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Sommerraps â

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Raps<br />

<strong>Sommerraps</strong> –<br />

die Frühjahrsalternative<br />

Ludger Alpmann, DSV · Deutsche Saatveredelung, Lippstadt<br />

<strong>Sommerraps</strong> spielte bislang nur in Jahren<br />

mit ausgewintertem Getreide oder Raps<br />

eine Rolle. In diesem Jahr könnte sich das<br />

ändern. Preise von > 25 7/dt lassen bei Erträgen<br />

von 20–30 dt/ha gute Deckungsbeiträge<br />

erwarten.<br />

12 · Innovation 1/2007<br />

Standortansprüche<br />

Generell unterscheiden sich die Standortansprüche<br />

nicht von denen des Winterrapses.<br />

Allerdings besitzt <strong>Sommerraps</strong> wegen seiner<br />

kürzeren Vegetationszeit auch ein schwächeres<br />

Kompensationsvermögen, das heißt Stresssituationen<br />

während der Wachstumsphase wirken<br />

sich ertraglich stärker negativ aus. Insbesondere<br />

auf Wassermangel reagiert der <strong>Sommerraps</strong><br />

empfindlich.<br />

Bodenbearbeitung<br />

Auch der <strong>Sommerraps</strong> benötigt als Feinsämerei<br />

ein feinkrümeliges Saatbett mit guter Rückverfestigung.<br />

Hierbei bietet die Herbst- bzw.<br />

Winterfurche Vorteile: Der Boden kann sich<br />

über Winter gut absetzen, die Winterfeuchte<br />

wird gespeichert und steht während Keimung<br />

und Entwicklung zur Verfügung. Die obere<br />

Bodenschicht sollte gut durchlüftet sein, damit<br />

sich der Oberboden schneller erwärmen kann<br />

und so der Feldaufgang verbessert wird.<br />

Aussaat<br />

Die Aussaat sollte möglichst früh und unter<br />

trockenen Bedingungen erfolgen, ab März (wie<br />

Hafer). Grundsätzlich sind auch Saattermine bis<br />

in den Mai hinein möglich, diese sind aber mit<br />

niedrigeren Erträgen und vor allem einer späteren<br />

Ernte verbunden. Bei später Aussaat ist die<br />

Zeit für die Jugendentwicklung des <strong>Sommerraps</strong>es<br />

zu kurz, um genügend Seitentriebe als<br />

Grundlage für hohe Erträge auszubilden. Eine<br />

zeitige Aussaat (bei Bodentemperaturen von<br />

5–8 °C in den obersten 5 cm) hingegen fördert<br />

eine tiefere Durchwurzelung und sichert so<br />

eine bessere Wasserversorgung und Nährstoffaufnahme,<br />

die Ertragssicherheit wird erhöht. Die<br />

Keimung erfolgt bereits bei Bodentemperaturen<br />

von 2–3 °C. <strong>Sommerraps</strong> kann auf Fröste<br />

unter –4 °C empfindlich reagieren.<br />

Die Aussaattiefe darf bei guter Bodenfeuchte<br />

1–2 cm, auf trockenen Standorten max. 3 cm mit<br />

Rückverfestigung nicht überschreiten. Die empfohlene<br />

Saatstärke liegt je nach Saattermin für<br />

die Sorten ABILITY und HEROS bei ca. 80 und 120<br />

keimfähigen Körnern/m2 (je nach TKG entsprechend<br />

ca.3,5–4,5 kg/ha).Je später der Saattermin,<br />

desto höher die empfohlene Saatstärke. Bei späteren<br />

Saatterminen zwingen die zunehmende Tageslänge<br />

und die höheren Temperaturen die Pflanzen<br />

unweigerlich zur Blüte. Die Folge ist eine Pflanze<br />

mit wenigen Seitentrieben. Der Ertrag muss dann<br />

über die Pflanzenzahl aufgebaut werden.<br />

Düngung<br />

Ein gut entwickelter <strong>Sommerraps</strong> kann ein Ertragspotenzial<br />

von 30–40 dt/ha und höher aufbauen.<br />

In der Praxis liegt der Ertrag jedoch aus<br />

verschiedenen Gründen wie mangelnder Wasserversorgung,<br />

Hitze oder Schädlingsbefall deutlich<br />

darunter. Dies erschwert die Bemessung der<br />

Nährstoffversorgung.Wegen der kürzeren Vegetationszeit<br />

und des flacheren Wurzelsystems ist<br />

er auf eine gute Nährstoffverfügbarkeit angewiesen.<br />

Der pH-Wert sollte bei 6,5 liegen. Für Erträge<br />

um 30 dt/ha müssen etwa 30 kg S/ha, 70 kg/<br />

ha P2O5 , 160 kg K2O und 50 kg/ha MgO über die<br />

Grunddüngung zur Verfügung gestellt werden.<br />

Der Stickstoffbedarf beträgt etwa 5 kg N je dt<br />

Ertragserwartung. Es bietet sich daher eine Gabe<br />

von 80–100 kg N/ha zur Aussaat sowie eine<br />

2. Gabe von 20–30 kg N/ha in der Streckungsphase<br />

an. Bei frühen Saatterminen im März<br />

sollte in zwei Gaben gedüngt werden. Bei<br />

Aprilaussaaten kann alles zur Saat verabreicht


werden. Bei hoher Ertragserwartung kann eine<br />

zusätzliche N-Gabe von 10–20 kg/ha auch in<br />

Kombination mit einer Pflanzenschutzmaßnahme<br />

erfolgen. Die N-Versorgung kann vollständig<br />

oder teilweise auch mit Gülle erfolgen.<br />

Unkrautbekämpfung<br />

<strong>Sommerraps</strong> besitzt eine gute Unkrautunterdrückungskraft.<br />

Bedingt durch die höhere Aussaatstärke<br />

und die zügige Pflanzenentwicklung<br />

sind gesunde, gut ernährte <strong>Sommerraps</strong>bestände<br />

sehr konkurrenzkräftig. Dennoch ist eine Unkrautbekämpfung<br />

zu empfehlen, da gerade bei<br />

den erforderlichen frühen Saatterminen die Saatstärke<br />

niedriger liegt und zudem die Jugendentwicklung<br />

verhaltener ausfällt.<br />

Tierische Schädlinge<br />

Grundsätzlich wird der <strong>Sommerraps</strong> von den<br />

gleichen Krankheiten und Schädlingen wie der<br />

Winterraps befallen. Aufgrund geringeren<br />

Kompensationsvermögens ist ein umfassender<br />

Schutz gegen Insekten erforderlich. Spätere<br />

Blühtermine als bei Winterraps und höhere<br />

Temperaturen bei längeren Tagen können zu<br />

erhöhtem Auftreten von Schädlingen führen.<br />

Die im <strong>Sommerraps</strong> verwendeten Insektizide<br />

verlieren unter den höheren Temperaturen sehr<br />

viel schneller ihre Wirksamkeit.<br />

Wichtigster Schädling des <strong>Sommerraps</strong>es ist<br />

der Rapsglanzkäfer. In frühen Stadien sind 1–2<br />

Käfer/Pflanze bereits bekämpfungswürdig.<br />

Attraktive Alternative:<br />

Infos unter: www.rapool.de<br />

Tipp<br />

Besonders 2007 sollte man auf den<br />

Pyrethroidresistenten Rapsglanzkäfer<br />

vorbereitet sein. Mehrfachbehandlung<br />

mit wechselnden Wirkstoffen<br />

sind empfehlenswert.<br />

<strong>Sommerraps</strong> von RAPOOL.<br />

Ludger<br />

Alpmann<br />

Raps<br />

Wachstumsregulierung<br />

Eine Wachstumsregulierung zur Verbesserung<br />

der Standfestigkeit ist bei höherer N-Düngung, in<br />

lageranfälligen Sorten und bei üppigen Beständen<br />

mit guter Wasserversorgung erforderlich.<br />

Ernte<br />

Die Abreife erfolgt in Abhängigkeit von Saattermin<br />

und Sorte ungefähr zwei Wochen nach dem<br />

Winterraps. Bezüglich der Erntetechnik gibt es<br />

keine grundlegenden Unterschiede zu Winterraps.<br />

Fon 0 29 41/29 64 93<br />

Fax 0 29 41/29 64 00<br />

alpmann@dsv-saaten.de<br />

Starke Linien für den Sommer:<br />

HEROS<br />

Die Nummer 1 im Anbau<br />

ABILITY<br />

Kurz, früh, stark in Korn- und Ölertrag<br />

CAMPINO<br />

Die standfeste Hochertragssorte<br />

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Die Robustsorte mit brei ter<br />

Anbauerfahrung<br />

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Innovation 1/2007 · 13

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