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Jetzt wird die Zusammenarbeit ... konkret - Christopherus / Lebens ...

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„<strong>Jetzt</strong> <strong>wird</strong> <strong>die</strong> <strong>Zusammenarbeit</strong> ... <strong>konkret</strong>.“<br />

Interview mit Dieter Einhäuser zum Inklusionsmodell der Laufenmühle<br />

biloba: Herr Einhäuser, das Stichwort „Inklusion“<br />

ist nach der Unterzeichnung der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention in aller Munde.<br />

Von welchem Menschenbild geht der Inklusionsgedanke<br />

grundsätzlich aus?<br />

D.E.: Grundsätzlich geht er davon aus, dass<br />

alle Menschen gleich sind. Dieser Ansatz<br />

erscheint mir als außerordentlich richtig,<br />

jedoch stellt uns <strong>die</strong>s jetzt vor ganz neue Herausforderungen,<br />

auf welche Weise wir dem<br />

Anspruch, der sich aus dem Gedanken der<br />

Inklusion ergibt, gerecht werden können.<br />

biloba: Worin ist der Unterschied zum bisher<br />

in vielen Einrichtungen angestrebten Ziel der<br />

Integration behinderter Menschen zu sehen?<br />

D.E.: Bei der Integration geht man davon aus,<br />

dass eine Menschengruppe in eine andere<br />

Menschengruppe integriert werden soll, in der<br />

Regel eine kleinere in eine große Menschengruppe.<br />

Bei der Inklusion geht man davon<br />

aus, dass sie bereits integriert sind. Sie sind<br />

von vornherein Bestandteil der Gesellschaft,<br />

wir gehören alle zusammen.<br />

„Die Gesellschaft ist darauf<br />

meines Erachtens noch nicht<br />

wirklich vorbereitet.“<br />

Die Aufgabe besteht jetzt darin, Antworten<br />

zu finden, wie wir tatsächlich inklu<strong>die</strong>ren<br />

können, so dass sich <strong>die</strong> behinderten wie<br />

<strong>die</strong> nicht behinderten Menschen in einer<br />

gesunden Weise vermengen. Da gibt es<br />

unterschiedliche Modelle. Viele davon haben<br />

4 biloba 1/2012<br />

uns nicht überzeugt. Wir gehen einen ganz<br />

eigenen Weg.<br />

biloba: Bedeutet <strong>die</strong>s letztlich, statt Anpassung<br />

der Bedürfnisse Betroffener an <strong>die</strong><br />

bestehende Gesellschaft, soll sich <strong>die</strong> Gesellschaft<br />

nun von Anfang an auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

der betroffenen Menschen einstellen?<br />

D.E.: Ich würde es nicht so sehen. Ich würde<br />

eher sagen, dass es jetzt eine Gegenseitigkeit<br />

bekommt. Man kann nicht mehr sagen,<br />

behinderte Menschen müssen sich in etwas<br />

Bestehendes integrieren, oder umgekehrt.<br />

<strong>Christopherus</strong>-Vorstand Dieter Einhäuser<br />

Die behinderten Menschen werden nun auf<br />

Augenhöhe gehoben, wo sie längst schon<br />

hingehören. Die Frage ist nur, wie funktioniert<br />

so etwas? Dies ist ein Paradigmenwechsel,<br />

der erst einmal im Kopf stattfinden muss.<br />

Die Gesellschaft ist darauf meines Erachtens<br />

noch nicht wirklich vorbereitet. Diejenigen,<br />

<strong>die</strong> sich mit der Frage der Inklusion im Bereich<br />

der Eingliederungshilfe auseinandersetzen,<br />

müssen gleichzeitig eine Antwort

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