Zuchtfortschritt im - DSV
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Winterraps<br />
ten?<br />
Erträge von 5 t, in Einzelfällen von bis zu über<br />
6 t, sind daher nicht mehr nur eine Ausnahme,<br />
sondern rücken bei gezielter Sortenwahl und<br />
entsprechender Produktionstechnik in greifbare<br />
Nähe.<br />
Eine weitere Entwicklung in der Hybridzüchtung<br />
stellte die neue Sorte Talent dar. Sie beruht auf<br />
der Sorte Express als Mutterlinie. Daher zeichnet<br />
sich Talent insbesondere durch eine verbesserte<br />
Standfestigkeit, gute Phomaresistenz und einen<br />
hohen Ölgehalt aus. Die Hybriden der kommenden<br />
Generation sind durch weitere Verbesserungen der<br />
agronomischen Eigenschaften gekennzeichnet.<br />
Die Einkreuzung von Zwergrapstypen wird die<br />
Standfestigkeit weiter verbessern. Gleichzeitig<br />
wird auf die Steigerung des Ölgehaltes selektiert.<br />
Rapsöl und<br />
seine Qualitäten<br />
Ein Blick auf die internationalen Märkte zeigt,<br />
dass die Qualität des Rapsöls, d.h. der Ölgehalt<br />
und die Fettsäurezusammensetzung, heute von<br />
entscheidender Bedeutung für die Vermarktung<br />
sind. Während die Ölgehalte in den Jahren 1986<br />
bis 1990 <strong>im</strong> Durchschnitt bei 40 % lagen, steigerte<br />
sich der Ölgehalt <strong>im</strong> Jahre 2000 auf durchschnittlich<br />
43,5 bis 44,5 %.<br />
Besonders auffallend sind die Bestrebungen<br />
der Züchter, neben der Steigerung des Ölgehaltes<br />
neue Fettsäurezusammensetzungen zu ent-<br />
240<br />
220<br />
190<br />
160<br />
130<br />
N in kg/ha<br />
N-Düngung in kg/ha<br />
Kornertrag dt/ha<br />
Abb. 2: <strong>Zuchtfortschritt</strong> bei Winterraps in der N-Effizienz<br />
ZÜCHTUNG<br />
wickeln. Mit der Sorte Contact ist zum ersten<br />
Mal eine Sorte mit gesteigertem Ölsäuregehalt<br />
<strong>im</strong> Handel. Mit ca. 70 % Ölsäure (<strong>im</strong> Vergleich<br />
zu 60 % bei normalen Sorten) und leicht reduziertem<br />
Linolsäuregehalt stellt diese Qualitätsform<br />
eine weitere Verbesserung auf dem Weg<br />
zur opt<strong>im</strong>alen Fettsäurezusammensetzung für<br />
die menschliche Ernährung dar.<br />
Mit der Sorte Libelle konnte in Europa erstmalig<br />
eine linolenarme Sorte eingetragen werden. Der<br />
Vorteil von Libelle liegt, ähnlich wie bei Contact, in<br />
der Verwertung für die menschliche Ernährung. Das<br />
Öl dieser Sorte ist haltbarer und besser für eine<br />
Verwendung in der warmen Küche geeignet.<br />
Krankheitsresistenzen<br />
bringen Sicherheit<br />
100<br />
20<br />
1971 1980 1990 2000<br />
Sorten mit guten Resistenzeigenschaften<br />
bringen den Landwirten Sicherheit <strong>im</strong> Rapsanbau.<br />
Daher wird durchgängig an einer Verbesserung<br />
der wichtigsten Rapskrankheiten wie Phoma,<br />
Cylindrosporium und Sklerotinia gearbeitet.<br />
Hervorzuheben ist in diesem Jahr, da verstärkt<br />
Kohlhernie zu beobachten ist, die Sorte Mendel,<br />
die eine gute Resistenz gegenüber Kohlhernie<br />
aufweist. Mendel ist eine MSL-Hybride, in die<br />
eine spezielle Kohlhernieresistenz aus Wildtypen<br />
eingekreuzt wurde. Sie ist in der Ertragsfähigkeit<br />
mit guten Liniensorten zu vergleichen und daher<br />
eine Anbaualternative auf Problemflächen.<br />
Ertrag<br />
dt/ha<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
Quelle: WP Ergebnisse<br />
15<br />
Höhere Erträge bei gleichbleibendem<br />
Düngeeinsatz<br />
Das genetische Leistungspotenzial der Winterrapssorten<br />
wird durch eine Vielzahl von Sorteneigenschaften<br />
best<strong>im</strong>mt. Neben den höheren<br />
Erträgen, verbesserten agronomischen Eigenschaften<br />
und Qualitäten zeigt sich der Erfolg<br />
auch in der Umsetzung der Nährstoffe, verbunden<br />
mit einer geringen Umweltbelastung. So ist<br />
ein wesentlicher Erfolg aller züchterischen Anstrengungen,<br />
dass die Stickstoffeffizienz in den<br />
letzten 30 Jahren deutlich verbessert werden<br />
konnte. Eine Reduzierung des Strohanteils kann<br />
nur bedingt einen reduzierten Input ermöglichen.<br />
Bessere Saugspannung an den Wurzeln und vor<br />
allem ein besseres Wasserspeicherungsvermögen<br />
in der Pflanze sichern Leistungssteigerungen<br />
und damit die Stickstoffeffizienz. Konnten in den<br />
70er und 80er Jahren mit 200 kg Stickstoff<br />
durchschnittliche Erträge von 25–28 dt/ha erzielt<br />
werden, so waren es in den 80er Jahren durchschnittlich<br />
30–32 dt/ha und in den 90er Jahren<br />
34–35 dt/ha (Abb. 2). Hohe Erträge gehen daher<br />
in den vergangenen Jahren gleichzeitig mit einer<br />
besseren Umsetzung der Nährstoffe einher.<br />
Ludger Alpmann<br />
Produktmanager Raps<br />
Fon: 0 29 41/2 96-493<br />
Fax: 0 29 41/2 96-400<br />
E-Mail: alpmann@dsv-saaten.de<br />
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www.dsv-saaten.de<br />
www.rapool.de<br />
INNOVATION 2/2001<br />
<strong>DSV</strong>-Zuchtgarten<br />
in Thüle