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Kostenmanagement - Expense Reduction Analysts

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Experten-Interview Zeitarbeit:<br />

„Es wird immer unterschätzt, wie viel Unternehmen<br />

sparen könnten, wenn sie ihre Auswahl besser<br />

spezifizieren würden.“<br />

K<br />

ostenmanager: Zeitarbeit<br />

kommt in vielen<br />

Unternehmen zum<br />

Einsatz – genießt allerdings<br />

nicht den besten Ruf.<br />

Wo gibt es für Unternehmen<br />

Einsparmöglichkeiten, die nicht<br />

zu Lasten der Leiharbeiter gehen?<br />

Simon: Zu Lasten der Mitarbeiter<br />

geht es nie, wenn Kosten in diesem<br />

Bereich gesenkt werden. Die<br />

reinen Lohnkosten einschließlich<br />

Nebenkosten betragen rund 75 %<br />

der Gesamtkosten, die ein Leiharbeiter<br />

ein Unternehmen kostet.<br />

Es sind vielmehr die sogenannten<br />

Thomas Beck war nach Ab-<br />

schluss seines Studiums als Betriebswirt<br />

(VWA) viele Jahre als<br />

Bereichsleiter Personal- und<br />

Sozialwesen tätig. Als Bereichsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung<br />

hat er neben seiner<br />

Tätigkeit als HR-Generalist<br />

eine Vielzahl von Projekten im<br />

Personalwesen und angrenzenden<br />

Bereichen verantwortlich<br />

durchgeführt.<br />

Unterstützt Unternehmen,<br />

Kosten zu senken und Gewinne<br />

zu steigern – in über 30 Ländern.<br />

find extra profit<br />

Die Experten:<br />

Regie- und Ablaufkosten, die wir<br />

betrachten.<br />

Beck: Es ist in der Tat so, dass<br />

man die fixen Kosten, die das Zeitarbeitsunternehmen<br />

hat – die Regiekosten<br />

– senken kann. Zudem<br />

können Unternehmen die Kosten<br />

für die Auswahl der Zeitarbeiter<br />

deutlich senken. Oftmals läuft der<br />

Anfrageprozess vom Meister über<br />

Abteilungsleitung und Geschäftsführung<br />

zur Personalabteilung<br />

und von dort zur Zeitarbeitsfirma.<br />

Beim Auswahlprozess wird der<br />

ausgewählte Arbeiter dann bei<br />

allen Beteiligten vorstellig. Diesen<br />

Robert Simon arbeitete nach<br />

seinem Studium zum Dipl. Betriebswirt<br />

(FH) mit dem Schwerpunkt<br />

Rechnungswesen und<br />

Controlling in Führungspositionen<br />

im Personal- und Finanz-<br />

bzw. Rechnungswesen. In seiner<br />

anschließenden Selbständigkeit<br />

baute er zwei Unternehmen auf,<br />

eines im Bereich Erwachsenenbildung<br />

/Training /Personalberatung<br />

und später ein weiteres<br />

im Bereich Arbeitnehmerüberlassung<br />

und industrielle Lohnfertigung.<br />

info-germany@expensereduction.com<br />

www.expensereduction.com<br />

Prozess kann man deutlich zusammenfassen<br />

und damit Zeit und<br />

Geld sparen.<br />

KM: Neben der Organisation<br />

des Auswahlprozesses – welche<br />

weiteren Möglichkeiten haben<br />

Unternehmen, Leiharbeiter effektiver<br />

einzusetzen?<br />

Simon: Es wird immer unterschätzt,<br />

wie viele Ausgaben Unternehmen<br />

senken könnten, wenn sie<br />

ihre Auswahl besser spezifizieren<br />

würden. Es macht zum Beispiel einen<br />

großen Unterschied, ob man<br />

für eine relativ einfache Arbeit<br />

einen Facharbeiter oder Helfer<br />

auswählt. Auch schicken Unternehmen<br />

oftmals Leiharbeiter<br />

durch etliche Abteilungen, damit<br />

sie möglichst viel machen könnten.<br />

Dadurch sind die Leiharbeiter<br />

erst nach einiger Zeit in der Lage,<br />

komplett selbstständig zu arbeiten.<br />

Allerdings beträgt die durchschnittliche<br />

Verweildauer von<br />

Leiharbeitern im Unternehmen<br />

weniger als sechs Monate. Dass<br />

heißt, Unternehmen sollten die<br />

Zeit der Leiharbeiter effektiver<br />

nutzen.<br />

Beck: Es gibt darüber noch einen<br />

weiteren Aspekt. Ein großer<br />

Kostenblock entsteht durch Fehlzeiten,<br />

Krankheitstage und Ablösezahlungen.<br />

Alle drei Bereiche<br />

können Unternehmen mitunter<br />

deutlich senken. Unternehmen<br />

sollten sich daher sehr genau anschauen,<br />

mit welchen Zeitarbeitsunternehmen<br />

sie zusammenarbeiten<br />

wollen.<br />

KM: Es ist immer wieder in den<br />

Medien zu lesen, dass es Tarifverträge<br />

in der Leiharbeitsbranche<br />

gibt. Was müssen Unternehmen<br />

beachten und für<br />

welche Bereiche gelten diese?<br />

Simon: Zeitarbeitsunternehmen<br />

müssen Tarifverträge anwenden,<br />

wenn sie der Equal-Pay-Regelung,<br />

Vorankündigung<br />

Buch: Effektives Gemeinkostenmanagement<br />

Best-Practice-Beispiele erfolgreicher Unternehmen<br />

G<br />

emeinkosten sind meistens<br />

nicht im direkten<br />

Fokus von Managern –<br />

durchaus vorhandene<br />

erhebliche Einsparpotenziale in<br />

diesen Bereichen werden oftmals<br />

übersehen. In diesem Fachbuch<br />

beschreiben Experten aus Wissenschaft,<br />

Unternehmenspraxis und<br />

Beratung, wie Unternehmen ihre<br />

Gemeinkosten effektiv steuern<br />

und die Kostenstruktur nachhaltig<br />

verbessern können. Dabei werden<br />

u.a. erfolgreiche Praxisbeispiele<br />

aus den Unternehmen Heidelberger<br />

Druckmaschinen AG,<br />

Otto Group, Commerzbank-Arena<br />

Frankfurt und AVL Deutschland<br />

GmbH vorgestellt.<br />

Welche Faktoren beeinflussen<br />

die Entwicklung von Gemeinkosten?<br />

Was sind die Erfolgsfaktoren<br />

einer effizienten Gemeinkostensteuerung?<br />

Wie lassen sich Energie-, Logistik-<br />

oder Reisekosten optimieren?<br />

die das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />

vorschreibt, entgehen<br />

möchten. Hinzu kommen<br />

aktuell Tarifverträge, die zu einer<br />

gestaffelten Lohnangleichung zwischen<br />

Leiharbeitern und Festangestellten<br />

führen sollen. Diese<br />

Branchentarifverträge sind ein<br />

sehr schwer zu überblickendes<br />

Feld. Oftmals sind sich selbst die<br />

Experten nicht hundertprozentig<br />

sicher, ob ein ausgehandelter<br />

Branchentarifvertrag auch für<br />

sie gilt, weil bestimmte Branchen<br />

davon ausgenommen sind. Einige<br />

Branchen sind aktuell noch nicht<br />

betroffen, weil beispielsweise die<br />

Verhandlungen noch laufen. Dennoch<br />

wird ein Branchentarifvertrag<br />

vom Zeitarbeitsunternehmen<br />

genommen, um auf der sicheren<br />

Seite zu sein. Bisher gibt es Tarifverträge<br />

für die Branchen Metall-<br />

und Elektroindustrie, Chemie,<br />

Kunststoff und Eisenbahn, die<br />

besagen, dass die Löhne der Leiharbeiter<br />

gestaffelt bis maximal<br />

zum Referenzlohn abzüglich 10 %<br />

steigen. Der Referenzlohn ist der<br />

Lohn, den ein im Kundenbetrieb<br />

Wie kann mit Hilfe der Prozesskostenrechnung<br />

Transparenz bei<br />

der Kostenverursachung erreicht<br />

werden?<br />

Wie können betroffene Mitarbeiter<br />

bei Kostensenkungsprojekten<br />

eingebunden und zur<br />

konstruktiven Mitarbeit motiviert<br />

werden?<br />

Wie kann man durch den Einsatz<br />

elektronischer Tools die<br />

Beschaffungskosten senken?<br />

Herausgeber sind Dr. Ronald<br />

Gleich von der EBS Business<br />

School in Oestrich Winkel und<br />

Fred Marfleet, Gründer und Vorsitzender<br />

der Beschaffungs- und<br />

<strong>Kostenmanagement</strong>-Beratung<br />

<strong>Expense</strong> <strong>Reduction</strong> <strong>Analysts</strong>. Das<br />

Buch erscheint im November 2012<br />

im Haufe-Verlag.<br />

fest angestellter vergleichbarer<br />

Mitarbeiter verdient. Hier liegen<br />

die Probleme: welcher Branchenzuschlagstarif<br />

gilt und wie ermittle<br />

ich rechtssicher den Referenzlohn?<br />

KM: Neben der flexiblen Beschaffung<br />

von Mitarbeitern,<br />

welche weiteren Vorteile haben<br />

Unternehmen, um auf Zeitarbeitsfirmen<br />

zurückzugreifen?<br />

Beck: Zeitarbeitsfirmen können<br />

in der Regel nicht nur Zeitarbeiter,<br />

sondern auch Facharbeiter in dauerhafteBeschäftigungsverhältnisse<br />

vermitteln. Besonders in Zeiten<br />

eines andauernden Fachkräftemangels<br />

ist dies ein nicht zu unterschätzender<br />

Vorteil. Unternehmen<br />

können hierbei auf die HR-Expertise<br />

der Zeitarbeitsunternehmen<br />

zurückgreifen. Allerdings können<br />

wir auch noch weitere Wege aufzeigen,<br />

das Fachkräfteproblem zu<br />

lösen.<br />

KM: Gibt es neben Zeitarbeit<br />

noch weitere Möglichkeiten,<br />

wie sich Unternehmen personaltechnisch<br />

flexibel auf sich<br />

veränderte Rahmenbedingungen<br />

und Auftragslagen einzustellen<br />

können?<br />

Simon: Eine Alternative zur Zeitarbeit,<br />

über die Unternehmen<br />

nachdenken könnten, ist die Auslagerung<br />

von Prozessen auf Basis<br />

von Werkverträgen. Allerdings<br />

müssen Unternehmen dann etliche<br />

strategische und rechtliche<br />

Fallstricke beachten, die bei Nichtbeachtung<br />

mitunter sehr teuer<br />

sind und die eingesparten Gelder<br />

um ein Vielfaches „auffressen“<br />

würden. Um hier nur ein Beispiel<br />

zu nennen: Die Arbeitnehmer über<br />

Werkvertrag müssen klar und offensichtlich<br />

erkennbar von der<br />

Stammbelegschaft zu unterscheiden<br />

und nicht in den Betriebsablauf<br />

des Kundenbetriebs eingebunden<br />

sein. Ansonsten besteht<br />

die Gefahr, die zur rückdatierten<br />

Nachzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />

und weiteren arbeitsrechtlichen<br />

Problemen führen<br />

kann.

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