13 Strohmanagement â Die Wirkung von Stroh im Saatbett - DSV
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Betrachtet man die verschiedenen Bodenbearbeitungsverfahren<br />
<strong>von</strong> der Bodenbearbeitung<br />
mit Pflug über konservierende Verfahren mit<br />
und ohne Lockerung bis hin zur Direktsaat, so<br />
konzentriert sich <strong>Stroh</strong> in zunehmender Menge<br />
in Samennähe, je mehr die Intensität der Bodenbearbeitung<br />
abn<strong>im</strong>mt. <strong>Die</strong>s kann das Auflaufen<br />
der Saat negativ beeinflussen.<br />
<strong>Die</strong> Saat ist schließlich das letzte Glied in<br />
einer langen Kette (Ernte – Stoppelbearbeitung<br />
– Grundbodenbearbeitung – Sekundärbodenbearbeitung<br />
– Saat) <strong>von</strong> Arbeitsschritten.<br />
Fehler innerhalb dieser Kette gehen zu<br />
Lasten der Saat. Schlechte Saatbedingungen<br />
werden nicht durch eine<br />
unzureichende Sätechnik verursacht,<br />
sondern falsches <strong><strong>Stroh</strong>management</strong><br />
wird durch<br />
die Sätechnik erst offensichtlich.Ungleichmäßig<br />
verteiltes<br />
und zu langes<br />
<strong>Stroh</strong> führt bei<br />
TECHNIK<br />
<strong><strong>Stroh</strong>management</strong> –<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wirkung</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Stroh</strong> <strong>im</strong> <strong>Saatbett</strong><br />
PD Dr. Hans-H. Voßhenrich, Institut für Betriebstechnik und Bauforschung, FAL Braunschweig<br />
Das Interesse an richtigem <strong><strong>Stroh</strong>management</strong> hat in den letzten Jahren deutlich<br />
zugenommen, denn es ist Voraussetzung für eine erfolgreiche pfluglose Bodenbearbeitung.<br />
Gerade bei einer pfluglosen Bodenbearbeitung führen<br />
schlechte <strong>Stroh</strong>verteilung und schlecht gehäckseltes <strong>Stroh</strong> <strong>im</strong>mer wieder zu Problemen.<br />
zunehmender <strong>Stroh</strong>masse je ha unvermeidbar<br />
zu abnehmenden Ablagequalitäten.<br />
Bearbeitungsintensität<br />
<strong>Die</strong> höchsten Ansprüche gelten der Direktsaat.<br />
Keine Direktsaattechnik ist in der Lage –<br />
dies wäre auch nicht zu erwarten – frisch geerntetes<br />
<strong>Stroh</strong> zu durchschneiden. Scheibenschartechniken<br />
neigen dazu, langes <strong>Stroh</strong> in<br />
den Boden zu drücken und die Saat über<br />
dem <strong>Stroh</strong> abzulegen. <strong>Die</strong>sem<br />
grundsätzlichen Nachteil<br />
<strong>von</strong> Scheiben-<br />
<strong>13</strong><br />
scharen steht ein Vorteil gegenüber: Sie arbeiten<br />
in der Regel verstopfungsfrei. Zinken- oder<br />
Meißelschartechniken unterfahren auf dem Boden<br />
liegendes <strong>Stroh</strong> und ermöglichen eine hohe<br />
Qualität der Saatgutablage. Ihr Nachteil liegt in<br />
ihrer hohen Verstopfungsgefahr. Das <strong>Stroh</strong> wird<br />
teilweise vor den Scharen hergeschoben und<br />
kann den gesamten Sämechanismus blockieren.<br />
<strong>Die</strong> klassischen Direktsaattechniken sind<br />
daher bei <strong>Stroh</strong>massen <strong>von</strong> 50–100 dt/ha<br />
schnell überfordert.<br />
In der konservierenden Bodenbearbeitung<br />
ohne Lockerung werden günstigere Aussaatbedingungen<br />
geschaffen, indem eine intensive<br />
Stoppelbearbeitung bis auf Ablagetiefe erfolgt.<br />
Aber erst die konservierende Bodenbearbeitung<br />
mit Lockerung ermöglicht eine problemfreie<br />
Saat, wobei das eigentliche Problem nicht beseitigt,<br />
sondern nur umgangen wird. <strong>Die</strong> nachteiligen<br />
<strong>Wirkung</strong>en schlechter <strong>Stroh</strong>verteilung<br />
und ungünstiger Häcksellängen lassen sich hier<br />
durch tiefes Einarbeiten des <strong>Stroh</strong>s vermindern.<br />
INNOVATION 3/2001<br />
In der konservierenden<br />
Bodenbearbeitung ohne<br />
Lockerung werden günstigereAussaatbedingungen<br />
geschaffen, indem<br />
eine intensive Stoppelbearbeitung<br />
bis auf Ablagetiefe<br />
erfolgt
Ke<strong>im</strong>pflanze mit<br />
Stängelbildung (li.),<br />
verursacht durch<br />
schlechte <strong>Stroh</strong>verteilung<br />
Saatgutablage<br />
INNOVATION 3/2001<br />
Nicht ohne Grund<br />
wird zur Rapssaat<br />
in aller Regel nach<br />
wie vor gepflügt<br />
oder tief gelockert,<br />
selbst auf<br />
Standorten mit<br />
guter Bodenstruktur,<br />
die eigentlich<br />
einen konsequenten<br />
Verzicht auf<br />
Bodenlockerung<br />
erlauben würden.<br />
Eine Erfolgsgrundlage für hohe und gleichmäßige<br />
Feldaufgänge ist gegeben durch die<br />
Qualität der Saatgutablage. Jedoch bleiben<br />
selbst nach konventioneller Bestellung die Ablagequalitäten<br />
hinter den Erwartungen zurück.<br />
<strong>Die</strong> tatsächliche Kornablagetiefe entspricht<br />
nicht dem Verlauf der Schartiefe. Hier erreicht<br />
die mittlere Kornablage nur 40 mm, während<br />
die mittlere Schartiefe auf 66 mm verläuft.<br />
<strong>Die</strong>ser Unterschied zwischen Schartiefe und<br />
Kornablagetiefe wird durch die Konstruktion<br />
des Schares verursacht. Es fehlt ein Schutz<br />
durch seitlich angeordnete Scharbleche, die<br />
eine Ablage des Samens bis auf den Furchen-<br />
TECHNIK<br />
grund ermöglichen würden. Herkömmliche<br />
Drillschare stellen gewissermaßen Kompromissprodukte<br />
dar. Gefordert werden vor allem<br />
Funktionssicherheit und verstopfungsfreies<br />
Arbeiten. <strong>Die</strong> offene Gestaltung mit kurzen<br />
Scharblechen berücksichtigt diese Forderungen<br />
zu Lasten einer präzisen Saatgutablage. Eine<br />
geschlossenere Gestaltung, wie sie z.B. bei Einzelkornsäscharen<br />
realisiert wird, würde beispielsweise<br />
die Gefahr einer Verstopfung mit<br />
Boden be<strong>im</strong> Absetzen der Säeinheit am Vorgewende<br />
erhöhen.<br />
<strong>Die</strong> erhebliche Streuung der Kornablagetiefe<br />
erklärt sich durch ungleichmäßigen Scharverlauf.<br />
<strong>Die</strong>se Streuungen nehmen bei den meisten<br />
Systemen mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit<br />
und vor allem bei ungleichmäßigen,<br />
grobstrukturierten Bodenverhältnissen zu. Am<br />
stärksten betroffen ist die einfache Pendelaufhängung.<br />
<strong>Die</strong> Auf- und Abwärtsbewegung des<br />
Schares und damit die Streuung der Kornablagetiefe<br />
lässt sich durch Druckbelastung der<br />
Schare und gleichzeitige Abstützung über<br />
Stützrollen sowie die Führung in Parallelogrammen<br />
oder auch durch gezielte Ablage in vorgeformten<br />
Rillen vermindern. Leider werden <strong>im</strong><br />
Bereich der Sätechnik <strong>im</strong>mer noch preisgünstige<br />
Lösungen zu Lasten hoher Qualitäten nachgefragt.<br />
Das am Beispiel konventioneller Saat<br />
FA in %<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
14<br />
dargestellte Problem besteht auch und vor allem<br />
<strong>im</strong> Bereich der Bodenbearbeitung und<br />
Direktsaat. In diesen Verfahrensbereichen ist in<br />
höchstem Maß Wert auf hohe Ablagequalitäten<br />
zu legen.<br />
<strong>Stroh</strong>platzierung<br />
<strong>Die</strong> Saat unterliegt vor allem <strong>im</strong> Bereich der<br />
Direktsaat und der konservierenden Bodenbearbeitung<br />
ohne Lockerung wechselnden Erfolgen.<br />
Auch bei technisch gelungener Saat wurden<br />
auf einigen Standorten nur unbefriedigende<br />
Feldaufgänge erzielt. Deshalb wurde in dem<br />
vorgestellten Versuch neben unterschiedlich beschaffenem<br />
<strong>Stroh</strong> vor allem auch der spezifische<br />
Einfluss durch den Boden berücksichtigt. Mit<br />
zwei extremen Böden, nämlich einer Einheitserde<br />
mit mehr als 20 % organischer Substanz und<br />
einem reinen Sandboden, der keine organische<br />
Substanz enthält, lässt sich das Problem aufzeigen,<br />
wichtige Rückschlüsse auf natürliche<br />
Ackerstandorte können gezogen werden. Um<br />
auch die <strong>Wirkung</strong> des <strong>Stroh</strong>s zu untersuchen,<br />
wurde neben normal gehäckseltem <strong>Stroh</strong> auch<br />
gemahlenes <strong>Stroh</strong> verwendet. Im Labor wurde<br />
eine konservierende Bodenbearbeitung ohne<br />
Lockerung s<strong>im</strong>uliert. Neben einer Nullvariante<br />
Sand<br />
6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42<br />
Tage nach der Saat<br />
Abb. 1: Feldaufgänge bei verschiedenen Varianten mit gehäckseltem <strong>Stroh</strong><br />
Auflage<br />
100 dt/ha<br />
eingearbeitet<br />
100 dt/ha<br />
75 dt/ha<br />
50 dt/ha<br />
25 dt/ha<br />
Kontrolle<br />
0 dt/ha
ohne <strong>Stroh</strong> wurden <strong>Stroh</strong>massen <strong>von</strong> 25, 50, 75<br />
und 100 dt je ha in 3 cm die Saat bedeckende<br />
Schicht eingearbeitet. In einer weiteren Variante<br />
wurde das Ideal einer Direktsaat s<strong>im</strong>uliert. Es<br />
wurden <strong>Stroh</strong>massen entsprechend 100 dt je ha<br />
auf dem <strong>Saatbett</strong> abgelegt.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Wirkung</strong> verschiedener<br />
<strong>Stroh</strong>varianten in zwei<br />
unterschiedlichen Böden<br />
Wird gemahlenes <strong>Stroh</strong> in eine Einheitserde<br />
in 3 cm saatbedeckender Schicht eingearbeitet,<br />
so unterscheiden sich die Feldaufgänge kaum<br />
<strong>von</strong> denen der Nullvariante ohne <strong>Stroh</strong>. <strong>Die</strong><br />
Feldaufgänge erreichen jeweils ein Niveau <strong>von</strong><br />
etwa 90 % oder mehr. Auch aufliegendes gemahlenes<br />
<strong>Stroh</strong> beeinträchtigt den Feldaufgang<br />
nicht. Nicht so günstig fällt die Einarbeitung <strong>von</strong><br />
Häckselstroh in 3 cm saatbedeckender Schicht<br />
aus. Hier werden abnehmende Feldaufgänge<br />
mit zunehmenden <strong>Stroh</strong>massen registriert. Besonders<br />
deutlich wird der nachteilige Effekt bei<br />
<strong>Stroh</strong>massen <strong>von</strong> mehr als 50 dt je ha. Es kann<br />
gefolgert werden, dass auch unter günstigsten<br />
Bedingungen Feldaufgänge <strong>von</strong> etwa 60 % das<br />
obere L<strong>im</strong>it anzeigen.<br />
<strong>Die</strong> gleichen Varianten in einem toten, strukturlosen<br />
Sandboden zeigen allerdings ein völlig<br />
anderes Bild: Das schlechteste Ergebnis liefert<br />
die Nullvariante ohne <strong>Stroh</strong>, da der strukturlose<br />
Boden stark zu Verdichtungen neigt. <strong>Die</strong> Feldaufgänge<br />
verbessern sich bei gemahlenem<br />
<strong>Stroh</strong> mit zunehmenden <strong>Stroh</strong>massen. <strong>Die</strong> besten<br />
Ergebnisse werden bei 100 dt je ha erzielt.<br />
Da der Sandboden keine puffernde <strong>Wirkung</strong><br />
besitzt und die hohen <strong>Stroh</strong>massen sich in unmittelbarer<br />
Umgebung zur Saat befinden, kann<br />
u.a. gefolgert werden, dass durch Wasser gelöste<br />
Stoffe aus <strong>Stroh</strong> keine ke<strong>im</strong>mindernde <strong>Wirkung</strong><br />
haben. Es ist lediglich die mechanische<br />
<strong>Wirkung</strong> durch <strong>Stroh</strong>, die das Ke<strong>im</strong>verhalten<br />
beeinflusst. <strong>Die</strong>s wird deutlich in Abb.1, in der<br />
anstatt mit gemahlenem mit gehäckseltem<br />
<strong>Stroh</strong> gearbeitet wird. Auch hier wird die Ke<strong>im</strong>situation<br />
durch das Einarbeiten <strong>von</strong> <strong>Stroh</strong><br />
zunächst verbessert, erreicht aber bereits bei<br />
25–50 dt <strong>Stroh</strong> je ha das Max<strong>im</strong>um. Höhere<br />
<strong>Stroh</strong>massen begünstigen die Ke<strong>im</strong>bedingungen<br />
nicht mehr.<br />
Insgesamt liegen die Feldaufgänge nach<br />
gehäckseltem <strong>Stroh</strong> niedriger als nach gemahlenem<br />
<strong>Stroh</strong>. In beiden Fällen, sowohl bei gemahlenem<br />
wie bei gehäckseltem <strong>Stroh</strong>, hat auf<br />
dem Sand aufliegendes <strong>Stroh</strong> nur nachteilige<br />
<strong>Wirkung</strong>en. <strong>Die</strong> Feldaufgänge liegen unter dem<br />
TECHNIK<br />
Niveau jeweiliger Nullvarianten ohne <strong>Stroh</strong>. <strong>Die</strong>ser<br />
Sachverhalt ist erklärlich, denn der Ke<strong>im</strong>ling<br />
muss nicht nur den strukturlosen Boden durchstoßen,<br />
sondern anschließend auch noch das<br />
aufliegende <strong>Stroh</strong>.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Nachteilige <strong>Wirkung</strong>en auf den Feldaufgang<br />
durch <strong>Stroh</strong> können grundsätzlich vermieden<br />
werden. <strong>Die</strong>s ist nur eine Frage der Intensität<br />
der physikalisch- mechanischen <strong>Stroh</strong>aufbereitung.<br />
Durch <strong>Stroh</strong> sind keine relevanten chemischen<br />
<strong>Wirkung</strong>en aus toxischen Substanzen zu<br />
befürchten, auch dann nicht, wenn 100 dt<br />
<strong>Stroh</strong> je ha in unmittelbarer Samennähe liegen.<br />
Ke<strong>im</strong>hemmende <strong>Wirkung</strong>en aus <strong>Stroh</strong>extrakten<br />
liegen grundsätzlich vor, sie konnten aber<br />
nur mit sehr hohem Aufwand <strong>im</strong> Labor nachgewiesen<br />
werden. Deswegen wurde dieses Thema<br />
an dieser Stelle nicht weiter behandelt. Spätestens<br />
nach ein- bis mehrmaliger Befeuchtung<br />
des <strong>Stroh</strong>s durch Niederschläge sind Bedenken<br />
jeder Art für die landwirtschaftliche Praxis überflüssig.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist aber der<br />
physikalische Einfluss durch <strong>Stroh</strong> auf die Struktur<br />
des Bodens. Je gröber das <strong>Stroh</strong> ist, um so<br />
mehr wird die Bodenstruktur nachteilig verändert.<br />
Es sollte also jeder Aufwand betrieben<br />
werden, mit hochleistungsfähiger Erntetechnik<br />
das <strong>Stroh</strong> stark zu zerkleinern und gleichmäßig<br />
zu verteilen. Der höhere Aufwand in diesem Bereich<br />
wird durch Einsparung in den nachgelagerten<br />
Arbeitsgängen mehr als kompensiert.<br />
Hinzuweisen ist auch auf wichtige positive Nebeneffekte<br />
durch intensive <strong>Stroh</strong>aufbereitung<br />
und -verteilung, z. B., dass Ausfallgetreide und<br />
Unkrautsamen gleichmäßig auflaufen.<br />
Überraschend ist der uneingeschränkt positive<br />
Einfluss durch <strong>Stroh</strong> bei starker Aufbereitung<br />
für einen strukturschwachen Boden, wie die zunehmenden<br />
Feldaufgänge mit zunehmenden<br />
Massen gemahlenen <strong>Stroh</strong>s <strong>im</strong> Sand belegen.<br />
Auf vielen strukturschwachen schluffigen und<br />
sandigen Standorten mit niedrigem Humusgehalt<br />
und auch Standorten mit wechselnden Bodenverhältnissen<br />
ließe sich das Auflaufverhalten<br />
mit oberflächennaher <strong>Stroh</strong>einarbeitung<br />
gegenüber der konventionellen Verfahrensweise<br />
sogar verbessern. Gleichmäßigere Bestände<br />
innerhalb eines Standortes sind erreichbar, da<br />
fein aufbereitetes <strong>Stroh</strong> nachteilige Effekte, die<br />
durch Bodenunterschiede ausgelöst werden,<br />
kompensiert. <strong>Die</strong>se Aussagen stehen durchaus<br />
in Widerspruch zur allgemeinen Erfahrung.<br />
Schlechte Erfahrungen mit <strong>Stroh</strong>, die vor allem<br />
15<br />
zur Rapssaat gemacht werden, sind aber nicht<br />
durch <strong>Stroh</strong> selbst zu erklären, sondern dadurch,<br />
dass Häcksel- und Verteilqualitäten nicht<br />
ausreichen (s. INNOVATION 2/01).<br />
Bei derzeitigem Stand der Technik der <strong>Stroh</strong>aufbereitung<br />
und -verteilung bleibt dem Ackerbauern<br />
allen Erkenntnissen zum Trotz tatsächlich<br />
nur die Möglichkeit, <strong>Stroh</strong> tief einzuarbeiten, um<br />
über den Verdünnungseffekt Schadensbegrenzung<br />
zu betreiben. Standorte, die sich für Lockerungsverzicht<br />
eignen würden, werden trotzdem<br />
intensiv bearbeitet, weil das <strong><strong>Stroh</strong>management</strong><br />
zum begrenzenden Faktor wird.<br />
Etwas anders zeigt sich die Situation auf<br />
Standorten, die sich nicht für Lockerungsverzicht<br />
eignen. Aber auch hier bringt die Einarbeitung<br />
<strong>von</strong> intensiv aufbereitetem <strong>Stroh</strong> <strong>im</strong><br />
Grundsätzlichen nur Vorteile. Beispielsweise<br />
werden <strong>Stroh</strong>zersetzung und kapillarer Wasseraufstieg<br />
durch feines gegenüber grobem <strong>Stroh</strong><br />
begünstigt. In den Übergangssituationen wird<br />
der Handlungsspielraum schließlich erweitert.<br />
<strong>Die</strong> tatsächlich erforderliche Einarbeitungstiefe<br />
des <strong>Stroh</strong>s hat sich nicht mehr an völlig unnötigen<br />
Einflussgrößen wie z. B. der Sätechnik zu<br />
orientieren.<br />
Der Autor bedankt sich bei der DFG für<br />
die finanzielle Unterstützung und bei Herrn<br />
Dipl.- Ing agr. M. Schmidt für die Zusammenarbeit<br />
<strong>im</strong> Bereich der Datenerhebung und Auswertung.<br />
PD Dr. Hans-H.<br />
Voßhenrich<br />
Fon: 0531/5960<br />
Fax: 0531/5961099<br />
E-Mail: hans.vosshenrich@fal.de<br />
INNOVATION 3/2001<br />
Schlechte <strong>Stroh</strong>verteilung<br />
führt<br />
zu ungleichen<br />
Beständen