Der Wiederholungszwang 02-11 - CNLPA
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<strong>Der</strong> <strong>Wiederholungszwang</strong><br />
Wahnsinn bedeutet:<br />
Immer das gleiche zu tun<br />
und ein anderes Resultat zu erwarten.<br />
Seit den Anfängen der Psychotherapie bei Freud war es ein Rätsel, warum bestimmte<br />
Symptome trotz langjähriger Behandlung einfach nicht aufhörten 1 . Die Klienten schienen<br />
geradezu unter einem Zwang zu leiden, ein selbstschädigendes Verhalten immer wieder<br />
zu wiederholen. „<strong>Der</strong> <strong>Wiederholungszwang</strong> gehört zu den wichtigsten und in ihren<br />
Ursachen dunkelsten Erscheinungen im Forschungsbereich der Psychologie.“ 2<br />
„Da lässt sich jemand immer neu auf Aufgaben ein, an denen er schon häufig<br />
gescheitert ist, und mit dieser Erfahrung ist der abermalige Misserfolg gleichsam<br />
vorprogrammiert. Da wird nach dem Scheitern einer Ehe eine Liebeswahl getroffen, die<br />
dem gleichen Imago entspricht; es wird also der Fehler wiederholt, der ein neues<br />
Scheitern zur Folge haben muss. In der Beziehung zu nächsten Angehörigen werden<br />
Streitpunkte, über die man sich nie einig werden konnte, stets neu aufgebracht, auch<br />
wenn sie längst unwichtig geworden sein sollten. Zum Typ des Unfällers gehört es, dass<br />
er sein Unglück immer wieder unbewusst arrangiert. Die Unfähigkeit, sich von früherem<br />
Unheil zu lösen, ist im Extrem das Kennzeichen einer traumatischen Neurose. Diese<br />
Erscheinungen des <strong>Wiederholungszwang</strong>es, die »jenseits des Lustprinzips« liegen,<br />
führten Freud zu der Annahme eines Todestriebes, der darauf ausgerichtet sei, den<br />
Zustand vor der Geburt wiederherzustellen.“ 3<br />
Fas Wort "<strong>Wiederholungszwang</strong>" ist keine Erklärung, sondern nur ein Label, das dass<br />
beobachtete Verhalten bezeichnet. Klar ist jedoch, dass viele Menschen gerade darum<br />
einen Therapeuten aufsuchen, weil sie bemerken, dass sie selbst nicht in der Lage sind,<br />
ein für sie selbst unvorteilhaftes Verhalten beenden zu können, und auch nicht<br />
verstehen, warum sie immer wieder am Versuch, dieses zu beenden, scheitern.<br />
Klar ist, dass beim <strong>Wiederholungszwang</strong> der adaptive Charakter unseres Lernens<br />
ausgeschaltet ist – wir lernen gar nichts! Es gibt auch die Hypothese, dass die jeweilige<br />
Person im <strong>Wiederholungszwang</strong> versucht, ein altes Trauma doch noch zu lösen, obwohl<br />
es in den jeweiligen Kontexten gar nicht zu lösen ist. Oder eine andere Hypothese geht<br />
davon aus, dass sich im <strong>Wiederholungszwang</strong> eine Art Schuld-Sühne-Dynamik<br />
ausdrückt; es wird durch die Selbstschädigung ein unbewusstes Strafbedürfnis realisiert.<br />
Bei Hellinger finden wir Äußerungen wie: "Für manche ist Leiden leichter als Heilung."<br />
Dieser Äußerung beinhaltet eine Art indirekten Vorwurf an den Klienten. <strong>Der</strong> Klient will,<br />
angeblich, nicht aus der Bindung an die Eltern und ihren Lebensstil aussteigen.<br />
1 Freud führte den Begriff des <strong>Wiederholungszwang</strong>s 1920 in seinem Aufsatz „Jenseits des Lustprinzips“<br />
ein.<br />
2 http://www.psychology48.com/ (<strong>Wiederholungszwang</strong>)<br />
3 http://www.psychology48.com/ (<strong>Wiederholungszwang</strong>)<br />
1
Viel näherliegend ist allerdings, dass der Klient, trotz aller systemischer Interventionen,<br />
unterbrochene Hinbewegung etc., keine Kontrolle über die Sucht bzw. den Zwang hat,<br />
die er über das Dopamin-System ankonditioniert bekommen hat.<br />
Neben dem <strong>Wiederholungszwang</strong> gab und gibt es auch noch viele andere Symptome,<br />
die, zumindest für bestimmte Methoden, als unheilbar galten bzw. gelten. So waren die<br />
Phobien für die Methoden der Psychoanalyse unzugänglich. Erst die Verhaltenstherapie<br />
und das NLP konnten zeigen, dass diese Symptome sogar relativ leicht und schnell<br />
behandelt werden können.<br />
Heute stehen wir vor dem Problem, dass wir nicht wissen, was wir mit bestimmten<br />
Sexualstraftätern therapeutisch machen sollen.<br />
In meiner Arbeit bin ich immer wieder an die Grenzen der verschiedenen Methoden<br />
gestoßen, die ich im Laufe meiner verschiedenen Ausbildungen gelernt habe. Dies<br />
führte mich zu der Idee der Symptomklassen. Kurz gesagt geht es darum, dass<br />
verschiedene Symptome nur durch spezifische Ansätze therapiert werden können, und<br />
nicht jede Methode verfügt über die geeigneten Techniken. Daher ist eine kompetente<br />
Differentialdiagnostik vonnöten, um den geeigneten Methodenmix zu finden.<br />
Ausgehend vom heutigen Stand der Gehirnforschung ist klar, dass es sich beim<br />
<strong>Wiederholungszwang</strong> um ein früh gelerntes Muster handelt, welches zum Teil der<br />
Struktur und Chemie unseres Gehirns geworden ist, die als ein Wahrnehmungsfilter und<br />
als ein Blueprint für Verhaltensmuster dient. Die Fragen, die sich also stellen, lauten:<br />
1. Wie genau strukturieren welche Erfahrungen welche Teile des Gehirns, damit das<br />
Phänomen des <strong>Wiederholungszwang</strong>s überhaupt entstehen kann?<br />
2. Reicht die Neuroplastizität des Gehirns aus, um diese alten Strukturen zu<br />
verändern?<br />
3. Wenn ja, welche Methoden wären am besten geeignet, diese zu verändern?<br />
Die Neurobiologie der kindlichen Gehirnentwicklung<br />
Da das Überleben eines menschlichen Kleinkindes vollständig von der Beziehung zur<br />
Mutter (bzw. einer anderen Person) abhängig ist, sind sich heute Forscher aus den<br />
unterschiedlichsten Disziplinen einig, dass die frühe Mutter-Kind-Beziehung einen kaum<br />
zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung des menschlichen Gehirns hat.<br />
Und es sind genau diese frühen Prägungen, d. h. die neurologische Architektur des<br />
Gehirns und die Funktion des neuromodulatorischen Systems 4 , die die Grundlage für<br />
4 Das neuromodulatorische System besteht aus vier Untersystemen, die jeweils einen Neuromodulator<br />
produzieren (Noradrenalin, Dopamin, Serotonin, Azetylcholin). In unendlich vielfältiger Kombination sagen<br />
diese vier Systeme, was die Großhirnrinde tun soll. Zusammen bestehen diese vier Systeme aus<br />
ungefähr 500 000 Neurone, die unsere 100 Milliarden Neurone und damit unsere Psyche und unser<br />
Bewusstsein voll im Griff haben. <strong>Der</strong> Hippocampus, Amygdala und das limbische System steuern die<br />
neuromodulatorischen Systeme. D. h. es ist unser unbewusstes Gedächtnis und unser unbewusstes<br />
2
das spätere Verhalten und Erleben bilden.<br />
Die Grundlage für die Ausdifferenzierung des Gehirns bildet aber, vor aller Erfahrung,<br />
unsere genetische Ausstattung, die für die Synaptogenese sorgt. Zusätzlich werden die<br />
kritischen Perioden genetisch bestimmt, in denen das Nervensystem für besondere<br />
Entwicklungsprozesse, wie z. B. das Erlernen der Muttersprache, offen ist.<br />
Während seiner gesamten Entwicklungsphase wird die spezifische Struktur der<br />
synaptischen Verbindungen, der Neurotransmitter usw. durch die konkreten<br />
Erfahrungen des Individuums mit bestimmt. Und so kann ein Gehirn entstehen, welches<br />
auf der Basis von „malignant memories“ 5 (Schwarz & Perry, 1994) operiert. Die<br />
konkreten Erfahrungen werden aber meist nicht erinnert, sondern in den Gefühlen und<br />
Handlungen ausagiert. In solchen Situationen fühlen sich die Menschen nicht mehr frei<br />
in ihren Handlungsalternativen, vielmehr haben sie den Eindruck, dass man in einer<br />
solchen Situation gar nicht anders reagieren kann.<br />
Schon Freud hatte die Hoffung, eine wissenschaftliche Psychologie zu begründen,<br />
musste dieses Projekt aber angesichts der fehlenden neurobiologischen Informationen<br />
aufgeben. Heute sieht die Situation wesentlich anders aus. Seit einigen Jahrzehnten hat<br />
sich die Neuropsychologie als eigenständiges Forschungsgebiet etabliert.<br />
Für die Beantwortung der drei oben aufgeworfenen Fragen müssen wir als erstes einige<br />
wesentliche Ergebnisse der neueren Gehirnforschung zur Kenntnis nehmen.<br />
Die Hemisphären<br />
<strong>Der</strong> Cortex ist bekanntlich durch eine tiefe Furche (Fissura<br />
longitudinalis) in zwei Hemisphären geteilt. Neuere<br />
Forschungsergebnisse zeigen, dass die so genannten<br />
unbewussten Prozesse eher der rechten Hemisphäre<br />
zuzuordnen sind. Darüber hinaus scheint es auch eine<br />
Spaltung bezüglich positiver und negativer Emotion zu geben.<br />
Danach wäre die linke Hemisphäre eher für die positiven und<br />
die rechte eher für die negativen Emotionen zuständig.<br />
Davidson berichtet z. B., dass bei Kleinkindern das Weinen<br />
wegen einer Enttäuschung mit starken Aktivitäten in der rechten Hemisphäre verbunden<br />
ist.<br />
limbisches System, das mit Hilfe der Neuromodulatoren bestimmt, was in der Großhirnrinde geschieht.<br />
Die Neuromodulatoren als Moleküle bestimmen natürlich nicht die Inhalte des jeweiligen Erlebens.<br />
Dopamin kann, wenn es eine Tätigkeit begleitet, die Erwartung auf eine Belohnung auslösen, aber was da<br />
genau erwartet wird, hängt nicht vom Dopamin ab. Noradrenalin erhöht zwar unsere Aufmerksamkeit,<br />
aber worauf wir aufmerksam sind, bestimmt nicht das Noradrenalin. Es muss also Systeme geben, die<br />
den neuromodulatorischen Systemen Bedeutung zuweisen; z. B. das limbische System.<br />
5 Bösartige, bzw. krankmachende Erinnerungen.<br />
3
Die Amygdala<br />
Die Amygdala (Mandelkern) ist intensiv mit dem Gehirnstamm und höheren cortikalen<br />
Zentren verbunden. „Die Amygdala ist wesentlich an der Entstehung der Angst beteiligt<br />
und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der<br />
emotionalen Bewertung und Wiedererkennung<br />
von Situationen sowie der Analyse möglicher<br />
Gefahren: sie verarbeitet externe Impulse und<br />
leitet die vegetativen Reaktionen dazu ein. Eine<br />
Zerstörung beider Amygdalae führt zum Verlust<br />
von Furcht- und Aggressionsempfinden und so<br />
zum Zusammenbruch der mitunter<br />
lebenswichtigen Warn- und Abwehrreaktionen.<br />
Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2004<br />
deuten darauf hin, dass die Amygdala an der<br />
Wahrnehmung jeglicher Form von Erregung,<br />
also affekt- oder lustbetonter Empfindungen,<br />
einschließlich des Sexualtriebes beteiligt sein<br />
könnte.“ 6<br />
Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass die Amygdala in den letzten drei Monaten<br />
der Schwangerschaft und den ersten beiden Monaten nach der Geburt in einer<br />
kritischen Wachstumsphase ist. „This suggests a pivotal position in the creation of both<br />
a repetition and the compulsion associated with it.“ 7<br />
Das Netzwerk der Emotionen<br />
LeDoux konnte 1992 zeigen, dass konditioniertes Verhalten auch dann beim Auftreten<br />
des sensorischen Auslösers (Anker) auftrat, wenn die zuständigen Zentren im Cortex<br />
geschädigt waren. Daraus schloss er, dass das konditionierte Verhalten von mehreren<br />
Gehirnzentren gesteuert wird, als vom Cortex allein. In diesem Zusammenhang<br />
sprechen wir von einem Netzwerk, das ein bestimmtes Verhalten oder Erleben<br />
hervorbringt.<br />
„Das limbische System ist eine<br />
Funktionseinheit des Gehirns, die der<br />
Verarbeitung von Emotionen und der<br />
Entstehung von Triebverhalten dient. Dem<br />
limbischen System werden auch<br />
intellektuelle Leistungen zugesprochen. Die<br />
Sichtweise, bestimmte Funktionen (wie die<br />
Triebe) nur auf das limbische System zu<br />
beziehen und als vom Rest des Gehirns<br />
funktionell abgegrenzt zu betrachten, gilt<br />
heute als veraltet. Andere kortikale und<br />
nicht-kortikale Strukturen des Gehirns üben<br />
6 Wikipedia<br />
7 Denise K. Shull , The Neurobiology of Freud’s Repetition Compulsion. Aufsatz findet sich im Netz.<br />
4
einen enormen Einfluss auf das limbische System aus. Die Entstehung von Emotion und<br />
Triebverhalten muss also immer als Zusammenspiel vieler Gehirnanteile gesehen<br />
werden und darf nicht dem limbischen System allein zugesprochen werden.“ 8<br />
Das limbische System gliedert sich in folgende anatomische Strukturen:<br />
• Hippocampus<br />
• Fornix<br />
• Corpus mamillare<br />
• Gyrus cinguli<br />
• Amygdala<br />
• Nuclei anterioventrales des Thalamus<br />
<strong>Der</strong> Hippocampus<br />
„Im Hippocampus fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme<br />
zusammen, die verarbeitet und von dort zum Cortex zurückgesandt werden. Damit ist er<br />
enorm wichtig für die Gedächtniskonsolidierung,<br />
also die Überführung von Gedächtnisinhalten<br />
aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis.<br />
Menschen, bei denen beide Hippocampi entfernt<br />
oder zerstört wurden, können keine neuen<br />
Erinnerungen formen und weisen somit eine<br />
anterograde Amnesie auf. Alte Erinnerungen<br />
bleiben jedoch meist erhalten. <strong>Der</strong> Hippocampus<br />
wird somit als Struktur gesehen, die<br />
Erinnerungen generiert, während die<br />
Gedächtnisinhalte an verschiedenen anderen<br />
Stellen in der Großhirnrinde gespeichert werden.<br />
(...)<br />
Darüber hinaus spielt die Hippocampus-<br />
Formation auch eine wichtige Rolle für<br />
Emotionen:<br />
1. Personen mit (unipolarer) Depression zeigen reduziertes Volumen der<br />
Hippocampus-Formation,<br />
2. die Hippocampus-Formation ist einzigartig in ihrer Vulnerabilität für starke emotionale<br />
Stressoren; Tiermodelle zeigen hippocampale Atrophie als Effekt von chronischem<br />
emotionalen Stress (bedingt durch Absterben hippocampaler Neurone sowie<br />
Reduktion neuronaler Genese im Gyrus dentatus) und Menschen mit schweren<br />
emotionalen Traumata (bspw. Vietnam-Veteranen oder Opfer sexuellen<br />
Kindesmissbrauchs) zeigen ebenfalls eine Volumenreduktion der Hippocampus-<br />
8 Wikipedia<br />
5
Formation,<br />
3. Menschen mit abgeflachter Affektivität zeigen funktionelle Unterschiede in der<br />
Hippocampus-Formation bei der Verarbeitung emotionaler Stimuli. V. a. funktionellbildgebende<br />
Studien, die neuronale Korrelate von Emotion mit Musik untersuchen,<br />
berichten Aktivitätsunterschiede der Hippocampus-Formation im Zusammenhang mit<br />
musik-evozierten Emotionen.“ 9<br />
Fornix<br />
Funktionell ist er an der Einspeicherung von<br />
Gedächtnisinhalten vom Kurzzeit- in das Langzeit-<br />
Gedächtnis beteiligt und spielt somit eine Rolle beim<br />
Lernen.<br />
Er leitet keine spezifische Information, sondern selektiert<br />
und moduliert die Funktion der Hippocampusformation<br />
durch verschiedene Neurotransmitter (Dopamin,<br />
Noradrenalin, Serotonin und Acetylcholin).<br />
Corpus mamillare<br />
Das Corpus mamillare auch Mammillarkörper ist eine paarige Erhebung an der<br />
Unterseite des Gehirns zwischen den Großhirnschenkeln (Crura cerebri). Es liegt am<br />
Vorderende des Fornix und gehört zum limbischen System.<br />
Das Corpus mamillare spielt vermutlich eine Rolle bei Gedächtnisvorgängen, z. B. dem<br />
episodischen Gedächtnis, der Fähigkeit Erinnerungen an Ereignisse in einen<br />
autobiographischen Kontext zu setzen.<br />
Gyrus cinguli<br />
Funktionen: u. a. Fehlermeldung, Risikound<br />
Konfliktmanagement,<br />
Reaktionsinhibition, kognitive Kontrolle,<br />
Anpassung, Mentalisierungstheorie.<br />
Trauer, Schmerz, Abscheu (kognitive<br />
Erkennung - und Verarbeitung)<br />
Anteriores Cingulum<br />
Funktionen: 'Fehlermeldung':<br />
Wahrscheinlichkeit, Auftreten und zu<br />
erwartende Konsequenzen von Fehlern.<br />
Risikovorhersage, Konflikt-Monitoring<br />
und kognitive Kontrolle v. a. bei Konflikten zwischen simultanen, konkurrierenden<br />
9 Wikipepia<br />
6
Repräsentationen, Minimierung von Ablenkungen.<br />
Konflikt -> wirkt als Lehrimpuls für's Vermeidungslernen -> beeinflusst die<br />
Entscheidungsfindung zu Gunsten kognitiv effizienter Aufgaben und Strategien.<br />
Antizipation und Erkennung von Aufgaben und Antwort-Konflikten; das Konfliktsignal<br />
wird z. B. zum DLPFC (Dorsolateral PFC) weitergeleitet, um die kognitive Kontrolle zu<br />
erhöhen.<br />
Informationstransfer: u. a. zum auditorischen Assoziationskortex, Hirnstamm und<br />
autonomen Strukturen als Input für die emotionale Kommunikation und autonome<br />
Aktivierung bei emotionaler Erregung.<br />
Problemlösung, Konzentration auf eine Aufgabe<br />
Reaktions-Inhibition, Selbstregulierung, Emotionsregulierung.<br />
Angst (rACC, Konditionierung in der Amygdala), Schmerz.<br />
Beschäftigung mit eigenen Gedanken und Vorstellungen (Innenwelt), Motivation.<br />
Teil des Belohnungssystems: Antizipation von Belohnungen, (verstärkerbezogene)<br />
Entscheidungsfindung, v. a. auch im Bezug darauf, wie viel Einsatz eine Belohnung wert<br />
ist, Bewertung von Handlungen, Verhaltensentscheidungen im Hinblick auf Belohnung<br />
und Bestrafung, Lernen aus Konsequenzen, Vermeidungslernen, Anpassung nach<br />
Bestrafung.<br />
Sucht-Verlangen (Nikotin)<br />
Empathie (mit Schmerz)<br />
Mentalisierungstheorie ToM (bilateral)<br />
Autonome Funktionen: u. a. Regulierung von Blutdruck und Herzfrequenz<br />
* Dorsal=kognitiv; kognitive Verarbeitung von Stimuli, Verhaltenskontrolle,<br />
Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Fehlererkennung, Konflikt-Monitoring,<br />
Reaktionsauswahl, Antizipation eingehender Informationen, Lenken von<br />
Aufmerksamkeit auf relevante Stimuli.<br />
* Ventral=affektiv: Fokus auf internen emotionalen und motivationalen Status,<br />
Regulierung autonomer Reaktionen.<br />
* Anterior=exekutiv<br />
* Posterior=evaluativ<br />
* Rostral: Imagination kommender positiver Ereignisse, Optimismus, Erkennung von<br />
7
Antwortkonflikten, die durch irrelevante Stimuli verursacht werden.<br />
Posteriores Cingulum<br />
Funktionen: Episodische Erinnerung, Sprachverständnis und -produktion (durch<br />
Erinnerung während der Kommunikation), (starke Verschaltungen zum medialen<br />
temporalen Kortex).<br />
Mentalisierungstheorie ToM<br />
Schmerz (rostral)<br />
Abscheu (kognitive Erkennung - auch z. B. in dargestellten Szenen - und Verarbeitung)<br />
Wiedererkennung von Objekten und Orten, dPCC: Raumorientierung, vPCC:<br />
Verarbeitung von für das Selbst relevanten Informationen und Objekten;<br />
Selbstreflexion. 10<br />
Amygdala <strong>11</strong><br />
Funktionen: Emotion, Gefahr, Abscheu,<br />
Angst (Konditionierung); Operante<br />
Konditionierung (in enger Verbindung mit<br />
dem pOFC)<br />
Verarbeitung emotionaler und sozialer<br />
Informationen, Erkennung von Emotionen<br />
in anderen, emotionale Bewertung u. a.<br />
von (u. a. negativer) Mimik (Bedrohung<br />
oder nicht?), Empathie.<br />
Modulation von Gedächtnisprozessen<br />
(Verstärkung und Unterdrückung von<br />
Impulsen) u. a. im Hippocampus;<br />
Wiedererkennung negativer Inhalte.<br />
Wesentlicher Teil des Belohnungssystems<br />
Einfluss auf das Autonome Nervensystem, Homeostase (OFC -> Amygdala)<br />
Motivation. 12<br />
10 http://www.gehirn-atlas.de/cingulum.html, Die Informationen über das Cingulum habe ich der Seite<br />
gehirn-atlas entnommen. Zu den einzelnen Stichpunkten gibt es Verweise auf entsprechende<br />
Forschungsergebnisse. Für alle, die Näheres erfahren wollen, würde ich diese Links sehr empfehlen.<br />
<strong>11</strong> Siehe auch weiter oben<br />
12 http://www.gehirn-atlas.de/amygdala.html<br />
8
Nuclei anterioventrales des Thalamus<br />
Nuclei anterioventrales des Thalamus: wichtige Schaltzentrale für sensible, sensorische<br />
und motorische Informationen, "Tor zum Bewusstsein" (Filterfunktion),<br />
Schmerzkontrolle.<br />
Die neurologischen Entwicklungsstadien<br />
Nachdem wir uns einen kurzen Überblick über die Architektur und Funktionalität des<br />
limbischen Systems verschafft haben, wenden wir uns jetzt den Entwicklungsstadien<br />
des Gehirns zu.<br />
Das Gehirn entwickelt sich hierarchisch vom Gehirnstamm hin zum Cortex. Die<br />
Amygdala ist bereits bei der Geburt aktiv, und das Cingulum wird zwischen dem dritten<br />
und neunten Monat aktiv. <strong>Der</strong> orbitofrontale Cortex wird zwischen dem 10. und 12.<br />
Monat aktiv. Diese Entwicklungsdynamik gibt uns schon einen ersten Hinweis darauf,<br />
warum die frühen Erfahrungen eine so nachhaltige Wirkung haben. Jeder der<br />
niedrigeren Strukturen des Gehirns modifiziert die Entwicklung der nächst höheren.<br />
Richard Davidson, ein bekannter Neurowissenschaftler an der University of Wisconsin,<br />
schreibt zum Verhältnis von Anlage und Umwelt Folgendes: “What’s particularly<br />
exciting about these findings is that the impact of environment on brain development has<br />
been traced down to the level of actual gene expression. This has, only so far, been<br />
done in animals, but we have every reason to believe it applies to humans, too. For a<br />
person raised in a nurturing environment, there are actually demonstrable, objective<br />
changes in gene expression. For example, there are genes for certain molecules that<br />
play an important role in regulating our emotions and which respond to nurturing.” 13<br />
In den Monaten nach der Geburt gibt es eine Explosion von synaptischen<br />
Verbindungen. So verdoppelt sich beispielsweise die Anzahl synaptischer Verbindungen<br />
im visuellen Cortex zwischen dem zweiten und vierten Monat. In den ersten<br />
Entwicklungsmonaten werden viel mehr Synapsen gebildet, als tatsächlich benötigt<br />
werden. Werden Synapsen zu wenig genutzt, sterben sie nach einiger Zeit ab.<br />
Neurowissenschaftler nennen diesen Prozess Apoptosis. 14 Dieser Prozess wird stark<br />
von den Erfahrungen beeinflusst, die das Kind während seiner Entwicklung macht.<br />
„“...neurodevelopmental experiences and genetic programming lead the brain to select<br />
wisely which connections to keep and which to destroy. If this is done appropriately, the<br />
individual prospers during this maturational task and advances gracefully into adulthood.<br />
Bad selections theoretically could lead to neurodevelopmental disorders such as<br />
schizophrenia or even ADHD.” 15<br />
Wie weiter oben schon erwähnt sind die so genannten kritischen Perioden ein weiteres<br />
wesentliches Element in der Gehirnentwicklung. So können z. B. Singvögel den für die<br />
13<br />
Zitiert nach: Denise K. Shull, The Neurobiology of Freud’s Repetition Compulsion<br />
14<br />
Die Apoptose von apo „weg“ und ptosis „Fall“, (wie das Fallen der Blätter im Herbst) ist eine Form des<br />
programmierten Zelltods.<br />
15<br />
Zitiert nach: Denise K. Shull, The Neurobiology of Freud’s Repetition Compulsion<br />
9
Art typischen Gesang nur lernen, wenn sie diesen während einer kritischen Periode<br />
hören, andernfalls werden sie niemals singen.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass 60 Tage nach der Geburt menschliche Babys<br />
beginnen, visuelle Informationen durch die Entwicklung der rechten Hemisphäre anders<br />
als vorher zu prozessieren. Sie entwickeln ein starkes Interesse am Augenkontakt und<br />
an Gesichtern allgemein. In dieser kritischen Phase erleben die Babys einen Wandel<br />
ihrer emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Dieser emotionale Austausch zwischen<br />
Mutter und Kind durch den Augenkontakt ist kritisch für die Entwicklung der emotionalen<br />
Kontaktfähigkeit.<br />
In meinen Seminaren mache ich häufig eine Übung, in der sich zwei Personen<br />
gegenüberstehen und sich ansehen. Die Versuchsperson soll sich dann zuerst das linke<br />
und dann das rechte Auge zuhalten und berichten, wie sie den Kontakt mit den beiden<br />
Augen jeweils wahrnimmt. Dabei gibt es oft schon dramatische Unterschiede. <strong>Der</strong><br />
zweite Schritt der Übung besteht darin, dass sich das Gegenüber langsam entfernt und<br />
die Versuchsperson sagen soll, wie lange sie den emotionalen Kontakt aufrechterhalten<br />
kann. Auch hierbei gibt es oft erhebliche Unterschiede zwischen dem rechten und dem<br />
linken Auge. Oft kommen bei dieser Übung sehr starke Emotionen hoch, die eindeutig<br />
aus der ganz frühen Bindungsphase zwischen Mutter und Kind stammen. Diese können<br />
dann mit verschiedenen therapeutischen Techniken bearbeitet werden.<br />
Parallel zur Entwicklung der synaptischen Verbindungen findet eine Entwicklung des<br />
Systems der Neurotransmitter und der dazugehörigen Rezeptoren statt. Bei dieser<br />
Entwicklung geht es einerseits um die Speicherung der Neurotransmitter in den Vesikeln<br />
(Bläschen) der Nervenzellen und der Entwicklung der Anzahl der jeweiligen Rezeptoren<br />
und ihrer Empfindlichkeit für den jeweiligen Transmitter.<br />
Nehmen wir als Beispiel ein Kind, welches viel Stress erlebt und daher ein Gehirn<br />
ausbildet, in dem die Synapsen regelmäßig mit Adrenalin überflutet werden. Die<br />
Rezeptoren werden darauf hin ihre Empfindlichkeit für Adrenalin runterfahren, um einen<br />
einigermaßen ausgewogenen Zustand herzustellen. So haben z. B. neuere klinische<br />
Studien gezeigt, dass Borderline-Patienten 16 weniger Rezeptoren für Adrenalin haben<br />
als der Durchschnitt. Man geht daher davon aus, dass diese Störung ihre Ursache in<br />
frühen traumatischen Erlebnissen hat, bei denen das Adrenalin-System überstimuliert<br />
wurde. Im späteren Leben wird diese Person in ähnlichen Situationen auf eine<br />
zwanghafte Weise reagieren und sogar dafür sorgen, dass sie wieder in eine solche<br />
Situation kommt, da ihr ganzes System darauf konditioniert ist.<br />
16 „Borderline-Persönlichkeitsstörung (abgekürzt BPS) oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung ist<br />
die Bezeichnung für eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität und Instabilität in<br />
zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet ist.<br />
Bei einer solchen Störung sind bestimmte Bereiche von Gefühlen, des Denkens und des Handelns<br />
beeinträchtigt, was sich durch negatives und teilweise paradox wirkendes Verhalten in<br />
zwischenmenschlichen Beziehungen sowie im gestörten Verhältnis zu sich selbst äußert. Die BPS wird<br />
sehr häufig von weiteren Belastungen begleitet, darunter dissoziative Störungen, Depressionen sowie<br />
verschiedene Formen von selbstverletzendem Verhalten (SVV). Die Störung tritt häufig zusammen mit<br />
anderen Persönlichkeitsstörungen auf (hohe Komorbidität).“ Wikipädia<br />
10
Donald Hebb formulierte 1949 in seinem Buch The<br />
Organization of Behavior, Lernen könne auf Veränderungen<br />
im Gehirn basieren, die vom Grad der Korrelation von<br />
Neuronenaktivitäten abhängen: Werden zwei Neuronen meist<br />
gemeinsam aktiviert, stärkt sich ihre Verbindung, während sie<br />
sonst schwächer wird. Damit ist es ein elementares Modell für<br />
Lernen und Gedächtnis.<br />
Diese so genannte Hebbsche Regel gilt heute als gesichert und<br />
ist unter anderem die Grundlage der Konditionierungstheorie<br />
und des Ankerns, wie wir es im NLP nutzen.<br />
What fires together<br />
wires together.<br />
Donald Olding Hebb<br />
Um ein alt bekanntes Beispiel zu geben, der Speichelfluss eines Hundes hat erstmal<br />
nichts mit dem Hören eines Klingeltons zu tun. Wenn diese aber häufig genug<br />
zusammen erlebt werden, dann entsteht eine neurologische Verbindung, die dazu führt,<br />
dass das Hören der Klingel den Speichelfluss anregt.<br />
Wenn wir also schon früh in unserer Entwicklung erlebt haben, dass unser Bedürfnis<br />
nach Nähe oft mit einer Ablehnungserfahrung verbunden war, die für uns schmerzhaft<br />
war, dann wird das Bedürfnis nach Nähe mit Schmerz assoziiert und entweder<br />
vermieden, oder man kann sich Nähe ohne Schmerz gar nicht vorstellen und sucht<br />
daher Beziehungen, die diese ursprüngliche Erfahrung immer wiederholen.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt der synaptischen Plastizität<br />
ist die Langzeit-Potenzierung (LTP). Dabei handelt es sich<br />
um eine Form, in der Synapsen lernen. Wenn eine<br />
Nervenzelle über einen kurzen Zeitraum sehr viele Impulse<br />
erhält, dann reicht danach ein kurzer, schwacher Impuls<br />
aus, damit die Nervenzelle feuert. Die Synapse ist für<br />
diesen Impuls sensibilisiert. Dieses Phänomen nennt man<br />
Langzeit-Potenzierung. Was aber noch wichtiger ist, ist die<br />
Tatsache, dass diese Sensibilisierung Jahre<br />
aufrechterhalten wird.<br />
Dies erklärt das Phänomen, das oft nur ein Blick oder eine Bemerkung ausreichen, um<br />
ein altes neurologisches Muster und damit alte Erfahrungen zu reaktivieren. Diese<br />
Reaktivierung kann für uns angenehm sein, weil wir z. B. sofortigen Zugriff auf eine<br />
früher erworbene Fähigkeit haben, es kann aber auch sehr unangenehm sein, weil wir in<br />
einen kindlichen Zustand regredieren und uns z. B. wie ein kleines trotziges Kind<br />
<strong>11</strong>
verhalten.<br />
Die LTP ist auch der Mechanismus, mit dem wir uns unter anderem auf andere<br />
eintunen. Neurone haben die Fähigkeit, auf bestimmte Frequenzen stärker zu reagieren<br />
als auf andere und diese dann entsprechend zu verstärken. Durch diese Resonanz<br />
werden ganze Nervennetze in ihrer Aktivität synchronisiert. Schore „sees this working in<br />
the way an infant comprehends and absorbs its mother’s emotions. Study of the<br />
mechanism of resonance in the brain could also shed light on how the compulsion to<br />
repeat comes about. During a person’s conscious evaluation of new acquaintances, his<br />
neurons may be searching behind the scenes for just the right frequency to match a<br />
previous experience. Once they find it, they in lock in on it and color the person’s<br />
perceptions—which leads to altered behavior,which in turn recreates in actuality what<br />
the brain had hidden all along. In relevance to this discussion, Schore asserts that<br />
resonance “tunes” the right brain circuits to process socio-emotional information “ 17<br />
Dieser Mechanismus könnte auch erklären, warum sich manche Menschen immer<br />
wieder Partner suchen, die ihnen nicht guttun. Sie erkennen ein Muster aus ihrer<br />
Kindheit, welches sofort zu einer Hinbewegung führt.<br />
Unsere Neuroplastizität führt über die Mechanismen der Hebbschen Plastizität, der LTP<br />
und der Resonanz zu dem, was wir unser implizites Gedächtnis oder unser<br />
Unbewusstes nennen können. In diesem impliziten Gedächtnis befinden sich nach<br />
traumatischen Ereignissen von Perry und Pate so genannte “malignant memories” oder<br />
bösartige bzw. krank machende Erinnerungen. In dem Moment in dem diese<br />
unbewussten Erinnerungen aktiviert werden, agieren wir zwanghaft und ohne Kontrolle<br />
auf der Basis dieser traumatischen Erfahrungen.<br />
„LeDoux expands his argument by declaring the indelibility of sub-cortical emotional<br />
memories (LeDoux et. al., 1992). He reviews research showing that stimuli which are<br />
associated with highly charged emotional situations will cause a persistent conditioned<br />
response. He shows that conditioned responses persist for very long periods of time,<br />
even with unreinforced trials. In other words, the arrival of a stimulus-provoking emotion<br />
can produce the same result it initially caused even when much time has passed.“ 18<br />
Zusammenfassend können wir feststellen, dass der <strong>Wiederholungszwang</strong> dadurch<br />
entsteht, dass unser Gehirn in seiner Entwicklung sowohl in seiner Struktur, als auch in<br />
der Art und Weise, wie die Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Oxytozin<br />
genutzt werden. <strong>Der</strong> Widerstand gegen Veränderungen dieser Strukturen liegt an der<br />
Wirkungsweise der LTP und des Resonanz-Phänomens, die das Netzwerk von<br />
Gehirnstamm, Amygdala und orbitofrontalem Cortex immer wieder auf dieselbe Weise<br />
aktivieren. Diese Netzwerke enthalten implizite emotionale Erinnerungen aus unserer<br />
frühesten Kindheit und dienen als Wahrnehmungsfilter, um eine gewisse emotionale<br />
Homeostase aufrecht zu erhalten. So stabilisiert das konditionierte Gehirn ein Verhalten<br />
und Erleben, welches uns immer wieder in dieselben Erfahrungen treibt.<br />
17 Zitiert nach: Denise K. Shull, The Neurobiology of Freud’s Repetition Compulsion<br />
18 Zitiert nach: Denise K. Shull, The Neurobiology of Freud’s Repetition Compulsion<br />
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