3 / 2006 März K 10339 2,65 EUR www.budo-nrw.de - Dachverband ...

JUDO Jahresberichte 2005
Judo der
Behinderten
Mit Oliver Upmann konnte
Nordrhein-Westfalen zum dritten
Mal einen Judo-Weltmeister
für Sehgeschädigte stellen.
Bei den Weltmeisterschaften
im amerikanischen Colorado
Springs sicherte sich Oliver
überraschend aber doch souverän
den Titel in der Schwergewichtsklasse
bei den erstmals
ausgetragenen Junioren-Weltmeisterschaften.
Das Jahr begann mit den
erstmals ausgetragenen Judo-
Landesmeisterschaften der
Sonderschulen. Zur großen
Überraschung hatten sich für
diese Veranstaltung 13 Sonderschulen
bei der männlichen
Jugend und sieben Sonderschulen
bei der weiblichen Jugend
gemeldet. Kurzfristig musste
die Meisterschaft in eine größere
Halle verlegt werden. Nach
spannenden Kämpfen gewannen
die Mädchen von der Hugo-Kückelhaus-Schule
in Leverkusen
und die Jungen von der Helen-
Keller-Schule in Ratingen die
ersten Landestitel.
Bei den 2. Landes-Einzelmeisterschaften
in Hückeswagen
starteten bereits 150
G-Judokas aus NRW. Das war
im Vergleich zum Vorjahr noch
einmal eine Steigerung der
Teilnehmer um 50 %.
Die Internationalen Deutschen
Einzelmeisterschaften im
Judo der Behinderten wurden
zum dritten Mal in Gladbeck
ausgetragen. Im Bereich G-Judo
gewannen die NRW-Athleten
acht von 16 Titeln. In der
weiblichen Jugend gewannen
Sabrina Kern Thielen (Leverkusen)
bis 57 kg und Judith Midzinski
(Gladbeck) + 70 kg. In
der männlichen Jugend siegten
Horst Matschulat (Ratingen)
bis 73 kg und Dominik Nellen
(Hückeswagen) bis 90 kg. Zwei
weitere Titel gab es bei den
Damen mit Ute Strätner (Essen)
bis 48 kg und Belinda Garweg
(Leverkusen) bis 70 kg und bei
den Herren mit Andre Conen
(Leverkusen) bis 73 kg und
Reneé van Rennings (Kleve) bis
90 kg. Im Bereich der Sehgeschädigten
konnte sich Markus
Upmann (Rheine) den Titel im
Schwergewicht sichern.
Am gleichen Tag fand auch
das 9. Internationalen Bagira-
Turnier um den Wanderpokal
des NWDK statt, an dem sich
über 250 behinderte Judokas
beteiligten. Nach schönen und
spannenden Kämpfen konnten
die Judokas aus Kleverland zum
ersten Mal den Wanderpokal
mit äußerst knappem Vorsprung
vor den Judosportlern aus Leverkusen
gewinnen.
Weiterhin kämpften noch
verschiedene Mannschaften aus
Nordrhein-Westfalen höchst
erfolgreich bei den nationalen
und internationalen Judo-Turnieren
in München, Esslingen,
Mühlheim, Bielefeld, Illingen
und Rotterdam.
Am 12. Juni fand in Dülmen
die fünfte Westdeutsche
Mannschaftsmeisterschaft für
Behinderte statt. Nach interessanten
Kämpfen holten sich die
Judokas von der Lebenshilfe
Hamm den Titel bei den Herren
und der Ausrichter DJK Dülmen
gewann zum ersten Mal den
Damentitel.
Bei der erstmals ausgetragenen
Deutschen Verbandsmeisterschaft
für G-Judokas am 12.
November in Hamm konnten
sich sowohl die Herren als auch
die Damen-Mannschaft souverän
die Deutsche Meisterschaft
sichern.
Mit dem Ausbau des behindertengerechtenWettkampfwesens
und der Aufnahme der
Sportart Judo in das Leistungssportförderkonzept
des DeutschenBehinderten-Sportverbandes
wurden auch für geistig
behinderte Judokas spezifische
Leistungslehrgänge eingerichtet,
die vom NWJV in Kooperation
mit dem Behindertensportverband
NW veranstaltet und
finanziert wurden. Ferner wurde
dem Wunsch vieler behinderter
Frauen nach spezifischen
Selbstverteidigungslehrgängen
Rechnung getragen. Schnupperkurse,
spezielle Lehrgänge
zur Vorbereitung auf Kyu-Prüfungen
und Lehrgänge für Familien
mit behinderten Kindern
rundeten das Lehrgangsangebot
des NWJV im Jahre 2005 ab.
Die seit vielen Jahren
laufenden Qualifikationsmaßnahmen
für Übungsleiter,
Trainer und Sonderpädagogen
wurden auch im Jahr 2005 ausgebaut.
Zum ersten Mal richtete
die Bezirksregierung Düsseldorf
wieder einen dreitägigen
Lehrgang zum Ringen und
Kämpfen in den Sonderschulen
mit dem Schwerpunkt Judo aus.
Auch in der Seminarausbildung
zukünftiger Sonderschullehrer
konnte sich der Judosport fest
verankern. Die Bemühungen
des NWJV tragen hier weitere
Früchte.
Großen Zulauf fand die wiederum
in Kooperation mit dem
Behindertensportverband NRW
durchgeführte Übungsleiterausbildung
„Judo der Behinderten“.
Wiederum reisten Übungsleiter
und Trainer aus anderen
Bundesländern an, um an der
Ausbildung teilzunehmen.
Abschließend möchte ich
mich bei allen Judosportlern
bedanken, die sich auch im Jahr
2005 engagiert für die Belange
und Probleme behinderter Judokas
eingesetzt haben.
Dr. Wolfgang Janko
Kampfrichter-
wesen
Auch im Jahr 2005 haben
wir einen prall gefüllten
Terminkalender mit vielen
Einsätzen auf allen Ebenen
erfolgreich abgearbeitet. Allein
auf Landes- und Gruppenebene
waren es mehr als 700 Einsätze!
Dabei waren die Deutschen
Meisterschaften der Frauen und
Männer und die Deutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaft
der U 17 die Höhepunkte. Mit
Erfolg haben wir diese beiden
Maßnahmen in gewohnt guter
Weise abgewickelt, zumal sie
an zwei aufeinander folgenden
Wochenenden in Wuppertal und
Bottrop stattfanden.
Mit Önder Balkaya (Köln),
Uwe Helmich (Hamm), Ralf
Müller (Marl), Stefan Bauermann
(Dinslaken), Ralf Zeller-
öhr (Warendorf), Max von
Roden (Bochum), Martin Rogausch
(Bochum) und Frank
Labahn (Haan) haben wir acht
neue Landeskampfrichter.
Ganz besonders stolz sind
wir auf zwei neue Landeskampfrichter,
die aus dem Bereich
des Leistungssports zu den
Kampfrichtern gewechselt
sind. Es sind unsere ehemalige
Weltmeisterin Alexandra
Schreiber-Little und der mehrfache
Deutsche Meister Volker
Lauer. Hiermit erhoffen wir
uns als erster Landesverband
ein Zeichen gesetzt zu haben,
damit noch viele ehemalige
Spitzensportler den Weg in die
Kampfrichterei finden werden.
Ich möchte mich hiermit bei
allen Kampfrichterkolleginnen
und -kollegen für die geleistete
Arbeit im abgelaufenen
Sportjahr bedanken. Bedanken
möchte ich mich aber auch bei
meinen Präsidiums- und Verbandsausschusskolleginnen
und
-kollegen, den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Geschäftsstelle
und allen Offiziellen
unseres Verbandes für die gute
Zusammenarbeit und wünsche
uns Allen ein gesundes und
erfolgreiches Sportjahr 2006.
Hans-Werner Krämer
Öffentlichkeitsarbeit
Neben der möglichst
lückenlosen Berichterstattung
von den Judo-Events auf allen
Ebenen im Fachorgan „der
budoka“ hat die aktuelle und sogenannte„Live“-Berichterstattung
im Internet im Jahr 2005
neue Formen angenommen. Die
inzwischen verbesserten technischen
Möglichkeiten sorgen
hierbei für eine Unabhängigkeit
von festen Telefonanschlüssen.
Jedoch sind die personellen
Ressourcen in diesem Bereich
begrenzt, so dass sicherlich
nicht immer alle Erwartungen
erfüllt werden können.
Seit dem 1. Dezember 2005
hat die NWJV-Internetpräsenz
ein neues Design. Die Resonanz
war bis auf wenige Ausnahmen
durchweg positiv. Die
Inhalte der alten Seiten sind fast
vollständig auch in der neuen
Aufmachung auffindbar. Die
eingebundenen Datenbanken für
Vereinsadressen, Terminkalender,
Blitzinfo und Ligen wurden
praxisorientiert entwickelt und
erleichtern die Bedienung. Auch
ein Intranet steht inzwischen für
die verbandsinterne Kommunikation
zur Verfügung.
Abschließend möchte ich
noch einmal die Bitte äußern,
die Redaktionsschluss- und
Erscheinungstermine des „budoka“
genau zu beachten.
Mein Dank gilt allen
Mitarbeitern, Funktionsträgern
und Vereinen, die mit ihren
Beiträgen im vergangenen Jahr
für eine umfangreiche Berichterstattung
über den Judosport
in den verschiedenen Medien
gesorgt haben.
Erik Gruhn
10 3/2006 der budoka