11.01.2013 Aufrufe

ADIG - Falcone Publishing

ADIG - Falcone Publishing

ADIG - Falcone Publishing

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LEBENS<br />

WERTE<br />

AUSGABE NR. 11 | NOVEMBER 2005 | 4,50 EURO<br />

Happy Birthday <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

Top-Performance seit 55 Jahren<br />

Expertengespräch<br />

Deutsche Aktien: „Gut und günstig“<br />

City-Guide London<br />

Lebendiges Völkerkundemuseum<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

BCP-Award 2005: LEBENSWERTE zum<br />

3.Mal in Folge bestes Fondskundenmagazin<br />

Land der Möglichkeiten


<strong>ADIG</strong> Fondak: Werbemotive aus den 50er Jahren<br />

1950 – 2005<br />

Damals wie heute 1. Wahl:<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

im Oktober vor 55 Jahren wurde Deutschlands erster Aktienfonds, der <strong>ADIG</strong><br />

Fondak, aufgelegt. Das Motto damals lautete „Wohlstand für alle“. Die Idee:<br />

In der schwierigen Nachkriegszeit eine renditestarke Anlageform zu etablieren,<br />

die allen Bevölkerungsschichten ermöglichte, schon mit geringen Beträgen<br />

am Aufschwung der deutschen Wirtschaft teilzuhaben.<br />

Der <strong>ADIG</strong> Fondak hat diese Aufgabe mit Bravour erfüllt. In 55 Jahren konnte der<br />

Fonds eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von 11, 3 Prozent<br />

erzielen. Er hat damit viele Anleger reich gemacht und war am weltweiten Erfolg<br />

deutscher Unternehmen beteiligt. Und die Erfolgsstory reißt auch heute<br />

nicht ab: Im September kürte das unabhängige Fachmagazin „Finanztest“ den<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak zur „Nr. 1“ aller Deutschlandfonds. Aktuell hält der Pionierfonds<br />

die Höchstnote „5 Sterne“ der renommierten Bewertungsagentur Standard<br />

& Poor’s und den „Fund Award 2005“. Auch das Interesse der Anleger ist ungebrochen<br />

stark: Seit Jahresbeginn wurden Fondak-Fondsmanagerin Heidrun<br />

Heutzenröder über 400 Millionen Euro anvertraut. Mittlerweile fasst das<br />

gesamte Portfolio über 1,5 Milliarden Euro.<br />

Die Aussichten am deutschen Aktienmarkt sind weiter positiv. Auch nachdem<br />

der DAX die 5000-Punkte-Marke hinter sich gelassen hat, kommt Fondsmanagerin<br />

Heutzenröder zu dem Schluss: „Deutsche Aktien sind gut und billig.“ Lesen<br />

Sie mehr zu den Einschätzungen der erfahrenen Strategin ab Seite 24.<br />

Um den Geburtstag des <strong>ADIG</strong> Fondak gebührend zu feiern, widmet sich diese<br />

LEBENSWERTE-Ausgabe ausführlich dem Thema „Deutschland“.Wir glauben,<br />

die Geschichte des <strong>ADIG</strong> Fondak hat gezeigt, dass es der Standort Deutschland<br />

und seine Unternehmen immer wieder geschafft haben, sich wechselnden<br />

und widrigen Bedingungen anzupassen. Unsere Titelgeschichte ab Seite 10<br />

„Deutschland – Land der Möglichkeiten“ ist auch ein Plädoyer für Optimismus<br />

und Vertrauen in unsere Stärken.<br />

Die Zukunft eines Landes sind Kinder. Deshalb ist es uns ein besonderes<br />

Anliegen, zu helfen, die finanzielle Zukunft Ihrer Kinder sorgenfrei zu gestalten.<br />

Denn Investmentfonds haben ganz besondere Stärken, gerade im langfristigen<br />

Vermögensaufbau. Das zeigt nicht zuletzt das Beispiel <strong>ADIG</strong> Fondak.Wie Sie<br />

mit einem „Kids-Sparplan“ das spätere Studium, den Führerschein oder die<br />

Familiengründung Ihres Sprösslings sichern können, zeigen wir Ihnen ab<br />

Seite 36.<br />

Im LEBENSWERTE-Unterhaltungsteil entführen wir Sie diesmal nach London,<br />

in die Toskana und die französischen Alpen.<br />

Eine unterhaltsame und informative Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr Hans-Jürgen Löckener<br />

Geschäftsführer COMINVEST<br />

LEBENSWERTE<br />

EDITORIAL 3


4<br />

INHALT LEBENSWERTE<br />

LEBENSWERTE<br />

Ausgabe Nr. 11<br />

NOVEMBER 2005<br />

DIE SONDEREDITION<br />

VON INVESTMENT SPEZIAL<br />

Herausgeber<br />

COMINVEST Asset Management GmbH<br />

<strong>ADIG</strong>-Investment Fonds, Richard-Reitzner-Allee 2<br />

85540 Haar b. München,Tel. 0 89/4 62 68-525, Fax 0 89/4 62 68-501<br />

Internet: www.adig.de, E-Mail: info@adig.de<br />

IMPRESSUM<br />

Objektleitung und Chefredaktion: Christian Furtner<br />

Redaktion: Selime Celik, Undine Ewald-Michel, Ulrike Flügel<br />

Autoren dieser Ausgabe: Helge Bendl, Detlef Berg,<br />

Wolfgang Hagl, H. -J. Simons<br />

Grafik: buero schmid, Christian Schmid, München<br />

Fotos: Marc Oeder<br />

Lektorat: Wolfgang Wrase<br />

Veranstaltungen: Marc Landerer<br />

Produktion: Frank Zaum<br />

Anzeigen: Telefon 0 89/15 50 51<br />

Litho: prepress media, München<br />

Herstellung/Druck: f-media, München<br />

Copyright: Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung<br />

übernommen. Redaktionsschluss: 14.10.2005<br />

Allein verbindliche Grundlage für den Kauf von Fondsanteilen sind die jeweils gültigen<br />

Verkaufsprospekte mit den Vertragsbedingungen in Verbindung mit dem<br />

jeweils letzten Rechenschafts- und/oder Halbjahresbericht, sofern der Stichtag des<br />

Rechenschaftsberichts bzw. des Halbjahresberichts länger als acht Monate zurückliegt.<br />

Diese Unterlagen erhalten Sie bei der COMINVEST, der Commerzbank oder<br />

Ihrem Finanzberater.<br />

Die Angaben zur Wertentwicklung in der Vergangenheit beruhen – soweit nicht<br />

anders vermerkt – auf der BVI-Methode (Kosten unberücksichtigt). Diese Methode<br />

geht von einer Wiederanlage ausgeschütteter Erträge zum Anteilswert ohne Berücksichtigung<br />

steuerlicher Gesichtspunkte aus.Angaben zur bisherigen Wertentwicklung<br />

in der Vergangenheit sind keine Prognosen für die Zukunft. Zukünftige Ergebnisse<br />

können sowohl höher als auch niedriger ausfallen.<br />

Die Inhalte dieses Hefts basieren auf der Auswertung allgemein zugänglicher Quellen.<br />

Richtigkeit und Vollständigkeit der abgedruckten Informationen und Meinungen<br />

können nicht garantiert werden.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

VERMÖGENSWERTE<br />

08 AKTUELLES<br />

Nachrichten & Neuheiten<br />

10 TITEL<br />

Deutschland:<br />

Land der Möglichkeiten<br />

20 FONDSPORTRÄT 1<br />

Schwarz, Rot, Gold, brillant<br />

24 EXPERTENGESPRÄCH<br />

Deutsche Aktien: „Gut und günstig“<br />

28 FONDSPORTRÄT 2<br />

Großwetterlage Deutschlandfonds:<br />

Stabiles Hoch<br />

32 STEUERN<br />

Steuern sparen:<br />

Entscheiden Sie, wie viel Sie abgeben<br />

■<br />

■<br />

■<br />

VERMÖGENSWERTE<br />

36 ANLAGESTRATEGIE<br />

Bitte kein Sparbuch:<br />

Fonds-Sparpläne für Kids bieten mehr Rendite<br />

42 <strong>ADIG</strong>-FAKTEN<br />

Zahlen, Strategien, Performances<br />

66 GEWINNSPIEL<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

LEBENSWERTE SERVICE<br />

06 LEBENSTRÄUME<br />

Die Großstadtwelle<br />

46 HORIZONTE<br />

Über den Wolken<br />

50 CITY-GUIDE<br />

London – lebendiges Völkerkundemuseum<br />

58 ABENTEUER<br />

Offroad durch das schottische Hochland<br />

60 LEBENSART<br />

Das Abfackeln der luftgetrockneten Salami<br />

64 EMPFEHLUNGEN<br />

Tee, Decke, Buch:<br />

Spannendes im Herbst<br />

66 VORSCHAU<br />

Blick voraus


Die Großstadtwelle<br />

» Von Selime Celik<br />

Manchmal gibt es Tage, an denen einfach alles perfekt ist. Die<br />

Sonne strahlt, das Meer zeigt sich von seiner schönsten Seite,<br />

das Board passt sich den Füßen an – und dann ist sie da: die<br />

perfekte Welle. Um sie dreht sich alles beim Surfsport. Sie ist ein<br />

Phänomen der Natur. Das Zusammenspiel von Gezeiten, Wind,<br />

Dünung und Meeresgrund. So besonders dieses Naturspektakel<br />

sein mag, so selten ist es auch. Rund um den Globus reisen die<br />

Wellenreiter, um sie zu finden – die idealen Surfbedingungen.<br />

Getrieben werden sie dabei von dem einzigartigen Gefühl<br />

zwischen Angst und Aufregung, wenn sie die Wellen bezwingen.<br />

Am Ende: ein Moment des Glücks. So beschreibt auch Markus<br />

Gruber, Surfer aus Leidenschaft, seine schönsten Momente auf<br />

den hohen Wellen vor der Küste Madeiras. „Manchmal muss<br />

man schon bis zu vier Wochen an einem der Weltmeere verweilen,<br />

um vielleicht fünf gute Tage zum Surfen zu erleben“,<br />

erzählt Markus Gruber ein wenig wehmütig. Zu Hause in der<br />

bayerischen Hauptstadt erfreut sich der 35-jährige Münchner<br />

täglich an der halbmeterhohen Welle am Eisbach neben dem<br />

LEBENSWERTE<br />

LEBENSTRÄUME 7<br />

Haus der Kunst, wo Wasser aus einem Nebenarm der Isar in das<br />

Bachbett fließt. Die reißende Flussströmung dort drückt das<br />

Wasser nach oben, und es entsteht eine künstliche, stehende<br />

Welle. Sie hat etwas Magisches und Einzigartiges, diese Flusswelle<br />

am Rande des Englischen Gartens. Sie ist Anziehungspunkt<br />

für Touristen, zufällig vorbeigehende Spaziergänger oder<br />

Jogger – aber vor allem für die Surfer der Stadt.<br />

■ DER TRAUM JEDES SURFERS<br />

„Leider ist die Welle am Eisbach nur etwa 70 Zentimeter hoch.“<br />

Damit wollte sich Markus Gruber nicht begnügen. Zusammen mit<br />

Forschern der Technischen Universität entwickelte er in vier Jahren<br />

mühseliger Arbeit selbst die perfekte Welle namens „Tube 6“<br />

– zwei Meter hoch, immer verfügbar, jederzeit abschaltbar. Die<br />

Konstruktion soll das Gefälle an der Wittelsbacherbrücke tanzen<br />

lassen. Ein Traum jedes Surfers – der Traum Markus Grubers,<br />

dem nur noch die Sponsoren für sein Projekt fehlen. Mehr Informationen<br />

zur künstlichen Welle unter www. tube6.de


Happy Birthday<br />

55 Jahre <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

Am 30. Oktober 1950 ging mit dem <strong>ADIG</strong> Fondak Deutschlands erster Aktienfonds an<br />

den Start. LEBENSWERTE feiert den Geburtstag des Fondspioniers mit dem Themenschwerpunkt<br />

„Deutschland“. Viel Spaß bei der Lektüre.<br />

BCP-Award für LEBENSWERTE:<br />

Zum 3. Mal in Folge bestes<br />

Fondskundenmagazin<br />

Auch in diesem Jahr konnte LEBENSWERTE seinen Titel als bestes<br />

Fondskundenmagazin verteidigen. Beim Kundenmagazin-Wettbewerb<br />

„Best of Corporate <strong>Publishing</strong> 2005 – BCP“ belegte das<br />

<strong>ADIG</strong>-Magazin LEBENSWERTE in der Kategorie „Finanzdienstleistung“<br />

den zweiten Platz und wurde damit bestes Fondsmagazin<br />

für Endkunden – nun schon zum dritten Mal in Folge.<br />

Abermals lobten die über 30 Fach-Juroren die journalistische<br />

Qualität, die verständliche Aufbereitung komplexer Themen<br />

und die ansprechende Optik des Magazins. Die Jury des seit drei<br />

Jahren als Branchen-Oscar für Kundenmagazine etablierten BCP-<br />

Wettbewerbs setzt sich aus hochkarätigen Experten aus den<br />

Bereichen Journalismus, Artdirektion, Marketing, Unternehmensund<br />

Interne Kommunikation sowie CRM/Direkt-Marketing zusammen.Insgesamt<br />

wetteiferten<br />

in diesem Jahr 537 Magazine,<br />

darunter so bekannte wie<br />

ADAC-Motorwelt, das BMW-<br />

Magazin oder das Diners-Club-<br />

Magazin, um die vorderen<br />

Plätze des Wettbewerbs. Die<br />

LEBENSWERTE-Redaktion sagt<br />

ausdrücklich „Danke“ an alle<br />

Leser, die mit ihren vielfältigen<br />

Anregungen zur ständigen<br />

Verbesserung des Fondsmagazins<br />

beitragen.<br />

<strong>ADIG</strong>-Schwester CCR zur besten<br />

Fondsgesellschaft Frankreichs gekürt<br />

Jedes Jahr werden durch das französische Wirtschaftsblatt „Mieux<br />

Vivre Votre Argent“ die besten Vermögensverwalter des Landes<br />

ausgezeichnet. Im diesem Jahr wurde im Zuge der 20. Corbeilles-<br />

Verleihung die <strong>ADIG</strong>-Schwester Caisse Centrale de Réescompte (CCR)<br />

in der Kategorie „5-Jahres-Performance“ über alle Asset-Klassen<br />

hinweg zur besten französischen Fondsgesellschaft 2005 gekürt.<br />

Einen Beweis für die herausragende Güte liefert der <strong>ADIG</strong> European<br />

Value Equity, der von der <strong>ADIG</strong>-Schwester CCR gemanagt wird. Seit<br />

Anfang 2001 erreicht er sowohl im direkten Vergleich mit seinen<br />

Wettbewerbern als auch absolut gesehen überdurchschnittliche<br />

Wertentwicklungen.Im laufenden Jahr legte der Fonds bereits über<br />

20 Prozent zu. Aufgrund seiner Substanz erhielt der Fonds von der<br />

Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) den European Fund Award<br />

2004. Dieses Jahr wurde der Fonds von S&P mit 5 Sternen dekoriert.<br />

Hinzu kam, dass Fondsmanager Eric Bleines von der Ratingagentur<br />

Citywire mit einem AAA-Rating ausgezeichnet wurde.<br />

Comeback des <strong>ADIG</strong> Plusfonds<br />

Die Baisse der Jahre 2000 bis 2003 hinterließ ihre Spuren vor<br />

allem bei offensiv ausgerichteten Fonds. So auch beim <strong>ADIG</strong><br />

Plusfonds, der vor allem wegen seines Anteils an Neuer-Markt-<br />

Aktien an Wert verlor. Jetzt ist das ehemalige Sorgenkind wieder<br />

auf Kurs. Seit Jahresanfang gewinnt der Fonds knapp 19<br />

Prozent an Wert und schafft es damit wieder unter die ersten<br />

zehn Plätze seiner Vergleichsgruppe. Nach Angaben von FERI<br />

Trust belegt der <strong>ADIG</strong> Plusfonds sogar Platz drei von insgesamt<br />

72 Fonds. Daher hat die aktuelle Auszeichnung der Ratingagentur<br />

Standard & Poors (S&P) ihre Berechtigung. Ein „sehr hohes Maß<br />

an Qualität“ wird dem Managementstil Christoph Bergers –<br />

Fondsmanager des <strong>ADIG</strong> Plusfonds – durch S&P bescheinigt.<br />

Dafür gibt es zwei nennenswerte Gründe: Zum einen profitiert<br />

der <strong>ADIG</strong> Plusfonds im Gegensatz zu den reinen Aktienfonds<br />

von der Beimischung an Euroland-Staatsanleihen, die je nach<br />

Marktlage zwischen 15 und 35 Prozent variiert werden können.<br />

Ein weiterer Grund ist der Fokus Deutschland. Nach wie vor ist<br />

am deutschen Aktienmarkt eine positive Entwicklung zu beobachten.Viele<br />

deutsche Unternehmen zeichnen sich weiterhin<br />

durch historisch günstige Bewertungen aus. Das Kurs-Gewinn-<br />

Verhältnis (KGV) im DAX liegt im Vergleich zum Euro Stoxx 50<br />

deutlich niedriger. Experten sind sich einig: Der deutsche Markt<br />

hat noch viel Potenzial nach oben. Seit Erstauflage am 1. April<br />

1971 bis zum 30. September 2005 schlägt der <strong>ADIG</strong> Plusfonds<br />

durchschnittlich mit 8,2 Prozent Rendite zu Buche. Ein starkes<br />

Argument für die langfristige Anlage in Fonds.<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

<strong>ADIG</strong> FUND NEWPOWER<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewPower:Wertentwicklung in % im laufenden Jahr<br />

1/05<br />

2/05<br />

3/05<br />

4/05<br />

Starkes Jahr für Energiewerte –<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewPower<br />

5/05<br />

6/05<br />

7/05<br />

8/05<br />

+58,3 %<br />

30.9.05<br />

An der Zapfsäule ärgern wir uns zwar über die gestiegenen Benzinpreise, die durch den fortwährend<br />

hohen Ölpreis getrieben werden. Kaum zu glauben, aber für den Standort Deutschland<br />

ergeben sich daraus in bestimmten Sektoren sogar Wettbewerbsvorteile. Im Bereich der regenerativen<br />

Energien gehört Deutschland technologisch zu den Spitzenreitern weltweit. Der<br />

Gesamtumsatz erneuerbarer Energien von etwa 11,5 Milliarden Euro zeigt, dass sich dieser<br />

Markt inzwischen etabliert hat. Der <strong>ADIG</strong> NewPower profitiert eindeutig von dieser Entwicklung.Der<br />

international ausgerichtete Aktienfonds investiert schwerpunktmäßig in Unternehmen,<br />

die sich zukunftsgerichtet mit der Ressource Energie auseinander setzen. Der Fokus richtet<br />

sich vor allem auf Firmen, die im wachstumsstarken und aussichtsreichen Bereich moderner<br />

Energietechnologien und Dienstleistungen agieren.Erfolgreich:Mit einem Plus von 58,3 Prozent<br />

seit Jahresanfang liegt der <strong>ADIG</strong> Fund NewPower an der Spitze seiner Fondsgruppe.<br />

<strong>ADIG</strong> IN DER PRESSE<br />

Renditen genießen mit Genussscheinen<br />

(Passauer Neue Presse, 21.07.2005)<br />

„Viele Anleger möchten höhere Renditen erzielen<br />

als mit Anleihen, scheuen aber das<br />

Verlustrisiko bei Aktien.Eine Alternative sind<br />

Genussscheine – sie sind ein Mittelding<br />

zwischen Aktie und Anleihe. Ähnlich wie<br />

bei Anleihen erhalten Genussscheinkäufer<br />

eine laufende Verzinsung sowie den Anspruch<br />

auf Rückzahlung des eingesetzten Kapitals<br />

am Ende der Laufzeit. ‚Genussscheine sind<br />

besser verzinst als Rentenpapiere‘, sagt<br />

Ulrich Teutsch, Manager des <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds.“<br />

Sonne heizt die Rendite an (Frankfurter<br />

Rundschau, 08.08.2005)<br />

„Ökologisch, sozial und ethisch orientierte<br />

Finanzprodukte weisen eine überdurchschnittliche<br />

Wertentwicklung aus [...]<br />

Besonders günstig schnitten Fonds ab, die<br />

in Anbieter Erneuerbarer Energien investieren.<br />

Die Spitzenreiter erzielten dabei auf<br />

Jahresbasis Wertzuwächse von mehr als<br />

30 Prozent. Dazu zählen der ‚<strong>ADIG</strong> Fund<br />

New Power‘ von <strong>ADIG</strong>-Investment und der<br />

‚New Energy Fund‘ von Sarasin Multi<br />

Label. [...]“<br />

Mit Flexibilität zum Erfolg (Der Aktionär,<br />

11/2005) „Aktuelle Performance-Zahlen<br />

belegen: Dachfonds erzielen höhere Renditen<br />

als herkömmliche Fonds. Hier die<br />

besten Dachfonds und ihre Erfolgsstrategien.<br />

[...] Der Name ist Programm: Best-in-<br />

One heißt die Dachfondspalette der <strong>ADIG</strong>.<br />

Dachfondsmanager Thomas Romig legt<br />

sich ins Zeug, um dieses Versprechen zu<br />

erfüllen und die besten Zielfonds zu<br />

kaufen. Bisher läuft es ausgezeichnet: Alle<br />

von Romig betreuten Produkte erhalten<br />

von den Ratingagenturen vier oder fünf<br />

Sterne.“<br />

COMINVEST sichert doppelt (Der Fonds,<br />

August 2005) „Mit ihrem neuen Rentenfonds<br />

<strong>ADIG</strong> Total Return Bond verspricht<br />

die COMINVEST Anlegern eine zweifache<br />

Absicherung innerhalb der nächsten drei<br />

Jahre: Zum einen die Basisabsicherung<br />

über einen 100-prozentigen Kapitalschutz<br />

– allerdings abzüglich des Ausgabeaufschlags.<br />

Zum anderen werden die Gewinne<br />

in Höhe von 90 Prozent abgesichert. [...]“<br />

LEBENSWERTE<br />

Felix K. Adrian<br />

Leiter des Ressorts Anlagestrategie bei der COMINVEST<br />

AKTUELLES 9<br />

Interview<br />

Hoher Ölpreis –<br />

kein Konjunkturkiller, aber Dämpfer<br />

LEBENSWERTE: Inwiefern bremst der hohe Ölpreis die Konjunktur?<br />

Adrian: Die Volkswirtschaften haben kontinuierlich durch den technischen Fortschritt<br />

die Ölintensität reduziert. Die derzeitige Situation ist schwierig für Unternehmen<br />

mit einem hohen Energiekostenanteil. Kritisch wird sein, wann in der Wahrnehmung<br />

von Benzinpreisen und Heizkosten bei den Verbrauchern eine Reizschwelle erreicht<br />

ist, ab der sie ihr Konsumverhalten deutlich ändern und versuchen, die Mehrbelastung<br />

durch Sparen an anderer Stelle wieder aufzufangen; also die Situation nicht mehr<br />

als vorübergehend einschätzen. „Geiz ist geil“ bedeutet nicht nur mehr Wettbewerb<br />

(positiv), sondern auch knallharte Verdrängung auf niedrigerem Preis- und Umsatzniveau<br />

und kostet damit ein Stück Wachstum.Wertschöpfung findet nur statt,<br />

wenn sie am Ende auch bezahlt wird.<br />

LW: Analystenmeinungen bezüglich des Ölpreises laufen weit auseinander.<br />

Mit welchen Preisspannen für den Ölpreis ist Ihrer Meinung nach zu rechnen?<br />

Adrian: Wir gehen von Preisen im Bereich von 50 bis 65 Dollar pro Barrel aus .Seit dem<br />

Irakkrieg haben viele Länder ihre Reserven aufgebaut, was neben der zyklischen,<br />

konjunkturell bedingten Ölnachfrage einschließlich dem „Chinafaktor“ zusätzlich<br />

den Ölpreis angetrieben hat. Dieser Lagerzyklus ist jetzt in einem fortgeschrittenen<br />

Stadium. Absolut wird der Ölverbrauch weiter steigen, die Dynamik schwächt sich<br />

aber ab, selbst im energiehungrigen China. Der mit den steigenden Ölpreisen massiv<br />

angesprungene Investitionszyklus der Ölindustrie wird sich in steigender Produktion<br />

und weniger technischen Ausfällen niederschlagen, so dass die akuten Engpassrisiken<br />

zwar noch nicht beseitigt sind, aber weiter abnehmen.<br />

LW: Welche Folgen hat der anhaltende Ölpreisanstieg?<br />

Adrian: Die stark gestiegenen Preise für Öl mindern die Kaufkraft der Verbraucher<br />

und belasten in einzelnen Bereichen die Margen der Unternehmen. Die Ölrechnung<br />

der Industrieländer fällt durch das höhere Ölpreisniveau alleine in den letzten drei<br />

Jahren seit 2003 kumuliert zusätzlich um weit über 500 Mrd. Dollar höher aus. Mit<br />

einem nicht unerheblichen Teil davon entfalten die Ölproduzenten aber auch wieder<br />

zusätzliche Nachfrage nach Investitionsgütern aus den Verbraucherländern. In den<br />

Volkswirtschaften muss man heute dem hohen Ölpreis die immer noch niedrigen<br />

Zinsen, sowohl am Geldmarkt als auch am Kapitalmarkt, gegenüberstellen. Die<br />

weltweite Liquiditätsversorgung der Wirtschaft und der Finanzmärkte durch die<br />

niedrigen Leitzinsen aus den Krisenjahren 2000 bis 2003 ist immer noch hoch.<br />

Für die Konjunktur stehen die Zeichen also nicht auf Krise. Unter dem Strich bleibt<br />

ein konjunkturdämpfender Effekt, kein Konjunkturkiller.


Die Deutschen lieben ihre Natur:<br />

Deshalb ist Deutschland weltweit führend bei<br />

den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und<br />

alternative Technologien.<br />

Deutschland<br />

Land der Möglichkeiten<br />

» Von Wolfgang Hagl<br />

LEBENSWERTE<br />

TITEL 11<br />

Am Standort Deutschland scheiden sich die Geister: Während im Inland<br />

vielerorts immer noch Unzufriedenheit herrscht, lobt das Ausland<br />

Europas bevölkerungsreichstes Land in den höchsten Tönen: Nachrichten<br />

wie „Deutschlands überraschende Wirtschaft“ (The Economist),<br />

„Deutschland als Top-Reformer“ (Weltbank), „Attraktivster Standort der<br />

Welt“ (Ernst & Young, führende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) oder<br />

„Exportweltmeister“ mehren sich.<br />

Wer hat nun Recht? Reden wir Deutschland in eine Krise oder<br />

ist es tatsächlich schlecht bestellt um unsere Heimat? Unter<br />

dem Motto „Du bist Deutschland“ sprechen sich derzeit auch<br />

inländische Medienunternehmen für den Standort aus. Keine<br />

schlechte Idee, denn wer die letzten Monate deutsche Medien<br />

verfolgte, konnte den Eindruck gewinnen: Deutschland ist dem<br />

Untergang geweiht. So mancher könnte die Kampagne somit<br />

glatt als „Wiedergutmachung“ verstehen. Die TV-Spots und Anzeigen<br />

für bessere Laune im Land stehen in der Tradition des<br />

Aufrufs des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog: „Es<br />

muss ein Ruck durch das Land gehen!“, sagte er im März 1997.<br />

Heute herrscht immer noch Depression im Lande, die Stimmung<br />

der meisten: „Wenig passiert – Laune schlecht.“ Ist das wirklich<br />

so? Nichts passiert? Blickt man auf die Börse, an der bekanntlich<br />

Erwartungen – also die „Zukunft“ – gehandelt werden, kann es<br />

im Grunde um den Standort nicht allzu schlecht bestellt sein.<br />

Irgendetwas scheint sich da doch getan zu haben.Der DAX jedenfalls<br />

hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Erstmals seit Mitte<br />

2002 sprang der Leitindex über die Hürde von 5000 Punkten<br />

und zeigte sich auch vom politischen Patt nach der Bundestagswahl<br />

kaum beeindruckt. Geht es uns wirklich so schlecht,<br />

wie wir manchmal glauben, oder sollten wir mehr auf die<br />

Stärken unseres Landes vertrauen?<br />

Klar ist, wir haben Probleme. Aber wer hat die eigentlich nicht?<br />

Kaum eine Nation, die nicht auch ihre Hausaufgaben zu machen<br />

hätte, kaum eine Region der Erde, in der durchwegs paradiesische<br />

Zustände herrschen. Probleme und das Ringen um Problembewältigung<br />

sind nun mal Konstanten des Lebens, besonders<br />

in einer globalisierten Welt. Aber deswegen nur noch das<br />

Negative sehen? Bei allem Bewusstsein für notwendigen Wandel<br />

und Reformwillen im Lande: Ist es nicht genauso legitim, einmal<br />

auf das Erreichte zu blicken, ein realistisches und unaufgeregtes<br />

Bild vom Standort Deutschland zu zeichnen?<br />

Reichste Länder der Welt<br />

1| Schweiz<br />

2| Dänemark<br />

3| Schweden<br />

4| USA<br />

5| Deutschland<br />

6| Japan<br />

7| Österreich<br />

8| Norwegen<br />

9| Frankreich<br />

10| Belgien<br />

Quelle:Weltbank


12<br />

TITEL LEBENSWERTE<br />

UMSATZSTÄRKSTE KONZERNE WELTWEIT<br />

Branche Rang:<br />

D<br />

Automobilbranche Rang 2: DaimlerChrysler<br />

Technologie Rang 2: Siemens<br />

Chemie Rang 1: BASF<br />

Versicherung Rang 1: Allianz<br />

Telekommunikation Rang 1: Deutsche Telekom<br />

Konsumgüter Rang 2: Metro<br />

Unternehmen von Weltrang: In den Top-Listen aller Branchen finden sich<br />

deutsche Konzerne auf Spitzenplätzen. Quelle: Enzyklopädie Wikipedia<br />

■ AUSLAND SIEHT DEUTSCHLAND POSITIV<br />

In vielen Bereichen ist die Selbstwahrnehmung der Deutschen<br />

tatsächlich schlechter als das Bild im Ausland. Das Gütesiegel<br />

„Made in Germany“ wird weltweit nach wie vor positiv mit dem<br />

Standort verbunden. Hier einige Fakten, die helfen, unser Selbstbild<br />

wieder etwas gerade zu rücken. Deutschland zählt zu den<br />

wohlhabendsten Ländern dieser Welt. Nach Erhebungen der<br />

Weltbank belegt Deutschland nach der Schweiz, Dänemark,<br />

Schweden und den USA Platz 5 in der Liste der reichsten<br />

Nationen. Das bevölkerungsreichste Land der EU gilt als Hochburg<br />

der Erfinder. Das beweist erneut der Blick auf die Patentstatistik.<br />

Im weltweiten Vergleich liegen wir hinter den USA auf Platz zwei,<br />

berichtet das Europäische Patentamt (EPA) in München. In<br />

Europa waren die deutschen Tüftler 2004 mit 23.044 Patentanmeldungen<br />

(2003: 22.701) am fleißigsten. Auch in der Wissenschaft<br />

lag Deutschland in diesem Jahr mit an der Spitze. Zusammen<br />

mit US-Forscher Roy Glauber und John Hall ging der<br />

diesjährige Nobelpreis für Physik an den Münchner Forscher<br />

Theodor Hänsch. Die herausragende Rolle in der Wirtschaft<br />

zeigt sich im europäischen Ranking: Unter den zehn umsatzstärksten<br />

Unternehmen Europas sind allein fünf aus Deutschland.<br />

Jüngst kürte die Weltbank laut ihrer Studie„Doing Business<br />

2006“ Deutschland sogar zum Top-Reformer weltweit. Lob bekamen<br />

wir insbesondere für die Bemühungen und eingeleiteten<br />

Reformen am vieldiskutierten Arbeitsmarkt. Auch der Titel<br />

„Exportweltmeister“ ist nach einigen Jahren der „Abstinenz“<br />

wieder in deutschen Händen. Keine schlechte Bilanz für den<br />

„deutschen Patienten“.<br />

■ WIEDERVEREINIGUNG: BÜRDE, ABER ERFOLGSSTORY<br />

Und das, obwohl die Republik immer noch an den Folgen der<br />

Wiedervereinigung laboriert, allen voran einer hohen Arbeitslosigkeit.<br />

Bei allen Problemen: Vielleicht schätzen wir auch die<br />

Erfolge des Mammutprojekts „Deutsche Einheit“ zu wenig.<br />

Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen im Osten besonders hoch,<br />

gibt es noch so manches Strukturproblem. Aber genau diese<br />

Schieflage gibt es im Westen auch, inklusive Regionen mit<br />

einer hohen Arbeitslosigkeit – etwa das Ruhrgebiet mit rund<br />

15,5 % oder Bremen mit 14,5 %. Die Einheit auch der Lebensverhältnisse<br />

ist vielleicht schon viel weiter, als dies im öffentlichen<br />

Bewusstsein verankert ist. Auf der Habenseite des Einigungsprozesses<br />

steht an vorderster Stelle Freiheit. Meinungsfreiheit,<br />

Reisefreiheit,Gestaltungsfreiheit für alle Deutschen.Rechtsstaat statt<br />

Willkür. Ausgezeichnete Infrastruktur, eine ehemals weitgehend<br />

vergiftete Natur gesundet, Betriebe können weltweit ganz vorne<br />

mitspielen. Länder wie Sachsen stehen bereits heute im bundesweiten<br />

Vergleich mit 3,3 Prozent durchschnittlichem Wirtschaftswachstum<br />

in den Jahren 2002 bis 2004 an der Spitze aller<br />

Bundesländer. Eine positive Bilanz, der immense Leistungen aller<br />

Deutschen vorausgingen. Die Schätzungen für die Kosten der<br />

Operation: rund 1,5 Billionen Euro! „Noch nie in der Weltgeschichte<br />

hat es ein so gewaltiges Hilfsprogramm gegeben<br />

wie das der Bundesrepublik zum Aufbau der neuen Bundesländer.<br />

Dieses Programm ist und bleibt die Mondlandung der<br />

Deutschen, gigantischer und zwanzigmal so teuer wie das<br />

amerikanische Apollo-Programm“, kommentierte jüngst Heribert<br />

Prantl in der Süddeutschen Zeitung. Und trotzdem zählt nun<br />

Gesamtdeutschland zu den reichsten Nationen der Welt? Respekt!<br />

Natürlich noch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Denn<br />

die deutsche Einheit beschleunigte natürlich auch den Reformdruck<br />

im Lande, der lange Zeit ignoriert oder schlicht verdrängt<br />

wurde. Die sozialen Sicherungssysteme hatten ihre Leistungsgrenzen<br />

überschritten, Bürokratie überwucherte Innovation, der<br />

Faktor Arbeit war im internationalen Vergleich sehr teuer ge-<br />

Zahl der offenen Stellen in Deutschland steigt<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

Mengenangabe in Tausend<br />

2/04 3/04 4/04 5/04 6/04 7/04 8/04 9/04 10/04 11/04 12/04 1/05 2/053/054/05<br />

5/05 6/05 7/05 8/05<br />

Monat/Jahr<br />

In den letzten neun Monaten hat sich die Zahl der offenen Stellen verdoppelt.<br />

Quelle: Reuters,Thomson Financial, IBES<br />

Deutschlands liebstes Kind:<br />

Die globale Automobilbranche zählt unter<br />

den sechs umsatzstärksten Autokonzernen<br />

drei deutsche Unternehmen: DaimlerChrysler,<br />

Volkswagen und BMW.


Sportnation:<br />

Mit 271 Medaillen in allen Olympischen<br />

Winterspielen steht Deutschland<br />

im ewigen Medaillenspiegel<br />

weltweit auf Platz 1. In der Statistik<br />

der Sommerspiele reichen 388<br />

Medaillen für Rang 3 aller Nationen.<br />

Hangst<br />

Auch beim Lieblingssport Fußball<br />

belegt Deutschland in der Rangliste<br />

Matthias<br />

der erfolgreichsten Länder bei Weltmeisterschaften<br />

Platz 2 hinter Brasi-<br />

witters,<br />

lien. Foto:<br />

Entwicklung der Steuersätze in %<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

1998<br />

Körperschaftsteuersatz Spitzensteuer Eingangssteuer<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

Unter der rot-grünen Regierung sind die Steuersätze gesunken. Der Spitzensteuersatz<br />

liegt derzeit nur noch bei 42 %.<br />

2002<br />

worden. Auch die Globalisierung lief eine Zeit lang ohne uns<br />

Deutsche: Nabelschau hatte Vorrang! Doch die Probleme in den<br />

Bereichen Arbeitsmarkt, soziale Sicherung, Gesundheit, Finanzen<br />

etc. sind erkannt. Erste Reformen versuchen nun die Weichen<br />

für die Zukunft zu stellen. Auch hier gibt es nicht nur Schlechtes<br />

zu berichten.<br />

■ ARBEITSMARKT: ERSTER AUFWIND<br />

Vor allem auf dem vielbeachteten Arbeitsmarkt scheint die Wende<br />

nah. Zahlreiche neue arbeitsmarktpolitische Instrumente wurden<br />

in den vergangenen Jahren eingeführt, deren Wirkung sich erst<br />

langsam zeigt. Doch die Wende scheint geschafft. Die Zahl der<br />

Arbeitslosen pendelte lange um die 5 Millionen. Im September<br />

2005 waren es „nur“ noch 4,65 Millionen registrierte Arbeitslose.<br />

Gleichzeitig mehren sich die Anzeichen, dass der Arbeitsplatzabbau<br />

ein Ende findet. Seit Dezember 2004 hat sich die Zahl<br />

der offenen Stellen verdoppelt (siehe Chart Seite 12). Insgesamt<br />

steigt die Erwerbstätigkeit dank Mini-Jobs und Ich-AGs seit gut<br />

zwei Jahren sogar leicht. Auch das Verhältnis der Tarifparteien<br />

hat sich entkrampft. In den jüngsten Verhandlungsrunden spielten<br />

Innovation, erhöhte Investitionsbereitschaft, mehr Beschäftigung<br />

und Wettbewerbsfähigkeit die zentrale Rolle. So kommt es, dass<br />

Löhne und Gehälter in den vergangenen Jahren nicht weiter<br />

gestiegen sind. Folge: Die Lohnstückkosten geben nach – und<br />

das in beachtlichem Maße. Jüngste Untersuchungen der Investmentbank<br />

Morgan Stanley kommen zu dem Ergebnis, dass die<br />

Nachfrage nach Arbeitskräften weiter anzieht. Nach Ansicht der<br />

US-Ökonomen hellen sich vor allem im verarbeitenden Gewerbe<br />

und bei Dienstleistungen die Beschäftigungsaussichten auf.<br />

Geht man nach den Stellenausschreibungen, steht die Autoindustrie<br />

an der Spitze. Das verwundert kaum, schließlich hängt<br />

jeder siebte Arbeitsplatz direkt oder indirekt an Deutschlands<br />

liebstem Kind.<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

LEBENSWERTE<br />

TITEL 15<br />

■ SOZIALSYSTEME – ERSTE ERFOLGE SICHTBAR<br />

Durch die Gesundheitsreform erzielten die gesetzlichen Krankenkassen<br />

im ersten Halbjahr 2005 einen Überschuss in Milliardenhöhe.<br />

Das ist nach vielen Jahren mit Defiziten ein großer Erfolg.<br />

Möglich wurde der Überschuss mit Einschnitten bei den Ausgaben<br />

und höheren Belastungen für die Patienten, wie die<br />

Praxisgebühr. Die Verschuldung der gesetzlichen Krankenkassen<br />

konnte deutlich schneller als vom Gesetzgeber vorgegeben reduziert<br />

werden. Inzwischen sind mehr als 150 der 261 Krankenkassen<br />

schuldenfrei.Während sich bei der Krankenversicherung<br />

eine Besserung abzeichnet, fehlen der Rentenversicherung wegen<br />

der hohen Arbeitslosigkeit Beitragszahler. Außerdem saugt<br />

die zunehmende Alterung am Rententopf. Norbert Blüms legendärer<br />

Spruch „Die Renten sind sicher“ ist längst in der Diskussion<br />

um Alternativen wie private und betriebliche Vorsorge untergegangen<br />

– hier sind die Probleme nicht wegzudiskutieren, sollte<br />

die Zahl der Erwerbstätigen nicht bald zügig steigen.<br />

■ STEUER GESUNKEN, STAATSHAUSHALT VERSCHULDET<br />

In der Steuerpolitik ist die Belastung vor allem bei den Arbeitseinkommen<br />

unter der rot-grünen Regierung deutlich gefallen<br />

(siehe Chart). Allerdings klaffen gleichzeitig Wunden im<br />

Staatshaushalt. Die Steuererklärung gleicht einer Doktorarbeit.<br />

Kein Wunder, dass im Sommer 2005 das Schlagwort „Vereinfachung“<br />

heftig diskutiert wurde. Die aktuellen Koalitionsverhandlungen<br />

aber zeigen, dass Union und SPD gleichermaßen<br />

ein starkes Interesse an der Sanierung des Haushalts signalisiert<br />

haben. Nicht die schlechtesten Aussichten für eine griffige Reform.<br />

Die Politik hat Unternehmen und Beschäftigten in den vergangenen<br />

Jahren viel abverlangt. Die Menschen sind zu Reformen<br />

mehr bereit denn je.Wirtschaft und Bürger erwarten zu Recht<br />

eine weitergehende Fortführung in Richtung Entlastung, Vereinfachung,<br />

Bürokratieabbau und Modernisierung. Die neue<br />

Regierung wird zeigen, ob die Politik so reformbereit ist wie<br />

Wirtschaft und Bürger.<br />

■ GERINGES WACHSTUM, PROFITABLE UNTERNEHMEN<br />

Helfen kann schließlich die deutsche Konjunktur. Sie muss an<br />

Fahrt gewinnen. 2004 schaffte immerhin das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP), unterstützt von ungewöhnlich vielen Arbeitstagen,<br />

ein Wachstum von 1,7 Prozent. Im ersten Vierteljahr 2005 zog<br />

die Wirtschaftsleistung um ein Prozent an – das größte Quartalswachstum<br />

seit Herbst 2002. Das Zünglein an der Waage sind<br />

demnach die Konsumenten. Denn positive Impulse kommen<br />

derzeit ausschließlich aus dem Ausland. Zumindest die Stimmung<br />

der Verbraucher steigt bereits. Die für die Erhebung des Konsumklimas<br />

zuständige GfK sprach in ihrer August-Umfrage von einer<br />

„neuen Zuversicht“.Wenn sich die Zuversicht von Bürgern auf<br />

eine wirtschaftliche Besserung auch in einem tatsächlichen<br />

wirtschaftlichen Aufbruch niederschlagen soll, müssen den >>


Kunst und Kultur sind uns wertvoll:<br />

Die einzigartige Vielfalt der Theater-,<br />

Orchester-, Galerie- und Museenlandschaft<br />

gilt weltweit als vorbildlich.<br />

Ulrich Ramm, Chefvolkswirt der Commerzbank<br />

Deutschland geht es im Grunde gar nicht so schlecht.<br />

Denken Sie, dass wir Deutsche einfach nur zu viel<br />

jammern? Hier kommt es natürlich auf den Vergleichsmaßstab<br />

an. Deutschland ist weiterhin eines der reichsten<br />

Länder der Erde, und das Pro-Kopf-Einkommen ist – auch<br />

bei Berücksichtigung der Preisentwicklung – so hoch wie<br />

noch nie zuvor. Allerdings zeugt die hohe Arbeitslosigkeit<br />

davon, dass mehr möglich wäre. Hier besteht eindeutig<br />

Handlungsbedarf.Ähnliches gilt im Hinblick auf die aktuelle<br />

konjunkturelle Entwicklung:Wir befinden uns keinesfalls<br />

in einer Rezession, sondern in einer Phase – wenn<br />

auch schwachen – Wachstums.Von einem selbst tragenden<br />

Aufschwung, der auch spürbare positive Wirkungen<br />

auf dem Arbeitsmarkt zeigt, kann aber nicht die Rede<br />

sein. Fazit:Die Lage ist besser als die Stimmung, aber bei<br />

weitem nicht so gut, wie sie sein könnte, wenn wir das<br />

Potenzial unseres Landes richtig nutzen würden.<br />

Freie Marktwirtschaft – der Untergang für die Armen?<br />

Wie stehen Sie zu dieser These?<br />

Ich finde sie nicht richtig! Es geht ja nicht darum, zu einer<br />

Art „Manchester-Kapitalismus“ zurückzukehren, sondern<br />

die Regulierungen und die Umverteilung von oben nach<br />

unten wieder etwas zurückzuschneiden. Dies wird zu einer<br />

höheren wirtschaftlichen Dynamik führen und vielleicht<br />

auch wieder zu einer etwas größeren Differenziertheit<br />

in der Einkommensverteilung. Das heißt aber nicht, dass<br />

es den jetzt Armen danach schlechter gehen muss. Ich<br />

erwarte eher, dass sich ihnen neue Beschäftigungschancen<br />

INTERVIEW<br />

Standort Deutschland:<br />

„Die Lage ist besser als die<br />

Stimmung.“<br />

>> Reformankündigungen auch glaubwürdige und überzeugende<br />

Umsetzungsschritte folgen. Sollten die Deutschen mehr Mut<br />

fassen und endlich wieder den Geldbeutel öffnen, könnten sie<br />

der Konjunktur kräftig auf die Sprünge helfen. Übrigens: Eine<br />

gute Medizin wäre auch der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2006 im eigenen Land. Das zeigt der Blick nach Frankreich:<br />

Nachdem die Equipe ihr Heimatturnier 1998 gewann, legten<br />

Verbrauchervertrauen und Konsum deutlich zu.Wie man Champion<br />

wird, lernen die Kicker von Jürgen Klinsmann am besten<br />

bei den Unternehmen. Die deutschen Unternehmen haben<br />

erschließen und damit die Möglichkeit, wieder selber für<br />

ihren Lebensunterhalt zu sorgen.<br />

An was fehlt es dem Standort Deutschland? Jetzt<br />

könnte ich Ihnen natürlich all die Forderungen an die Politik<br />

nennen, die üblicherweise an dieser Stelle erhoben werden:<br />

Weitere Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Reform des<br />

Steuersystems, Anpassung der sozialen Sicherungssysteme<br />

an die demographische Entwicklung und das geänderte<br />

weltwirtschaftliche Umfeld etc.Wenn ich mir viele Diskussionen<br />

im Wahlkampf vor Augen führe, wäre allerdings – damit<br />

es hierzu kommen kann – eine Einsicht das Wichtigste:<br />

Wir brauchen mehr Arbeitsplätze, und diese können nur<br />

von Unternehmen – großen, mittleren und kleinen –<br />

bereitgestellt werden, und nicht von der Politik, nicht von<br />

den Unternehmensverbänden und auch nicht von den<br />

Gewerkschaften. Diese drei können nur dazu beitragen,<br />

dass es sich für die Unternehmen lohnt, neue Mitarbeiter<br />

zu beschäftigen.Denn Arbeitsplätze in Deutschland werden<br />

nicht aus sozialen Motiven geschaffen.Sie müssen profitabel<br />

sein, und zwar profitabler als an anderen Orten dieser<br />

Welt.Wenn sich diese Einsicht durchsetzt, wird auch die<br />

Umsetzung der notwendigen Reformen deutlich einfacher<br />

sein.<br />

Wie würden Sie diese Lücken schließen? Durch eine<br />

viel bessere Kommunikation. Denn hieran hat es in den<br />

vergangenen Jahren immer wieder gemangelt. Zwar hat<br />

die rot-grüne Koalition bei der Begründung ihrer Agenda<br />

2010 in diese Richtung argumentiert, aber dann auch<br />

LEBENSWERTE<br />

TITEL 17<br />

immer wieder die moralische Verpflichtung der Unternehmen<br />

angeführt, jetzt bitte ihren Teil beizutragen, bzw. von den<br />

Verbänden gefordert,sich zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

zu verpflichten.Ganz abgesehen davon, dass die Verbände<br />

dies gar nicht können: Hierdurch gerieten die Reformen<br />

immer wieder in den Geruch von Geschenken an die Unternehmen,<br />

für die sich diese nicht erkenntlich zeigten.<br />

Ein verheerendes Bild!<br />

Der Deutsche Aktienindex hat sich in den letzten<br />

zwei Jahren verdoppelt. Er hat jüngst die 5000<br />

Punkte übersprungen. Wie viel Potenzial steckt in<br />

den kommenden fünf Jahren noch im DAX? Wie<br />

würden Sie Ihre Einschätzung begründen? Ich billige<br />

ihm noch ein beträchtliches Potenzial zu. Zum einen sind<br />

deutsche Aktien im internationalen Vergleich trotz des<br />

kräftigen Kursanstiegs in den vergangenen knapp zweieinhalb<br />

Jahren noch lange nicht überbewertet. Allenfalls ist<br />

zuletzt der „Deutschland-Malus“ etwas abgebaut worden.<br />

Sollte die neue Regierung tatsächlich durchgreifende<br />

Reformen realisieren, würde dies die Attraktivität des<br />

deutschen Marktes gerade für ausländische Anleger<br />

weiter erhöhen, so dass die Aufholjagd weiterginge. Im<br />

Hinblick auf das allgemeine Umfeld für Aktien fällt das<br />

Bild etwas vorsichtiger aus. Prinzipiell sind die Rahmenbedingungen<br />

weiterhin gut: Im Prozess der Globalisierung<br />

werden sich die Unternehmensgewinne weiterhin<br />

positiv entwickeln, da die Zunahme der Lohnkosten unter<br />

Kontrolle bleibt.Außerdem ist in Europa nicht mit einem<br />

kräftigen Zinsanstieg zu rechnen, auch wenn eine gewisse<br />

Korrektur an den Rentenmärkten kommen muss. Risiken<br />

lauern im riesigen US-Leistungsbilanzdefizit, in den möglichen<br />

Blasen an einigen Immobilienmärkten und natürlich<br />

in den politischen Spannungen inklusive Terrorgefahr.<br />

Die jeweilige Bewertung dieser Risiken wird sich im Dollar-<br />

Wechselkurs und in der Bewegung des Ölpreises abmessen<br />

lassen. Fazit: Aus fundamentaler Sicht besteht am deutschen<br />

Aktienmarkt sicherlich noch Aufwärtspotenzial.<br />

Aber auch wenn es abgedroschen klingt: Die Börse ist<br />

keine Einbahnstraße.<br />

bewiesen, dass der Standort Deutschland Potenzial besitzt. Sie<br />

haben sich neu positioniert und glänzen inzwischen durch<br />

Erfolge. Bereits 2003 erkämpfte sich Deutschland den Titel als<br />

Exportweltmeister zurück und verteidigte ihn im vergangenen<br />

Jahr.Während hierzulande die Ausfuhren um zehn Prozent auf<br />

731 Milliarden Euro anstiegen, kam Hauptkonkurrent USA lediglich<br />

auf 658 Milliarden Euro.Wer die Siegerurkunde sucht, sollte<br />

die Geschäftsberichte der DAX-Mitglieder lesen – mehr als zwei<br />

Drittel ihrer Umsätze erzielen die 30 größten Börsengesellschaften<br />

außerhalb des Heimatmarkts. Unter den attraktivsten Zielländern


Erfindungen, die aus Deutschland stammen<br />

Airbag (1970: Mercedes-Benz), Aspirin (1897: Felix Hoffmann, Bayer), Automobil<br />

(1886: Carl Friedrich Benz), Buchdruck (1450: Johannes Gutenberg), Computer (1941:<br />

Konrad Zuse), Dieselmotor (1893: Rudolf Diesel), Dynamo (1866:Werner von Siemens),<br />

Faxgerät (1956: Rudolf Hell), Fernseher (1930: Manfred von Ardenne),<br />

Glühlampe (1854: Heinrich Göbel), Hubschrauber (1936: Heinrich Focke, Gerd<br />

Achgelis), Kaffeefilter (1908: Melitta Bentz), Kühlschrank (1876: Carl von Linde),<br />

Otto-Viertakt-Motor (Ende 19. Jh.: Nikolaus August Otto), Radar (1904: Christian<br />

Hülsmeyer), Telefon (1861: Philipp Reis), Zahnpasta (1907: Ottomar Heinsius von<br />

Mayenburg), Zeppelin (1898: Ferdinand Graf von Zeppelin)<br />

Das Land der Denker und Tüftler:<br />

In der Patentstatistik steht Deutschland in Europa an der<br />

Spitze, weltweit belegen wir hinter den USA Platz 2.<br />

Foto: www.photocase.com<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Wertentwicklung des DAX in den vergangenen 2 Jahren<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1.10.03<br />

Wertentwicklung in %<br />

12/03<br />

03/04<br />

06/04<br />

09/04<br />

12/04<br />

03/05<br />

06/05<br />

Seit den Tiefständen von vor 3 Jahren hat sich am deutschen Aktienmarkt viel getan.<br />

Allein in den vergangenen 2 Jahren hat der DAX weit über 1.000 Punkte zugelegt.<br />

30.9.05<br />

für Investitionen belegt der Standort Deutschland nach einer<br />

Untersuchung von Ernst & Young weltweit hinter China und<br />

den USA den dritten Platz. Mehr als 22.000 ausländische Firmen<br />

erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 1000 Milliarden<br />

Euro. Die Gründe für die Beliebtheit des Landes liegen auf der<br />

Hand: Da ist zum einen die gute Infrastruktur, bestehend aus<br />

Verkehrswegen, Versorgungsnetzen und Datenverbindungen.<br />

Hinzu kommen herausragende Rahmenbedingungen bei Forschung<br />

und Entwicklung (F&E). Nach einer Standortanalyse<br />

von Ernst & Young favorisieren knapp drei Viertel der ausländischen<br />

Unternehmen aus F&E-Sicht Deutschland. Bestes Beispiel<br />

ist das Bekenntnis des US-Technologiekonzerns General Electric.<br />

Das nach Börsenwert zweitgrößte Unternehmen der Welt hat<br />

im vergangenen Jahr ein Forschungszentrum in Garching bei<br />

München eingeweiht. Rund 52 Millionen US-Dollar steckte<br />

General Electric in das neue Zentrum.<br />

■ TURNAROUND AN DER BÖRSE<br />

Längst ist der Appetit internationaler Anleger auf heimische<br />

Unternehmen an der Börse angekommen. Allein seit Jahresanfang<br />

notiert der DAX knapp ein Fünftel höher. Sogar die Marke<br />

von 5000 Punkten hat der Blue-Chip-Index zwischenzeitlich übersprungen.<br />

Die Hausse steht auf einem soliden Fundament: Im<br />

vergangenen Jahr verdienten die DAX-Mitglieder so viel wie<br />

nie zuvor. Daraus bekamen die Aktionäre mit rund 15 Milliarden<br />

Euro Dividenden in Rekordhöhe überwiesen. Dank Kosteneinsparungen<br />

und starker Weltkonjunktur steigen die Gewinne der<br />

deutschen Flaggschiffe weiter. Kein Wunder, dass die global<br />

führenden Indizes Dow Jones, Nasdaq, Nikkei und Euro Stoxx<br />

nicht mehr Schritt halten. Zumal der DAX im nationalen und<br />

internationalen Vergleich weiter günstig bewertet ist. Bei 5000<br />

LEBENSWERTE<br />

TITEL 19<br />

Punkten stand das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 12,4 – das heißt,<br />

der Börsenwert des DAX liegt um diesen Faktor über der für 2006<br />

erwarteten Gewinnsumme. Nicht nur die deutschen Nebenwerte<br />

aus MDAX und SDAX geraten da ins Hintertreffen. Obendrauf<br />

entsprechen die von Analysten prognostizierten 2006er-Dividenden<br />

einer Verzinsung des DAX-Werts von knapp drei Prozent.<br />

Die Chancen stehen also gut, dass der Leitindex die 5000er-Marke<br />

deutlich hinter sich lassen kann. Auch Ulrich Ramm, Chefvolkswirt<br />

der Commerzbank, bewertet die langfristigen Aussichten<br />

des DAX positiv: „Ich billige ihm noch ein beträchtliches Potenzial<br />

zu.“ Als Hauptargument nennt auch der Ökonom die attraktive<br />

Bewertung. Somit sind und bleiben deutsche Unternehmen ein<br />

lohnendes Investment. Anleger, die das Risiko einzelner Aktien<br />

scheuen, sind gut beraten, einen Blick auf Deutschland-Fonds<br />

zu werfen. Beispielsweise investiert der <strong>ADIG</strong> Fondak, der in<br />

diesem Herbst seinen 55. Geburtstag feiert, in heimische Unternehmen<br />

mit generell günstiger Bewertung und hohem Substanzwert.<br />

Getragen von den Schwergewichten Allianz, E.ON und<br />

EADS, hat der Fonds seit Jahresanfang gut ein Fünftel an Wert<br />

gewonnen. Damit hängte das <strong>ADIG</strong>-Urgestein sogar den DAX<br />

ab. Eine Wertentwicklung von 11 Prozent pro Kalenderjahr seit<br />

Auflage spricht eine deutliche Sprache zugunsten des Standorts<br />

Deutschland. Da verwundert es nicht, dass immer mehr Deutsche<br />

sich wieder vorsichtig auf das Börsenparkett zurückwagen: Im<br />

ersten Halbjahr 2005 stieg die Zahl der Aktionäre und Besitzer<br />

von Fonds um knapp 300.000 auf 10,8 Millionen. Das heißt, jeder<br />

achte Deutsche ist an der Börse engagiert. Mit dem gestiegenen<br />

Vertrauen in die Aktie hat sich der seit dem zweiten Halbjahr<br />

2002 rückläufige Trend umgekehrt.<br />

■ REFORMPROZESS MUSS FORTGESETZT WERDEN<br />

Und siehe da: Um den Standort Deutschland ist es gar nicht mal<br />

so schlecht bestellt. Keine Frage, der begonnene Reformprozess<br />

muss fortgesetzt werden. Zum einen, um im Wettbewerb mit<br />

den neuen Alternativen von Osteuropa über Russland bis China<br />

zu bestehen. Und zum anderen besteht langfristig nur durch<br />

die Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen die<br />

Chance, den Standard des Landes zu sichern. Das Ausland scheint<br />

an die Genesung zu glauben und setzt wohl darauf, dass die<br />

Schlagzeilen schon im Sommer 2006 lauten: „Deutschland hat<br />

endgültig den Turnaround geschafft.“


1950 2005<br />

55 Jahre <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

Schwarz, Rot, Gold, brillant » Von Heinz-Josef Simons<br />

Er ist das Urgestein der deutschen Fondsbranche – der <strong>ADIG</strong> Fondak. Am 30. Oktober wurde der erste<br />

deutsche Aktienfonds 55 Jahre. Bilanz: 11,3 Prozent im Jahresschnitt seit Auflage vor über einem halben<br />

Jahrhundert. Auch als deutsche Aktien bei Kleinsparern und Investoren weitgehend verpönt waren,<br />

hat der <strong>ADIG</strong> Fondak, das Fonds-Flaggschiff der COMINVEST, Kurs gehalten. Zum Glück. Konnten doch<br />

deshalb ungezählte Kleinsparer über Jahre und Jahrzehnte richtig reich werden. Auch in den nächsten<br />

Jahren haben vor allem deutsche Dividendenpapiere gute Perspektiven.<br />

Der <strong>ADIG</strong> Fondak ist in vielfacher Hinsicht ein Phänomen – er<br />

ist lukrativ, beständig, schafft Wertentwicklungen, die andere<br />

nicht schaffen. Und das über Zeiträume, die so mancher Fondsmanager<br />

nur aus dem Geschichtsbuch kennt. Der Fondak ist so<br />

einiges gleichzeitig, was eigentlich als unvereinbar gilt: alt, modern,<br />

zeitlos. Er stammt aus Tagen, in denen Rechenschaftsberichte<br />

noch mit den Worten begannen: „Wir beehren uns, hiermit den<br />

Bericht nebst Ertragsrechnungen sowie Vermögensaufstellungen<br />

über die 1. Rechenschaftsperiode des FONDAK vorzulegen“<br />

und die Telefonnummer auf dem Bericht noch „Fernruf“ hieß.<br />

Im Portfolio der Anfangsjahre findet sich das „Who’s who“ der<br />

Nachkriegszeit: Neben Klassikern der deutschen Wirtschaft, die<br />

auch heute noch im Fondak stecken – etwa Siemens, Daimler<br />

(damals noch ohne Chrysler), Allianz und Deutsche Bank –, überwogen<br />

damals „handfeste“ Werte. Montan- und Schwerindustrie,<br />

Textil und Leder, Maschinen- und Metallbranche, Brauereien sowie<br />

Elektrounternehmen. Einige exotische Highlights, die 1950 die<br />

Liste der Einzeltitel zierten: Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt, Porzellanfabrik<br />

Hutschenreuther, Lederwerke Wieman, Bamberger<br />

Mälzerei,Vereinigte Filzfabriken oder Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt.<br />

Die Beispiele zeigen noch einen weiteren Aspekt<br />

der Aktienfonds-Idee, die in Deutschland mit dem Fondak begann:<br />

Beständigkeit und Flexibilität zugleich. So schaffte es der Fonds,<br />

sich im Laufe der Zeit den sich ständig wandelnden wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten anzupassen und die „Blue Chips“ seiner Zeit zu<br />

fassen. Andererseits dokumentiert sein Fondsportfolio auch die<br />

Konstanten der deutschen Wirtschaft und somit Zeitlosigkeit.<br />

■ SAMMELBECKEN DEUTSCHER „BLUE CHIPS“<br />

Rückblick: Sonntag, 18. September 2005, wenige Augenblicke<br />

nach 18 Uhr. Deutschland hat gewählt, eine handlungsfähige<br />

Regierung ist nicht in Sicht. Nur eines von unzähligen Problemen,<br />

die der <strong>ADIG</strong> Fondak in seiner langen Geschichte hat an<br />

sich vorbeiziehen sehen. Handfeste Krisen und Kriege haben<br />

dem Siegeszug des Fonds nicht schaden können. Auch Börsencrashs<br />

konnten letztlich der deutschen Wirtschaft nichts anhaben.<br />

Sie erwies sich als stark und als ein lukratives Investment.<br />

Denn der <strong>ADIG</strong> Fondak, der über fünfeinhalb Jahrzehnte gleichsam<br />

Sammelbecken für die Aktien der führenden deutschen<br />

Unternehmen war, schaut heute auf einen stolzen Wertzuwachs<br />

von rund 36.000 Prozent seit Auflage zurück. Damit zeigt der<br />

deutsche Traditionsfonds, dass man nicht gleich das Kapital für<br />

eine Firmenübernahme haben muss, um sich am Erfolg großer<br />

Unternehmen zu beteiligen. Schon mit vergleichsweise kleinen<br />

LEBENSWERTE<br />

FONDSPORTRÄT 1 21<br />

Beträgen kann jedermann von den Chancen der Marktwirtschaft<br />

profitieren. Einer der Grundgedanken, die im gebeutelten Nachkriegsdeutschland<br />

den Anstoß gaben, mit der <strong>ADIG</strong> hierzulande<br />

die erste Fondsgesellschaft zu gründen. Wohlstand für alle!<br />

■ ÜBER 11 PROZENT MIT „MADE IN GERMANY“<br />

Die Geschichte des <strong>ADIG</strong> Fondak zeigt aber auch noch etwas<br />

anderes: Politische Börsen haben kurze Beine! Dies bedeutet:<br />

Der unerwartete Ausgang von Wahlen sorgt, nicht allein bei<br />

uns in Deutschland, erfahrungsgemäß nur vorübergehend für<br />

Irritationen an den Märkten.Wenig später nach einem solchen<br />

Ereignis kehren Investoren in der Regel zur Tagesordnung zurück.<br />

Beim DAX war das schon wenige Stunden nach der denkwürdigen<br />

Wahl am 18. September so. Schon in den Folgetagen sprang<br />

das Börsenbarometer über die 5000 Punkte, obwohl eine stabile<br />

Regierung in weite Ferne gerückt war, Parteiengezänk die politische<br />

Bühne bestimmte. „Die Stabilität der Börse kam nicht<br />

unerwartet“, meint denn auch <strong>ADIG</strong>-Fondsmanagerin Heidrun<br />

Heutzenröder, die rund 1,5 Milliarden Euro von unzähligen<br />

Fondsanlegern im <strong>ADIG</strong> Fondak verantwortet. Seit 1998 zeichnet<br />

die Fondsstrategin verantwortlich für den „Made in Germany“-<br />

Fonds. Und der ist lebendiger denn je und ertragreicher als fast<br />

alle Konkurrenten. Wer an jenem 30. Oktober 1950, also zum<br />

Start des Fonds, zum ersten Mal umgerechnet 50 Euro einzahlte,<br />

überdies einen Sparplan jeden Monat mit dem gleichen Betrag<br />

bediente, ist heute mit mehr als 1,1 Millionen Euro Fondsvermögen<br />

eine ausgesprochen gute Partie. Und nach einer Einmalinvestition<br />

gleich bei Auflage brachte es Deutschlands erster Aktienfonds<br />

bis heute auf einen Wertzuwachs von rund 36.000 Prozent – aus<br />

hundert Euro wurden 36.000 Euro. Dies entspricht einer Rendite<br />

von zirka 11,3 Prozent im Jahresschnitt. Allein von Januar 2005<br />

bis heute (Anfang September) betrug das Plus rund 25 Prozent,<br />

während das hiesige Elitebarometer, der Deutsche Aktienindex<br />

DAX, noch nicht einmal 20 Prozent zulegte. Diese Leistung honorierte<br />

im September auch das Verbrauchermagazin „Finanztest“<br />

und kürte den <strong>ADIG</strong> Fondak zur „Nr. 1“ unter den Deutschlandfonds.<br />

Eine von vielen Ehrungen, die dem Fonds im Lauf seiner<br />

Geschichte zuteil wurden.Derzeit hält Fondsmanagerin Heutzenröder<br />

zudem die Höchstnote der renommierten Bewertungsagentur<br />

Standard & Poor’s: fünf Sterne! Überzeugende Argumente,<br />

die den Traditionsfonds zum Top-Seller machten. Rund 400<br />

Millionen Euro vertrauten Anleger seit Jahresbeginn Deutschlands<br />

erstem Aktienfonds an – Tendenz weiter steigend.


22<br />

FONDSPORTRÄT 1 LEBENSWERTE<br />

■ NR. 1 BEI „FINANZTEST“<br />

Für den Fondak und seine 55 Jahre Erfolgsgeschichte sind Bundestagswahlen<br />

mit wechselnden Koalitionen, diverse Ölkrisen,<br />

der Mauerbau und der Kalte Krieg sozusagen Anekdoten.Vergleichbares<br />

gilt, auch wenn dies makaber anmutet, für externe<br />

Schocks wie die Terrorattacken auf das New Yorker World Trade<br />

Center vom 11. September und den Irak-Krieg. Die Solidität des<br />

Fondak zeigte sich beispielhaft auch in jüngster Zeit, nämlich<br />

nach dem Platzen der Technologieblase zur Jahrtausendwende<br />

und der sich anschließenden historischen Baisse. „Rechtzeitig,<br />

nämlich im Frühjahr 2000, haben wir den Fondak neu ausgerichtet.<br />

Dominierend ist seitdem der sogenannte Value-Ansatz.<br />

Wir konzentrieren uns also auf substanzstarke Unternehmen“,<br />

erläutert Heutzenröder. Zu den wichtigsten Investmentkriterien<br />

zählen somit ein vergleichsweise niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

(KGV) sowie eine attraktive Dividendenrendite bei zugleich<br />

spürbaren Wachstumschancen des jeweiligen Unternehmens.<br />

Und die Risiken? Die sind bei Aktieninvestments selbstverständlich<br />

nie auszuschließen. „Etwa ein weiter steigender Ölpreis,<br />

konjunkturelle Probleme in den USA, weil die Verbraucher sich<br />

möglicherweise stärker zurückhalten, ein wieder schwächerer<br />

Dollar sowie externe Schocks mit neuen Terror-Attacken oder<br />

eine Eskalation im Atomstreit mit dem Iran“, zählt Heidrun<br />

Heutzenröder einige Punkte auf. Und der Wahlausgang, der<br />

zumindest den Investoren nicht das gewünschte Ergebnis<br />

gebracht hat? „Die Anleger werden sich früher oder später auf<br />

die fundamental günstigen Faktoren bei deutschen Unternehmen<br />

konzentrieren“, glaubt Heidrun Heutzenröder. Zumal der<br />

soziale Reformprozess nicht mehr aufzuhalten und erst recht<br />

nicht umzukehren sei. „Unabhängig davon, aus welchen Farben<br />

sich die Regierungskoalition zusammensetzt.“<br />

CHANCE<br />

Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile<br />

im Wert von 3 x 1.000 Euro!<br />

Alles, was Sie dafür tun müssen, ist eine Frage<br />

zu beantworten:<br />

Wie hoch ist die durchschnittliche Wertentwicklung<br />

pro Jahr des <strong>ADIG</strong> Fondak seit seiner Auflage<br />

im Jahr 1950?<br />

Einfach die richtige Prozentzahl auf der Gewinnspielkarte<br />

(Seite 68) eintragen, frankieren und ab die Post. Viel Glück!<br />

■ GUTE AUSSICHTEN FÜR DEUTSCHE AKTIEN<br />

Die Erfahrung lehrt, dass es Unternehmen überall auf der Welt,<br />

somit auch in Deutschland, letztlich immer wieder gelingt, sich<br />

den politischen, vor allem aber wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

anzupassen. So haben deutsche Firmen von 2001<br />

bis zu Beginn des Jahres 2004 einen bis dato beispiellosen Reund<br />

Umstrukturierungsprozess durchlaufen. „Der Erfolg blieb<br />

nicht aus. Mittlerweile sind viele deutsche Firmen deutlich wettbewerbsfähiger,<br />

vor allem im Vergleich zu den europäischen<br />

Konkurrenten sowie den Wettbewerbern in den USA und in<br />

Japan“, erläutert Heidrun Heutzenröder. Eine dramatische Verringerung<br />

der Kosten habe zu überproportional steigenden<br />

Gewinnen selbst bei nur verhaltenen Umsatzzuwächsen geführt.<br />

■ FAZIT<br />

Die kräftigen Gewinnzuwächse der Jahre 2004 und 2005 haben<br />

dazu geführt, dass die Bewertung des Deutschen Aktienindex,<br />

gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), mit dem rund<br />

Zwölffachen des für 2006 erwarteten Gewinns immer noch in<br />

der Nähe ihres 25-Jahres-Tiefs liegt. Das historische KGV betrug<br />

in den vergangenen 20 Jahren nach Angaben der Deutschen<br />

Bundesbank rund 16. Zumindest theoretisch ist der DAX demnach<br />

um fast 30 Prozent unterbewertet. Dafür spricht tendenziell<br />

auch, dass das hiesige Elitebarometer immer noch knapp<br />

40 Prozent unter dem Rekordniveau von März 2000 notiert,<br />

obwohl die Unternehmensgewinne kommendes Jahr rund 40<br />

Prozent höher ausfallen werden als eben im Jahr 2000. Somit<br />

ist der <strong>ADIG</strong> Fondak für alle Investoren mit Fokus „Deutschland“<br />

erste Wahl. Damals wie heute.<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

<strong>ADIG</strong> FONDAK<br />

5.000<br />

0<br />

30.10.50<br />

Wertentwicklung in %<br />

Jun 55 Jun 60 Jun 65 Jun 70 Jun 75 Jun 80<br />

+36.614,4 %<br />

Jun 85 Jun 90 Jun 95 Jun 00 30.9.2005<br />

Deutschlands erster Aktienfonds, der 1950 aufgelegte <strong>ADIG</strong> Fondak, profitiert von der Expertise<br />

des Frankfurter Fondsmanagements für deutsche Aktien. Mit einer durchschnittlichen<br />

jährlichen Wertsteigerung von 11 Prozent in über 50 Jahren führt der mit Höchstnoten<br />

dekorierte Aktienfonds regelmäßig die Wertentwicklungslisten der großen deutschen<br />

Aktienfonds an.<br />

PRESSESTIMMEN<br />

Fonds des Monats: <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

(Finanztest, 06/2005)<br />

„Der <strong>ADIG</strong> Fondak ist mit rund 55 Jahren nicht nur der älteste<br />

deutsche Aktienfonds, sondern er gehört auch zu den erfolgreichsten.<br />

In jedem der vergangenen fünf Jahre war er besser als der<br />

Durchschnitt aller von uns bewerteten Aktienfonds Deutschlands.<br />

Auch den bekanntesten Vergleichsindex ließ er weit hinter sich:<br />

Während der Dax in den vergangenen Jahren 10,6 Prozent pro<br />

Jahr einbüßte, blieb beim <strong>ADIG</strong> Fondak ein kleines jährliches<br />

Minus von 1,1 Prozent.Dieses weit überdurchschnittliche Ergebnis<br />

ist nicht zuletzt ein Verdienst der wertorientierten (Value) Anlagestrategie,<br />

die der Fonds seit dem Jahr 2000 verfolgt. ‚Das war ein<br />

günstiger Zeitpunkt zum Einstieg in diese Strategie‘, betont Fondsmanagerin<br />

Heidrun Heutzenröder.Sie setzt ausschließlich auf Aktien,<br />

die ihr günstig bewertet erscheinen. Neben einer guten Dividendenrendite<br />

sollten bei dem Unternehmen Gewinn und Buchwert<br />

in einem vernünftigen Verhältnis zum Börsenwert stehen. [...]“<br />

Dauerbrenner für das Depot<br />

(Capital, 21.07.2005)<br />

„Aus 2400 Fonds filterte die Ratingagentur Feri Trust 14 Titel<br />

heraus, die seit 2000 Jahr für Jahr Top-Resultate erzielen. Sie<br />

überzeugen im Boom und in der Baisse. [...] Unter den deutschen<br />

Aktienfonds brilliert der <strong>ADIG</strong> Fondak. Managerin Heidrun<br />

Heutzenröder verfolgt die Value-Strategie: Sie kauft unterbewertete<br />

Aktien mit Aufholpotenzial. Dabei kann sie auf das gesamte<br />

Spektrum des deutschen Aktienmarkts zurückgreifen – von den<br />

30 Blue-Chips des Dax über mittelgroße Unternehmen des M-Dax<br />

bis hin zu den kleineren Gesellschaften des S-Dax. Zwar scheint<br />

die Performance von 1,7 Prozent pro Jahr seit 2000 bescheiden,<br />

doch im Vergleich zur Konkurrenz ist das Ergebnis überragend:<br />

Der Durchschnitt der deutschen Aktienfonds verlor im selben<br />

Zeitraum knapp acht Prozent pro Jahr. Heutzenröder setzt derzeit<br />

auf Blue-Chips. So findet sie viele dividendenstarke Aktien, die<br />

in ihrer Bewertung noch Luft nach oben haben. [...]“<br />

Aktien: Welche ins Depot gehören<br />

(Hamburger Abendblatt, 18.07.2005)<br />

„[...] Wer die Auswahl von Einzeltiteln für das Depot scheut, kann<br />

auch mit Indexzertifikaten auf den DAX setzen. Zwar werden sich<br />

Einzeltitel besser als der DAX entwickeln, aber mit den Zertifikaten<br />

ist das Risiko stärker begrenzt.Eine weitere Möglichkeit sind<br />

deutsche Aktienfonds. Da aber ein solches Investment mit einem<br />

Ausgabeaufschlag bezahlt werden muß, sollte es langfristiger<br />

angelegt sein. Zu den stark überdurchschnittlichen Fonds in<br />

diesem Bereich zählt laut ‚Finanztest‘ der <strong>ADIG</strong> Fondak [...].“<br />

Starker Auftakt<br />

(Focus Money, 13.07.2005)<br />

„Mit hohen zweistelligen Renditen glänzten Investmentfonds im<br />

ersten Halbjahr 2005. Können die Fonds die Performance auch<br />

in der zweiten Jahreshälfte halten – und wo lohnt jetzt der Einstieg?<br />

[...] Qualität made in Germany:Unter den fünf ausgewählten<br />

deutschen Aktienfonds erscheint auch der <strong>ADIG</strong> Fondak. Er legte<br />

seit Jahresbeginn 13,2 % zu,auf Drei-Jahres-Basis waren es 30,1 %.“<br />

Den Dax geschlagen<br />

(Handelsblatt, 06.07.2005)<br />

„In einer Übersicht des Handelsblatts belegt der <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

den ersten Tabellenplatz unter den zehn größten von 100 auf<br />

deutsche Standardwerte spezialisierten Aktienfonds. Ausschlaggebend<br />

für die Rangfolge war die Performance der<br />

letzten zwölf Monate.“<br />

Keine Kompromisse bei der Qualität<br />

(Mitteldeutsche Zeitung, 27.06.2005)<br />

„[...] Der Vorbildliche: Er heißt <strong>ADIG</strong> Fondak, der älteste deutsche<br />

Aktienfonds. Sein Vergleichsindex ist der DAX, und den hat er in<br />

den letzten 30 Jahren deutlich übertroffen. Seine 55-jährige<br />

Bilanz ist vorbildlich: rund 32.000 Prozent Wertzuwachs und<br />

mehr als elf Prozent durchschnittliche jährliche Rendite seit<br />

Auflage, dabei in allen Dekaden positive Ergebnisse. Aus 1 000<br />

Mark (!) wären 155 000 Euro (!) geworden.“<br />

Sexy Deutschland<br />

(Funds & Finance, 15.06.2005)<br />

„Sie gelten als ‚unsexy‘ und ‚ohne großes Potenzial‘: Deutschland-Fonds.<br />

Zu Unrecht – denn wer auf Deutschlands Stärken<br />

vertraute, tat gut daran. Der <strong>ADIG</strong> Fondak ist nicht nur der älteste<br />

deutsche Aktienfonds (Auflage 1950), sondern zählt auch zu<br />

den erfolgreichsten.“<br />

Die besten Fondsmanager<br />

(Wertpapier, 09.06.2005)<br />

„Etwa jeder fünfte Manager schafft es, den Index deutlich zu<br />

übertrumpfen.Wie viel die ‚Goldfinger‘ unter den Profitpiloten<br />

herausholen können, zeigt auch die neueste Statistik.[...] Dreimal<br />

mehr als der Durchschnitt legte auch COMINVEST- Managerin<br />

Heidrun Heutzenröder vor:Auf Jahressicht schaffte ihr <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

ein Plus von 15,5 Prozent. [...] Es ist beileibe keine Hexerei:Wer<br />

50 Jahre lang Monat für Monat 100 Mark in den <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

einzahlte, ist heute stolzer Euro-Millionär. Denn der auf deutsche<br />

Werte fokussierte Aktienfonds steigerte seinen Wert in der Zeit<br />

um 11 Prozent per annum – der schweren Börsenkrise zu Beginn<br />

des Jahrtausends zum Trotz. Der Fondak-Fonds lässt keinen Zweifel:Wer<br />

es mit kleinen Raten auf ein großes Vermögen<br />

bringen will, fängt lieber heute als morgen damit an.[...]<br />

Beste Aus-sichten hat derzeit etwa der deutsche Markt.<br />

‚Deutsche Unternehmen haben kräftig umstrukturiert‘,<br />

sagt Heidrun Heutzenröder, die mit dem <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

einen der besten Deutschlandfonds managt. ‚Doch ihre<br />

verbesserte Gewinn- und Wettbewerbsposition ist in<br />

den Kursen längst nicht eingepreist.‘ Der Fondak ist eine<br />

gute Beimischung für den Sparer, der sein Geld nur für<br />

wenige Jahren entbehren kann. Das Deutschland-<br />

Portfolio legt selten spektakulär,dafür aber stets überdurchschnittlich<br />

zu.“


24<br />

EXPERTENGESPRÄCH LEBENSWERTE<br />

Auf den ersten Schreck folgte schon bald eine<br />

gewisse Gelassenheit. Zwar hatte kein Investor<br />

das Quasi-Patt zwischen SPD und Union nach<br />

Heidrun Heutzenröder, Fondsmanagerin des <strong>ADIG</strong> Fondak seit 1998<br />

der Bundestagswahl erwartet, geschweige denn<br />

erhofft. Doch unabhängig von der politischen Großwetterlage, die – zugegeben – auch weitaus unwirtlicher<br />

sein könnte als bei einer Großen Koalition, sprechen viele Fakten für den deutschen Aktienmarkt. „Zahlreiche<br />

Unternehmen bei uns sind immer noch gut und günstig“, bringt Heidrun Heutzenröder ihre Meinung über die<br />

deutsche Börse auf den Punkt. Die erfahrene Strategin ist seit dem Jahr 1998 verantwortliche Portfolio-Managerin<br />

des ältesten deutschen Aktienfonds <strong>ADIG</strong> Fondak. Auch heuer setzte der „Fonds für deutsche Aktien“ seine<br />

Erfolgsgeschichte fort. So ist seine Wertentwicklung bis dato deutlich besser als die des deutschen Aktienmarktes.<br />

Zudem beweisen Mittelzuflüsse von mehr als 400 Millionen Euro seit Jahresbeginn das Vertrauen, das vor<br />

allem Privatanleger in die Qualität des <strong>ADIG</strong> Fondak haben. Im Gespräch erläutert Heidrun Heutzenröder die<br />

weiteren Perspektiven des hiesigen Aktienmarktes und den historisch beinahe einmaligen Wandlungsprozess<br />

deutscher Unternehmen in den vergangenen Jahren.<br />

Frau Heutzenröder, als wir vor rund<br />

zwei Jahren hier in Ihrem Büro saßen,<br />

hatten Sie sich gerade für daheim ein<br />

neues Fernsehgerät gekauft …<br />

Ja, ich erinnere mich.<br />

Und wie ist der Empfang? Damals war das<br />

Teil nämlich noch nicht angeschlossen …<br />

Sämtliche Kabel und Stecker sind da, wo<br />

sie hingehören. Der Empfang ist erstklassig,<br />

der Ton deutlich, das Bild gestochen scharf.<br />

Wohl auch eine Frage der persönlichen<br />

Wahrnehmung. An der Technik wird es<br />

dann wohl nicht gelegen haben, dass<br />

Sie sich – wie viele andere auch – an<br />

jenem 18. September, kurz nach 18 Uhr,<br />

ziemlich gewundert haben. Der Empfang<br />

war wie gewohnt ausgezeichnet,<br />

das Bild jedoch ziemlich diffus …<br />

Zugegeben, im ersten Moment war ich<br />

ziemlich geschockt. Denn dass SPD und<br />

Union in etwa gleichauf sein würden, entsprach<br />

weder den allgemeinen Erwartungen<br />

noch den Prognosen und erst recht<br />

nicht den Hoffnungen der Investoren.<br />

Das muss man als Fondsmanagerin, die<br />

für ungezählte Privatanleger rund 1,5<br />

Milliarden Euro in deutschen Aktien investiert<br />

hat, erst einmal verdauen.<br />

Nach dem ersten kommt zwangsläufig<br />

der zweite Moment. Wie ändert sich die<br />

eigene Befindlichkeit in dieser Zeit?<br />

Was folgt dem anfänglichen Schock?<br />

Selbstverständlich darf man den Faktor<br />

Gefühl bei seiner Arbeit nicht ausblenden,<br />

sondern man muss bewusst mit ihm umgehen.<br />

Doch gerade bei der Geldanlage<br />

Deutsche Aktien:<br />

„Gut und günstig“<br />

›› Interview: Heinz-Josef Simons<br />

gilt: Der Bauch ist, bei Profis und Privaten<br />

gleichermaßen, in der Regel ein schlechter<br />

Ratgeber. Unter dem Strich zählen nur<br />

nachvollziehbare Fakten. Aus gutem Grund<br />

lautet eine alte Investorenregel, dass politische<br />

Börsen fast immer kurze Beine haben.<br />

Vom bayerischen Grantler Franz Josef<br />

Strauß stammt der Ausspruch, es sei<br />

ihm völlig egal, wer unter ihm Kanzler<br />

werde. Trifft das auch für Investoren zu?<br />

Aus unserer, der Investorensicht liegt<br />

vielleicht ein Körnchen Wahrheit darin.<br />

Aber ganz so einfach ist die Sache dann<br />

doch nicht. Vor allem mögen Anleger<br />

keine politischen Unsicherheiten und<br />

Unwägbarkeiten, sofern sie länger- und<br />

langfristig disponieren. Eine recht zügige<br />

Einigung zwischen SPD und Union wäre<br />

deshalb für den deutschen Aktienmarkt<br />

durchaus hilfreich. Und eine Große Koalition<br />

ist nun einmal das deutlich kleinere<br />

Übel als die Konstellation Rot-Grün-Rot.<br />

Diese Einschätzung teilen offenbar<br />

immer mehr Anleger aus dem Ausland.<br />

Schaut man sich die Strategiepapiere<br />

beispielsweise anglo-amerikanischer<br />

Investmenthäuser an, so sind deutsche<br />

Aktien so beliebt wie seit Jahren nicht<br />

mehr …<br />

Zweifellos stehen deutsche Unternehmen<br />

im Fokus internationaler Investoren. Zu<br />

Recht, im Übrigen.Vor allem haben die<br />

Ausländer eine ziemlich nüchterne Betrachtungsweise.Während<br />

viele bei uns<br />

den Standort Deutschland schlechtreden,<br />

haben Anleger aus dem Ausland die<br />

Qualitäten Deutschlands längst erkannt.Wir<br />

sind zweifellos eine erstklassige Turnaround-Story.<br />

Solche Geschichten mögen<br />

Profis gern, weil man mit ihnen viel Geld<br />

verdienen kann.<br />

In solchen außergewöhnlichen, ja beinahe<br />

historischen Situationen sollte<br />

man eigentlich schon längst investiert<br />

sein. Denn sobald die Ausländer erst<br />

einmal einsteigen, kommt ein rollender<br />

Zug erst richtig in Fahrt …<br />

Genau das haben wir beim <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

getan. Ein gutes Fondsmanagement erkennt<br />

künftige Trends und Entwicklungen<br />

früher als andere. Zwangsläufig kann man<br />

dann auch auf einem deutlich niedrigeren<br />

Kursniveau investieren als später. Es<br />

ist nicht zuletzt eine Genugtuung, sobald<br />

der eigene strategische Ansatz – wenn bisweilen<br />

auch mit einer zeitlichen Verzögerung<br />

– von anderen Investoren bestätigt wird.<br />

Fast immer hört man die Botschaft<br />

gern, allein: Bisweilen fehlt der Glaube.<br />

Können Sie das durch ein griffiges<br />

Beispiel untermauern?<br />

Ein recht gutes Beispiel für ein vorausschauendes<br />

und deshalb letztlich ertragreiches<br />

Investment ist die Aktie von DaimlerChrysler.<br />

Die hatten wir schon vor Monaten, als<br />

sie noch wenig mehr als 30 Euro kostete,<br />

im Portfolio des <strong>ADIG</strong> Fondak vergleichsweise<br />

stark gewichtet. Bereits damals war<br />

uns klar, dass das Unternehmen an der<br />

Börse viel zu preiswert gehandelt wurde<br />

und deshalb eine beachtliche Kursfantasie<br />

hatte. Selbstverständlich hatten wir auch<br />

ein Quäntchen Glück, als die Börse den<br />

Rückzug von Jürgen Schrempp vom Vorstandsvorsitz<br />

durch hohe Kursgewinne<br />

außergewöhnlich honorierte. Es war aber<br />

schon abzusehen, dass die DaimlerChrysler-<br />

Aktie früher oder später spürbar steigen<br />

würde – selbst wenn Jürgen Schrempp<br />

noch eine längere Zeit auf dem Chefsessel<br />

ausgehalten hätte.<br />

Dann wussten Sie damals mehr als andere<br />

Investoren, die die Aktien wie eine<br />

heiße Kartoffel hatten fallen lassen …<br />

Was heißt schon „wissen“? Das Einzige,<br />

was bereits die griechischen Philosophen<br />

wussten, war, dass sie nichts wussten.<br />

Aber im Ernst: Im Leben allgemein gibt<br />

„Während viele bei uns den<br />

Standort Deutschland<br />

schlechtreden, haben Anleger<br />

aus dem Ausland die<br />

Qualitäten Deutschlands<br />

längst erkannt.“<br />

es keine Garantien und keine hundertprozentigen<br />

Sicherheiten, erst recht nicht<br />

bei der Geldanlage. Dass wir mit dem<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak seit nunmehr 55 Jahren so<br />

erfolgreich sind und deshalb wohl vergleichsweise<br />

selten mit unseren Investmentideen<br />

daneben liegen, hängt auch<br />

damit zusammen, dass wir sorgfältiger<br />

arbeiten, genauer hinschauen als andere<br />

und auch einer Idee die nötige Zeit lassen,<br />

um zu reifen.<br />

Eine Idee allein reicht wohl nicht. Sie<br />

sollte schon durch harte Fakten, durch<br />

sogenannte Fundamentals, wie es im<br />

Börsenjargon so schön heißt, überzeugend<br />

untermauert werden …<br />

Das sollte selbstverständlich sein. Beim<br />

Management des <strong>ADIG</strong> Fondak haben wir<br />

uns bereits seit Jahren dem sogenannten<br />

Value-Ansatz verschrieben. Hauptsächlich<br />

deshalb hat der <strong>ADIG</strong> Fondak auch während<br />

der historischen Baisse, die mittlerweile<br />

seit zwei Jahren vorbei ist, außergewöhnlich<br />

gut abgeschnitten.<br />

LEBENSWERTE<br />

EXPERTENGESPRÄCH 25<br />

Dieser substanzorientierte Ansatz beim<br />

Aktienkauf funktioniert offenbar seit<br />

Jahrzehnten. Benjamin Graham hatte<br />

ihn entwickelt und hoffähig gemacht,<br />

sein gelehrigster Schüler Warren Buffett,<br />

mittlerweile der zweitreichste Mann der<br />

Welt nach Bill Gates, bewiesen, dass man<br />

sehr viel Geld damit verdienen kann …<br />

Selbstverständlich haben wir das Rad nicht<br />

neu erfunden, es allerdings – um im Bild<br />

zu bleiben – beim <strong>ADIG</strong> Fondak konsequent<br />

ins Rollen gebracht und am Laufen gehalten.<br />

Mit ein Grund dafür, dass der Fonds<br />

regelmäßig besser abschneidet als etwa<br />

der deutsche Aktienindex DAX.Vom Tec-<br />

DAX, dem Nachfolger des Neuer-Markt-<br />

Barometers Nemax, ganz zu schweigen.<br />

Um auf das Beispiel DaimlerChrysler zurückzukommen:<br />

Die Aktie war offenbar<br />

sogar unter Jürgen Schrempp als Vorstandschef<br />

ein Substanzwert. Sonst<br />

hätten Sie doch wohl kaum im Portfolio<br />

des <strong>ADIG</strong> Fondak eine vergleichsweise<br />

starke Position aufgebaut. Woran<br />

haben Sie denn seinerzeit diese Substanz<br />

erkannt?<br />

Um das vorwegzunehmen: Es gibt keinen<br />

speziellen DaimlerChrysler-Ansatz. Sondern<br />

wir ziehen, um die Substanz eines<br />

Unternehmens und deshalb auch die<br />

Kurschancen einer Aktie zu beurteilen,<br />

unterschiedliche Faktoren zu Rate. Dazu<br />

zählen etwa die sogenannten quantitativen<br />

Kriterien. Deren Aussagekraft in puncto<br />

Werthaltigkeit eines Unternehmens ist<br />

vergleichsweise groß, unabhängig davon,<br />

ob es sich um eine Weltfirma wie eben<br />

DaimlerChrysler oder eher um ein mittelgroßes<br />

Unternehmen aus dem deutschen<br />

MDAX handelt.<br />

Und was sind nun diese quantitativen<br />

Kriterien?<br />

Als Erstes das Kurs-Buchwert-Verhältnis.<br />

Um dieses zu ermitteln, teilt man den<br />

aktuellen Kurs durch das Eigenkapital je<br />

Aktie. Je niedriger das KBV, desto höher<br />

der Substanzwert. Die Ertragskraft eines<br />

Unternehmens spiegelt sich in seiner Dividendenrendite.<br />

Um diese zu berechnen,<br />

wird die erwartete Gewinnbeteiligung je<br />

Aktie durch den aktuellen Kurs dividiert.<br />

Faustformel: Je höher diese Dividenden-


26<br />

EXPERTENGESPRÄCH LEBENSWERTE<br />

ausschüttung, desto größer die Ertragskraft<br />

eines Unternehmens. Und schließlich<br />

geht es um die momentane Börsenbewertung,<br />

gemessen am sogenannten Kurs-<br />

Gewinn-Verhältnis, dem KGV. Um diese<br />

Kennzahl zu berechnen, teilt man den<br />

aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens<br />

durch den erwarteten Gewinn pro Aktie.<br />

Auch hier gilt: Je niedriger das KGV, desto<br />

günstiger die Bewertung.Zusammengefasst<br />

bedeutet dies: Anhand jener drei quantitativen<br />

Kriterien ergibt sich ein chancenreiches<br />

Investment, sobald Kurs-Buchwert-<br />

Verhältnis und Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

absolut und relativ vergleichsweise niedrig<br />

sind, die Dividendenrendite möglichst<br />

hoch. Selbstverständlich muss ein guter<br />

Fondsmanager auch seine Kompromissbereitschaft<br />

bei jedem dieser drei quantitativen<br />

Kriterien ausloten.<br />

Die Konjunktur in Deutschland dümpelt<br />

weiter vor sich hin – auch weil der<br />

private Konsum beinahe beängstigend<br />

schwach ist. Dennoch hat der Aktienmarkt,<br />

gemessen an den beiden wichtigsten<br />

Indizes DAX und MDAX, seinen<br />

Wert in den vergangenen zwei Jahren<br />

mehr als verdoppelt. Wie passt denn<br />

das zusammen?<br />

Dies ist sicher ein Widerspruch, aber nur<br />

auf den ersten Blick. Zwischen Schein und<br />

Sein, den zweifellos subjektiven Eindrücken<br />

der Menschen und der tatsächlichen Situation,<br />

gibt es große Unterschiede. Auf der<br />

einen Seite haben wir in Deutschland ein<br />

Bruttoinlandsprodukt, das BIP also, das<br />

nur ganz zäh und mühsam wächst. Zudem<br />

ist auch die konstant hohe Arbeitslosigkeit<br />

bedrückend. Auf der anderen Seite verdienen<br />

die Unternehmen in Deutschland<br />

so viel wie noch nie. Allein von 2003 bis<br />

2004 steigerten die großen Firmen ihre<br />

Profite im Schnitt um 40 Prozent. Recht<br />

tragisch ist allerdings, dass von diesem<br />

Gewinnwachstum hauptsächlich immer<br />

noch die Investoren profitieren, aber unser<br />

Gemeinwesen als Ganzes so gut wie nicht.<br />

Zugespitzt formuliert: Die Unternehmen<br />

in Deutschland haben sich zu Lasten<br />

der Allgemeinheit umstrukturiert,<br />

reformiert und auf Rendite getrimmt?<br />

So zugespitzt hat mir diese Aussage zu<br />

viel Klassenkämpferisches und Systemkritisches.<br />

Ein Funken Wahrheit steckt allerdings<br />

darin.Tatsache ist, dass zahlreiche<br />

deutsche Unternehmen in den vergangenen<br />

drei bis fünf Jahren einen fast beispiellosen<br />

Wandlungs- und Umstrukturierungsprozess<br />

durchlaufen haben. Der Tritt auf<br />

die Kostenbremse führte einerseits zum<br />

schmerzlichen Abbau von Arbeitsplätzen<br />

oder deren Verlagerung in die Billiglohnländer<br />

Osteuropas. Zum anderen allerdings<br />

sind die Gewinne bei nur leicht wachsenden<br />

oder sogar gleich bleibenden Umsätzen<br />

explodiert. Dies hat dem deutschen Aktienmarkt<br />

in den vergangenen Monaten<br />

zu außergewöhnlichen Kurszuwächsen<br />

verholfen. Ehrlicherweise muss man auch<br />

zugeben, dass durch diese Restrukturierun-<br />

„Die Gewinne sind bei nur<br />

leicht wachsenden Umsätzen<br />

regelrecht explodiert. Die<br />

Unternehmen haben ihre<br />

Hausaufgaben mit beachtlichem<br />

Erfolg erledigt.“<br />

gen Arbeitsplätze bei uns in Deutschland<br />

gesichert worden sind. Mir ist allerdings<br />

klar, dass dies kein Trost für all jene ist, die<br />

ihre Jobs eingebüßt haben …<br />

… und denen mit ihren Familien jetzt die<br />

Kaufkraft fehlt, um die Binnenkonjunktur<br />

in Deutschland anzukurbeln.<br />

Das stimmt, vorläufig zumindest. Unsere<br />

Wirtschaft ist gleichsam janusköpfig. Da<br />

sind wir Exportweltmeister mit ansehnlichen<br />

Zuwachsraten. Außerdem löst sich<br />

der Investitionsstau der Industrie nach<br />

der Rezession allmählich auf. Die privaten<br />

Verbraucher hingegen sind eher von<br />

Zukunftsängsten geplagt, abzulesen an<br />

der vergleichsweise hohen Sparquote in<br />

Deutschland von mehr als zehn Prozent<br />

der frei verfügbaren Einkommen. Plakativ<br />

gesprochen: Die Menschen kaufen lieber<br />

VW-Aktien als den neuen Golf. Und sie<br />

wohnen vorläufig lieber zur Miete, als die<br />

rekordtiefen Hypotheken-Zinsen für den<br />

Bau oder Kauf eines Eigenheims zu nutzen.<br />

Zwei Zahlen für Statistiker: Das durch-<br />

schnittliche Alter der privaten Pkw-Flotte<br />

in Deutschland beträgt derzeit acht Jahre,<br />

zirka drei Jahre mehr als im langfristigen<br />

Schnitt. Und pro 1.000 Einwohner haben<br />

wir in Deutschland noch nicht einmal drei<br />

Neubaubeginne. Auch das liegt deutlich<br />

unter dem Wert in den vergangenen<br />

Jahren und Jahrzehnten.<br />

Hohe Arbeitslosigkeit, Hartz IV, größere<br />

Probleme mit der Finanzierbarkeit unserer<br />

staatlichen Sozialsysteme – den<br />

Menschen ist es wohl nicht zu verdenken,<br />

dass sie sorgenvoll in die Zukunft blicken.<br />

Daran dürften auch die erfreulichen<br />

Gewinne an den Börsen und die weiterhin<br />

guten Chancen für die Aktien deutscher<br />

Unternehmen nichts ändern. Oft<br />

wird behauptet, die gefühlte Lage bei<br />

uns sei viel schlechter als die tatsächliche.<br />

Aber doch nicht jeder, der sich Sorgen<br />

um seine Zukunft macht, ist reif für die<br />

Couch …<br />

Sie können wohl kaum jemanden davon<br />

überzeugen, der gerade seinen Arbeitsplatz<br />

verloren hat, dass die wirtschaftliche<br />

Lage in Deutschland eigentlich gar nicht<br />

so schlecht ist. Klar ist aber auch: Die<br />

Unternehmen haben ihre Hausaufgaben<br />

mit beachtlichem Erfolg erledigt. Auch<br />

wenn der Umstrukturierungsprozess<br />

vielerorts noch nicht beendet ist. Nun ist<br />

wirklich die Politik gefragt, den Menschen<br />

in Deutschland ihre Angst vor der Zukunft<br />

zu nehmen und ihnen wieder mehr Zuversicht<br />

zu geben. Dass Sozialreformen und<br />

der Umbau des Arbeitsmarktes allerdings<br />

Schmerzen verursachen werden, lässt<br />

sich nicht bezweifeln.<br />

Aber es ist in den vergangenen rot-grünen<br />

Jahren doch schon einiges passiert. Und<br />

die Agenda 2010 trägt auch allmählich<br />

Früchte. Reicht das denn nicht?<br />

Ganz nüchtern betrachtet haben wir schon<br />

einiges erreicht. Es gab Öffnungsklauseln<br />

in den Flächentarifverträgen, so dass die<br />

Unternehmen mit ihren Betriebsräten individuelle<br />

Vereinbarungen über Standortsicherungskonzepte<br />

treffen konnten.<br />

Das hat die Firmen wettbewerbsfähiger<br />

gemacht und auch Arbeitsplätze gesichert.<br />

Zudem haben wir dank Rot-Grün seit dem<br />

1. Januar 2002 die Steuerfreiheit auf<br />

Beteiligungserträge. Das hat die Entflechtung<br />

der Deutschland AG und einen<br />

stärkeren Shareholder Value erst möglich<br />

gemacht. Auch die Gesetzgebung ist<br />

durchaus aktionärsfreundlicher als früher.<br />

Der Investitionsstandort Deutschland<br />

hat in den vergangenen Jahren tatsächlich<br />

an Qualität gewonnen.<br />

Das müssten doch auch Union und<br />

Liberale, zumindest hinter den verschlossenen<br />

Türen ihrer Parteizentralen,<br />

anerkennen …<br />

Ohne Wahlkampf hätten sie dies sicherlich<br />

auch in Maßen getan. Fraglich ist allerdings,<br />

ob diese Veränderungen wirklich<br />

reichen, um unser Land fit für die Zukunft<br />

zu machen. Den Akteuren in der Großen<br />

Koalition dürfte parteiübergreifend klar<br />

sein, dass der Reformprozess in Deutschland<br />

– erstens – unumkehrbar ist und –<br />

zweitens – mit einer höheren Schlagzahl<br />

fortgesetzt werden muss.<br />

Das sagt jeder. Und das schon ziemlich<br />

lange …<br />

Ganz einfach, beides stimmt. Was das<br />

Nötige und Wünschenswerte angeht, so<br />

haben wir über fast alle Parteigrenzen<br />

hinweg letztlich einen Konsens. Beim<br />

politisch Machbaren jedoch scheiden<br />

sich die Geister. Die Große Koalition wird<br />

dort weitermachen müssen, wo Rot-Grün<br />

aufgehört hat. Wir werden abwarten<br />

müssen, wie schnell das geht. Ganz oben<br />

auf der Agenda stehen sicher eine durchgreifende<br />

Gesundheitsreform, eine Stabilisierung<br />

der staatlichen Rentensysteme,<br />

die deutliche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes<br />

sowie eine weitere Verringerung<br />

der Unternehmenssteuern und eine Vereinfachung<br />

des deutschen Steuerrechts.<br />

Tatsächlich nicht wenig, was in den nächsten<br />

Jahren auf uns zukommt. Investoren<br />

sind so realistisch zu wissen, dass dies alles<br />

nicht von heute auf morgen geschehen<br />

kann. Sie wären schon zufrieden, wenn der<br />

Reformprozess in Gang gehalten würde<br />

und schärfere Konturen gewänne.<br />

Angesichts dieses Umfelds dürfte es nicht<br />

einfach sein, einen deutschen Aktienfonds<br />

wie den <strong>ADIG</strong> Fondak zu managen?<br />

Kein unlösbares Problem, doch immer<br />

wieder eine Herausforderung. In den ver-<br />

gangenen 55 Jahren ist der Fondak schon<br />

öfter in ein Unwetter geraten. Doch er hat<br />

immer Kurs gehalten.Wir hatten Anfang der<br />

80er Jahre den zweiten Ölschock, den<br />

Crash des Jahres 1987, die Kuwaitkrise<br />

und den ersten Golfkrieg 90/91, die sich<br />

daran anschließende Rezession, die Krise<br />

des europäischen Währungssystems EWS<br />

im Jahr 1992, den Rentencrash 1994, die<br />

Russland-Probleme und die Krise des<br />

Hedgefonds LTCM im Herbst 1998.Wir<br />

hatten das Platzen der Technologieblase<br />

kurz nach dem Jahrtausendwechsel, den<br />

11. September 2001, die Bilanzskandale,<br />

die unter dem Schlagwort „Enronitis“<br />

unrühmliche Geschichte geschrieben<br />

haben, und wir hatten auch den zweiten<br />

Irak-Krieg. Das alles hat der <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

weitgehend unbeschadet überstanden.<br />

Beweis sind mehr als elf Prozent Rendite<br />

im Jahresschnitt seit Auflegung im Herbst<br />

1950.Wer damals einen Sparplan mit 50<br />

Euro Einzahlung im Monat startete, ist<br />

heute Millionär.<br />

Fondsgesellschaften müssen ihre Kunden<br />

aber auch darauf hinweisen, dass die<br />

Ergebnisse aus der Vergangenheit keine<br />

Garantie für die Zukunft darstellen …<br />

Garantien und eine hundertprozentige<br />

Sicherheit gibt es, wie eben bereits erwähnt,<br />

bei der Geldanlage selbstverständlich<br />

nicht. Und vorübergehend können die<br />

Risiken an den Aktienmärkten auch einmal<br />

vergleichsweise groß sein. Deshalb<br />

zielen wir mit dem <strong>ADIG</strong> Fondak auf<br />

langfristig orientierte Anleger, die ihren<br />

Vermögensaufbau vorzugsweise mit einem<br />

Sparplan bedienen. Zum einen nimmt<br />

das Risiko bei Aktienfonds-Investments<br />

mit wachsendem zeitlichen Horizont ab.<br />

Andererseits kann man gerade mit Hilfe<br />

eines Sparplans längerfristig die an den<br />

Börsen üblichen Schwankungen zum<br />

eigenen Vorteil nutzen.<br />

In welchen Branchen finden Sie derzeit<br />

Ihre Value-Aktien?<br />

Um dies noch mal vorwegzuschicken:<br />

Grundsätzlich verfolgen wir keinen Branchenansatz,<br />

sondern wir konzentrieren<br />

uns auf Einzelwerte. Dies schließt aber auch<br />

ein, dass sich die von uns favorisierten<br />

Einzelwerte bisweilen in bestimmten Sek-<br />

LEBENSWERTE<br />

EXPERTENGESPRÄCH 27<br />

toren kumulieren. Unter Value-Aspekten<br />

nach wie vor aussichtsreich sind Automobilwerte<br />

wie VW und DaimlerChrysler<br />

und auch die großen Versorger wegen<br />

ihres hohen Cashflows und der ansehnlichen<br />

Dividendenrendite. Auch Maschinenbauer<br />

– Stichwort: Exportweltmeister<br />

Deutschland – haben ausgezeichnete<br />

Perspektiven.<br />

Und Sie selbst? Den ältesten deutschen<br />

Aktienfonds mit mittlerweile 1,5 Milliarden<br />

Euro Vermögen und hunderttausenden<br />

von Kleinanlegern zu managen –<br />

ist das mitunter auch eine Bürde?<br />

Seitdem ich im Jahr 1998 die Verantwortung<br />

für den <strong>ADIG</strong> Fondak übernommen<br />

habe, bin ich mir der großen Verantwortung<br />

bewusst. Die Wertentwicklung des<br />

Fonds beweist, dass wir bislang fast immer<br />

die richtigen Entscheidungen getroffen<br />

haben. Dabei liegt die Betonung auf „wir“.<br />

Denn die <strong>ADIG</strong>/COMINVEST hat sechs<br />

Branchenteams mit erfahrenen und erstklassigen<br />

Analysten, ohne die der <strong>ADIG</strong><br />

Fondak heute nicht das wäre, was er ist.<br />

Und was schauen Sie sich demnächst<br />

im Fernsehen an?<br />

Die Pressekonferenz, bei der wir erfahren,<br />

was im Koalitionsvertrag steht.


Im internationalen Vergleich müssen sich deutsche Aktienfonds<br />

nicht verstecken. Im Gegenteil: Mit Wertentwicklungen<br />

von im Schnitt 8,0 Prozent in den letzten 20 Jahren schlagen<br />

sie europäische und internationale Aktienfonds. Nach Angaben<br />

einer aktuellen Studie des BVI legten Europafonds im 20-Jahres-<br />

Schnitt 7,6 Prozent Rendite vor. Das Schlusslicht bilden mit 7,3<br />

Prozent die internationalen Fonds. Absolute Spitzenreiter in der<br />

Wertentwicklung sind derzeit die gemischten Fonds mit Anlageschwerpunkt<br />

Deutschland. Mit satten 8,5 Prozent gehen sie<br />

als die Gewinner aus dem Rennen. In der Regel sind gemischte<br />

Fonds durch den Rentenanteil im Portfolio defensiver ausgerichtet<br />

und bleiben in der Wertentwicklung hinter den Aktienfonds.<br />

Die bessere Entwicklung im Vergleich zu reinen Aktienfonds<br />

verdanken sie insbesondere der langandauernden Börsenbaisse<br />

der Jahre 2000 bis 2003. Analystenmeinungen zufolge<br />

bleiben Fonds mit dem Fokus Deutschland weiterhin attraktiv.<br />

Denn: Die heimischen Märkte sind nach wie vor günstig bewertet.<br />

Der Nachholbedarf im Bereich Investmentfondsanlagen<br />

wirkt sich zudem positiv aus. Obwohl die Altersvorsorge Hauptmotiv<br />

der Deutschen für das Sparen ist, legen im Vergleich zu<br />

den USA lediglich 26 Prozent der Haushalte in Fonds an. Jeder<br />

zweite Amerikaner dagegen besitzt einen Investmentfonds.<br />

Reichliches Investitionspotenzial ist noch vorhanden. Das<br />

wachsende Vertrauen in Aktien und Fonds im Allgemeinen<br />

bestätigen auch Sprecher des Fondsverbandes BVI. Das Urgestein<br />

der deutschen Fondsbranche, der <strong>ADIG</strong> Fondak, trägt zu<br />

solchen Entwicklungen bei. Er ist ein Beweis für die Leistungsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft. Neben dem <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

runden die Deutschlandfonds <strong>ADIG</strong> Fondra, Nürnberger<br />

<strong>ADIG</strong> A und <strong>ADIG</strong> Adiselekt das Angebot für die individuellen<br />

Bedürfnisse verschiedener Anlegertypen ab.<br />

LEBENSWERTE<br />

FONDSPORTRÄT 2 29<br />

Großwetterlage Deutschlandfonds: Stabiles Hoch<br />

» Von Selime Celik<br />

Deutschland gehört nach wie vor zu den spannendsten Märkten in Europa. Die Kurse an den heimischen<br />

Börsen sind dieses Jahr schneller gestiegen als an vielen anderen Aktienmärkten in Europa oder den USA.<br />

Deutsche Unternehmen sind Nutznießer des internationalen Wirtschaftswachstums. Sie profitieren davon,<br />

dass ihre Produkte auf dem Weltmarkt stark gefragt sind. Nach Angaben des Bundesverbandes Investment<br />

und Asset Management (BVI) sind deutsche Aktienfonds sogar über 30 Jahre die im Durchschnitt renditeträchtigste<br />

Fondsanlage. Neben dem Qualitätsfonds Fondak hat die <strong>ADIG</strong> noch weitere attraktive Deutschlandfonds<br />

im Angebot.<br />

■ FONDS FÜR JEDEN GESCHMACK<br />

Defensiveren Anlegern, die ertragreiche Investitionen suchen,<br />

bietet das Pendant des <strong>ADIG</strong> Fondak, der gemischte Fonds<br />

<strong>ADIG</strong> Fondra, mit einem Schuss Renten im Portfolio ein gutes<br />

Sicherheitsnetz. Die sportlichere Variante sind reine Aktienfonds<br />

– wie der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A oder <strong>ADIG</strong> Adiselekt –, die<br />

Rendite-Vergleich verschiedener Fondskategorien<br />

Fondskategorien | Jahre<br />

Gemischte deutsche Fonds | 20<br />

Deutsche Aktienfonds | 20<br />

Europäische Aktienfonds | 20<br />

Internationale Aktienfonds | 20<br />

Gemischte deutsche Fonds | 15<br />

Deutsche Aktienfonds | 15<br />

Europäische Aktienfonds | 15<br />

Internationale Aktienfonds | 15<br />

Gemischte deutsche Fonds | 10<br />

Deutsche Aktienfonds | 10<br />

Europäische Aktienfonds | 10<br />

Internationale Aktienfonds | 10<br />

8,5 %<br />

8,0 %<br />

7,6 %<br />

7,3 %<br />

7,7 %<br />

6,6 %<br />

6,5 %<br />

6,1 %<br />

Deutsche Aktienfonds entwickelten sich im 10-, 15- und 20-Jahres-Schnitt besser<br />

als europäische und internationale Aktienfonds. In der kurzfristigen Betrachtung von<br />

10 Jahren ist die jüngste Börsenbaisse noch zu spüren.<br />

6,9 %<br />

5,7 %<br />

5,2 % BVI<br />

5,5 % Quelle:


30<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

FONDSPORTRÄT 2 LEBENSWERTE<br />

WERTENTWICKLUNG 1-JAHRES-SICHT (Stand: 30. September)<br />

Wertentwicklung in %<br />

9/04<br />

<strong>ADIG</strong> Adiselekt<br />

Nürnberger <strong>ADIG</strong> A<br />

<strong>ADIG</strong> Fondra<br />

12/04<br />

meist auch höhere Renditen erzielen. Für Anleger, die als Anlageschwerpunkt<br />

Deutschland bevorzugen, dennoch an den<br />

Chancen der europäischen Märkte beteiligt sein wollen, ist der<br />

Nürnberger <strong>ADIG</strong> A eine interessante Option. Er investiert vorrangig<br />

in deutsche Aktien. Mit der Beimischung europäischer<br />

Titel eröffnet der Fonds Anlegern zusätzliche Gewinnchancen.<br />

Für betont chancenorientierte Investoren, die innerhalb Deutschlands<br />

anlegen wollen, empfiehlt sich der <strong>ADIG</strong> Adiselekt. Er profitiert<br />

von Wachstumschancen kleinerer und mittelgroßer deutscher<br />

Unternehmen.<br />

<strong>ADIG</strong> Fondra<br />

3/05<br />

30.9.05<br />

Er stand stets im Schatten seines jüngeren Bruders. Nie erreichte<br />

der <strong>ADIG</strong> Fondra den Ruhm des <strong>ADIG</strong> Fondak, der die Anleger<br />

noch heute in seinen Bann zieht. Anders als der <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

investiert der <strong>ADIG</strong> Fondra nämlich nicht ausschließlich in<br />

Aktien, sondern mischt Rentenpapiere bei. Aus diesem Grund<br />

entwickelte sich der Fonds nicht ganz so rasant wie der Fondak,<br />

aber dennoch hat der <strong>ADIG</strong> Fondra 55 Jahre nach seinem Debüt<br />

viel zu bieten. Im Sommer 1950 wurde der <strong>ADIG</strong> Fondra<br />

als erster deutscher Mischfonds ins Leben gerufen. Seit seiner<br />

Auflage konnte er stolze 12.000 Prozent an Wert zulegen. Aufs<br />

Jahr gerechnet, ergibt sich eine Rendite von 9,1 Prozent. Als<br />

Anlagefokus hat sich der <strong>ADIG</strong> Fondra Deutschland gesetzt.<br />

Aus dem DAX pickt er sich einzelne Titel heraus, die entweder<br />

gute Fundamentaldaten aufweisen oder aber unterbewertet<br />

sind. In erster Linie setzt er auf die sog. Large Caps mit einer<br />

6/05<br />

+54,0 %<br />

+28,7 %<br />

+17,0 %<br />

Deutsche Aktien haben in den vergangenen zwei Jahren ansehnliche Gewinne erwirtschaftet.<br />

Auf 1-Jahres-Sicht konnten Anleger mit den Deutschlandfonds <strong>ADIG</strong> Fondra,<br />

Nürnberger <strong>ADIG</strong> A und <strong>ADIG</strong> Adiselekt Renditen zwischen 17 und 54 % verbuchen.<br />

Marktkapitalisierung von einer bis zehn Milliarden Euro. Manchmal<br />

kommt es auch vor, dass Werte aus dem MDAX oder Tec-<br />

DAX beigemischt werden. Das ist allerdings eher die Ausnahme.<br />

Nach Marktlage verändert sich der Anteil der im Portfolio gehaltenen<br />

Aktien. 30 Prozent sind das Minimum im Fonds. Nach<br />

Bedarf wird diese Position auf bis zu 70 Prozent erhöht. „Die<br />

Kunst dabei ist, auf den richtigen Markt zu setzen“, erklärt Fondsmanager<br />

Ulrich. Mit derzeit 65 Prozent Aktienanteil hat das<br />

Management eine gesunde Mischung gewählt. Im laufenden<br />

Jahr hat der Fonds 10,3 Prozent an Wert gewonnen. Zwar hat der<br />

jüngere der beiden Fonds, der <strong>ADIG</strong> Fondak, in diesem Jahr<br />

eine Wertentwicklung von 24,8 Prozent vorgelegt, er ist allerdings<br />

mit der Fokussierung auf reine Aktientitel auch entsprechend<br />

offensiv ausgerichtet. Investoren, die defensiv aufgestellt sind,<br />

sollten sich für den <strong>ADIG</strong> Fondra entscheiden. Eine Mindestanlagedauer<br />

von drei Jahren sollte nicht unterschritten werden.<br />

Nürnberger <strong>ADIG</strong> A<br />

Lange Zeit war der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A Aushängeschild der<br />

Aktienfondsbranche. Aufgrund seiner chancenorientierten<br />

Ausrichtung entwickelte sich der Aktienfonds lange Zeit sehr<br />

erfreulich. Die Baisse der Jahre 2000 bis 2003 hat den Nürnberger<br />

<strong>ADIG</strong> A nicht verschont. Der Fonds verlor deutlich an<br />

Wert. Heidrun Heutzenröder, die Deutschlands Qualitätsfonds<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak managt, sollte den Fonds wieder auf Kurs bringen.<br />

Seither blickt der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A wieder auf eine<br />

positive Bilanz. Er schlägt in der Wertentwicklung den Deutschen<br />

Aktienindex (DAX). Während der DAX auf Jahressicht<br />

(Stand: 30. September 2005) rund 23 Prozent zugelegt hat,<br />

schlägt ihn der Nürnberger <strong>ADIG</strong> A mit einer Wertentwicklung<br />

im Vergleichszeitraum von 28 Prozent. Nach wie vor investiert<br />

das Management vorwiegend in wachstumsorientierte Titel<br />

aus Deutschland. Unter den größten Positionen sind neun<br />

Unternehmen aus dem DAX enthalten. Lediglich der französische<br />

Mineralölkonzern TotalFinaElf bildet einen Gegenpol.<br />

Mit der Beimischung europäischer Aktien profitiert der Fonds<br />

von branchenspezifischen Chancen, beispielsweise der Ölindustrie.<br />

Die größten Positionen im Fonds sind Titel wie Allianz,<br />

Siemens, Deutsche Bank, E.ON und BASF. Solide Unternehmensgewinne<br />

und niedrige Bewertungen von Aktien im eigenen<br />

Land geben weiterhin positive Impulse für die Zukunft.<br />

Unter der Regie von Heidrun Heutzenröder sollte sich der<br />

Fonds weiterhin gut entwickeln. Anleger, die auf die großen<br />

DAX-Titel und eine europäische Beimischung bauen, sind mit<br />

dem Nürnberger <strong>ADIG</strong> A für die Zukunft gerüstet.<br />

<strong>ADIG</strong> Adiselekt<br />

Der sportlichste unter den Deutschlandfonds ist der <strong>ADIG</strong><br />

Adiselekt, der auf sog. Small- und Midcaps baut. Das Aufspüren<br />

von erfolgversprechenden kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen erfordert zwar größeren Aufwand, aber gleichzeitig<br />

eröffnen sie dem aktiven Management auch mehr Chancen.<br />

Fondsmanager Ralf Walter setzt auf die Anlagephilosophie des<br />

„Stockpicking“: Unternehmen, die günstig bewertet sind oder<br />

ungewöhnliche Wachstumsaussichten haben, kommen in<br />

das Portfolio des <strong>ADIG</strong> Adiselekt. Er nimmt sich viel Zeit für die<br />

Auswahl der Firmen und für die Gespräche mit dem Management<br />

des Unternehmens. „Die besten Investmentideen lassen<br />

sich im direkten Kontakt besser entwickeln als durch die Analyse<br />

von Datenbanken. Bis zu zwei Gespräche am Tag gehören<br />

dabei zu meinem Alltagsgeschäft“, so Walter. Die gute Wertentwicklung<br />

des Deutschlandfonds sowohl über die gesamte<br />

Laufzeit als auch über kurzfristigere Zeiträume von drei Jahren<br />

verdankt der <strong>ADIG</strong> Adiselekt hauptsächlich dem Gespür des<br />

Managements,Trends zu entdecken. Sowohl die Solarindustrie<br />

als auch deutsche Immobilienwerte haben sich dabei bewährt.<br />

„Mut und ein gutes Gespür muss man als Fondsmanager bei<br />

solchen Investitionen schon mitbringen.“ Zudem profitierte<br />

der Adiselekt von den Restrukturierungsmaßnahmen der MDAXund<br />

SDAX-Unternehmen seit 2002. „Der Markt ist bereinigt.<br />

Die jetzt am Markt übrigen Unternehmen haben gute Wachs-<br />

LEBENSWERTE<br />

FONDSPORTRÄT 2 31<br />

tumschancen – sind aber im europäischen Vergleich nach wie<br />

vor unterbewertet und bergen weiteres Kurspotenzial“, davon<br />

ist Walter überzeugt. Allein in den vergangenen drei Jahren<br />

erwirtschaftete der Fonds absolut 156,8 Prozent an Wert. Die<br />

Benchmark (60 % MDAX, 30 % TecDAX, 10 % SDAX) erreichte<br />

dagegen lediglich 63,9 Prozent. Dabei ist die Binnenkonjunktur<br />

in Deutschland noch nicht einmal angesprungen. Investitionsideen<br />

gibt es trotzdem reichlich. Zurzeit baut Walter auf Neuemissionen.<br />

Anstehende IPOs versprechen neue Chancen.<br />

Alternative Energien gehören nach wie vor zu den aussichtsreichsten<br />

Branchen. Mittelfristig bis langfristig orientierte Anleger<br />

dürften im <strong>ADIG</strong> Adiselekt einen guten Freund finden.<br />

„Je länger der Anlagehorizont in Aktienfonds ist, desto größer<br />

ist auch die Wahrscheinlichkeit, als Gewinner hervorzugehen“,<br />

so Walter.<br />

■ FAZIT<br />

Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist recht gut. Hinter<br />

der bisherigen Wertentwicklung deutscher Aktien stecken aber<br />

vor allem ausländische Investoren.Was fehlt, ist das Vertrauen<br />

im Inland und eine größere Bereitschaft, wieder Geld auszugeben.<br />

Mit einer starken Binnenkonjunktur kann Deutschland<br />

wieder zur alten Form gelangen. Dann scheint zumindest am<br />

deutschen Aktienhimmel öfter mal die Sonne.


32<br />

STEUERN LEBENSWERTE<br />

» Von Selime Celik<br />

Steuern sparen<br />

Entscheiden Sie, wie viel Sie abgeben<br />

Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, hat auch das Recht, sie zu sparen.<br />

Die Legislative hat im Gesetzestext ganz bewusst Möglichkeiten geschaffen,<br />

wie sich die Steuerpflichtigen besser stellen können. Doch<br />

wer erst am Jahresende darüber nachdenkt, wie er Steuern sparen<br />

kann, kommt in der Regel selten zu wirklich guten Lösungen. Eine<br />

echte Steueroptimierung beginnt deshalb bereits lange vor der Steuererklärung<br />

am Jahresende. Fonds wie der <strong>ADIG</strong> Adireth und der <strong>ADIG</strong><br />

Genussscheinfonds reduzieren das Steuerergebnis.<br />

Wenn der Fiskus zugreift, schmälert sich die Rendite. Denn<br />

Kapitaleinkünfte wie Zinsen und Dividenden sind weitgehend<br />

steuerpflichtig, deshalb auch die Ausschüttungen von Aktienund<br />

Rentenfonds. Je geringer der Ertrag nach Steuern bei der<br />

Geldanlage, desto weniger Kapital steht zur Wiederanlage zur<br />

Verfügung und desto weniger macht sich der Zinseszins-Effekt<br />

in der Geldanlage bemerkbar. Anleger sollten daher sämtliche<br />

legale Möglichkeiten nutzen, um die Netto-Renditen der Investitionen<br />

zu erhöhen.<br />

■ IN STEUEROPTIMIERTE FONDS INVESTIEREN<br />

Möglichkeiten, die Einkommensteuerlast zu senken, gibt es<br />

viele. Die intelligenteste ist, auf steueroptimierte Produkte wie<br />

den <strong>ADIG</strong> Adireth oder den <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds zu setzen.<br />

Besonders geeignet sind steueroptimierte Fonds für Anleger,<br />

die ihren Sparerfreibetrag, der zuletzt im vergangenen Jahr<br />

von 1.550 Euro auf 1.370 Euro gesenkt worden ist, bereits voll<br />

ausgeschöpft haben. Unterstellt man, dass eine Anlage eine<br />

Durchschnittsrendite von sechs Prozent abwirft, dann reicht<br />

ein Anlagebetrag von 25.000 Euro aus, damit der Freibetrag<br />

ausgereizt ist. Darüber hinausgehende Zinserträge unterliegen<br />

dem vollen Zugriff des Finanzamts.Wertzuwächse hingegen<br />

bleiben steuerfrei, wenn die zwölfmonatige Spekulationsfrist<br />

eingehalten worden ist. Auf Fondsebene, also bei Transaktionen<br />

des Fondsmanagements, gilt die Spekulationsfrist nicht. Der<br />

Kauf und Verkauf von Wertpapieren ist jederzeit möglich, ohne<br />

dass sich das Finanzamt dafür interessiert. Fonds sind damit<br />

steuerlich besser gestellt als eine Direktanlage in Aktien. Die<br />

langfristigen Wertzuwächse von Aktienfonds resultieren meist<br />

zu über 80 Prozent aus steuerfreien Kursgewinnen und nur zu<br />

einem geringen steuerpflichtigen Teil aus Dividenden-Ausschüttungen.<br />

Rentenfonds dagegen scheinen auf den ersten<br />

Blick unter steuerlichen Gesichtspunkten weniger attraktiv. Bei<br />

näherer Betrachtung gilt das aber nicht für alle Exemplare.<br />

Denn Rentenfonds wie der <strong>ADIG</strong> Adireth und der <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />

bieten neben der steuerlichen Optimierung einen<br />

möglichst hohen Nettogewinn bei überschaubarem Risiko.<br />

Steuerfreier Anteil im <strong>ADIG</strong> Adireth<br />

Jahr<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

Aug. 2005<br />

78 %<br />

86 %<br />

87 %<br />

94 %<br />

0 %<br />

88 %<br />

82 %<br />

95 %<br />

99 %<br />

93 %<br />

98 %<br />

steuerfrei steuerpflichtig<br />

22 %<br />

14 %<br />

13 %<br />

6 %<br />

100 %<br />

12 %<br />

18 %<br />

5 %<br />

1 %<br />

7 %<br />

2 %<br />

In den vergangenen Jahren blieben die Renditen im <strong>ADIG</strong> Adireth vom Finanzamt<br />

weitgehend unbehelligt. In diesem Jahr bleibt der Ertrag des Fonds fast zur Gänze<br />

steuerfrei.<br />

Wertentwicklung nach Steuern<br />

Jahr<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

Aug. 2005<br />

Seit der Erstauflage des Fonds wurden Renditen im Schnitt von 5,5 % erzielt.<br />

Netto erhielten die Anleger 4,4 % Rendite.<br />

11,9 %<br />

6,5 %<br />

6,7 %<br />

10,5 %<br />

– 2,9 %<br />

6,5 %<br />

4,2 %<br />

4,9 %<br />

6,8 %<br />

3,7 %<br />

2,7 %


34<br />

STEUERN LEBENSWERTE<br />

<strong>ADIG</strong> Adireth<br />

Die Bruttorenditen herkömmlicher Rentenfonds liegen zwar<br />

höher als beim <strong>ADIG</strong> Adireth. In der Nettobetrachtung sind<br />

Investitionen in steueroptimierte Fonds aber durchaus lohnend.<br />

Die gewöhnlichen Rentenfonds weisen unterm Strich<br />

meist geringere Nettorenditen auf und sind zudem höheren<br />

Schwankungen ausgesetzt als der <strong>ADIG</strong> Adireth. Mit einem<br />

steueroptimierten Produkt sind sie demnach gar nicht zu vergleichen.<br />

Die Strategie des Euro-Rentenfonds ist recht simpel:<br />

Fondsmanager Ulrich Teutsch wandelt die steuerpflichtigen<br />

Zinserträge in steuerfreie Kursgewinne um, und zwar sehr<br />

erfolgreich: Im letzten Jahr wurde der Fonds in der Kategorie<br />

„Renten Europa“ sogar mit dem Fund Award gekürt. Aufgabe<br />

das Fondsmanagements ist es, die Nachsteuerrendite so hoch<br />

wie möglich zu halten. „Ich kaufe deshalb niedrig verzinste<br />

Anleihen, die ein ausreichendes Maß an Sicherheit bieten“,<br />

erklärt Teutsch. Darunter beispielsweise sogenannte Niedrig-<br />

<strong>ADIG</strong> ADIRETH WERTENTWICKLUNG 3 JAHRE<br />

Adig Genussscheinfonds<br />

25<br />

Wertentwicklung in %<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

1.10.02 12/02 3/03<br />

6/03<br />

9/03<br />

12/03<br />

+16,6 %<br />

3/04<br />

6/<br />

FONDSPORTRÄT <strong>ADIG</strong> ADIRETH<br />

Art des Fonds Rentenfonds<br />

Chance-Risiko-Profil Ertrag Wachstum Chance<br />

Verwaltungsgesellschaft COMINVEST Asset Management GmbH<br />

Wertpapierkennnummer 976955<br />

ISIN-Code DE0009769554<br />

Auflagedatum 04.01.1994<br />

Ertragsverwendung thesaurierend<br />

Fondswährung Euro<br />

Ausgabeaufschlag 3,00 %<br />

Verwaltungsvergütung 0,6 % p. a.<br />

Stetiges Bergauf in den vergangenen 3 Jahren zeichnet den <strong>ADIG</strong> Adireth aus. Anders als bei gewöhnlichen Rentenfonds bleibt die Rendite fast vollständig steuerfrei.<br />

<strong>ADIG</strong> GENUSSSCHEINFONDS WERTENTWICKLUNG 3 JAHRE<br />

Adig Genussscheinfonds<br />

Wertentwicklung in %<br />

25<br />

+21,6 %<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

1.10.02 12/02 3/03<br />

6/03<br />

9/03<br />

12/03<br />

3/04<br />

Kupon-Anleihen. Darüber hinaus investiert er in Genussscheine.<br />

Besonders die Genussscheine von Privatbanken<br />

stehen dabei auf der Kaufliste des Managements. Auch diese<br />

Anlageform ist steuerbegünstigt, da Nominalzinsen den<br />

Börsenkursen der Genussscheine hinzuaddiert werden und<br />

so auf Fondsebene steuerfreie Kursgewinne realisiert werden<br />

können. Schließlich wird das Fondsportfolio angereichert<br />

mit Wandelanleihen und Fremdwährungsanleihen. Bei beiden<br />

Wertpapierarten ist die Aussicht auf steuerfreie Gewinne<br />

besonders gut. Die Strategie geht auf: Seit der Erstauflage<br />

1994 konnte der <strong>ADIG</strong> Adireth eine Wertsteigerung von insgesamt<br />

knapp 84 Prozent aufs Parkett legen – davon waren<br />

weit über 80 Prozent steuerfrei. Pro Jahr ergibt sich eine<br />

Nettorendite von 4,4 Prozent. Eine beachtliche Wertsteigerung,<br />

zieht man das geringe Risiko des Fonds in Betracht.<br />

FONDSPORTRÄT <strong>ADIG</strong> GENUSSSCHEINFONDS<br />

Art des Fonds Rentenfonds<br />

Chance-Risiko-Profil Ertrag Wachstum Chance<br />

Verwaltungsgesellschaft COMINVEST Asset Management GmbH<br />

Wertpapierkennnummer 978691<br />

ISIN-Code DE0009786913<br />

Auflagedatum 16.07.2001<br />

Ertragsverwendung ausschüttend<br />

Fondswährung Euro<br />

Ausgabeaufschlag 3,00 %<br />

Verwaltungsvergütung 0,8 % p. a.<br />

Der steueroptimierte <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds erreicht mit 21,6 % Rendite im 3-Jahres-Schnitt eine respektable Entwicklung. Auchdie Rendite des <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />

bleibt nahezu steuerfrei.<br />

<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />

Der ebenfalls steueroptimierte <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds investiert<br />

überwiegend in Genussscheine und Wandelanleihen.<br />

Auch bei diesem Fonds ist das Ziel des Fondsmanagements,<br />

eine langfristig hohe Nachsteuerrendite zu erzielen. „Genussscheine<br />

haben die Eigenheit, dass der zeitanteilige Zins zwischen<br />

zwei Ausschüttungen nicht separat ausgewiesen, sondern<br />

dem Börsenkurs eines solchen Wertpapiers zugeschlagen<br />

wird“, erläutert Fondsmanager Ulrich Teutsch. Auf diese Weise<br />

werden an sich steuerpflichtige Erträge in steuerfreie Kursgewinne<br />

umgewandelt, sofern die Spekulationsfrist von einem<br />

Jahr eingehalten wird. Neben Genussscheinen investiert der<br />

<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds auch in Wandelanleihen, die sich auf<br />

deutsche Aktien beziehen.Wandelanleihen sind eine Mischung<br />

aus Aktien und Anleihen und gehören zu den defensiven Anlageinstrumenten.<br />

Ihr Vorteil: Sie kombinieren die Stabilität von<br />

Anleihen mit den Chancen des Aktienmarktes. Das Ziel ist,<br />

LEBENSWERTE<br />

STEUERN 35<br />

höhere Renditen als am Anleihenmarkt und eine stetigere Entwicklung<br />

als am Aktienmarkt zu erreichen. Auch hier bleiben<br />

die Renditen nahezu steuerfrei. In den vergangenen Jahren waren<br />

die Erträge des <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds nach Ablauf der Spekulationsfrist<br />

komplett steuerfrei. Das strebt das Fondsmanagement<br />

auch in Zukunft an. Die Rendite des Fonds beträgt seit<br />

Erstauflage 2001 über sechs Prozent im Jahres-Schnitt. Wegen<br />

der sorgfältigen Titelauswahl und der breiten Streuung im<br />

Fonds sind die Risiken gegenüber einer Direktanlage gemindert.<br />

■ FAZIT<br />

Wer seine Ersparnisse steuerlich optimieren möchte, muss nicht<br />

auf unternehmerische Beteiligungen wie Medien- oder Solarfonds<br />

ausweichen. Bei steueroptimierten Produkten sparen Anleger<br />

tatsächlich Steuern. Geschlossene Fonds verlagern die<br />

Abgaben an das Finanzamt lediglich in die Zukunft.


Bitte kein Sparbuch » Von Selime Celik<br />

Fonds-Sparpläne für Kids bieten mehr Rendite<br />

Wer aus einem kleinen Vermögen ein großes machen will, benötigt<br />

neben dem nötigen Glück, Disziplin und der richtigen Strategie vor<br />

allem eines: Zeit. Das ist das Wertvollste, was Kinder besitzen.Wer schon<br />

mit der Geburt seines Sprösslings die finanzielle Vorsorge startet,<br />

stellt für die Zukunft die richtigen Weichen. Dabei bieten Fondssparpläne<br />

höhere Renditen als Sparbücher.<br />

Oft ist es reine Bequemlichkeit oder auch schlicht Unwissen,<br />

dass viele Eltern an Sparmodellen festhalten, die wenig oder<br />

überhaupt keine Zinsen abwerfen.Tradition ist es gewiss geworden,<br />

seinem Kind ein gewöhnliches Sparbuch mit auf den<br />

Weg zu geben. Die vermeintlichen Vorteile, wie feste Zinsen,<br />

variable Kündigungsfristen und schnelle Verfügbarkeit des Geldes,<br />

sind im Vergleich zu Fondssparplänen schon lange passé.<br />

Investmentfonds können über längere Anlagezeiträume weitaus<br />

höhere Wertentwicklungen als Sparbücher an den Tag<br />

legen.Vor allem aber bieten Fonds neben überdurchschnittlich<br />

hohen Renditen auch individuelle Einzahlungsmodalitäten<br />

und Flexibilität bei den Auszahlungen. Anders als beim Sparbuch<br />

binden die Eltern keine Laufzeiten. Es bedarf keiner Einhaltung<br />

von Kündigungsfristen. Ob Einmaleinzahlungen oder monatliche<br />

Sparpläne – ein breites Spektrum von Anlagemöglichkeiten<br />

macht Investmentfonds immer beliebter. Ein Beispiel<br />

soll die Renditestärke von Fondssparplänen deutlich machen:<br />

Zahlen Eltern über einen Zeitraum von 18 Jahren monatlich<br />

150 Euro auf dem Sparbuch ein, beläuft sich die Summe der<br />

Einzahlungen auf 32.400 Euro. Diese Anlage gewinnt bei einer<br />

jährlichen Verzinsung von 1,5 Prozent – etwa in einem Sparbuch<br />

– nur 3.141 Euro an Wert. Die Investition in einen Rentenfonds<br />

bringt in der Regel im Jahr durchschnittlich sechs Prozent<br />

ein: Bei einer Investition in den <strong>ADIG</strong> Adirenta, der mit einer<br />

jährlichen Wertentwicklung von 6,9 Prozent eine überdurchschnittlich<br />

gute Rendite erzielt, läge das Plus bei knapp 30.000<br />

Euro. Legt man die Wertentwicklung eines Aktienfonds wie<br />

des <strong>ADIG</strong> Fondak mit elf Prozent p. a. zugrunde, ergibt sich ein<br />

stattlicher Gewinn von knapp 60.000 Euro (siehe nebenstehende<br />

Grafik). Das Beispiel zeigt, dass bereits kleine Veränderungen<br />

in der Wertentwicklung genügen, um ein deutlich höheres<br />

Endkapital zu gewinnen. Ein gezielter Vermögensaufbau mit<br />

Fondssparplänen hilft der Zukunft Ihres Kindes demnach<br />

LEBENSWERTE<br />

ANLAGESTRATEGIE 37<br />

mehr als jahrelanges Einzahlen auf ein Sparbuch.Viele glauben<br />

auch, es lohne sich nicht, geringe Beträge anzulegen. Dies ist<br />

jedoch ein Trugschluss. Fondssparpläne für Kinder sind bereits<br />

bei einer Anlagesumme von 25 Euro pro Monat möglich und<br />

sinnvoll.Werden 25 Euro über 25 Jahre angelegt, beträgt die<br />

Einzahlung 7.500 Euro. Erzielt die Anlage lediglich zwei Prozent<br />

pro Jahr an Rendite – ähnliche Wertsteigerungen sind beim<br />

Sparbuch zu erwarten –, ergibt sich ein Gewinn von 1.750 Euro.<br />

Unterstellt man Renditen in Höhe von fünf und acht Prozent,<br />

steigert sich der Gewinnbetrag auf 6.503 Euro oder 14.282 Euro:<br />

ein zusätzliches Geschenk, das Sie Ihrem Kind auf dem Weg in<br />

die Zukunft mitgeben können. Ob Führerschein, das eigene Auto<br />

oder eine Ausbildung an einer teuren Modeschule – mit einem<br />

Vorsorgeplan können Wünsche in die Tat umgesetzt werden.<br />

Wertentwicklung verschiedener Anlageformen<br />

Wertzuwachs nach 18 Jahren<br />

Summe der eingezahlten Beträge (32.400 Euro)<br />

3.141 Euro<br />

= 1,5 % p. a.<br />

Sparbuch mit<br />

gesetzlicher Kündigungsfrist<br />

28.625 Euro<br />

= 6,9 % p. a.<br />

Rentenfonds<br />

<strong>ADIG</strong> Adirenta<br />

59.059 Euro<br />

= 11 % p. a.<br />

Aktienfonds<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak<br />

Die Renditekraft von Fondsanlagen schlägt deutlich herkömmliche Anlagen<br />

wie das Sparbuch.


38<br />

ANLAGESTRATEGIE LEBENSWERTE<br />

■ MIT SYSTEM ZU EINEM KLEINEN VERMÖGEN<br />

Mit Fondssparplänen können Eltern für die Zukunft ihres Nachwuchses<br />

eine Menge Geld auf die hohe Kante legen – und in<br />

Zeiten, die geprägt sind von Zukunftsängsten, ist dies auch vonnöten.<br />

Während allgemeine Unsicherheiten am Arbeitsmarkt<br />

herrschen und die Aussichten auf Ausbildungsplätze schlecht<br />

sind, hält der Trend zur „Höherqualifizierung“ weiter an. Die<br />

Berufschancen für Akademiker sind eben immer noch die<br />

besten. Ein Indiz dafür ist die niedrige Arbeitslosenquote unter<br />

den Hochschulabsolventen. Selbst die aktuell erhobenen Studiengebühren<br />

können der Tendenz zu mehr Bildung nichts<br />

anhaben. Die Kosten für ein Studium sind dennoch nicht zu<br />

Beispielrechnung <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />

Angenommene Wertentwicklung: 6,90 %<br />

Ausgabeaufschlag: 3,00 %<br />

Anlagebetrag: 150 Euro<br />

Anlagezeitraum: 18 Jahre<br />

Voraussichtliches Endkapital: 61.025 Euro<br />

Summe der Einzahlungen: 32.400 Euro<br />

Wertzuwachs: 28.625 Euro<br />

unterschätzen. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Deutschen<br />

Studentenwerks. Demnach belaufen sich die Lebenshaltungskosten<br />

eines Studenten auf bis zu 700 Euro im Monat. Bei einer<br />

Studiendauer von 5 Jahren entstehen Kosten in Höhe von<br />

42.000 Euro. Die Studiengebühren hinzugerechnet ergibt sich<br />

eine Summe von 51.000 Euro. Eingerechnet sind dabei weder<br />

mögliche Auslandssemester noch die Kosten einer Privatuniversität.<br />

Es verwundert daher nicht, dass Eltern schon frühzeitig<br />

beginnen, für Schul- oder Studiengebühren zu sparen. Ob<br />

es um das Studium geht, den Berufseinstieg oder die Familiengründung<br />

des Kindes, für jede Phase ist eine besondere<br />

Finanzplanung notwendig.<br />

Beispielrechnung <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

Angenommene Wertentwicklung: 11,00 %<br />

Ausgabeaufschlag: 5,00 %<br />

Anlagebetrag: 150 Euro<br />

Anlagezeitraum: 18 Jahre<br />

Voraussichtliches Endkapital: 91.459 Euro<br />

Summe der Einzahlungen: 32.400 Euro<br />

Wertzuwachs: 59.059 Euro<br />

Jahr 2005 2010 2015 2020<br />

Jahr 2005 2010 2015 2020<br />

Für diejeneigen, die größere Kursschwankungen vermeiden möchten, bieten sich defensive<br />

Rentenfonds wie der <strong>ADIG</strong> Adirenta an. Seit seiner Auflage blickt er auf eine Wertentwicklung<br />

von 6,9 % im Jahr zurück. Eine stolze Summe von 61.025 Euro könnte auch Ihr Sprössling<br />

sein Eigen nennen.<br />

Rechner unter www.adig.de<br />

Beide Beispiele wurden mit dem Sparplanrechner auf der <strong>ADIG</strong>-Homepage unter<br />

www.adig.de berechnet. In der Rubrik „Service & Tools“ finden Sie die Eingabemaske<br />

für Ihre ganz persönlichen Zahlenspiele – einfach ausprobieren, dann bekommt<br />

man schnell ein Gefühl für unterschiedliche Sparplan-Szenarien.<br />

Fondssparpläne am Beispiel von Renten- und Aktienfonds<br />

Wert in Euro Wert in Euro<br />

100.000<br />

90.000<br />

Wertzuwachs<br />

Einzahlung<br />

100.000<br />

90.000<br />

80.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

61.025 Euro<br />

70.000<br />

60.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

10.000<br />

Wertzuwachs<br />

Einzahlung<br />

91.459 Euro<br />

Gerade Aktienfonds sind bei längeren Laufzeiten als Anlage interessant. Zwar können Aktien<br />

für höhere Schwankungen – positiv wie negativ – im Depot sorgen. Doch ein Anlagezeitraum<br />

von 18 Jahren gilt als Langzeitinvestment, bei dem das kurzfristige Risiko erfahrungsgemäß<br />

gut über die Zeit verteilt ist. Die im Gegensatz zu Rentenfonds höheren Renditechancen<br />

der Aktie bescherten etwa dem <strong>ADIG</strong> Fondak ein durchschnittliches Plus von<br />

11 Prozent pro Jahr seit Auflage. Das bedeutet: im Vergleich zum <strong>ADIG</strong> Adirenta ein<br />

zusätzliches Plus von rund 30.000 Euro.<br />

Bitte beachten Sie, dass die Einschätzung der angenommenen Wertentwicklung in einem realistischen<br />

Verhältnis zur Marktsituation stehen sollte.<br />

■ REGELMÄSSIGKEIT UND KONTINUITÄT ZAHLEN SICH AUS<br />

Statt einmal einen festen Betrag anzulegen, lohnt es sich durchaus,<br />

regelmäßig feste Beträge zu sparen. Anders als bei Einmalanlagen<br />

müssen fallende Kurse für Sparpläne nicht unbedingt<br />

Nachteile mit sich bringen. Im Gegenteil: Gerade bei<br />

niedrigen Kursen kann für einen bestimmten Geldbetrag eine<br />

höhere Anzahl an Fondsanteilen nachgekauft werden. Ziehen<br />

die Märkte an, verringert sich der Durchschnittskostenpreis der<br />

gesamten Anlage. Dieser Effekt wird in der Finanzsprache als<br />

Durchschnittliche Renditen im Überblick<br />

Sparbuch<br />

Geldmarktfonds<br />

Wertsicherungsfonds<br />

Rentenfonds<br />

Aktienfonds<br />

Quelle: Schätzung COMINVEST<br />

1,5 % p. a.<br />

3 % p. a.<br />

4 % p. a.<br />

6 % p. a.<br />

8 % p. a.<br />

sog. Cost-Average-Effekt bezeichnet. Durch ihn können Renditechancen<br />

zusätzlich gesteigert werden. Neben dem Cost-Average-<br />

Effekt profitiert die Investition bei längerfristigen Geldanlagen<br />

vom Zinseszinseffekt. Dividenden und Zinsen erhöhen das angesparte<br />

Kapital. Durch die Wiederanlage der Zusatzerträge,<br />

die sich im Folgejahr wieder verzinsen, wird das Investment erneut<br />

aufgestockt. Auf diese Weise steigern sich Jahr für Jahr<br />

Anlagesumme und Ertrag. Je höher die Verzinsung ist und je<br />

länger das Investment läuft, desto stärker kommt der Zinses-<br />

Mögliche Motive für die Kindervorsorge<br />

■ Führerschein<br />

■ Auslandsstudium<br />

■ Auto<br />

■ Eigenheim<br />

■ Enkel


zinseffekt zum Tragen. Bei aller Vorsorge lässt sich im Leben<br />

aber nicht alles planen. Das Finanzkonzept eines Fondssparplans<br />

erlaubt deshalb jederzeit Veränderungen. Aus dem<br />

Depot sind beispielsweise auch regelmäßige Entnahmen<br />

möglich. Der Entnahmeplan am Beispiel des <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />

zeigt, wie Sie Ihre Kinder beispielsweise während des Studiums<br />

finanziell unterstützen können. Bei einem Startkapital<br />

von 60.000 Euro – wie in dem Anlagebeispiel über 18 Jahre<br />

oben errechnet – können dem Depot fünf Jahre lang monatlich<br />

500 Euro entnommen werden, um für laufende Kosten<br />

aufzukommen. Am Ende des Studiums stehen dann immer<br />

noch gut 47.000 Euro für die Weiteranlage zur Verfügung.<br />

Kleine Beträge lohnen sich: Mit 25 Euro viel erreichen<br />

Wertentwicklung | Anlagezeitraum: 25 Jahre<br />

2 % z. B. Sparbuch | 9.250 Euro<br />

5 % z. B. Rentenfonds | 14.003 Euro<br />

8 % z. B. durchschnittl. Aktienfonds | 21.782 Euro<br />

11% z. B. <strong>ADIG</strong> Fondak | 34.606 Euro<br />

Ein monatlicher Sparbetrag von 25 Euro über 25 Jahre auf dem Sparbuch brächte<br />

bei einer Verzinsung von 1,5 % 1.750 Euro an Zinsen ein. Dieselbe Einzahlung in den<br />

Aktienfonds <strong>ADIG</strong> Fondak dagegen brächte einen Gewinn von satten 27.106 Euro.<br />

■ AUF DIE RICHTIGE WAHL KOMMT ES AN<br />

Bei der Anlageentscheidung spielen das Alter der Kinder und die<br />

individuelle Risikoneigung der Eltern eine wesentliche Rolle.<br />

Langfristige Anlage: Aktienfonds empfohlen<br />

Je länger der Anlagehorizont eines Aktienfonds ist, desto geringer<br />

schlagen sich Wertschwankungen in der Rendite des Fonds<br />

nieder. Gleichzeitig bieten Aktienfonds höhere Renditechancen.<br />

Durch die Wiederanlage der Erträge steigt die Wertsteigerungskurve<br />

dynamisch an. Profitiert wird dabei vom Zinseszinseffekt,<br />

der sich erst bei Langfristanlagen deutlich bemerkbar macht.<br />

Bei Neugeborenen und sehr jungen Kindern empfiehlt es sich<br />

daher, auf Aktienfonds wie den <strong>ADIG</strong> Fondak zu setzen. Mit dem<br />

Fokus auf deutsche Spitzentitel hat sich der Fonds seit Jahrzehnten<br />

bewährt. Seit der Erstauflage vor 55 Jahren weist der<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak mit 11,3 Prozent im Jahresschnitt eine überdurchschnittlich<br />

gute Wertentwicklung auf. Eine gute Alternative<br />

zum <strong>ADIG</strong> Fondak stellt der jüngere Aktienfonds <strong>ADIG</strong> Fund<br />

European Value Equity P dar.Trotz Erstauflage im turbulenten<br />

Jahr 2001 hält der Fonds sich im Plus. Im laufenden Jahr glänzt<br />

er mit einer Rendite von 18,2 Prozent. Auf 3-Jahres-Sicht legt er<br />

im Schnitt 24 Prozent vor. Die niedrigere Bewertung der europäischen<br />

Börsen macht ihn derzeit zum Einstieg sehr attraktiv.<br />

Mittelfristige Anlage: Wertsicherungs- und Rentenfonds<br />

Für vorsichtigere Eltern mit älteren Kindern stellen Wertsicherungsfonds<br />

und Rentenfonds eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit<br />

dar. Diese Fondstypen sind im Allgemeinen weniger<br />

schwankungsanfällig als Aktienfonds. Der Wertsicherungsfonds<br />

<strong>ADIG</strong> Total Return Protect und das Urgestein unter den Rentenfonds,<br />

der <strong>ADIG</strong> Adirenta – seit 1969 auf dem Markt –, weisen<br />

im Rückblick Renditen im Jahresschnitt über 6 Prozent auf. Bei<br />

einer Anlagesumme pro Monat von 100 Euro über einen Anlagehorizont<br />

von zehn Jahren ergeben sich Einzahlungen in Höhe<br />

von 12.000 Euro. Die simulierte Berechnung für den <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />

mit 6,9 % würde einen Gewinn von 4.614 Euro realisieren.<br />

Im Gegensatz zum Sparbuch, das lediglich 596 Euro einbrächte,<br />

bauen Sie ein gutes Polster für die Zukunft Ihres Sprösslings auf.<br />

Kurzfristige Anlage: ein Fall für Geldmarktfonds<br />

Selbst bei Kindern fortgeschrittenen Alters und bei einem starken<br />

Sicherheitsbedürfnis lohnt es sich noch, auf das Fondssparen<br />

zu setzen. Anders als beim Sparbuch profitiert Ihr Kind von einer<br />

Investition in einen Geldmarktfonds durch die meist höheren<br />

Erträge. Immerhin fällt der Wertzuwachs des <strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1<br />

mit 2,9 Prozent besser aus als beim Sparbuch. Gleichzeitig können<br />

die Eltern jedoch über die Geldmarktfonds-Anlage ähnlich<br />

kurzfristig disponieren wie bei einem Girokonto. Das Kapital kann<br />

im Unterschied zu Terminguthaben jederzeit ohne zusätzliche<br />

Kosten mobilisiert werden, während beim Festgeld eine be-<br />

LEBENSWERTE<br />

ANLAGESTRATEGIE 41<br />

stimmte Laufzeit vereinbart oder beim Sparbuch eine bestimmte<br />

Kündigungsfrist zu beachten ist. Anteile an Aktien-, Renten-,<br />

Wertsicherungs- sowie Geldmarktfonds können börsentäglich<br />

zurückgegeben werden. Ein Geldmarktfonds ergänzt die Fondspalette<br />

in idealer Weise. Geldmarktfonds wie der <strong>ADIG</strong> Geldmarkt<br />

1 bieten neben Aktien-, Renten- und Wertsicherungsfonds<br />

weitere Perspektiven für einen fondsgestützten Vermögensaufbau.<br />

Fondssparpläne sind wichtiger Bestandteil eines effizienten<br />

Vorsorgeplans.<br />

■ FAZIT<br />

Sehr häufig werden junge Paare von der Vielzahl der Fondsangebote<br />

am Markt so sehr verunsichert, dass sie beim obligatorischen<br />

Sparbuch verweilen. Dabei bieten Fonds überdurchschnittliche<br />

Renditechancen bei zudem hoher Flexibilität.<br />

Eltern, die auf einen Zeitpunkt in weiter Ferne sparen, sollten<br />

deshalb sogar bewusst auf Aktienfonds setzen. Rentenfonds<br />

bieten zwar überschaubare Wertschwankungen, das höhere<br />

Maß an Sicherheit reduziert aber auch das Sparergebnis.<br />

Monatliche Auszahlung von 500 Euro über 5 Jahre<br />

zur Finanzierung eines Studiums<br />

Beispielrechnung <strong>ADIG</strong> Adirenta<br />

Startkapital 61. 025 Euro: Sparplanergebnis aus dem Beispiel Seite 38<br />

EURO<br />

75.000<br />

67.500<br />

60.000<br />

52.500<br />

45.000<br />

37.500<br />

30.000<br />

22.500<br />

15.000<br />

7.500<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 Jahr<br />

Voraussichtliches Endkapital: 47.699 EUR<br />

Summe der Einzahlungen: 61.025 EUR<br />

Summe der Auszahlungen: 29.500 EUR<br />

Regelmäßige monatliche Entnahme: 500 EUR<br />

Information zum Kids-Sparplan<br />

Mehr Informationen zum Thema Kids-Sparplan und Informationsmaterial erhalten Sie bei<br />

Ihrem Berater oder unter www.adig.de/kidssparplan<br />

Mit dem <strong>ADIG</strong>-Geschenkgutschein legen Sie für Ihr Kind oder Ihren Enkel den Grundstein für<br />

eine sorgenfreie Zukunft. Mit der Bestellkarte auf der letzten Seite des Magazins können Sie<br />

unkompliziert den Gutschein anfordern.


42 <strong>ADIG</strong>-FAKTEN LEBENSWERTE<br />

LEBENSWERTE<br />

<strong>ADIG</strong>-FAKTEN 43<br />

ifo-Konjunkturaussichten<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

Erwartungen für die nächsten 6 Monate<br />

IFO-GESCHÄFTS- UND IFO-WELTWIRTSCHAFTSKLIMA<br />

Erwartungen Lage Klima<br />

9/04 10/04 11/04 12/04 1/05<br />

III/03<br />

2/05 3/05 4/05<br />

Monat/Jahr<br />

5/05<br />

Erwartungen Lage Klima<br />

IV/03<br />

I/04<br />

IFO-KONJUNKTUR-UHR<br />

II/04<br />

III/04<br />

2000 = 100 (ifo-Indikator)<br />

IV/04<br />

6/05<br />

7/05<br />

8/05<br />

1995 = 100 (ifo-Indikator)<br />

I/05<br />

II/05<br />

Gewerbliche Wirtschaft 1) 1998 bis September 2005<br />

SEPT 2005<br />

JAN 2005<br />

Beurteilung der Geschäftslage<br />

1) Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewerbe, Groß- und Einzelhandel; Salden, saisonbereinigte Werte<br />

Quelle: ifo-Konjunkturtest Westdeutschland<br />

9/05<br />

III/05<br />

GESCHÄFTSKLIMA: AUFGEHELLT<br />

ERGEBNISSE DES IFO-KONJUNKTURTESTS IM SEPTEMBER 2005<br />

Der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im September<br />

angestiegen, nachdem er im Vormonat leicht gesunken war. Die befragten Unternehmen beurteilten<br />

ihre aktuelle Lage deutlich besser als im August, nahezu unverändert schätzten sie<br />

dagegen ihre Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate ein. Eine Auswertung von<br />

Meldungen vor und nach der Bundestagswahl zeigte, dass die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten<br />

nach der Wahl tendenziell ungünstiger bewerteten als vorher. Bei der Einschätzung<br />

der Geschäftslage ergaben sich erwartungsgemäß keine Unterschiede. Im verarbeitenden<br />

Gewerbe hat sich das Geschäftsklima nach einem leichten Rückgang im Vormonat wieder<br />

aufgehellt: Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen deutlich besser. Bei den Geschäftsaussichten<br />

waren sie jedoch weniger optimistisch. Unverändert positiv beurteilten sie ihre<br />

Exportchancen. Im Einzelhandel stieg das Geschäftsklima an. Zwar bewerteten die Händler ihre<br />

Lage nahezu unverändert, doch schätzten sie die Geschäftsaussichten günstiger ein. Im<br />

Großhandel verbesserten sich beide Teilkomponenten des Geschäftsklima-index. Unverändert<br />

blieb das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe. Einer verschlechterten Lageeinschätzung<br />

standen hier weniger pessimistische Geschäftsaussichten gegenüber. In Ostdeutschland war<br />

der Klimaanstieg etwas ausgeprägter als in Gesamtdeutschland.<br />

WELTWIRTSCHAFT: STABILISIERUNGSTENDENZ<br />

ERGEBNISSE DES IFO WORLD ECONOMIC SURVEY VOM 3. QUARTAL 2005<br />

Der Indikator für das ifo-Weltwirtschaftsklima stabilisierte sich im Juli auf dem Niveau der April-Erhebung,<br />

nachdem er zuvor fünfmal hintereinander gesunken war.Weiter verschlechterten Urteilen zur<br />

gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage standen günstigere Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />

gegenüber. Es verstärkt sich damit der Eindruck, dass es sich bei der seit Mitte 2004 eingetretenen Verlangsamung<br />

im weltwirtschaftlichen Wachstum nur um eine vorübergehende Störung handelt und<br />

nicht um den Beginn eines weltweiten Konjunkturabschwungs. Im Laufe des zweiten Halbjahres 2005<br />

ist nach den WES-Ergebnissen mit einer erneuten Belebung der Weltwirtschaft zu rechnen.Trotz der<br />

sprunghaft gestiegenen Ölpreise wird im Weltdurchschnitt nicht mit einer weiter zunehmenden Inflation<br />

gerechnet.Wie schon bei der April-Erhebung gehen die WES-Experten im Jahre 2005 von einem<br />

Anstieg der Verbraucherpreise um 2,9 % aus; dies wäre exakt dieselbe Inflationsrate wie 2004.Nach der<br />

in den letzten Monaten eingetretenen Wertsteigerung des US-Dollars gilt dieser nunmehr als nahezu<br />

angemessen bewertet. Im Gegenzug wurde der Euro deutlich weniger häufig im Vergleich zu den<br />

letzten Erhebungen als überbewertet bezeichnet. Der japanische Yen ist nach Ansicht der WES- Experten<br />

nahe an seinem Gleichgewichtskurs, während das britische Pfund weiterhin überbewertet erscheint.<br />

ZUSAMMENHANG ZWISCHEN DER LAGEBEURTEILUNG UND DEN<br />

ERWARTUNGEN NACH DEM IFO-KONJUNKTURTEST<br />

Das ifo-Institut bittet monatlich ca. 7.000 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des<br />

Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels, ihre gegenwärtige Geschäftslage<br />

zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Die Unternehmen<br />

können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen<br />

für die nächsten sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“<br />

kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile<br />

der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz<br />

der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein<br />

transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung<br />

der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des<br />

Jahres 2000 normiert.<br />

<strong>ADIG</strong>-Fondsmanagementstrategie<br />

REGIONALE ÜBER- UND UNTERGEWICHTUNG<br />

MSCI<br />

Welt<br />

Benchmark Allokation aktives<br />

Gewicht<br />

untergewichten übergewichten<br />

– 6 % – 5 % – 4 % – 3 % –2 % –1 % 0 % 1 % 2 % 3 % 4 % 5 % 6 %<br />

Europa 31,04 % 34,56 % 3,52 %<br />

Euroland 14,66 % 20,46 % 5,80 %<br />

Nordamerika 55,47 % 48,78 % – 6,69 %<br />

Japan 9,85 % 13,59 % 3,74 %<br />

Pazifik ex Japan 3,64 % 3,07 % – 0,57 %<br />

Welt 100,00 % 100,00 % 0,00 %<br />

Darstellung der Gewichtung der relevanten Regionen weltweit im Vergleich zum MSCI-Weltindex nach Einschätzung des<br />

<strong>ADIG</strong>-Fondsmanagements Stand: September 2005<br />

<strong>ADIG</strong>-Musterdepots<br />

ERTRAGSORIENTIERTE (SICHERHEITSORIENTIERTE) ANLEGER<br />

75 % RENTENFONDS<br />

25 % AKTIENFONDS<br />

WACHSTUMSORIENTIERTE (GEWINNORIENTIERTE) ANLEGER<br />

45 % RENTENFONDS<br />

55 % AKTIENFONDS<br />

CHANCENORIENTIERTE (SPEKULATIVE) ANLEGER<br />

25 % RENTENFONDS<br />

75 % AKTIENFONDS<br />

Stand: September 2005<br />

Aktienfonds:<br />

15 % <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Selektion Dividende<br />

Gemischte/Rentenfonds:<br />

25 % <strong>ADIG</strong> Adireth<br />

25 % <strong>ADIG</strong> Total Return Bond<br />

25 % <strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />

Aktienfonds:<br />

20 % <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

15 % <strong>ADIG</strong> Selektion Dividende<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P<br />

10 % Jupiter Pan European Growth Fund L<br />

Gemischte/Rentenfonds:<br />

20 % <strong>ADIG</strong> Total Return Protect<br />

15 % <strong>ADIG</strong> Adireth<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Adiropa<br />

Aktienfonds:<br />

20 % <strong>ADIG</strong> Selektion Dividende<br />

15 % <strong>ADIG</strong> Fondak<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Fund NewPower P<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Fund Asian Tiger<br />

10 % <strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P<br />

Gemischte/Rentenfonds:<br />

15 % <strong>ADIG</strong> Adiglobal<br />

10 % <strong>ADIG</strong> RentSpezial<br />

AKTIENMARKTSZENARIO<br />

• Nach der starken Kursrallye seit Ende April war<br />

der August überwiegend durch eine Konsolidierung<br />

an den Aktienmärkten geprägt. Erst Anfang<br />

September hat die Aufwärtsdynamik wieder<br />

zugenommen.<br />

• Besonders in Japan hat sich die Stimmung nochmals<br />

verbessert, und der Markt ist unter den<br />

großen Aktienmärkten der positive Ausreißer<br />

der letzten Wochen.<br />

• In unserem Investmentszenario gehen wir<br />

unverändert von einem moderaten, aber anhaltenden<br />

Wirtschaftswachstum aus.<br />

• Die regionalen Marktpräferenzen haben wir<br />

unverändert gelassen.<br />

Die Musterdepots sind Produktvorschläge für aktive,<br />

wertpapiererfahrene Anleger, die eine Richtlinie für<br />

ihr Engagement in Investmentfonds suchen. Anleger<br />

sollten in einem Beratungsgespräch ihren Anlegertyp<br />

klären.<br />

Grundsätzlich sind unsere Musterdepots auf einen<br />

Anlagehorizont von mehr als 5 Jahren ausgerichtet.


44 <strong>ADIG</strong>-FAKTEN LEBENSWERTE<br />

LEBENSWERTE<br />

<strong>ADIG</strong>-FAKTEN 45<br />

Die <strong>ADIG</strong>-Klassiker mit mehr als zehn Jahren Laufzeit<br />

Quelle: BVI/DPG, Stand: 31.08.2005<br />

Fondsname C-R-P * WKN Fonds-Art ** Auflegung ±% seit Auflegung = % p. a. *** 10 Jahre **** 20 Jahre **** 30 Jahre **** 40 Jahre **** 50 Jahre ****<br />

<strong>ADIG</strong> Adifonds 847103 A 15.10.1958<br />

<strong>ADIG</strong> Adiglobal 847124 R 20.07.1990<br />

<strong>ADIG</strong> Adikur 847115 R 04.05.1987<br />

<strong>ADIG</strong> Adirenta 847107 R 17.03.1969<br />

<strong>ADIG</strong> Adireth 976955 R, ST 04.01.1994<br />

<strong>ADIG</strong> Adirewa 847112 R, ST 29.11.1984<br />

<strong>ADIG</strong> Adiropa 847121 R 04.12.1989<br />

<strong>ADIG</strong> Adiselekt 976956 A 01.09.1994<br />

<strong>ADIG</strong> Adiverba 847106 A, BT 24.06.1963<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak 847101 A 30.10.1950<br />

<strong>ADIG</strong> Fondamerika 847118 A 03.04.1989<br />

<strong>ADIG</strong> Fondirent 847111 R 29.11.1984<br />

<strong>ADIG</strong> Fondiropa 847120 A 04.12.1989<br />

<strong>ADIG</strong> Fondis 847102 A 26.01.1955<br />

<strong>ADIG</strong> Fondra 847100 G 18.08.1950<br />

<strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1 976957 GM 21.12.1994<br />

<strong>ADIG</strong> Plusfonds 847108 G 01.04.1971<br />

GOTHARENT-<strong>ADIG</strong> 847109 R 01.07.1980<br />

NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A 847122 A 08.02.1990<br />

VICTORIA-RENT-<strong>ADIG</strong> 847113 R 01.10.1985<br />

WWK-Rent-<strong>ADIG</strong> 847119 R 02.05.1988<br />

<strong>ADIG</strong> Top-Fonds nach Volumen per 31.08.2005<br />

Fonds C-R-P* Fonds-Art** Fondsvolumen EUR 1 Jahr*** ±% 3 Jahre*** ±%<br />

CB Geldmarkt Deutschland I<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak<br />

CB Money Market Fund: Euro<br />

<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds<br />

<strong>ADIG</strong> Fondirent<br />

<strong>ADIG</strong> Adirenta<br />

<strong>ADIG</strong> EuropaVision<br />

<strong>ADIG</strong> Adiverba<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P<br />

<strong>ADIG</strong> Fondis<br />

<strong>ADIG</strong> Adifonds<br />

<strong>ADIG</strong> Adiropa<br />

<strong>ADIG</strong> Total Return Protect<br />

<strong>ADIG</strong> CONVEST 21 VL<br />

<strong>ADIG</strong> Adikur<br />

<strong>ADIG</strong> Total Return Bond<br />

NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A<br />

<strong>ADIG</strong> Rent<br />

<strong>ADIG</strong> Adireth<br />

<strong>ADIG</strong> Euro Rentplus<br />

GM<br />

A<br />

GM<br />

R, ST<br />

R<br />

R<br />

A<br />

A, BT<br />

A<br />

A<br />

A<br />

R<br />

G<br />

A<br />

R<br />

R<br />

A<br />

R<br />

R, ST<br />

R<br />

2.736.336.639<br />

1.428.771.825<br />

789.144.514<br />

780.207.222<br />

779.334.402<br />

729.705.047<br />

717.112.506<br />

588.579.530<br />

520.631.924<br />

409.309.573<br />

403.250.308<br />

389.774.955<br />

379.073.228<br />

336.252.239<br />

318.467.208<br />

299.889.857<br />

287.432.078<br />

285.046.079<br />

280.290.270<br />

267.408.025<br />

Ertrag Wachstum Chance<br />

* C-R-P = Chance-Risiko-Profil: |– – –|– – –|– – –| ** A = Aktienfonds, R = Rentenfonds, GM = Geldmarktfonds, G = Gemischte Fonds, BT = Branchen-/Themenfonds, ST = Steueroptimierte Fonds<br />

*** Wertentwicklung in %, Quelle: BVI/DPG<br />

3.485,0<br />

157,1<br />

129,7<br />

1.036,5<br />

83,9<br />

246,3<br />

169,2<br />

139,8<br />

2.331,5<br />

35.826,3<br />

201,9<br />

246,4<br />

111,0<br />

4.310,5<br />

11.599,5<br />

Ertrag Wachstum Chance<br />

* C-R-P = Chance-Risiko-Profil: |– – –|– – –|– – –| ** A = Aktienfonds, R = Rentenfonds, GM = Geldmarktfonds, G = Gemischte Fonds, BT = Branchen-/Themenfonds, ST = Steueroptimierte Fonds<br />

*** seit Auflegung **** Wertentwicklung in %<br />

POS<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

.<br />

.<br />

35,4<br />

1.392,2<br />

449,7<br />

141,0<br />

223,3<br />

168,4<br />

7,9<br />

6,4<br />

4,6<br />

6,9<br />

5,4<br />

6,1<br />

6,5<br />

8,3<br />

7,9<br />

11,3<br />

7,0<br />

6,1<br />

4,9<br />

7,8<br />

9,0<br />

2,9<br />

8,2<br />

7,0<br />

5,8<br />

6,1<br />

5,9<br />

85,3<br />

93,0<br />

42,5<br />

74,0<br />

74,7<br />

84,1<br />

87,2<br />

128,7<br />

96,4<br />

187,9<br />

151,2<br />

83,1<br />

94,1<br />

59,4<br />

94,7<br />

31,8<br />

112,8<br />

75,9<br />

121,3<br />

73,2<br />

73,8<br />

294,4<br />

220,5<br />

223,1<br />

201,4<br />

426,2<br />

227,4<br />

179,1<br />

243,3<br />

388,6<br />

232,6<br />

1.062,3<br />

678,7<br />

1.053,2<br />

1.487,4<br />

775,9<br />

783,6<br />

1.150,8<br />

1,49<br />

33,35<br />

1,80<br />

6,24<br />

0,99<br />

5,91<br />

27,32<br />

14,98<br />

57,58<br />

15,05<br />

24,61<br />

4,40<br />

7,39<br />

13,91<br />

1,87<br />

–<br />

26,91<br />

5,77<br />

4,39<br />

1,62<br />

1.684,4<br />

2.567,8<br />

2.720,6<br />

1.006,8<br />

1.447,2<br />

8.795,4<br />

3.237,8<br />

4.297,5<br />

5,44<br />

56,18<br />

6,34<br />

22,00<br />

6,42<br />

16,52<br />

32,70<br />

20,62<br />

160,74<br />

9,25<br />

20,40<br />

13,30<br />

–<br />

2,18<br />

9,01<br />

–<br />

27,88<br />

16,21<br />

17,20<br />

6,19<br />

<strong>ADIG</strong> Top-Fonds nach Wertentwicklung<br />

POS<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

WERTENTWICKLUNG 1 JAHR 31.08.2004 – 31.08.2005 WERTENTWICKLUNG 3 JAHRE 31.08.2002 – 31.08.2005 WERTENTWICKLUNG 5 JAHRE 31.08.2000 – 31.08.2005<br />

Fonds Fonds-Art** C-R-P* ±%***<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P A 57,58<br />

<strong>ADIG</strong> Adiselekt A 51,34<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewPower P A 49,74<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewTec P A 43,70<br />

<strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P A 40,00<br />

Jupiter Pan European Growth Fund L**** A 34,14<br />

<strong>ADIG</strong> Fund Asian Tiger P A 33,82<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak A 33,35<br />

<strong>ADIG</strong> Fondiro A, BT 28,10<br />

<strong>ADIG</strong> EuropaVision A 27,32<br />

NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A A 26,91<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe II A, D 26,66<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I A, D 26,63<br />

<strong>ADIG</strong> Plusfonds G 26,59<br />

Jupiter Pan European Opportunities Fund L**** A 26,33<br />

<strong>ADIG</strong> Adifonds A 24,61<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P A 23,97<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS A 23,61<br />

<strong>ADIG</strong> Selektion Dividende A 23,23<br />

<strong>ADIG</strong> Fondiropa A 23,11<br />

Fonds Fonds-Art** C-R-P* ±%***<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P A 160,74<br />

<strong>ADIG</strong> Adiselekt A 90,30<br />

<strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P A 74,95<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewTec P A 63,53<br />

<strong>ADIG</strong> RentSpezial R 60,88<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewPower P A 59,55<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak A 56,18<br />

<strong>ADIG</strong> Fondiro A, BT 55,67<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P A 53,37<br />

<strong>ADIG</strong> Plusfonds G 44,86<br />

Jupiter Pan European Growth Fund L**** A 39,10<br />

Jupiter Pan European Opportunities Fund L**** A 37,77<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I A, D 37,28<br />

<strong>ADIG</strong> EuropaVision A 32,70<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced I G, D 32,46<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced II G, D 32,44<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 2 AS AS 30,60<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS A 30,42<br />

NÜRNBERGER <strong>ADIG</strong> A A 27,88<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One World I A, D 27,37<br />

Fonds Fonds-Art** C-R-P* ±%***<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Emerging Market Equity P A 136,68<br />

<strong>ADIG</strong> RentSpezial R 54,86<br />

<strong>ADIG</strong> Fondiro A, BT 40,69<br />

<strong>ADIG</strong> Fund Euro Corporate Bond P R 37,93<br />

GOTHARENT-<strong>ADIG</strong> R 35,11<br />

WWK-Rent-<strong>ADIG</strong> R 33,82<br />

VICTORIA-RENT-<strong>ADIG</strong> R 33,25<br />

<strong>ADIG</strong> Adirenta R 33,10<br />

<strong>ADIG</strong> Rent R 32,89<br />

<strong>ADIG</strong> Adireth R, ST 29,80<br />

<strong>ADIG</strong> Adiropa R 29,46<br />

<strong>ADIG</strong> Fondirent R 20,13<br />

<strong>ADIG</strong> Adikur R 19,64<br />

<strong>ADIG</strong> Euro Rentplus R 15,83<br />

CB Money Market Fund: Euro GM 15,12<br />

<strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1 GM 14,34<br />

<strong>ADIG</strong> Fund Euro Cash P R 14,21<br />

CB Geldmarkt Deutschland 1 GM 13,54<br />

<strong>ADIG</strong> Adiglobal R 10,33<br />

CB Money Market Fund: USD GM 10,20<br />

Ertrag Wachstum Chance<br />

* C-R-P = Chance-Risiko-Profil: |– – –|– – –|– – –| ** A = Aktienfonds, R = Rentenfonds, D = Dachfonds, GM = Geldmarktfonds, G = Gemischte Fonds, BT = Branchen-/Themenfonds, ST = Steueroptimierte Fonds,<br />

AS = Altersvorsorge-Sondervermögen *** Wertentwicklung in % **** Hierbei handelt es sich um eigens für <strong>ADIG</strong> aufgelegte Fonds, die von der renommierten Schwestergesellschaft Jupiter in London gemanagt werden.<br />

Quelle: BVI/DPG<br />

Auszeichnungen für <strong>ADIG</strong>-Fondsprodukte<br />

S&P-FUND-RATING 31/08/2005 S&P-STAR-RANKING 31/08/2005 MORNINGSTAR-RATING 31/08/2005 FERI-TRUST-RATING 31/08/2005<br />

<strong>ADIG</strong> Adiropa AA<br />

<strong>ADIG</strong> Adirenta A<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe II A<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One<br />

Europe Balanced I A<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One World III A<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak A<br />

<strong>ADIG</strong> Fondirent A<br />

<strong>ADIG</strong> Fund Euro<br />

Corporate Bond P A<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European<br />

Emerging Market Equity P A<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European<br />

Value Equity P A<br />

<strong>ADIG</strong> Plusfonds A<br />

<strong>ADIG</strong> RentSpezial A<br />

.<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European<br />

Emerging Market Equity P ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 2 AS ★★★★★<br />

Plutos International Fund ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Adiselekt ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Adiverba ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> AS-AktivDynamik ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I/II ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced I/II ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One World I/II/III/IV ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> EuropaVision ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Plusfonds ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> RentSpezial ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS ★★★★<br />

Jupiter Pan European Growth L ★★★★<br />

Jupiter Pan European Opportunities L ★★★★<br />

MultiLeadersFund ★★★★<br />

.<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe Balanced I/II ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European Value Equity P ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> RentSpezial ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Spain Basket IBEX 35 (R) N ★★★★★<br />

Plutos International Fund ★★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One Europe I/II ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Best-in-One World I/II/III/IV ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund Euro Corporate Bond P ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European<br />

Emerging Market Equity P ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund EuropeSelect P ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewPower P ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Fund NewTec P ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Geldmarkt 1 ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Genussscheinfonds ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Plusfonds ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 2 AS ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 3 AS ★★★★<br />

MultiLeadersFund ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Finance Basket N ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Italy Basket N ★★★★<br />

<strong>ADIG</strong> Telecommunication Basket A/I/L/N ★★★★<br />

.<br />

<strong>ADIG</strong> Fondak A<br />

<strong>ADIG</strong> Fund European<br />

Emerging Market Equity P A<br />

<strong>ADIG</strong> Fondirent B<br />

<strong>ADIG</strong> Zukunft 1 WS B<br />

<strong>ADIG</strong> Emerging Asia Basket USD Based A B<br />

FERI-TRUST-RATING<br />

10/2004<br />

Qualitative und quantitative Bewertung:<br />

A = sehr gut | B = gut | C = durchschnittlich<br />

D = unterdurchschnittlich | E = schwach<br />

Das S&P-FUND-RATING bewertet quantitative (Performance,<br />

Volatilität etc.) und qualitative Faktoren (Management,<br />

Anlageprozess etc.). Top-Wertungen: AAA = Höchstqualität,<br />

AA = sehr hohe Qualität, A = hohe Qualität<br />

Das S&P-STAR-RANKING beschränkt sich auf eine quantitative<br />

Bewertung. Top-Wertungen: ★★★★★ = Beste<br />

(10 % der Vergleichsgruppe), ★★★★ = Folgende (20 %)<br />

MORNINGSTAR verwendet eine quantitative Bewertung:<br />

★★★★★ = Top (10 %), ★★★★ = Folgende (22,5 %)<br />

★★★ = Mittlere (35 %), ★★ = Folgende (22,5 %)<br />

★ = Flop (10 %)


Über den Wolken<br />

Im Nachhinein fehlen einem leider die Worte. Natürlich kann<br />

man versuchen, mit nüchternen Sätzen zu beschreiben, wie<br />

schön es ist, aus 4000 Metern Höhe zu fallen, zu fallen, scheinbar<br />

unendlich lange, bis nach ungefähr 50 Sekunden der erfahrene<br />

Partner im Tandem den Fallschirm auslöst und man dann<br />

segelnd seine Kreise zieht. Natürlich kann man versuchen zu<br />

beschreiben, wie schön es ist, die schneebedeckten Berggipfel<br />

und sattgrünen Wiesen der Alpen einmal von oben zu sehen<br />

und viel weiter unten die Vierecke in den Tälern, die sich später<br />

in Felder verwandeln. Natürlich kann man versuchen zu beschreiben,<br />

wie schön es ist, den fauchenden Wind im Gesicht zu spüren<br />

und für eine knappe Minute wirklich das Gefühl zu haben,<br />

fliegen zu können. Man kann versuchen, das alles seinen Freunden<br />

zu beschreiben, die unten auf einen warten. Aber eigentlich<br />

kann man nur jedem dieser Zuschauer einen simplen Rat geben:<br />

Ausprobieren!<br />

■ NERVOSITÄT VOR DEM SPRUNG<br />

Nein, selbst im Nachhinein, glücklich gelandet auf dem Boden,<br />

muss man nicht den starken Mann spielen und Heldengeschichten<br />

erzählen. Natürlich kostet es ein wenig Überwindung, die<br />

röhrende Propellermaschine zu besteigen, zusammen mit einem<br />

halben Dutzend anderer Männer und Frauen, denen das aber<br />

anscheinend nichts ausmacht. Oder vielleicht überspielen sie<br />

ihre Nervosität einfach ein wenig geschickter. Und natürlich<br />

kostet es dann noch ein wenig mehr Überwindung, den finalen<br />

Schritt zu wagen, nach draußen, nach unten. Obwohl es eigentlich<br />

Raphaël Coudray ist, mit dem man zum Tandem fest verschnürt<br />

ist und auf den man sich verlässt, der die Kommandos gibt und<br />

» Text und Fotos: Helge Bendl<br />

LEBENSWERTE<br />

Fallschirmspringen und Gleitschirmfliegen, Ballonfahren und Kite-<br />

Surfen: Im französischen Département Hautes-Alpes kann man eine<br />

majestätische Berglandschaft aus der Luft erleben.<br />

HORIZONTE 47<br />

auch den Impuls zum Absprung. Hinterher wird man erfahren,<br />

dass der 29-Jährige nicht nur mehrmaliger französischer Meister<br />

im Freefly ist, sondern seinen Sport nach mehr als 6000 Sprüngen<br />

so professionell ausübt, dass er im vergangenen Jahr mit den<br />

im Fallen ausgeführten akrobatischen Figuren auch Vize-Weltmeister<br />

geworden ist. Doch Raphaël ist alles andere als arrogant,<br />

beantwortet geduldig alle Fragen des Novizen und hat anscheinend<br />

ein großes Missions-Ziel: mehr und mehr Menschen fürs<br />

Fallschirmspringen zu begeistern. Natürlich muss man in der<br />

Haute-Provence nicht in die Luft gehen. Schließlich gibt es<br />

genügend Tatsachen, die einen darin bestärken, entspannt auf<br />

dem Boden zu bleiben. Zum Beispiel eine sowohl vom nahen<br />

Mittelmeer als auch von den Alpen geprägte Küche, die bäuerlich<br />

einfach ist und deshalb gut, weil sie mit guten Produkten<br />

aus der Region arbeitet. Das können die Forellen aus den Bergbächen<br />

sein oder der Käse der Schafe und Ziegen, die an den<br />

steilen Hängen weiden. Der Kräuterschnaps Génépi hilft dann<br />

beim Verdauen – hier hat vermutlich jeder Restaurateur sein<br />

eigenes Geheimrezept. Für entspannte Spaziergänge gibt es<br />

nicht nur ein gut ausgeschildertes Netz an Wanderwegen,<br />

sondern auch charmante kleine Städte. Favorit vieler Urlauber<br />

ist Embrun – die Altstadt thront auf einem Felsen über dem<br />

Fluss Durance und lässt sich dank der Fußgängerzone entspannt<br />

erkunden. Das kunsthistorische Highlight der ganzen Region,<br />

die Kathedrale Notre-Dame-du-Réal, hat nicht nur eine imposante<br />

Rosette an der Westfassade. Nachdem König Ludwig XI.<br />

eine Orgel gestiftet hatte, durften sich die französischen Monarchen<br />

mit dem Titel „Ehrenchorherr“ schmücken – heute steht<br />

das Präsident Jacques Chirac zu. Nur eine knappe Stunde ist


48<br />

HORIZONTE LEBENSWERTE<br />

man mit dem Auto unterwegs, wenn man das Département<br />

durchquert, und entdeckt dabei mit Lavendelfeldern im Süden<br />

und mehr als 4000 Meter hohen Bergen im Norden ganz<br />

unterschiedliche Landschaften. Doch jenseits von Natur und<br />

Kultur, jenseits von Wintersport in den Alpen und Wildwasserraften<br />

im Sommer sind die Hautes-Alpes ein in Deutschland<br />

noch kaum bekanntes Dorado für Menschen, die vor allem eines<br />

wollen: fliegen. „Die klimatischen Voraussetzungen sind hier<br />

einfach ideal“, schwärmt Christian Aubert, Luftsportbeauftragter<br />

der Region. „Durch die vielen Sonnenstunden – bei uns<br />

scheint die Sonne an durchschnittlich 300 Tagen im Jahr –<br />

gibt es genügend Thermik an den Alpenhängen, und meistens<br />

zieht eine angenehme Brise das Tal der Durance hinauf.“<br />

■ MIT DEM BALLON ÜBER VERSCHNEITE GIPFEL<br />

Der böige Mistralwind erreicht die Region aber nicht, sondern<br />

wird von den Berggipfeln abgefangen. Gleich vier Flugsportzentren<br />

haben sich deshalb im Norden der Provence, in den<br />

Hautes-Alpes angesiedelt, die französischen Luftsport-Nationalmannschaften<br />

trainieren hier immer einige Wochen lang vor<br />

ihrer Teilnahme an Weltmeisterschaften. Doch die französischen<br />

Alpen kann man auch in aller Ruhe aus der Luft entdecken:<br />

Mit dem Heißluftballon schwebt man entlang grüner Bergwiesen<br />

und über Dörfer, die sich in die engen Täler zwängen.<br />

Im Hintergrund schimmern dann die schneebedeckten Gipfel.<br />

Die Alpen mit dem Ballon ganz queren kann man nur selten<br />

und nur im Winter – eine solche Expedition ist zwar ein einmaliges<br />

Erlebnis, aber auch entsprechend aufwendig. Kurztrips<br />

für ein paar Stunden sind aber von den ersten Frühlingstagen<br />

bis in den Spätherbst hinein möglich. Fallschirmspringen und<br />

Ballonfahren sind indes nur zwei der vielen Möglichkeiten,<br />

die Hautes-Alpes aus der Luft zu entdecken. Vom Aérodrome<br />

de Tallard, etwa 15 Kilometer südlich der gemütlichen Département-Hauptstadt<br />

Gap gelegen, springen nicht nur 60.000<br />

Fallschirmspringer im Jahr, sondern hier starten auch Ultraleichtflugzeuge<br />

und Helikopter. Eindeutiger Favorit bei Besuchern<br />

sind allerdings Rundflüge mit Sportflugzeugen.Wer sich dabei<br />

in die Hände von Philippe Tarade begibt, ist gut beraten: Seit<br />

23 Jahren ist er Pilot, jedes Jahr nimmt er bis zu tausend Mal<br />

Touristen mit in luftige Höhen und erklärt ihnen das beein-<br />

druckende Alpenpanorama mit den unberührten Bergspitzen<br />

der National- und Naturparks. Als kleine bunte Punkte lassen<br />

sich bei seiner Route auch andere Luftsportler ausmachen,<br />

die sich auf den Berghängen zum Absprung vorbereiten:<br />

Gleitschirmflieger.<br />

„Wenn das Wetter gut ist – und das ist es hier meistens – , können<br />

wir das ganze Jahr über starten. Im Sommer ganz klassisch und<br />

im Winter mit Skiern an den Füßen“, sagt Jean-Michel Hérard<br />

und stapft den Hang hinauf, einen großen Sack auf dem Rücken.<br />

Der 38-Jährige ist Paraglider mit Leib und Seele und verbringt<br />

mit seinem Freund Jean-Eric Salet jede freie Minute in der Luft.<br />

Doch vorher muss man mit dem Geländewagen möglichst<br />

hoch hinaus fahren, Serpentine um Serpentine die Schotterstraße<br />

entlang, vorbei an blühenden Bergwiesen mit Enzian<br />

und Murmeltieren, die sich verschreckt hinter dem nächsten<br />

Stein verstecken. Auf 2700 Metern Höhe angelangt, bereiten<br />

Jean-Michel und Jean-Eric erst einmal sorgfältig ihr Equipment<br />

vor, entwirren die Schnüre und breiten den Schirm auf dem<br />

Boden aus. „Bei entsprechender Thermik kann man leicht auf<br />

3000 Meter Höhe steigen, mit etwas Glück sogar auf 4000 Meter“,<br />

sagt Jean-Michel mit einem Lächeln und erzählt, wie er sich<br />

jüngst ganze fünf Stunden in der Luft halten und bis nach<br />

Chamonix segeln konnte. Solche Distanzen werden die beiden<br />

heute allerdings nicht zurücklegen können – sie haben beim<br />

Tandemflug ja uns dabei, quasi als Gepäck, und da wird es<br />

schneller ins Tal gehen. „Vielleicht eine Viertelstunde, vielleicht<br />

eine halbe Stunde“, sagt Jean-Eric mit prüfendem Blick auf<br />

den Wind. Dann machen wir uns bereit, setzen den Schutzhelm<br />

auf den Kopf und schnallen erst uns beide aneinander, dann<br />

legt Jean-Eric den Fallschirm an. Ein paar Schritte Anlauf, nicht<br />

einmal zehn Meter, dann heben wir ab, gleiten über den steilen<br />

Abhang hinweg, hinaus ins Tal. Ein paar Mal erwischen wir<br />

die Thermik, schrauben wir uns wieder nach oben, genießen<br />

den Ausblick, dann geht es langsam wieder hinab. Nach 1400<br />

Höhenmetern kommt eine butterweiche Landung, und wenig<br />

später fliegt auch Jean-Michel mit seinem Tandempartner ein.<br />

Die beiden verstauen die Schirme im Rucksack und machen<br />

sich auf zur Straße: Ein Freund wird sie abholen und wieder auf<br />

den Berg fahren, für den nächsten Flug.<br />

■ HOCHGESCHWINDIGKEIT AUF DEM STAUSEE<br />

Ballonfahren, Paragliding, Sportfliegen, Fallschirmspringen –<br />

als fünftes Element des luftigen Erlebnisses hat sich in den<br />

Hautes-Alpes das Kite-Surfing etabliert. Die Anfänger lassen<br />

sich noch über den Stausee von Embrun ziehen und sehen<br />

dabei aus wie Snowboarder, weil auch sie weiße Flöckchen an<br />

Gischt hinterlassen. Die Profis allerdings wollen höher hinaus:<br />

Sie lassen sich vom Kitesegel, das sie in den Händen halten, in<br />

die Luft nehmen und vollführen dabei allerlei Kunststückchen.<br />

„Je mehr Wind, desto besser“, sagt Christophe Ganty, der am<br />

See eine Surfschule betreibt. Anfänger lässt er allerdings nicht<br />

aufs Wasser – zuerst muss man mit einem Dreirad an Land<br />

üben und erfahren, wie viel Kraft auf das Segel ausgeübt wird.<br />

„Nach drei Tagen lasse ich meine Schüler auf den See, dann<br />

Info<br />

Hautes-Alpes ist eines der sechs Départements der Provence<br />

und liegt im Nordosten der Region. Mit dem Auto braucht man<br />

vom Flughafen an der Küste (Marseille) etwa zwei Stunden,<br />

von Nizza etwas mehr. Nach Marseille gibt es direkte Flugverbindungen<br />

mit der Lufthansa (ab München und Frankfurt),<br />

Air France bedient die Destination via Paris oder Lyon.Wer<br />

beim Flug nicht Wert auf Linie legt, wird bei Hapag-Lloyd<br />

Express (ab Köln) fündig. Germanwings startet ab Köln (mit<br />

Verbindungen aus diversen deutschen Städten) nach Nizza,<br />

ebenso die dba.Wer mit dem Auto in Richtung Mittelmeer<br />

unterwegs ist (über die Schweiz oder über Grenoble), fährt<br />

oft an den Hautes-Alpes vorbei – es lohnt sich aber, ein paar<br />

Tage in der Region Station zu machen. Hotels der Luxusklasse<br />

gibt es nicht – deswegen ist man gut beraten, sich eine schöne<br />

Privatpension (Chambre d’hôtes) zu suchen. Die bietet zwar<br />

nicht alle Annehmlichkeiten eines Hotels wie Restaurant oder<br />

Bar, hat aber häufig viel Charme und freundliche Betreiber, die<br />

sich rührend um die Besucher kümmern. Ein Tipp in der<br />

Region ist „Le Parlement“ außerhalb von Gap – beim Frühstück<br />

aus der Terrasse oder aus der Suite im ausgebauten<br />

Bauernhaus hat man einen schönen Blick ins Tal und auf die<br />

Dreitausender in der Ferne.Wer in den Hautes-Alpes in die<br />

Luft gehen möchte, bekommt am einfachsten bei den Fremdenverkehrsämtern<br />

vor Ort, zum Beispiel im 1850 Meter<br />

hoch gelegenen Orcières (www.orcieres.com), Kontakte zu<br />

verschiedenen Anbietern. Sprünge und Kurse im Gleitschirmfliegen<br />

(auf Französisch und bei Bedarf auch auf Englisch)<br />

bieten Jean-Eric Salet und Jean-Michel Hérard an<br />

(www.fusion-parapente.fr). Infos zum Fallschirmspringen<br />

und Ballonfahren rund um Gap gibt es beim Aérodrome de<br />

Tallard unter www.parachutismegap.com.Wer sich im<br />

Kite-Surfen versuchen will, ist bei den Einführungen von<br />

Christophe Ganty richtig: www.serialkiter.com. Ein passender<br />

Reiseführer zur Region ist im Michael Müller Verlag<br />

kann man dort seine Erfahrungen sammeln“, meint der Profi –<br />

wer schon geübt hat beim Steuern von Lenkdrachen, ist sogar<br />

noch schneller. Doch warum hat sich Christophe Ganty ausgerechnet<br />

hier niedergelassen? „Der Lac d’Embrun ist einer der<br />

besten Plätze in ganz Frankreich, weil der Wind stetig und meist<br />

aus der gleichen Richtung weht.“ Dann hat er genug geredet<br />

für einen Kite-Surfer, er will hinaus auf den See. Er stellt seinen<br />

Drachen in den Wind, fährt los, wartet auf die nächste Böe – und<br />

fliegt ein paar Meter über den See, vollführt eine Pirouette und<br />

genießt dabei ein 360-Grad-Panorama der Alpenlandschaft. In<br />

einer solchen Situation fehlen dann nicht dem Kite-Surfer,<br />

sondern dem Zuschauer die Worte – und er nimmt sich vor:<br />

Ausprobieren!<br />

Erlangen erschienen und deckt, wie der Titel „Haute-Provence<br />

– Hautes-Alpes“ verrät, auch die etwas weiter südlich<br />

gelegenen Sehenswürdigkeiten wie den Grand Canyon de<br />

Verdon (die größte Schlucht Europas), die provenzalischen<br />

Bilderbuchdörfer des Pays de Forcalquier oder die Ockerbrüche<br />

von Rustrel und Roussillon mit ab. Er kostet 12,90 Euro.<br />

Broschüren und Tipps für die Reise verschickt das<br />

Französische Fremdenverkehrsamt Maison de la France,<br />

Postfach 100 128, 60001 Frankfurt, Tel. 0190/570 025,<br />

Fax 0190/599 061, E-Mail: info.de@franceguide.com,<br />

www.franceguide.com. Noch mehr Informationsmaterial<br />

zu den Hautes-Alpes, allerdings oft nur in Französisch, gibt<br />

es beim regionalen Fremdenverkehrsamt von Provence-<br />

Alpes-Côte d’Azur in Marseille:Comité Régional du Tourisme,<br />

Les Docks 10, Place de la Joliette, Atrium 10.5, BP 46214,<br />

F-13567 Marseille Cedex 02, Tel. 0033/4/91 56 47 00,<br />

Fax 0055/4/91 56 47 01, www.crt-paca.fr


London<br />

Lebendiges Völkerkundemuseum<br />

» Von Christian Furtner<br />

London ist laut, bunt, schnell<br />

An den Lärm muss man sich erst einmal gewöhnen. Selbst im<br />

Hotel wummert sich der Trubel der Stadt durch die Scheiben;<br />

tritt man hinaus, ähnelt der akustische Effekt dem Eintritt in eine<br />

Diskothek. Gerade hier in der Oxford Street 01 (siehe Stadtplan<br />

Seite 54), Londons großer Einkaufsmeile, fühlt man sich als Nicht-<br />

Londoner wie in einer Waschmaschine: Angebote, Schuhe, Schals,<br />

Werbetafeln, Socken, Handys, Kaffee, rote Busse, Kuchen, Souvenirs,<br />

Sprachfetzen, Hautfarben – alles wirbelt zufällig an einem<br />

vorbei. Der Geräuschvorhang aus Autolärm, Straßenmusikanten,<br />

Werbebotschaften vom Band macht das Chaos der Sinne perfekt.<br />

Wer die Hektik deutscher Fußgängerzonen schon als Belastung<br />

empfindet, muss<br />

hier in neuen Dimensionen<br />

denken.<br />

Einen Tick ruhiger<br />

wird die Kulisse für<br />

den, der am Oxford<br />

Circus in die Regent<br />

Street 02 mit ihren<br />

feinen Geschäften<br />

rechts und links<br />

der Prachtstraße<br />

abbiegt. Hier wird die Klientel gehoben, der Schritt etwas langsamer,<br />

das Ambiente feiner. Doch nur für ein paar hundert Meter.<br />

Denn am Piccadilly Circus 03 mit seinen typischen großen Leuchtreklamen<br />

setzt die Waschmaschine noch einmal zum Schleudergang<br />

an. Hier, wo aus allen Himmelsrichtungen rote Doppel-<br />

LEBENSWERTE<br />

Über 7 Millionen Einwohner zählt London. Ein königliches Amt hat<br />

jüngst ermittelt, dass in der Hauptstadt Großbritanniens 250 Sprachen<br />

gesprochen werden. Kein Wunder also, dass die Stadt facettenreich ist<br />

wie kaum eine zweite. Hier vermengen sich traditionelle Monarchie,<br />

britisch-koloniales Erbe und moderne Einflüsse aus allen Kontinenten<br />

der Erde zu einer bunten Mischung gelebter Toleranz.<br />

CITY-GUIDE 51<br />

deckerbusse zusammenkommen, um sich zu den Hauptverkehrszeiten<br />

in einer langen Prozession um den Platz zu quälen, schlägt<br />

das Herz der Stadt in schnellem Takt. Ein Londoner Sprichwort<br />

sagt, frei übersetzt: Am Piccadilly trifft man immer jemanden,<br />

den man kennt, auch wenn man gar nicht will. Beobachtet man<br />

die Menschenströme an den vielen Ampeln des Platzes, kommt<br />

man zu dem eindeutigen Schluss: Da könnte was dran sein!<br />

Typisch für London: Schon ein paar Schritte weiter taucht man<br />

ein in eine andere Welt. Eine der empfehlenswerten ist Soho 04 ,<br />

eines der buntesten Viertel der Stadt.Verschiedene Einwanderergruppen<br />

haben hier Spuren hinterlassen: Griechen, Hugenotten,<br />

Juden, Italiener,<br />

Inder und Chinesen<br />

sorgen noch heute<br />

für eine exotische<br />

Mischung. Im eigenen<br />

Chinatown des<br />

Viertels dominieren<br />

Drachenköpfe in<br />

den Auslagen und<br />

Restaurantfenstern,<br />

in der Wardour<br />

Street herrscht Einklang zwischen schrägen Pubs und den feinen<br />

Adressen der Musik- und Medienindustrie, es kreuzt die Carnaby<br />

Street 05 , der Inbegriff des Londons der „Swinging Sixties“, die<br />

Gegend steckt voller Theater, Clubs, Bars. Nachts herrscht hier<br />

immer Trubel. Wenn es die Temperatur erlaubt, holen sich die


52<br />

CITY-GUIDE LEBENSWERTE<br />

Hier kreuzen die Einkaufsmeilen der Metropole. Feinere Klientel kauft in der Regent Street<br />

Londoner ihr Bier am Tresen und bevölkern dann in großen Trauben<br />

den Gehsteig vor den Pubs. Die vielen Stadtviertel erschöpfend<br />

zu beschreiben macht wenig Sinn. Die meisten von ihnen waren<br />

früher eigene Städte oder Dörfchen, die nach und nach vom<br />

eigentlichen Stadtzentrum „City of London“ und der „City of Westminster“<br />

geschluckt wurden. So sind die 33 Boroughs oder<br />

Stadtbezirke von Greater London stilistisch sehr unterschiedlich.<br />

Französisch anmutende Viertel wechseln mit streng viktorianischen<br />

Straßenzügen, Fachwerk sieht man ebenso wie moderne<br />

und avantgardistische Architektur. Als London-Neuling leistet<br />

man sich am besten eine Sightseeing-Tour im Doppeldeckerbus.<br />

Die kostet zwar rund 27 Euro, verschafft einem aber den dringend<br />

notwendigen ersten Überblick. Die Rundfahrt dauert rund drei<br />

Netto-Stunden. Wer will, kann aber an einem der zahlreichen<br />

Haltepunkte aussteigen und mit dem nächsten Bus weiterfahren.<br />

Bootsfahrt auf der Themse ist im Preis übrigens inbegriffen.<br />

■ DIE PARKS – GRÜNE LUNGEN UND FLUCHTPUNKTE<br />

Die Stadtverwaltung zählt 143 registrierte Parks und Grünflächen.<br />

In den teils sehr weitläufigen Arealen von Regent’s oder Hyde<br />

Park 06 sowie den gepflegten Anlagen der kleineren Geschwister<br />

Green oder St. James’s Park findet man die Ruhe, die es sonst in<br />

keinem Winkel der Innenstadt gibt. Nach der Shopping-Tour in<br />

der Oxford Street kann man nur wenige Busstationen weiter im<br />

Hyde Park über grüne Wiesen gehen, unter schattigen Bäumen<br />

sitzen oder im mietbaren Liegestuhl einfach die geschwollenen<br />

Beine hochlegen. Imbissbuden helfen die Zeit zum Lunch oder<br />

Dinner zu überbrücken, Wasserbecken und Springbrunnen zerstreuen<br />

die Sinne und sorgen für neue Energie. Bei aller Ruhe,<br />

das Dröhnen der Stadt ist präsent, zieht sich aber im Orchester<br />

der Sinne in die dritte oder vierte Reihe zurück. Einsam ist man<br />

aber auch hier nicht: alte Damen beim Taubenfüttern, Jogger<br />

und Skater, Picknicker, Studenten mit Lehrbüchern, Polizisten<br />

auf Ausritt, Eichhörnchen beim Sammeln – für Gesellschaft ist<br />

gesorgt.Vor allem am Sonntag ist der Hyde Park einen Besuch<br />

wert. Am Speakers Corner 07 in der Nordost-Ecke herrscht großer<br />

Trubel: Seit 150 Jahren kann hier jeder sagen, was er denkt:<br />

über Politik, Glauben, Gesellschaft, Sport oder auch Privates.<br />

Entspannung und Ruhe im Hyde Park, der grünen Lunge Londons<br />

Einziges Equipment: Malerleiter oder Obstkiste (siehe auch Seite<br />

57). An der Nordseite der Grünfläche entlang der Bayswater<br />

Road 08 hängen sonntags auf vielen hundert Metern des schmiedeeisernen<br />

Zauns die Gemälde und Skulpturen von Künstlern. Bis<br />

18 Uhr kann man hier flanieren, schauen und feilschen.<br />

■ BUSFAHREN – IN MINUTEN EINMAL UM DIE WELT<br />

Nicht nur die billigste Art der Fortbewegung, sondern auch die<br />

spannendste. In London Bus zu fahren ist aufschlussreicher als<br />

das Blättern im großen Lexikon der Völkerkunde oder in einem<br />

Lehrbuch für Soziologie. Die Zahl der Passagiere ist nicht selten<br />

die Zahl der im Bus vertretenen Sprachen, Heimatländer, Kleidungsstile<br />

und Milieus. Banker und Punker, Asiate und Afrikaner,<br />

jüdische Kippa, arabischer Turban, indisches Kopftuch, englischer<br />

Hut, Sprachen und Dialekte aus fünf Kontinenten – das ganz<br />

normale Innenleben eines Busses in und um London. Dabei geht<br />

im Bus alles sehr britisch zu. Eingestiegen wird vorne beim Fahrer,<br />

schön der Reihe nach und immer mit gezücktem Busticket, raus<br />

geht’s hinten. Und ist die im Bus angeschriebene Platzkapazität<br />

ausgeschöpft, gibt es ein kurzes „Step back!“ vom Busfahrer, und<br />

die restlichen Familienmitglieder bleiben brav draußen stehen,<br />

auch wenn Papa und Oma schon drin sind. Der nächste Bus<br />

kommt eh in wenigen Minuten.<br />

1|<br />

■ PUBS – FEIERABEND MIT FREUNDEN UND FREMDEN<br />

Eine feste Arbeitsregel in London heißt: Raus aus der Firma, rein in<br />

den Pub. Dort trifft sich alles, um bei einem Pint Bier abzuschalten.<br />

Pubs gibt’s an jeder Ecke, meist ist das Publikum sehr gemischt,<br />

die Toleranz groß. So trifft man hier, etwa in Sohos Wardour Street,<br />

in einem Lokal für die Rocker- und Heavy-Metal-Szene auch ältere<br />

Damen mit Hut und Manager im Anzug. Zusammen mit den<br />

schweren Jungs mit langen Mähnen und Lederkluft sitzen die<br />

Vertreter des soliden Bürgertums am Tisch – darüber die gruselige<br />

Dekoration aus Skeletten, Spinnweben, Fledermäusen und<br />

anderen Anleihen aus der Welt der Grüfte Graf Draculas. Eine<br />

Besonderheit der Pubkultur, die man in einer Weltstadt nicht<br />

erwarten würde: Punkt 11 Uhr ist Schankschluss. Dann geht es<br />

meist ganz schnell. Gerade noch wurde man freundlich zur<br />

letzten Bestellung aufgefordert, schon geht das Licht an: „Ladies<br />

and gentlemen, please finish!“ Zwei Minuten später drehen die<br />

rustikalen Barmänner die Runde und werden schon deutlicher:<br />

„Out now! Finish!“ Stühle werden umgedreht,Tische abgewischt,<br />

egal ob da noch jemand sitzt. 10 Minuten nach 11 Uhr stehen<br />

die Gäste auf der Straße, manche noch ganz grün im Gesicht vom<br />

gehetzten Bier der letzten Runde. Schlüssel rum, Rollo runter,<br />

bis morgen!<br />

■ LONDON IST TEUER<br />

Deshalb sollte man ein paar Regeln verinnerlichen. Im Schnitt<br />

kostet alles rund 1/3 mehr als in Deutschland.Vor allem Essen<br />

und Weggehen im Allgemeinen ist recht teuer, für einen Teller<br />

Nudeln mit Salat und ein Getränk ist man in einem Restaurant<br />

schnell mal 30 Pfund los, rund 45 Euro. Billige Alternativen sind<br />

in jedem Fall die Filialen der großen Fastfood-Ketten oder chinesische<br />

Schnellimbisse und Sandwichläden, in denen man<br />

LEBENSWERTE<br />

CITY-GUIDE 53<br />

Futuristisches Raumschiff: die City Hall Canary Wharf Underground-Station Skulptur in der Nähe des Canada Square<br />

1| Uhrenschwemme an der Canary Wharf<br />

2| Eine der vielen kleinen Kirchen in Notting Hill<br />

3| Doppeldecker mitten im Herzen der Stadt: Piccadilly Circus<br />

4| Taxis im feinen Botschaftsviertel<br />

2| 3|<br />

4|


54<br />

CITY-GUIDE LEBENSWERTE<br />

Peking-Ente in Soho: Restaurantfenster in Chinatown Kaffee für zwischendurch gibt’s an jeder Ecke<br />

08<br />

Legende<br />

06<br />

1 | Oxford Street – große Londoner Einkaufsmeile<br />

2 | Regent Street – Adresse nobler Kaufhäuser<br />

3 | Piccadilly Circus – tosendes Zentrum Londons<br />

4 | Soho – buntestes Stadtviertel Londons<br />

5 | Carnaby Street – Symbol der Swinging Sixties<br />

6 | Hyde Park – grüne Lunge der Stadt<br />

7 | Speakers Corner – hier kann jeder sagen, was er will<br />

07<br />

13<br />

01<br />

02<br />

11<br />

04<br />

05<br />

03<br />

8 | Bayswater Road – sonntags Freiluft-Galerie für Künstler<br />

9 | Big Ben – Londoner Wahrzeichen an der Themse<br />

10 | London Eye – Riesenrad mit atemberaubendem Blick über die Stadt<br />

11 | Buckingham Palace – Wohnzimmer der Queen<br />

12 | Tower Bridge – architektonische Meisterleistung ihrer Zeit<br />

13 | Wellington Arch – hohe Wahrscheinlichkeit, um ca. 11 Uhr<br />

die imposanten Horse Guards zu sehen<br />

09<br />

10<br />

Preisniveau London: hoch<br />

DZ ab 80 Euro, Mittelklasse ab 150 Euro<br />

Hauptgerichte: in Restaurants ab 20 Euro<br />

Bier ca. 0,5 l für rund 7 Euro<br />

Heathrow – Zentrum rund 90 Euro,<br />

Innenstadttouren ab 10 Euro<br />

Busrundfahrt ca. 27 Euro<br />

12<br />

zwischen 8 und 15 Euro recht vernünftig essen kann. Abends<br />

wird’s meist richtig sportlich im Geldbeutel: Schafft man den<br />

Check vorbei am oft strengen Türsteher, ist man in Clubs und<br />

Diskotheken schnell mal 30–40 Euro los. Allein für den Eintritt,<br />

versteht sich! Kleidung ist eher günstig, vor allem Lederwaren,<br />

Schuhe und Accessoires bewegen sich – von Edelmarken abgesehen<br />

– im Schnitt unter dem Preisniveau deutscher Großstädte.Wer<br />

mit dem Bus und der U-Bahn („Tube“) fährt, kommt<br />

halbwegs vernünftig weg, vor allem wenn man Tickets für<br />

mehrere Tage oder mehrere Personen kauft. Ein Busticket für<br />

einen Tag kostet 4 Pfund, also rund 6 Euro, 7 Tage kosten nur 11<br />

Pfund, also knapp 17 Euro.Taxis sind teuer: Die Fahrt vom Flughafen<br />

Heathrow in die Innenstadt kostet rund 90 Euro, überschaubare<br />

Fahrten im Zentrum ab 10 Euro. Ein ganz besonderes Kapitel<br />

ist das Thema Unterkunft. Für unter 50–60 Pfund das Doppelzimmer,<br />

immerhin rund 80–100 Euro, geht kaum etwas. In den<br />

Hotels und Guest Houses der unteren Kategorie muss man<br />

London im Internet<br />

• www.hot-maps.de Hier zeigt Ihnen eine kostenlose<br />

London-Karte jeden Winkel der Stadt.Sehr bedienerfreundlich!<br />

• www.london.de Bietet sehr ausführliche Stadtinformationen,<br />

einen Ticketshop, einige Buchungsdienste für Reise, Hotel,<br />

Flug und ein Forum.<br />

• www.londonheute.de Breites Angebot an aktuellen Informationen<br />

über die Millionenstadt mit den Kategorien Anreise,Unterkunft<br />

und Freizeit sowie Essen und Trinken,Einkaufen<br />

und Arbeit.Zusätzlich:Link mit Wetterinformationen.<br />

• www.londonpass.de Der kostenpflichtige London Pass<br />

verschafft Ihnen freien Eintritt zu über 50 Londoner Sehenswürdigkeiten<br />

und bietet ein Reihe von nützlichen Vergünstigungen.<br />

LEBENSWERTE<br />

Die bekannten Leuchtreklamen am Piccadilly Circus London, nicht Indien: Shri Swaminarayan Mandir – Hindu-Tempel in Neasden<br />

CITY-GUIDE 55<br />

auch mit einem Etagenklo oder ähnlichen Unbequemlichkeiten<br />

rechnen, Badewannen sind die Ausnahme. Zimmer mit deutschem<br />

Standard gibt es erst ab rund 150 bis 200 Euro. Deshalb empfiehlt<br />

es sich, vorab im Internet nach Sonderangeboten von Städtereisenanbietern<br />

zu schauen, die über große Kontingente verfügen.<br />

Wer Glück hat, bekommt dann etwas Vernünftiges zwischen 70<br />

und 100 Euro die Nacht.Wer viel Geld hat, muss sich natürlich<br />

in London keine Sorgen machen. Für das entsprechende Budget<br />

ist jeder Luxus zu haben. Nur ein Besuch wird kaum reichen, um<br />

sich diese außergewöhnliche Stadt zu erobern. Deshalb sollte<br />

man ohne den Anspruch auf Vollständigkeit eines wie auch<br />

immer gearteten London-Sightseeing-Programms kommen.<br />

Die Metropole entschädigt praktisch an jeder Ecke mit neuen<br />

Einblicken, Facetten, Spannung, Kultur. Und was an Eindrücken<br />

noch fehlt, holt man einfach beim nächsten Mal nach. Denn<br />

wer einmal da war, kommt bestimmt wieder.<br />

• www.hoerkiosk.de Wer eine akustische Reise zwischen<br />

Tower und Notting Hill unternehmen will, kann hier für<br />

14,90 Euro den Audioguide London bestellen.<br />

• www.golondon.de Nützliche Tipps für Sightseeing, Nightlife,<br />

Shopping und Künste.


Die Gedanken sind frei<br />

» Von Christian Furtner<br />

Hier, wo die bunte Einkaufsmeile Oxford Street auf den Hyde<br />

Park trifft, im Schatten von Marble Arch, findet jeden Sonntag ein<br />

faszinierendes Schauspiel statt. Basisdemokratisch, theatralisch,<br />

skurril, unterhaltsam – das und vieles mehr sind die Diskussionsforen,<br />

die sich hier mehr oder minder spontan zusammenfinden.<br />

Auch wenn blasphemische, obszöne und den Landesfrieden gefährdende<br />

Reden verboten sind, gibt es kaum ein Tabuthema am<br />

Rande der grünen Lunge der Innenstadt. Es geht schlicht um alles<br />

und jedes: Glaubensfragen, Moral, Politik, die Auseinandersetzung<br />

zwischen Schwarz und Weiß. Aktuelles Zeitgeschehen wie Terror<br />

und Irak stehen ganz oben auf der Liste der Top-Themen – aber<br />

auch Spartenthemen wie eben Olivenöl oder obskure Gedanken<br />

zur Evolution bekommen hier ihr Forum. Die „Speaker“ geben den<br />

Impuls für das Spektakel:<br />

Da gibt es die echten<br />

Profis, die kommen mit<br />

solider Leiter, Schirm für<br />

alle Fälle, Bodyguard und<br />

verbalem Sparringspartner<br />

sowie großer Fangemeinde.<br />

So wie der junge Farbige mit der Don-King-Frisur, der jeden<br />

Sonntag mit vielen blumigen Beispielen seine These untermauert:<br />

„Weiße sind gewissenlose Eroberer und Ausbeuter!“ Wild gestikulierend<br />

und mimisch ähnlich facettenreich wie Komiker Jim Carrey<br />

nimmt er es mit jedem Einwand aus der Menge auf, nicht ohne<br />

jeden Duellanten „My friend“ zu nennen. Bis zu 200 Zuhörer scharen<br />

sich um ihn, die weißen Zuhörer reagieren empört auf jeden<br />

Vorwurf, werfen Argumente, manchmal auch Beleidigungen ein, und<br />

einige Farbige johlen ihre Zustimmung zu jedem Konter des Wortakrobaten.Was<br />

klingt wie die Vorstufe zu einer Massenschlägerei,<br />

ist in Wirklichkeit ganz harmlos. Nicht, dass die Themen nicht auch<br />

LEBENSWERTE<br />

CITY-GUIDE 57<br />

„Bereut eure Sünden! Kehrt um, bevor es zu spät ist!“, schreit der Mann auf<br />

der kleinen Malerleiter voller Inbrunst. „Nieder mit Junk Food – lang lebe<br />

Olivenöl!“, gibt sein Kollege auf der Obstkiste nebenan zum Besten. Am<br />

Speakers Corner in der Nordost-Ecke des Londoner Hyde Park kann seit<br />

150 Jahren jeder sagen, was er denkt. Ein Spektakel der sehr britischen Art.<br />

einen ernsten Kern oder Hintergrund haben mögen. Hier aber<br />

geht es mehr um das Schauspiel. So sieht man im Publikum rundherum<br />

amüsierte Gesichter, und die letzten Zweifel über den Ernst<br />

der Situation zerstreut der Nebenmann afrikanischer Abstammung<br />

mit einem breiten Grinsen und dem Satz: „Isn’t that damned funny,<br />

man?“ Zehn Schritte weiter erhitzen sich zwei beleibte Herren über<br />

die Frage, wer den „besseren Gott“ hat, kommen aber über bissige<br />

Ernährungstipps für den jeweils anderen nicht hinaus. Gelächter.<br />

Es kreuzen alte Männer mit Spruch-Pappen den Weg, auf denen<br />

steht: „Alles wird schlechter!“ oder „Für christlichen Atheismus“,<br />

oder die freundlich einladen: „Frag mich was!“ Zur gleichen Zeit<br />

tauscht sich eine zehnköpfige Gruppe sehr konstruktiv über Vorund<br />

Nachteile des Kommunismus aus und analysiert dann die<br />

Außenpolitik der Regierung<br />

Blair. Für jeden ist<br />

etwas dabei an diesem<br />

besonderen Ort, den viele<br />

Geistesgrößen schon<br />

als Quelle der Inspiration<br />

sahen. Marx, Engels,<br />

Lenin und Orwell sind nur einige der Denker von Weltruhm, die<br />

hierher kamen, um den Puls des Volkes zu fühlen. Die Tradition des<br />

freien Worts im Nordosten des Hyde Park geht auf ein düsteres<br />

Kapitel der Londoner Stadtgeschichte zurück: Unweit des heutigen<br />

Speakers Corner stand bis ins späte 18. Jahrhundert der Galgen<br />

der Stadt, an dem mehrmals im Jahr ganze Wagenladungen von<br />

Gefangenen gehängt wurden. Das Recht auf letzte Worte nützten<br />

viele Delinquenten zur Abrechnung mit den Herrschern oder zur<br />

Kritik am politischen und gesellschaftlichen System ihrer Zeit.<br />

Diese Tradition lebt auch heute noch, trotz allen Theaters, das es<br />

hier zu bestaunen gibt. Ein Muss für jeden London-Besucher!


Offroad durch das schottische Hochland<br />

» Von Detlef Berg<br />

Land Rover bietet weltweit geführte Touren durch wilde Natur und<br />

atemberaubende Landschaften. Ein Tourbericht aus den Highlands,<br />

dem Land der Herrenröcke.<br />

N 56 o 48’ 45,31’’ W 03 o 56’ 10,36’’. Das sind die Koordinaten für<br />

Camp 1, wo am Abend die Zelte aufgebaut werden. Den Weg<br />

dorthin weisen weitere acht durch Koordinaten belegte Wegpunkte.<br />

Navi unverzichtbar. Da die Tour offroad jenseits von<br />

befestigten Straßen quer durch die Landschaft führt, hilft eine<br />

Straßenkarte nicht weiter. Schauplatz des Geschehens ist das<br />

Atholl Estate, das mit rund 5700 Hektar zu den größten im<br />

schottischen Hochland zählt. Um die Natur so weit wie möglich<br />

zu schonen, hatte das Land Rover Team die Strecke genau geplant<br />

und vorher abgefahren. Zuvor musste noch die Genehmigung<br />

des Duke of Atholl eingeholt werden, der im schneeweißen<br />

Märchenschloss Blair Castle residiert und als Einziger in Großbritannien<br />

das Privileg einer privaten Armee genießt. Lokale Tourguides<br />

und qualifizierte Mitarbeiter von Land Rover Deutschland<br />

begleiten die Tour, für die werksneue Geländewagen eingesetzt<br />

werden. Ausgangspunkt der achttägigen Tour ist das englische<br />

Solihull bei Birmingham, wo im „Home of Legend“ nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg der erste Land Rover gebaut wurde. Nach<br />

einer Werksbesichtigung, die voller Enthusiasmus von pensionierten<br />

Ingenieuren geführt wird, können die Teilnehmer im<br />

Testgelände „Jungle Drive“ ihre ersten Fahrversuche machen. Mit<br />

dem „Terrain Response System“ können die Fahrer den Land<br />

Rover je nach Fahrbahneigenschaften wie Autobahn, Landstraße,<br />

Waldweg, Kies, Schlamm oder Sand hinsichtlich Fahrwerk,<br />

Fahrzeughöhe, Getriebe, Motormanagement, Bergabfahrtkontrolle<br />

und Differentiale durch einen Drehschalter optimieren.<br />

Nach den ersten Fahrversuchen geht es mit dem Flugzeug<br />

weiter nach Edinburgh. Nach einem Picknick im Grünen, nahe<br />

dem malerischen Örtchen Dunkeld, werden die Teilnehmer mit<br />

dem Navigationssystem vertraut gemacht. Ein kleines Gerät<br />

vom Format eines Handys definiert unseren Standort auf wenige<br />

Meter genau. Schnell sind die Zielkoordinaten eingegeben,<br />

und das Abenteuer abseits der üblichen Touristenpfade kann<br />

beginnen. Am Anfang geht es noch über geteerte Straßen,<br />

doch bald deutet uns das „Navi“: abbiegen auf eine Schotterpiste.<br />

Sie führt ins Herz des Hochlandes von Pertshire.Wild und<br />

ursprünglich präsentiert sich diese Landschaft. Die weiten Täler<br />

werden durch runde Hügelkuppen begrenzt, die nur mit niedrigen<br />

Heidekrautbüschen bedeckt sind. Besonders stimmungsvoll<br />

leuchten die Berghänge im Spätsommer, wenn die Heide blüht.<br />

Dazwischen sind immer wieder grüne Flächen auszumachen,<br />

auf denen Schafe und Galloway-Rinder friedlich grasen. Ins<br />

Klischee passen auch die zerzausten Wolkenfetzen, die über die<br />

magische Landschaft jagen. Im flotten Rhythmus wechseln<br />

regenschwere Wolken mit sonnigen Abschnitten, in denen sich<br />

das ätherisch klare Licht wie ein Zauber über das Hochland legt.<br />

■ TEAMGEIST IST GEFRAGT<br />

Nur selten erinnert in dieser Abgeschiedenheit eine Hütte daran,<br />

dass in dieser Einsamkeit noch Menschen leben. Zumeist verläuft<br />

die Fahrroute auf Schotter- oder morastigen Wiesenwegen.<br />

Mühelos überwinden die Geländewagen aber auch Flussläufe<br />

oder Geröllhalden. Am frühen Abend wird der Platz für das<br />

Nachtlager erreicht. Beim Aufbau der Zelte ist – wie auf der<br />

gesamten Tour – Teamgeist gefragt. Jeder hilft jedem, und in<br />

kürzester Zeit steht die kleine Zeltstadt. Für den stimmungsvollen<br />

Ausklang des Tages sorgt ein Barbecue mit schottischen Fleischspezialitäten.<br />

Am nächsten Tag steht eine Onroad-Etappe auf<br />

dem Programm, bei der wahlweise eine Whiskydestillerie, Braemar<br />

Castle oder Balmoral Castle besucht werden können.<br />

„Sl’ ainnghie vha!“ – so alt wie dieser keltische Trinkspruch ist<br />

der schottische Whisky, erfahren die Teilnehmer bei einem<br />

Rundgang durch die Glenlivet-Brennerei. Braemar ist durch<br />

seine Highland Games bekannt, bei denen strammwadige<br />

Schotten Baumstämme schleudern, Steine stoßen, Gewichte in<br />

die Höhe werfen und Dudelsackbläser aufmarschieren. Unter<br />

den Zuschauern befinden sich auch Mitglieder der Königsfamilie.<br />

Die Royals sind Nachbarn: Balmoral Castle, im 19. Jahrhundert<br />

von Queen Victoria zum Sommersitz geadelt, liegt nur 12 Kilometer<br />

entfernt. Cawdor Castle heißt ein anderer Landsitz. Nach<br />

einer Besichtigung des von einem prächtigen Garten umgebenen<br />

Anwesens am nächsten Tag geht es nach Inverness, wo sich<br />

die Teilnehmer auf eine Übernachtung im Hotel freuen.Weiteres<br />

Fahrvergnügen in wilder Natur bringt der nächste Tag. Die Tour<br />

führt durch das Novar Estate. Immer wieder ergeben sich großartige<br />

Aussichten auf das nahe Meer. Das Roadbook leitet direkt<br />

an einen See, wo ein letztes Mal die Zelte aufgeschlagen werden.<br />

Mit Sondererlaubnissen durchqueren die Teams in den beiden<br />

abschließenden Tagen weitere Estates, machen Station am<br />

sagenumwobenen Loch Ness und überwinden den aufregenden<br />

Corrieyairack Pass.<br />

Informationen<br />

LEBENSWERTE<br />

ABENTEUER 59<br />

Das Offroad-Vergnügen kann über Land Rover Experience,<br />

Postfach 1120, 42478 Wülfrath, Tel. 02058/77 809 67,<br />

Fax 02058/77 809 90, E-Mail: experience@aps-team.de<br />

gebucht werden. Die Preise beginnen bei 3.235 Euro und<br />

umfassen Flüge, Übernachtungen, Verpflegung, Fahrzeug, Navigationshilfen<br />

und Gebühren. Die nächsten Touren finden zwischen<br />

Mai und August 2006 statt. Im Programm der Land Rover<br />

Experience Reisen sind auch die Destinationen Namibia, Island,<br />

Spanien und Kanada.


Wer Stefano Fanticelli, 35, in Foiano della Chiana bei Arezzo<br />

besucht, kann sicher sein, alles Wesentliche über Frauen und<br />

Musik, Essen und Trinken zu erfahren.Er berichtet in einer Mischung<br />

aus Lässigkeit und heiligem Ernst, dass das ligurische Olivenöl<br />

am besten zu Fisch passt, während das toskanische wunderbar<br />

mit Wild harmoniert, und dass in der Lombardei die schönsten<br />

Frauen Italiens zu finden sind. Deshalb spricht einiges dafür,<br />

dass Stefano auch das Geheimnis kennt, warum Italiener eine<br />

Zigarre rauchen, von der Aficionados anderswo in der Welt<br />

behaupten, ihr Genuss erinnere an das Abfackeln einer luftgetrockneten<br />

Salami.<br />

■ DIE TOSCANO ALS GUTE EHEFRAU<br />

Auch Stefano hat einen Vergleich parat, aber er fällt anders aus.<br />

Er ist Sprecher des Clubs „Maledetto Toscano“, in dem sich<br />

sechzig Ärzte,Techniker und Musiker zusammengetan haben,<br />

um der Nationalzigarre zu huldigen. „Eine kubanische Zigarre<br />

ist wie eine Geliebte“, sagt Stefano. „Die Toscano dagegen wie<br />

eine gute Ehefrau.“ Roberto, 34, sein Bruder und Geschäftsführer<br />

des Clubs, nickt zustimmend. Er hat zwar eintausend kubanische<br />

und dominikanische Zigarren für über zwanzigtausend Franken<br />

im Humidor, aber morgens um sieben bricht er immer die<br />

erste Toscano Extra Vecchio entzwei und zündet eine der Hälften<br />

an. Er lässt die fingerlange Zigarrenhälfte zwischen den<br />

Lippen wandern, dann zieht er sie mit geschürzten Lippen ein<br />

Stück in den Mund wie ein Kind seinen Lolli. „Die Toscano ist<br />

LEBENSWERTE<br />

Das Abfackeln der luftgetrockneten Salami<br />

Teufelsrolle und Satansspargel:<br />

Die italienische Nationalzigarre „Toscano“<br />

» Von Bernd Hauser » Fotos: Ivo Saglietti<br />

LEBENSART 61<br />

wie ein Teil meines Körpers“, sagt Roberto. Noch nie hat ihn<br />

Ludovica, seine dreijährige Prinzessin, ohne Toscano gesehen.<br />

Immer hat er sie zwischen den Fingern – oder den Zähnen. Sein<br />

neongrünes Feuerzeug klickt oft, weil der kegelförmige Stumpen<br />

immer wieder ausgeht.Was einen Aficionado gewöhnlich graust,<br />

gilt ihm als Qualitätsmerkmal. „Die Toscano kannst du immer<br />

wieder anzünden“, sagt Roberto. „Außerdem ist das Deckblatt<br />

so stark, dass du die Zigarre zwischen die Zähne klemmen<br />

kannst.“ So genieße er nicht nur den Rauch, sondern auch den<br />

scharfen Geschmack des Tabaks, der lange gebraucht hat, um<br />

sich zu entwickeln.„Die Toscano muss reifen wie Wein“, krächzt<br />

Francesco Soldati im Ammoniakdunst. Dem Produktionsleiter<br />

in der „Manifattura Tabacchi di Lucca“ bleibt die Stimme weg.<br />

Erst kitzelt das Gas in der Nase, drei Atemzüge später sticht es<br />

wie mit hundert feinsten Nadeln. Ein schwarzer Schleier droht<br />

sich vor die tränenden Augen zu legen. „Määny, määny Money!“,<br />

haucht Soldati, der Produktionsleiter der Toscani-Manufaktur in<br />

seiner Schatzkammer, groß wie eine Turnhalle. Auf eng übereinander<br />

gestapelten Holzrahmen lagert bis unter die Decke<br />

Zigarre an Zigarre. Mal mit dunkelbraunem, mal mit blauschwarzem<br />

Decker aus Kentucky-Tabak, dessen Blatt-Adern hervortreten<br />

wie Venen in der Hitze. 24 Millionen Zigarren gären Ammoniak<br />

aus, das sie ausdünsten wie ein fiebernder heißer Schweiß. In<br />

diesem Saal mutet es verständlich an, warum die Toscano vielen<br />

als „Teufelsrolle“ und „Satansspargel“ gilt.<br />

■ EIN ZUFALL HILFT BEI DER GEBURT<br />

Doch Meister Soldati, ein kleiner, freundlicher Herr mit Bäuchlein,<br />

sieht gar nicht diabolisch aus. Seit 22 Jahren, sein halbes<br />

Leben lang, tut er hier als Staatsbediensteter seine Pflicht. Etwa<br />

acht Monate lagern die Zigarren, bevor sie trocken sind wie<br />

dürre Zweige und, in Pappschächtelchen verpackt, klappernd<br />

über den Ladentisch gehen. Soldati macht seine Arbeit diszipliniert,<br />

aber ohne Passion: Die Toscano konnte ihn in all der Zeit<br />

nie in Versuchung führen. Dabei hat er den Tabak mit der Muttermilch<br />

eingesogen. Seine Mutter gab den kleinen Francesco<br />

bereits mit drei Monaten im manufaktureigenen Kindergarten<br />

ab, um ihn nach ihrer Schicht mit vom Saft gefärbten Händen


62<br />

LEBENSART LEBENSWERTE<br />

hochzuheben und an ihrem Kittel zu bergen, der würzig nach<br />

Kentucky roch.Vielleicht war das ein bisschen zu viel des Guten<br />

für Soldati. Er zieht die Achseln hoch und sagt: „Die Toscano ist<br />

stark, unglaublich stark. Man liebt sie oder man liebt sie nicht.<br />

Die meisten lieben sie nicht.“ Liebhaber und ebenso leidenschaftliche<br />

Verächter hat die Toscano nun seit bald 200 Jahren, seitdem<br />

der Zufall sie gebar. Im Jahre 1815 überraschte ein Wolkenbruch<br />

die Arbeiter der großherzoglichen Tabakmanufaktur von Florenz,<br />

durchnässte etliche Kentucky-Ballen, die im Freien lagerten<br />

und in der sommerlichen Hitze zu gären begannen. Da man<br />

fürchtete, die durchweichten Blätter würden zerbröseln, wenn<br />

man sie einzeln zum Trocknen auslegen würde, ließ man den<br />

Tabak ballenweise trocknen. Diesen stark fermentierten Tabak<br />

rollten die Arbeiter dann in ledrige Kentucky-Decker. Zigarrenraucher<br />

aus dem einfachen Volk waren begeistert, verlangten<br />

weiter nach dem ebenso billigen wie würzigen Kraut. Also<br />

wurde bereits im Jahre 1830 die Manufaktur im nahen Lucca<br />

eröffnet. Die überaus starke Fermentation ist bis heute das<br />

Markenzeichen der Toscano geblieben: Die Tabakballen werden<br />

in halbstündigen Bädern gewässert, bis sie sich mit Feuchtigkeit<br />

vollgesogen haben, danach lassen die Arbeiter sie in<br />

Drahtbehältern 14 Tage lang vor sich hin gären. In jedem Behälter<br />

steckt ein Thermometer. Soldati zieht eines heraus. Es zeigt 63<br />

Grad: „Bald muss der Tabak gewendet werden, damit er nicht<br />

verdirbt.“<br />

■ HAND GEGEN MASCHINE<br />

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg drehten die Zigarrenmacherinnen<br />

dort sämtliche Toscani von Hand. Damals murmelte ein<br />

Chor von viereinhalbtausend Frauen das Ave Maria stundenlang<br />

während der monotonen Arbeit. Auch Emanuela Puccinelli,<br />

50, hat noch den Rosenkranz mitgebetet, als sie vor zehn<br />

Jahren anfing. Aber dann gingen die alten Arbeiterinnen in<br />

Ruhestand, und die Jungen ließen die Litaneien einschlafen,<br />

hängten Bilder von Richard Gere an die Wand und sangen<br />

Schlager von Adriano Celentano. Aber immer noch bringt im<br />

Mai jeden Tag eine andere Arbeiterin der meterhohen Madonnafigur,<br />

die auf der Stirnseite des Saales wacht, frische Blumen.<br />

Mittlerweile sind es nur noch 62 Frauen, die das Drehen von<br />

Hand beherrschen. Den größten Teil der täglichen Menge von<br />

einer dreiviertel Tonne Tabak verarbeiten Maschinen zur<br />

„Toscano Antica Riserva“ und zur „Antico Toscano“. Die übrig<br />

gebliebenen Dreherinnen sind stolz auf ihre Arbeit. „In ganz<br />

Europa gibt es außer uns niemand, der diese Kunst beherrscht“,<br />

sagt Emanuela Puccinelli. Zwei Jahre brauchen die Frauen, bis<br />

sie die tägliche Norm von 520 einwandfreien „Toscani Originali“<br />

schaffen, die im Laden nur 3 Euro das Stück kosten.<br />

■ WERBEPATRON: CLINT EASTWOOD<br />

Auf einem Holzklotz schneidet Puccinelli das grobe Kentucky-<br />

Deckblatt mit schnellen Schnitten zu. Nur die italienischen<br />

Zigarrenmacher nehmen dieses Material, das die amerikanischen<br />

Farmer gewöhnlich an Kautabak-Fabriken verkaufen.<br />

Puccinelli bestreicht den Decker mit Maisstärke, wiegt mit der<br />

rechten Hand eine Handvoll italienischen Tabak ab und dreht<br />

ihn mit taschenspielerschnellen Fingern in das amerikanische<br />

Deckblatt. Ein Umblatt sparen sich die Toscano-Macher. Das<br />

Format gleicht dem einer schlanken Figurado. An beiden Enden<br />

läuft die Zigarre spitz zu, in der Mitte ist sie am dicksten. Eine<br />

langweilige Arbeit? Nein, nein, sagt Puccinelli. „Jede Zigarre ist<br />

anders, und jede ist schön.“ Zum Angucken, nicht zum Anzünden:<br />

Die Dreherinnen rauchen Zigaretten, aber keine steckt<br />

sich eine Toscano in Brand. Puccinelli hat bisher etwa 100.000<br />

Toscani fabriziert, probiert hat sie noch nie eine: „Das ist nur<br />

etwas für Männer.“ Seitdem Clint Eastwood in Italo-Western<br />

auf ihr kaute, haftet ihr das Image des unrasierten Machos an.<br />

Aber die Toscano lieben Männer jedweder Couleur: nicht nur<br />

sizilianische Landarbeiter, auch bekannte Wirtschaftsbosse und<br />

Kommunistenführer. Die Auswanderer lassen sich ihre Toscani<br />

von der Verwandtschaft sogar nach Brasilien, Argentinien oder<br />

in die USA schicken. „Die Toscano ist der Duft von zu Hause“,<br />

sagt Roberto, der Dauerraucher. Manchmal, wenn er durch die<br />

Hügel fährt, meint er den Tabak zu riechen, zumindest riecht<br />

er die Rauchkammern auf den alten Höfen. Dort hängen die<br />

armlangen Tabakblätter an Kastanienstangen und verlieren<br />

sechs Tage und Nächte über schwelenden Feuern ihre grüne<br />

Farbe. Zwei Monate dauert die Ernte, und jeden Tag ist Lani<br />

Dina, die 81-jährige Bäuerin, mit den Kindern draußen auf den<br />

Feldern in Pieve alla Sovara bei Anghiari. Lani Dina wischt sich<br />

mit dem Handrücken ein paar Strähnen aus dem sonnenledrigen<br />

Gesicht, ihre weißen Baumwollhandschuhe sind schwarz vom<br />

Harz des Tabaks. Im Alter von acht Jahren half sie zum ersten<br />

Mal bei der Ernte, seither bestimmt der Tabak den Rhythmus<br />

des Jahres und des Lebens.<br />

■ HAVANNAS FÜR DANDYS<br />

Wenn Lani nicht mehr auf die Felder könnte, käme auch sie<br />

selbst aus dem Rhythmus. Im Familienbetrieb hat sich kaum<br />

etwas geändert, seit sie denken kann. Sicher, der Hof hat schon<br />

lange einen Traktor, aber die Tabakblätter müssen wie eh und<br />

je von Hand gebrochen werden. Die untersten (Branciola)<br />

taugen nur für Zigaretten. Die mittleren, Mediana genannt,<br />

sind für die helleren und leichteren „Toscani Garibaldi“. Aber<br />

die obersten Blätter (Cimarola), auf die die Sonne am wildesten<br />

gebrannt hat, werden zu den dicken Deckern der stärksten<br />

Toscani – wie anders sind sie doch als die kubanischen Deckblätter,<br />

die unter Gaze geschützt herangepäppelt werden, damit<br />

kein Sonnenstrahl sie berühre und ihre Haut durch Helligkeit<br />

und Feinheit geadelt werde. Die Toscano dagegen ist „eine<br />

demokratische Zigarre“, erklärt Roberto, der Liebhaber. Er erzählt<br />

vom großen Victor Emmanuel II., der ein Freund des Volkes<br />

und der Toscano war und deshalb verfügte, dass ein jeder im<br />

Königreich sich die Nationalzigarre leisten können sollte. „Wer<br />

nur Havannas raucht, ist kein richtiger Zigarrenraucher. Er ist<br />

ein Dandy“, sagt Roberto. Sein Bruder Stefano bestätigt: „Heu-<br />

LEBENSWERTE<br />

LEBENSART 63<br />

te hat das Zigarrerauchen doch etwas Exhibitionistisches.Viele<br />

rauchen in der Diskothek, je größer das Format, desto besser,<br />

ohne Ahnung von der Kultur, der Geschichte der Zigarre. Bei<br />

der Toscano sei dagegen die „immer neue Erfahrung“ wichtig,<br />

sagt Stefano: „Im gleichen Päckchen ist die eine fantastisch,<br />

die andere schlicht unrauchbar“ – weil sie zu dicht gedreht ist,<br />

nicht zieht oder schmeckt wie Heu, warum auch immer. Im Club<br />

„Maledetto Toscano“ philosophieren sie davon, wie gut ihre<br />

Zigarre zu der Landschaft passt, und manche versteigen sich<br />

sogar zu Bemerkungen, dass das Rauchen der Toscano ihre<br />

Wurzeln noch tiefer in die geliebte Toskana grabe. Roberto<br />

kaut an der Toscano Extra Vecchio, seiner Lieblingszigarre, weil<br />

Filler und Decker aus einheimischem Tabak sind. Der Rauch<br />

umschmeichelt die Zunge nicht, sondern überfällt sie geradezu<br />

mit seiner Wucht. Die dunkle Würze des Rauchs passt gut<br />

zu der herben Wärme des Chiantis. „Nimm unseren Wein“, sagt<br />

Stefano. „Oder dieses Fegatini“, ein warmes Weißbrot mit einem<br />

Aufstrich aus gehackter Leber, „unsere Spezialitäten sind kräftig<br />

und stark.“ Eben wie die Toscano.


EMPFEHLUNGEN<br />

Tee, Decke, Buch:<br />

Spannendes im Herbst<br />

Peter Handke<br />

Gestern unterwegs<br />

Aufzeichnungen Nov. 1987 bis Juli 1990<br />

Jung und Jung, 25,00 Euro<br />

Es ist lange kein Buch wie dieses erschienen.<br />

Keines, das diese Fülle, diese Aufmerksamkeit,<br />

Gewissenhaftigkeit und zugleich Beschwingtheit<br />

hätte, diesen Ernst und diese Offenheit. Und keines<br />

von solcher Sprachmacht. Es enthält die Notizen,<br />

die Peter Handke sich gemacht hat,„ohne festen<br />

Wohnsitz, in der hier memorierten und evozierten<br />

Zeit, vom November 1987 bis zum Wieder-Sesshaftwerden<br />

im Juli 1990“. Er selber nennt es „die<br />

letzte Phase meines Mit-Schreibens mit den<br />

täglichen und nächtlichen Geschehnissen“. Es war<br />

ein Reisen, das ganz sich selbst überlassen war,<br />

ein Unterwegssein, dessen Ziel immer weit vor<br />

dem Reisenden lag und doch in jedem Augenblick<br />

erreichbar war. Es führte durch Jugoslawien,<br />

nach Griechenland, nach Ägypten, quer durch<br />

Europa, nach Japan und immer wieder in den slowenischen<br />

Karst. Aus den Augenblicken wurden<br />

Tage, Wochen, Monate und Jahre – Zeit, in der<br />

Räume durchquert wurden, die ebenso außen<br />

wie innen liegen.<br />

Ian McEwan<br />

Saturday<br />

Diogenes Verlag, 19,90 Euro<br />

Henry Perowne, Neurochirurg, 48, ist ein glücklicher<br />

Mann: Er hat Spaß an der Arbeit, beim Sex<br />

mit seiner Frau, liebt Musik und seine Familie, isst<br />

gern und treibt gern Sport. Als wohlhabender<br />

Mann hat er ein wohlgeregeltes Leben. So scheint<br />

sein freier Samstag klar vor ihm zu liegen: Er wird<br />

Squash spielen mit seinem Kollegen. Dann will<br />

er Fisch kaufen und kochen für ein Festessen im<br />

Kreis der Familie. Dieser Samstag aber ist kein<br />

beliebiger Samstag, es ist der 15. Februar 2003.<br />

Mit seinem Mercedes S500 versucht Henry auf<br />

dem Weg zum Squash Hunderttausende von<br />

Demonstranten gegen den Irak-Krieg weiträumig<br />

zu umfahren. In Gedanken versunken, rammt er<br />

den Seitenspiegel des roten BMWs eines Kleinganoven.<br />

Drei Typen steigen aus … „Saturday“ ist<br />

ein Buch über die Zerbrechlichkeit des Glücks<br />

und die Verwundbarkeit der westlichen Welt. Es<br />

handelt vom Preis unseres Seelenfriedens und von<br />

unserer Verantwortung für die Welt. Ian McEwans<br />

Roman „Saturday“ zeigt, wie eine winzige Begebenheit<br />

einen Strudel von Ereignissen auslösen<br />

kann, und nichts ist wie zuvor.<br />

Andrea Camilleri<br />

Der falsche Liebreiz der Vergeltung<br />

Lübbe Verlag, 19,90 Euro<br />

Wie sah Salvo Montalbanos Leben eigentlich<br />

aus, ehe er Commissario wurde? Gab es vor Livia<br />

andere Liebschaften in seinem Leben? Und warum<br />

fand er ausgerechnet in Vigàta seine Heimat? In<br />

seinem neuen Buch lüftet Andrea Camilleri nicht<br />

nur das Geheimnis um Montalba-nos Leben „vor<br />

Vigàta“, sondern beglückt seine Leser zugleich<br />

mit drei ungemein fesselnden Kriminalgeschichten.<br />

Hier sind Montalbanos unkonventionelle<br />

Ermittlungsmethoden gefragter denn je, hat der<br />

Commissario es doch wiederholt mit außerordentlich<br />

raffinierten Rachefeldzügen zu tun, die<br />

ihn der Verzweiflung bisweilen gefährlich nahe<br />

bringen. Auch sein Herz gerät dieses Mal in Gefahr,<br />

und als ihm schließlich bewusst wird, wie tief er<br />

im Schlamassel steckt, bleibt ihm eigentlich nur<br />

noch eine Möglichkeit: Unverzüglich das Flugzeug<br />

nach Genua zu besteigen, um mit Dauerfreundin<br />

Livia manches Missverständnis vor Ort zu klären.<br />

Eben auf seine ganz spezielle Art.<br />

Cees Nooteboom<br />

Paradies verloren<br />

Suhrkamp Verlag, 16,80 Euro<br />

„Wer hat bloß die Engel aus der Welt verbannt,<br />

obwohl ich sie noch immer um mich spüre?“ Ein<br />

überraschender Gedanke für eine junge Frau, die<br />

am eigenen Leibe erfahren musste, dass unsere<br />

Welt „mehr mit der Hölle zu tun hat als mit dem<br />

Paradies“. Alma ist eines Abends auf einer ziellosen<br />

Fahrt durch São Paulo in die Favela Paraisópolis<br />

geraten und vergewaltigt worden. Um den Schatten<br />

zu bannen, reist sie mit ihrer Freundin Almut<br />

in das Land ihrer Kindheitsträume, Australien, und<br />

begegnet in der Leere der Wüste einer Stille, die<br />

sie versöhnt. Doch die Traumzeit ist längst vergangen,<br />

die mythische Welt der Aborigines<br />

versunken: „Mein Australien war eine Fiktion.“<br />

Alma nimmt Abschied von den Reservaten des<br />

Garten Eden und macht die Welt zu ihrer Wüste<br />

– nicht ohne darin ihre Spuren zu hinterlassen.<br />

Ob von Füßen oder Flügeln: Dem alternden<br />

Literaturkritiker, dessen Weg sie kreuzt, ist sie<br />

eine Offenbarung des Himmels. In seinem neuen<br />

Roman erbringt Nooteboom den Beweis dafür,<br />

dass Phantasie Flügel verleiht und dass die Verstoßung<br />

aus dem Paradies das Beste war, was<br />

Gott für die Literatur hat tun können.<br />

Robert Musil | HÖRBUCH und BUCH<br />

Der Mann ohne Eigenschaften. Remix<br />

Der Hörverlag, 149 Euro<br />

Diese kombinierte Buch/Hörbuch-Edition<br />

zeichnet als Remix ein großdimensioniertes<br />

Gesamtbild des unabgeschlossenen Jahrhundert-<br />

Romans von Robert Musil und soll neue Zugänge<br />

zu diesem großen Außenseiterwerk schaffen. Nicht<br />

nur die zu Lebzeiten des Autors veröffentlichten<br />

Romanteile, sondern auch der wissenschaftlich<br />

aufgearbeitete Nachlass Robert Musils bilden die<br />

J. M. Coetzee<br />

Zeitlupe<br />

Fischer Verlag, 18,90 Euro<br />

Ein einziger schicksalhafter Augenblick verändert<br />

das Leben von Paul Rayment vollkommen.<br />

Über den Haufen gefahren von einem jugendlichen<br />

Autofahrer, muss er lernen, sich mit der<br />

Amputation seines rechten Beines abzufinden.<br />

Paul, Anfang 60, scheint zunächst allein aus der<br />

Liebe zu Maijana, seiner aus Kroatien stammenden<br />

Pflegerin, neue Hoffnung zu schöpfen. Da<br />

tritt Elizabeth Costello, eine alte Bekannte im Werk<br />

des Autors Coetzee, auf den Plan: Ungebeten und<br />

lästig wie ein schlechtes Gewissen nistet sie sich<br />

in Pauls Leben ein, sämtliche Absichten von ihm<br />

durchkreuzend und mit nüchterner Vernunft<br />

seinen illusorischen Perspektiven entgegenwirkend.<br />

Zwischen Strenge und lakonischem Spott<br />

bewegen sich ihre Versuche, diesen „Ritter von<br />

der traurigen Gestalt“ wieder auf den Pfad jener<br />

Wirklichkeit zurückzubringen, die ihm eigentlich<br />

angemessen ist. Coetzees Roman, der kunstvoll<br />

auf dem schmalen Grat zwischen Tristesse und<br />

bitterer Komik balanciert, stellt eine radikale<br />

Auseinandersetzung mit dem Alter dar.<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

Grundlage dieses Projekts. Die Produktion beinhaltet<br />

erzählerisch und szenisch inszenierte Texte<br />

und Entwürfe Musils sowie Beiträge von namhaften<br />

Kritikern, Literaturwissenschaftlern und Schriftstellern,<br />

die den Mann ohne Eigenschaften in die<br />

Gegenwart fortschreiben: Klaus Buhlert, Carl<br />

Corino,Walter Fanta, Michael Farin, Elfriede Jelinek,<br />

Alexander Kluge, Inka Mülder-Bach,Volker Schlöndorff,<br />

Joseph Vogl, Peter Weibel und Roger<br />

Willemsen. Mitwirkende Sprecher sind u.a.<br />

Manfred Zapatka, Ulrich Matthes, Josef Bierbichler,<br />

Angela Winkler und Sunnyi Melles.<br />

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuch-<br />

Preis 2005.<br />

Lothar J. Seiwert<br />

Wenn du es eilig hast, gehe langsam<br />

Mehr Zeit in einer beschleunigten Welt<br />

Campus Verlag, 14,90 Euro<br />

Effektives Zeitmanagement bedeutet mehr als<br />

das bloße Sortieren der täglichen Arbeit nach<br />

Prioritäten. Weitaus wichtiger ist ein sinnvolles<br />

Selbstmanagement, um die eigenen Lebensziele<br />

im Alltag zu verwirklichen. Der bewährte und<br />

jetzt überarbeitete Klassiker von Lothar J. Seiwert<br />

erweitert die Zeitkultur um das Paradigma der<br />

Langsamkeit. Der Tempo-Trend der letzten Jahre<br />

gehört endgültig der Vergangenheit an. Es hat<br />

sich nun auch in den Management-Etagen herumgesprochen,<br />

dass das „Immer schneller“-Credo<br />

auf Dauer unglücklich und krank macht. Da aber<br />

die Anforderungen in Beruf und Privatleben nicht<br />

niedriger oder weniger geworden sind, stellt sich<br />

die Frage, wie sich Langsamkeit und modernes<br />

Leben miteinander vereinbaren lassen. Der Autor<br />

nimmt die Entschleunigungsdebatte auf und plädiert<br />

für eine ausgewogene Zeit-Balance zwischen<br />

beruflichen Anforderungen und privaten Wünschen,<br />

persönlichen Lebenszielen und gelebter Realität,<br />

hektischem Arbeitsalltag und Ruhebedürfnis.


66<br />

GEWINNSPIEL LEBENSWERTE<br />

Alles, was Sie dafür tun müssen, ist eine Frage zu beantworten:<br />

Wie hoch ist die durchschnittliche Wertentwicklung pro Jahr des <strong>ADIG</strong> Fondak seit seiner Auflage im Jahr 1950?<br />

Richtige Prozentzahl einfach auf nebenstehender Antwortkarte eintragen und ab in den Briefkasten.<br />

Schon können 1.000 Euro Ihnen gehören – wer nicht mitmacht, kann auch nicht gewinnen!<br />

Ein kleiner Tipp: Die Prozentzahl finden Sie mehrfach in diesem Heft, z. B. auf Seite xx.<br />

Einsendeschluss ist der 10. Dezember 2005.Viel Glück!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

VORSCHAU<br />

Blick voraus<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

LEBENSWERTE erscheint im<br />

Februar 2006<br />

ZUKUNFT PLANEN:<br />

Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit der <strong>ADIG</strong> Zukunftsvorsorge<br />

Ihre Versorgungslücke schließen können. Effizienter<br />

Vermögensaufbau und intelligente Vermögenssicherung<br />

für ein sorgenfreies Alter.<br />

3 x<br />

1.000 Euro<br />

Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile<br />

im Wert von 3 x 1.000 Euro!<br />

EXPERTENGESPRÄCH: Zinsentwicklung, Konjunktur,<br />

Reformstau. Fondsmanager und Kapitalmarktexperten analysieren<br />

für Sie die aktuellsten Entwicklungen an den Börsen.<br />

CITY-GUIDE:<br />

Wir stellen Ihnen die atemberaubendsten Städte Deutschlands<br />

und die Metropolen Europas vor.


Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile im Wert von 3 x 1.000 Euro.<br />

Beantworten Sie einfach die Frage auf der Rückseite dieser Karte<br />

und ab damit zur Post. Kleiner Tipp: Die Antwort können Sie auf<br />

Seite xx in dieser Ausgabe von LEBENSWERTE nachlesen.<br />

Geschenkurkunde<br />

Schenken Sie Ihrem Kind oder Enkelkind<br />

zu Geburtstag oder Taufe ein Stück<br />

Zukunft.Wir haben einen attraktiven<br />

Gutschein für Sie. Zur Eröffnung eines<br />

Depots wird sich Ihr persönlicher Berater,<br />

wenn Sie es wünschen,gern mit<br />

Ihnen in Verbindung setzen.<br />

Antwort<br />

COMINVEST<br />

<strong>ADIG</strong>-Publikumsfonds<br />

Postfach 1172<br />

85529 Haar b. München<br />

Antwort<br />

COMINVEST<br />

<strong>ADIG</strong>-Publikumsfonds<br />

Postfach 1172<br />

85529 Haar b. München<br />

Bitte<br />

ausreichend<br />

freimachen<br />

Bitte<br />

ausreichend<br />

freimachen


Gewinnspiel<br />

Name,Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Fax<br />

E-Mail<br />

Bestellshop<br />

Name,Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Fax<br />

E-Mail<br />

Gewinnen Sie <strong>ADIG</strong> Fondak-Anteile im Wert<br />

von 3 x 1.000 Euro!<br />

Wie hoch ist die durchschnittliche Wertentwicklung<br />

pro Jahr des <strong>ADIG</strong>-Fondak seit<br />

seiner Auflage im Jahr 1950?<br />

Die richtige Antwort lautet:<br />

_ _ , 3 %<br />

Einsendeschluss ist der 10. Dezember 2005.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Ja, ich möchte die Blanko-Geschenkurkunde<br />

zugeschickt bekommen.<br />

Ich wünsche ein individuelles Gespräch<br />

mit meinem Berater zur Depoteröffnung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!