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GIZ-Special

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Interview mit<br />

Karl G. Doutlik 2<br />

<strong>GIZ</strong>-<strong>Special</strong>:<br />

Retz-Znaim 4-7<br />

Retz-Znaim:<br />

Zwei Städte -<br />

ein Ziel 4<br />

<strong>GIZ</strong> Znaim:<br />

Ergebnis einer<br />

langjährigen<br />

Partnerschaft 6<br />

<strong>GIZ</strong> News 8<br />

IMPULSE<br />

GRENZÜBERSCHREITENDE IMPULSZENTREN IN NIEDERÖSTERREICH, TSCHECHIEN, SLOWAKEI UND UNGARN<br />

Verlagspostamt Nummer 2/1. 1010 Jahrgang<br />

Wien | P.b.b. | Nummer 1, 1. Jahrgang | 32 79 39 W 97 U<br />

Nr. 2 07/2003<br />

GRENZÜBERSCHREITENDE IMPULSZENTREN IN NIEDERÖSTERREOICH, TSCHECHIEN, SLOWAKEI UND UNGARN<br />

Brücken<br />

zu den Nachbarn


2<br />

Mag. Johanna Mikl-Leitner<br />

NÖ Landesrätin<br />

In wenigen Monaten<br />

wird der Beitritt der<br />

neuen Mitgliedsländer<br />

vollzogen. In der<br />

Zeit vor der EU-Erweiterung<br />

geht es darum,<br />

Niederösterreich im<br />

internationalen Wettbewerb<br />

zu positionieren.<br />

Um dies erfolgreich<br />

bewerkstelligen<br />

zu können, ist es wichtig,<br />

die Kontakte zu<br />

den Nachbarländern<br />

zu intensivieren und<br />

die Zusammenarbeit<br />

zu stärken. Nur wer<br />

heute Allianzen<br />

schmiedet und funktionierendeNetzwerke<br />

schafft, wird in<br />

Zukunft profitieren<br />

können. Die <strong>GIZ</strong>en leisten<br />

in diesem Sinne<br />

einen wertvollen Beitrag,<br />

damit Niederösterreich<br />

zur Top-Region<br />

in Europa wird.<br />

„Je weniger Grenzen,<br />

desto besser!“<br />

Interview mit DI Karl G. Doutlik, dem neuen Leiter der Vertretung<br />

der Europäischen Kommission in Österreich, über die Chancen<br />

und Herausforderungen im Rahmen der EU-Erweiterung.<br />

Impulse: Welche Ziele verfolgt die<br />

Europäische Kommission mit der<br />

Unterstützung der Grenzregionen im<br />

Rahmen der EU-Regionalpolitik?<br />

Doutlik: Die wesentlichen Ziele der Europapolitik<br />

sind Frieden, Wohlstand, Stabilität<br />

und Solidarität. Diese können nur erreicht<br />

werden, wenn möglichst wenig krasse Differenzen<br />

in der Einkommens- und Sozialstruktur<br />

bestehen. Dort, wo allfällige Bruchlinien<br />

sind, muss man spezifisch eingreifen.<br />

Und wo sehen Sie dabei die größten<br />

Herausforderungen?<br />

Viele Grenzregionen sind wirtschaftlich<br />

schwache Räume und oft nicht mit den notwendigen<br />

Rahmenbedingungen gesegnet.<br />

Es gibt oft wenig große Städte mit genügend<br />

Kaufkraft in der Nähe, so dass es relativ<br />

schwierig ist, im großen Stil am Markt<br />

Fuß zu fassen. Der Raum muss sich seiner<br />

eigenenWerte und Stärken bewusst werden<br />

und etwas daraus machen. Die Hemmnisse<br />

liegen am ehesten in uns selbst und können<br />

nur mit Zuversicht, einem gewissen Selbstwertgefühl<br />

und unternehmerischem Geist<br />

überwunden werden.<br />

Was bedeutet aus Ihrer Sicht die EU-<br />

Erweiterung für die Grenzregionen<br />

Niederösterreichs?<br />

Je weniger Grenzen wir in Europa haben,<br />

desto besser. Grenzen müssen aber nicht<br />

nur in der Landschaft verschwinden, sondern<br />

letztlich auch in den Köpfen der Menschen,<br />

und das wird wohl noch etwas länger<br />

dauern. Man muss dafür sicher noch einiges<br />

an Geduld aufbringen.<br />

Wie ist Ihre Einschätzung der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Grenzregionen?<br />

Wirtschaftlich wird es mittelfristig dazu<br />

kommen, dass aus der Randlage mit einem<br />

halbkreisförmigen Markt ein voller Markt<br />

diesseits und jenseits der Grenzen der hinzukommenden<br />

Staaten entstehen wird. Die<br />

Phase, in der man geglaubt hat, sich vor der<br />

Öffnung fürchten zu müssen, ist vorbei. Die<br />

Grenze war ja bis zu einem gewissen Grad<br />

bisher auch schon offen, ohne dass dramatische<br />

Entwicklungen eingetreten sind.<br />

Wie sollten sich die Klein- und Mittelbetriebe<br />

auf die EU-Erweiterung vorbereiten?<br />

Jeder einzelne sollte sich überlegen, was<br />

die Erweiterung für ihn oder sie Positives<br />

bedeuten kann, aber auch, wo man sich absichern<br />

muss. Was kann es an zusätzlichen<br />

Chancen bedeuten? Wo sind neue Käuferkreise,<br />

wo ist ein neuer Markt auf der anderen<br />

Seite der Grenze? Dabei kann natürlich<br />

auch helfen, dass man sich positive Beispiele<br />

aus der eigenen Region oder aus anderen<br />

Regionen anschaut, und herausfindet,<br />

was man übernehmen kann.<br />

Wie erleben Sie die Stimmung<br />

der Bevölkerung?<br />

Mein persönlicher Eindruck lässt sich mit<br />

„Gelassenheit“ beschreiben. Der unmittelbare<br />

oder permanente Antrieb, über die<br />

Grenze zu fahren, sich dort etwas anzuschauen<br />

oder etwas einzukaufen fehlt großteils.<br />

Ein Grund dafür könnte die Sprachbarriere<br />

sein. Es wird sich aber wohl so einspielen,<br />

dass man gewisse Grundvokabel<br />

mit der Zeit lernt.


DI Karl Georg DOUTLIK<br />

Der Beitritt der zukünftigen Mitgliedsländer<br />

steht mit 1. Mai 2004 bevor.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht das Wichtigste,<br />

das bis dahin in den Grenzregionen getan<br />

werden muss?<br />

Das Datum 1. Mai 2004 ist nicht wirklich<br />

ein fixer Zeitpunkt für die Notwendigkeit<br />

auf lokaler Ebene zu handeln, denn was geschehen<br />

muss, geht sicher über dieses<br />

Datum weit hinaus. Die vorhandenen und<br />

zukünftigen Initiativen dürfen nicht<br />

schlagartig mit 2004 aufhören. Ganz im<br />

Gegenteil! Da muss es erst richtig losgehen.<br />

Die Chancen, die dann faktisch da<br />

sind, müssen erst in die Köpfe hinein und<br />

daher müssen diese Initiativen noch deutlich<br />

intensiviert werden.<br />

Geboren: 1945<br />

Abgeschlossene Studien<br />

• Diplomingenieur für „Kulturtechnik und<br />

Wasserwirtschaft“ an der Universität für<br />

Bodenkultur in Wien<br />

• „Master of Science in Civil Engineering“<br />

an der Lehigh University / USA<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

• Fast zur Gänze bei Eternit Tiefbau<br />

Ges.m.b.H., ab 1993 als Geschäftsführer<br />

• Ab 1998 in der Europäischen Kommission als<br />

Referatsleiter in der Generaldirektion Unternehmen<br />

für „Umweltaspekte der Unternehmenspolitik“<br />

und später für „Verbesserung<br />

der Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen“<br />

• Seit November 2002: Leiter der Vertretung<br />

der Europäischen Kommission in Österreich.<br />

Aufgaben:<br />

• Information der österreichischen Öffentlichkeit<br />

und der Medien über die Arbeit der<br />

Kommission. Weitergabe von Hintergrundinformationen<br />

an Journalisten.<br />

• Stellungnahmen zu kommissionsbezogenen<br />

Themen<br />

• Berichte an die Europäische Kommission<br />

über politische, wirtschaftliche, soziale und<br />

mediale Entwicklungen in Österreich<br />

Welche Bedeutung messen Sie<br />

regionalen Initiativen wie z.B. den<br />

<strong>GIZ</strong>en in bei?<br />

Die Impulszentren sollen, wie ihr Name<br />

besagt, Impulse für weitere Entwicklungen<br />

geben. Die vielen kleinen Initiativen<br />

sind die Impulse, die wirklich zählen.<br />

Das Zusammenführen der Menschen<br />

über die Grenzen hinweg wird weiterhin<br />

eine ganz wichtige Sache sein. Insofern<br />

haben gerade Organisationen wie die<br />

<strong>GIZ</strong>en die Phase der intensivsten Arbeit<br />

noch vor sich. Den Bewohnern der<br />

Grenzregionen fehlt es dazu auch sicher<br />

nicht an Ideen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Dr. Ilan Knapp<br />

Geschäftsführer Eco Plus<br />

EDITORIAL<br />

Mit dem EU-Beitritt<br />

unserer Nachbarländer<br />

wird die grenzüberschreitendewirtschaftlicheZusammenarbeit<br />

einen neuen<br />

Höhepunkt erreichen.<br />

Die Grenzregionen<br />

können die<br />

Hauptprofiteure dieser<br />

Entwicklung werden,<br />

müssen sich<br />

dafür aber den damit<br />

verbundenen Herausforderungenstellen.<br />

Die <strong>GIZ</strong>en bieten<br />

den Unternehmen in<br />

grenzüberschreitendenWirtschaftsfragen<br />

kompetente Hilfeleistung.<br />

3


4<br />

<strong>GIZ</strong>-<strong>Special</strong>: Retz-Znaim<br />

Mag. Ewald Bussek<br />

Geschäftsführer <strong>GIZ</strong> Retz<br />

Österreich und Tschechien<br />

sind sich eigentlich<br />

ähnlicher als man<br />

glaubt, wenn man die<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

auf beiden Seiten der<br />

Grenze betrachtet. In<br />

jeweils rund 150.000<br />

kleinen und mittleren<br />

Unternehmen in Handel<br />

und Gewerbe sind<br />

in beiden Ländern<br />

rund 1,3 Millionen<br />

Menschen beschäftigt.<br />

Der Schritt dieser Unternehmen<br />

über die<br />

Grenze ist besonders<br />

wichtig, denn grenzüberschreitendeWirtschaftskooperationen<br />

können einen wertvollen<br />

Beitrag liefern, um<br />

Unternehmensstandorte<br />

in Grenzlandregionen<br />

langfristig zu<br />

sichern.<br />

Zwei Städte – ein Ziel<br />

Mittlerweile 14 Jahre offene Grenze zwischen Tschechien<br />

und Österreich sind eine gute Basis für eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit<br />

12 Jahre Erfahrungen in der Zusammenarbeit<br />

zwischen den Städten Znaim und Retz<br />

waren die Basis, ein grenzüberschreitendes<br />

Impulszentrum als zentrale Ansprechstelle<br />

für alle grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />

zu schaffen. Seit September 2001 ist nun<br />

das <strong>GIZ</strong> Retz für die Koordination von Partnerschaften<br />

im kulturellen, künstlerischen<br />

und musikalischen Bereich, für Aus- und<br />

Weiterbildungseinrichtungen, für die<br />

Landwirtschaft sowie für Gewerbe, Kleinund<br />

Mittelbetriebe zuständig.<br />

Schwerpunkt Wirtschaft<br />

Ein besonderes Anliegen von <strong>GIZ</strong> Manager<br />

Mag. Ewald Bussek ist es, vor allem im Bereich<br />

Wirtschaft grenzüberschreitende Impulse<br />

zu setzen. Denn Unternehmen, die den<br />

Schritt über die Grenze wagen, können in<br />

vielerlei Hinsicht von grenzüberschreitenden<br />

Kooperationen profitieren. So können<br />

Unternehmensstandorte in Grenzlandregionen<br />

langfristig abgesichert werden.<br />

Intensive Zusammenarbeit<br />

Ein solches Unternehmen, das den Schritt<br />

über die Grenze gesetzt hat, ist der Weitersfelder<br />

Tischlereibetrieb Dittrich. Eine Znai-<br />

mer Tischlerei liefert vor allem arbeitsintensiv<br />

herzustellende Teile. Gemeinsam kann so<br />

ein kostengünstiges Produkt entwickelt werden.<br />

„Nur anfangs hat es einige kleinere Probleme<br />

gegeben“, erzählt der tschechische<br />

Zulieferer. „Es gab offensichtlich Sprachprobleme,<br />

unklare Vorgaben über Qualität,<br />

aber wir haben das schnell geklärt und jetzt<br />

funktioniert die Zusammenarbeit für beide<br />

Seiten zufriedenstellend.“<br />

Know How beim Bau<br />

Dass man erst langsam aufeinander zugehen<br />

muss, Vorurteile und Barrieren erst<br />

durch Zusammenarbeit abgebaut werden<br />

können, diese Erfahrungen hat auch Heinz<br />

Korbel gemacht. Er betreibt ein kleines<br />

Bauunternehmen samt angeschlossenem<br />

Baumarkt in Retz. Vor etwa eineinhalb<br />

Jahren ist er über die Grenze gegangen, um<br />

sein Wissen im Baumanagement zu verkaufen.<br />

„Die größten Probleme sehe ich<br />

bei uns und bei den Tschechen in den gegenseitigen<br />

Ressentiments. Die tschechischen<br />

Partner haben gedacht, wir sind die<br />

Besserwisser. Das wollten wir aber nicht,<br />

wir wollten einfach unser Wissen, unser<br />

Know-How drüben einbringen.“<br />

Der Weitersfelder Tischlereibetrieb Dittrich Unternehmer Heinz Korbel


Im Betrieb des<br />

Elektroingenieurs<br />

Jaroslav Cigánek<br />

Zusammenarbeit bei der Erschließung von Märkten<br />

Gegenseitige Unterstützung<br />

Der Elektroingenieur Jaroslav Cigánek hat<br />

in Jevišovice in der Nähe von Znaim einen<br />

Betrieb zur Herstellung von Transformatoren<br />

erworben. Möglichkeiten, wie sich<br />

tschechische und österreichische Unternehmen<br />

gegenseitig unterstützen können, sieht<br />

der tschechische Kleinunternehmer vor allem<br />

darin, dass österreichische Firmen bessere<br />

Kontakte zu Firmen in westeuropäischen<br />

Ländern haben. Im Gegenzug können<br />

Niederlassungen österreichischer Unternehmen<br />

im Raum Znaim-Brünn<br />

tschechische Unternehmen mit ihren Kenntnissen<br />

und Erfahrungen bei der Erschließung<br />

der Ostmärkte behilflich sein.<br />

„Wir sprechen sehr gut russisch und kennen<br />

auch den russischen Markt sehr gut . Ich glaube,<br />

das ist eine gute Möglichkeit, gemeinsam<br />

etwas für diesen Markt zu machen.“<br />

Kompetenter Ansprechpartner<br />

Tschechien und Österreich sind schon heute,<br />

auch vor dem EU Beitritt unserer Nachbarn,<br />

für viele ein gemeinsamer<br />

Wirtschaftsraum.<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

diesseits und jenseits<br />

der Grenze nehmen<br />

die offizielle EU-Erweiterung<br />

bereits vorweg. Unternehmen,<br />

die diesen<br />

Schritt noch vor sich haben,<br />

aber auch jene, die bereits<br />

grenzüberschreitend<br />

tätig sind, finden im <strong>GIZ</strong><br />

Retz einen kompetenten<br />

Ansprechpartner und tatkräftige<br />

Unterstützung<br />

beim Aufbau von Kontakten<br />

und der Entwicklung<br />

von grenzüberschreitenden<br />

Projekten.<br />

KONTAKT<br />

<strong>GIZ</strong> Retz<br />

Office: easybiz.austria<br />

GF Mag. Ewald Bussek &<br />

Georg Chr. Neugebauer<br />

A-2070 Retz, Althofgasse 14/3<br />

Tel: +43 2942 20577 14<br />

Fax: +43 2942 20577 20<br />

Mobil: +43 676 3593679<br />

Email: giz@retz.at<br />

http://giz.retz.at<br />

Bgm. ÖKR Karl Fenth<br />

Obmann <strong>GIZ</strong> Retz<br />

Wir können nun schon<br />

auf viele Jahre erfolgreicherZusammenarbeit<br />

zwischen den<br />

Stadtgemeinden Retz<br />

und Znaim zurückblicken.<br />

Seit der Öffnung<br />

der Grenzen ist<br />

es gelungen, eine Vielzahl<br />

von grenzüberschreitendenImpulsen<br />

zu setzen. Die beiden<br />

<strong>GIZ</strong>en in Retz und<br />

Znaim leisten dabei<br />

wertvolle Arbeit, um<br />

die Grenzen zu überwinden,<br />

die sich auch<br />

nach dem Fall des Eisernen<br />

Vorhanges oft<br />

noch hartnäckig in unseren<br />

Köpfen halten.<br />

Die Tätigkeiten der <strong>GIZ</strong><br />

tragen viel dazu bei,<br />

bestehende Kooperationen<br />

noch zu vertiefen<br />

und neue Brücken<br />

zu unseren Nachbarn<br />

zu schlagen.<br />

5


6<br />

<strong>GIZ</strong>-<strong>Special</strong>: Znaim<br />

Ergebnis einer<br />

langjährigen Partnerschaft<br />

Ing. Pavel Balík<br />

Bürgermeister von Znaim<br />

Die Partnerschaft zwischen<br />

Znaim und Retz<br />

ist nicht zufällig entstanden,<br />

sondern war<br />

Ergebnis einer langjährigenZusammenarbeit,<br />

an der sich<br />

tschechische und<br />

österreichische Bürger<br />

aus vielen Bereichen<br />

des alltäglichen Lebens<br />

gemeinsam beteiligten.<br />

Nach vielen<br />

Jahren Kooperation,<br />

die sich zu einer<br />

festen Freundschaft<br />

weiterentwickelt hat,<br />

lässt sich nicht übersehen,<br />

was wir gemeinsam<br />

erreicht haben.<br />

Das Impulszentrum<br />

Znaim-Retz ist ein<br />

großer Beitrag für<br />

unsere Zusammenarbeit.<br />

Als Partner für das <strong>GIZ</strong> Retz wurde auch auf tschechischer<br />

Seite zur Vorbereitung auf den EU-Beitritt ein Grenzüberschreitendes<br />

Impulszentrum eingerichtet.<br />

Schwerpunkte:<br />

Wirtschaft, Schulen, Sport<br />

Das <strong>GIZ</strong> Znaim hat seine Schwerpunkte in<br />

drei Bereichen gesetzt: Grenzüberschreitende<br />

Impulse für die Wirtschaft,Vertiefung<br />

von bestehenden und Entwicklung von neuen<br />

Schulkooperationen sowie grenzüberschreitende<br />

Aktivitäten im Sportbereich.<br />

Mit einer zweisprachigen, vierteljährlich<br />

erscheinenden Zeitschrift wird die Bevölkerung<br />

diesseits und jenseits der Grenze<br />

über die Tätigkeiten der Grenzüberschreitenden<br />

Impulszentren informiert.<br />

Entwicklung der<br />

Zusammenarbeit<br />

Herr Ing. Maloula, Manager des <strong>GIZ</strong><br />

Znaim, erinnert sich an die Entwicklung erster<br />

grenzüberschreitender Aktivitäten<br />

Der Marktplatz von Znaim einst<br />

nach dem Fall des Eisernen Vorhangs:<br />

„Unsere Zusammenarbeit begann auf Gemeindeebene<br />

mit der Beratungsfirma ÖAR<br />

Regionalberatung in Horn, die für die Gemeinden<br />

der Znaimer Region ein touristisches<br />

Regionalentwicklungsprogramm erstellte.<br />

In einer weiteren Phase der Zusammenarbeit<br />

wurde der Kontakt zwischen den<br />

Tourismusinformationszentren in Znaim<br />

und Retz hergestellt. Dann folgten weitere<br />

Projekte, die auch immer mehr die wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Regionen zum Thema hatten (Tourismus,<br />

Internet, Aus- und Weiterbildung sowie<br />

Kulturaustausch). Im Jahr 1998 wurde ein<br />

Partnerschaftsübereinkommen zwischen<br />

Znaim und Retz unterzeichnet, das die Zusammenarbeit<br />

zwischen beiden Seiten<br />

noch vertiefte.“


Der Marktplatz von Znaim heute<br />

Wichtige Impulse für die Wirtschaft durch Kooperationen<br />

Günstige Gelegenheiten für<br />

ausländische Niederlassungen<br />

Das Interesse österreichischer Unternehmer<br />

an wirtschaftlichen Aktivitäten in der<br />

Tschechischen Republik war von Anfang<br />

an sehr groß, denn die tschechischen Gesetze<br />

unterstützen ausländische Unternehmer,<br />

die in Tschechien Niederlassungen<br />

gründen wollen. Diese Gelegenheit haben<br />

bereits viele österreichische Firmen wahrgenommen<br />

und Niederlassungen im Bezirk<br />

Znaim gegründet (z.B. Egston Systemelektronik,<br />

Haas Profile, Znora, Suncon, Raiffeisenbank,<br />

S Morava und andere). Trotzdem<br />

herrscht hier eine hohe Arbeitslosigkeit,<br />

da den tschechischen Firmen im Znaimer<br />

Land das Eigenkapital und die nötige<br />

Stabilität fehlt. Viele dieser Firmen sind gezwungen,<br />

die Zahl der Angestellten zu reduzieren,<br />

einigen Unternehmen droht der<br />

Konkurs.Vom EU-Beitritt erwartet sich die<br />

tschechische Wirtschaft aber nun wichtige<br />

Impulse für die Wirtschaftsentwicklung<br />

durch verstärkte Kooperationen und die<br />

gemeinsame Erschließung neuer Märkte.<br />

KONTAKT<br />

<strong>GIZ</strong> Znaim<br />

Znojemský regionální rozvoj, o.p.s.<br />

Ing. Samir Maloula<br />

CZ 669 02 Znojmo, Dolní Česká 13<br />

Tel: +420 515 248221<br />

Fax: +420 515 222008<br />

Mobil: +420 721 886803<br />

Email: info@znojemskyrozvoj.cz<br />

http://www.znojemskyrozvoj.cz<br />

BLITZLICHT<br />

ZNAIM – SÜDMÄHREN – TSCHECHISCHE REPUBLIK<br />

Bezirk Znaim Südmähren Tschechien<br />

Fläche 1.637 km2 7.066 km2 78.866 km2 Anzahl Gemeinden 148 647 6254<br />

davon Städte 4 47 523<br />

Einwohner (2001) 114.023 1.124.493 10.206.436<br />

Arbeitslose (3/2003) 8.655 64.717 528.195<br />

Arbeitslosenrate 15,46 % 11,29 % 10,02 %<br />

Bruttolohn (2002) 12.590 Kč 14.052 Kč 15.707 Kč<br />

Quelle: Tschechisches Amt für Statistik / www.czso.cz<br />

Ing. Samir Maloula<br />

<strong>GIZ</strong> Znaim<br />

Das Impulszentrum<br />

Znaim-Retz ist Spiegelprojekt<br />

zum <strong>GIZ</strong><br />

Retz und nahm im<br />

November 2002 seine<br />

Arbeit auf. Ziele des<br />

Projektes sind Begegnungen<br />

der Bevölkerung<br />

beiderseits der<br />

Grenze, die Entwicklung<br />

von Kontakten<br />

und der Zusammenarbeit<br />

zwischen verschiedenen<br />

Gruppen,<br />

die Unterstützung der<br />

Gemeinden, der<br />

Jugend, der Unternehmer<br />

und anderer<br />

Gruppen bei der Suche<br />

nach Partnern<br />

über die Grenze hinaus<br />

sowie die Organisation<br />

von Begegnungen<br />

dieser Gruppen.<br />

Ich danke den Partnern<br />

aus Retz für ihre<br />

aufopfernde und gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

7


HÄTTEN SIE<br />

GEDACHT, DASS<br />

… ein Ungar, László<br />

József Bíró, 1938<br />

den Kugelschreiber<br />

erfand?<br />

IMPULSE<br />

Short-Cuts<br />

... die erste amerikanische<br />

Außenministerin<br />

Madeleine Albright<br />

1937 als Tochter eines<br />

tschechischen Diplomaten<br />

namens Josef Körbel<br />

in Prag geboren<br />

wurde?<br />

... Bratislava und Wien<br />

die europäischen<br />

Hauptstädte mit der<br />

kürzesten Entfernung<br />

sind?<br />

Dieses Projekt wird unterstützt durch die Europäische<br />

Kommission - Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIIa<br />

(ERDF - European Regional Development Fund), das<br />

Bundesland Niederösterreich und die Niederösterreichische<br />

Grenzlandförderungsgesellschaft m.b.H. (NÖG)<br />

KURZNACHRICHTEN AUS DEN IMPULSZENTREN<br />

„Bei einem Erfahrungsaustausch über die Zusammenarbeit der Grenzregionen<br />

sollten die <strong>GIZ</strong>en unbedingt mit dabei sein“, meinte EU-Kommissar Verheugen.<br />

<strong>GIZ</strong> Marchfeld aktiv<br />

Anfang März hat das <strong>GIZ</strong> Marchfeld in<br />

Marchegg den Betrieb aufgenommen.<br />

Am 20. Juni, zum Auftakt des jährlichen<br />

Storchenfestes, wird es offiziell eröffnet<br />

werden. Bürgermeister Peter Schmidt<br />

und Gf Mag. Raimund Schlederer<br />

(Bild) schließen damit eine Lücke im<br />

<strong>GIZ</strong>-Netz. Ihr größter Wunsch: Die Verwirklichung<br />

einer Brücke in die Slowakei<br />

noch im Jahr 2004!<br />

EU-Kommissar lernt <strong>GIZ</strong>en kennen<br />

Anlässlich des Europatages am 9. Mai<br />

2003 im Schloss Schönbrunn trafen<br />

Dr. Ilan Knapp und DI Herwig Langthaler<br />

EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen<br />

und stellten ihm die <strong>GIZ</strong>en vor.<br />

„Ich hoffe, dass Projekte wie diese Schule<br />

machen“, sagte Kommissar Verheugen<br />

und versprach, seinen Kollegen, den für<br />

die Strukturförderung zuständigen Kommissar<br />

Barnier zu unterrichten.<br />

Weidenfest in Drösing<br />

Bereits zum 5. Mal fand in Drösing das<br />

grenzüberschreitende Weidenfest statt.<br />

Am Wochenende zum Palmsonntag<br />

konnten 3.000 Besucher aus Österreich<br />

und der Slowakei begrüßt werden. Im Mittelpunkt<br />

des Festes stand das Flechten mit<br />

Weidenruten. Slowakische Kunstschüler-<br />

Innen flochten gemeinsam mit den Einheimischen<br />

einen 6 x 6 Meter großen Pavillon<br />

und verschiedene Skulpturen.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber: ECO PLUS, Niederösterreichs Regionale Entwicklungsagentur Ges.m.b.H., 1010 Wien,<br />

Lugeck 1 e-mail: headoffice@ecoplus.at Redaktion Eco Plus: Ewald Brunmüller Grundlegende Richtung:<br />

Information zu Grenzüberschreitenden Impulszentren Gestaltung: Gert Lanser, Krems Druck: Berger, Horn<br />

Fotos: Luis Alves, NÖ Landespressedienst, Eco Plus, Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, <strong>GIZ</strong> Retz, Tischlerei Dittrich,<br />

Heinz Korbel, Jaroslav Cigánek, Pavel Balík, <strong>GIZ</strong> Znaim, <strong>GIZ</strong> Marchfeld, <strong>GIZ</strong> Hohenau Redaktions- und Satzfehler vorbehalten

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