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Präsenzübung zur Vorlesung ” Höhere Mathematik 3“ - Universität ...

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Technische <strong>Universität</strong> Kaiserslautern<br />

Dr. Martin Gutting<br />

Dipl.-Math. Dipl.-Phys. Matthias Augustin<br />

Dr. Christian Gerhards<br />

Dipl.-Ing. Florian Kieser<br />

Aufgabe 1:<br />

<strong>Präsenzübung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorlesung</strong><br />

<strong>”</strong> <strong>Höhere</strong> <strong>Mathematik</strong> <strong>3“</strong><br />

Übungsblatt 8<br />

Lösungsvorschlag – ohne Gewähr<br />

D-67663 Kaiserslautern<br />

WS 2011/2012<br />

Seite 1/5<br />

In der <strong>Vorlesung</strong> haben Sie folgende Begriffe <strong>zur</strong> Klassifizerung von Differentialgleichungen<br />

kennen gelernt:<br />

gewöhnlich, partiell, linear, nichtlinear, zeitabhängig, autonom, Ordnung<br />

Klassifizieren Sie mit Hilfe dieser Begriffe die folgenden Differentialgleichungen.<br />

(a) y ′′ + y ′ = 0<br />

(b) x ...<br />

x + ˙x + sin(t 2 ) = 0<br />

(c) ∂xu + ∂tu + 2u = 0<br />

Lösung<br />

(a) gewöhnlich, linear, autonom, Ordnung 2<br />

(b) gewöhnlich, nichtlinear, zeitabhängig, Ordnung 3<br />

(c) partiell, linear, Ordnung 1<br />

Aufgabe 2:<br />

Wandeln Sie die folgenden Differentialgleichungen höherer Ordnung in Systeme von Differentialgleichungen<br />

erster Ordnung um.<br />

(a) t¨x + exp( ˙x) + t = 0, t > 0<br />

(b) y ′′′ + 17y ′′ + sin(x)y ′ + cos(y) = 0<br />

Lösung<br />

(a) Es sei x1 = x und x2 = ˙x. Dann erhalten wir<br />

� � �<br />

˙x1<br />

x2<br />

=<br />

˙x2 − 1<br />

t exp(x2)<br />

�<br />

− 1<br />

(b) Es sei y1 = y, y2 = y ′ und y3 = y ′′ . Dann erhalten wir<br />

⎛<br />

⎝<br />

y ′ 1<br />

y ′ 2<br />

y ′ 3<br />

⎞<br />

⎛<br />

y2<br />

⎞<br />

⎠ = ⎝<br />

y3<br />

⎠<br />

−17y3 − sin(x)y2 − cos(y1)


Technische <strong>Universität</strong> Kaiserslautern<br />

Dr. Martin Gutting<br />

Dipl.-Math. Dipl.-Phys. Matthias Augustin<br />

Dr. Christian Gerhards<br />

Dipl.-Ing. Florian Kieser<br />

Aufgabe 3:<br />

D-67663 Kaiserslautern<br />

WS 2011/2012<br />

Seite 2/5<br />

Bestimmen Sie mit dem Ansatz y = c exp(ax) die allgemeine Lösung der folgenden<br />

Differentialgleichungen.<br />

(a) y ′′ + 4y ′ + 13y = 0<br />

(b) y ′′ + y ′ − 2y = 0<br />

(c) y ′′ + y ′ = 0<br />

(d) y (4) + 3y ′′ − 4y = 0<br />

Lösung<br />

(a) Einsetzen liefert<br />

c a 2 exp(ax) + 4c a exp(ax) + 13c exp(ax) = 0 ⇔ c � a 2 + 4a + 13 � exp(ax) = 0<br />

Da wir davon ausgehen können, dass im Allgemeinen c von 0 verschieden ist und die<br />

Exponentialfunktion auf R nicht 0 wird, erhalten wir<br />

Damit erhalten wir<br />

a 2 + 4a + 13 =0<br />

a = − 2 ± √ 4 − 13 = −2 ± √ −9 = −2 ± 3i<br />

y(x) =c exp((−2 ± 3i)x) = c exp(−2x) (cos(3x) ± i sin(3x))<br />

und durch Trennung in Real- und Imaginärteil<br />

Die allgemeine Lösung ist folglich<br />

y1(x) =c1 exp(−2x) cos(3x),<br />

y2(x) =c2 exp(−2x) sin(3x).<br />

y(x) = c1 exp(−2x) cos(3x) + c2 exp(−2x) sin(3x).<br />

(b) Analog zu (a) erhalten wir die quadratische Gleichung<br />

a 2 + a − 2 =0<br />

a = − 1<br />

2 ±<br />

a1 =1<br />

a2 = − 2<br />

�<br />

1<br />

1 3<br />

+ 2 = − ± 4 2 2


Technische <strong>Universität</strong> Kaiserslautern<br />

Dr. Martin Gutting<br />

Dipl.-Math. Dipl.-Phys. Matthias Augustin<br />

Dr. Christian Gerhards<br />

Dipl.-Ing. Florian Kieser<br />

und somit die beiden Lösungen<br />

Die allgemeine Lösung ist folglich<br />

(c) Hier ergibt sich<br />

und somit die beiden Lösungen<br />

Die allgemeine Lösung ist folglich<br />

(d) Durch Einsetzen erhalten wir<br />

y1(x) =c1 exp(x),<br />

y2(x) =c2 exp(−2x).<br />

y(x) = c1 exp(x) + c2 exp(−2x).<br />

a 2 + a =0<br />

a = 0 oder a = −1<br />

y1(x) =c1,<br />

y2(x) =c2 exp(−x).<br />

y(x) = c2 exp(−x) + c1.<br />

a 4 + 3a 2 − 4 =0<br />

(a 2 − 1)(a 2 + 4) =0<br />

D-67663 Kaiserslautern<br />

WS 2011/2012<br />

Seite 3/5<br />

und somit für a die 4 Lösungen a = 1, a = −1, a = 2i und a = −2i. Damit ergibt<br />

sich<br />

Die allgemeine Lösung ist folglich<br />

Aufgabe 4:<br />

y1(x) =c1 exp(x),<br />

y2(x) =c2 exp(−x),<br />

y3(x) =c3 sin(2x),<br />

y4(x) =c4 cos(2x).<br />

y(x) = c1 exp(x) + c2 exp(−x) + c3 sin(2x) + c4 cos(2x).<br />

Bestimmen Sie eine Lösung der folgenden Differentialgleichungen und Anfangswertprobleme<br />

durch Trennung der Variablen und geben Sie den Definitionsbereich der Lösung<br />

an.<br />

(a) y ′ = 4x3 +2x+12<br />

2(y+3)<br />

(b) y ′ + 1y<br />

= 0, x > 0<br />

x<br />

(c) y ′ = e y cos(x), y � π<br />

2<br />

� = 0<br />

(d) y ′ = 1 + x + y 2 + xy 2 , y(0) = 1


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Dr. Martin Gutting<br />

Dipl.-Math. Dipl.-Phys. Matthias Augustin<br />

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Dipl.-Ing. Florian Kieser<br />

Lösung<br />

(a) Trennung der Variablen liefert<br />

�<br />

2(y + 3) dy = 4x 3 + 2x + 12 dx<br />

�<br />

2(y + 3) dy = 4x 3 + 2x + 12 dx<br />

(y + 3) 2 = x 4 + x 2 + 12x + c<br />

y = −3 ± √ x 4 + x 2 + 12x + c<br />

Der Definitionsbereich ist {x ∈ R : x 4 + x 2 + 12x + c ≥ 0}.<br />

(b) Trennung der Variablen liefert<br />

dy<br />

y<br />

1 = − xdx �<br />

1dy<br />

= −<br />

y<br />

� 1<br />

x dx<br />

ln (|y|) = − ln(x) + c, da laut Voraussetzung x > 0<br />

y = c<br />

x<br />

y ist für alle x ∈ R + definiert.<br />

D-67663 Kaiserslautern<br />

WS 2011/2012<br />

Seite 4/5<br />

Auf eine explizite Unterscheidung des Vorzeichens, da im Argument des Logarithmus<br />

auf der linken Seite |y| steht, wurde hier verzichtet, da dieses durch die Konstante<br />

c ∈ R bestimmt wird.<br />

(c) Wir erhalten<br />

�<br />

e −y dy = cos(x) dx<br />

e −y �<br />

dy = cos(x) dx<br />

−e −y = sin(x) + c<br />

y = − ln (− sin(x) − c)<br />

Die Anfangsbedingung liefert c = −2. Da − sin(x) + 2 > 0 für alle x ∈ R gilt,<br />

existiert die Lösung auf ganz R.<br />

(d) Durch Trennung der Variablen erhalten wir<br />

dy<br />

y ′ =1 + x + y 2 + xy 2 = (1 + x)(1 + y 2 )<br />

1+y2 =1 + x dx<br />

�<br />

1<br />

1+y2 �<br />

dy = 1 + x dx<br />

arctan(y) =x + 1<br />

2 x2 + c<br />

y = tan � x + 1<br />

2 x2 + c �


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Dr. Christian Gerhards<br />

Dipl.-Ing. Florian Kieser<br />

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WS 2011/2012<br />

Seite 5/5<br />

Der Tangens ist auf Intervallen der Form � − π π + kπ, 2 2 + kπ� für k ∈ Z definiert. Die<br />

Anfangsbedingung liefert zunächst tan(c) = 1 und damit c ∈ { π + kπ : k ∈ Z}. Da<br />

4<br />

tan(x + 1<br />

2x2 + π<br />

1<br />

+ kπ) = tan(x + 4 2x2 + π<br />

1<br />

) gilt, muss x + 4 2x2 + π<br />

4 ∈ � − π<br />

�<br />

π , gelten.<br />

2 2<br />

Die Funktion x + 1<br />

2x2 + π ist somit eine nach oben geöffnete Parabel mit Tiefpunkt<br />

4<br />

in � −1, π<br />

�<br />

1 π 1 π<br />

− . Da − > − gilt, wird der Definitionsbereich nur durch die obere<br />

4 2 4 2 2<br />

Intervallgrenze des Definitionsbereichs des Tangens bestimmt. Folglich muss an den<br />

Rändern des Definitionsbereichs der Lösung y gelten<br />

x + 1<br />

2x2 + π<br />

4<br />

= π<br />

2<br />

x 2 + 2x − π<br />

2 =0<br />

x = − 1 ±<br />

�<br />

1 + π<br />

2<br />

Die Lösung ist also definiert auf dem Intervall � −1 − � 1 + π<br />

2 , −1 + � 1 + π<br />

�<br />

.<br />

2

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