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Verkehrsregeln, Ausstattung, Fahrtipps<br />

<strong>Reif</strong><br />

fürs Rad<br />

✆ 1-2-3 Pannen-Notruf<br />

Wer denn sonst.<br />

www.arboe.at


2 Rauf auf‘s Rad Vorwort 3<br />

Rauf auf‘s Rad<br />

Sie haben schon mehr als fünf Jahrzehnte auf dieser<br />

schönen Erde hinter sich gebracht? Und davon vielleicht<br />

viele davon auf dem Sattel eines Drahtesels!<br />

Ob LangzeitradlerIn, oder ob Sie erst die Absicht haben,<br />

sich auf das „Vergnügen Radfahren“ einzulassen – mit<br />

dieser Broschüre machen Sie bereits den ersten Schritt<br />

zum perfekten Radler, zur perfekten Radlerin.<br />

Der ARBÖ Wien hatte von Anbeginn an das „R“ für<br />

„Radfahrer“ in seinem Namen – und trägt es bis heute<br />

mit Stolz und – zu Recht. Vieles, was in den vergangenen<br />

Jahren und auch heute für die Radfahrer getan wird, hat<br />

seinen Anfang beim ARBÖ genommen.<br />

Ob es Radwege sind, oder die „Fahrradfreundliche<br />

Gemeinde“, mit der auch so mancher Wiener Gemeindebezirk<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Das bedeutet aber auch, dass Sie uns vertrauen können.<br />

Unsere Fachleute haben das technische, rechtliche und<br />

praktische Knowhow – nicht nur für das Auto, sondern<br />

auch für das Fahrrad.<br />

Viel Glück in den Pedalen,<br />

viel Information mit dieser Broschüre!<br />

Liebe Radlerinnen, liebe Radler!<br />

Die Radsaison steht vor der Tür<br />

und damit heißt es wieder für viele:<br />

Rauf auf’s Rad und ab durch Wien!<br />

Besonders für ältere Menschen stellt<br />

dabei das Fahrrad eine zunehmend<br />

attraktive Alternative gegenüber dem<br />

Auto und den Öffis dar. Immerhin sind sie damit nicht<br />

nur umwelt- sondern vor allem gesundheitsbewusst<br />

unterwegs.<br />

Der Stadt Wien liegen die Anliegen der Radlerinnen und<br />

Radler am Herzen. Deshalb werden laufend zahlreiche<br />

Maßnahmen gesetzt, um den Radverkehrsanteil<br />

kontinuierlich zu erhöhen und die Nutzung des Fahrrads<br />

weiter zu steigern. Damit das Radln uneingeschränkt<br />

genossen werden kann müssen aber einige wichtige<br />

Tipps und Verkehrsregeln beachtet werden.<br />

Diese praktische Broschüre wird Ihnen dabei helfen, das<br />

entsprechende Wissen wieder aufzufrischen.<br />

Ich wünsche allen Radlerinnen und Radlern eine erfolgreiche<br />

„Radsaison“.<br />

Ihr Dipl.-Ing. Rudi Schicker<br />

Amtsführender Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr<br />

Wer denn sonst.<br />

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4 Rubrik<br />

Fahrrad und was dazu gehört 5<br />

So schön ist Radfahren<br />

Kaum eine Zeit, zu der man nicht in die Pedale steigen<br />

kann. Und zu jeder Zeit herrliche Aussichten und Erlebnisse.<br />

Herbstliche Natur mit bunten Blättern – „Vorsicht,<br />

Rutschgefahr!“ –, sommerliche Sonnenstrahlen, die sich<br />

im Wasser spiegeln, frühjahrsgrüne Landschaften ziehen<br />

an einem vorbei. Und das in einem Tempo, bei dem man<br />

voll genießen kann. Selbst an einem trockenen Wintertag<br />

lässt sich mit Vorsicht der Drahtesel von A nach B<br />

be wegen – die klare kalte Winterluft muss man jedoch<br />

mögen und gut vertragen.<br />

Radfahrertempo<br />

Ein bisschen lässt es sich wahrscheinlich mit dem<br />

Älterwerden vergleichen. Im D-Zug der ersten paar<br />

Jahrzehnte sitzend, haben wir so manches Schöne<br />

nicht mitbekommen, weil es vorbeirauschte. Zack, und<br />

weg. In späteren Jahren hat man doch mehr Routine,<br />

Erfahrung und Ruhe, um die Dinge genauer zu betrach-<br />

ten. Einmal einen Gang zurück zu schalten.<br />

Wer denn sonst.<br />

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6 Fahrrad und was dazugehört<br />

Fahrrad und was dazugehört 7<br />

Fahrrad und was dazugehört<br />

Mit dem Sporteln ist es wie mit dem Heimwerken oder<br />

dem Urlaubfahren: Ist man gut ausgerüstet, kennt man<br />

sich gut aus und hat man das richtige Material, dann<br />

wird alles doppelt so schön.<br />

Beim Radfahren ist es ganz genau so. Sparen sollte man<br />

um Himmelswillen nicht bei lebenswichtiger Ausrüstung.<br />

Was das Fahrrad braucht<br />

Es ist nicht so wichtig, ob das Fahrrad einen, drei oder<br />

neunundneunzig Gänge hat, oder wie teuer die Felgen<br />

sind.<br />

Die magische Zahl Acht<br />

Acht Dinge sind es, die ein sicheres Fahrrad ausmachen.<br />

➀ zwei Bremsen<br />

➁ Glocke<br />

➂ weiße Rückstrahler vorne<br />

➃ rote Rückstrahler hinten<br />

➄ gelbe Rückstrahler an den Pedalen<br />

➅ gelbe Rückstrahler an den Speichen<br />

(mindestens 2 pro Rad) oder reflektierende <strong>Reif</strong>en<br />

➆ Vorderlicht (Scheinwerfer, weiß)<br />

➇ Rücklicht (rot, auch rot blinkend)<br />

Nicht vorgeschrieben, aber sehr praktisch<br />

Standlichtanlage: Sicherheit auch während Sie das<br />

Fahrrad schieben oder an einer Kreuzung stehen<br />

Seitenabstandskelle: Sie stellt eine psychologische<br />

„Barriere“ für überholende Fahrzeuge dar, nicht zu dicht<br />

an den Radler heranzufahren.<br />

7<br />

3<br />

2<br />

1<br />

8<br />

4<br />

1<br />

1<br />

6<br />

5<br />

Wer denn sonst.<br />

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8 Fahrrad und was dazugehört<br />

Kettenschutz: Er bewahrt nicht nur vor öligen Hosenbeinen,<br />

sondern verhindert auch das rasche Verschmutzen<br />

– und damit leichtere Abspringen – der Kette.<br />

Praxistipp · Sehr bewährt haben sich in jüngerer Zeit<br />

batteriebetriebene Scheinwerfer und Rückstrahler, die<br />

mit einem einfachen Handgriff am Fahrrad befestigt<br />

werden können. Denn mit den fix montierten Beleuchtungsanlagen<br />

auf dem Rad ist es immer wieder ein<br />

G‘wirks – die Kontakte lösen sich, der stromerzeugende<br />

Dynamo macht das Treten ziemlich schwer und<br />

wenn das Fahrrad steht oder geschoben wird, setzt<br />

meist die Beleuchtung ganz aus. Anders bei den anklippbaren<br />

Lichtern. Diese haben zusätzlich noch den<br />

Vorteil, dass man sie auch beim Joggen oder Wandern<br />

in der Dunkel heit verwenden kann.<br />

Oben ohne geht gar nicht<br />

Unseren Kindern und Enkelkindern setzen wir sehr<br />

wohl den Helm auf. Selber sind wir da schon weniger<br />

konse quent. Seltsam, gehen wir alle doch im Auto beim<br />

Angurten mit bestem Beispiel voran.<br />

Die Zeiten, in denen Fahrradhelme als „affig“ oder sonst<br />

irgendwie abwertend betrachtet wurden, sind längst<br />

vorbei. Noch dazu, wo es heute Helme in allen Farben,<br />

Formen und auch Preislagen gibt. Nicht immer muss der<br />

teuerste Helm auch der beste sein.<br />

Wichtig ist, dass er verwendet – getragen – wird.<br />

Der Helm muss<br />

• eine harte Außenschale haben,<br />

• gut sitzen und nicht verrutschen,<br />

• Stirn und Hinterkopf Schutz bieten.<br />

• Er darf Ohren und Gesicht nicht verdecken.<br />

Die Befestigungsriemen müssen fix mit dem Helm ver-<br />

bunden sein und leicht zu öffnen und zu schließen sein.<br />

Der Helm muss der ÖNORM EN 1078 entsprechen und<br />

das Sicherheitskennzeichen „CE“ in der Schale aufweisen<br />

Idealerweise sollte er auch gut sichtbar, also mit reflektierenden<br />

Materialien, ausgestattet sein.<br />

Denken Sie daran: Nach jedem Unfall muss der Helm<br />

erneuert werden.<br />

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9<br />

Wer denn sonst.


10 Fahrrad und was dazugehört<br />

Verkehr in aller Ordnung 11<br />

Profi-Tipps für den Fahrradkauf<br />

Peter Deimböck, Seniorchef des Hauses Bike and More<br />

am Wiener Rautenweg, war früher selbst aktiver Radsportler.<br />

Wir haben ihn um ein paar Tipps gebeten.<br />

• Schauen Sie beim Fahrradkauf darauf, dass Sie einen<br />

eher tiefliegenden Durchstieg haben. Sie tun sich<br />

leichter beim Auf- und Absteigen. Nachteil ist nur der<br />

tiefere Schwerpunkt.<br />

• Der Sattel soll, entgegen landläufiger Meinung, nicht<br />

zu weich sein.<br />

• Nehmen Sie den guten alten Stierhörner-Lenker.<br />

Jeden falls aber einen, der Ihren Oberkörper entlastet.<br />

• Kaufen Sie Ihr Rad dort, wo Sie es auch warten oder<br />

reparieren lassen können.<br />

Verkehr in aller Ordnung<br />

Die folgenden Absätze fassen nur das Allerwichtigste<br />

aus der hunderte Seiten dicken Straßenverkehrsordnung<br />

zusammen. Übrigens: Auch erfahrenen AutofahrerInnen<br />

schadet es nicht, sich wieder einmal mit der StVO, eben<br />

aus der Sicht der Rad lerInnen, auseinanderzusetzen.<br />

Was alles ein Fahrrad ist<br />

Alles, was menschliche Kraft auf zwei Räder überträgt,<br />

dazu zählen auch Roller. Weiters auch Räder mit Elektroantrieb<br />

– maximale Leistung 400 Watt und 20 km/h.<br />

Wo geradelt werden darf<br />

Wenn keine spezielle Radfahranlage vorhanden ist,<br />

dann natürlich auf der Fahrbahn. Wo es Radfahrstreifen<br />

oder Radwege gibt, muss auf diesen gefahren werden.<br />

Auch Radfahrer müssen verkehrstauglich sein<br />

Es ist zum Beispiel eine alte und falsche Legende, dass<br />

man mit dem Fahrrad „angesäuselt“ vom Heurigen nach<br />

Hause fahren darf! Sogar der Autoführerschein kann<br />

einem nach einer Kontrolle entzogen werden.<br />

Wer denn sonst.<br />

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12 Verkehr in aller Ordnung<br />

Verkehr in aller Ordnung 13<br />

Grundausstattung<br />

Die Grundausstattung haben wir schon ab Seite 7<br />

besprochen.<br />

Ausnahmen für die Ausrüstung gibt es natürlich! So<br />

etwa, wenn man statt zwei gleich drei oder vier Räder an<br />

seinem Fahrrad hat. Dann müssen zusätzlich an jedem<br />

Hinterrad Rücklichter und Rückstrahler vorhanden sein,<br />

und die Bremsen müssen auf alle Räder wirken.<br />

Nebeneinanderfahren<br />

Nebeneinanderfahren ist nicht in Ordnung. Das gilt überall,<br />

ausgenommen in Wohnstraßen und auf Rad wegen<br />

(auch dort dürfen Sie nicht auf dieses Recht pochen).<br />

Vorbeischlängeln<br />

Sie haben vielleicht schon ein paar Minuten mehr Zeit<br />

als jene, die es sich altersbedingt noch täglich beweisen<br />

müssen. Aber wenn Sie wirklich möchten, dann dürfen<br />

Sie sich an stehenden (!) Autoschlangen – etwa bei Kreuzungen,<br />

Eisenbahnübergängen usw. – vorbeischlängeln.<br />

Genügend Platz dafür muss sein, Querverkehr und<br />

andere VerkehrsteilnehmerInnen dürfen nicht behindert<br />

oder gefährdet werden.<br />

Einbahn, Meinbahn, Deinbahn<br />

So ist es auch wieder nicht. Gegen die Einbahn darf<br />

nur dann gefahren werden, wenn dies deutlich auf der<br />

Zusatztafel gestattet ist.<br />

Fahrräder abstellen<br />

Der Riesenvorteil des Drahtesels ist ja, dass er in der<br />

Stadt weder Parkpickerl noch Kurzparkschein oder<br />

Tiefgarage benötigt. Wichtig dennoch: Das Rad darf nicht<br />

umfallen. Es darf nur auf Gehsteigen abgestellt werden,<br />

wenn diese mindestens 2,5 Meter breit sind. Bei Öffi-<br />

Stationen dürfen Sie Ihr Rad nur parken, wenn entsprechende<br />

Abstellanlagen vorhanden sind, sonst gilt auf der<br />

Fahrbahn ein Halteverbotsbereich von 15 Meter vor bzw.<br />

nach der Haltestelle.<br />

Achtung: Die üblichen Park- und Halteverbote für Autos<br />

gelten auch für Fahrräder! Ebenso dürfen Räder auch<br />

nicht an Verkehrszeichen oder Hausmauern abgestellt<br />

werden – nicht zuletzt weil sie für körperbehinderte Menschen<br />

zum Hindernis werden.<br />

Nichten, Kinder, Enkerln aufgepackt<br />

Wen immer Sie transportieren<br />

wollen – es handelt<br />

sich um ganz besonders<br />

„heikle Fracht“. Während<br />

Sie Gegenstände nur so<br />

mitführen dürfen, dass<br />

Sie damit keine anderen<br />

Verkehrsteilnehmer oder<br />

sich selbst behindern<br />

(offener Regenschirm, in<br />

die Speichen geratende<br />

Trageriemen usw.), gilt bei<br />

Kindern ganz besondere<br />

Vorsicht.<br />

Wer denn sonst.<br />

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14 Verkehr in aller Ordnung<br />

Die StVO gilt auch für RadfahrerInnen 15<br />

Höchstens acht Jahre dürfen die Beifahrer alt sein. Und<br />

es muss ein spezieller Kindersitz, der Größe des Kindes<br />

entsprechend, fix hinter dem Sattel montiert sein.<br />

Auch Anhänger sind gestattet, müssen aber so beschaffen<br />

sein, dass das Kind weder in die Speichen noch<br />

zwischen Rad und Radabdeckung geraten kann.<br />

Spezialtipp · Fahrradkindersitze werden naturgemäß<br />

nicht lange verwendet. Daher kann man sie oft günstig<br />

in Tauschbörsen erstehen. Allerdings sollten sie höchstens<br />

aus „zweiter Hand“ stammen, weil das Material<br />

ermüdet und nicht mehr sicher sein könnte. Achten Sie<br />

beim Kauf darauf, dass der Kindersitz hauptsächlich<br />

am Fahrradrahmen (und nicht am Gepäckträger) befestigt<br />

werden kann. Die Lehne des Kindersitzes sollte<br />

mindestens bis zur Scheitelhöhe reichen.<br />

Die StVO gilt auch für RadfahrerInnen<br />

So läppisch diese Feststellung anmutet – sobald man<br />

die Freiheit auf zwei Rädern hoch oben auf dem Sattel<br />

genießt, sieht man die Dinge schon ganz gerne anders,<br />

meist lockerer.<br />

Zur eigenen Sicherheit und zum Schutz anderer muss<br />

man sich jedoch auch auf dem „schönsten Fortbewegungsmittel<br />

Wiens“ nach der Straßenverkehrsordnung<br />

richten.<br />

Autofahrende Radler kennen natürlich alle Verkehrszeichen,<br />

alle anderen Radler sollten wenigstens diese<br />

kennen.<br />

Radweg/Geh- und Radweg<br />

Radwege müssen benützt werden, wenn<br />

diese parallel zur Fahrbahn verlaufen.<br />

Radfahrerüberfahrt<br />

Auch hier gilt: Wo dieses Zeichen steht, darf<br />

nicht beliebig überquert werden; Tempolimit<br />

10 km/h beachten.<br />

Autostraße/Autobahn<br />

Autostraßen und Autobahnen sind absolutes<br />

„Nein“ für uns Radler.<br />

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16 Die StVO gilt auch für RadfahrerInnen<br />

Die StVO gilt auch für RadfahrerInnen 17<br />

Einbahnstraße<br />

Gegen Einbahnstraßen darf man nur radeln,<br />

wenn dies ein Zusatzschild auch gestattet.<br />

Schutzweg<br />

Den Fußgängern ist es meist egal, von wem<br />

sie überfahren werden. Daher gilt Respektieren<br />

des Schutzweges auch für RadfahrerInnen;<br />

das heißt Rad fahren verboten,<br />

Rad schieben erlaubt.<br />

Fußgängerzone<br />

Schieben erlaubt, Fahren nein – ausgenommen<br />

das Zusatzschild gestattet es.<br />

Wohnstraße<br />

In Schrittgeschwindigkeit dürfen wir da<br />

durch, es darf auch gegen eine eventuelle<br />

Einbahn gefahren werden.<br />

Vorrang geben<br />

Was immer uns hier an Fahrzeugen in die<br />

Quere kommt, müssen wir passieren lassen.<br />

Stop<br />

Wie Vorrang geben, zusätzlich müssen wir<br />

aber in jedem Fall stehen bleiben.<br />

Spezialtipp · Wer vorfahren darf<br />

Generell gelten also auch für uns Pedalritter die<br />

ent sprechenden Vorrang-geben- und Stop-Gebote.<br />

Zusätzlich ist es uns auch erlaubt, im Zuge von Rad-<br />

wegen auf Radfahrerüberfahrten geradeaus weiterzu-<br />

fahren – also auch dann, wenn Autos in unsere Rich-<br />

tung abbiegen. Tun Sie letzteres im eigenen Interesse<br />

nur ganz ganz langsam und vorsichtig. Nur allzu oft<br />

wird ein geradeaus düsender Radler von einem abbiegenden<br />

Autofahrer übersehen und es kommt zum<br />

Crash – bei diesem sind wir die Schwächeren. Dass<br />

uns das Gesetz und darauf folgende Prozesse vielleicht<br />

sogar Recht geben, ist wohl nur ein schwacher Trost.<br />

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18 Ab Fünfzig geht‘s bergauf<br />

Ab Fünfzig geht‘s bergauf 19<br />

Ab Fünfzig geht’s bergauf<br />

Kein Spaß! Denn viele von uns haben erst nach einigen<br />

bewegten Lebensjahrzehnten angefangen, sich um den<br />

eigenen Körper und die eigene Seele zu kümmern.<br />

Daher sind Leute mit grauem Haar oft bedeutend fitter<br />

als der Durchschnitts-Vierziger, und sie haben mehr Erfahrung<br />

und Routine in allen Lebenslagen und natürlich<br />

auch im Verkehrsgeschehen auf der Straße.<br />

Damit diese Vorteile restlos ausgeschöpft werden<br />

können, soll man sich aber die wenigen Nachteile von<br />

„Fünfzig Plus“ genauer anschauen. Hinschauen nämlich<br />

ist die beste Voraussetzung, es besser, anders, anzugehen.<br />

Sagen wir es, wie es ist<br />

Der Anteil der 65- bis 70-jährigen, die als Fußgänger<br />

oder Radfahrer ums Leben kommen, liegt bei fast<br />

50 Prozent. Soweit die schlechte Nachricht.<br />

Doch hier die gute: In Wien ist diese Zahl seit ein paar<br />

Jahren rückläufig. Und man kann schon ab 50 eine<br />

Menge dazutun, damit man nicht auf der Intensivstation<br />

landet. Es sind teilweise ganz einfache Maßnahmen.<br />

Sind Sie bitte gnadenlos …<br />

… mit sich selbst. Grenzenlose Selbstüberschätzung<br />

ist den „Zwanzig Plus“ genauso eigen wie uns „Fünfzig<br />

Plus“-Leuten. Die Fragen „Wie gut sehe ich?“, „Wie gut<br />

höre ich?“ oder „Wie schnell reagiere ich?“ sind keine<br />

Fragen der Eitelkeit, sondern der eigenen und der Sicher-<br />

heit anderer.<br />

Augen werden manchmal schlechter – auch das Farb-<br />

sehvermögen kann nachlassen – die Ohren brauchen<br />

vielleicht Unterstützung.<br />

Oft sagen uns Familienangehörige und Freunde ja nicht,<br />

wenn wir altersbedingte Fehler an den Tag legen. Also<br />

ab zum regelmäßigen ärztlichen Check und zeitgerecht<br />

selbstkritisch mit sich selber sein. Nur wenn Sie gut<br />

hören, gut sehen, gut reagieren und körperlich fit sind,<br />

gehören Sie aufs Fahrrad.<br />

Lange nicht geradelt – oder das erste Mal<br />

In diesen Fällen nützen Sie bitte die vielen Möglichkeiten,<br />

die die Stadt Ihnen bietet: Auf verkehrsarmen Plätzen<br />

zuerst in aller Ruhe, vielleicht auch unter Anleitung von<br />

Freunden oder PartnerIn, üben. Vergessen Sie dabei<br />

nicht den Radlergrundsatz: Fahren kann bald einer,<br />

bremsen, auf- oder absteigen will schon ausgiebig<br />

trainiert werden.<br />

Konzentration und Reaktion trainieren<br />

Wofür es sehr gute Möglichkeiten gibt. An fast jeder<br />

Wiener Volkshochschule zum Beispiel, werden Konzen-<br />

trations- und Merkfähigkeitstrainings geboten. Selber<br />

lässt sich das natürlich ergänzen mit immer neuen Denksportaufgaben,<br />

viel Lesen und Bewegung.<br />

Körperlich halten Sie sich zum Beispiel mit Aerobic oder<br />

ganz einfachem Gesellschaftstanz fit – dann wissen Sie<br />

garantiert immer blitzartig, in welche Himmelsrichtung<br />

Sie los müssen.<br />

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20 Ab Fünfzig geht‘s bergauf<br />

Radeln mit Kopf und ARBÖ 21<br />

Im Zweifelsfall: absteigen!<br />

Keine fremde Macht<br />

zwingt mich dazu, mitten<br />

im Verkehrsgewühl links<br />

abzubiegen, eine Kreuzung<br />

zu befahren oder<br />

mich durch eine dichte<br />

Kolonne zu schlängeln.<br />

Das Zauberwort heißt<br />

„absteigen“, wenn sich<br />

das kleine Gefühl der<br />

Unsicherheit bei uns<br />

einschleicht. Kein Problem,<br />

das Rad auf dem Gehsteig<br />

oder über den Schutzweg<br />

zu schieben (oder irgendwo versperrt stehen zu lassen<br />

und den Weg zu Fuß oder mit Öffis fortzusetzen).<br />

Defensiv ist immer gut, …<br />

… im Straßenverkehr zumindest. Halten Sie den Re spekt-<br />

abstand beim Vorbeifahren an haltenden Autos (und<br />

rechnen Sie nie damit, dass der Fahrer beim Türaufmachen<br />

oder beim Losfahren schon aufpassen wird),<br />

bleiben Sie lieber stehen, bevor Sie sich auf ein Match<br />

„Radfahrer gegen abbiegenden Kfz-Lenker“ einlassen.<br />

Spezialtipp · Wenn Sie routinierte Autofahrerin, routinierter<br />

Autofahrer sind: Fahren Sie einmal mit dem Auto<br />

einen tausend Mal von Ihnen gefahrenen Weg und<br />

stellen Sie sich dabei vor, Sie wären auf dem Fahrrad<br />

unterwegs. Dasselbe machen Sie dann als Radfahrer.<br />

Damit verändern Sie Ihren Blickwinkel und „sehen“ so,<br />

welchen Gefahren Radfahrer ausgesetzt sind.<br />

Radeln mit Kopf und ARBÖ<br />

ARBÖ-Radfahrermitgliedschaft<br />

Die Rad-, Moped-, Freizeit-Mitgliedschaft bietet für<br />

E 15,90 pro Jahr (Stand 2010) unter anderem eine<br />

Haftpflichtver sicherung, das Antidiebstahl-Pickerl,<br />

regelmäßig das Gratis-Klubjournal Freie Fahrt und alle<br />

Informations leistungen für ARBÖ-Mitglieder.<br />

Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie den ARBÖ auch<br />

bei seiner wichtigen Arbeit als Anwalt und Interessenvertreter<br />

der Radfahrer in Wien – zum Beispiel bei der Mitsprache<br />

bei Verkehrsprojekten oder Verkehrslösungen<br />

und bei der Anlage von Radwegen.<br />

Radfahrer-Haftplichtversicherung<br />

Eine Haftpflichtversicherung ist besonders wichtig.<br />

Die Schäden der Unfallgegner sind damit gedeckt.<br />

Alle ARBÖ-Mitglieder sind als Radfahrer gut versichert,<br />

denn alle Mitgliedschaften beinhalten eine Radfahrer-<br />

Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme<br />

bis E 750.000,–.<br />

Pickerl gegen Diebe<br />

Exklusiv für ARBÖ-Mitglieder.<br />

Gratis in jeder<br />

ARBÖ-Dienststelle.<br />

Dieses Fahrrad ist<br />

im ARBÖ-Radcomputer<br />

registriert.<br />

Rufen Sie bitte<br />

01/89 12 16<br />

Danke.<br />

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22 Wien, die Rad-Stadt<br />

Wien, die Rad-Stadt<br />

In den vergangenen Jahren hat sich Wien zur Rad-Stadt<br />

gemausert.<br />

Ein dichtes Radwege-Netz, zahlreiche Freizeit-Radwege<br />

(z. B. Donauinsel, Prater), oder die bis zu einer Stunde<br />

Leihzeit kostenlosen City-Bikes machen das Radfahren in<br />

der Stadt zum Vergnügen.<br />

Hier die wichtigsten Einrichtungen<br />

• Radwegeplan – kostenlos im Stadtinformationszentrum<br />

erhältlich<br />

• City-Bikes – www.citybikewien.at<br />

• Radmitnahme in den Öffis<br />

• Radabstellanlagen<br />

• Förderung für E-Bikes<br />

Mehr unter www.wien.gv.at/verkehr/radfahren<br />

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Pannen-Notruf in Österreich: ✆ 1-2-3<br />

Ohne Ortsnetz-Vorwahl. Tag und Nacht.<br />

Wir sind bei allen Fragen rund um Mobilität,<br />

Sicherheit, Recht, Freizeit und Technik für Sie da.<br />

ARBÖ-Prüfzentren Wien<br />

Leopoldstadt · 1020 Wien, Wehlistraße 362 (A23/ Abfahrt Handelskai)<br />

Telefon 050-123-2901 · Fax 050-123-992901 · e-mail: pz.leopoldstadt@arboe.at<br />

Wien-Süd · 1100 Wien, Triester Straße 149<br />

Telefon 050-123-2908 · Fax 050-123-992908 · e-mail: pz.wien10@arboe.at<br />

Wien-West · 1140 Wien, Hadikgasse/Kefergasse 3<br />

Telefon 050-123-2903 · Fax 050-123-992903 · e-mail: pz.wien14@arboe.at<br />

Ottakring · 1160 Wien, Pfenninggeldg./Gablenzg. 124<br />

Telefon 050-123-2904 · Fax 050-123-992904 · e-mail: pz.ottakring@arboe.at<br />

Brigittenau · 1200 Wien, Pasettistraße 58<br />

Telefon 050-123-2905 · Fax 050-123-992905 · e-mail: pz.wien20@arboe.at<br />

Wien-Nord · 1210 Wien, Brünner Straße 170<br />

Telefon 050-123-2906 · Fax 050-123-992906 · e-mail: pz.wien21@arboe.at<br />

Donaustadt · 1220 Wien, Donaustadtstraße 34<br />

Telefon 050-123-2907 · Fax 050-123-992907 · e-mail: pz.donaustadt@arboe.at<br />

Fahrsicherheits-Zentrum und Verkehrs-Übungsplatz<br />

Wien-Kagran<br />

1220 Wien, Schillingstraße 18 (Zufahrt über Rautenweg)<br />

Telefon 050-123-2917 · Fax 050-123-992917<br />

e-mail: fsz.wien@arboe.at · www.fahrsicherheitszentren.at<br />

Radübungsplatz<br />

1230 Wien, In der Wiesen (U6 Station Erlaaer Straße)<br />

Telefon 050-123-2916 · e-mail: fsz.wien@arboe.at<br />

Landessekretariat und Betriebsleitung<br />

1210 Wien, Brünner Straße 170 · Telefon 050-123-2900 · Fax 050-123-2900-142<br />

Medieninhaber/Verleger: ARBÖ Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs – Landesorganisation Wien,<br />

1210 Wien, Brünner Straße 170, ZVR-Zahl: 735759921, DVR: 0047171<br />

Konzeption und Redaktion: www.mandltexte.at<br />

Satz und Grafik: grafik design jeannette pobst, Wien<br />

Stand: 03-10<br />

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