24.09.2012 Aufrufe

Systemanalyse als Schlüssel zur Energie-Effizienz - Software ...

Systemanalyse als Schlüssel zur Energie-Effizienz - Software ...

Systemanalyse als Schlüssel zur Energie-Effizienz - Software ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

s c c h<br />

s o f t ware competence center<br />

h a g e n b e r g<br />

<strong>Systemanalyse</strong> <strong>als</strong> <strong>Schlüssel</strong> <strong>zur</strong> <strong>Energie</strong>-<strong>Effizienz</strong><br />

Die <strong>Systemanalyse</strong> ist ein Erkenntnisprozess,<br />

der von Messdaten und vorhandenen Systembeschreibungen<br />

ausgeht, um das Systemverhalten<br />

im Hinblick auf die gewünschte<br />

Zielgröße wie etwa den <strong>Energie</strong>verbrauch modellhaft<br />

abzubilden. Das so gewonnene Berechnungsmodell<br />

ist Grundlage für ein besseres<br />

Systemverständnis und die Ableitung von<br />

Optimierungsschritten.<br />

Mit mathematischen Methoden der Computational<br />

Intelligence und mit modernen <strong>Software</strong>-<br />

Technologien können je nach Problemstellung<br />

wesentliche Schritte dieser <strong>Systemanalyse</strong><br />

automatisiert werden. Diese Technologien ermöglichen<br />

auch die Analyse und <strong>Energie</strong>optimierung<br />

von sehr komplexen Anlagen und<br />

Systemen. Außerdem können Methoden der<br />

Business Intelligence (BI) angewandt werden,<br />

um die Prozesse zu optimieren und die <strong>Effizienz</strong><br />

zu steigern.<br />

Das SCCH beschäftigt sich mit der automatisierten<br />

<strong>Systemanalyse</strong> und Optimierung basierend<br />

auf Methoden der Computational Intelligence<br />

unter Einsatz modernster <strong>Software</strong>-Technologien,<br />

insbesondere<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

automatisierte Unterstützung der Modellbildung<br />

durch datengetriebene Methoden des<br />

Maschinellen Lernens und formallogischer<br />

Systeme<br />

Modellbeschreibung und softwaretechnische<br />

Abbildung durch domänenspezifische <strong>Software</strong><br />

Analyse durch entsprechende Daten- und<br />

Systemvisualisierung<br />

mathematische Optimierungsverfahren<br />

Keywords<br />

Condition Monitoring, Prozessanalyse, Prozessoptimierung,<br />

Business Intelligence, Computational<br />

Intelligence, Datenmanagement, modellbasierte<br />

und domänenspezifische <strong>Software</strong><br />

Zielgruppen<br />

�<br />

Industrie- und Forschungspartner, die automatisierte<br />

Unterstützung bei der Analyse<br />

komplexer Systeme suchen<br />

s c c h<br />

s o f t ware competence center<br />

h a g e n b e r g


Problembeschreibung<br />

Der rasante technologische Wandel führt zu<br />

komplexen technischen Systemen. Durch Automatisierung,<br />

digitale Steuerungen sowie<br />

den Einsatz moderner Kommunikationstechnologie<br />

steigt die Komplexität der Zu-<br />

sammenhänge innerhalb eines Systems, welche<br />

mit herkömmlichen Methoden oft nicht<br />

mehr beherrschbar ist.<br />

Die Anwendungsbereiche solcher Systeme reichen<br />

vom Verbraucher/Erzeuger im Stromnetz<br />

eines Haushalts bis zu komplexen Industrieanlagen.<br />

Immer häufiger sind die Betreiber mit<br />

einer Datenflut konfrontiert, die sich mit traditionellen<br />

Methoden nicht mehr auswerten lässt<br />

und somit keine abstrakten Informationen über<br />

die Zusammenhänge der Teilsysteme zulässt.<br />

Aufgrund hoher <strong>Energie</strong>preise steigt der Bedarf<br />

an Analysemöglichkeiten, die die Zusammenhänge<br />

des <strong>Energie</strong>haushalts von komplexen<br />

Systemen aufzeigen, um die Systemprozesse<br />

in Hinblick auf deren <strong>Energie</strong>effizienz zu<br />

optimieren.<br />

Im <strong>Software</strong> Competence Center Hagenberg<br />

(SCCH) arbeiten Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler der Disziplinen Informatik und<br />

Mathematik an neuen Methoden und Werkzeugen,<br />

um die Datenflut von komplexen Systemen<br />

in verwertbare Informationen für den Betreiber<br />

umzuwandeln.<br />

Lösungsansatz<br />

Methoden der Systemtheorie setzen hier an<br />

und versuchen, durch Erfassung und Analyse<br />

der einzelnen Systemteile, die komplexen Zusammenhänge<br />

und Eigenschaften eines Systems<br />

darzustellen. Eine zunehmende Formalisierung<br />

dieser Zusammenhänge erlaubt in<br />

weiterer Folge eine maschinelle Auswertung<br />

und somit eine Prognose des Systemverhaltens<br />

für zukünftige Zustände.<br />

Der integrative und ganzheitliche Ansatz der<br />

Systemtheorie kombiniert Datenerfassung,<br />

Analyse sowie Prognose. Wenn man die Zusammenhänge<br />

eines Systems im Detail kennt<br />

und aktuelle Daten über den Zustand addiert,<br />

kann man zukünftige Szenarien prognostizieren<br />

und so Zustände mit niedrigem Wirkungsgrad<br />

vermeiden.<br />

Historische Daten<br />

�<br />

Datenerfassung<br />

Daten, wie zum Beispiel Maschinendaten oder<br />

Stromverbräuche, werden direkt von den Maschinen<br />

oder aus verteilten Sensornetzwerken<br />

ermittelt und in einem Data Warehouse<br />

abgelegt.<br />

�<br />

Datenanalyse<br />

Weitgehend automatisch werden mittels Verfahren<br />

des Data Warehousing und Data Mining<br />

die Daten analysiert, Zusammenhänge in den<br />

Daten ermittelt und daraus ein Modell erstellt.<br />

Dieses Modell wird unter Berücksichtigung von<br />

zusätzlicher Prozessexpertise in eine Vorhersagelogik<br />

überführt.<br />

�<br />

Daten<br />

Modell<br />

Von den Daten <strong>zur</strong> Optimierung<br />

Prozessexpertise<br />

Vorhersagelogik<br />

Prognose und Optimierung<br />

Optimale Entschei- -<br />

dung/Steuerung<br />

Angewandt auf die Eingangsdaten dient die<br />

Vorhersagelogik <strong>zur</strong> Prognose von Zuständen<br />

und <strong>zur</strong> Optimierung von Steuerungen. Die<br />

Eingangsdaten und die daraus abgeleiteten<br />

Entscheidungen können wiederum <strong>zur</strong> Verbesserung<br />

des Modells verwendet werden.<br />

+


Success Stories<br />

Wie viel <strong>Energie</strong> steckt morgen<br />

früh im Wasser?<br />

In Österreich werden ca. 60 Prozent des Stroms<br />

aus Wasserkraft erzeugt. Der Verbund benötigt<br />

besonders für die Laufkraftwerke, die rund um<br />

die Uhr Strom <strong>zur</strong> Deckung der Grundlast erzeugen,<br />

aussagekräftige Zuflussprognosen.<br />

Welche Mengen an Strom der Verbund in das<br />

Stromnetz einspeisen kann, hängt unter anderem<br />

von den Pegelständen der heimischen<br />

Flüsse ab. Die <strong>Energie</strong> kann nur nachhaltig genutzt<br />

werden, wenn man vorher schon weiß,<br />

wie viel <strong>Energie</strong> der Fluss <strong>zur</strong> Verfügung stellt.<br />

Ein Stromüberschuss kann nicht wirtschaftlich<br />

gespeichert werden, und die Kunst liegt darin<br />

exakt soviel Strom zu produzieren, wie auch<br />

tatsächlich gebraucht wird. Die Durchflussmengen<br />

und die resultierende, erzeugte Strommenge<br />

sollen exakt prognostizierbar sein. Dazu<br />

setzen die Experten nun künstliche, neuronale<br />

Netze (KNNs) über die Durchflussmengen. Solche<br />

KNNs bilden <strong>als</strong> Abstraktion der Informationsverarbeitung<br />

einen Zweig der künstlichen<br />

Intelligenz und eignen sich <strong>zur</strong> Problemlösung<br />

in Gebieten, in denen nur wenig systematisches<br />

Wissen über das zu lösende Problem<br />

vorhanden ist. Das SCCH entwickelte ein Prognosemodell<br />

<strong>zur</strong> Kurzfristvorhersage, welches<br />

Teil des energiewirtschaftlichen Planungssystems<br />

des Verbund ist. Die Herausforderungen<br />

lagen im komplexen Umfeld, in dem eine Unzahl<br />

an Zusammenhängen zu einem bestimmten<br />

Ergebnis führt. Das System ist lernfähig,<br />

das bedeutet, dass mit Zunahme der Informationen<br />

und Erfahrungen die Prognosen immer<br />

exakter werden.<br />

Laufkraftwerk Greifenstein, © Verbund<br />

<strong>Energie</strong>management für Akkus<br />

Die Firma Lightweight Energy GmbH High-Tech<br />

Energy Systems entwickelt <strong>Energie</strong>managementsysteme<br />

auf Basis der Lithium-Ionen-<br />

Technologie, die bis zu 5-mal leistungsfähiger<br />

<strong>als</strong> Blei-Säure-Batterien ist. Diese Systeme<br />

sind modular aufgebaut und vielseitig einsetzbar,<br />

wie zum Beispiel in Elektrobooten, Fahrzeugen,<br />

Elektrorollern uvm. Ein kritischer<br />

Erfolgsfaktor der Elektro-Mobilität ist die Benutzerakzeptanz,<br />

die in direkter Verbindung<br />

mit der optimierten Verwendung der zugrundeliegenden<br />

Akkutechnologie steht. Faktoren sind<br />

hier die Reichweite, die Akkulebensdauer und<br />

die Kosten.<br />

Im Rahmen des Projekts ControlMart wurde gemeinsam<br />

eine Hard- und <strong>Software</strong>infrastruktur<br />

entwickelt, die es ermöglicht, wichtige Akku-<br />

Kennzahlen auf den mobilen Einheiten aufzuzeichnen,<br />

dem Fahrzeugbenutzer zu visualisieren<br />

und zu Analysezwecken an einen zentralen<br />

Server zu übermitteln.<br />

Die übertragenen, feingranularen Akku-Kennzahlen<br />

(z.B. Temperatur, Zellspannung, Restkapazität,<br />

Lade- und Entladestrom, usw.) werden<br />

in einem Data Warehouse gesammelt und<br />

für Datenanalysen aufbereitet. Dies reicht von<br />

einfachen Fragestellungen wie zum Beispiel:<br />

Wie hoch war die durchschnittliche Temperatur<br />

einer bestimmten Akkuzelle in einem definierten<br />

Zeitraum (Jahr, Quartal, Monat, Tag,<br />

Stunde, Minute, Sekunde)?, bis hin zum Füttern<br />

von Simulationsmodellen mit Daten, um<br />

z.B. die Akkulebensdauer für ein bestimmtes<br />

Benutzerprofil vorherzusagen.<br />

s c c h<br />

s o f t ware competence center<br />

h a g e n b e r g


s c c h<br />

s o f t ware competence center<br />

h a g e n b e r g<br />

SCCH ist eine Initiative der<br />

Ihr Nutzen<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Automatisierte Analyse des Ist-Zustands<br />

Echtzeitinformation<br />

Systemverständnis durch Modellierung von<br />

komplexen Anlagen und Systemen<br />

Prognose<br />

Prozessoptimierung<br />

Abstimmung <strong>Energie</strong>produktion und<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch<br />

<strong>Energie</strong>management<br />

<strong>Energie</strong>verbrauchsoptimierung<br />

Dr. Robert Spolwind, Senior Energy Manager<br />

- Expert Ressource Optimisation, Verbund<br />

(Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG)<br />

„Um besser planen zu können, müssen die<br />

Stromerzeuger jeden Tag aufs Neue anmelden,<br />

wie viel Strom sie ins öffentliche Netz einspeisen<br />

wollen. Große Abweichungen von diesem<br />

Wert haben ernstzunehmende Konsequenzen,<br />

und zwar auch wenn wir zu viel produzieren.<br />

Es kommt daher darauf an, dass wir die Pegelstände<br />

der Flüsse möglichst exakt vorhersagen<br />

können.”<br />

<strong>Software</strong> Competence Center Hagenberg<br />

GmbH<br />

<strong>Software</strong>park 21, 4232 Hagenberg, Austria<br />

www.scch.at<br />

Kontakt<br />

Manfred Schwanthaler<br />

Tel. +43 7236 3343 887<br />

manfred.schwanthaler@scch.at<br />

Christian Bacher, Geschäftsführer Lightweight<br />

Energy GmbH High-Tech Energy Systems<br />

„Die übertragenen Kennzahlen informieren uns<br />

über das Lade- und Entladeverhalten der Anwender<br />

einer Region. Das kann für die Kapazitätsplanung<br />

des <strong>Energie</strong>versorgers von großer<br />

Bedeutung sein. Unter anderem kann er dadurch<br />

ein Preismodell anbieten, das auf das<br />

Benutzerverhalten abgestimmt ist.”<br />

Mag. Klaus Reingruber, Geschäftsführer Blue<br />

Sky Wetteranalysen<br />

„Wie hoch wird morgen der heizungsbedingte<br />

Stromverbrauch für eine Fabrikshalle im Linzer<br />

Hafen sein? Für solche lokale Prognosen<br />

reichen die globalen Wettervorhersagemodelle<br />

nicht aus, da sie dafür zu ungenaue Informationen<br />

bieten. Als Lösung haben wir gemeinsam<br />

mit dem SCCH das Vorhersagetool BlueForecast<br />

entwickelt. Es ermöglicht hochqualitative lokale<br />

Wetterprognosen unter Anwendung von Data<br />

Mining. Es werden wiederkehrende Muster in<br />

den Daten erkannt und so können wir künftige<br />

Ereignisse wesentlich genauer vorhersagen.”

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!