Das didaktische Kernproblem. - Blogs Freie Universität Berlin
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A 1.2 Lehren und Lernen<br />
Hochschuldidaktik<br />
Vielfältige Kriterien<br />
und Verfahren für die<br />
„Didaktische Reduktion“<br />
1. Vorbemerkung<br />
„Alles, worein ein Mensch sich ernstlich einlässt,<br />
ist ein Unendliches.“<br />
(Goethe)<br />
So anerkannt die Notwendigkeit in nahezu allen Bereichen des Bildungswesens<br />
ist, Lehr- / Lern-Inhalte („Stoff“) didaktisch zu reduzieren,<br />
also aus Stoffmengen Lernmengen zu machen, so vielfältig<br />
sind die Kriterien und Verfahren, anhand derer eine solche Reduktion<br />
erfolgen sollte / könnte. Daher einige Anmerkungen vorab:<br />
1. Vorschläge zur <strong>didaktische</strong>n Reduktion müssen notgedrungen abstrakt<br />
bleiben, denn ihre Konkretisierung würde nicht nur den hier<br />
bereit gestellten Raum überschreiten, sie müsste immer auch einem<br />
homogenen Sach- bzw. Fachinteresse verpflichtet sein, das freilich<br />
nicht vorausgesetzt werden kann.<br />
2. „Didaktische Reduktion“ ist im Prozess der Lehr- und Lernplanung<br />
eine Reflektionsebene, die „Formulierung von Lernzielen“ eine<br />
andere. So eng auch beide Reflektionsebenen im praktischen Planungsprozess<br />
miteinander verflochten sind, so sind sie aus planungstheoretischer<br />
Sicht zunächst einmal zu unterscheiden. Auf<br />
Fragen der Lernzielformulierung (Genauigkeit, Verhaltensbereich,<br />
Schwierigkeitsgrad) wird hier deshalb nur am Rande eingegangen.<br />
3. Didaktische Reduktion ist das theoretische Geschäft der sich vorwiegend<br />
auf schulisches Lehren und Lernen beziehenden allgemeinen<br />
Erziehungswissenschaft und der Fachdidaktik. Im Folgenden<br />
kommen deshalb ausschließlich deren renommierteste deutschsprachigen<br />
Vertreter zu Worte (Becker, Blankertz, Gudion, Klafki,<br />
Robinsohn, Schulz usw.).<br />
4. In der Erwachsenenbildung (insbesondere in der Hochschulbildung)<br />
spielt das Thema „Didaktische Reduktion“ eine geringe<br />
bis keine Rolle. Den wenigen Autoren, die explizit deren Bedeutung<br />
herausgestellt haben (Seifert, Döring u.a.) wird deshalb besonderer<br />
Raum gegeben.<br />
2 NHHL 1 12 04 05