfahrene Anleger, die eine Richtlinie für<br />
ihr Engagement in Investmentfonds suchen. Anleger<br />
sollten in einem Beratungsgespräch ihren Anlegertyp<br />
klären.<br />
Grundsätzlich sind unsere Musterdepots auf einen<br />
Anlagehorizont von mehr als 5 Jahren ausgerichtet.
44 <strong>ADIG</strong>-FAKTEN LEBENSWERTE<br />
LEBENSWERTE<br />
<strong>ADIG</strong>-FAKTEN 45<br />
Die <strong>ADIG</strong>-Klassiker mit mehr als zehn Jahren Laufzeit<br />
Quelle: BVI/DPG, Stand: 31.08.2005<br />
Fondsname C-R-P * WKN Fonds-Art ** Auflegung ±% seit Auflegung = % p. a. *** 10 Jahre **** 20 Jahre **** 30 Jahre **** 40 Jahre **** 50 Jahre ****<br />
<strong>ADIG</strong> Adifonds 847103 A 15.10.1958<br />
<strong>ADIG</strong> Adiglobal 847124 R 20.07.1990<br />
<strong>ADIG</strong> Adikur 847115 R 04.05.1987<br />
<strong>ADIG</strong> Adirenta 847107 R 17.03.1969<br />
<strong>ADIG</strong> Adireth 976955 R, ST 04.01.1994<br />
<strong>ADIG</strong> Adirewa 847112 R, ST 29.11.1984<br />
<strong>ADIG</strong> Adiropa 847121 R 04.12.1989<br />
<strong>ADIG</strong> Adiselekt 976956 A 01.09.1994<br />
<strong>ADIG</strong> Adiverba 847106 A, BT 24.06.1963<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak 847101 A 30.10.1950<br />
<strong>ADIG</strong> Fondamerika 847118 A 03.04.1989<br />
<strong>ADIG</strong> Fondirent 847111 R 29.11.1984<br />
<strong>ADIG</strong> Fondiropa 847120 A 04.12.1989<br />
<strong>ADIG</strong> Fondis 847102 A 26.01.1955<br />
<strong>ADIG</strong> Fondra 847100 G 18.08.1950<br />
<strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1 976957 GM 21.12.1994<br />
<strong>ADIG</strong> Plusfonds 847108 G 01.04.1971<br />
GOTHARENT-<strong>ADIG</strong> 847109 R 01.07.1980<br />
NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A 847122 A 08.02.1990<br />
VICTORIA-RENT-<strong>ADIG</strong> 847113 R 01.10.1985<br />
WWK-Rent-<strong>ADIG</strong> 847119 R 02.05.1988<br />
<strong>ADIG</strong> Top-Fonds nach Volumen per 31.08.2005<br />
Fonds C-R-P* Fonds-Art** Fondsvolumen EUR 1 Jahr*** ±% 3 Jahre*** ±%<br />
CB Geldmarkt Deutschland I<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak<br />
CB Money Market Fund: Euro<br />
<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />
<strong>ADIG</strong> Fondirent<br />
<strong>ADIG</strong> Adirenta<br />
<strong>ADIG</strong> EuropaVision<br />
<strong>ADIG</strong> Adiverba<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P<br />
<strong>ADIG</strong> Fondis<br />
<strong>ADIG</strong> Adifonds<br />
<strong>ADIG</strong> Adiropa<br />
<strong>ADIG</strong> Total Return Protect<br />
<strong>ADIG</strong> CONVEST 21 VL<br />
<strong>ADIG</strong> Adikur<br />
<strong>ADIG</strong> Total Return Bond<br />
NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A<br />
<strong>ADIG</strong> Rent<br />
<strong>ADIG</strong> Adireth<br />
<strong>ADIG</strong> Euro Rentplus<br />
GM<br />
A<br />
GM<br />
R, ST<br />
R<br />
R<br />
A<br />
A, BT<br />
A<br />
A<br />
A<br />
R<br />
G<br />
A<br />
R<br />
R<br />
A<br />
R<br />
R, ST<br />
R<br />
2.736.336.639<br />
1.428.771.825<br />
789.144.514<br />
780.207.222<br />
779.334.402<br />
729.705.047<br />
717.112.506<br />
588.579.530<br />
520.631.924<br />
409.309.573<br />
403.250.308<br />
389.774.955<br />
379.073.228<br />
336.252.239<br />
318.467.208<br />
299.889.857<br />
287.432.078<br />
285.046.079<br />
280.290.270<br />
267.408.025<br />
Ertrag Wachstum Chance<br />
* C-R-P = Chance-Risiko-Profil: |– – –|– – –|– – –| ** A = Aktienfonds, R = Rentenfonds, GM = Geldmarktfonds, G = Gemischte Fonds, BT = Branchen-/Themenfonds, ST = Steueroptimierte Fonds<br />
*** Wertentwicklung in %, Quelle: BVI/DPG<br />
3.485,0<br />
157,1<br />
129,7<br />
1.036,5<br />
83,9<br />
246,3<br />
169,2<br />
139,8<br />
2.331,5<br />
35.826,3<br />
201,9<br />
246,4<br />
111,0<br />
4.310,5<br />
11.599,5<br />
Ertrag Wachstum Chance<br />
* C-R-P = Chance-Risiko-Profil: |– – –|– – –|– – –| ** A = Aktienfonds, R = Rentenfonds, GM = Geldmarktfonds, G = Gemischte Fonds, BT = Branchen-/Themenfonds, ST = Steueroptimierte Fonds<br />
*** seit Auflegung **** Wertentwicklung in %<br />
POS<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
.<br />
.<br />
35,4<br />
1.392,2<br />
449,7<br />
141,0<br />
223,3<br />
168,4<br />
7,9<br />
6,4<br />
4,6<br />
6,9<br />
5,4<br />
6,1<br />
6,5<br />
8,3<br />
7,9<br />
11,3<br />
7,0<br />
6,1<br />
4,9<br />
7,8<br />
9,0<br />
2,9<br />
8,2<br />
7,0<br />
5,8<br />
6,1<br />
5,9<br />
85,3<br />
93,0<br />
42,5<br />
74,0<br />
74,7<br />
84,1<br />
87,2<br />
128,7<br />
96,4<br />
187,9<br />
151,2<br />
83,1<br />
94,1<br />
59,4<br />
94,7<br />
31,8<br />
112,8<br />
75,9<br />
121,3<br />
73,2<br />
73,8<br />
294,4<br />
220,5<br />
223,1<br />
201,4<br />
426,2<br />
227,4<br />
179,1<br />
243,3<br />
388,6<br />
232,6<br />
1.062,3<br />
678,7<br />
1.053,2<br />
1.487,4<br />
775,9<br />
783,6<br />
1.150,8<br />
1,49<br />
33,35<br />
1,80<br />
6,24<br />
0,99<br />
5,91<br />
27,32<br />
14,98<br />
57,58<br />
15,05<br />
24,61<br />
4,40<br />
7,39<br />
13,91<br />
1,87<br />
–<br />
26,91<br />
5,77<br />
4,39<br />
1,62<br />
1.684,4<br />
2.567,8<br />
2.720,6<br />
1.006,8<br />
1.447,2<br />
8.795,4<br />
3.237,8<br />
4.297,5<br />
5,44<br />
56,18<br />
6,34<br />
22,00<br />
6,42<br />
16,52<br />
32,70<br />
20,62<br />
160,74<br />
9,25<br />
20,40<br />
13,30<br />
–<br />
2,18<br />
9,01<br />
–<br />
27,88<br />
16,21<br />
17,20<br />
6,19<br />
<strong>ADIG</strong> Top-Fonds nach Wertentwicklung<br />
POS<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
WERTENTWICKLUNG 1 JAHR 31.08.2004 – 31.08.2005 WERTENTWICKLUNG 3 JAHRE 31.08.2002 – 31.08.2005 WERTENTWICKLUNG 5 JAHRE 31.08.2000 – 31.08.2005<br />
Fonds Fonds-Art** C-R-P* ±%***<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P A 57,58<br />
<strong>ADIG</strong> Adiselekt A 51,34<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewPower P A 49,74<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewTec P A 43,70<br />
<strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P A 40,00<br />
Jupiter Pan European Growth Fund L**** A 34,14<br />
<strong>ADIG</strong> Fund Asian Tiger P A 33,82<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak A 33,35<br />
<strong>ADIG</strong> Fondiro A, BT 28,10<br />
<strong>ADIG</strong> EuropaVision A 27,32<br />
NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A A 26,91<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe II A, D 26,66<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I A, D 26,63<br />
<strong>ADIG</strong> Plusfonds G 26,59<br />
Jupiter Pan European Opportunities Fund L**** A 26,33<br />
<strong>ADIG</strong> Adifonds A 24,61<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P A 23,97<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS A 23,61<br />
<strong>ADIG</strong> Selektion Dividende A 23,23<br />
<strong>ADIG</strong> Fondiropa A 23,11<br />
Fonds Fonds-Art** C-R-P* ±%***<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P A 160,74<br />
<strong>ADIG</strong> Adiselekt A 90,30<br />
<strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P A 74,95<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewTec P A 63,53<br />
<strong>ADIG</strong> RentSpezial R 60,88<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewPower P A 59,55<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak A 56,18<br />
<strong>ADIG</strong> Fondiro A, BT 55,67<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P A 53,37<br />
<strong>ADIG</strong> Plusfonds G 44,86<br />
Jupiter Pan European Growth Fund L**** A 39,10<br />
Jupiter Pan European Opportunities Fund L**** A 37,77<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I A, D 37,28<br />
<strong>ADIG</strong> EuropaVision A 32,70<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced I G, D 32,46<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced II G, D 32,44<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 2 AS AS 30,60<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS A 30,42<br />
NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A A 27,88<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One World I A, D 27,37<br />
Fonds Fonds-Art** C-R-P* ±%***<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P A 136,68<br />
<strong>ADIG</strong> RentSpezial R 54,86<br />
<strong>ADIG</strong> Fondiro A, BT 40,69<br />
<strong>ADIG</strong> Fund Euro Corporate Bond P R 37,93<br />
GOTHARENT-<strong>ADIG</strong> R 35,11<br />
WWK-Rent-<strong>ADIG</strong> R 33,82<br />
VICTORIA-RENT-<strong>ADIG</strong> R 33,25<br />
<strong>ADIG</strong> Adirenta R 33,10<br />
<strong>ADIG</strong> Rent R 32,89<br />
<strong>ADIG</strong> Adireth R, ST 29,80<br />
<strong>ADIG</strong> Adiropa R 29,46<br />
<strong>ADIG</strong> Fondirent R 20,13<br />
<strong>ADIG</strong> Adikur R 19,64<br />
<strong>ADIG</strong> Euro Rentplus R 15,83<br />
CB Money Market Fund: Euro GM 15,12<br />
<strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1 GM 14,34<br />
<strong>ADIG</strong> Fund Euro Cash P R 14,21<br />
CB Geldmarkt Deutschland 1 GM 13,54<br />
<strong>ADIG</strong> Adiglobal R 10,33<br />
CB Money Market Fund: USD GM 10,20<br />
Ertrag Wachstum Chance<br />
* C-R-P = Chance-Risiko-Profil: |– – –|– – –|– – –| ** A = Aktienfonds, R = Rentenfonds, D = Dachfonds, GM = Geldmarktfonds, G = Gemischte Fonds, BT = Branchen-/Themenfonds, ST = Steueroptimierte Fonds,<br />
AS = Altersvorsorge-Sondervermögen *** Wertentwicklung in % **** Hierbei handelt es sich um eigens für <strong>ADIG</strong> aufgelegte Fonds, die von der renommierten Schwestergesellschaft Jupiter in London gemanagt werden.<br />
Quelle: BVI/DPG<br />
Auszeichnungen für <strong>ADIG</strong>-Fondsprodukte<br />
S&P-FUND-RATING 31/08/2005 S&P-STAR-RANKING 31/08/2005 MORNINGSTAR-RATING 31/08/2005 FERI-TRUST-RATING 31/08/2005<br />
<strong>ADIG</strong> Adiropa AA<br />
<strong>ADIG</strong> Adirenta A<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe II A<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One<br />
Europe Balanced I A<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One World III A<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak A<br />
<strong>ADIG</strong> Fondirent A<br />
<strong>ADIG</strong> Fund Euro<br />
Corporate Bond P A<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European<br />
Emerging Market Equity P A<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European<br />
Value Equity P A<br />
<strong>ADIG</strong> Plusfonds A<br />
<strong>ADIG</strong> RentSpezial A<br />
.<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European<br />
Emerging Market Equity P ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 2 AS ★★★★★<br />
Plutos International Fund ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Adiselekt ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Adiverba ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> AS-AktivDynamik ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I/II ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced I/II ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One World I/II/III/IV ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> EuropaVision ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Plusfonds ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> RentSpezial ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS ★★★★<br />
Jupiter Pan European Growth L ★★★★<br />
Jupiter Pan European Opportunities L ★★★★<br />
MultiLeadersFund ★★★★<br />
.<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced I/II ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> RentSpezial ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Spain Basket IBEX 35 (R) N ★★★★★<br />
Plutos International Fund ★★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I/II ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Best-in-One World I/II/III/IV ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund Euro Corporate Bond P ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European<br />
Emerging Market Equity P ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewPower P ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Fund NewTec P ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1 ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Plusfonds ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 2 AS ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 3 AS ★★★★<br />
MultiLeadersFund ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Finance Basket N ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Italy Basket N ★★★★<br />
<strong>ADIG</strong> Telecommunication Basket A/I/L/N ★★★★<br />
.<br />
<strong>ADIG</strong> Fondak A<br />
<strong>ADIG</strong> Fund European<br />
Emerging Market Equity P A<br />
<strong>ADIG</strong> Fondirent B<br />
<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS B<br />
<strong>ADIG</strong> Emerging Asia Basket USD Based A B<br />
FERI-TRUST-RATING<br />
10/2004<br />
Qualitative und quantitative Bewertung:<br />
A = sehr gut | B = gut | C = durchschnittlich<br />
D = unterdurchschnittlich | E = schwach<br />
Das S&P-FUND-RATING bewertet quantitative (Performance,<br />
Volatilität etc.) und qualitative Faktoren (Management,<br />
Anlageprozess etc.). Top-Wertungen: AAA = Höchstqualität,<br />
AA = sehr hohe Qualität, A = hohe Qualität<br />
Das S&P-STAR-RANKING beschränkt sich auf eine quantitative<br />
Bewertung. Top-Wertungen: ★★★★★ = Beste<br />
(10 % der Vergleichsgruppe), ★★★★ = Folgende (20 %)<br />
MORNINGSTAR verwendet eine quantitative Bewertung:<br />
★★★★★ = Top (10 %), ★★★★ = Folgende (22,5 %)<br />
★★★ = Mittlere (35 %), ★★ = Folgende (22,5 %)<br />
★ = Flop (10 %)
Über den Wolken<br />
Im Nachhinein fehlen einem leider die Worte. Natürlich kann<br />
man versuchen, mit nüchternen Sätzen zu beschreiben, wie<br />
schön es ist, aus 4000 Metern Höhe zu fallen, zu fallen, scheinbar<br />
unendlich lange, bis nach ungefähr 50 Sekunden der erfahrene<br />
Partner im Tandem den Fallschirm auslöst und man dann<br />
segelnd seine Kreise zieht. Natürlich kann man versuchen zu<br />
beschreiben, wie schön es ist, die schneebedeckten Berggipfel<br />
und sattgrünen Wiesen der Alpen einmal von oben zu sehen<br />
und viel weiter unten die Vierecke in den Tälern, die sich später<br />
in Felder verwandeln. Natürlich kann man versuchen zu beschreiben,<br />
wie schön es ist, den fauchenden Wind im Gesicht zu spüren<br />
und für eine knappe Minute wirklich das Gefühl zu haben,<br />
fliegen zu können. Man kann versuchen, das alles seinen Freunden<br />
zu beschreiben, die unten auf einen warten. Aber eigentlich<br />
kann man nur jedem dieser Zuschauer einen simplen Rat geben:<br />
Ausprobieren!<br />
■ NERVOSITÄT VOR DEM SPRUNG<br />
Nein, selbst im Nachhinein, glücklich gelandet auf dem Boden,<br />
muss man nicht den starken Mann spielen und Heldengeschichten<br />
erzählen. Natürlich kostet es ein wenig Überwindung, die<br />
röhrende Propellermaschine zu besteigen, zusammen mit einem<br />
halben Dutzend anderer Männer und Frauen, denen das aber<br />
anscheinend nichts ausmacht. Oder vielleicht überspielen sie<br />
ihre Nervosität einfach ein wenig geschickter. Und natürlich<br />
kostet es dann noch ein wenig mehr Überwindung, den finalen<br />
Schritt zu wagen, nach draußen, nach unten. Obwohl es eigentlich<br />
Raphaël Coudray ist, mit dem man zum Tandem fest verschnürt<br />
ist und auf den man sich verlässt, der die Kommandos gibt und<br />
» Text und Fotos: Helge Bendl<br />
LEBENSWERTE<br />
Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen, Ballonfahren und Kite-<br />
Surfen: Im französischen Département Hautes-Alpes kann man eine<br />
majestätische Berglandschaft aus der Luft erleben.<br />
HORIZONTE 47<br />
auch den Impuls zum Absprung. Hinterher wird man erfahren,<br />
dass der 29-Jährige nicht nur mehrmaliger französischer Meister<br />
im Freefly ist, sondern seinen Sport nach mehr als 6000 Sprüngen<br />
so professionell ausübt, dass er im vergangenen Jahr mit den<br />
im Fallen ausgeführten akrobatischen Figuren auch Vize-Weltmeister<br />
geworden ist. Doch Raphaël ist alles andere als arrogant,<br />
beantwortet geduldig alle Fragen des Novizen und hat anscheinend<br />
ein großes Missions-Ziel: mehr und mehr Menschen fürs<br />
Fallschirmspringen zu begeistern. Natürlich muss man in der<br />
Haute-Provence nicht in die Luft gehen. Schließlich gibt es<br />
genügend Tatsachen, die einen darin bestärken, entspannt auf<br />
dem Boden zu bleiben. Zum Beispiel eine sowohl vom nahen<br />
Mittelmeer als auch von den Alpen geprägte Küche, die bäuerlich<br />
einfach ist und deshalb gut, weil sie mit guten Produkten<br />
aus der Region arbeitet. Das können die Forellen aus den Bergbächen<br />
sein oder der Käse der Schafe und Ziegen, die an den<br />
steilen Hängen weiden. Der Kräuterschnaps Génépi hilft dann<br />
beim Verdauen – hier hat vermutlich jeder Restaurateur sein<br />
eigenes Geheimrezept. Für entspannte Spaziergänge gibt es<br />
nicht nur ein gut ausgeschildertes Netz an Wanderwegen,<br />
sondern auch charmante kleine Städte. Favorit vieler Urlauber<br />
ist Embrun – die Altstadt thront auf einem Felsen über dem<br />
Fluss Durance und lässt sich dank der Fußgängerzone entspannt<br />
erkunden. Das kunsthistorische Highlight der ganzen Region,<br />
die Kathedrale Notre-Dame-du-Réal, hat nicht nur eine imposante<br />
Rosette an der Westfassade. Nachdem König Ludwig XI.<br />
eine Orgel gestiftet hatte, durften sich die französischen Monarchen<br />
mit dem Titel „Ehrenchorherr“ schmücken – heute steht<br />
das Präsident Jacques Chirac zu. Nur eine knappe Stunde ist
48<br />
HORIZONTE LEBENSWERTE<br />
man mit dem Auto unterwegs, wenn man das Département<br />
durchquert, und entdeckt dabei mit Lavendelfeldern im Süden<br />
und mehr als 4000 Meter hohen Bergen im Norden ganz<br />
unterschiedliche Landschaften. Doch jenseits von Natur und<br />
Kultur, jenseits von Wintersport in den Alpen und Wildwasserraften<br />
im Sommer sind die Hautes-Alpes ein in Deutschland<br />
noch kaum bekanntes Dorado für Menschen, die vor allem eines<br />
wollen: fliegen. „Die klimatischen Voraussetzungen sind hier<br />
einfach ideal“, schwärmt Christian Aubert, Luftsportbeauftragter<br />
der Region. „Durch die vielen Sonnenstunden – bei uns<br />
scheint die Sonne an durchschnittlich 300 Tagen im Jahr –<br />
gibt es genügend Thermik an den Alpenhängen, und meistens<br />
zieht eine angenehme Brise das Tal der Durance hinauf.“<br />
■ MIT DEM BALLON ÜBER VERSCHNEITE GIPFEL<br />
Der böige Mistralwind erreicht die Region aber nicht, sondern<br />
wird von den Berggipfeln abgefangen. Gleich vier Flugsportzentren<br />
haben sich deshalb im Norden der Provence, in den<br />
Hautes-Alpes angesiedelt, die französischen Luftsport-Nationalmannschaften<br />
trainieren hier immer einige Wochen lang vor<br />
ihrer Teilnahme an Weltmeisterschaften. Doch die französischen<br />
Alpen kann man auch in aller Ruhe aus der Luft entdecken:<br />
Mit dem Heißluftballon schwebt man entlang grüner Bergwiesen<br />
und über Dörfer, die sich in die engen Täler zwängen.<br />
Im Hintergrund schimmern dann die schneebedeckten Gipfel.<br />
Die Alpen mit dem Ballon ganz queren kann man nur selten<br />
und nur im Winter – eine solche Expedition ist zwar ein einmaliges<br />
Erlebnis, aber auch entsprechend aufwendig. Kurztrips<br />
für ein paar Stunden sind aber von den ersten Frühlingstagen<br />
bis in den Spätherbst hinein möglich. Fallschirmspringen und<br />
Ballonfahren sind indes nur zwei der vielen Möglichkeiten,<br />
die Hautes-Alpes aus der Luft zu entdecken. Vom Aérodrome<br />
de Tallard, etwa 15 Kilometer südlich der gemütlichen Département-Hauptstadt<br />
Gap gelegen, springen nicht nur 60.000<br />
Fallschirmspringer im Jahr, sondern hier starten auch Ultraleichtflugzeuge<br />
und Helikopter. Eindeutiger Favorit bei Besuchern<br />
sind allerdings Rundflüge mit Sportflugzeugen.Wer sich dabei<br />
in die Hände von Philippe Tarade begibt, ist gut beraten: Seit<br />
23 Jahren ist er Pilot, jedes Jahr nimmt er bis zu tausend Mal<br />
Touristen mit in luftige Höhen und erklärt ihnen das beein-<br />
druckende Alpenpanorama mit den unberührten Bergspitzen<br />
der National- und Naturparks. Als kleine bunte Punkte lassen<br />
sich bei seiner Route auch andere Luftsportler ausmachen,<br />
die sich auf den Berghängen zum Absprung vorbereiten:<br />
Gleitschirmflieger.<br />
„Wenn das Wetter gut ist – und das ist es hier meistens – , können<br />
wir das ganze Jahr über starten. Im Sommer ganz klassisch und<br />
im Winter mit Skiern an den Füßen“, sagt Jean-Michel Hérard<br />
und stapft den Hang hinauf, einen großen Sack auf dem Rücken.<br />
Der 38-Jährige ist Paraglider mit Leib und Seele und verbringt<br />
mit seinem Freund Jean-Eric Salet jede freie Minute in der Luft.<br />
Doch vorher muss man mit dem Geländewagen möglichst<br />
hoch hinaus fahren, Serpentine um Serpentine die Schotterstraße<br />
entlang, vorbei an blühenden Bergwiesen mit Enzian<br />
und Murmeltieren, die sich verschreckt hinter dem nächsten<br />
Stein verstecken. Auf 2700 Metern Höhe angelangt, bereiten<br />
Jean-Michel und Jean-Eric erst einmal sorgfältig ihr Equipment<br />
vor, entwirren die Schnüre und breiten den Schirm auf dem<br />
Boden aus. „Bei entsprechender Thermik kann man leicht auf<br />
3000 Meter Höhe steigen, mit etwas Glück sogar auf 4000 Meter“,<br />
sagt Jean-Michel mit einem Lächeln und erzählt, wie er sich<br />
jüngst ganze fünf Stunden in der Luft halten und bis nach<br />
Chamonix segeln konnte. Solche Distanzen werden die beiden<br />
heute allerdings nicht zurücklegen können – sie haben beim<br />
Tandemflug ja uns dabei, quasi als Gepäck, und da wird es<br />
schneller ins Tal gehen. „Vielleicht eine Viertelstunde, vielleicht<br />
eine halbe Stunde“, sagt Jean-Eric mit prüfendem Blick auf<br />
den Wind. Dann machen wir uns bereit, setzen den Schutzhelm<br />
auf den Kopf und schnallen erst uns beide aneinander, dann<br />
legt Jean-Eric den Fallschirm an. Ein paar Schritte Anlauf, nicht<br />
einmal zehn Meter, dann heben wir ab, gleiten über den steilen<br />
Abhang hinweg, hinaus ins Tal. Ein paar Mal erwischen wir<br />
die Thermik, schrauben wir uns wieder nach oben, genießen<br />
den Ausblick, dann geht es langsam wieder hinab. Nach 1400<br />
Höhenmetern kommt eine butterweiche Landung, und wenig<br />
später fliegt auch Jean-Michel mit seinem Tandempartner ein.<br />
Die beiden verstauen die Schirme im Rucksack und machen<br />
sich auf zur Straße: Ein Freund wird sie abholen und wieder auf<br />
den Berg fahren, für den nächsten Flug.<br />
■ HOCHGESCHWINDIGKEIT AUF DEM STAUSEE<br />
Ballonfahren, Paragliding, Sportfliegen, Fallschirmspringen –<br />
als fünftes Element des luftigen Erlebnisses hat sich in den<br />
Hautes-Alpes das Kite-Surfing etabliert. Die Anfänger lassen<br />
sich noch über den Stausee von Embrun ziehen und sehen<br />
dabei aus wie Snowboarder, weil auch sie weiße Flöckchen an<br />
Gischt hinterlassen. Die Profis allerdings wollen höher hinaus:<br />
Sie lassen sich vom Kitesegel, das sie in den Händen halten, in<br />
die Luft nehmen und vollführen dabei allerlei Kunststückchen.<br />
„Je mehr Wind, desto besser“, sagt Christophe Ganty, der am<br />
See eine Surfschule betreibt. Anfänger lässt er allerdings nicht<br />
aufs Wasser – zuerst muss man mit einem Dreirad an Land<br />
üben und erfahren, wie viel Kraft auf das Segel ausgeübt wird.<br />
„Nach drei Tagen lasse ich meine Schüler auf den See, dann<br />
Info<br />
Hautes-Alpes ist eines der sechs Départements der Provence<br />
und liegt im Nordosten der Region. Mit dem Auto braucht man<br />
vom Flughafen an der Küste (Marseille) etwa zwei Stunden,<br />
von Nizza etwas mehr. Nach Marseille gibt es direkte Flugverbindungen<br />
mit der Lufthansa (ab München und Frankfurt),<br />
Air France bedient die Destination via Paris oder Lyon.Wer<br />
beim Flug nicht Wert auf Linie legt, wird bei Hapag-Lloyd<br />
Express (ab Köln) fündig. Germanwings startet ab Köln (mit<br />
Verbindungen aus diversen deutschen Städten) nach Nizza,<br />
ebenso die dba.Wer mit dem Auto in Richtung Mittelmeer<br />
unterwegs ist (über die Schweiz oder über Grenoble), fährt<br />
oft an den Hautes-Alpes vorbei – es lohnt sich aber, ein paar<br />
Tage in der Region Station zu machen. Hotels der Luxusklasse<br />
gibt es nicht – deswegen ist man gut beraten, sich eine schöne<br />
Privatpension (Chambre d’hôtes) zu suchen. Die bietet zwar<br />
nicht alle Annehmlichkeiten eines Hotels wie Restaurant oder<br />
Bar, hat aber häufig viel Charme und freundliche Betreiber, die<br />
sich rührend um die Besucher kümmern. Ein Tipp in der<br />
Region ist „Le Parlement“ außerhalb von Gap – beim Frühstück<br />
aus der Terrasse oder aus der Suite im ausgebauten<br />
Bauernhaus hat man einen schönen Blick ins Tal und auf die<br />
Dreitausender in der Ferne.Wer in den Hautes-Alpes in die<br />
Luft gehen möchte, bekommt am einfachsten bei den Fremdenverkehrsämtern<br />
vor Ort, zum Beispiel im 1850 Meter<br />
hoch gelegenen Orcières (www.orcieres.com), Kontakte zu<br />
verschiedenen Anbietern. Sprünge und Kurse im Gleitschirmfliegen<br />
(auf Französisch und bei Bedarf auch auf Englisch)<br />
bieten Jean-Eric Salet und Jean-Michel Hérard an<br />
(www.fusion-parapente.fr). Infos zum Fallschirmspringen<br />
und Ballonfahren rund um Gap gibt es beim Aérodrome de<br />
Tallard unter www.parachutismegap.com.Wer sich im<br />
Kite-Surfen versuchen will, ist bei den Einführungen von<br />
Christophe Ganty richtig: www.serialkiter.com. Ein passender<br />
Reiseführer zur Region ist im Michael Müller Verlag<br />
kann man dort seine Erfahrungen sammeln“, meint der Profi –<br />
wer schon geübt hat beim Steuern von Lenkdrachen, ist sogar<br />
noch schneller. Doch warum hat sich Christophe Ganty ausgerechnet<br />
hier niedergelassen? „Der Lac d’Embrun ist einer der<br />
besten Plätze in ganz Frankreich, weil der Wind stetig und meist<br />
aus der gleichen Richtung weht.“ Dann hat er genug geredet<br />
für einen Kite-Surfer, er will hinaus auf den See. Er stellt seinen<br />
Drachen in den Wind, fährt los, wartet auf die nächste Böe – und<br />
fliegt ein paar Meter über den See, vollführt eine Pirouette und<br />
genießt dabei ein 360-Grad-Panorama der Alpenlandschaft. In<br />
einer solchen Situation fehlen dann nicht dem Kite-Surfer,<br />
sondern dem Zuschauer die Worte – und er nimmt sich vor:<br />
Ausprobieren!<br />
Erlangen erschienen und deckt, wie der Titel „Haute-Provence<br />
– Hautes-Alpes“ verrät, auch die etwas weiter südlich<br />
gelegenen Sehenswürdigkeiten wie den Grand Canyon de<br />
Verdon (die größte Schlucht Europas), die provenzalischen<br />
Bilderbuchdörfer des Pays de Forcalquier oder die Ockerbrüche<br />
von Rustrel und Roussillon mit ab. Er kostet 12,90 Euro.<br />
Broschüren und Tipps für die Reise verschickt das<br />
Französische Fremdenverkehrsamt Maison de la France,<br />
Postfach 100 128, 60001 Frankfurt, Tel. 0190/570 025,<br />
Fax 0190/599 061, E-Mail: info.de@franceguide.com,<br />
www.franceguide.com. Noch mehr Informationsmaterial<br />
zu den Hautes-Alpes, allerdings oft nur in Französisch, gibt<br />
es beim regionalen Fremdenverkehrsamt von Provence-<br />
Alpes-Côte d’Azur in Marseille:Comité Régional du Tourisme,<br />
Les Docks 10, Place de la Joliette, Atrium 10.5, BP 46214,<br />
F-13567 Marseille Cedex 02, Tel. 0033/4/91 56 47 00,<br />
Fax 0055/4/91 56 47 01, www.crt-paca.fr
London<br />
Lebendiges Völkerkundemuseum<br />
» Von Christian Furtner<br />
London ist laut, bunt, schnell<br />
An den Lärm muss man sich erst einmal gewöhnen. Selbst im<br />
Hotel wummert sich der Trubel der Stadt durch die Scheiben;<br />
tritt man hinaus, ähnelt der akustische Effekt dem Eintritt in eine<br />
Diskothek. Gerade hier in der Oxford Street 01 (siehe Stadtplan<br />
Seite 54), Londons großer Einkaufsmeile, fühlt man sich als Nicht-<br />
Londoner wie in einer Waschmaschine: Angebote, Schuhe, Schals,<br />
Werbetafeln, Socken, Handys, Kaffee, rote Busse, Kuchen, Souvenirs,<br />
Sprachfetzen, Hautfarben – alles wirbelt zufällig an einem<br />
vorbei. Der Geräuschvorhang aus Autolärm, Straßenmusikanten,<br />
Werbebotschaften vom Band macht das Chaos der Sinne perfekt.<br />
Wer die Hektik deutscher Fußgängerzonen schon als Belastung<br />
empfindet, muss<br />
hier in neuen Dimensionen<br />
denken.<br />
Einen Tick ruhiger<br />
wird die Kulisse für<br />
den, der am Oxford<br />
Circus in die Regent<br />
Street 02 mit ihren<br />
feinen Geschäften<br />
rechts und links<br />
der Prachtstraße<br />
abbiegt. Hier wird die Klientel gehoben, der Schritt etwas langsamer,<br />
das Ambiente feiner. Doch nur für ein paar hundert Meter.<br />
Denn am Piccadilly Circus 03 mit seinen typischen großen Leuchtreklamen<br />
setzt die Waschmaschine noch einmal zum Schleudergang<br />
an. Hier, wo aus allen Himmelsrichtungen rote Doppel-<br />
LEBENSWERTE<br />
Über 7 Millionen Einwohner zählt London. Ein königliches Amt hat<br />
jüngst ermittelt, dass in der Hauptstadt Großbritanniens 250 Sprachen<br />
gesprochen werden. Kein Wunder also, dass die Stadt facettenreich ist<br />
wie kaum eine zweite. Hier vermengen sich traditionelle Monarchie,<br />
britisch-koloniales Erbe und moderne Einflüsse aus allen Kontinenten<br />
der Erde zu einer bunten Mischung gelebter Toleranz.<br />
CITY-GUIDE 51<br />
deckerbusse zusammenkommen, um sich zu den Hauptverkehrszeiten<br />
in einer langen Prozession um den Platz zu quälen, schlägt<br />
das Herz der Stadt in schnellem Takt. Ein Londoner Sprichwort<br />
sagt, frei übersetzt: Am Piccadilly trifft man immer jemanden,<br />
den man kennt, auch wenn man gar nicht will. Beobachtet man<br />
die Menschenströme an den vielen Ampeln des Platzes, kommt<br />
man zu dem eindeutigen Schluss: Da könnte was dran sein!<br />
Typisch für London: Schon ein paar Schritte weiter taucht man<br />
ein in eine andere Welt. Eine der empfehlenswerten ist Soho 04 ,<br />
eines der buntesten Viertel der Stadt.Verschiedene Einwanderergruppen<br />
haben hier Spuren hinterlassen: Griechen, Hugenotten,<br />
Juden, Italiener,<br />
Inder und Chinesen<br />
sorgen noch heute<br />
für eine exotische<br />
Mischung. Im eigenen<br />
Chinatown des<br />
Viertels dominieren<br />
Drachenköpfe in<br />
den Auslagen und<br />
Restaurantfenstern,<br />
in der Wardour<br />
Street herrscht Einklang zwischen schrägen Pubs und den feinen<br />
Adressen der Musik- und Medienindustrie, es kreuzt die Carnaby<br />
Street 05 , der Inbegriff des Londons der „Swinging Sixties“, die<br />
Gegend steckt voller Theater, Clubs, Bars. Nachts herrscht hier<br />
immer Trubel. Wenn es die Temperatur erlaubt, holen sich die
52<br />
CITY-GUIDE LEBENSWERTE<br />
Hier kreuzen die Einkaufsmeilen der Metropole. Feinere Klientel kauft in der Regent Street<br />
Londoner ihr Bier am Tresen und bevölkern dann in großen Trauben<br />
den Gehsteig vor den Pubs. Die vielen Stadtviertel erschöpfend<br />
zu beschreiben macht wenig Sinn. Die meisten von ihnen waren<br />
früher eigene Städte oder Dörfchen, die nach und nach vom<br />
eigentlichen Stadtzentrum „City of London“ und der „City of Westminster“<br />
geschluckt wurden. So sind die 33 Boroughs oder<br />
Stadtbezirke von Greater London stilistisch sehr unterschiedlich.<br />
Französisch anmutende Viertel wechseln mit streng viktorianischen<br />
Straßenzügen, Fachwerk sieht man ebenso wie moderne<br />
und avantgardistische Architektur. Als London-Neuling leistet<br />
man sich am besten eine Sightseeing-Tour im Doppeldeckerbus.<br />
Die kostet zwar rund 27 Euro, verschafft einem aber den dringend<br />
notwendigen ersten Überblick. Die Rundfahrt dauert rund drei<br />
Netto-Stunden. Wer will, kann aber an einem der zahlreichen<br />
Haltepunkte aussteigen und mit dem nächsten Bus weiterfahren.<br />
Bootsfahrt auf der Themse ist im Preis übrigens inbegriffen.<br />
■ DIE PARKS – GRÜNE LUNGEN UND FLUCHTPUNKTE<br />
Die Stadtverwaltung zählt 143 registrierte Parks und Grünflächen.<br />
In den teils sehr weitläufigen Arealen von Regent’s oder Hyde<br />
Park 06 sowie den gepflegten Anlagen der kleineren Geschwister<br />
Green oder St. James’s Park findet man die Ruhe, die es sonst in<br />
keinem Winkel der Innenstadt gibt. Nach der Shopping-Tour in<br />
der Oxford Street kann man nur wenige Busstationen weiter im<br />
Hyde Park über grüne Wiesen gehen, unter schattigen Bäumen<br />
sitzen oder im mietbaren Liegestuhl einfach die geschwollenen<br />
Beine hochlegen. Imbissbuden helfen die Zeit zum Lunch oder<br />
Dinner zu überbrücken, Wasserbecken und Springbrunnen zerstreuen<br />
die Sinne und sorgen für neue Energie. Bei aller Ruhe,<br />
das Dröhnen der Stadt ist präsent, zieht sich aber im Orchester<br />
der Sinne in die dritte oder vierte Reihe zurück. Einsam ist man<br />
aber auch hier nicht: alte Damen beim Taubenfüttern, Jogger<br />
und Skater, Picknicker, Studenten mit Lehrbüchern, Polizisten<br />
auf Ausritt, Eichhörnchen beim Sammeln – für Gesellschaft ist<br />
gesorgt.Vor allem am Sonntag ist der Hyde Park einen Besuch<br />
wert. Am Speakers Corner 07 in der Nordost-Ecke herrscht großer<br />
Trubel: Seit 150 Jahren kann hier jeder sagen, was er denkt:<br />
über Politik, Glauben, Gesellschaft, Sport oder auch Privates.<br />
Entspannung und Ruhe im Hyde Park, der grünen Lunge Londons<br />
Einziges Equipment: Malerleiter oder Obstkiste (siehe auch Seite<br />
57). An der Nordseite der Grünfläche entlang der Bayswater<br />
Road 08 hängen sonntags auf vielen hundert Metern des schmiedeeisernen<br />
Zauns die Gemälde und Skulpturen von Künstlern. Bis<br />
18 Uhr kann man hier flanieren, schauen und feilschen.<br />
■ BUSFAHREN – IN MINUTEN EINMAL UM DIE WELT<br />
Nicht nur die billigste Art der Fortbewegung, sondern auch die<br />
spannendste. In London Bus zu fahren ist aufschlussreicher als<br />
das Blättern im großen Lexikon der Völkerkunde oder in einem<br />
Lehrbuch für Soziologie. Die Zahl der Passagiere ist nicht selten<br />
die Zahl der im Bus vertretenen Sprachen, Heimatländer, Kleidungsstile<br />
und Milieus. Banker und Punker, Asiate und Afrikaner,<br />
jüdische Kippa, arabischer Turban, indisches Kopftuch, englischer<br />
Hut, Sprachen und Dialekte aus fünf Kontinenten – das ganz<br />
normale Innenleben eines Busses in und um London. Dabei geht<br />
im Bus alles sehr britisch zu. Eingestiegen wird vorne beim Fahrer,<br />
schön der Reihe nach und immer mit gezücktem Busticket, raus<br />
geht’s hinten. Und ist die im Bus angeschriebene Platzkapazität<br />
ausgeschöpft, gibt es ein kurzes „Step back!“ vom Busfahrer, und<br />
die restlichen Familienmitglieder bleiben brav draußen stehen,<br />
auch wenn Papa und Oma schon drin sind. Der nächste Bus<br />
kommt eh in wenigen Minuten.<br />
1|<br />
■ PUBS – FEIERABEND MIT FREUNDEN UND FREMDEN<br />
Eine feste Arbeitsregel in London heißt: Raus aus der Firma, rein in<br />
den Pub. Dort trifft sich alles, um bei einem Pint Bier abzuschalten.<br />
Pubs gibt’s an jeder Ecke, meist ist das Publikum sehr gemischt,<br />
die Toleranz groß. So trifft man hier, etwa in Sohos Wardour Street,<br />
in einem Lokal für die Rocker- und Heavy-Metal-Szene auch ältere<br />
Damen mit Hut und Manager im Anzug. Zusammen mit den<br />
schweren Jungs mit langen Mähnen und Lederkluft sitzen die<br />
Vertreter des soliden Bürgertums am Tisch – darüber die gruselige<br />
Dekoration aus Skeletten, Spinnweben, Fledermäusen und<br />
anderen Anleihen aus der Welt der Grüfte Graf Draculas. Eine<br />
Besonderheit der Pubkultur, die man in einer Weltstadt nicht<br />
erwarten würde: Punkt 11 Uhr ist Schankschluss. Dann geht es<br />
meist ganz schnell. Gerade noch wurde man freundlich zur<br />
letzten Bestellung aufgefordert, schon geht das Licht an: „Ladies<br />
and gentlemen, please finish!“ Zwei Minuten später drehen die<br />
rustikalen Barmänner die Runde und werden schon deutlicher:<br />
„Out now! Finish!“ Stühle werden umgedreht,Tische abgewischt,<br />
egal ob da noch jemand sitzt. 10 Minuten nach 11 Uhr stehen<br />
die Gäste auf der Straße, manche noch ganz grün im Gesicht vom<br />
gehetzten Bier der letzten Runde. Schlüssel rum, Rollo runter,<br />
bis morgen!<br />
■ LONDON IST TEUER<br />
Deshalb sollte man ein paar Regeln verinnerlichen. Im Schnitt<br />
kostet alles rund 1/3 mehr als in Deutschland.Vor allem Essen<br />
und Weggehen im Allgemeinen ist recht teuer, für einen Teller<br />
Nudeln mit Salat und ein Getränk ist man in einem Restaurant<br />
schnell mal 30 Pfund los, rund 45 Euro. Billige Alternativen sind<br />
in jedem Fall die Filialen der großen Fastfood-Ketten oder chinesische<br />
Schnellimbisse und Sandwichläden, in denen man<br />
LEBENSWERTE<br />
CITY-GUIDE 53<br />
Futuristisches Raumschiff: die City Hall Canary Wharf Underground-Station Skulptur in der Nähe des Canada Square<br />
1| Uhrenschwemme an der Canary Wharf<br />
2| Eine der vielen kleinen Kirchen in Notting Hill<br />
3| Doppeldecker mitten im Herzen der Stadt: Piccadilly Circus<br />
4| Taxis im feinen Botschaftsviertel<br />
2| 3|<br />
4|
54<br />
CITY-GUIDE LEBENSWERTE<br />
Peking-Ente in Soho: Restaurantfenster in Chinatown Kaffee für zwischendurch gibt’s an jeder Ecke<br />
08<br />
Legende<br />
06<br />
1 | Oxford Street – große Londoner Einkaufsmeile<br />
2 | Regent Street – Adresse nobler Kaufhäuser<br />
3 | Piccadilly Circus – tosendes Zentrum Londons<br />
4 | Soho – buntestes Stadtviertel Londons<br />
5 | Carnaby Street – Symbol der Swinging Sixties<br />
6 | Hyde Park – grüne Lunge der Stadt<br />
7 | Speakers Corner – hier kann jeder sagen, was er will<br />
07<br />
13<br />
01<br />
02<br />
11<br />
04<br />
05<br />
03<br />
8 | Bayswater Road – sonntags Freiluft-Galerie für Künstler<br />
9 | Big Ben – Londoner Wahrzeichen an der Themse<br />
10 | London Eye – Riesenrad mit atemberaubendem Blick über die Stadt<br />
11 | Buckingham Palace – Wohnzimmer der Queen<br />
12 | Tower Bridge – architektonische Meisterleistung ihrer Zeit<br />
13 | Wellington Arch – hohe Wahrscheinlichkeit, um ca. 11 Uhr<br />
die imposanten Horse Guards zu sehen<br />
09<br />
10<br />
Preisniveau London: hoch<br />
DZ ab 80 Euro, Mittelklasse ab 150 Euro<br />
Hauptgerichte: in Restaurants ab 20 Euro<br />
Bier ca. 0,5 l für rund 7 Euro<br />
Heathrow – Zentrum rund 90 Euro,<br />
Innenstadttouren ab 10 Euro<br />
Busrundfahrt ca. 27 Euro<br />
12<br />
zwischen 8 und 15 Euro recht vernünftig essen kann. Abends<br />
wird’s meist richtig sportlich im Geldbeutel: Schafft man den<br />
Check vorbei am oft strengen Türsteher, ist man in Clubs und<br />
Diskotheken schnell mal 30–40 Euro los. Allein für den Eintritt,<br />
versteht sich! Kleidung ist eher günstig, vor allem Lederwaren,<br />
Schuhe und Accessoires bewegen sich – von Edelmarken abgesehen<br />
– im Schnitt unter dem Preisniveau deutscher Großstädte.Wer<br />
mit dem Bus und der U-Bahn („Tube“) fährt, kommt<br />
halbwegs vernünftig weg, vor allem wenn man Tickets für<br />
mehrere Tage oder mehrere Personen kauft. Ein Busticket für<br />
einen Tag kostet 4 Pfund, also rund 6 Euro, 7 Tage kosten nur 11<br />
Pfund, also knapp 17 Euro.Taxis sind teuer: Die Fahrt vom Flughafen<br />
Heathrow in die Innenstadt kostet rund 90 Euro, überschaubare<br />
Fahrten im Zentrum ab 10 Euro. Ein ganz besonderes Kapitel<br />
ist das Thema Unterkunft. Für unter 50–60 Pfund das Doppelzimmer,<br />
immerhin rund 80–100 Euro, geht kaum etwas. In den<br />
Hotels und Guest Houses der unteren Kategorie muss man<br />
London im Internet<br />
• www.hot-maps.de Hier zeigt Ihnen eine kostenlose<br />
London-Karte jeden Winkel der Stadt.Sehr bedienerfreundlich!<br />
• www.london.de Bietet sehr ausführliche Stadtinformationen,<br />
einen Ticketshop, einige Buchungsdienste für Reise, Hotel,<br />
Flug und ein Forum.<br />
• www.londonheute.de Breites Angebot an aktuellen Informationen<br />
über die Millionenstadt mit den Kategorien Anreise,Unterkunft<br />
und Freizeit sowie Essen und Trinken,Einkaufen<br />
und Arbeit.Zusätzlich:Link mit Wetterinformationen.<br />
• www.londonpass.de Der kostenpflichtige London Pass<br />
verschafft Ihnen freien Eintritt zu über 50 Londoner Sehenswürdigkeiten<br />
und bietet ein Reihe von nützlichen Vergünstigungen.<br />
LEBENSWERTE<br />
Die bekannten Leuchtreklamen am Piccadilly Circus London, nicht Indien: Shri Swaminarayan Mandir – Hindu-Tempel in Neasden<br />
CITY-GUIDE 55<br />
auch mit einem Etagenklo oder ähnlichen Unbequemlichkeiten<br />
rechnen, Badewannen sind die Ausnahme. Zimmer mit deutschem<br />
Standard gibt es erst ab rund 150 bis 200 Euro. Deshalb empfiehlt<br />
es sich, vorab im Internet nach Sonderangeboten von Städtereisenanbietern<br />
zu schauen, die über große Kontingente verfügen.<br />
Wer Glück hat, bekommt dann etwas Vernünftiges zwischen 70<br />
und 100 Euro die Nacht.Wer viel Geld hat, muss sich natürlich<br />
in London keine Sorgen machen. Für das entsprechende Budget<br />
ist jeder Luxus zu haben. Nur ein Besuch wird kaum reichen, um<br />
sich diese außergewöhnliche Stadt zu erobern. Deshalb sollte<br />
man ohne den Anspruch auf Vollständigkeit eines wie auch<br />
immer gearteten London-Sightseeing-Programms kommen.<br />
Die Metropole entschädigt praktisch an jeder Ecke mit neuen<br />
Einblicken, Facetten, Spannung, Kultur. Und was an Eindrücken<br />
noch fehlt, holt man einfach beim nächsten Mal nach. Denn<br />
wer einmal da war, kommt bestimmt wieder.<br />
• www.hoerkiosk.de Wer eine akustische Reise zwischen<br />
Tower und Notting Hill unternehmen will, kann hier für<br />
14,90 Euro den Audioguide London bestellen.<br />
• www.golondon.de Nützliche Tipps für Sightseeing, Nightlife,<br />
Shopping und Künste.
Die Gedanken sind frei<br />
» Von Christian Furtner<br />
Hier, wo die bunte Einkaufsmeile Oxford Street auf den Hyde<br />
Park trifft, im Schatten von Marble Arch, findet jeden Sonntag ein<br />
faszinierendes Schauspiel statt. Basisdemokratisch, theatralisch,<br />
skurril, unterhaltsam – das und vieles mehr sind die Diskussionsforen,<br />
die sich hier mehr oder minder spontan zusammenfinden.<br />
Auch wenn blasphemische, obszöne und den Landesfrieden gefährdende<br />
Reden verboten sind, gibt es kaum ein Tabuthema am<br />
Rande der grünen Lunge der Innenstadt. Es geht schlicht um alles<br />
und jedes: Glaubensfragen, Moral, Politik, die Auseinandersetzung<br />
zwischen Schwarz und Weiß. Aktuelles Zeitgeschehen wie Terror<br />
und Irak stehen ganz oben auf der Liste der Top-Themen – aber<br />
auch Spartenthemen wie eben Olivenöl oder obskure Gedanken<br />
zur Evolution bekommen hier ihr Forum. Die „Speaker“ geben den<br />
Impuls für das Spektakel:<br />
Da gibt es die echten<br />
Profis, die kommen mit<br />
solider Leiter, Schirm für<br />
alle Fälle, Bodyguard und<br />
verbalem Sparringspartner<br />
sowie großer Fangemeinde.<br />
So wie der junge Farbige mit der Don-King-Frisur, der jeden<br />
Sonntag mit vielen blumigen Beispielen seine These untermauert:<br />
„Weiße sind gewissenlose Eroberer und Ausbeuter!“ Wild gestikulierend<br />
und mimisch ähnlich facettenreich wie Komiker Jim Carrey<br />
nimmt er es mit jedem Einwand aus der Menge auf, nicht ohne<br />
jeden Duellanten „My friend“ zu nennen. Bis zu 200 Zuhörer scharen<br />
sich um ihn, die weißen Zuhörer reagieren empört auf jeden<br />
Vorwurf, werfen Argumente, manchmal auch Beleidigungen ein, und<br />
einige Farbige johlen ihre Zustimmung zu jedem Konter des Wortakrobaten.Was<br />
klingt wie die Vorstufe zu einer Massenschlägerei,<br />
ist in Wirklichkeit ganz harmlos. Nicht, dass die Themen nicht auch<br />
LEBENSWERTE<br />
CITY-GUIDE 57<br />
„Bereut eure Sünden! Kehrt um, bevor es zu spät ist!“, schreit der Mann auf<br />
der kleinen Malerleiter voller Inbrunst. „Nieder mit Junk Food – lang lebe<br />
Olivenöl!“, gibt sein Kollege auf der Obstkiste nebenan zum Besten. Am<br />
Speakers Corner in der Nordost-Ecke des Londoner Hyde Park kann seit<br />
150 Jahren jeder sagen, was er denkt. Ein Spektakel der sehr britischen Art.<br />
einen ernsten Kern oder Hintergrund haben mögen. Hier aber<br />
geht es mehr um das Schauspiel. So sieht man im Publikum rundherum<br />
amüsierte Gesichter, und die letzten Zweifel über den Ernst<br />
der Situation zerstreut der Nebenmann afrikanischer Abstammung<br />
mit einem breiten Grinsen und dem Satz: „Isn’t that damned funny,<br />
man?“ Zehn Schritte weiter erhitzen sich zwei beleibte Herren über<br />
die Frage, wer den „besseren Gott“ hat, kommen aber über bissige<br />
Ernährungstipps für den jeweils anderen nicht hinaus. Gelächter.<br />
Es kreuzen alte Männer mit Spruch-Pappen den Weg, auf denen<br />
steht: „Alles wird schlechter!“ oder „Für christlichen Atheismus“,<br />
oder die freundlich einladen: „Frag mich was!“ Zur gleichen Zeit<br />
tauscht sich eine zehnköpfige Gruppe sehr konstruktiv über Vorund<br />
Nachteile des Kommunismus aus und analysiert dann die<br />
Außenpolitik der Regierung<br />
Blair. Für jeden ist<br />
etwas dabei an diesem<br />
besonderen Ort, den viele<br />
Geistesgrößen schon<br />
als Quelle der Inspiration<br />
sahen. Marx, Engels,<br />
Lenin und Orwell sind nur einige der Denker von Weltruhm, die<br />
hierher kamen, um den Puls des Volkes zu fühlen. Die Tradition des<br />
freien Worts im Nordosten des Hyde Park geht auf ein düsteres<br />
Kapitel der Londoner Stadtgeschichte zurück: Unweit des heutigen<br />
Speakers Corner stand bis ins späte 18. Jahrhundert der Galgen<br />
der Stadt, an dem mehrmals im Jahr ganze Wagenladungen von<br />
Gefangenen gehängt wurden. Das Recht auf letzte Worte nützten<br />
viele Delinquenten zur Abrechnung mit den Herrschern oder zur<br />
Kritik am politischen und gesellschaftlichen System ihrer Zeit.<br />
Diese Tradition lebt auch heute noch, trotz allen Theaters, das es<br />
hier zu bestaunen gibt. Ein Muss für jeden London-Besucher!
Offroad durch das schottische Hochland<br />
» Von Detlef Berg<br />
Land Rover bietet weltweit geführte Touren durch wilde Natur und<br />
atemberaubende Landschaften. Ein Tourbericht aus den Highlands,<br />
dem Land der Herrenröcke.<br />
N 56 o 48’ 45,31’’ W 03 o 56’ 10,36’’. Das sind die Koordinaten für<br />
Camp 1, wo am Abend die Zelte aufgebaut werden. Den Weg<br />
dorthin weisen weitere acht durch Koordinaten belegte Wegpunkte.<br />
Navi unverzichtbar. Da die Tour offroad jenseits von<br />
befestigten Straßen quer durch die Landschaft führt, hilft eine<br />
Straßenkarte nicht weiter. Schauplatz des Geschehens ist das<br />
Atholl Estate, das mit rund 5700 Hektar zu den größten im<br />
schottischen Hochland zählt. Um die Natur so weit wie möglich<br />
zu schonen, hatte das Land Rover Team die Strecke genau geplant<br />
und vorher abgefahren. Zuvor musste noch die Genehmigung<br />
des Duke of Atholl eingeholt werden, der im schneeweißen<br />
Märchenschloss Blair Castle residiert und als Einziger in Großbritannien<br />
das Privileg einer privaten Armee genießt. Lokale Tourguides<br />
und qualifizierte Mitarbeiter von Land Rover Deutschland<br />
begleiten die Tour, für die werksneue Geländewagen eingesetzt<br />
werden. Ausgangspunkt der achttägigen Tour ist das englische<br />
Solihull bei Birmingham, wo im „Home of Legend“ nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg der erste Land Rover gebaut wurde. Nach<br />
einer Werksbesichtigung, die voller Enthusiasmus von pensionierten<br />
Ingenieuren geführt wird, können die Teilnehmer im<br />
Testgelände „Jungle Drive“ ihre ersten Fahrversuche machen. Mit<br />
dem „Terrain Response System“ können die Fahrer den Land<br />
Rover je nach Fahrbahneigenschaften wie Autobahn, Landstraße,<br />
Waldweg, Kies, Schlamm oder Sand hinsichtlich Fahrwerk,<br />
Fahrzeughöhe, Getriebe, Motormanagement, Bergabfahrtkontrolle<br />
und Differentiale durch einen Drehschalter optimieren.<br />
Nach den ersten Fahrversuchen geht es mit dem Flugzeug<br />
weiter nach Edinburgh. Nach einem Picknick im Grünen, nahe<br />
dem malerischen Örtchen Dunkeld, werden die Teilnehmer mit<br />
dem Navigationssystem vertraut gemacht. Ein kleines Gerät<br />
vom Format eines Handys definiert unseren Standort auf wenige<br />
Meter genau. Schnell sind die Zielkoordinaten eingegeben,<br />
und das Abenteuer abseits der üblichen Touristenpfade kann<br />
beginnen. Am Anfang geht es noch über geteerte Straßen,<br />
doch bald deutet uns das „Navi“: abbiegen auf eine Schotterpiste.<br />
Sie führt ins Herz des Hochlandes von Pertshire.Wild und<br />
ursprünglich präsentiert sich diese Landschaft. Die weiten Täler<br />
werden durch runde Hügelkuppen begrenzt, die nur mit niedrigen<br />
Heidekrautbüschen bedeckt sind. Besonders stimmungsvoll<br />
leuchten die Berghänge im Spätsommer, wenn die Heide blüht.<br />
Dazwischen sind immer wieder grüne Flächen auszumachen,<br />
auf denen Schafe und Galloway-Rinder friedlich grasen. Ins<br />
Klischee passen auch die zerzausten Wolkenfetzen, die über die<br />
magische Landschaft jagen. Im flotten Rhythmus wechseln<br />
regenschwere Wolken mit sonnigen Abschnitten, in denen sich<br />
das ätherisch klare Licht wie ein Zauber über das Hochland legt.<br />
■ TEAMGEIST IST GEFRAGT<br />
Nur selten erinnert in dieser Abgeschiedenheit eine Hütte daran,<br />
dass in dieser Einsamkeit noch Menschen leben. Zumeist verläuft<br />
die Fahrroute auf Schotter- oder morastigen Wiesenwegen.<br />
Mühelos überwinden die Geländewagen aber auch Flussläufe<br />
oder Geröllhalden. Am frühen Abend wird der Platz für das<br />
Nachtlager erreicht. Beim Aufbau der Zelte ist – wie auf der<br />
gesamten Tour – Teamgeist gefragt. Jeder hilft jedem, und in<br />
kürzester Zeit steht die kleine Zeltstadt. Für den stimmungsvollen<br />
Ausklang des Tages sorgt ein Barbecue mit schottischen Fleischspezialitäten.<br />
Am nächsten Tag steht eine Onroad-Etappe auf<br />
dem Programm, bei der wahlweise eine Whiskydestillerie, Braemar<br />
Castle oder Balmoral Castle besucht werden können.<br />
„Sl’ ainnghie vha!“ – so alt wie dieser keltische Trinkspruch ist<br />
der schottische Whisky, erfahren die Teilnehmer bei einem<br />
Rundgang durch die Glenlivet-Brennerei. Braemar ist durch<br />
seine Highland Games bekannt, bei denen strammwadige<br />
Schotten Baumstämme schleudern, Steine stoßen, Gewichte in<br />
die Höhe werfen und Dudelsackbläser aufmarschieren. Unter<br />
den Zuschauern befinden sich auch Mitglieder der Königsfamilie.<br />
Die Royals sind Nachbarn: Balmoral Castle, im 19. Jahrhundert<br />
von Queen Victoria zum Sommersitz geadelt, liegt nur 12 Kilometer<br />
entfernt. Cawdor Castle heißt ein anderer Landsitz. Nach<br />
einer Besichtigung des von einem prächtigen Garten umgebenen<br />
Anwesens am nächsten Tag geht es nach Inverness, wo sich<br />
die Teilnehmer auf eine Übernachtung im Hotel freuen.Weiteres<br />
Fahrvergnügen in wilder Natur bringt der nächste Tag. Die Tour<br />
führt durch das Novar Estate. Immer wieder ergeben sich großartige<br />
Aussichten auf das nahe Meer. Das Roadbook leitet direkt<br />
an einen See, wo ein letztes Mal die Zelte aufgeschlagen werden.<br />
Mit Sondererlaubnissen durchqueren die Teams in den beiden<br />
abschließenden Tagen weitere Estates, machen Station am<br />
sagenumwobenen Loch Ness und überwinden den aufregenden<br />
Corrieyairack Pass.<br />
Informationen<br />
LEBENSWERTE<br />
ABENTEUER 59<br />
Das Offroad-Vergnügen kann über Land Rover Experience,<br />
Postfach 1120, 42478 Wülfrath, Tel. 02058/77 809 67,<br />
Fax 02058/77 809 90, E-Mail: experience@aps-team.de<br />
gebucht werden. Die Preise beginnen bei 3.235 Euro und<br />
umfassen Flüge, Übernachtungen, Verpflegung, Fahrzeug, Navigationshilfen<br />
und Gebühren. Die nächsten Touren finden zwischen<br />
Mai und August 2006 statt. Im Programm der Land Rover<br />
Experience Reisen sind auch die Destinationen Namibia, Island,<br />
Spanien und Kanada.
Wer Stefano Fanticelli, 35, in Foiano della Chiana bei Arezzo<br />
besucht, kann sicher sein, alles Wesentliche über Frauen und<br />
Musik, Essen und Trinken zu erfahren.Er berichtet in einer Mischung<br />
aus Lässigkeit und heiligem Ernst, dass das ligurische Olivenöl<br />
am besten zu Fisch passt, während das toskanische wunderbar<br />
mit Wild harmoniert, und dass in der Lombardei die schönsten<br />
Frauen Italiens zu finden sind. Deshalb spricht einiges dafür,<br />
dass Stefano auch das Geheimnis kennt, warum Italiener eine<br />
Zigarre rauchen, von der Aficionados anderswo in der Welt<br />
behaupten, ihr Genuss erinnere an das Abfackeln einer luftgetrockneten<br />
Salami.<br />
■ DIE TOSCANO ALS GUTE EHEFRAU<br />
Auch Stefano hat einen Vergleich parat, aber er fällt anders aus.<br />
Er ist Sprecher des Clubs „Maledetto Toscano“, in dem sich<br />
sechzig Ärzte,Techniker und Musiker zusammengetan haben,<br />
um der Nationalzigarre zu huldigen. „Eine kubanische Zigarre<br />
ist wie eine Geliebte“, sagt Stefano. „Die Toscano dagegen wie<br />
eine gute Ehefrau.“ Roberto, 34, sein Bruder und Geschäftsführer<br />
des Clubs, nickt zustimmend. Er hat zwar eintausend kubanische<br />
und dominikanische Zigarren für über zwanzigtausend Franken<br />
im Humidor, aber morgens um sieben bricht er immer die<br />
erste Toscano Extra Vecchio entzwei und zündet eine der Hälften<br />
an. Er lässt die fingerlange Zigarrenhälfte zwischen den<br />
Lippen wandern, dann zieht er sie mit geschürzten Lippen ein<br />
Stück in den Mund wie ein Kind seinen Lolli. „Die Toscano ist<br />
LEBENSWERTE<br />
Das Abfackeln der luftgetrockneten Salami<br />
Teufelsrolle und Satansspargel:<br />
Die italienische Nationalzigarre „Toscano“<br />
» Von Bernd Hauser » Fotos: Ivo Saglietti<br />
LEBENSART 61<br />
wie ein Teil meines Körpers“, sagt Roberto. Noch nie hat ihn<br />
Ludovica, seine dreijährige Prinzessin, ohne Toscano gesehen.<br />
Immer hat er sie zwischen den Fingern – oder den Zähnen. Sein<br />
neongrünes Feuerzeug klickt oft, weil der kegelförmige Stumpen<br />
immer wieder ausgeht.Was einen Aficionado gewöhnlich graust,<br />
gilt ihm als Qualitätsmerkmal. „Die Toscano kannst du immer<br />
wieder anzünden“, sagt Roberto. „Außerdem ist das Deckblatt<br />
so stark, dass du die Zigarre zwischen die Zähne klemmen<br />
kannst.“ So genieße er nicht nur den Rauch, sondern auch den<br />
scharfen Geschmack des Tabaks, der lange gebraucht hat, um<br />
sich zu entwickeln.„Die Toscano muss reifen wie Wein“, krächzt<br />
Francesco Soldati im Ammoniakdunst. Dem Produktionsleiter<br />
in der „Manifattura Tabacchi di Lucca“ bleibt die Stimme weg.<br />
Erst kitzelt das Gas in der Nase, drei Atemzüge später sticht es<br />
wie mit hundert feinsten Nadeln. Ein schwarzer Schleier droht<br />
sich vor die tränenden Augen zu legen. „Määny, määny Money!“,<br />
haucht Soldati, der Produktionsleiter der Toscani-Manufaktur in<br />
seiner Schatzkammer, groß wie eine Turnhalle. Auf eng übereinander<br />
gestapelten Holzrahmen lagert bis unter die Decke<br />
Zigarre an Zigarre. Mal mit dunkelbraunem, mal mit blauschwarzem<br />
Decker aus Kentucky-Tabak, dessen Blatt-Adern hervortreten<br />
wie Venen in der Hitze. 24 Millionen Zigarren gären Ammoniak<br />
aus, das sie ausdünsten wie ein fiebernder heißer Schweiß. In<br />
diesem Saal mutet es verständlich an, warum die Toscano vielen<br />
als „Teufelsrolle“ und „Satansspargel“ gilt.<br />
■ EIN ZUFALL HILFT BEI DER GEBURT<br />
Doch Meister Soldati, ein kleiner, freundlicher Herr mit Bäuchlein,<br />
sieht gar nicht diabolisch aus. Seit 22 Jahren, sein halbes<br />
Leben lang, tut er hier als Staatsbediensteter seine Pflicht. Etwa<br />
acht Monate lagern die Zigarren, bevor sie trocken sind wie<br />
dürre Zweige und, in Pappschächtelchen verpackt, klappernd<br />
über den Ladentisch gehen. Soldati macht seine Arbeit diszipliniert,<br />
aber ohne Passion: Die Toscano konnte ihn in all der Zeit<br />
nie in Versuchung führen. Dabei hat er den Tabak mit der Muttermilch<br />
eingesogen. Seine Mutter gab den kleinen Francesco<br />
bereits mit drei Monaten im manufaktureigenen Kindergarten<br />
ab, um ihn nach ihrer Schicht mit vom Saft gefärbten Händen
62<br />
LEBENSART LEBENSWERTE<br />
hochzuheben und an ihrem Kittel zu bergen, der würzig nach<br />
Kentucky roch.Vielleicht war das ein bisschen zu viel des Guten<br />
für Soldati. Er zieht die Achseln hoch und sagt: „Die Toscano ist<br />
stark, unglaublich stark. Man liebt sie oder man liebt sie nicht.<br />
Die meisten lieben sie nicht.“ Liebhaber und ebenso leidenschaftliche<br />
Verächter hat die Toscano nun seit bald 200 Jahren, seitdem<br />
der Zufall sie gebar. Im Jahre 1815 überraschte ein Wolkenbruch<br />
die Arbeiter der großherzoglichen Tabakmanufaktur von Florenz,<br />
durchnässte etliche Kentucky-Ballen, die im Freien lagerten<br />
und in der sommerlichen Hitze zu gären begannen. Da man<br />
fürchtete, die durchweichten Blätter würden zerbröseln, wenn<br />
man sie einzeln zum Trocknen auslegen würde, ließ man den<br />
Tabak ballenweise trocknen. Diesen stark fermentierten Tabak<br />
rollten die Arbeiter dann in ledrige Kentucky-Decker. Zigarrenraucher<br />
aus dem einfachen Volk waren begeistert, verlangten<br />
weiter nach dem ebenso billigen wie würzigen Kraut. Also<br />
wurde bereits im Jahre 1830 die Manufaktur im nahen Lucca<br />
eröffnet. Die überaus starke Fermentation ist bis heute das<br />
Markenzeichen der Toscano geblieben: Die Tabakballen werden<br />
in halbstündigen Bädern gewässert, bis sie sich mit Feuchtigkeit<br />
vollgesogen haben, danach lassen die Arbeiter sie in<br />
Drahtbehältern 14 Tage lang vor sich hin gären. In jedem Behälter<br />
steckt ein Thermometer. Soldati zieht eines heraus. Es zeigt 63<br />
Grad: „Bald muss der Tabak gewendet werden, damit er nicht<br />
verdirbt.“<br />
■ HAND GEGEN MASCHINE<br />
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg drehten die Zigarrenmacherinnen<br />
dort sämtliche Toscani von Hand. Damals murmelte ein<br />
Chor von viereinhalbtausend Frauen das Ave Maria stundenlang<br />
während der monotonen Arbeit. Auch Emanuela Puccinelli,<br />
50, hat noch den Rosenkranz mitgebetet, als sie vor zehn<br />
Jahren anfing. Aber dann gingen die alten Arbeiterinnen in<br />
Ruhestand, und die Jungen ließen die Litaneien einschlafen,<br />
hängten Bilder von Richard Gere an die Wand und sangen<br />
Schlager von Adriano Celentano. Aber immer noch bringt im<br />
Mai jeden Tag eine andere Arbeiterin der meterhohen Madonnafigur,<br />
die auf der Stirnseite des Saales wacht, frische Blumen.<br />
Mittlerweile sind es nur noch 62 Frauen, die das Drehen von<br />
Hand beherrschen. Den größten Teil der täglichen Menge von<br />
einer dreiviertel Tonne Tabak verarbeiten Maschinen zur<br />
„Toscano Antica Riserva“ und zur „Antico Toscano“. Die übrig<br />
gebliebenen Dreherinnen sind stolz auf ihre Arbeit. „In ganz<br />
Europa gibt es außer uns niemand, der diese Kunst beherrscht“,<br />
sagt Emanuela Puccinelli. Zwei Jahre brauchen die Frauen, bis<br />
sie die tägliche Norm von 520 einwandfreien „Toscani Originali“<br />
schaffen, die im Laden nur 3 Euro das Stück kosten.<br />
■ WERBEPATRON: CLINT EASTWOOD<br />
Auf einem Holzklotz schneidet Puccinelli das grobe Kentucky-<br />
Deckblatt mit schnellen Schnitten zu. Nur die italienischen<br />
Zigarrenmacher nehmen dieses Material, das die amerikanischen<br />
Farmer gewöhnlich an Kautabak-Fabriken verkaufen.<br />
Puccinelli bestreicht den Decker mit Maisstärke, wiegt mit der<br />
rechten Hand eine Handvoll italienischen Tabak ab und dreht<br />
ihn mit taschenspielerschnellen Fingern in das amerikanische<br />
Deckblatt. Ein Umblatt sparen sich die Toscano-Macher. Das<br />
Format gleicht dem einer schlanken Figurado. An beiden Enden<br />
läuft die Zigarre spitz zu, in der Mitte ist sie am dicksten. Eine<br />
langweilige Arbeit? Nein, nein, sagt Puccinelli. „Jede Zigarre ist<br />
anders, und jede ist schön.“ Zum Angucken, nicht zum Anzünden:<br />
Die Dreherinnen rauchen Zigaretten, aber keine steckt<br />
sich eine Toscano in Brand. Puccinelli hat bisher etwa 100.000<br />
Toscani fabriziert, probiert hat sie noch nie eine: „Das ist nur<br />
etwas für Männer.“ Seitdem Clint Eastwood in Italo-Western<br />
auf ihr kaute, haftet ihr das Image des unrasierten Machos an.<br />
Aber die Toscano lieben Männer jedweder Couleur: nicht nur<br />
sizilianische Landarbeiter, auch bekannte Wirtschaftsbosse und<br />
Kommunistenführer. Die Auswanderer lassen sich ihre Toscani<br />
von der Verwandtschaft sogar nach Brasilien, Argentinien oder<br />
in die USA schicken. „Die Toscano ist der Duft von zu Hause“,<br />
sagt Roberto, der Dauerraucher. Manchmal, wenn er durch die<br />
Hügel fährt, meint er den Tabak zu riechen, zumindest riecht<br />
er die Rauchkammern auf den alten Höfen. Dort hängen die<br />
armlangen Tabakblätter an Kastanienstangen und verlieren<br />
sechs Tage und Nächte über schwelenden Feuern ihre grüne<br />
Farbe. Zwei Monate dauert die Ernte, und jeden Tag ist Lani<br />
Dina, die 81-jährige Bäuerin, mit den Kindern draußen auf den<br />
Feldern in Pieve alla Sovara bei Anghiari. Lani Dina wischt sich<br />
mit dem Handrücken ein paar Strähnen aus dem sonnenledrigen<br />
Gesicht, ihre weißen Baumwollhandschuhe sind schwarz vom<br />
Harz des Tabaks. Im Alter von acht Jahren half sie zum ersten<br />
Mal bei der Ernte, seither bestimmt der Tabak den Rhythmus<br />
des Jahres und des Lebens.<br />
■ HAVANNAS FÜR DANDYS<br />
Wenn Lani nicht mehr auf die Felder könnte, käme auch sie<br />
selbst aus dem Rhythmus. Im Familienbetrieb hat sich kaum<br />
etwas geändert, seit sie denken kann. Sicher, der Hof hat schon<br />
lange einen Traktor, aber die Tabakblätter müssen wie eh und<br />
je von Hand gebrochen werden. Die untersten (Branciola)<br />
taugen nur für Zigaretten. Die mittleren, Mediana genannt,<br />
sind für die helleren und leichteren „Toscani Garibaldi“. Aber<br />
die obersten Blätter (Cimarola), auf die die Sonne am wildesten<br />
gebrannt hat, werden zu den dicken Deckern der stärksten<br />
Toscani – wie anders sind sie doch als die kubanischen Deckblätter,<br />
die unter Gaze geschützt herangepäppelt werden, damit<br />
kein Sonnenstrahl sie berühre und ihre Haut durch Helligkeit<br />
und Feinheit geadelt werde. Die Toscano dagegen ist „eine<br />
demokratische Zigarre“, erklärt Roberto, der Liebhaber. Er erzählt<br />
vom großen Victor Emmanuel II., der ein Freund des Volkes<br />
und der Toscano war und deshalb verfügte, dass ein jeder im<br />
Königreich sich die Nationalzigarre leisten können sollte. „Wer<br />
nur Havannas raucht, ist kein richtiger Zigarrenraucher. Er ist<br />
ein Dandy“, sagt Roberto. Sein Bruder Stefano bestätigt: „Heu-<br />
LEBENSWERTE<br />
LEBENSART 63<br />
te hat das Zigarrerauchen doch etwas Exhibitionistisches.Viele<br />
rauchen in der Diskothek, je größer das Format, desto besser,<br />
ohne Ahnung von der Kultur, der Geschichte der Zigarre. Bei<br />
der Toscano sei dagegen die „immer neue Erfahrung“ wichtig,<br />
sagt Stefano: „Im gleichen Päckchen ist die eine fantastisch,<br />
die andere schlicht unrauchbar“ – weil sie zu dicht gedreht ist,<br />
nicht zieht oder schmeckt wie Heu, warum auch immer. Im Club<br />
„Maledetto Toscano“ philosophieren sie davon, wie gut ihre<br />
Zigarre zu der Landschaft passt, und manche versteigen sich<br />
sogar zu Bemerkungen, dass das Rauchen der Toscano ihre<br />
Wurzeln noch tiefer in die geliebte Toskana grabe. Roberto<br />
kaut an der Toscano Extra Vecchio, seiner Lieblingszigarre, weil<br />
Filler und Decker aus einheimischem Tabak sind. Der Rauch<br />
umschmeichelt die Zunge nicht, sondern überfällt sie geradezu<br />
mit seiner Wucht. Die dunkle Würze des Rauchs passt gut<br />
zu der herben Wärme des Chiantis. „Nimm unseren Wein“, sagt<br />
Stefano. „Oder dieses Fegatini“, ein warmes Weißbrot mit einem<br />
Aufstrich aus gehackter Leber, „unsere Spezialitäten sind kräftig<br />
und stark.“ Eben wie die Toscano.
EMPFEHLUNGEN<br />
Tee, Decke, Buch:<br />
Spannendes im Herbst<br />
Peter Handke<br />
Gestern unterwegs<br />
Aufzeichnungen Nov. 1987 bis Juli 1990<br />
Jung und Jung, 25,00 Euro<br />
Es ist lange kein Buch wie dieses erschienen.<br />
Keines, das diese Fülle, diese Aufmerksamkeit,<br />
Gewissenhaftigkeit und zugleich Beschwingtheit<br />
hätte, diesen Ernst und diese Offenheit. Und keines<br />
von solcher Sprachmacht. Es enthält die Notizen,<br />
die Peter Handke sich gemacht hat,„ohne festen<br />
Wohnsitz, in der hier memorierten und evozierten<br />
Zeit, vom November 1987 bis zum Wieder-Sesshaftwerden<br />
im Juli 1990“. Er selber nennt es „die<br />
letzte Phase meines Mit-Schreibens mit den<br />
täglichen und nächtlichen Geschehnissen“. Es war<br />
ein Reisen, das ganz sich selbst überlassen war,<br />
ein Unterwegssein, dessen Ziel immer weit vor<br />
dem Reisenden lag und doch in jedem Augenblick<br />
erreichbar war. Es führte durch Jugoslawien,<br />
nach Griechenland, nach Ägypten, quer durch<br />
Europa, nach Japan und immer wieder in den slowenischen<br />
Karst. Aus den Augenblicken wurden<br />
Tage, Wochen, Monate und Jahre – Zeit, in der<br />
Räume durchquert wurden, die ebenso außen<br />
wie innen liegen.<br />
Ian McEwan<br />
Saturday<br />
Diogenes Verlag, 19,90 Euro<br />
Henry Perowne, Neurochirurg, 48, ist ein glücklicher<br />
Mann: Er hat Spaß an der Arbeit, beim Sex<br />
mit seiner Frau, liebt Musik und seine Familie, isst<br />
gern und treibt gern Sport. Als wohlhabender<br />
Mann hat er ein wohlgeregeltes Leben. So scheint<br />
sein freier Samstag klar vor ihm zu liegen: Er wird<br />
Squash spielen mit seinem Kollegen. Dann will<br />
er Fisch kaufen und kochen für ein Festessen im<br />
Kreis der Familie. Dieser Samstag aber ist kein<br />
beliebiger Samstag, es ist der 15. Februar 2003.<br />
Mit seinem Mercedes S500 versucht Henry auf<br />
dem Weg zum Squash Hunderttausende von<br />
Demonstranten gegen den Irak-Krieg weiträumig<br />
zu umfahren. In Gedanken versunken, rammt er<br />
den Seitenspiegel des roten BMWs eines Kleinganoven.<br />
Drei Typen steigen aus … „Saturday“ ist<br />
ein Buch über die Zerbrechlichkeit des Glücks<br />
und die Verwundbarkeit der westlichen Welt. Es<br />
handelt vom Preis unseres Seelenfriedens und von<br />
unserer Verantwortung für die Welt. Ian McEwans<br />
Roman „Saturday“ zeigt, wie eine winzige Begebenheit<br />
einen Strudel von Ereignissen auslösen<br />
kann, und nichts ist wie zuvor.<br />
Andrea Camilleri<br />
Der falsche Liebreiz der Vergeltung<br />
Lübbe Verlag, 19,90 Euro<br />
Wie sah Salvo Montalbanos Leben eigentlich<br />
aus, ehe er Commissario wurde? Gab es vor Livia<br />
andere Liebschaften in seinem Leben? Und warum<br />
fand er ausgerechnet in Vigàta seine Heimat? In<br />
seinem neuen Buch lüftet Andrea Camilleri nicht<br />
nur das Geheimnis um Montalba-nos Leben „vor<br />
Vigàta“, sondern beglückt seine Leser zugleich<br />
mit drei ungemein fesselnden Kriminalgeschichten.<br />
Hier sind Montalbanos unkonventionelle<br />
Ermittlungsmethoden gefragter denn je, hat der<br />
Commissario es doch wiederholt mit außerordentlich<br />
raffinierten Rachefeldzügen zu tun, die<br />
ihn der Verzweiflung bisweilen gefährlich nahe<br />
bringen. Auch sein Herz gerät dieses Mal in Gefahr,<br />
und als ihm schließlich bewusst wird, wie tief er<br />
im Schlamassel steckt, bleibt ihm eigentlich nur<br />
noch eine Möglichkeit: Unverzüglich das Flugzeug<br />
nach Genua zu besteigen, um mit Dauerfreundin<br />
Livia manches Missverständnis vor Ort zu klären.<br />
Eben auf seine ganz spezielle Art.<br />
Cees Nooteboom<br />
Paradies verloren<br />
Suhrkamp Verlag, 16,80 Euro<br />
„Wer hat bloß die Engel aus der Welt verbannt,<br />
obwohl ich sie noch immer um mich spüre?“ Ein<br />
überraschender Gedanke für eine junge Frau, die<br />
am eigenen Leibe erfahren musste, dass unsere<br />
Welt „mehr mit der Hölle zu tun hat als mit dem<br />
Paradies“. Alma ist eines Abends auf einer ziellosen<br />
Fahrt durch São Paulo in die Favela Paraisópolis<br />
geraten und vergewaltigt worden. Um den Schatten<br />
zu bannen, reist sie mit ihrer Freundin Almut<br />
in das Land ihrer Kindheitsträume, Australien, und<br />
begegnet in der Leere der Wüste einer Stille, die<br />
sie versöhnt. Doch die Traumzeit ist längst vergangen,<br />
die mythische Welt der Aborigines<br />
versunken: „Mein Australien war eine Fiktion.“<br />
Alma nimmt Abschied von den Reservaten des<br />
Garten Eden und macht die Welt zu ihrer Wüste<br />
– nicht ohne darin ihre Spuren zu hinterlassen.<br />
Ob von Füßen oder Flügeln: Dem alternden<br />
Literaturkritiker, dessen Weg sie kreuzt, ist sie<br />
eine Offenbarung des Himmels. In seinem neuen<br />
Roman erbringt Nooteboom den Beweis dafür,<br />
dass Phantasie Flügel verleiht und dass die Verstoßung<br />
aus dem Paradies das Beste war, was<br />
Gott für die Literatur hat tun können.<br />
Robert Musil | HÖRBUCH und BUCH<br />
Der Mann ohne Eigenschaften. Remix<br />
Der Hörverlag, 149 Euro<br />
Diese kombinierte Buch/Hörbuch-Edition<br />
zeichnet als Remix ein großdimensioniertes<br />
Gesamtbild des unabgeschlossenen Jahrhundert-<br />
Romans von Robert Musil und soll neue Zugänge<br />
zu diesem großen Außenseiterwerk schaffen. Nicht<br />
nur die zu Lebzeiten des Autors veröffentlichten<br />
Romanteile, sondern auch der wissenschaftlich<br />
aufgearbeitete Nachlass Robert Musils bilden die<br />
J. M. Coetzee<br />
Zeitlupe<br />
Fischer Verlag, 18,90 Euro<br />
Ein einziger schicksalhafter Augenblick verändert<br />
das Leben von Paul Rayment vollkommen.<br />
Über den Haufen gefahren von einem jugendlichen<br />
Autofahrer, muss er lernen, sich mit der<br />
Amputation seines rechten Beines abzufinden.<br />
Paul, Anfang 60, scheint zunächst allein aus der<br />
Liebe zu Maijana, seiner aus Kroatien stammenden<br />
Pflegerin, neue Hoffnung zu schöpfen. Da<br />
tritt Elizabeth Costello, eine alte Bekannte im Werk<br />
des Autors Coetzee, auf den Plan: Ungebeten und<br />
lästig wie ein schlechtes Gewissen nistet sie sich<br />
in Pauls Leben ein, sämtliche Absichten von ihm<br />
durchkreuzend und mit nüchterner Vernunft<br />
seinen illusorischen Perspektiven entgegenwirkend.<br />
Zwischen Strenge und lakonischem Spott<br />
bewegen sich ihre Versuche, diesen „Ritter von<br />
der traurigen Gestalt“ wieder auf den Pfad jener<br />
Wirklichkeit zurückzubringen, die ihm eigentlich<br />
angemessen ist. Coetzees Roman, der kunstvoll<br />
auf dem schmalen Grat zwischen Tristesse und<br />
bitterer Komik balanciert, stellt eine radikale<br />
Auseinandersetzung mit dem Alter dar.<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
Grundlage dieses Projekts. Die Produktion beinhaltet<br />
erzählerisch und szenisch inszenierte Texte<br />
und Entwürfe Musils sowie Beiträge von namhaften<br />
Kritikern, Literaturwissenschaftlern und Schriftstellern,<br />
die den Mann ohne Eigenschaften in die<br />
Gegenwart fortschreiben: Klaus Buhlert, Carl<br />
Corino,Walter Fanta, Michael Farin, Elfriede Jelinek,<br />
Alexander Kluge, Inka Mülder-Bach,Volker Schlöndorff,<br />
Joseph Vogl, Peter Weibel und Roger<br />
Willemsen. Mitwirkende Sprecher sind u.a.<br />
Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Josef Bierbichler,<br />
Angela Winkler und Sunnyi Melles.<br />
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuch-<br />
Preis 2005.<br />
Lothar J. Seiwert<br />
Wenn du es eilig hast, gehe langsam<br />
Mehr Zeit in einer beschleunigten Welt<br />
Campus Verlag, 14,90 Euro<br />
Effektives Zeitmanagement bedeutet mehr als<br />
das bloße Sortieren der täglichen Arbeit nach<br />
Prioritäten. Weitaus wichtiger ist ein sinnvolles<br />
Selbstmanagement, um die eigenen Lebensziele<br />
im Alltag zu verwirklichen. Der bewährte und<br />
jetzt überarbeitete Klassiker von Lothar J. Seiwert<br />
erweitert die Zeitkultur um das Paradigma der<br />
Langsamkeit. Der Tempo-Trend der letzten Jahre<br />
gehört endgültig der Vergangenheit an. Es hat<br />
sich nun auch in den Management-Etagen herumgesprochen,<br />
dass das „Immer schneller“-Credo<br />
auf Dauer unglücklich und krank macht. Da aber<br />
die Anforderungen in Beruf und Privatleben nicht<br />
niedriger oder weniger geworden sind, stellt sich<br />
die Frage, wie sich Langsamkeit und modernes<br />
Leben miteinander vereinbaren lassen. Der Autor<br />
nimmt die Entschleunigungsdebatte auf und plädiert<br />
für eine ausgewogene Zeit-Balance zwischen<br />
beruflichen Anforderungen und privaten Wünschen,<br />
persönlichen Lebenszielen und gelebter Realität,<br />
hektischem Arbeitsalltag und Ruhebedürfnis.
66<br />
GEWINNSPIEL LEBENSWERTE<br />
Alles, was Sie dafür tun müssen, ist eine Frage zu beantworten:<br />
Wie hoch ist die durchschnittliche Wertentwicklung pro Jahr des <strong>ADIG</strong> Fondak seit seiner Auflage im Jahr 1950?<br />
Richtige Prozentzahl einfach auf nebenstehender Antwortkarte eintragen und ab in den Briefkasten.<br />
Schon können 1.000 Euro Ihnen gehören – wer nicht mitmacht, kann auch nicht gewinnen!<br />
Ein kleiner Tipp: Die Prozentzahl finden Sie mehrfach in diesem Heft, z. B. auf Seite xx.<br />
Einsendeschluss ist der 10. Dezember 2005.Viel Glück!<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
VORSCHAU<br />
Blick voraus<br />
Die nächste Ausgabe von<br />
LEBENSWERTE erscheint im<br />
Februar 2006<br />
ZUKUNFT PLANEN:<br />
Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit der <strong>ADIG</strong> Zukunftsvorsorge<br />
Ihre Versorgungslücke schließen können. Effizienter<br />
Vermögensaufbau und intelligente Vermögenssicherung<br />
für ein sorgenfreies Alter.<br />
3 x<br />
1.000 Euro<br />
Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile<br />
im Wert von 3 x 1.000 Euro!<br />
EXPERTENGESPRÄCH: Zinsentwicklung, Konjunktur,<br />
Reformstau. Fondsmanager und Kapitalmarktexperten analysieren<br />
für Sie die aktuellsten Entwicklungen an den Börsen.<br />
CITY-GUIDE:<br />
Wir stellen Ihnen die atemberaubendsten Städte Deutschlands<br />
und die Metropolen Europas vor.
Gewinnspiel<br />
Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile im Wert von 3 x 1.000 Euro.<br />
Beantworten Sie einfach die Frage auf der Rückseite dieser Karte<br />
und ab damit zur Post. Kleiner Tipp: Die Antwort können Sie auf<br />
Seite xx in dieser Ausgabe von LEBENSWERTE nachlesen.<br />
Geschenkurkunde<br />
Schenken Sie Ihrem Kind oder Enkelkind<br />
zu Geburtstag oder Taufe ein Stück<br />
Zukunft.Wir haben einen attraktiven<br />
Gutschein für Sie. Zur Eröffnung eines<br />
Depots wird sich Ihr persönlicher Berater,<br />
wenn Sie es wünschen,gern mit<br />
Ihnen in Verbindung setzen.<br />
Antwort<br />
COMINVEST<br />
<strong>ADIG</strong>-Publikumsfonds<br />
Postfach 1172<br />
85529 Haar b. München<br />
Antwort<br />
COMINVEST<br />
<strong>ADIG</strong>-Publikumsfonds<br />
Postfach 1172<br />
85529 Haar b. München<br />
Bitte<br />
ausreichend<br />
freimachen<br />
Bitte<br />
ausreichend<br />
freimachen
Gewinnspiel<br />
Name,Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Fax<br />
E-Mail<br />
Bestellshop<br />
Name,Vorname<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Fax<br />
E-Mail<br />
Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile im Wert<br />
von 3 x 1.000 Euro!<br />
Wie hoch ist die durchschnittliche Wertentwicklung<br />
pro Jahr des <strong>ADIG</strong>-Fondak seit<br />
seiner Auflage im Jahr 1950?<br />
Die richtige Antwort lautet:<br />
_ _ , 3 %<br />
Einsendeschluss ist der 10. Dezember 2005.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Ja, ich möchte die Blanko-Geschenkurkunde<br />
zugeschickt bekommen.<br />
Ich wünsche ein individuelles Gespräch<br />
mit meinem Berater zur Depoteröffnung.