„Freie Träger“ Bundeswettbewerb Top 5 Kategorie „Freie Träger“
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Einleitung<br />
Die berufliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist<br />
in Deutschland nach wie vor nicht zufrieden stellend. Deutschland ist<br />
zwar kein klassisches Einwanderungsland, aber Deutschland ist eine<br />
Einwanderungsgesellschaft. Mit der Einwanderung einher geht auch<br />
eine sozio-strukturelle Differenzierung, vor allem aber auch eine kulturelle<br />
Pluralisierung. D.h. faktisch existiert in Deutschland eine multiethnische<br />
und multireligiöse Gesellschaft, in der erhebliche Defizite in<br />
der strukturellen Integration zu verzeichnen sind. Dies wird offensichtlich,<br />
wenn die Daten zu Bildungsbeteiligung und Arbeitsmarktintegration<br />
betrachtet werden.<br />
Insofern stellen sich nicht nur Fragen der Integration von Migrant/innen,<br />
sondern es stellen sich vor allem Fragen des gesellschaftlichen<br />
Umgangs mit Heterogenität und kultureller Vielfalt, also Fragen<br />
gesellschaftlicher Integration.<br />
Ich möchte Ihnen nun einige Daten vorstellen, die sich auf Bildungsbeteiligung<br />
und Arbeitsmarktintegration beziehen:<br />
Ergebnisse des Mikrozensus (für 2005) zeigen, dass in Deutschland<br />
inzwischen etwa 20 % der Gesamtbevölkerung einen Migrationshintergrund<br />
besitzen; insgesamt über 15 Millionen Ausländer/innen<br />
und Deutsche mit Migrationshintergrund leben gegenwärtig in<br />
Deutschland (vgl. Statistisches Bundesamt 2006).<br />
Neben der schulischen Bildung ist die berufliche Bildung zentral für<br />
die gesellschaftliche Integration von Migrantinnen und Migranten.<br />
Dies wird durch die Ergebnisse des Mikrozensus unterstrichen.<br />
Erstmals wurde der Migrationshintergrund umfangreich erhoben und<br />
beträchtliche Änderungen in Umfang und Struktur der Migrationsbevölkerung<br />
in Deutschland festgestellt. Nach diesen Daten liegt bei der<br />
für das Bildungssystem wichtigen Altersgruppe der unter 25-Jährigen<br />
der Migrationshintergrund bereits bei mehr als einem Viertel (27,2 %).<br />
Auch die Tatsache, dass 41 % der Altersgruppe der 25-bis unter 35<br />
Jährigen in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund keinen beruflichen<br />
Bildungsabschluss haben (Personen ohne Migrationshintergrund<br />
15 %) gibt Anlass zur Besorgnis.<br />
Laut PISA zählen insgesamt knapp 25 % aller Schülerinnen und<br />
Schüler hinsichtlich ihrer Aussichten auf beruflichen Erfolg als<br />
Risikogruppe, bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind es<br />
rund 40 %.<br />
Für Jugendliche der zweiten Generation (ein oder beide Elternteile im<br />
Ausland, der Jugendliche selbst in Deutschland geboren) stellt sich die<br />
Bildungsbeteilgung oft schlechter dar als bei zugewanderten Jugendlichen<br />
(erste Generation).