Testbericht Forst-Notrufplattform COMM mit Personen ...
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<strong>Testbericht</strong><br />
<strong>Forst</strong>-<strong>Notrufplattform</strong> <strong>COMM</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>Personen</strong>-Notsignalgerät<br />
Benefon Track-Pro<br />
INHABER DER PRÜFURKUNDE:<br />
Anmelder/Hersteller:<br />
DIS-Informationssysteme GmbH<br />
Westerbreite 7<br />
D-49081 Osnabrück<br />
www.dis.de
<strong>Forst</strong>-<strong>Notrufplattform</strong> <strong>COMM</strong> <strong>mit</strong> <strong>Personen</strong> Notsignalgerät<br />
Benefon Track Pro <strong>mit</strong> Bewegungssensor<br />
DIS Informationssysteme GmbH<br />
Presentec GmbH, 22767 Hamburg<br />
Beurteilung - kurzgefasst<br />
Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung<br />
Einsatzbereich<br />
Aufbau<br />
Notruforganisation <br />
Notrufüber<strong>mit</strong>tlung<br />
Führung zur<br />
Notrufstelle<br />
Bedienung<br />
Anzeigen<br />
Sprachausgabe <br />
Notruftelegramm<br />
GPS<br />
Wartungsaufwand <br />
Arbeitssicherheit<br />
Notrufsystem zur Absicherung der motormanuellen Waldarbeit sowie zur Herstellung betrieblicher<br />
Telefonverbindungen.<br />
komplexes SMS-baisertes System bestehend aus den Elementen Serverplattform<br />
<strong>COMM</strong>, <strong>Personen</strong>notsignalgerät (Notrufhandy) Benefon und Notrufzentrale<br />
(Rettungsleitstelle Meschede Die Anwendung ist nur im Zusammenspiel der<br />
Elemente <strong>mit</strong> eingeübten intensiv geschulten Nutzern möglich<br />
aufwändig; hoher Schulungsbedarf aller Beteiligten; teilweise umständliche An-<br />
und Abmeldevorgänge nötig; korrekte Trageweise der <strong>Personen</strong>-<br />
Notsignalgeräte (Oberarmtasche) erforderlich, da sonst Abdeckung des <strong>Personen</strong>-Notsignalgeräts<br />
durch Körper möglich<br />
GSM-Abdeckung erforderlich; Hörbarkeit des Alarms der <strong>Personen</strong>-<br />
Notsignalgeräte bei Verwendung von Gehörschutz <strong>mit</strong> Bluetooth Adapter gegeben<br />
Sehr gute Übertragung des Notrufs zur Notrufzentrale (Rettungsleitstelle Meschede);<br />
weitere Notrufübertragung nicht geprüft.<br />
Digitales Notruffax <strong>mit</strong> sinnvollem Kartenausschnitt<br />
SMS-Speicher der <strong>Personen</strong>-Notsignalgeräte sehr klein<br />
Einfache, jedoch effektive Führung <strong>mit</strong> Windrose im Display des <strong>Personen</strong>-<br />
Notsignalgeräts; Markierungston wird installiert<br />
<strong>Notrufplattform</strong> durch klassisches menügeführtes Computerprogramm <strong>mit</strong><br />
Spreadsheet-Elementen befriedigend zu bedienen;<br />
Notruf-Endgeräte durch Handy-Menü bedienbar;<br />
Erfolgreiche Bedienung beider Elemente nur nach Einweisung möglich; keine<br />
spezielle Pausenfunktion<br />
Regelmäßige Notruf-Übungen aller Beteiligten sind erforderlich<br />
sinnvolle Anzeige der jeweils gewählten Parameter der <strong>Notrufplattform</strong> auf dem<br />
Computerdisplay<br />
Anzeigen an den Notruf-Endgeräten auf Handy-Display beschränkt; teilweise<br />
verwirrende Anzeigen im Nahbereich des Notrufs<br />
entfällt; alle Notrufmeldungen und da<strong>mit</strong> verbundene Mitteilungen werden als<br />
SMS versandt<br />
Die Sprachqualität bei der Verwendung als Mobiltelefon ist gut<br />
digitale Notruf-Nachricht; nicht alle verfügbaren Daten werden ausgewertet +<br />
Genauigkeit der Zielführung unter Kronendach ca. 20 m,<br />
Empfangsleistung nur ausreichend<br />
gering; Einhaltung eines sorgfältigen Laderegimes erforderlich; Kondenswasser<br />
im Headset ist täglich zu entfernen<br />
Die Übereinstimmung <strong>mit</strong> der Technischen Regel 1 der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />
wurde von einer Arbeitsgruppe der DPLF geprüft (Prüfprotokoll<br />
vom 27.06.2007); der KWF-Beregnungstest wurde nicht durchgeführt;<br />
Konfor<strong>mit</strong>ätserklärung des Notruf-Endgeräts liegt vor; nicht für gefährliche Alleinarbeit<br />
geeignet 1<br />
Bewertungsbereich: + + / + / o / - /-- (o = Standard)<br />
2/6<br />
o<br />
-<br />
-<br />
+ +<br />
+<br />
-<br />
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
-<br />
+<br />
-<br />
o.B.<br />
+<br />
o<br />
o<br />
nicht vollständigerfüllt
Beschreibung und technische Daten (gemessene Werte)<br />
Bauart<br />
Aufbau<br />
SMS basierte <strong>Notrufplattform</strong> zur Notruf und Rettungskettenorganisation<br />
der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen<br />
doppelt ausgelegter Plattformserver zur Verwaltung der Arbeitsgruppen<br />
und Notruf-Endgeräte (Oracle Datenbank) und zur Organisation<br />
der Notrufkette; SMS Versand über SMS-Center eines<br />
GSM-Anbieters; als Rückfallebene und Ergänzung 2 SMS-Server<br />
verfügbar zum Versand ergänzender Notruffaxe; Datenpflege<br />
durch Nutzer über Internet; Anmeldung der Notruf-Endgeräte per<br />
SMS-Nachrichten<br />
Separates GSM Notrufmobiltelefon Benefon Track <strong>mit</strong> GPS-<br />
Empfänger, Bewegungssensor und Notruftaste (dient auf zur Abgabe<br />
von Statusmeldungen); aktiver Notruf durch Notruftaste und<br />
passiver Notruf durch Zeitmessung der Inaktivität des Bewegungssensor<br />
Einrichtung Einrichtung der Notruftelefone, Beschäftigten, Abteilungen und<br />
Arbeitsgruppen auf dem Server der <strong>Notrufplattform</strong><br />
Konfigurierung der Notruf-Mobiltelefone durch Aufnahme der Rottenkollegen<br />
ins Telefonverzeichnis, Speicherung der Rufnummern<br />
von SMS-Zentrale und Notrufzentrale, und Service-Center, Deaktivierung<br />
der Rufnummernunterdrückung und Rufumleitung, Aktivierung<br />
der Statusmeldungsfunktion, des Bewegungssensors und der<br />
GPS-Funktion; Einstellung der Umgebung<br />
Tägliche An- und Abmeldung bei Arbeitsbeginn und Wechsel des<br />
Arbeitsorts<br />
Anmeldung bei einer geeigneten Leitstelle und Einbindung der<br />
SMS-Notruftelegramme in das geographische Leitsystem der<br />
Leistelle; ergänzend wird ein Notruffax generiert, das von der<br />
Leistelle Hochsauerland ggf. an andere Leitstellen weiter versandt<br />
werden kann; Rettungskräfte werden von der jeweils zuständigen<br />
Rettungsleitstelle geführt<br />
Die Rettungsleitstelle Meschede führt den Notruf-<br />
Bearbeitungsplan durch<br />
Notruftelegramm digitale Notruf-Nachricht des Endgeräts wird durch die Plattform<br />
<strong>COMM</strong> hinsichtlich der er<strong>mit</strong>telten GPS-Koordinate ausgewertet;<br />
das Notruftelegramm wird darüber hinaus direkt an die Rettungsleitstelle<br />
Meschede geschickt; es kann von den Führungssystemen<br />
der Rettungsleitstellen direkt ausgewertet werden; enthaltene<br />
Informationen hinsichtlich der benachbarten Sendemasten und deren<br />
Sendestärken werden nicht ausgewertet<br />
Technische Daten GSM-<br />
Einheit<br />
Telefonsystem Benefon Track Pro Dualband (900/1800 MHz)<br />
Betriebsbedingungen: -20 – 55 °C, Schutzart IP 54 ( Spritzwasser)<br />
Telefonbuch, Kalender, Terminplaner, Weckfunktion, Uhr sowie<br />
Daten und Fax-Modem<br />
GPS-System Im Notrufendgerät integriertes GPS-System in 12-Kanal Technik;<br />
Genauigkeit unter Kronendach ca. 20 m, Empfangsleistung nur<br />
ausreichend<br />
Anzeige der Aktualität der Koordinate durch Symbol im Display<br />
des Notruf-Endgeräts<br />
3/6
Notrufprogramm<br />
(nach Ablauf des Voralarms)<br />
Nach Überschreitung der zulässigen Inaktivitätszeit Voralarm<br />
durch Vibrationsalarm signalisiert; nach Ablauf der Voralarmzeit<br />
von 7 s Ablauf des Notrufprogramms<br />
Bei Betätigung des aktiven Notrufs startet das Notrufprogramm;<br />
nach 7 s Voralarmzeit erfolgt Notrufnachricht (SMS) <strong>mit</strong> Koordinatenangabe;<br />
diese löst im Plattformserver die Abarbeitung des hinterlegten<br />
Eskalationsplans aus; Notrufempfang wird bestätigt, Rotten<strong>mit</strong>glieder<br />
und angemeldete ortsnahe Helfer werden per Routing<br />
zum Notrufpunkt geführt diese bestätigen die Annahme der<br />
Nachricht und senden das Signal „Notrufkoordinate erreicht“ bei<br />
Ankunft an diesem Ort; Rettungsleitstelle wird per digitalem Notruftelegramm<br />
und digitalem Fax alarmiert; das Notruf-Endgerät wird<br />
für Rotten<strong>mit</strong>glieder und ortsnahe Helfer zum Freisprechen (Hineinhören)<br />
freigegeben; nach Erreichen des Notrufortes erfolgt Meldung<br />
dass SOS-Koordinate erreicht weitere <strong>Personen</strong> können bei<br />
Bedarf benachrichtig werden; nur vom Notfall auslösenden Endgerät<br />
kann der Notruf beendet werden, dadurch werden Freigabe<br />
Freisprechen, Routing und Alarm beendet; es werden teilweise<br />
Klartext-SMS-Nachrichten versandt und teilweise Statusmeldungen,<br />
die zur Fernsteuerung der Notrufendgeräte dienen (z.B. Konfigurierung<br />
für Routing)<br />
Art des Notrufs Ruhealarm (Bewegungssensor) und aktiver Notruf<br />
Absetzung eines digitalen Notruftelegramms <strong>mit</strong> Über<strong>mit</strong>tlung der<br />
Teilnehmernummer und der durch das GPS er<strong>mit</strong>telten Position in<br />
geographischen Koordinaten hinzu kommen Informationen über<br />
die nächstgelegenen Mobilfunksender (diese Informationen werden<br />
nicht ausgewertet)<br />
Voralarm Nach Ablauf der Überwachungszeit (1 min 7 s) Signalisierung für<br />
30 s durch Pieptöne; während dieser Zeit Rücksetzung des Alarms<br />
durch erneute Bewegung des Geräts möglich, dann bei Signalisierung<br />
durch Vibrationsalarm und Signaltöne sowie SOS-Anzeige im<br />
Display des Handys Ablauf der zweiten Voralarmphase, während<br />
der für ca. 7 s Quittierzeit die Rücksetzung des Alarms durch Drücken<br />
der Taste „Auflegen“ möglich ist, danach Start des Notrufprogramms<br />
4/6
Gehäuse Notrufhandy GFK-Gehäuse, robuste Silikontastatur 2 ; spritzwassergeschützt<br />
gemäß IP 54; kein KWF-Beregnungstest<br />
Hauptabmessungen<br />
und Gewichte 3 Notrufhandy<br />
Höhe ca.: 125 mm<br />
Breite ca.: 50 mm<br />
Tiefe ca.: 30 mm<br />
Masse: ca. 0,173 kg<br />
Spannungsversorgung 6 V, 1700 mAh; Lithium-Ionen Akku im <strong>Personen</strong> Notsignalgerät<br />
Verwendung <strong>mit</strong> Gehörschutz<br />
Gehörschutz <strong>mit</strong> Bluetooth-Freisprecheinrichtung für Schutzhelm<br />
angeraten<br />
Anzahl Rufnummern 6 Zielrufnummern im Notruf-Endgerät<br />
grundsätzlich beliebig (sobald <strong>Notrufplattform</strong> erreicht ist)<br />
Anbringung/Trageweise in Oberarmtasche der Arbeitsjacke der <strong>Forst</strong>bediensteten des Landes<br />
Nordrhein Westfalen; Sommerjacke in Vorbereitung; eine andere<br />
Trageweise birgt die Gefahr Auslösung von Fehlalarmen und<br />
der Störung des GSM-Empfangs durch den Träger; ein spezieller<br />
Trageort für den Bluetooth-Adapter ist derzeit nicht vorgesehen.<br />
Bedienanleitung<br />
Ersatzteilliste<br />
sinnvolle umfängliche Anleitung für die Notruf-Plattform, alle erforderlichen<br />
Bedienschritte sind vollständig und verständlich dargestellt<br />
konventionelle knappe Bedienanleitung für das <strong>Personen</strong>-<br />
Notsignalgerät; Bedienung der Fernwartung und der Notruf- und<br />
Routingfunktionen dort nicht vollständig dokumentiert<br />
Besonderheiten Plattform <strong>COMM</strong> auch für andere <strong>Personen</strong>-Notsignalgeräte geeignet<br />
Kosten Benefon Trac Pro: 688,79 € zuzüglich Mehrwertsteuer<br />
Freisprecheinrichtung:<br />
Headset: 296,16 €<br />
Adapter: 208,- €<br />
Plattform: <strong>COMM</strong><br />
Mobilfunkvertrag <strong>mit</strong> einem geeigneten Provider (ca. 15,- € monatliche<br />
Gebühr + Gesprächsentgelte + SMS-Gebühren (ca.<br />
20 ct/SMS))<br />
Plattformdienst für Einzelperson Einrichtung (einmalig) 20,- € und<br />
Monatsgebühr 15,- €<br />
5/6
Andere Ausrüstung<br />
Bluetooth Headset <strong>mit</strong> Gehörschutzkapsel für Schutzhelm und Bluetooth Adapter<br />
Prüfung<br />
Auflagen: keine<br />
Empfehlungen:<br />
1. Es sollte versucht werden, die Gefahr von Fehlalarmen (etwa durch falsche Trageweise) zu verringern.<br />
2. Es sollte versucht werden, die akustische Warnung des Geräts bei Verlassen der GSM-Abdeckung zu<br />
optimieren (ggf. durch SMS ersetzen).<br />
3. In den Menüs des Benefon <strong>Personen</strong>-Notsignalgeräts erscheint an 2 unterschiedlichen Stellen die<br />
Überschriften „Umgebungen“ und „Umgebung“. Diese Auswahl ist unglücklich und sollte verbessert<br />
werden.<br />
Prüfungsdurchführung<br />
Kuratorium für Waldarbeit und <strong>Forst</strong>technik, Groß-Umstadt<br />
Praktischer Einsatz<br />
<strong>Forst</strong>amt Bad Driburg; Einbindung in das Leistsystem der Rettungsleitstelle Meschede<br />
Berichterstatter<br />
Dr. Günther Weise, Patrick Müßig KWF, Groß-Umstadt, Ludger Michels, Bundesverband der Landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaften, Kassel<br />
Prüfungsabschluss<br />
Die Prüfung wurde am 15.11.2007 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Der Anmelder ist berechtigt, die Prüfzeichen gemäß Prüfungsordnung an Maschinen dieses Typs zu<br />
führen und die Anerkennung in der Werbung zu verwenden.<br />
Herausgegeben<br />
<strong>mit</strong> Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und die<br />
Landesforstverwaltungen<br />
Kuratorium für Waldarbeit und <strong>Forst</strong>technik e.V. (KWF<br />
Spremberger Straße 1 Telefon: 06078-785-0<br />
D-64823 Groß-Umstadt Telefax: 06078/785-50<br />
E-Mail: pruefung@kwf-online.de<br />
http://www.kwf-online.de<br />
6/6