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Selbstbewusst auch in Zeiten der Krise Selbstbewusst auch in ...

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Das größte Fachmagaz<strong>in</strong> für Österreichs Geme<strong>in</strong>den<br />

KOMMUNAL<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes 9 C · 2012<br />

Geme<strong>in</strong>detag Geme<strong>in</strong>detag und Kommunalmesse Kommunalmesse 2012 2012<br />

144 Seiten Seiten Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe<br />

DVR: 0930 423<br />

KOMMUNALMESSE 2012<br />

Erwartungen<br />

mehr als erfüllt<br />

170 enthusiastische Aussteller und<br />

mehr als 8000 zufriedene Besucher<br />

an allen drei Messetagen – die<br />

Kommunalmesse 2012 mit dem<br />

ersten eigenen Praxistag war e<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> absoluten Highlights <strong>in</strong> Tulln,<br />

das von 12. bis 14. September das<br />

kommunalpolitische und zugleich<br />

kommunalwirtschaftliche Zentrum<br />

Österreichs war.<br />

ab SEITE 20<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1010 Wien · 02 Z 032902M · ISSN:?1605-1440<br />

Wir s<strong>in</strong>d<br />

Österreich<br />

GEMEINDETAG 2012<br />

<strong>Selbstbewusst</strong><br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Krise</strong><br />

Staatsschuldenkrise, Eurokrise, Stabilitätspakt,<br />

Vertrauensverlust <strong>der</strong><br />

Politik – es waren ke<strong>in</strong>e „Jubel-Themen“,<br />

die den 59. Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>detag beherrschten. Aber<br />

trotzdem strahlte <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>detag<br />

wie<strong>der</strong> Geschlossenheit und e<strong>in</strong>en<br />

optimistischen Grundton aus.<br />

SEITE 10<br />

Foto: KOMMUNAL/Boltz/Braun/Horvath


Öffentliche Plätze s<strong>in</strong>d Lebensräume mit e<strong>in</strong>em hohen Anspruch<br />

an architektonische Schönheit und dauerhafte Belastbarkeit.<br />

Beton schultert das spielerisch leicht und ermöglicht außerdem<br />

unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Für e<strong>in</strong> abwechslungsreiches Leben!<br />

www.platz-gestalten.at<br />

Werte für Generationen


Politik verliert auf allen Ebenen massiv an Bürgervertrauen<br />

Chance für Geme<strong>in</strong>den<br />

Jetzt wurde das bestätigt, was je<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> jede ohnedies bereits<br />

geahnt hat. Das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Menschen <strong>in</strong> die Politik ist im<br />

Keller. Der Österreichische Geme<strong>in</strong>debund<br />

hat im Vorfeld des<br />

Geme<strong>in</strong>detages e<strong>in</strong>e repräsentative<br />

Umfrage gestartet, <strong>der</strong>en Ergebnis<br />

alles an<strong>der</strong>e als erfreulich<br />

ist. Dass die österreichischen Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vertrauensskala<br />

mit Abstand an <strong>der</strong> Spitze stehen,<br />

ist e<strong>in</strong>e Bestätigung <strong>der</strong><br />

gu ten Arbeit <strong>der</strong> vielen Mandats -<br />

träger und <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter <strong>in</strong> den Kommunen.<br />

Aber dass e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong><br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger ke<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> politischen Ebenen mehr<br />

vertraut, ist fast besorgniserregend.<br />

Dieses Drittel hat sich von<br />

<strong>der</strong> herrschenden Politik verabschiedet<br />

und bildet den Nährboden<br />

für neue Gruppierungen, die<br />

nicht durch e<strong>in</strong> Programm o<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>teressante Persönlichkeiten<br />

glänzen, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>fach an<strong>der</strong>s<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Wir <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s<br />

gefor<strong>der</strong>t, diesem Trend<br />

entgegenzutreten. Zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

müssen wir unseren Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgern noch viel<br />

mehr klarmachen, dass sich die<br />

Geme<strong>in</strong>depolitik von den an<strong>der</strong>en<br />

Ebenen massiv unterscheidet.<br />

Da geht es nicht <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie um Partei-, son<strong>der</strong>n um<br />

Sachpolitik. Da geht es um Leis -<br />

tungen für die Menschen, die<br />

oftmals gar nicht den Kommunen<br />

zugeordnet werden. Da geht<br />

es um Anstand und Ehrlichkeit –<br />

nicht umsonst hat kürzlich <strong>der</strong><br />

renommierte Wirtschaftsprofessor<br />

Klaus Schwe<strong>in</strong>sberg die Geme<strong>in</strong>den<br />

als Stätte <strong>der</strong> Wahrheit<br />

bezeichnet – und schließlich<br />

geht es <strong>auch</strong> darum, dass die<br />

Sorgen und Anliegen <strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger ernst genommen<br />

werden.<br />

Vielfach sehen das die Menschen<br />

so. Nicht umsonst me<strong>in</strong>en sie,<br />

dass die Geme<strong>in</strong>de am effizien -<br />

testen arbeitet, dass sie künftig<br />

noch mehr Verantwortung übernehmen<br />

soll. Das ist e<strong>in</strong> Auftrag<br />

und e<strong>in</strong> Vertrauensvorschuss,<br />

den es zu rechtfertigen gilt. Und<br />

wenn man dann noch aus <strong>der</strong><br />

Umfrage den Schluss zieht, dass<br />

das Vertrauen <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>den<br />

bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> 19- bis<br />

29-Jährigen überdurchschnittlich<br />

hoch ist, so ist das <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e<br />

riesige Chance.<br />

Immer wie<strong>der</strong> wird nämlich gerade<br />

die Politikverdrossenheit<br />

<strong>der</strong> Jugend zitiert. In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>depolitik<br />

ist das Gegenteil<br />

<strong>der</strong> Fall. Die jungen Menschen<br />

trauen den Geme<strong>in</strong>den zu, dass<br />

sie die vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>auch</strong> bewältigen. Es wird<br />

an uns, aber <strong>auch</strong> an unseren<br />

Partnern auf Landes- und Bundesebene<br />

liegen, dass wir diese<br />

hohen Erwartungen nicht enttäuschen,<br />

weil vielfach diese<br />

Ebenen die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für unsere Arbeit festlegen.<br />

Wir werden <strong>in</strong> den nächsten Tagen<br />

e<strong>in</strong>e großangelegte Aktion<br />

unter dem Titel „Me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

sorgt dafür“ starten, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

wir die wichtigsten Leistungen<br />

<strong>der</strong> Kommunen darstellen.<br />

Und wir werden alles daran setzen,<br />

dass wir die besten Leute<br />

für die Kommunalpolitik gew<strong>in</strong>nen.<br />

Dies ist bei den vorhandenen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nicht<br />

leicht. Vor allem, wenn man<br />

weiß, dass e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> amtierenden<br />

Geme<strong>in</strong>deoberhäupter<br />

nicht mehr antreten will.<br />

Aber bei allen Härten, die das<br />

Amt e<strong>in</strong>es Bürgermeisters o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>er Bürgermeister<strong>in</strong> mit sich<br />

br<strong>in</strong>gt, gibt es <strong>auch</strong> den schöns -<br />

ten Lohn, nämlich das Vertrauen<br />

<strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger.<br />

Und das ist <strong>der</strong> größte Dank für<br />

die vielen Mühen, die <strong>der</strong> Alltag<br />

mit sich br<strong>in</strong>gt.<br />

Kommunal: Kommentar<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Die jungen Menschen<br />

trauen den Geme<strong>in</strong>den zu,<br />

dass sie die vielfältigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>auch</strong><br />

bewältigen. Es wird an uns,<br />

aber <strong>auch</strong> an unseren<br />

Partnern auf Landes- und<br />

Bundesebene liegen, dass<br />

wir diese hohen Erwartungen<br />

nicht enttäuschen.<br />

3


4 Inhalt<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Geme<strong>in</strong>debund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medien<strong>in</strong>haber:<br />

Österreichischer<br />

Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail:<br />

kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Mag. Michael Zimper<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

Mag. Hans Braun - DW 16<br />

(Chefredaktion & Layout)<br />

hans.braun@kommunal.at<br />

Mag. Helmut Re<strong>in</strong>dl - DW 15<br />

helmut.re<strong>in</strong>dl@kommunal.at<br />

Kathar<strong>in</strong>a Lehner- DW 37<br />

kathar<strong>in</strong>a.lehner@kommunal.at<br />

Adressverwaltung:<br />

Elisabeth Leitner - DW 18<br />

elisabeth.leitner@kommunal.at<br />

DTP & Grafik:<br />

Ernst Horvath<br />

ernst.horvath@kommunal.at<br />

Fotos:<br />

www.bil<strong>der</strong>box.at; www.photos.com<br />

www.istock.com<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Mag. Sab<strong>in</strong>e Brüggemann - DW 12<br />

sab<strong>in</strong>e.brueggemann@kommunal.at<br />

Mag. Alexan<strong>der</strong> Palaschke - DW 14<br />

alexan<strong>der</strong>.palaschke@kommunal.at<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter<br />

(Verbandsdirektor <strong>der</strong> sozialdemokratischen<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter NÖ)<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Geme<strong>in</strong>debund)<br />

Dr. Gustav Fischer<br />

(BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft)<br />

Mag. Petra Hafner (BM für<br />

Unterricht, Kunst und Kultur)<br />

Dr. Clemes Hüffel (BM für<br />

Wissenschaft und Forschung)<br />

Daniel Kosak (Pressereferent des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes)<br />

Dr. Walter Leiss (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes)<br />

Robert Len<strong>der</strong> (BM für<br />

Wirtschaft, Familie & Jugend)<br />

Mag. Alexan<strong>der</strong> Marakovits (BM.I)<br />

Mag. Susanne Metzger (BM für<br />

Verkehr, Innovation und Technologie)<br />

10 Das waren <strong>der</strong> 59. Österreichische Geme<strong>in</strong>detag<br />

und die Kommunalmesse 2012<br />

11 <strong>Selbstbewusst</strong> <strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong> <strong>der</strong> <strong>Krise</strong>: Geme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d Orte <strong>der</strong> Wahrheit<br />

17 Resolution: F<strong>in</strong>anzen, För<strong>der</strong>ungen und Freiwillige<br />

20 Erster Praxistag <strong>der</strong> Kommunalmesse: E<strong>in</strong> Bildbericht<br />

22 Nie<strong>der</strong>österreich – das Kernland Österreichs<br />

24 Pressekonferenz: „Politik“ hat e<strong>in</strong> Imageproblem<br />

26 Die Kommunalmesse 2012: Pictures of an Exhibition<br />

28 FLGÖ-Bundesfachtag: Thema „Verwaltungsreform“<br />

30 Geme<strong>in</strong>debund-Fachtagung: „Stottert <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsmotor Geme<strong>in</strong>de?“<br />

38 Der Tätigkeitsbericht blickt erstmals <strong>in</strong> die Zukunft<br />

Recht & Verwaltung<br />

45 Interview mit Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Claudia Schmied:<br />

E<strong>in</strong>e Schule ist Visitenkarte ersten Ranges<br />

48 Festakt 50 Jahre Geme<strong>in</strong>deverfassungsnovelle:<br />

Große Zukunft für Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

58 Schreckensvision „Land ohne Ärzte“: E<strong>in</strong> 34 Jahre<br />

altes Konzept könnte Abhilfe schaffen<br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

54 Interview mit mit Josef Moser, Rechnungshof: Die<br />

Aufgabe muss im Mittelpunkt se<strong>in</strong>, nicht die Struktur<br />

Europa<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

(Präsident des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes)<br />

Mag. Georg Möstl<br />

(BM für Wirtschaft, Familie & Jugend)<br />

Mag. Arnold Obermayr<br />

(BM für europäische und Internationale<br />

Angelegenheiten)<br />

Eduard Olbrich (BM für Soziales<br />

und Konsumentenschutz)<br />

Mag. Johannes Pasquali<br />

(BM für F<strong>in</strong>anzen)<br />

Prof. Dietmar Pilz (F<strong>in</strong>anzexperte des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes)<br />

Mag. Christian Rupp<br />

(Geschäftsführer IKT-Board im BKA)<br />

Univ.-Prof. Dr. Re<strong>in</strong>bert Schauer<br />

(Johannes-Kepler-Universität L<strong>in</strong>z)<br />

Mag. Christian Schnei<strong>der</strong><br />

(Landesgeschäftsführer des GVV <strong>der</strong> VP-NÖ)<br />

Dagmar Strobel (Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Frauen und öffentlichen Dienst)<br />

Mag. Andreas Wallner (BM für Inneres)<br />

Mag. Michael Zimper (Geschäftsführer<br />

Österreichischer Kommunalverlag)<br />

H<strong>in</strong>weis zu Gen<strong>der</strong>-Formulierung:<br />

Bei allen Bezeichnungen, die auf<br />

Personen bezogen s<strong>in</strong>d, me<strong>in</strong>t die<br />

gewählte Formulierung beide Geschlechter,<br />

<strong>auch</strong> wenn aus Gründen<br />

<strong>der</strong> leichteren Lesbarkeit die männliche<br />

Form steht.<br />

THEMEN<br />

64 Ramón Luis Valcárcel Siso ist neuer AdR-Präsident<br />

65 Hannes Wen<strong>in</strong>ger: Kommunale Investitionen<br />

schaffen regionale Jobs<br />

Hersteller:<br />

Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />

PEFC zertifiziert:<br />

Dieses Produkt stammt<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäl<strong>der</strong>n<br />

und kontrollierten<br />

Quellen – www.pefc.at<br />

Druckauflage: 35.881<br />

(Durchschnitt<br />

1. Halbjahr 2012)<br />

Persönlich gezeichnete Artikel<br />

fallen unter die Verantwortlichkeit<br />

des Autors und müssen sich nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt mit <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit „E.E.“ gekennzeichnete o<strong>der</strong><br />

unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Service“<br />

o<strong>der</strong> „Information“ laufende Artikel<br />

s<strong>in</strong>d bezahlte Informationen und<br />

fallen nicht <strong>in</strong> die Verantwortlichkeit<br />

<strong>der</strong> Redaktion.<br />

Dieser Ausgabe liegen Informationen<br />

<strong>der</strong> Firma Zeppel<strong>in</strong> Österreich<br />

GmbH bei.


Editorial<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>, lieber Leser!<br />

PRAXIS<br />

84 Geme<strong>in</strong>dekooperationen: Zusammenarbeit ist<br />

steuerpflichtig<br />

90 Wasser br<strong>auch</strong>t Wartung – Auslagerungen beim<br />

Service helfen sparen<br />

94 KOMMUNAL Pick-up-Modellübersicht: Es boomt<br />

98 Cloud Comput<strong>in</strong>g: Neues Konzept o<strong>der</strong> nur „alter<br />

We<strong>in</strong>“ <strong>in</strong> neuen Schläuchen?<br />

CHRONIK<br />

118 Unsicherheit bei Geme<strong>in</strong>den: Wer haftet, wenn<br />

Bäume umstürzen?<br />

122 Interview mit Apothekerkammerchef Max Wellan:<br />

Unverzichtbare Nahversorger für Geme<strong>in</strong>den<br />

124 Analyse von Geme<strong>in</strong>defusionen<br />

126 Treffen: Mehr Bürgermeister<strong>in</strong>nen br<strong>auch</strong>t das Land<br />

128 Dämmerungse<strong>in</strong>brüche: Eigen<strong>in</strong>itiative hilft<br />

130 Aus den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

134 Südtirol: Gesellschaft im Wandel<br />

135 Personalia, Info-Mix, Term<strong>in</strong>e & Buch-Tipps<br />

139 Serie: Tierschutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de – Wissen hilft<br />

140 Info-Mix & Buch-Tipps<br />

8000 Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher<br />

an drei Messetagen, mehr<br />

als 170 Aussteller auf über<br />

12.000m² Fläche – das war die<br />

bisher größte Kommunalmesse.<br />

Und gleichzeitig e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Schritt <strong>in</strong> die Zukunft. Geme<strong>in</strong>sam<br />

mit <strong>der</strong> Wirtschaft haben<br />

wir e<strong>in</strong>e starke Plattform <strong>in</strong>s<br />

Leben gerufen, die es den Geme<strong>in</strong>den<br />

ermöglicht, sich e<strong>in</strong>en<br />

umfassenden Überblick über<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

zu schaffen. Kurz gesagt: Die<br />

Wirtschaft präsentiert ihre Leis -<br />

tungen und Sie f<strong>in</strong>den die bes -<br />

ten Partner für Ihre Vorhaben.<br />

Am ersten Praxistag im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Kommunalmesse rückten all<br />

jene <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund, die<br />

die gezeigten Produkte im kommunalen<br />

Arbeitsalltag br<strong>auch</strong>en<br />

und anwenden. Das Echo war<br />

Michael Zimper<br />

Geschäftsführer<br />

enorm: Rund 1500 Mitarbeiter<br />

aus Bauhöfen, Verwaltung und<br />

Wassermeistereien entdeckten<br />

neue Produkte und haben diese<br />

<strong>auch</strong> gleich vor Ort ausprobiert.<br />

Es wurden beispielswiese<br />

Schächte gere<strong>in</strong>igt o<strong>der</strong> Streugeräte<br />

und Handy-Apps getes -<br />

tet. Für jeden Bedarf war etwas<br />

dabei.<br />

Wir freuen uns, dass die Messe<br />

bei Ihnen so großen Anklang gefunden<br />

hat und hoffen, dass Sie<br />

viele neue Ideen und wichtige<br />

Kontakte <strong>in</strong> die tägliche Arbeit<br />

mitgenommen haben um diese<br />

noch effizienter gestalten zu<br />

können. Wir verstehen das<br />

große Interesse an <strong>der</strong> Messe<br />

<strong>auch</strong> als Auftrag an uns, noch<br />

mehr auf die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>zugehen und<br />

unsere Services dah<strong>in</strong>gehend<br />

ständig zu erweitern.<br />

In dieser Ausgabe f<strong>in</strong>den Sie ab<br />

Seite 20 e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />

Nachlese über die Messe, den<br />

59. Österreichischen Geme<strong>in</strong>detag<br />

und die Bundesfachtagung<br />

des FLGÖ, die ebenfalls im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Messe stattgefunden<br />

hat.<br />

Viel Spaß beim Lesen und auf<br />

e<strong>in</strong> Wie<strong>der</strong>sehen bei <strong>der</strong> nächsten<br />

Kommunalmesse!<br />

michael.zimper@kommunal.at<br />

Inhalt 5


6<br />

Kommunal<br />

Libor-Skandal: Geschädigte Kommunen wollen Geld zurück<br />

Die britische Bank Barclays<br />

war, so e<strong>in</strong> Bericht <strong>in</strong> „Der<br />

Presse“, das erste Kredit<strong>in</strong>stitut,<br />

dem im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Libor-Affäre<br />

e<strong>in</strong>e saftige Strafe auferlegt<br />

wurde. Die halbe Milliarde<br />

Dollar, die das Haus an die<br />

amerikanische Börsenaufsicht<br />

zahlen musste, könnte<br />

sich aber erst als Anfang e<strong>in</strong>er<br />

Reihe von Zahlungen<br />

herausstellen.<br />

Weltweit stehen etwa e<strong>in</strong><br />

Dutzend Banken im Verdacht,<br />

den Referenzz<strong>in</strong>s Libor<br />

manipuliert zu haben.<br />

18 Institute melden täglich,<br />

zu welchen Z<strong>in</strong>ssätzen sie<br />

sich Geld von an<strong>der</strong>en Ban-<br />

ken leihen könnten.<br />

Der Durchschnitt, <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> London errechnet<br />

wird, ist <strong>der</strong> Libor. Die<br />

Banken gaben ihre<br />

Ref<strong>in</strong>anzierungskosten<br />

zu niedrig an,<br />

um möglichst gesund<br />

zu ersche<strong>in</strong>en. So fiel<br />

<strong>der</strong> Libor tiefer aus, als er<br />

hätte se<strong>in</strong> müssen.<br />

Obwohl <strong>in</strong> Europa nicht <strong>der</strong><br />

Libor, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Euribor<br />

tonangebend ist, könnten<br />

<strong>auch</strong> hierzulande Geme<strong>in</strong>den<br />

geschädigt worden se<strong>in</strong>.<br />

Dann nämlich, wenn sie e<strong>in</strong>en<br />

Fremdwährungskredit<br />

aufgenommen haben. Laut<br />

Nationalbank hatten die Ge-<br />

Slowakei: Gesetzesnovelle macht’s möglich<br />

Großaufträge können ohne<br />

Ausschreibung vergeben werden<br />

Der slowakische Innenm<strong>in</strong>is -<br />

ter Robert Kal<strong>in</strong>ak hat nach<br />

e<strong>in</strong>em Bericht des „WirtschaftsBlatts“<br />

e<strong>in</strong>en Entwurf<br />

für die Än<strong>der</strong>ung des Vergabegesetzes<br />

vorgelegt, <strong>der</strong><br />

künftig die Vergabe von<br />

öffentlichen Aufträgen im<br />

Wert von mehr als zehn Millionen<br />

Euro ohne Ausschreibung<br />

ermöglichen soll. Die<br />

neue Regelung soll – sofern<br />

sie vom Parlament beschlos-<br />

THEMEN<br />

Für Österreichs Geme<strong>in</strong>den<br />

dürfte Klage schwierig werden<br />

sen wird – ab Anfang Jänner<br />

2013 für sogenannte<br />

„strategische Aufträge“ gelten.<br />

Def<strong>in</strong>iert werden diese<br />

Aufträge unter an<strong>der</strong>em dadurch,<br />

dass <strong>der</strong> Auftragswert<br />

über zehn Millionen<br />

Euro (ohne Umsatzsteuer)<br />

liegt, die Vergabe im öffentlichen<br />

Interesse se<strong>in</strong> muss<br />

und <strong>der</strong> Ausschreibungsgegenstand<br />

nicht allgeme<strong>in</strong><br />

am Markt erhältlich ist.<br />

Obwohl <strong>in</strong> Europa nicht <strong>der</strong> Libor, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Euribor tonangebend ist,<br />

könnten <strong>auch</strong> hierzulande Geme<strong>in</strong>den geschädigt worden se<strong>in</strong>.<br />

me<strong>in</strong>den per Juli 2012 noch<br />

2,3 Milliarden Euro an<br />

Fremdwährungskrediten <strong>in</strong><br />

ihren Büchern, zumeist <strong>in</strong><br />

Schweizer Franken. Dabei<br />

werden die Z<strong>in</strong>sen meist<br />

über den Libor abgesichert.<br />

E<strong>in</strong>e Klage dürfte sich für<br />

hiesige Kommunen aber als<br />

schwierig herausstellen. E<strong>in</strong>e<br />

österreichische Geme<strong>in</strong>de,<br />

die bei e<strong>in</strong>er heimischen<br />

NÖ Geme<strong>in</strong>devertreterverbände: Spitalsbeiträge<br />

Kostensenkung muss zu Entlastung<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den führen<br />

Mit e<strong>in</strong>er Kostenreduktion<br />

von 49 Millionen Euro<br />

schloss die Landeskl<strong>in</strong>ikenhold<strong>in</strong>g<br />

das Geschäftsjahr<br />

2011 ab. Das müsse zu e<strong>in</strong>er<br />

Entlastung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

führen, sagt laut ORF<br />

Nie<strong>der</strong>österreich <strong>der</strong> SPÖ-<br />

Geme<strong>in</strong>devertreterverband<br />

und for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Senkung<br />

<strong>der</strong> Spitalsbeiträge.<br />

Für das laufende Jahr ist e<strong>in</strong>e<br />

Anhebung <strong>der</strong> Krankenanstaltenbeiträge<br />

um neun<br />

Prozent vorgesehen. Ebenso<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Maria<br />

Fekter ist optimistisch, dass<br />

<strong>der</strong> Bund das Budgetziel für<br />

2012 erreichen wird. Im Interview<br />

mit dem Ö1 Morgenjournal<br />

sagte sie Ende<br />

August, <strong>der</strong> Griechenland-<br />

Schuldenschnitt und das<br />

Bank Kunde ist, müsste zunächst<br />

beweisen, dass sie<br />

durch die Trickserei geschädigt<br />

wurde. Dann müsste sie<br />

entwe<strong>der</strong> zeigen können,<br />

dass die Bank über die Manipulationen<br />

Bescheid wusste.<br />

O<strong>der</strong> sie müsste jene ausländischen<br />

Geldhäuser klagen,<br />

die an <strong>der</strong> Manipulation<br />

des Libor beteiligt waren.<br />

wie e<strong>in</strong> Anstieg, muss sich<br />

aber <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> Rückgang bei<br />

den Spitalskosten auswirken,<br />

sagt GVV-Präsident Rupert<br />

Dworak. Er for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e<br />

Reduktion <strong>der</strong> Steigerungsraten<br />

<strong>der</strong> Spitalsbeiträge<br />

auf fünf Prozent.<br />

Ähnlicher Ansicht ist Alfred<br />

Riedl vom Geme<strong>in</strong>devertreterverband<br />

<strong>der</strong> ÖVP. Er for<strong>der</strong>t<br />

für die Geme<strong>in</strong>den den<br />

gerechten Anteil am Erfolg<br />

<strong>der</strong> Hold<strong>in</strong>g und rasche Verhandlungen.<br />

F<strong>in</strong>anzen: Steuere<strong>in</strong>nahmen gleichen aus<br />

Maria Fekter: Budget im Plan<br />

Hilfspaket für die marode<br />

Volksbankengruppe würden<br />

den Sparhaushalt zwar belasten,<br />

aber höhere Steuere<strong>in</strong>nahmen<br />

und ger<strong>in</strong>gere<br />

Z<strong>in</strong>szahlungen würden das<br />

wie<strong>der</strong> wettmachen.


Bahnübergänge: Tirol sichert Übergänge<br />

Kosten bis zu 250.000<br />

Euro pro Aufrüstung<br />

Rotlichtsignale und Schranken<br />

statt Stopptafel o<strong>der</strong><br />

Andreaskreuz sieht die vom<br />

Geme<strong>in</strong>debund heftig ab -<br />

gelehnte neue Eisenbahnkreuzungsverordnung<br />

des<br />

Verkehrsm<strong>in</strong>isteriums vor.<br />

In Tirol betrifft das <strong>in</strong>sgesamt<br />

rund 50 Kreuzungen,<br />

vor allem im Außerfern und<br />

auf <strong>der</strong> Karwendelstrecke,<br />

sagt Rene Zumtobel von<br />

den Österreichischen Bundesbahnen.<br />

Aus drei mach<br />

e<strong>in</strong>s, sei dort das Ziel. Das<br />

heißt laut e<strong>in</strong>em Bericht des<br />

ORF Tirol: Manche ungesicherte<br />

Bahnübergänge werden<br />

dort, wo es mehrere<br />

Kreuzungen gibt, überhaupt<br />

aufgelassen. An<strong>der</strong>e werden<br />

mit Lichtzeichen und<br />

Schranken aufgerüstet. Da-<br />

Die technische Aufrüstung e<strong>in</strong>er Eisenbahnkreuzung kostet zwischen<br />

200.000 und 250.000 Euro.<br />

ran arbeite man bereits, so<br />

Zumtobel. Zuletzt seien <strong>in</strong><br />

Reutte, Breitenwang und<br />

Vils höhere Sicherheitsmaßnahmen<br />

umgesetzt worden.<br />

Derzeit laufen Gespräche<br />

rund um fünf Kreuzungen<br />

bei Heiterwang.<br />

Auch bei <strong>der</strong> Zillertalbahn<br />

wird <strong>in</strong> Sachen Sicherheit<br />

aufgerüstet. Vorstand Wolfgang<br />

Holub sagt, das Ganze<br />

sei e<strong>in</strong> großer Aufwand. Die<br />

technische Aufrüstung e<strong>in</strong>er<br />

Eisenbahnkreuzung koste<br />

zwischen 200.000 und<br />

250.000 Euro.<br />

Enquete 10. Oktober<br />

Kommunal 7<br />

Sehnsucht Land:<br />

Realität Stadt<br />

Am 10. Oktober f<strong>in</strong>det im<br />

Parlament <strong>in</strong> Wien e<strong>in</strong>e<br />

parlamentarischen Enquete<br />

zum Thema „Zukunft Land:<br />

Trends, Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Lösungen“ statt.Die<br />

E<strong>in</strong>leitungsreferate werden<br />

von Mag. Peter Biwald vom<br />

KDZ („Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Demographie auf kommunale<br />

F<strong>in</strong>anzen und Dase<strong>in</strong>svorsorge“<br />

und Dr. Werner<br />

Beutelmeyer („Sehnsucht<br />

Land : Realität Stadt –<br />

Motive <strong>der</strong> Verstädterung“)<br />

gehalten.<br />

Für den Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debund wird Präsident<br />

Helmut Mödlhammer<br />

teilnehmen, EU-Kommissär<br />

a. D. DI Dr. Franz Fischler<br />

gibt e<strong>in</strong>e Zusammenfassung.<br />

KOMMUNAL wird<br />

weiter berichten.<br />

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8<br />

Kommunal<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs Kle<strong>in</strong>regionen<br />

können ab 2013 e<strong>in</strong>e<br />

neue För<strong>der</strong>ung für Kle<strong>in</strong>regionsmanager<br />

beantragen.<br />

Diese heißt „Kle<strong>in</strong>regionsmanagement<br />

2013+“ und<br />

um sie zu erhalten, muss e<strong>in</strong>e<br />

Kle<strong>in</strong>regionenstrategie<br />

verfasst werden. Dar<strong>in</strong> sollten<br />

die Ziele, Maßnahmen<br />

und Indikatoren be<strong>in</strong>haltet<br />

se<strong>in</strong>, die zeigen, wie sich die<br />

Region bis 2015 entwickeln<br />

wird. Ziel dieser Aktion ist<br />

die qualitätsorientierte Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>terkommunalenZusammenarbeit<br />

<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich. Un-<br />

Das alte Bettelverbot wurde gekippt, da <strong>auch</strong> das „stille“ Betteln<br />

verboten war.<br />

Salzburg: Kritik an Plänen für neues Bettelverbot<br />

Entwurf ist „Husch-Pfusch“?<br />

Der Entwurf für e<strong>in</strong> neues<br />

Bettelverbot <strong>in</strong> Salzburg sei<br />

e<strong>in</strong>e „Husch-Pfusch“-Aktion.<br />

Das kritisiert die Salzburger<br />

Bürgerlisten-Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ät<strong>in</strong><br />

Ingeborg Haller. Zur Er<strong>in</strong>nerung:<br />

Der Verfassungsgerichtshof<br />

hatte vor Kurzem<br />

das Bettelverbot <strong>in</strong> Salzburg<br />

als verfassungswidrig aufgehoben,<br />

da <strong>auch</strong> das nicht<br />

aggressive, „stille“ Betteln<br />

verboten war.<br />

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller<br />

habe jetzt nach e<strong>in</strong>em<br />

Bericht <strong>in</strong> den „Salz-<br />

THEMEN<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

Neue För<strong>der</strong>ung für nö. Regionen Zu wenig Plätze <strong>in</strong><br />

Start frei für<br />

„Kle<strong>in</strong>regionsmanagement 2013+“<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs Kle<strong>in</strong>regionen können ab Oktober 2012 den Antrag<br />

für die „Kle<strong>in</strong>regionsmanagement 2013+“-För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>reichen.<br />

terstützt werden mit dem<br />

Modell <strong>der</strong> Kompetenzaufbau<br />

im Management von<br />

Geme<strong>in</strong>dekooperationen<br />

und <strong>der</strong>en Steuerung.<br />

E<strong>in</strong>reichen können alle nie<strong>der</strong>österreichischenKle<strong>in</strong>regionen,<br />

unabhängig davon,<br />

ob sie bereits e<strong>in</strong> Regionsmanagement<br />

haben o<strong>der</strong><br />

burger Nachrichten“ im Eilverfahren<br />

und „ohne seriöse<br />

Diskussion“ e<strong>in</strong>en Entwurf<br />

nach dem Vorbild Ober -<br />

österreichs vorgelegt. Haller:<br />

„E<strong>in</strong>e abgekupferte Formulierung<br />

<strong>in</strong> die Begutachtung<br />

zu schicken, die noch<br />

dazu vom Höchstgericht als<br />

,sprachlich misslungen‘ bezeichnet<br />

wurde, belegt, dass<br />

Burgstaller überhaupt ke<strong>in</strong><br />

Engagement <strong>in</strong> dieser Sache<br />

hat und bloß schnell und<br />

ohne große Diskussion e<strong>in</strong><br />

neues Verbot will.“<br />

nicht. Term<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> 30.<br />

Oktober 2012 und <strong>der</strong> 30.<br />

April 2013. Je nachdem zu<br />

welchem Datum <strong>der</strong> Antrag<br />

gestellt wurde, beg<strong>in</strong>nt die<br />

För<strong>der</strong>ung mit 1. Jänner<br />

2013 o<strong>der</strong> 30. Oktober<br />

2013.<br />

Infos bei Mag. Kar<strong>in</strong> Peter,<br />

E-Mail: peter@noe-mitte.at<br />

L<strong>in</strong>zer Franken-Affäre<br />

Europäisches Semester: Empfehlungen für Österreich<br />

Grundsätzlich auf dem richtigen Weg<br />

Das Europäische Semester<br />

dient zur haushalts- und<br />

wirtschaftspolitischen Koord<strong>in</strong>ierung<br />

und dauert jeweils<br />

sechs Monate. Der<br />

Haushalt 2012 ist <strong>der</strong> erste,<br />

<strong>der</strong> unter dem Zeichen des<br />

Europäischen Semesters<br />

verabschiedet wurde. Am 6.<br />

Juli 2012 wurden nunmehr<br />

die Empfehlungen vom Rat<br />

<strong>der</strong> EU verabschiedet. Mit<br />

Annahme des neuen haushaltspolitischenKonsolidierungspakets<br />

wird Österreich<br />

grundsätzlich auf dem<br />

<strong>der</strong> Steiermark?<br />

Laut „News“ liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Steiermark die Betreuungsquote<br />

für unter Dreijährige<br />

bei zehn Prozent. Damit<br />

liegt dieses Bundesland an<br />

letzter Stelle im Län<strong>der</strong>vergleich.<br />

Das Burgenland rangiert<br />

sowohl bei <strong>der</strong> Betreuungsquote<br />

für unter Dreijährige,<br />

als <strong>auch</strong> bei <strong>der</strong> für<br />

Drei- bis Fünfjährige an <strong>der</strong><br />

Spitze, wenn man die Bundeslän<strong>der</strong><br />

ohne Wien vergleicht.<br />

Im „News“-Beitrag<br />

kommen zwei Frauen zu<br />

Wort, die aufgrund <strong>der</strong> Betreuungssituation<br />

den Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>stieg<br />

<strong>in</strong> den Beruf<br />

nicht schaffen. Bundes- und<br />

Landespolitiker schieben<br />

sich die Schuld für diese<br />

Zahlen gegenseitig zu.<br />

Match <strong>der</strong> Gutachter eskaliert<br />

Im Strafverfahren rund um<br />

L<strong>in</strong>zer Spekulationen zeichnet<br />

sich e<strong>in</strong> Schlagabtausch<br />

ab. L<strong>in</strong>z hat als mutmaßliches<br />

Opfer e<strong>in</strong> Privatgutachten<br />

des Schweizer Ökonomen<br />

Mart<strong>in</strong> Janssen vorgelegt.<br />

Janssen wi<strong>der</strong>legt dar<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Privatgutachten des<br />

Frankfurter Uni-Professors<br />

Mark Wahrenburg, das die<br />

Bawag e<strong>in</strong>geholt hat. Vor<br />

Kurzem legte die Bawag-Anwält<strong>in</strong><br />

Bett<strong>in</strong>a Knötzl e<strong>in</strong> Gegengutachten<br />

Wahrenburgs<br />

<strong>der</strong> Staatsanwaltschaft L<strong>in</strong>z<br />

vor. Laut OÖ Nachrichten<br />

„hauen sich die beiden Wissenschaftler<br />

Janssen und<br />

Wahrenburg ihre unterschiedlichenBerechnungsmethoden<br />

um die Ohren.“<br />

richtigen Weg h<strong>in</strong> zu nachhaltigeren<br />

öffentlichen F<strong>in</strong>anzen<br />

gesehen. Im Detail<br />

werden sieben Empfehlungen<br />

für Österreich ausgesprochen.<br />

Es wird angemerkt,<br />

dass es an konkreten<br />

Maßnahmen zur Rationalisierung<br />

<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Beziehungen<br />

zwischen Bund,<br />

Land und Kommunen fehlt.<br />

Mehr auf http://<br />

ec.europa.eu/europe2020/<br />

mak<strong>in</strong>g-it-happen/countryspecific-recommendations/<br />

<strong>in</strong>dex_en.htm


10<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Es unterstreicht die Stellung <strong>der</strong> Kommunen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Staatsganzen,<br />

dass Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer (vorne rechts) <strong>auch</strong> heuer<br />

wie<strong>der</strong> zahlreiche Ehrengäste aus allen<br />

Bereichen des öffentlichen Lebens<br />

begrüßen konnte, an <strong>der</strong> Spitze Bundespräsident<br />

He<strong>in</strong>z Fischer, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

bisherigen Amtszeit ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>detag<br />

ausgelassen hat (im Bild zwischen Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

LH Erw<strong>in</strong> Pröll und Vizekanzler<br />

Michael Sp<strong>in</strong>delegger).


Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 11<br />

59. Österreichischer Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

<strong>Selbstbewusst</strong><br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Krise</strong>


12<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Geme<strong>in</strong>den werden Rolle als „größter öffentlicher Investor“ gerecht<br />

„Wirtschaftsmotor“ Geme<strong>in</strong>de<br />

zieht <strong>auch</strong> während die <strong>Krise</strong><br />

Staatsschuldenkrise, Eurokrise, Stabilitätspakt, Vertrauensverlust <strong>der</strong><br />

Politik – es waren nicht gerade „Jubel-Themen“, die den 59. Österrei-<br />

chischen Geme<strong>in</strong>detag beherrschten. Dennoch war die Stimmung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> von rund 2000 Bürgermeister<strong>in</strong>nen und Bürgermeistern, Geme<strong>in</strong>-<br />

demandataren und Geme<strong>in</strong>debediensteten gefüllten Halle 5 des<br />

Tullner Messegeländes alles an<strong>der</strong>e als gedämpft.<br />

Herbert Waldhauser<br />

Die größte kommunalpolitische<br />

Veranstaltung Österreichs war<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Demonstration <strong>der</strong><br />

Geschlossenheit und strahlte gerade<br />

<strong>in</strong> dieser schwierigen Zeit<br />

e<strong>in</strong> gesundes <strong>Selbstbewusst</strong>se<strong>in</strong><br />

aus: „Hätten alle so gehandelt<br />

und gewirtschaftet wie die Geme<strong>in</strong>den,<br />

gäbe es überhaupt ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>Krise</strong>.“ Lob für die Kommunalpolitik<br />

gab es <strong>auch</strong> von den<br />

Vertretern des Bundes und <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong>. Es unterstreicht die Stellung<br />

<strong>der</strong> Kommunen <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Staatsganzen, dass Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Helmut<br />

Mödlhammer <strong>auch</strong> heuer wie<strong>der</strong><br />

zahlreiche Ehrengäste aus<br />

allen Bereichen des öffentlichen<br />

Lebens begrüßen konnte, an <strong>der</strong><br />

Spitze Bundespräsident Dr.<br />

He<strong>in</strong>z Fischer, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er bisherigen<br />

Amtszeit ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>detag<br />

ausgelassen hat. Die Bundesregierung<br />

war mit drei Mitglie<strong>der</strong>n<br />

vertreten, Vizekanzler und<br />

Außenm<strong>in</strong>ister Dr. Michael Sp<strong>in</strong>delegger,<br />

Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Dr.<br />

Claudia Schmied und Staatssekretär<br />

Sebastian Kurz, das Land<br />

Nie<strong>der</strong>österreich präsentierte<br />

Landeshauptmann Dr. Erw<strong>in</strong><br />

Pröll.<br />

Den Österreichischen Städtebund<br />

vertraten <strong>der</strong> Salzburger<br />

Bürgermeister Dr. He<strong>in</strong>z Schaden<br />

und Generalsekretär Dr.<br />

Thomas Wen<strong>in</strong>ger. Auch zahl -<br />

Die Bürgermeister, die sich gegen Zwangszusammenlegungen<br />

ausgesprochen haben, s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e Ortskaiser, die sich an Pfründen festklammern.<br />

Und die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger,<br />

die diese Fusionen mit deutlichen Mehrheiten<br />

abgelehnt haben, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Nostalgiker, die<br />

sich gegen den Fortschritt stemmen. Es s<strong>in</strong>d<br />

Menschen, die für ihre Heimat kämpfen.<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut Mödlhammer<br />

reiche Abgeordnete zu den gesetzgebenden<br />

Körperschaften<br />

waren nach Tulln gekommen, so<br />

NRAbg. Otto Pendl, <strong>der</strong> burgenländische<br />

Landtagspräsident<br />

Gerhard Steier, <strong>der</strong> 2. Präsident<br />

des steiermärkischen Landtages,<br />

Franz Majcen, und <strong>der</strong> NÖ VP-<br />

Klubobmann Klaus Schneeberger.<br />

Beson<strong>der</strong>s herzlich begrüßt<br />

wurde <strong>der</strong> Ehrenpräsident des<br />

Geme<strong>in</strong>debundes, Mag. Franz<br />

Rome<strong>der</strong>.<br />

Helmut Mödlhammer:<br />

Konkrete For<strong>der</strong>ungen<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer er<strong>in</strong>nerte am<br />

Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>er Rede an den aus<br />

dem Tullnerfeld stammenden<br />

Staatsvertrags-Außenm<strong>in</strong>ister<br />

Leopold Figl. Dieser habe <strong>in</strong> den<br />

chaotischen Wochen nach dem<br />

Ende des Weltkriegs als provisorischer<br />

nö. Landeshauptmann<br />

jede Gelegenheit genützt, h<strong>in</strong>aus<br />

<strong>in</strong> die Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

zu fahren, um den Menschen<br />

beim Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong><br />

lokalen Institutionen zu helfen.<br />

Weil er gewusst habe: „Nur<br />

wenn es <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

funktioniert, kann es <strong>auch</strong> im<br />

Land und im Bundesstaat funktionieren.“<br />

Das, so Mödlhammer,<br />

gelte <strong>auch</strong> heute, fast 70<br />

Jahre später.<br />

Dass Österreich die <strong>Krise</strong> bisher<br />

besser bewältigt habe als die<br />

meisten an<strong>der</strong>en Staaten, sei<br />

<strong>auch</strong> dem „Wirtschaftsmotor Geme<strong>in</strong>de“<br />

zu verdanken. Die<br />

Kommunen hätten gespart und<br />

als e<strong>in</strong>zige Gebietskörperschaft<br />

ausgeglichen bilanziert, seien<br />

aber dennoch ihrer Rolle als<br />

größter öffentlicher Investor gerecht<br />

geworden.<br />

E<strong>in</strong> schwerer Schlag für die Geme<strong>in</strong>den<br />

sei vor allem <strong>der</strong> Wegfall<br />

des Vorsteuerabzugs für ausgeglie<strong>der</strong>te<br />

Gesellschaften. Der<br />

Geme<strong>in</strong>debund habe e<strong>in</strong>e Aus-


Alle Fotos: KOMMUNAL/Boltz/Braun/Horvath<br />

nahmeregelung für Bau- und Sanierungsmaßnahmen<br />

im Schulund<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbereich gefor<strong>der</strong>t,<br />

also für Investitionen, die<br />

wie kaum e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e <strong>in</strong> die Zukunft<br />

weisen. Es sei paradox,<br />

wenn die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Nachmittagsbetreuung<br />

viel Geld <strong>in</strong> die Räumlichkeiten<br />

<strong>in</strong>vestieren müssen, während<br />

an<strong>der</strong>erseits diese Ausgaben<br />

gleich um 20 Prozent <strong>in</strong> die<br />

Höhe schnalzen.<br />

E<strong>in</strong> Bremsklotz für den Wirtschaftsmotor<br />

Geme<strong>in</strong>de sei <strong>auch</strong><br />

<strong>der</strong> „graue F<strong>in</strong>anzausgleich“.<br />

Das Instrument des Konsultationsmechanismus<br />

müsse offenbar<br />

geschärft werden, um „Sündenfälle“<br />

zu vermeiden, wie etwa<br />

bei <strong>der</strong> Eisenbahnkreuzungsverordnung.<br />

Bemerkenswert sei-<br />

en <strong>auch</strong> die „Rechenkunststücke“,<br />

die<br />

vom M<strong>in</strong>isterium angestellt<br />

wurden, um<br />

die zu erwartenden<br />

Kosten immer niedriger<br />

ersche<strong>in</strong>en zu lassen<br />

und damit den<br />

Konsultationsmechanismus<br />

auszuhebeln.<br />

Mödlhammer leitete daraus e<strong>in</strong>e<br />

konkrete For<strong>der</strong>ung ab:<br />

Jede Gesetzesvorlage, die <strong>auch</strong><br />

an<strong>der</strong>e Gebietskörperschaften<br />

betrifft, sollte h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

Start- und Folgekosten von e<strong>in</strong>er<br />

unabhängigen Stelle, etwa vom<br />

Rechnungshof, geprüft werden!<br />

Der Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

wie<strong>der</strong>holte <strong>auch</strong> die alte For<strong>der</strong>ung<br />

nach e<strong>in</strong>er Aufgabenreform,<br />

also nach klaren Regelungen,<br />

welche Gebietkörperschaft<br />

für welche Aufgaben zuständig<br />

ist und wie die F<strong>in</strong>anzierung<br />

sicherzustellen ist. Solange<br />

diese Kompetenzenregelung<br />

nicht angepackt werde, bleibe<br />

jede Diskussion über die Reform<br />

<strong>der</strong> Verwaltung leeres Gerede.<br />

Auf Grund ihrer guten, verant-<br />

Vertrauen wächst dort, wo die<br />

D<strong>in</strong>ge überschaubar s<strong>in</strong>d. Und<br />

dort s<strong>in</strong>d die Menschen <strong>auch</strong><br />

bereit, sich zu engagieren.<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 13<br />

Die riesige Halle 5 <strong>der</strong> Tullner Messe war fast bis auf den letzten Sitz- und Stehplatz gefüllt, als <strong>der</strong> Festakt zum 59. Österreichischen Geme<strong>in</strong>detag<br />

begann.<br />

wortungsbewussten und effizienten<br />

Arbeit, setzte Mödlhammer<br />

fort, hätten es die Geme<strong>in</strong>den<br />

verdient, als gleichberechtigte<br />

Partner behandelt zu werden,<br />

mit denen auf Augenhöhe<br />

zu verhandeln ist: „Wir for<strong>der</strong>n<br />

daher, dass nicht nur die Län<strong>der</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> die kommunalen<br />

Interessenvertretungen Verträge<br />

mit dem Bund abschließen können!“<br />

Geme<strong>in</strong>den als „Orte <strong>der</strong><br />

Wahrheit“<br />

Die Politik stehe vor gewaltigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, gleichzeitig<br />

sei das Ansehen <strong>der</strong> Politik und<br />

<strong>der</strong> Politiker durch die Verfehlungen<br />

e<strong>in</strong>iger und die<br />

Versäumnisse vieler auf e<strong>in</strong>en<br />

Tiefpunkt gesunken.<br />

Es werde <strong>in</strong> dieser<br />

schwierigen Situation<br />

<strong>in</strong> hohem Maß von den<br />

Geme<strong>in</strong>den abhängen,<br />

ob die westlichen po -<br />

litischen Systeme e<strong>in</strong>e<br />

Zukunft haben, betonte<br />

Mödlhammer und<br />

zitierte den renom-


14<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

mierten Ökonomen Klaus<br />

Schwe<strong>in</strong>sberg: „Die Geme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>heiten mit <strong>der</strong> größten<br />

Zukunft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Welt voller<br />

Unsicherheiten und Unwägbarkeiten.“<br />

Vertrauen entstehe dort, wo die<br />

D<strong>in</strong>ge überschaubar s<strong>in</strong>d, und<br />

dort seien die Menschen <strong>auch</strong><br />

bereit, sich zu engagieren. Im<br />

überschaubaren Bereich <strong>der</strong><br />

kle<strong>in</strong>en und mittleren Geme<strong>in</strong>den<br />

seien Offenheit und Transparenz<br />

unumgänglich, das mache<br />

sie zu „Orten <strong>der</strong> Wahrheit“.<br />

Auf ke<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en Ebene hätten<br />

die Bürger so viele Möglichkeiten,<br />

mitzureden und mitzuwirken.<br />

Es sei <strong>auch</strong> erwiesen,<br />

dass das Engagement <strong>der</strong> Bürger<br />

am stärksten <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den bis<br />

5000 E<strong>in</strong>wohnern sei.<br />

Das sei nur e<strong>in</strong>es von vielen Argumenten<br />

gegen zwangsweise<br />

Geme<strong>in</strong>defusionen. Größer bedeute<br />

noch lange nicht effizienter<br />

und billiger, eher sei das Gegenteil<br />

<strong>der</strong> Fall. Mödlhammer:<br />

„Somit kommen für uns Geme<strong>in</strong>dezusammenlegungen<br />

nur <strong>in</strong> Frage, wenn die<br />

betroffenen Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger das<br />

ausdrücklich wünschen!“<br />

Dieser Österreichische Geme<strong>in</strong>detag<br />

strahlt wie<strong>der</strong> Geschlossenheit,<br />

e<strong>in</strong>en optimistischen<br />

Grundton, aber <strong>auch</strong> das Wissen<br />

um die Schwierigkeiten aus.<br />

Das Vertrauen, das die Kommunalpolitiker<br />

nach wie vor genießen,<br />

müsse täglich neu erarbeitet<br />

werden. Kriterien dafür seien<br />

die drei „Hs“ Haltung, Haftung<br />

und H<strong>in</strong>gabe, die für die überwiegende<br />

Mehrheit <strong>der</strong> Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgermeister<br />

längst e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit<br />

seien, erklärte Präsident<br />

Mödlhammer und schloss mit e<strong>in</strong>em<br />

Appell: „Lasst die Kommunalpolitiker<br />

mit ihrer Bodenhaftung<br />

und ihrem Hausverstand<br />

ihre Arbeit tun. Bürdet ihnen<br />

nicht ständig neue Belastungen<br />

auf, son<strong>der</strong>n gebt ihnen den<br />

Freiraum und die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Mittel, die sie br<strong>auch</strong>en, um ge-<br />

Bundespräsident Dr. He<strong>in</strong>z Fischer<br />

„Über die gute Zusammenarbeit h<strong>in</strong>aus verb<strong>in</strong>det mich<br />

<strong>in</strong> Salzburg mit Helmut Mödlhammer <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e persönlich<br />

Freundschaft, die manchen <strong>in</strong> unseren Parteien gar<br />

nicht so recht ist.“ Bürgermeister Dr. He<strong>in</strong>z Schaden<br />

staltend zu wirken. Dann werden<br />

die Geme<strong>in</strong>den <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Zukunft<br />

ihre Aufgaben zum Wohle<br />

<strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

und zum Wohle unseres Heimatlandes<br />

Österreich erfüllen – als<br />

bürgernächste E<strong>in</strong>heit, die für<br />

die Men-<br />

schenHeimat und<br />

Lebensqualität<br />

schafft, als<br />

Wirtschaftsmotor<br />

sowie<br />

als ‚Orte<br />

<strong>der</strong> Wahrheit‘<br />

und<br />

Hohe Schule <strong>der</strong> Politik!“<br />

He<strong>in</strong>z Schaden: Gegen<br />

„Steuer auf Bildung“<br />

Die Grüße des Österreichischen<br />

Städtebundes überbrachte <strong>der</strong><br />

Salzburger Bürgermeister Dr.<br />

He<strong>in</strong>z Schaden. Er würdigte die<br />

gute Zusammenarbeit zwischen<br />

den beiden kommunalen Interessenverbänden.<br />

Die Kommunen<br />

seien e<strong>in</strong> Hort <strong>der</strong> Stabilität<br />

und <strong>der</strong> öffentlichen Institutionen,<br />

es sei ihnen gelungen, ihre<br />

F<strong>in</strong>anzen trotz <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> <strong>in</strong> Balance<br />

zu halten.<br />

Wie se<strong>in</strong> Vorredner beklagte er<br />

den Wegfall des Vorsteuerab-<br />

Dr. Herbert Waldhauser<br />

ist freier<br />

Publizist und<br />

Konsulent des<br />

Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

zugs bei Schul<strong>in</strong>vestitionen. Das<br />

sei e<strong>in</strong>e „Steuer auf Bildung“,<br />

die es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Republik, <strong>der</strong>en<br />

Zukunft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildung liegt,<br />

nicht geben dürfte. Er ersuche<br />

die Bundesregierung dr<strong>in</strong>gend,<br />

sich das noch e<strong>in</strong>mal zu überlegen.<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll: Die<br />

Ressourcen bündeln<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs Landeshauptmann<br />

Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll erklärte,<br />

gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong>ternationaler<br />

Turbulenzen, die bis auf<br />

die Geme<strong>in</strong>de durchschlagen,<br />

sei es notwendig, dass Bund,<br />

Län<strong>der</strong> und Geme<strong>in</strong>den eng zusammenarbeiten<br />

und ihre Ressourcen<br />

bündeln. Er sei überzeugt:<br />

„Geht es den Geme<strong>in</strong>den<br />

gut, dann geht es dem Land gut.<br />

Und geht es dem Land gut, dann<br />

geht es den Geme<strong>in</strong>den gut.“<br />

Die Geme<strong>in</strong>den seien f<strong>in</strong>anzielle<br />

Stabilisatoren und Keimzellen<br />

<strong>der</strong> demokratischen Arbeit, sie<br />

seien somit unersetzbar für das<br />

demokratische Gefüge. Sicher<br />

sei es notwendig, die Kostenstrukturen<br />

zu überdenken, aber<br />

es sei kurzsichtig, wie die Zentralisten<br />

die Demokratie ausschließlich<br />

am Geld zu messen.<br />

Nie<strong>der</strong>österreich bekenne sich<br />

zu e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit zwischen<br />

Geme<strong>in</strong>den, sei aber klar<br />

gegen zwangsweise Zusammenlegungen.<br />

Schließlich unterstrich <strong>der</strong> Landeshauptmann<br />

die Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den für das ehrenamtliche<br />

Engagement. Er betonte<br />

die Notwendigkeit, die Freiwilligentätigkeit<br />

hochzuhalten<br />

und warnte <strong>in</strong> Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Wehrpflicht-Debatte vor<br />

unbedachten Entscheidungen:<br />

„Wir br<strong>auch</strong>en Menschen, die<br />

bereit s<strong>in</strong>d, zu dienen, nicht nur<br />

zu verdienen.“<br />

He<strong>in</strong>z Fischer: Br<strong>auch</strong>en<br />

europäischen Diskurs<br />

Bundespräsident Dr. He<strong>in</strong>z Fischer<br />

bezeichnete den Geme<strong>in</strong>detag<br />

als willkommene Gelegenheit,<br />

mit vielen Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgermeistern <strong>in</strong> Kontakt<br />

zu kommen. Er besche<strong>in</strong>igte<br />

den Geme<strong>in</strong>den, dass sie es <strong>auch</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> geschafft haben, allen<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />

die kommunalen Leistungen <strong>der</strong>


Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 15<br />

Das Präsidium des Österreichischen Geme<strong>in</strong>detages: Leo Radakovits und Ernst Schmid (Burgenland), Ferd<strong>in</strong>and Vouk (Kärnten), Rupert<br />

Dworak und Alfred Riedl (Nie<strong>der</strong>österreich), Helmut Mödlhammer (Salzburg), Walter Leiss (Generalsekretär), Hans H<strong>in</strong>gsamer (Oberösterreich),<br />

Erw<strong>in</strong> Dirnberger (Steiermark), Ernst Schöpf (Tirol) sowie Harald Son<strong>der</strong>egger (Vorarlberg).<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge flächendeckend<br />

und <strong>in</strong> hoher Qualität zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Die europäische Schuldenkrise<br />

sei noch nicht zu Ende. Es seien<br />

jedoch e<strong>in</strong>ige wichtige Entscheidungen<br />

gefallen, die sich hoffentlich<br />

positiv auswirken sollten,<br />

verwies <strong>der</strong> Bundespräsident<br />

auf den Entschluss <strong>der</strong> Europäischen<br />

Zentralbank (EZB),<br />

Anleihen <strong>der</strong> <strong>Krise</strong>nlän<strong>der</strong> zu<br />

kaufen, und auf den positiven<br />

Beschluss des Deutschen Verfassungsgerichtshofs<br />

zum Rettungsfonds<br />

ESM. Die EZB bleibe<br />

natürlich weiter <strong>der</strong> Geldwertstabilität<br />

verpflichtet. Und die<br />

E<strong>in</strong>schränkungen, die die deutschen<br />

Verfassungsrichter festgeschrieben<br />

haben, um die Mitwirkung<br />

des Parlaments sicherzustellen,<br />

seien <strong>in</strong> Österreich bereits<br />

Teil des politischen Systems.<br />

Die Demokratien <strong>der</strong> westlichen<br />

Län<strong>der</strong> seien nationalstaatlich<br />

begründet, notwendig sei aber<br />

e<strong>in</strong> europäischer Diskurs: „Europäische<br />

Themen europaweit zu<br />

diskutieren, das haben wir noch<br />

nicht geschafft. Da gibt es noch<br />

Defizite.“<br />

Michael Sp<strong>in</strong>delegger:<br />

Mehr Demokratie wagen<br />

Vizekanzler und Außenm<strong>in</strong>ister<br />

Dr. Michael Sp<strong>in</strong>delegger dankte<br />

e<strong>in</strong>leitend allen Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgermeistern für<br />

ihre Arbeit. Als Sohn e<strong>in</strong>es<br />

langjährigen Bürgermeisters<br />

wisse er, wie<br />

anspruchsvoll und herausfor<strong>der</strong>nd<br />

dieses<br />

Amt sei, das e<strong>in</strong> starkes<br />

politisches Ethos erfor<strong>der</strong>t.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den seien<br />

das „pulsierende Herz unseres<br />

Heimatlandes<br />

Österreich“. Präsident<br />

Mödlhammer sei für<br />

ihn e<strong>in</strong> guter Partner<br />

mit Handschlagqualität.<br />

In Sachen Bürgernähe<br />

könne sich<br />

<strong>der</strong> Bund e<strong>in</strong>iges<br />

In Nie<strong>der</strong>österreich sagen wir e<strong>in</strong> klares Ja zur<br />

Zusammenarbeit zwischen Geme<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong><br />

klares Ne<strong>in</strong> zu zwangsweisen Zusammenlegungen.<br />

Landeshauptmann Dr. Erw<strong>in</strong> Pröll<br />

von den Geme<strong>in</strong>den abschauen,<br />

me<strong>in</strong>te Sp<strong>in</strong>delegger und deponierte<br />

drei Vorschläge, um die<br />

Brücke zwischen Bürgern und<br />

Bundespolitik zu stärken:<br />

3 Die Menschen ausführlicher<br />

<strong>in</strong>formieren, wofür ihr Steuergeld<br />

ausgegeben wird;<br />

3 im Wahlrecht die Persönlichkeitswahl<br />

stärker<br />

<strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund stellen,<br />

also die Vorzugsstimmeaufzuwerten;<br />

3 jedes<br />

Volksbegehren,<br />

das <strong>in</strong>s<br />

Parlament<br />

kommt,<br />

also<br />

mehr als<br />

100.000<br />

Unterschrif-


16 Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

ten erreicht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>sitzung<br />

wirklich ausführlich zu diskutieren.<br />

E<strong>in</strong>e dauerhafte Konsolidierung<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Haushalte sei<br />

unbed<strong>in</strong>gt<br />

notwendig,<br />

denn „auf ei-<br />

nem Schuldenberg kann man<br />

ke<strong>in</strong>e Zukunft aufbauen“. Zu<br />

den For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> kommunalen<br />

Interessenvertretungen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Bildungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

sprach <strong>der</strong> Vizekanzler e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>ladung aus: „Setzen wir uns<br />

zusammen und schauen wir,<br />

dass wir vielleicht doch noch e<strong>in</strong>e<br />

Lösung für den Vorsteuerabzug<br />

f<strong>in</strong>den.“ Wichtig sei es <strong>auch</strong>,<br />

e<strong>in</strong>e dauerhafte F<strong>in</strong>anzierung<br />

Geme<strong>in</strong>detag spendet<br />

Me<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung: Setzen wir uns<br />

zusammen und schauen wir, dass sich<br />

vielleicht doch noch e<strong>in</strong>e Lösung für<br />

den Vorsteuerabzug bei Bildungs -<br />

bauten f<strong>in</strong>det.<br />

Vizekanzler Dr. Michael Sp<strong>in</strong>delegger<br />

<strong>der</strong> Pflege nach 2014 sicherzustellen.<br />

Als Europam<strong>in</strong>ister bewertete<br />

Sp<strong>in</strong>delegger die Entscheidungen<br />

<strong>der</strong> letzten Tage – Anleihenkäufe<br />

durch die EZB, Spruch <strong>der</strong><br />

deutschen Verfassungsrichter,<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Wahl <strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landen<br />

– positiv.<br />

Um den Euro stabil zu<br />

halten bedürfe es <strong>der</strong><br />

Stabilität, aber <strong>auch</strong><br />

<strong>der</strong> Möglichkeit von<br />

Sanktionen gegen jene,<br />

die sich nicht an<br />

die Vere<strong>in</strong>barungen<br />

halten. E<strong>in</strong> Konvent<br />

solle über neue Regeln<br />

<strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Währungspolitik<br />

nachdenken. Sp<strong>in</strong>delegger for<strong>der</strong>te,<br />

<strong>auch</strong> mehr europäische<br />

Demokratie zu wagen, etwa<br />

durch e<strong>in</strong>e Direktwahl des Kommissionspräsidenten.<br />

Als Erfolg<br />

bezeichnete er die von ihm geme<strong>in</strong>sam<br />

mit dem Geme<strong>in</strong>debund<br />

gestartete Initiative zur Installierung<br />

von Europa-Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>äten<br />

– es gebe bereits mehr<br />

als 500.<br />

Sorgen bereite ihm die Zunahme<br />

von Naturkatastrophen und<br />

die Frage, ob es gel<strong>in</strong>gen wird,<br />

das ehrenamtliche Engagement<br />

zu erhalten. Auch um diese<br />

Grundsatzfrage gehe es bei <strong>der</strong><br />

Volksabstimmung am 20. Jänner<br />

2013.<br />

Auf Wie<strong>der</strong>sehen <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer schloss den<br />

Geme<strong>in</strong>detag mit Worten des<br />

Dankes an alle, die zum Erfolg<br />

<strong>der</strong> größten kommunalpolitischen<br />

Veranstaltung Österreichs<br />

beigetragen haben, an alle Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

und Bürgermeister,<br />

Geme<strong>in</strong>demandatare<br />

und Geme<strong>in</strong>debediensteten und<br />

an <strong>der</strong>en Angehörige sowie an<br />

die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger für<br />

das Vertrauen, das sie <strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />

entgegenbr<strong>in</strong>gen.<br />

Und mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>ladung:<br />

„Auf Wie<strong>der</strong>sehen am 12. und<br />

13. September 2013 beim<br />

60. Österreichischen Geme<strong>in</strong>detag<br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z!“<br />

Benefizkonzert br<strong>in</strong>gt 10.000 Euro für drei soziale Notfälle<br />

„E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Zeichen des<br />

Dankes“ setzten die Präsidenten<br />

<strong>der</strong> beiden nie<strong>der</strong>österreichischenGeme<strong>in</strong>devertreterverbände,<br />

Mag Alfred Riedl<br />

und Rupert Dworak. Sie übergaben<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Bundespräsident<br />

He<strong>in</strong>z Fischer, Vizekanzler<br />

Michael Sp<strong>in</strong>delegger<br />

und Landeshauptmann Erw<strong>in</strong><br />

Pröll 10.000 Euro, das Ergeb-<br />

nis des Benefizkonzerts zum<br />

Auftakt des Geme<strong>in</strong>detages <strong>in</strong><br />

Grafenegg (siehe Beitrag Seite<br />

18). Das Geld geht an:<br />

3 die Spendenplattform für<br />

die Opfer <strong>der</strong> Naturkatastrophe<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> steirischen Geme<strong>in</strong>de<br />

St. Lorenzen,<br />

3 den zweijährigen Emilian<br />

Berenter <strong>in</strong> Nüzi<strong>der</strong>s, Vorarlberg,<br />

<strong>der</strong> als schwerer Pflege-<br />

fall mit hohen Kosten im Ausland<br />

betreut werden muss,<br />

3 und den siebenjährigen Lukas<br />

Wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Pöchlarn, <strong>der</strong><br />

zum Vollwaisen geworden ist,<br />

nachdem er vor e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

die Mutter durch e<strong>in</strong> Krebsleiden<br />

und nunmehr <strong>auch</strong> den<br />

Vater durch die Sturmkatastrophe<br />

beim Mittelalterfest <strong>in</strong><br />

Pöchlarn verloren hat.


Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Die Resolution des 59. Geme<strong>in</strong>detages (Auszug)<br />

F<strong>in</strong>anzen, För<strong>der</strong>ungen und Freiwilligenarbeit<br />

E<strong>in</strong>stimmig verabschiedete <strong>der</strong> Bundesvorstand <strong>auch</strong> heuer wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Resolution. KOMMUNAL br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e gekürzte Version, <strong>der</strong> aus-<br />

führliche Text ist auf www.geme<strong>in</strong>debund.at nachzulesen.<br />

Verfassung<br />

Die Abschaffung des <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>dlichen<br />

Instanzenzuges bedeutet<br />

e<strong>in</strong>en tiefen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die<br />

Geme<strong>in</strong>deautonomie. Die Ausschaltung<br />

des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates/<br />

Geme<strong>in</strong>devorstandes aus <strong>der</strong> hoheitlichen<br />

Geme<strong>in</strong>deverwaltung<br />

im eigenen Wirkungsbereich ist<br />

<strong>auch</strong> demokratiepolitisch bedenklich,<br />

da diese demokratisch<br />

legitimierten Organe maßgeblichen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Verwaltungsführung<br />

im Bereich <strong>der</strong> Hoheitsverwaltung<br />

verlieren. Ihnen<br />

wird die Möglichkeit genommen,<br />

konfliktgeladene Verwaltungsverfahren<br />

rasch, bürgernah<br />

und unter E<strong>in</strong>beziehung aller<br />

Konfliktparteien fortzuführen<br />

und nach Möglichkeit <strong>auch</strong> konsensual<br />

abzuschließen.<br />

Geme<strong>in</strong>den und ihre Interessensvertretungen<br />

tragen den kooperativen<br />

Bundesstaat mit. Dennoch<br />

können Vere<strong>in</strong>barungen gemäß<br />

Art. 15a B-VG, <strong>auch</strong> wenn<br />

dadurch die Geme<strong>in</strong>den organisatorisch<br />

wie f<strong>in</strong>anziell betroffen<br />

s<strong>in</strong>d, <strong>der</strong>zeit nur von Bund und<br />

Län<strong>der</strong>n geschlossen werden.<br />

Die Geme<strong>in</strong>deautonomie ist e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> zentralen Wertentscheidungen<br />

des österreichischen Verfassungsrechts.<br />

Der Bundesvorstand<br />

des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

verlangt die Beibehaltung<br />

des <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>d -<br />

lichen Instanzenzuges als Ausdruck<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deautonomie<br />

und lehnt Tendenzen zur Abschaffung<br />

dieses Pr<strong>in</strong>zips mit<br />

Nachdruck ab.<br />

Der Bundesvorstand des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

for<strong>der</strong>t die Verantwortlichen auf<br />

Län<strong>der</strong>ebene auf, zu beachten,<br />

dass Geme<strong>in</strong>dezusammenlegungen<br />

im S<strong>in</strong>ne des Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zips<br />

und <strong>der</strong> kommunalen<br />

Selbstverwaltung nur mit Zustimmung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung aller<br />

an <strong>der</strong> Fusion beteiligten Geme<strong>in</strong>den<br />

möglich s<strong>in</strong>d. Zwangsfusionen<br />

werden vehement abgelehnt.<br />

Vollzugsbestimmungen <strong>in</strong> 15a-<br />

Verträgen müssen vom Grundsatz<br />

<strong>der</strong> Subsidiarität getragen<br />

se<strong>in</strong>, um für sachgerechte Lösungen<br />

entsprechenden Spielraum<br />

e<strong>in</strong>zuräumen.<br />

Der Bundesvorstand des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

for<strong>der</strong>t daher, dass die kommunalen<br />

Spitzenverbände <strong>in</strong> Stand<br />

gesetzt werden, um Verträge abzuschließen,<br />

die den Staatsverträgen<br />

zwischen Län<strong>der</strong>n bzw.<br />

Bund gem. Art 15a B-VG nachempfunden<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

Die Kommunalsteuer und die<br />

Grundsteuer müssen als bedeutende<br />

Grundpfeiler <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzen<br />

als ausschließliche<br />

Geme<strong>in</strong>deabgaben erhalten bleiben,<br />

bzw. ist die Grundsteuer<br />

endlich zu reformieren.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den dürfen nicht<br />

über den so genannten „grauen<br />

F<strong>in</strong>anzausgleich“ benachteiligt<br />

werden, <strong>in</strong>dem ihnen durch<br />

neue Gesetze die E<strong>in</strong>haltung<br />

kostentreiben<strong>der</strong> Standards<br />

überbürdet werden. Zur E<strong>in</strong>dämmung<br />

dieser Entwicklung<br />

muss von den gesetzgebenden<br />

Körperschaften die E<strong>in</strong>haltung<br />

<strong>der</strong> Instrumente des Konsultationsmechanismus<br />

e<strong>in</strong>gefor<strong>der</strong>t<br />

werden. Dafür muss Transparenz<br />

<strong>der</strong> Folgekosten und Verhandlungsbereitschaft<br />

<strong>auch</strong> bei Bund<br />

und Län<strong>der</strong>n herrschen. Die Geme<strong>in</strong>den<br />

leisten als Umsetzer<br />

von nationalen und europäischen<br />

Politiken die Basisarbeit<br />

und tragen die daraus entstehen-<br />

den Kosten. Oft s<strong>in</strong>d es Bundeso<strong>der</strong><br />

Landesnormen, aber <strong>auch</strong><br />

europäische Normen, die immer<br />

höhere Standards abverlangen<br />

und den Geme<strong>in</strong>den Kosten<br />

überwälzen.<br />

Erst jüngst sollte mit dem Vorschlag<br />

bundesweiter Qualitätsstandards<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung,<br />

die weit über das <strong>der</strong>zeitige<br />

Maximalniveau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n h<strong>in</strong>ausgehen, direkt<br />

<strong>in</strong> die kommunalen Haushalte<br />

e<strong>in</strong>gegriffen werden. Abgesehen<br />

von den Kostenfolgen führen<br />

<strong>der</strong>artige Standards dazu,<br />

dass das eigentliche Ziel e<strong>in</strong>es<br />

Ausbaus <strong>der</strong> <strong>in</strong>stitutionellen K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

und e<strong>in</strong>er besseren<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie<br />

nicht erreicht werden.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Beispiel für solche<br />

Kostentreiber ist die im Juni<br />

2012 erlassene Eisenbahnkreuzungsverordnung.<br />

Sie sieht e<strong>in</strong>e<br />

technische Sicherung unzähliger<br />

bislang nicht technisch gesicherter<br />

Kreuzungen vor. Berechnungen<br />

zufolge ergeben sich Kostenfolgen<br />

für die Geme<strong>in</strong>den als<br />

Straßenerhalter <strong>in</strong> Höhe e<strong>in</strong>es<br />

dreistelligen Millionenbetrages.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für kommunale Kostenschübe<br />

auf europäischer Ebene<br />

ist die von <strong>der</strong> EU-Kommission<br />

geplante Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> EU-<br />

Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie. Der<br />

Vorschlag verursacht zwar erhöhte<br />

Kosten für Untersuchungen<br />

o<strong>der</strong> zusätzliche Re<strong>in</strong>igungsmaßnahmen<br />

bei kommunalen<br />

Kläranlagen, bewirkt jedoch<br />

ke<strong>in</strong>e zusätzlichen Steuerungsmöglichkeiten<br />

zugunsten<br />

<strong>der</strong> Umwelt. E<strong>in</strong>zig die generierten<br />

Kosten hätte die Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

ohne e<strong>in</strong>en erzielten Vorteil<br />

zu tragen.<br />

Bundes- und Landesregierungen,<br />

aber <strong>auch</strong> die Mitglie<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

den gesetzgebenden Körperschaften<br />

auf Bundes- und Landesebene<br />

und im EU-Parlament<br />

werden aufgerufen, den Geme<strong>in</strong>den<br />

ke<strong>in</strong>e kostentreibenden<br />

und überschießende Standards<br />

aufzubürden und die Verpflichtungen<br />

aus dem Konsulta-<br />

17


18<br />

Fotos: Car<strong>in</strong>a Rumpold<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Resolution des 59. Geme<strong>in</strong>detages (Fortsetzung)<br />

tionsmechanismus im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />

Transparenz und <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit<br />

nachzukommen.<br />

För<strong>der</strong>ung kommunal<br />

wichtiger Sektoren<br />

Die För<strong>der</strong>ung und F<strong>in</strong>anzierung<br />

wichtiger Sektoren <strong>der</strong> kommunalen<br />

Aufgaben darf nicht zulasten<br />

<strong>der</strong> Kommunen reduziert<br />

werden. In kommunalen Schlüsseltechnologien<br />

müssen verstärkte<br />

För<strong>der</strong>ungen dafür Sorge tragen,<br />

um den ländlichen Raum zu<br />

stärken.<br />

Nach den Hochwasserereignissen<br />

dieses Sommers haben sich <strong>der</strong><br />

alp<strong>in</strong>e Schutzwasserbau und die<br />

Waldpflege zur Verr<strong>in</strong>gerung des<br />

Gefährdungspotenzials als politische<br />

Priorität für den ländlichen<br />

Raum <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufen.<br />

Diese präventiven Maßnahmen,<br />

ob nun als Bauprojekte o<strong>der</strong><br />

forstliche Arbeitsleistung, werden<br />

zu e<strong>in</strong>em Großteil von den<br />

Benefiz-Konzert <strong>in</strong> Grafenegg<br />

Geme<strong>in</strong>den getragen. Auch die<br />

Siedlungswasserwirtschaft hat<br />

e<strong>in</strong>en bedeutenden umweltpolitischen<br />

Nutzen und unterstützt die<br />

Geme<strong>in</strong>den im ländlichen Raum,<br />

an die Qualität <strong>in</strong> den Ballungsräumen<br />

anzuschließen.<br />

E<strong>in</strong>e verstärkte För<strong>der</strong>ung des<br />

ländlichen Raumes muss vor<br />

allem dafür sorgen, dass die<br />

Schlüssel<strong>in</strong>frastrukturen für<br />

e<strong>in</strong>en attraktiven Lebens- und<br />

Wirtschaftsraum im ländlichen<br />

Raum ausgebaut werden. Hier<br />

ist die zentrale Bedeutung <strong>der</strong><br />

flächendeckenden Breitbandversorgung<br />

zu erkennen, um die<br />

Gleichheit <strong>der</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> unserem Bundesgebiet zu<br />

gewährleisten.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Siedlungswasserwirtschaft<br />

und <strong>der</strong> Wildbachverbauung<br />

werden <strong>der</strong> Bund und<br />

die Län<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t, für e<strong>in</strong>e<br />

entsprechende Dotierung im S<strong>in</strong>ne<br />

des ausgewiesenen Bedarfs<br />

vorzusorgen.<br />

Stand<strong>in</strong>g Ovations und rote Rosen gab es für die Jungen Tenöre und<br />

das Rondo Vienna am 12. September abends <strong>in</strong> Grafenegg: Mehr als<br />

tausend begeisterte Musikgäste lauschten den Lie<strong>der</strong>n, angefangen<br />

von Mama Mia und Amaz<strong>in</strong>g Grace über De<strong>in</strong> ist me<strong>in</strong> ganzes Herz,<br />

e<strong>in</strong> letztes Lied und Ave Maria bis h<strong>in</strong> zum Tr<strong>in</strong>klied aus La Traviata.<br />

Begleitet wurde <strong>der</strong> Konzertabend von den humorvolllen Zwischene<strong>in</strong>lagen<br />

<strong>der</strong> Jungen Tenöre Hans Hitzeroth (42), Ilja Mart<strong>in</strong> (33) und<br />

Hubert Schmied (44).<br />

Nicht zuletzt den Spitzenleistungen dieser Künstler ist es zu verdanken,<br />

dass über 10.000 Euro an Spendengeld e<strong>in</strong>genommen werden<br />

konnten, die das schwere los zweier K<strong>in</strong><strong>der</strong> und e<strong>in</strong>es Ortes mil<strong>der</strong>n<br />

helfen (siehe <strong>auch</strong> Beitrag Seite 16)<br />

Der Bundesvorstand des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes for<strong>der</strong>t<br />

die Bundesregierung auf, die F<strong>in</strong>anzierung<br />

<strong>der</strong> Pflege über das<br />

Jahr 2014 h<strong>in</strong>aus zum Gegenstand<br />

von Verhandlungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> Gespräche zum neuen<br />

F<strong>in</strong>anzausgleich zu machen.<br />

Es s<strong>in</strong>d alle erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

zu treffen, dass die Grundsteuer<br />

als geme<strong>in</strong>deeigene Abgabe<br />

erhalten bleibt.<br />

Freiwilligenarbeit<br />

Der Bundesvorstand des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes for<strong>der</strong>t<br />

die Bundesregierung und die Landesregierungen<br />

auf, die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Freiwilligenarbeit<br />

und das ehrenamtliche Engagement<br />

<strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />

mit allen Mitteln zu erhalten, zu<br />

för<strong>der</strong>n und so zu gestalten, dass<br />

sich <strong>der</strong> ehrenamtliche und unentgeltliche<br />

Dienst am Geme<strong>in</strong>wesen<br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> Zukunft positiv entfalten<br />

kann.


Heiß her g<strong>in</strong>g es im Kremser Hotel Steigenberger bei <strong>der</strong> Arbeitstagung des Bundesvorstands des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes:<br />

Themen wie Wehrpflicht und Sozialjahr, aber <strong>auch</strong> Eisenbahnkreuzungsverordnung und Radarüberwachung erregten die Gemüter.<br />

Bundesvorstand des Geme<strong>in</strong>debundes tagte im Kremser „Steigenberger“<br />

Aus f<strong>in</strong>anzieller Sicht ist das e<strong>in</strong><br />

„durchwachsener Bericht“<br />

Mit diesen Worten beendete Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer se<strong>in</strong>en Bericht zur „Lage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den“ im Rahmen <strong>der</strong><br />

Bundesvorstandssitzung des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes.<br />

Themen wie Stabilitätspakt, Eisenbahnkreuzungen o<strong>der</strong> Radarüber -<br />

wachungen beherrschten die Szenerie.<br />

Vor allem das Thema F<strong>in</strong>anzen<br />

war – wie könnte es <strong>auch</strong> an<strong>der</strong>s<br />

se<strong>in</strong> – beherrschend. Wie Helmut<br />

Mödlhammer ausführte,<br />

seien die Erträge zwar gewachsen,<br />

was die Geme<strong>in</strong>den freut.<br />

Lei<strong>der</strong> müsse das Geld sofort für<br />

immer neue Ausgaben verwendet<br />

werden, sodass manchmal<br />

unterm Strich sogar we<strong>in</strong>iger<br />

herausschaue. Vor allem <strong>der</strong><br />

kommende Verlust des Vorsteuerabzugs<br />

schmerze ihn, so <strong>der</strong><br />

Präsident. Deshalb müsse man<br />

von e<strong>in</strong>em durchwachsenen Bericht<br />

sprechen.<br />

Relativ heftig wurde über die<br />

kommenden Landesverwaltungsgerichtshöfe<br />

diskutiert.<br />

Diese seien e<strong>in</strong> massiver E<strong>in</strong>griff<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

<strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>deautonomie –<br />

vor allem für das e<strong>in</strong>stufige Verfahren<br />

bei Bau-Angelegenheiten.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Themen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesvorstandssitzung waren<br />

die Jubiläumsfeiern zum 50.<br />

Jahrestag <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverfas-<br />

sungsnovelle mit dem spannenden,<br />

aber extravaganten Vortrag<br />

des Grazer Professors Pichler.<br />

Außerdem wurde die For<strong>der</strong>ung<br />

an die Bundesregierung erhoben,<br />

die Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> die 15a-<br />

Verhandlungen zum Thema<br />

„För<strong>der</strong>ungen“ e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die Resolution (Auszüge<br />

davon auf den Seiten 8<br />

und 10) fand <strong>auch</strong> die For<strong>der</strong>ung<br />

nach Unterstützung <strong>der</strong><br />

Freiwilligenarbeit.<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte konnte<br />

Helmut Mödlhammer <strong>auch</strong> berichten:<br />

Die Initiative „familienfreundliche<br />

Geme<strong>in</strong>de“ entwickle<br />

sich sehr gut weiter.<br />

Das Präsidium des Geme<strong>in</strong>debundes: Die Vize-Präsidenten Rupert Dworak und Alfred Riedl,<br />

Präsident Helmut Mödlhammer sowie Generalsekretär Walter Leiss.<br />

19


20<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Stangl Re<strong>in</strong>igungstechnik GmbH ist im Bereich<br />

Kommunaltechnik mit Kehrmasch<strong>in</strong>en,<br />

Geräteträgern, Hubarbeitsbühnen<br />

sowie den hochwertigen Kommunal-<br />

Transportern vertreten. Zudem ist <strong>der</strong> Bereich<br />

Geräteträger BBG-gelistet – was<br />

zahlreiche Delegationen aus den Geme<strong>in</strong>den<br />

(oben im Bild die aus dem nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

Bad Erlach) anlockte.<br />

Bild rechts: Am nächsten Tag schaute<br />

dann Bürgermeister und NR Hans Rädler<br />

(ganz rechts) vorbei – und er brachte<br />

Vizekanzler Michael Sp<strong>in</strong>delegger mit.<br />

Der Stand <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Apothekerkammer, die die vielfältige<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Apotheke für<br />

die Geme<strong>in</strong>den und die Bevölkerung<br />

aufzeigte, war e<strong>in</strong> Besuchermagnet.<br />

Auch Bundespräsident<br />

He<strong>in</strong>z Fischer (Mitte) schaute vorbei.<br />

Und nicht nur er <strong>in</strong>formierte<br />

sich, <strong>auch</strong> viele Mandatare aus<br />

den Geme<strong>in</strong>den (kle<strong>in</strong>es Bild).<br />

Oben: Manche <strong>der</strong> Besucher haben das<br />

„Eis aus Plastik“ – zu testen am Stand<br />

von Kommunalbedarf – wohl nicht ganz<br />

ernst genommen. Aber Gottseidank ist<br />

nichts passiert, und beim zweiten Anlauf<br />

gelang auf <strong>der</strong> Kunsteis-Unterlage von<br />

„GreenIce“ e<strong>in</strong> glatter Zehner (unten).<br />

Oben: Volles Haus<br />

beim Elektronik-Spezialisten<br />

Ing. Robert<br />

Sierzega sen. (Sitz <strong>in</strong><br />

Then<strong>in</strong>g <strong>in</strong> OÖ, Elektronik<br />

für Verkehrssicherheit,<br />

Radar, LED<br />

Displays, Verkehrszählgeräte). NÖ-LHStv. Wolfgang Sobotka<br />

(oben) kam vorbei, aber vor allem Geme<strong>in</strong>de-Delegationen<br />

(kle<strong>in</strong>es Bild) wie jene aus dem steirischen Thannhausen mit<br />

Bürgermeister Gottfried He<strong>in</strong>z (<strong>der</strong> Hühne mit Hut) an <strong>der</strong><br />

Spitze besuchten den Stand laufend.


Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 21<br />

Kommunalverlag-Chef Michael Zimper, die Geme<strong>in</strong>debund-Vizepräsidenten Rupert Dworak und Alfred<br />

Riedl, Präsident Helmut Mödlhammer, NÖ-Landesrät<strong>in</strong> Petra Bohuslav, Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk<br />

und Geme<strong>in</strong>debund-General Walter Leiss eröffneten den ersten Kommunalmesse-Praxistag.<br />

Erster Kommunalmesse-Praxistag eröffnet<br />

Lasst uns die Latte hoch legen<br />

E<strong>in</strong> vollzähliges Geme<strong>in</strong>debund-Präsidium, e<strong>in</strong>e zufriedene Wirtschafts-<br />

landesrät<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> glücklicher Bürgermeister und e<strong>in</strong> strahlen<strong>der</strong> Verlags-<br />

chef waren die Hauptfiguren e<strong>in</strong>es Meilenste<strong>in</strong>s <strong>der</strong> Kommunalmesse:<br />

Der Eröffnung des ersten Praxistages <strong>der</strong> Messe.<br />

Während Verlagschef Michael<br />

Zimper die Prom<strong>in</strong>enz – Landesrät<strong>in</strong><br />

Petra Bohuslav und die Geme<strong>in</strong>debund-PräsidentenHelmut<br />

Mödlhammer, Alfred Riedl<br />

und Rupert Dworak sowie Tullns<br />

Bürgermeister Peter Eisenschenk<br />

– begrüßte, hieß <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

die Aussteller<br />

willkommen. „Sie s<strong>in</strong>d<br />

es, die die Messe erst möglich<br />

machen, und sie s<strong>in</strong>d es <strong>auch</strong>,<br />

die den Geme<strong>in</strong>de das Werkzeug<br />

<strong>in</strong> die Hand geben. Ohne<br />

die Partnerschaft Wirtschaft<br />

und Geme<strong>in</strong>den würde das<br />

Land nicht so richtig funktionieren<br />

können.“<br />

In höchsten Tönen lobte<br />

Mödlhammer dann die gewal-<br />

tigen Entwicklungsschritte, die<br />

Nie<strong>der</strong>österreich gemacht hat.<br />

„Vor 20 Jahren war hier karges<br />

Land – und heute blüht hier alles.<br />

Und gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Blumenstadt<br />

Tulln soll diese Partnerschaft<br />

blühen.“<br />

Im Beson<strong>der</strong>en freute sich Helmut<br />

Mödlhammer <strong>auch</strong> über die<br />

Wenn so e<strong>in</strong> schönes Lob von<br />

e<strong>in</strong>em Salzburger kommt,<br />

dann muss das stimmen.<br />

Petra Bohuslav über die gute<br />

Kooperation zwischen Land<br />

und Geme<strong>in</strong>den, die die gute<br />

Entwicklung Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

möglich machen<br />

NÖ-Wirtschafts- und Sportlandes -<br />

rät<strong>in</strong> Petra Bohuslav machte nicht<br />

nur bei <strong>der</strong> Eröffnung e<strong>in</strong>e gute Figur,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> beim Eisstockschießen:<br />

Mit perfektem Schwung<br />

beför<strong>der</strong>te sie den Stock <strong>in</strong>s Ziel.


22<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

geme<strong>in</strong>same Tagung mit dem<br />

Fachverband <strong>der</strong> leitenden Geme<strong>in</strong>debediensteten<br />

(FLGÖ) –<br />

<strong>auch</strong> das e<strong>in</strong> Novum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> Kommunalmesse.<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs Wirtschaftsund<br />

Sportlandesrät<strong>in</strong> Petra Bohuslav<br />

gab die Komplimente<br />

umgehend zurück: „Wenn so e<strong>in</strong><br />

schönes Lob von e<strong>in</strong>em Salzburger<br />

kommt, dann muss das stimmen.“<br />

„Erst die gute Kooperation<br />

zwischen Land und Geme<strong>in</strong>den<br />

würde die gute Entwicklung<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs möglich machen“,<br />

so Bohuslav. Und die Tat-<br />

Auch e<strong>in</strong> Besuchermagnet: Hier besucht e<strong>in</strong>e Delegation<br />

<strong>der</strong> Marktgeme<strong>in</strong>de Grafenegg den Stand <strong>der</strong> Hydro-Ingenieure,<br />

die auf <strong>der</strong> Messe u. a. ihren Kanalspülkombi<br />

mit Zubehör, verschiedene Kanalkameras und e<strong>in</strong>en Leitungskataster<br />

für Geme<strong>in</strong>den präsentierten.<br />

sache, dass „98 Prozent <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreicher/<strong>in</strong>nen<br />

mit den<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen im Land<br />

hoch zufrieden s<strong>in</strong>d, ist <strong>auch</strong> e<strong>in</strong><br />

Resultat dieser Zusammenarbeit.<br />

O<strong>der</strong> es liegt am Charme<br />

<strong>der</strong> Präsidenten ...“, scherzte Bohuslav<br />

und erntete damit schallendes<br />

Gelächter.<br />

Zum Schluss ihrer Rede, mit <strong>der</strong><br />

sie die Messe offiziell eröffnete,<br />

spielte sie den Ball weiter: „Im<br />

kommenden Jahr s<strong>in</strong>d die Oberösterreicher<br />

an <strong>der</strong> Reihe mit<br />

dem Geme<strong>in</strong>detag: Lasst’s uns<br />

für sie die Latte hoch legen!“<br />

Oben: Verdienter Lohn nach getaner<br />

Arbei: KOMMUNAL-Mädl Petra, Alfred<br />

Riedl, Rupert Dworak, Wolfgang<br />

Viehauser, Petra Bohuslav und<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Chef Helmut<br />

Mödlhammer.<br />

L<strong>in</strong>ks: Alfred Riedl erledigt se<strong>in</strong>en<br />

Job bravourös, bestens assistiert<br />

von Hypo-Nie<strong>der</strong>österreich-<br />

Mann Wolfgang<br />

Viehauser.<br />

Die sportlichen Vorarlberger aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Bludenz<br />

(kle<strong>in</strong>es Bild) haben nicht nur die neuen Tretroller ausprobiert,<br />

sie testeten <strong>auch</strong> die praktischen Abstellsysteme<br />

von „Rollerstopp“. Dieser Scooterstän<strong>der</strong> ermöglicht<br />

es, Tretroller mit e<strong>in</strong>em Handgriff geordnet und sicher zu<br />

parken und zusätzlich mit e<strong>in</strong>em handelsüblichen Vorhängeschloss<br />

gegen Diebstahl zu schützen.<br />

Die Prochaska Handels GmbH vertreibt Traktoren <strong>der</strong><br />

Marke Kioti sowie Rasenmäher für den kommunalen E<strong>in</strong>satz<br />

– dementsprechen hoch war die Frequenz <strong>der</strong> Besucher.<br />

Vor allem die Praktiker aus den Geme<strong>in</strong>den wollten<br />

<strong>in</strong>formiert werden .<br />

Der Praxistag lockte Scharen von <strong>in</strong>teressierten Geme<strong>in</strong>debediensteten nach<br />

Tulln: Andresas Kummer von AM-Laser <strong>in</strong>formiert die Besucher aus Bruck an<br />

<strong>der</strong> Leitha über die GPS-Systeme zur Vermessung, die Vermessungsgeräte<br />

und die T<strong>auch</strong>pumpen aus se<strong>in</strong>em Angebot.


Alle Fotos: KOMMUNAL / Bolz / Braun / Horvath<br />

Humor bewies Bundespräsident He<strong>in</strong>z Fischer am Stand<br />

von LixTech (Sitz <strong>in</strong> Regau/OÖ). Die jüngste Tochter <strong>der</strong><br />

abatec group bietet qualitativ hochwertige,bedarfsoptimierte<br />

und <strong>in</strong>telligente LED-Beleuchtungskörper <strong>in</strong>klusive<br />

Planung an und bewarb dies auf <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

mit e<strong>in</strong>em Model – und e<strong>in</strong>em ziemlich großen.<br />

Wisag ist e<strong>in</strong> Dienstleistungsunternehmen <strong>in</strong> den Branchen<br />

Security, Facility Management, Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

und Inhouse-Logistik. Kommunen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>er ihrer Entwicklungsmärkte.<br />

Sie bieten hier von <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung von<br />

Gebäuden bis zur Bewachung alles an. Hier besucht<br />

LHStv. Wolfgang Sobotka mit den Chefs <strong>der</strong> nö. Geme<strong>in</strong>devertreterverbände<br />

den Stand.<br />

Vizekanzler Michael Sp<strong>in</strong>delegger und nö GVV-VP-Vizepräsident<br />

Karl Moser (ganz rechts) am Stand des Masch<strong>in</strong>enr<strong>in</strong>gs,<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 23<br />

Oktoberfest <strong>in</strong> Tulln<br />

Abendlicher Höhepunkt des Mittwoch war das FLGÖ-Oktoberfest am Messegelände:<br />

Ganz offensichtlich gehört das „Bierfasslanschlagen“ nicht zu den<br />

normalen Tätigkeiten von Franz Haugenste<strong>in</strong>er: Der neue FLGÖ-Chef nahm’s<br />

aber gelassen – dem Bier wars egal, es hat <strong>auch</strong> so gut geschmeckt (unten).<br />

„O’zapft is!“Der erste Schluck gehörte den Hauptakteuren Franz Mandl<br />

von <strong>der</strong> nö. GemDat, Franz Haugenste<strong>in</strong>er, Hannes Pirker von Austrolux,<br />

Kommunalverlags-Chef Michael Zimper, Christian Koch von <strong>der</strong> Hypo NÖ<br />

und Christian Grottenthaler von WRS.<br />

Die „Kathr<strong>in</strong>-Zettl-Parodie“ von Moitzi & Schwab war <strong>der</strong> Brüller – im wahrsten<br />

S<strong>in</strong>n des Wortes flossen Tränen bei so manchem Lachanfall. Damit nicht<br />

genug, erwiesen sich manche Salzburger Gäste zu den Klängen des „Ra<strong>in</strong>ermarsches“,<br />

gespielt von den „Aspanger Spitzbuam“, als echte „Gipfelstürmer“.


24<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Zwei Umfragen und e<strong>in</strong>e bedenkliche Tatsache<br />

Die „Politik“ hat<br />

e<strong>in</strong> Imageproblem<br />

Auf <strong>der</strong> traditionellen Pressekonferenz des Geme<strong>in</strong>de-<br />

bundes zeichneten Helmut Mödlhammer, Alfred Riedl<br />

und Rupert Dworak e<strong>in</strong> gemischtes Bild: E<strong>in</strong>erseits ist<br />

<strong>der</strong> Vertrauensvorspung <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>depolitiker riesig,<br />

aber an<strong>der</strong>erseits wollen 30 Prozent <strong>der</strong> amtierenden<br />

Bürgermeister nicht wie<strong>der</strong> antreten.<br />

In e<strong>in</strong>er Blitzumfrage durch das<br />

Me<strong>in</strong>ungsforschungs<strong>in</strong>stitut<br />

OGM hat <strong>der</strong> Österreichische<br />

Geme<strong>in</strong>debund im Vorfeld des<br />

Geme<strong>in</strong>detages die Stimmungs-<br />

lage bei <strong>der</strong> Bevölkerung über<br />

die politischen Ebenen erheben<br />

lassen. „Wir haben das <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren immer wie<strong>der</strong> abfragen<br />

lassen“, erklärte dazu Ge-<br />

Detailbericht „Geme<strong>in</strong>dekooperationen“<br />

Gerammelt voll war <strong>der</strong> Presseraum <strong>der</strong> Tullner Messe,<br />

als die Geme<strong>in</strong>debund-Spitzen Helmut Mödlhammer, Alfred<br />

Riedl und Rupert Dworak (im Bildh<strong>in</strong>tergrund) die<br />

brandaktuellen Studie vorstellten.<br />

Nie<strong>der</strong>österreich ist Kooperations-Vorreiter<br />

Immer neue Aufgaben und saftige<br />

Kostensteigerungen bei s<strong>in</strong>kenden<br />

E<strong>in</strong>nahmen machen<br />

<strong>auch</strong> den Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich<br />

schwer zu schaffen.<br />

Die Geme<strong>in</strong>devertreterverbände<br />

von ÖVP und SPÖ haben den<br />

Bedarf an nachhaltigen Reformen<br />

im Kommunalbereich erkannt.<br />

VP-GVV-Präsident Alfred<br />

Riedl: „Unsere Antwort heißt<br />

kooperieren – und nicht<br />

zwangsfusionieren. Wir <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich<br />

haben dafür <strong>auch</strong><br />

e<strong>in</strong> tolles Anreizmodell als Unterstützung<br />

vom Land bekommen.<br />

Damit bleiben die Heimatgeme<strong>in</strong>de,<br />

<strong>der</strong> Heimatbürgermeister<br />

und bleiben viele bewährte<br />

Mandatare erste Ansprechpartner<br />

für Ihre Bürger.<br />

Und bei Verwaltungsangelegenheiten,<br />

bei <strong>der</strong> Gebührene<strong>in</strong>hebung,<br />

beim Kanal o<strong>der</strong> <strong>auch</strong> bei<br />

Betriebsansiedelungen o<strong>der</strong> Anschaffungen<br />

wird zukünftig<br />

noch stärker zusammengearbeitet.<br />

Das sichert die soziale B<strong>in</strong>dung<br />

und ist gleichzeitig wirt-<br />

schaftlich effizient.“<br />

Das Paket im Detail:<br />

1. Das Land stellt e<strong>in</strong>e<br />

För<strong>der</strong>ung von<br />

30 Millionen Euro<br />

für Kooperationsprojekte<br />

von Geme<strong>in</strong>den<br />

zur Verfügung.<br />

2. Als Service für<br />

Kooperationen werden<br />

den Geme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong> Hauptkoord<strong>in</strong>ator<br />

und fünf Projektverantwortliche<br />

für Regionen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Abteilung Geme<strong>in</strong>den<br />

angeboten.<br />

3. Verpflichtende<br />

„Kooperations-<br />

Checks“ für alle Investitionsprojekte<br />

s<strong>in</strong>d vorgesehen.<br />

Alfred Riedl: „Was<br />

wir dabei allerd<strong>in</strong>gs nicht wollen,<br />

ist Kooperation um jeden<br />

Preis. Stattdessen setzen wir auf<br />

Kooperation <strong>der</strong> Effizienz willen.<br />

Deswegen wird bei Geme<strong>in</strong>-<br />

Alfred Riedl, Bürgermeister von<br />

Grafenwörth, Präsident des nö.<br />

Geme<strong>in</strong>devertreterverbandes<br />

<strong>der</strong> VP und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debund.<br />

me<strong>in</strong>debund-Chef Mödlhammer.<br />

Zum Teil könne man die Ergebnisse<br />

daher vergleichen und<br />

Trends ablesen. Die Frage „Welcher<br />

politischen Ebene vertrauen<br />

Sie am meisten?“ beantwor-<br />

devorhaben <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Kooperations-Check nicht nur<br />

die Möglichkeit <strong>der</strong> Kooperation<br />

ausgelotet, son<strong>der</strong>n sehr wohl<br />

<strong>auch</strong>, ob die Kooperation o<strong>der</strong><br />

vielmehr e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zeldurchführung<br />

im Moment und auf die Lebensdauer<br />

des Projektes hochgerechnet<br />

„effizienter“ ist. Effizienz<br />

durch Zusammenarbeit<br />

steht für uns im Vor<strong>der</strong>grund.“<br />

Details zum nö. Geme<strong>in</strong>dekooperationsmodell<br />

auf<br />

ww.geme<strong>in</strong>debund.at<br />

Derzeit laufen <strong>in</strong> neun nö. Bezirken<br />

(Amstetten, Gmünd, Melk,<br />

Mödl<strong>in</strong>g, Neunkirchen,<br />

Schrems, Tulln,<br />

Waidhofen/Thaya, Wr. Neustadt)<br />

neue große Kooperationsprojekte<br />

an. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben<br />

s<strong>in</strong>d die Bezirke Mödl<strong>in</strong>g<br />

(„Smart District Mödl<strong>in</strong>g“)<br />

und Tulln, wo sich jeweils alle<br />

Bezirksgeme<strong>in</strong>den um neue Kooperationsmöglichkeitenbemühen.<br />

Bis 2013 sollen dann die<br />

ersten Ergebnisse vorliegen.


ten 39 Prozent mit: „Me<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de“.<br />

23 Prozent vertrauen<br />

den Bundeslän<strong>der</strong>n am meisten,<br />

nur neun Prozent vertrauen <strong>der</strong><br />

Bundesebene, sechs Prozent <strong>der</strong><br />

EU-Ebene. Trotz des für uns erfreulichen<br />

Ergebnisses muss<br />

man schon anmerken, dass <strong>der</strong><br />

generelle Frust über die Politik<br />

<strong>auch</strong> auf diesen Index stark<br />

durchschlägt,“ so <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund-Chef.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit dem renommierten<br />

Beratungshaus PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC) hat <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>debund die heimischen<br />

Bürgermeister/<strong>in</strong>nen zum „Berufsbild<br />

Bürgermeister“ befragt.<br />

Dabei gaben 88 Prozent <strong>der</strong><br />

rund 500 befragten Ortschefs<br />

an, dass sich ihr Aufgabengebiet<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren vergrößert<br />

hat. Verkle<strong>in</strong>ert hat sich das Pen-<br />

Wenn die Anfor<strong>der</strong>ungen steigen, dann<br />

steigt <strong>auch</strong> das Bedürfnis nach mehr<br />

Schulungsangeboten.<br />

Alfred Riedl & Rupert Dworak, Vizepräsidenten<br />

des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

sum de facto bei niemandem.<br />

Aber das Gravieren<strong>der</strong>e sei die<br />

Tatsache, dass rund e<strong>in</strong> Drittel<br />

(29 Prozent) <strong>der</strong> amtierenden<br />

BürgermeisterInnen nicht mehr<br />

kandidieren will.<br />

Wenig überraschend, aber umso<br />

wichtiger ist daher die bei <strong>der</strong><br />

Umfrage geäußerte For<strong>der</strong>ung<br />

nach mehr und besseren Ausbildungsangeboten<br />

für Amtsträger.<br />

„Wenn die Anfor<strong>der</strong>ungen steigen,<br />

dann steigt <strong>auch</strong> das Bedürfnis<br />

nach mehr Schulungsangeboten“,<br />

sagen die beiden Ge-<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 25<br />

me<strong>in</strong>debund-Vizes Alfred Riedl<br />

und Rupert Dworak. „E<strong>in</strong> großer<br />

Teil <strong>der</strong> Kollegen würde sogar<br />

verpflichtende Schulungen begrüßen.“<br />

Dies sei nicht nur bei<br />

Amtsantritt e<strong>in</strong> Thema, „wichtig<br />

ist, dass es ähnlich wie bei den<br />

leitenden Bediensteten e<strong>in</strong> permanentes<br />

Angebot an Aus- und<br />

Kommentar „Berufsbild Bürgermeister“<br />

Arbeitsgruppe „Bürgermeister<br />

2050“ wurde <strong>in</strong>itiiert<br />

„Die jetzt aktuell vom Geme<strong>in</strong>debund<br />

präsentierte Studie Berufsbild<br />

Bürgermeister zeichnet lei<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong> sehr dramatisches Bild.<br />

Fast 90 Prozent <strong>der</strong> österreichischen<br />

Bürgermeister geben dar<strong>in</strong><br />

an, dass sich ihr Aufgabenfeld<br />

eklatant zum Nachteil verän<strong>der</strong>t<br />

hat. E<strong>in</strong> sattes Drittel <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Amts<strong>in</strong>haber will bei <strong>der</strong><br />

nächsten Wahl nicht mehr antreten.<br />

Aber nicht aus Altersgründen,<br />

son<strong>der</strong>n weil die Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

die dieses so wichtige<br />

Amt mit sich br<strong>in</strong>gt, ständig steigen.<br />

In vielen persönlichen Gesprächen<br />

erfahre ich – und <strong>auch</strong><br />

aus eigener Erfahrung weiß ich<br />

nur zu gut–, dass sich das Aufgabenfeld<br />

von <strong>der</strong> Funktion des<br />

Amtsmannes h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em professionellen<br />

Kommualmanager wandelt.<br />

Deshalb glaube ich, dass es<br />

höchste Zeit ist, das Berufsbild<br />

Bürgermeister <strong>in</strong>tensiv zu diskutieren<br />

und neu zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

Wie schaut dieser Beruf<br />

<strong>in</strong> 30, 40 Jahren aus?<br />

Im Namen <strong>der</strong> sozialdemokratischen<br />

Fraktion werde ich<br />

deshalb im ÖsterreichischenGeme<strong>in</strong>debund<br />

die<br />

E<strong>in</strong>setzung e<strong>in</strong>er<br />

überparteilichen Arbeitsgruppe<br />

unter dem<br />

Titel „Bürgermeister 2050“<br />

<strong>in</strong>itiieren, die sich <strong>in</strong>tensiv und<br />

nachhaltig mit dem Berufsbild des<br />

Bürgermeisters <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt. Unsere Bürgermeister<br />

und Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

br<strong>auch</strong>en e<strong>in</strong>e profunde Ausbildung<br />

mittels verpflichten<strong>der</strong> Schulungen<br />

und Kurse, um sie zu ech-<br />

Weiterbildung gibt“, so Riedl.<br />

„Hier s<strong>in</strong>d wir vom Geme<strong>in</strong>debund<br />

schon <strong>in</strong> sehr konkreten<br />

Gesprächen, um Ausbildungsschienen<br />

zu öffnen, die <strong>auch</strong> für<br />

die Zeit nach dem Bürgermeisteramt<br />

wertvoll s<strong>in</strong>d.“<br />

www.geme<strong>in</strong>debund.at<br />

ten Kommunalmanagern zu machen.<br />

Denn es ist klar, Geme<strong>in</strong>den<br />

mit Millionen-Budgets s<strong>in</strong>d de<br />

facto Unternehmen, die – wie <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Privatwirtschaft – sparsam<br />

und effizient zu führen s<strong>in</strong>d. Dieser<br />

Diskussionsprozess hat sich<br />

aber <strong>auch</strong> damit zu beschäftigen,<br />

welche sozialen Absicherungen<br />

wir den Bürgermeistern zukommen<br />

lassen. Und ich denke, man<br />

ist gut beraten, den Bürgermeistern<br />

ab e<strong>in</strong>er gewissen Geme<strong>in</strong>degröße,<br />

ab etwa 5000 E<strong>in</strong>wohnern,<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e hauptamtliche Stellung<br />

zukommen zu lassen, weil diese<br />

oft ihren Beruf aufgeben müssen,<br />

um ihr verantwortungsvolles Amt<br />

ausüben zu können.“<br />

Rupert Dworak, Bürgermeister von<br />

Ternitz <strong>in</strong> NÖ, Präsident des sozialdemokratischenGeme<strong>in</strong>devertreterverbandes<br />

<strong>in</strong> NÖ und Vizepräsident<br />

des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes.


26<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Eisstock-Eishockey-Event<br />

GreenIce – Top Hit für Geme<strong>in</strong>den<br />

Die Brü<strong>der</strong> Clemes und Mart<strong>in</strong> Stangelberger,<br />

beides Spieler des EHC<br />

Tulln, waren die ersten (Profi-)-Tester<br />

<strong>der</strong> GreenIce-Fläche. Ihr E<strong>in</strong>druck:<br />

„Beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf dem Eis<br />

br<strong>auch</strong>t man mehr Kraft als auf Natureis,<br />

aber sonst ...“<br />

Genau das ist aber <strong>auch</strong> die Intention<br />

des „GreenIce-Erf<strong>in</strong><strong>der</strong>s“ Christian<br />

Steg: „Ich habe das Produkt geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Eishockeyspielern<br />

und Eiskunstläufern entwickelt. Deren<br />

Inputs und die Verwendung<br />

hochwertigsten Ausgangsmaterials<br />

lassen uns fast bis an Eis herankommen.“<br />

Überdies ist <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gseffekt<br />

<strong>auch</strong> deutlich größer.<br />

Muskelaufbau und Reaktionsfähigkeit<br />

werden beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf Greenice<br />

positiv bee<strong>in</strong>flußt.<br />

Greenice ist die kostengünstige Alternative<br />

zu künstlichem Eis. Es fallen<br />

ke<strong>in</strong>e Stromkosten für die Kühlung<br />

an. Die UV beständigen Platten<br />

s<strong>in</strong>d ganzjährig und bei je<strong>der</strong> Witterung<br />

e<strong>in</strong>setzbar. Interessierte Geme<strong>in</strong>den<br />

haben <strong>auch</strong> die Möglichkeit,<br />

sich e<strong>in</strong>e Testfläche von rund<br />

20 m² auflegen zu lassen, um sich<br />

von GreenIce selbst überzeugen zu<br />

können.<br />

Eishockey <strong>in</strong>teressierte eher die jüngeren<br />

Semester unter den Besuchern,<br />

die älteren beteiligten sich beim Eisstockschießen.<br />

Gekonnt schoss Bundespräsident<br />

He<strong>in</strong>z Fischer den Stock<br />

„zur Taube“. Hier im Kreise von Geme<strong>in</strong>debund-Vize<br />

Alfred Riedl, Ehrenmitglied<br />

Bernd Vögerle, zwei Hypo-<br />

NÖ-Mitarbeitern, Geme<strong>in</strong>debund-General<br />

Walter Leiss, Geme<strong>in</strong>debund-Vize<br />

Rupert Dworak sowie Geme<strong>in</strong>debund-Chef<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Schon viele Jahre Aussteller<br />

auf <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

ist die Firma Selmer.<br />

Sie bietet Objekte<strong>in</strong>richtungen<br />

an, vor allem<br />

für Messen und Veranstaltungshallen,Sem<strong>in</strong>ar-<br />

und Konferenz säle,<br />

Krankenanstalten, Pflegeheime.<br />

Die Strabag, Österreichs führendes Bauunternehmen,<br />

präsentiert auf <strong>der</strong> Messe ihre Lösungen für den Bau von<br />

Verkehrswegen, Brücken und Sportstätten.<br />

Der Österreichische Zivilschutzverband war ebenfalls unter<br />

den Ausstellern <strong>der</strong> Kommunalmesse 2012. Vizekanzler<br />

Michael Sp<strong>in</strong>delegger zeigte sich von <strong>der</strong> Arbeit<br />

des Verbandes bee<strong>in</strong>druckt.


Peter Eisenschenk, Alfr ed Riedl, Rupert Dworak, Kar<strong>in</strong> Scheele, Wolfgang Sobotka,<br />

Helmut Mödlhammer und Stephan Pernkopf nach <strong>der</strong> Eröffnung des<br />

Geme<strong>in</strong>detages.<br />

Fast schon Gedränge gab es drei<br />

Messetage lang auf dem Stand <strong>der</strong><br />

BIG, <strong>der</strong> Bundesimmobiliengesellschaft.<br />

Großes Bild oben: Bundespräsident<br />

He<strong>in</strong>z Fischer (5.v.r.) kommt mit großer<br />

Begleitung auf Besuch, fast<br />

schon <strong>in</strong>kognito schaute später<br />

<strong>auch</strong> Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Claudia<br />

Schmied vorbei (darunter).<br />

Kommunalmesse 2012<br />

Geme<strong>in</strong>detags- und Messe-Eröffnung<br />

Erwartungen<br />

s<strong>in</strong>d groß<br />

Nie<strong>der</strong>österreich bot die erste Garde auf,<br />

um den 59. Österreichischen Geme<strong>in</strong>de-<br />

tag und die Kommunalmesse 2012 zu er-<br />

öffnen. Und Helmut Mödlhammer<br />

brachte die Stimmung auf den Punkt,<br />

als er den Geme<strong>in</strong>den attestierte,<br />

„Lebensqualität zu schaffen“.<br />

Landeshauptmannstellvertreter<br />

Wolfgang Sobotka, Landesrat<br />

Stephan Pernkopf, Tullns Bürgermeister<br />

Peter Eisenschenk,<br />

Soziallandesrät<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Scheele,<br />

die beiden GVV-Chefs Alfred<br />

Riedl und Rupert Dworak eröffneten<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Helmut<br />

Mödlhammer den 59. Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>detag.<br />

33 weiter auf Seite 32<br />

Die Erste Group Immorent <strong>in</strong>formierte über die Zukunft <strong>der</strong> kommunalen F<strong>in</strong>anzierung. Beleuchtet<br />

wurden dabei vor allem die geän<strong>der</strong>ten steuerlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für Leas<strong>in</strong>g.<br />

Für Vermietungen mit Baubeg<strong>in</strong>n ab 1. September gibt es nämlich für Vermieter ke<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

zum Vorsteuerabzug mehr. Dadurch wird Leas<strong>in</strong>g <strong>in</strong> nächster Zeit teurer. Stefano Massera<br />

und Günter Schmidt erklärten, warum Leas<strong>in</strong>g aber trotzdem weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante F<strong>in</strong>anzierungsvariante<br />

bleibt. Der Schuldenstand e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de wird dadurch nämlich nicht erhöht.<br />

Im kle<strong>in</strong>en Bild Stefano Massera (Erste Group) und Günter Schmidt.<br />

27


28<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Für <strong>in</strong>teressierte Besucher zeigte <strong>der</strong> Sportkomplettanbieter Schweiger bei e<strong>in</strong>er von Kommunalverlag-Berater<br />

Walter Rettenmoser geführten Tour e<strong>in</strong>e neue Lösung für Akustik-Deckenbespannungen<br />

anhand <strong>der</strong> Sanierung e<strong>in</strong>er alten Hallendecke. Das Problem dabei ist nämlich meist<br />

die zu ger<strong>in</strong>ge Tragkraft alter Decken.<br />

Ke<strong>in</strong> Unbekannter bei kommunalen (Raum) <strong>Krise</strong>n ist die Firma Conta<strong>in</strong>ex: Die Firma aus Wiener<br />

Neudorf ist auf den Verleih mobiler Räumlichkeiten spezialisiert – zum Beispiel Schulconta<strong>in</strong>er,<br />

Seniorenconta<strong>in</strong>er und sie hat dies <strong>auch</strong> auf <strong>der</strong> Kommunalmesse präsentiert. Hier lässt sich<br />

Vizekanzler Michael Sp<strong>in</strong>delegger die Raumlösungen zeigen.<br />

Der effektive E<strong>in</strong>satz von Mikroorganismen wird beim Stand <strong>der</strong> Firma Multikraft mit Sitz <strong>in</strong> Pichl<br />

bei Wels demonstriert.<br />

Laut Bekanntgabe im Parlament<br />

soll sie die „größte Verwaltungsreform<br />

seit 1920“<br />

werden. „Mehr Rechtssicherheit<br />

für die Bevölkerung und mehr<br />

Bürgernähe ist <strong>in</strong>ternationaler<br />

Standard“ wurde die Novelle zitiert.<br />

Doch gerade auf <strong>der</strong> kommunalen<br />

Ebene wird die Reform<br />

kritisch gesehen. Für viele BürgermeisterInnen<br />

und AmtsleiterInnen<br />

stellt sich die Frage, ob<br />

es dadurch zu e<strong>in</strong>em Angriff auf<br />

die Geme<strong>in</strong>deautonomie<br />

kommt. Dr. Mart<strong>in</strong> Huber, Landesgeschäftsführer<br />

des GVV<br />

Salzburg, <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

Kommunalmesse diesbezüglich<br />

e<strong>in</strong>en Vortrag hielt, sieht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

„Reform“ e<strong>in</strong>en Rückschlag für<br />

die „vorbildhafte kommunale<br />

Selbstverwaltung <strong>in</strong> Österreich“.<br />

Sie werde ab 2014 ihre „besten<br />

Jahre h<strong>in</strong>ter sich gelassen haben“,<br />

so <strong>der</strong> Salzburger GVV-Geschäftsführer.<br />

Die Möglichkeit,<br />

letzt<strong>in</strong>stanzliche Bescheide <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den bei <strong>der</strong> Aufsichtsbehörde<br />

im Wege des sog. „Vorstellungsverfahrens“<br />

zu bekämpfen,<br />

werde entfallen. Noch mehr<br />

würde die Geme<strong>in</strong>den die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n geplante<br />

Abschaffung des <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>dlichen<br />

Instanzenzuges (im Regelfall<br />

entscheidet <strong>der</strong>zeit die<br />

Geme<strong>in</strong>devertretung über Berufungen<br />

gegen Bescheide des<br />

Bürgermeisters) treffen. Auch


Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 29<br />

Helmut Mödlhammer, Anna Sporrer, Mart<strong>in</strong> Huber vom Salzburger Geme<strong>in</strong>deverband und Franz Haugenste<strong>in</strong>er, neuer Chef des FLGÖ,<br />

diskutierten über die Verwaltungsreform.<br />

FLGÖ: Verwaltungsreform beherrschendes Thema <strong>der</strong> Bundesfachtagung<br />

Historische Reform o<strong>der</strong> Angriff<br />

auf die Geme<strong>in</strong>deautonomie?<br />

Die Bundesverfassungsgesetzesnovelle zur Reform <strong>der</strong> Verwaltungsge-<br />

richtsbarkeit tritt am 1. April 2014 <strong>in</strong> Kraft. E<strong>in</strong>e breite Informations-<br />

und Diskussionsveranstaltung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Fachtagung klärte die Teil-<br />

nehmer auf und lud zur Diskussion e<strong>in</strong>. Die Verän<strong>der</strong>ung wird von den<br />

Geme<strong>in</strong>den trotz Son<strong>der</strong>reglung skeptisch gesehen.<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer betont<br />

se<strong>in</strong>e Abneigung und spricht<br />

von e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen<br />

Diskussion um „direkte<br />

Demokratie“. Er führte mit Dr.<br />

Anna Sporrer vom Verfasssungsdienst<br />

im Bundeskanzleramt,<br />

die die Reform verteidigte, e<strong>in</strong>e<br />

rege Diskussion, an <strong>der</strong> sich<br />

<strong>auch</strong> die Besucher des Geme<strong>in</strong>detages<br />

und <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

beteiligten. Sporrer betonte die<br />

Son<strong>der</strong>stellung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den,<br />

die im Zuge <strong>der</strong> Reformen als<br />

E<strong>in</strong>zige „e<strong>in</strong> Extrawürschtel“ be-<br />

Beim Thema Landesverwaltungs -<br />

gerichtshöfe entscheiden Richter,<br />

ohne die Vor-Ort-Verhältnisse zur<br />

berücksichtigen.<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer<br />

kamen. Neben allen an<strong>der</strong>en<br />

Verwaltungsorganen seien sie<br />

die E<strong>in</strong>zigen, die zwei Instanzen<br />

behalten dürfen.<br />

Wie bei allen strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

ist <strong>auch</strong> diese Reform<br />

mit Aufwand verbunden.<br />

E<strong>in</strong>e dementsprechende Vorbereitung<br />

ist daher s<strong>in</strong>nvoll. Die<br />

Vorteile liegen laut Dr. Mart<strong>in</strong><br />

Huber auf Seiten des Bundes, e<strong>in</strong>e<br />

Entlastung des Bundesbudgets<br />

und die Reduktion <strong>der</strong> Verfahren<br />

des Verwaltungsgerichtshofes<br />

gehe da-<br />

mit e<strong>in</strong>her. Die<br />

Län<strong>der</strong> jedoch<br />

seien mit höheren<br />

Kosten und<br />

e<strong>in</strong>er Zunahme<br />

<strong>der</strong> Rechtsmittelverfahren<br />

konfrontiert.


30<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Fachtagung: „Stottert <strong>der</strong> Wirtschaftsmotor Geme<strong>in</strong>de?“<br />

For<strong>der</strong>ungen von und<br />

För<strong>der</strong>ungen für Geme<strong>in</strong>den<br />

Die Fachtagung hätte schon nach wenigen M<strong>in</strong>uten beendet werden<br />

können. Denn die zentrale Frage „Stottert <strong>der</strong> Wirtschaftsmotor Ge-<br />

me<strong>in</strong>de?“ wurde von allen fünf auf dem Podium sitzenden Teilnehmern<br />

mit e<strong>in</strong>em klaren „Ne<strong>in</strong>“ beantwortet.<br />

So harmonisch g<strong>in</strong>g es bei <strong>der</strong><br />

Fachtagung aber nicht weiter.<br />

Vor allem als das Publikum die<br />

Möglichkeit hatte, Fragen zu<br />

stellen, wurde es manchmal<br />

emotional. So etwa beim Statement<br />

e<strong>in</strong>es Teilnehmers, <strong>der</strong> als<br />

16-facher Großvater die Ansicht<br />

vertrat, dass es unverantwortlich<br />

sei, kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Betreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

zu „stecken“.<br />

Stattdessen sollten – so die Me<strong>in</strong>ung<br />

des Diskutanten – die Vä-<br />

ter weniger Lohnsteuer zahlen,<br />

damit die Mütter zu Hause bleiben<br />

könnten. Replik von Sozialm<strong>in</strong>ister<br />

Rudolf Hundstorfer:<br />

„Wenn Sie <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d,<br />

Ihr Weltbild entspricht nicht dem <strong>der</strong><br />

Mehrheit <strong>der</strong> Österreicher!<br />

Sozialm<strong>in</strong>ister Rudolf Hundstorfer zu<br />

e<strong>in</strong>em Teilnehmer <strong>der</strong> Fachtagung, <strong>der</strong><br />

sich dafür aussprach, dass Mütter bei<br />

ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n bleiben sollten.<br />

dass Frauen nur K<strong>in</strong><strong>der</strong> kriegen<br />

und dann daheim bleiben sollen,<br />

dann entspricht Ihr Weltbild<br />

nicht dem <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong><br />

Österreicher.“ Allgeme<strong>in</strong> anerkanntes<br />

Ziel sei vielmehr, e<strong>in</strong>e<br />

bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />

und Familie zu erreichen.<br />

Auf die Frage e<strong>in</strong>es Teilnehmers,<br />

wann die Geme<strong>in</strong>den endlich<br />

wie<strong>der</strong> ihre Radarkästen e<strong>in</strong>schalten<br />

dürften, me<strong>in</strong>te Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Helmut<br />

Mödlhammer:<br />

„Dieses Thema ist<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> leidigsten,<br />

das ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Laufbahn kennengelernt<br />

habe.“<br />

Politisch sei das<br />

Problem schon gelöst,<br />

aber von Beamtenseite<br />

würde<br />

e<strong>in</strong>e vernünftige Lösung immer<br />

wie<strong>der</strong> torpediert. „Es ist lei<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> diesem Land so, dass wir oft<br />

ke<strong>in</strong>e Problemlöser, son<strong>der</strong>n<br />

Problemerzeuger haben.“<br />

Zum eigentlichen Thema <strong>der</strong><br />

Fachtagung, „Stottert <strong>der</strong> Wirtschaftsmotor<br />

Geme<strong>in</strong>de?“ stellte<br />

<strong>der</strong> Präsident des nie<strong>der</strong>österreichischenVP-Geme<strong>in</strong>devertreterverbandes,<br />

Alfred Riedl, klar:<br />

„Er stottert nicht, aber er läuft<br />

langsamer.“ Verantwortlich dafür<br />

seien unter an<strong>der</strong>em neue<br />

gesetzliche Bestimmungen, die<br />

für zusätzliche Kosten sorgen.<br />

Dem stimmte se<strong>in</strong> SP-Pendant<br />

Rupert Dworak voll<strong>in</strong>haltlich zu.<br />

„Die Geme<strong>in</strong>den gehen mit<br />

Steuergeld sehr verantwortungsvoll<br />

um. Wir br<strong>auch</strong>en<br />

aber die Sicherheit, dass Bund<br />

Es ist lei<strong>der</strong> so, dass wir oft<br />

ke<strong>in</strong>e Problemlöser, son<strong>der</strong>n<br />

Problemerzeuger haben.<br />

Helmut Mödlhammer über<br />

die Diskussion über die<br />

Radarüberwachung durch<br />

Geme<strong>in</strong>den.


Manfred Moormann von A1,<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Chef Helmut Mödlhammer,<br />

Sozialm<strong>in</strong>ister Rudolf<br />

Hundstorfer, Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong> Christiane<br />

Teschl-Hofmeister und die<br />

nie<strong>der</strong>österreichischen GVV-Chefs<br />

Alfred Riedl und Rupert Dworak.<br />

und Län<strong>der</strong> nicht immer wie<strong>der</strong><br />

neue Ausgaben erf<strong>in</strong>den, die zu<br />

Lasten <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den gehen“,<br />

so Dworak. Als Beispiel für Derartiges<br />

nannte Geme<strong>in</strong>debund-<br />

Chef Mödlhammer den 15a-Vertrag<br />

über K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung, <strong>der</strong><br />

die Geme<strong>in</strong>den mit 100 Millionen<br />

Euro belastet. „Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

<strong>in</strong> diesem Land funktioniert<br />

hervorragend. Wenn wir<br />

uns e<strong>in</strong>en Ausbau nicht leisten<br />

können, sollte man darauf verzichten.“<br />

Manfred Moormann von A1<br />

me<strong>in</strong>te, dass die För<strong>der</strong>struktur<br />

so gestaltet werden müsse, dass<br />

Investitionen leichter möglich<br />

werden, und er nannte den Ausbau<br />

des Breitband-Internets als<br />

Beispiel. Mödlhammer bedauerte<br />

<strong>in</strong> diesem Zusammenhang,<br />

dass die zugesagte För<strong>der</strong>ungs-<br />

Milliarde für das Breitband nie<br />

Wirklichkeit geworden ist. Und<br />

er wie<strong>der</strong>holte se<strong>in</strong>e For<strong>der</strong>ung<br />

nach e<strong>in</strong>em Masterplan für den<br />

ländlichen Raum.<br />

Weitgehend e<strong>in</strong>ig war man sich<br />

auf dem Podium <strong>auch</strong>, als es um<br />

die Frage nach Geme<strong>in</strong>dezusammenlegungen<br />

g<strong>in</strong>g. Diese wurden<br />

weitgehend abgelehnt. Sogar<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Bundesvertreter,<br />

M<strong>in</strong>ister Hundstorfer, me<strong>in</strong>te –<br />

auf das so genannte dänische<br />

Modell (nur wenige, aber dafür<br />

sehr große Geme<strong>in</strong>den, dafür<br />

Bundeslän<strong>der</strong> mit nur wenig<br />

Kompetenzen) angesprochen –,<br />

dass man Großgeme<strong>in</strong>den nur<br />

Sofagespräch<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 31<br />

dann schaffen könne, wenn man<br />

gleichzeitig die Landesverwaltung<br />

reduzieren würde. „Das ist<br />

ja ganz e<strong>in</strong>fach – o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest<br />

e<strong>in</strong>fach gesagt.“ Und weiter:<br />

„Ob das <strong>der</strong> Erw<strong>in</strong> (Anm.:<br />

Nie<strong>der</strong>österreichs Landeshauptmann<br />

Pröll) morgen <strong>auch</strong> so<br />

sieht, steht auf e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

Blatt.“<br />

Auf die Frage <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ator<strong>in</strong>,<br />

wie man junge Menschen dazu<br />

motivieren könne, sich politisch<br />

zu engagieren, me<strong>in</strong>te <strong>der</strong> M<strong>in</strong>ister:<br />

„Im Gegensatz zu den<br />

meisten Bürgermeistern verdie-<br />

Sofagespräch „Kommunale Beleuchtung“: Die Geme<strong>in</strong>debund-Vizepräsidenten Alfred Riedl und<br />

Rupert Dworak diskutierten mit Norbert Kolowrat von Philips Austria (li.) und Alois Ste<strong>in</strong>bichler<br />

(2. v. l.) von <strong>der</strong> Kommunalkredit Austria über die Zukunft <strong>der</strong> kommunalen Beleuchtung.<br />

Sofagespräch „Kommunale Beleuchtung“<br />

Nie<strong>der</strong>österreich ist Vorreiter<br />

Beim Sofagespräch „Kommunale Beleuchtung“<br />

diskutierten Alfred Riedl (VP-<br />

GVV-Präsiden) Rupert Dworak (SP-GVV-<br />

Präsident), Alois Ste<strong>in</strong>bichler (Kommunalkredit)<br />

und Norbert Kolowrat (Philips<br />

Österreich) e<strong>in</strong> für die Geme<strong>in</strong>den aktuelleres<br />

Thema: Laut e<strong>in</strong>er EU-Richtl<strong>in</strong>ie<br />

wird ab 2015 das Inverkehrbr<strong>in</strong>gen von<br />

Quecksilberdampflampen EU-weit ver -<br />

boten. Die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d bestens <strong>in</strong>formiert<br />

und planen bereits die Umrüstung<br />

auf energieeffiziente LED-Leuchten. In<br />

Nie<strong>der</strong>österreich ist man sogar schon e<strong>in</strong>en<br />

Schritt weiter: Die Geme<strong>in</strong>de Grafenwörth<br />

(Bezirk Tulln) hat ihre Straßen bereits<br />

vollständig auf die energieeffizienten<br />

Leuchten umgestellt und ist damit<br />

Vorreitergeme<strong>in</strong>de. Der Startvorteil für<br />

die nö. Geme<strong>in</strong>den: Sie werden vom<br />

Land mit 100 Euro je Lichtpunkt geför<strong>der</strong>t.<br />

„Wir sparen durch die Umstellung<br />

jährlich 68.000 Euro“, so <strong>der</strong> Grafenwör -<br />

ne ich sehr gut, aber mit me<strong>in</strong>em<br />

M<strong>in</strong>istergehalt lacht mich<br />

trotzdem je<strong>der</strong> Bankdirektor<br />

aus.“ Man müsse ehrlich se<strong>in</strong><br />

und klarstellen, dass Qualität<br />

<strong>auch</strong> bezahlt werden muss. Dieser<br />

Argumentation folgte <strong>auch</strong><br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Nicht-Politiker auf<br />

dem Podium, A1-Mann Manfred<br />

Moormann. „Ich verstehe nicht,<br />

warum sich Politiker nicht trauen,<br />

höhere Gehälter zu verlangen.<br />

Wenn man die besten Leute<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Politik haben will, muss<br />

man sie <strong>auch</strong> entsprechend bezahlen.“<br />

ther Bürgermeister und GVV-Chef Alfred<br />

Riedl. „Durch die Gesamtsanierung konnten<br />

die Marktgeme<strong>in</strong>de Grafenwörth und<br />

die fünf umliegenden Katastralgeme<strong>in</strong>den<br />

ihren Energieverbr<strong>auch</strong> um mehr als<br />

70 Prozent senken und entsprechend CO 2<br />

e<strong>in</strong>sparen“, weiß Norbert Kolowrat von<br />

Philips Österreich. An den f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten scheitert die LED-Umstellung<br />

aktuell noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Ternitz.<br />

3800 Lichtpunkte müsste Bürgermeister<br />

Rupert Dworak <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />

auf energieeffiziente Lampen umstellen.<br />

Die Kosten: 1,52 Millionen Euro.<br />

E<strong>in</strong> paar Jahre haben die Geme<strong>in</strong>den<br />

noch Zeit, ihre Straßenbeleuchtung auf<br />

die neue Technik umzurüsten. Zahlreiche<br />

nö. Geme<strong>in</strong>den zeigen bereits vor, wie es<br />

geht und dass sich die Investition rechnet.<br />

E<strong>in</strong>e Vielzahl weiterer Kommunen<br />

hat <strong>auch</strong> schon entsprechende För<strong>der</strong>anträge<br />

beim Land NÖ e<strong>in</strong>gebracht.


32<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

E<strong>in</strong> Stammgast auf <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

s<strong>in</strong>d die Experten von Rabmer-Bau.<br />

Die Spezialisten für grabenloses<br />

Bauen s<strong>in</strong>d dementsprechend<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e gut besuchte Anlaufstelle<br />

– was die Mannen aus <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Rosenau am Hengstpass bezeugen (großes Bild).<br />

Kle<strong>in</strong>es Bild: Firmenchef<strong>in</strong> Ulrike Rabmer-Koller freute sich über den Besuch <strong>der</strong> nö. Landesräte<br />

Wolfgang Sobotka und Stephan Pernkopf.<br />

Gerhard Kraft, Baumkatasterspezialist von den Bundesforsten (3. v. l.), freute sich über regen Zulauf.<br />

Se<strong>in</strong> Resümee: Mehr als 100 Geme<strong>in</strong>den haben def<strong>in</strong>ierte Anfragen gestellt – e<strong>in</strong> Wahns<strong>in</strong>ns-<br />

Erfolg für uns. Vizekanzler Michael Sp<strong>in</strong>delegger und NÖ GVV VP-Vizepräsident Karl Moser (im Bild<br />

rechts) ließen sich <strong>in</strong> die Fe<strong>in</strong>heiten des „Universums Baum“ e<strong>in</strong>führen.<br />

Als ehemaliger Kommunalpolitiker besuchte <strong>auch</strong> NÖ Landesrat Karl Wilf<strong>in</strong>g (3. v. l.) die Messe –<br />

hier e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> vielen „blau-gelben“ Stände.<br />

33 Fortsetzung von Seite 27<br />

Erwartungen<br />

s<strong>in</strong>d groß<br />

Mödlhammer streute den Gastgebern<br />

Rosen, als er die Rolle<br />

des „kle<strong>in</strong>en Landbürgermeisters“<br />

betonte, <strong>der</strong> neben <strong>der</strong> „geballten<br />

Macht Nie<strong>der</strong>österreichs“<br />

stehen dürfe – und hatte<br />

die Lacher auf se<strong>in</strong>er Seite. Aber<br />

vor allem bezog sich Mödlhammer<br />

auf die Erwartungshaltung<br />

<strong>der</strong> fast 4000 anwesenden Besucher<br />

und Delegierte aus allen<br />

Geme<strong>in</strong>den. „Wir schaffen Lebensqualität“,<br />

rief <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund-Chef<br />

unter tosendem<br />

Applaus.<br />

Wolfgang Sobotka g<strong>in</strong>g dann <strong>in</strong><br />

medias res, als er die Geme<strong>in</strong>den<br />

als die wahren Sparmeister<br />

<strong>der</strong> Nation bezeichnete.<br />

„Bei 33 Prozent des Steuergeldes<br />

liegt die kommunale Schuldenquote<br />

bei 12 Prozent, die des<br />

Bundes bei 67 Prozent des Steuergeldes<br />

aber bei 82 Prozent“,<br />

unterstrich Sobotka die wahren<br />

Verhältnisse.<br />

Landesrat Stephan Pernkopf unterstrich<br />

die Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

des Landes mit Geme<strong>in</strong>den: „E<strong>in</strong><br />

Weg aus <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> kann nur geme<strong>in</strong>sam<br />

gel<strong>in</strong>gen. Und wir <strong>in</strong><br />

Nie<strong>der</strong>österreich gehen deshalb<br />

voran. Auch das ist e<strong>in</strong> Grund,<br />

warum wir das Energiegeme<strong>in</strong>depaket<br />

geschnürt haben, um<br />

die Geme<strong>in</strong>den zu unterstützen.“<br />

Hausherr Peter Eisenschenk<br />

freute sich am meisten über den<br />

Geme<strong>in</strong>detag <strong>in</strong> Tulln. Er hob<br />

die Bedeutung Tullns als Messestandort<br />

hervor und bemühte e<strong>in</strong>en<br />

Vergleich aus <strong>der</strong> berühmten<br />

„Gartenmesse Tulln“: „Man<br />

kann nur zum Blühen br<strong>in</strong>gen,<br />

was man vorher pflegt.“


Die Exerten von Saubermacher, den Spezialisten fürs „sauber machen“, freuten sich über<br />

den Besuch von LR Stephan Pernkopf (2. v. l.) und LHStv. Wolfgang Sobotka (2. v. r.)<br />

Bundespräsident He<strong>in</strong>z Fischer<br />

dehnte se<strong>in</strong>en ursprünglich für 20<br />

M<strong>in</strong>uten angesetzten Messerundgang<br />

deutlich aus. Unser Staatsoberhaupt<br />

blieb etwas über e<strong>in</strong>e<br />

Stunde auf <strong>der</strong> Messe und freute<br />

sich über das deutliche Lebenszei -<br />

chen <strong>der</strong> Kommunalwirtschaft: Hier<br />

auf dem Stand <strong>der</strong> Wien Energie.<br />

Kommunalmesse 2012 33<br />

L<strong>in</strong>ks: Das Geme<strong>in</strong>debund-Präsidium<br />

zu Besuche bei <strong>der</strong> Unicredit Bank<br />

Austria. Wolfgang Figl, Leiter des<br />

Public Sectors <strong>der</strong> Bank Austria<br />

(5. v. l.) freute sich beson<strong>der</strong>s über<br />

den Besuch von Staatsoberhaupt<br />

He<strong>in</strong>z Fischer (3. v. r.)<br />

Skeptische Nie<strong>der</strong>österreicher: Während<br />

sich LHStv. Wolfgang Sobotka und Geme<strong>in</strong>debund-Vize<br />

Alfred Riedl (dazwischen Pipe -<br />

life-Geschäftsführer Karl Aigner) mit e<strong>in</strong>em<br />

Augensche<strong>in</strong> begnügten, wollte es Geme<strong>in</strong>debund-Vize<br />

Rupert Dworak genauer wissen.<br />

He<strong>in</strong>z Fischers Verschnaufpause: Bei<br />

Raiffeisen-Stand fand HBP Fischer e<strong>in</strong><br />

paar M<strong>in</strong>uten zum Verweilen. Trotzdem<br />

wurde entspannt geplau<strong>der</strong>t,<br />

hier mit Alfred Riedl, Helmut<br />

Mödlhammer, Edgar Hauer (verdeckt)<br />

vom Kommunalservice <strong>der</strong><br />

Raiffeisen-Leas<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong> Messegast,<br />

Markus Ecker, Leiter Public F<strong>in</strong>ance <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> RBI, HBP Fischer, Eva Balcar Kommunalspezialist<strong>in</strong><br />

Raiffeisen Leas<strong>in</strong>g,<br />

Angela Stransky, GF <strong>der</strong> Kommunalprojektgesellschaft<br />

<strong>der</strong> Raiffeisen<br />

Landesbank, sowie Rupert Dworak.


34<br />

Kommunal: E-Government<br />

„Digitales Österreich“ auf <strong>der</strong> Kommunalmesse 2012 <strong>in</strong> Tulln<br />

Beliebte „digitale Tools“<br />

erleichtern Alltag bedeutend<br />

Die Erfolgsgeschichte von E-Government <strong>in</strong> Österreich beruht auf e<strong>in</strong>er<br />

gelungenen Kooperation zwischen Bund, Län<strong>der</strong>n, Städten und Ge-<br />

me<strong>in</strong>den sowie <strong>der</strong> Wirtschaft. Die österreichischen Behörden und In-<br />

stitutionen präsentierten sich daher wie<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>sam mit ihren Wirt-<br />

schaftspartnern unter <strong>der</strong> Dachmarke „Digitales Österreich“ auf <strong>der</strong><br />

diesjährigen Kommunalmesse von 12. bis 14. September <strong>in</strong> Tulln.<br />

Vorgestellt wurden <strong>in</strong>ternational<br />

ausgezeichnete IT-Lösungen, erfolgreich<br />

umgesetzte Praxisanwendungen<br />

sowie die neuesten<br />

Trends im österreichischen E-<br />

Government und <strong>der</strong>en Nutzen<br />

für Kommunen.<br />

Die Kommunalmesse zählt zu<br />

den wichtigsten und größten geme<strong>in</strong>depolitischenVeranstaltungen<br />

Österreichs. Wie bereits<br />

2007 und 2010 war „Digitales<br />

Österreich“ <strong>auch</strong> dieses Jahr erfolgreich<br />

auf <strong>der</strong> Messe vertreten.<br />

Beim Zusammentreffen <strong>der</strong><br />

EntscheidungsträgerInnen <strong>der</strong><br />

2357 Kommunen <strong>in</strong>formierte<br />

„Digitales Österreich“ die Besu-<br />

cherInnen über die Themen<br />

help.gv.at Partnerschaft, Handy-<br />

Signatur (Amtssignatur),<br />

E-Government-Applikationen,<br />

E-Services, Prozesse und Lösungen.<br />

Am ersten Messetag wurde die<br />

Veranstaltung mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>schaftlichenWillkommenskaffee<br />

am „Digitales Österreich“-<br />

Stand für die PartnerInnen vom<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen,<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Inneres,<br />

Microsoft Österreich, Net -<br />

App und Bundeskanzleramt eröffnet.<br />

Der Auftakt stand ganz<br />

im Zeichen <strong>der</strong> Praxis, und alle<br />

Anwen<strong>der</strong>Innen aus den Ge-<br />

me<strong>in</strong>den waren dazu e<strong>in</strong>geladen,<br />

sich direkt vor Ort von den<br />

Services und Produkten zu überzeugen.<br />

Zusätzlich fand am Praxistag<br />

e<strong>in</strong> Pressefrühstück zum<br />

Thema E-Government für Geme<strong>in</strong>den<br />

und Kommunen, statt.<br />

Dabei sprachen Christian Rupp<br />

(Bundeskanzleramt), Ing. Roland<br />

Led<strong>in</strong>ger (Bundeskanzleramt),<br />

DI Robert Garhofer (nö.<br />

Landesregierung), Dr. Roland<br />

Sallmann (Österreichischer<br />

Städtebund) und Mag. Mart<strong>in</strong><br />

Weiss (Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

europäische und <strong>in</strong>ternationale<br />

Angelegenheiten) über aktuelle<br />

Entwicklungen und Projekte,<br />

wie etwa die Handy-Signatur,<br />

die Duale Zustellung, die Breitband<strong>in</strong>itiative<br />

des Landes Nie<strong>der</strong>österreichs,<br />

die Amtstafel<br />

2.0, neueste Apps und vieles<br />

mehr. „Erfolgreiches E-Government<br />

funktioniert nur, wenn alle<br />

Beteiligten an e<strong>in</strong>em Strang ziehen.<br />

Deshalb verfolgen <strong>in</strong> Österreich<br />

Bund, Län<strong>der</strong>, Geme<strong>in</strong>den,<br />

Städte und Wirtschaft bereits<br />

seit Jahren e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Kurs, um das elektronische Ser-<br />

Mag. Mart<strong>in</strong> Weiss, Leiter <strong>der</strong> Presseabteilung des Außenm<strong>in</strong>isteriums, Christian Rupp (Sprecher <strong>der</strong> Plattform „Digitales Österreich“),<br />

Dr. Ronald Sallmann (E-Government-Beauftragter des Städtebundes), Ing. Roland Led<strong>in</strong>ger (Bundeskanzleramt) und DI Robert Garhofer<br />

(Informationstechnologie, nö. Landesregierung) <strong>in</strong>formierten bei e<strong>in</strong>em Frühstück über die Möglichkeiten <strong>der</strong> digitalen Datenübertragung<br />

für Geme<strong>in</strong>den. Von <strong>der</strong> Handy-Signatur bis zur elektronischen Zustellung können dadurch Mühe und Kosten gespart werden.<br />

Foto: Bundeskanzleramt


Foto: Bundeskanzleramt<br />

Der Auftakt stand ganz im Zeichen <strong>der</strong> Praxis, und alle Anwen<strong>der</strong>Innen aus den Geme<strong>in</strong>den waren dazu e<strong>in</strong>geladen, sich direkt vor Ort<br />

von den Services und Produkten zu überzeugen – e<strong>in</strong> Angebot, das sie sichtlich annahmen.<br />

vice- und Leistungsangebot laufend<br />

auszubauen und weiterzuentwickeln“,<br />

fasst Ing. Roland<br />

Led<strong>in</strong>ger, Bereichsleiter <strong>der</strong> IKT-<br />

Sicherheitsstrategie des Bundeskanzleramtes,<br />

die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

verschiedenen Institutionen, Geme<strong>in</strong>den<br />

und Städten zusammen.<br />

Handy-Signatur und Duale<br />

Zustellung<br />

Beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt liegt<br />

seitens des Bundeskanzleramtes<br />

auf <strong>der</strong> Forcierung <strong>der</strong> Handy-<br />

Signatur und <strong>der</strong> Dualen Zustellung.<br />

So erfreut sich die Handy-<br />

Signatur, e<strong>in</strong>e bequeme und beson<strong>der</strong>s<br />

sichere Möglichkeit,<br />

sich im Internet bei Amtswegen<br />

und Anwendungen auszuweisen<br />

und Anträge elektronisch zu unterschreiben,<br />

immer größerer<br />

Beliebtheit. Österreichweit gibt<br />

es bereits über 70.000 Handy-<br />

Signatur-UserInnenen, wobei<br />

monatlich ca. 3000 bis 4000<br />

neue Registrierungen h<strong>in</strong>zukommen.<br />

Aber <strong>auch</strong> die Duale<br />

Zustellung, sprich das elektronische<br />

Versenden und Empfangen<br />

von Dokumenten, wird immer<br />

beliebter. Diese birgt nicht nur<br />

enorme E<strong>in</strong>sparpotenziale,<br />

son<strong>der</strong>n erleichtert <strong>auch</strong> wesentlich<br />

den Alltag <strong>der</strong> Bürge -<br />

r Innen. Dank <strong>der</strong> elektronischen<br />

Zustellung können lästige Postwege<br />

vermieden und e<strong>in</strong>geschriebene<br />

Briefe elektronisch <strong>in</strong><br />

Empfang genommen werden.<br />

Derzeit forciert das Bundeskanzleramt<br />

außerdem die elektronische<br />

Beantragung von Wahl-/-<br />

Stimmkarten mittels Handy-<br />

Signatur.<br />

Die Handy-Signatur erfreut sich immer<br />

größerer Beliebtheit, um sich im Internet bei<br />

Amtswegen und Anwendungen auszuweisen<br />

und Anträge elektronisch zu unterschreiben.<br />

An den darauffolgenden Messe -<br />

tagen konnten BesucherInnen<br />

unter an<strong>der</strong>em ihre Handy-Signatur<br />

freischalten lassen, an e<strong>in</strong>em<br />

Vortrag des BMI zum Thema<br />

Personenstandregister teilnehmen<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> gemütlicher<br />

Atmosphäre wertvolle Kontakte<br />

beim „Digitales Österreich“-Stand<br />

knüpfen. Gelegenheit<br />

dazu gab es genug – so besuchten<br />

hochkarätige Politike -<br />

r Innen wie etwa Dr. Michael<br />

Sp<strong>in</strong>delegger (Vizekanzler und<br />

Außenm<strong>in</strong>ister), Dr. Claudia<br />

Schmied (Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />

Unterricht, Kunst und Kultur),<br />

Mag. Wolfgang Sobotka (LH-Stv.<br />

des Landes NÖ) und <strong>der</strong> Hausherr,<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Bürgermeister Mödlhammer,<br />

den Messestand von „Digitales<br />

Österreich“.<br />

Den hohen Stellenwert, den<br />

E-Government <strong>in</strong> Österreich<br />

mittlerweile genießt, zeigt nicht<br />

zuletzt die Tatsache, dass hierzulande<br />

ständig an <strong>der</strong> Optimierung<br />

bestehen<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Entwicklung<br />

von neuen Anwendungen<br />

gearbeitet wird. Dies hat zur<br />

Folge, dass Österreich bei <strong>in</strong>ternationalenE-Government-Rank<strong>in</strong>gs<br />

bereits seit Jahren im Spitzenfeld<br />

vertreten ist und als Vorzeigeland<br />

<strong>der</strong> EU gilt.<br />

Die Kommunalmesse bot daher<br />

PolitikerInnen, BürgermeisterInnen<br />

und Geme<strong>in</strong>debediensteten<br />

den idealen Rahmen, sich von<br />

den zahlreichen Vorteilen, die<br />

sich aus den elektronischen Anwendungen<br />

für Geme<strong>in</strong>den ergeben,<br />

zu überzeugen.<br />

Weiterführende Informationen<br />

f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />

www.digitales.oesterreich.gv.at<br />

www.handy-signatur.at<br />

Entgeltliche E<strong>in</strong>schaltung des IKT-Boards des Bundeskanzleramtes


36<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

OGM-Umfrage bestätigt: Vertrauen <strong>in</strong> Kommunalpolitiker am höchsten<br />

Hohes Lob für Geme<strong>in</strong>den, aber<br />

Politikfrust schlägt durch<br />

Im Rahmen des Geme<strong>in</strong>de-<br />

tages präsentierten die<br />

Spitzen des Geme<strong>in</strong>debun-<br />

des die Ergebnisse e<strong>in</strong>er<br />

OGM-Umfrage sowie e<strong>in</strong>er<br />

Bürgermeister-Erhebung.<br />

Fazit: Der Vertrauensver-<br />

lust betrifft alle Ebenen,<br />

den Geme<strong>in</strong>den trauen die<br />

Menschen aber bei wei-<br />

tem am meisten zu.<br />

In e<strong>in</strong>er Blitzumfrage durch das<br />

Me<strong>in</strong>ungsforschungs<strong>in</strong>stitut<br />

OGM hat <strong>der</strong> Österreichische<br />

Geme<strong>in</strong>debund im Vorfeld des<br />

Geme<strong>in</strong>detages die Stimmungslage<br />

bei <strong>der</strong> Bevölkerung über<br />

die politischen Ebenen erheben<br />

lassen. „Wir haben das <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren immer wie<strong>der</strong> abfragen<br />

lassen“, erklärt Geme<strong>in</strong>debund-Chef<br />

Mödlhammer. Zum<br />

Teil könne man die Ergebnisse<br />

daher vergleichen und Trends<br />

ablesen.<br />

Interessant ist, dass mit zunehmen<strong>der</strong><br />

Größe <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de das<br />

Vertrauen <strong>in</strong> die Effizienz <strong>der</strong><br />

Verwaltung abnimmt.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

„Erfreulich ist für uns natürlich,<br />

dass die Menschen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>depolitik<br />

immer noch am meisten<br />

Vertrauen schenken“, so<br />

Mödlhammer. „Wobei man<br />

schon anmerken muss, dass <strong>der</strong><br />

Welche Ebene arbeitet Ihrer Me<strong>in</strong>ung<br />

nach am effizientesten?<br />

Welche staatliche Ebene soll künftig an<br />

E<strong>in</strong>fluss und Entscheidungsgewalt<br />

gew<strong>in</strong>nen?<br />

An welchen Wahlgängen werden Sie aus<br />

heutiger Sicht teilnehmen?<br />

generelle Frust über die Politik<br />

<strong>auch</strong> auf diesen Index stark<br />

duchschlägt. Für die Bundeslän<strong>der</strong><br />

und die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d<br />

diese Vertrauenswerte <strong>in</strong> Ordnung,<br />

<strong>der</strong> Bund und <strong>auch</strong> die<br />

EU sollten sich Gedanken darüber<br />

machen, wie sie verloren<br />

gegangenes Vertrauen<br />

wie<strong>der</strong> herstellen können.“<br />

E<strong>in</strong>deutige Antworten geben<br />

die Menschen auf die Frage,<br />

welche Ebene (Bund, Land, Geme<strong>in</strong>de)<br />

am effizientesten arbeitet.<br />

„Auch hier liegen die Geme<strong>in</strong>den<br />

mit großem Abstand<br />

voran, gefolgt von den Bundeslän<strong>der</strong>n“,<br />

so Mödlhammer. „Interessant<br />

ist übrigens, dass mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

das Vertrauen <strong>in</strong> die Effizienz<br />

<strong>der</strong> Verwaltung abnimmt“,<br />

so Mödlhammer.<br />

Knapper werden die Ergebnisse<br />

dann, wenn man die Menschen<br />

fragt, welche Ebene<br />

künftig an E<strong>in</strong>fluss und Entscheidungsgewalt<br />

gew<strong>in</strong>nen<br />

soll. Allerd<strong>in</strong>gs waren bei<br />

dieser Frage Mehrfachnennungen<br />

möglich. 45 Prozent<br />

wünschen sich, dass die Geme<strong>in</strong>den<br />

an E<strong>in</strong>fluss und Bedeutung<br />

gew<strong>in</strong>nen, 34 Prozent f<strong>in</strong>den,<br />

dass die Län<strong>der</strong> an Bedeutung<br />

zunehmen sollten. Der<br />

Bund erreicht <strong>auch</strong> bei dieser<br />

Frage mit 22 Prozent den<br />

schlechtesten Wert.<br />

„Grundsätzlich können wir festhalten,<br />

dass die Arbeit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

bei den Menschen<br />

höchste Wertschätzung genießt“,<br />

resümiert Mödlhammer.<br />

„Der flächendeckende Vertrauensverlust<br />

betrifft aber<br />

alle politische Ebenen und<br />

sollte e<strong>in</strong> Warnsignal se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> weiterer H<strong>in</strong>weis ist <strong>in</strong><br />

diesem Zusammenhang <strong>auch</strong><br />

die Tatsache, dass die Gruppe jener,<br />

die auf all diese Fragen ke<strong>in</strong>e<br />

Angabe machen wollte,


Welcher<br />

politischen Ebene vertrauen Sie am meisten?<br />

zwischen 13 und 24 Prozent aller<br />

Befragten ausgemacht hat.<br />

Schlussfolgerung und<br />

For<strong>der</strong>ung<br />

Erstens: Die politischen Ebenen<br />

haben mit e<strong>in</strong>em teils dramatischen<br />

Verlust an Vertrauen zu<br />

kämpfen, <strong>der</strong> den Bund, die<br />

Län<strong>der</strong> und die Geme<strong>in</strong>den gleichermaßen<br />

betrifft. Das Vertrauen<br />

<strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>den als bürgernächste<br />

E<strong>in</strong>heiten ist dabei<br />

noch mit Abstand am größten.<br />

Zweitens: Dieser Vertrauensverlust<br />

existiert zum Teil <strong>auch</strong> zwischen<br />

den politischen Ebenen.<br />

Der Bund macht Gesetze und<br />

Verordnungen, ohne Rücksicht<br />

darauf, welche Kosten und Aufwände<br />

diese Regeln <strong>in</strong> den Län<strong>der</strong>n<br />

und Geme<strong>in</strong>den nach sich<br />

ziehen. Der Geme<strong>in</strong>debund for<strong>der</strong>t<br />

daher die Prüfung je<strong>der</strong> Gesetzesvorlage<br />

durch den Rechnungshof,<br />

bevor sie <strong>in</strong> Begutachtung<br />

geht. Der RH soll dabei vor<br />

allem auf die Kostenfolgen neuer<br />

Gesetze und Verordnungen<br />

achten.<br />

Bei <strong>der</strong> Pressekonferenz wurden<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>auch</strong> die<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>er Bürgermeister-Befragung<br />

vorgestellt: Das<br />

„Berufsbild Bürgermeister/<strong>in</strong>“.<br />

KOMMUNAL wird die teilweise<br />

In <strong>der</strong> OGM-Umfrage geben die Menschen<br />

e<strong>in</strong>deutige Antworten auf die<br />

Frage, welche Ebene am effizientesten<br />

arbeitet. „Auch hier liegen die<br />

Geme<strong>in</strong>den mit großem Abstand<br />

voran, gefolgt von den Bundeslän<strong>der</strong>n“,<br />

so Geme<strong>in</strong>debund-Chef Helmut<br />

Mödlhammer.<br />

Berufsbild Bürgermeister<br />

E<strong>in</strong> Knochenjob mit viel Verantwortung<br />

dramatischen Ergebnisse dieser<br />

Befragung <strong>in</strong> <strong>der</strong> kommenden<br />

Ausgabe vorstellen. Nur so viel:<br />

e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Bürgermeister-<br />

/<strong>in</strong>nen will nicht mehr kanditieren.<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 37<br />

Quelle: OGM/Geme<strong>in</strong>debund; Grafik: KOMMUNAL<br />

Kampagne<br />

„Me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

sorgt dafür…“<br />

Mit <strong>der</strong> Kampagne „Me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

sorgt dafür…“ sollen die<br />

Geme<strong>in</strong>den auf die vielfältigen<br />

Leistungen h<strong>in</strong>weisen, die sie<br />

täglich erbr<strong>in</strong>gen. Die verschiedenen<br />

Sujets können auf<br />

www.geme<strong>in</strong>debund.at im<br />

Hochformat (A1 und/o<strong>der</strong> A2)<br />

als Plakate bestellen.<br />

Alle Plakatsujets können jeweils<br />

<strong>in</strong> Paketen zu jeweils fünf Stück<br />

bestellen, alternativ können<br />

<strong>auch</strong> Kombipakete geor<strong>der</strong>t<br />

werden, mit allen Sujets <strong>der</strong><br />

Kampagne. Der Preis für die<br />

Plakate deckt ausschließlich die<br />

Selbstkosten des Geme<strong>in</strong>debunbes<br />

ab.<br />

E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Sujets er<strong>in</strong>nert an die kommunale<br />

Aufgabe, die Straßen und<br />

Wege <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Schuss zu halten.<br />

E<strong>in</strong>e Aufgabe, die die Geme<strong>in</strong>den<br />

übrigens wie so vieles bravourös<br />

erledigen.<br />

Auf www.geme<strong>in</strong>debund.at f<strong>in</strong>den<br />

Sie alle Sujets zusätzlich im<br />

Querformat zum Download als<br />

Inserat für Ihre Geme<strong>in</strong>dezeitung.<br />

Auch Musterartikel zu den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Themen stehen dort<br />

für Ihre Geme<strong>in</strong>dezeitung o<strong>der</strong><br />

Homepage bereit.<br />

KOMMUNAL wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> kommenden<br />

Ausgabe die Kampagen<br />

<strong>in</strong> ihren E<strong>in</strong>zelheiten sowie die<br />

verschiedenen Sujets vorstellen.


38<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Geme<strong>in</strong>detag 2012: Wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e „Demonstration <strong>der</strong> Geschlossenheit“<br />

Tätigkeitsbericht wirft erstmals<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong>en Blick auf die<br />

Geme<strong>in</strong>de-Themen <strong>der</strong> Zukunft<br />

Die Vorbereitungen zum 59. Österreichischen Geme<strong>in</strong>detag verliefen<br />

problemlos, mit dem Austragungsort wurde Tulln, e<strong>in</strong>e Messestadt,<br />

gewählt. Grund genug, um mit <strong>der</strong> gleichzeitigen Austragung e<strong>in</strong>er<br />

Kommunalmesse auf das große Spektrum <strong>der</strong> Aufgaben h<strong>in</strong>zuweisen,<br />

mit denen die Geme<strong>in</strong>den befasst s<strong>in</strong>d.<br />

Walter Leiss<br />

Die Geme<strong>in</strong>den als Wirtschaftsstandort<br />

und Wirtschaftsmotor,<br />

Geme<strong>in</strong>den als Arbeitsplatz und<br />

Orte des sozialen Zusammenhaltes<br />

und <strong>der</strong> Lebensqualität. All<br />

das deckte <strong>der</strong> heurige Geme<strong>in</strong>detag<br />

ab. Die Geme<strong>in</strong>den lassen<br />

sich eben nicht nur auf e<strong>in</strong>en<br />

willkürlich verän<strong>der</strong>baren Verwaltungssprengel<br />

reduzieren,<br />

E<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>detag ist nicht nur <strong>der</strong> Ort für<br />

geme<strong>in</strong>schaftlichen Austausch, son<strong>der</strong>n es<br />

müssen <strong>auch</strong> Perspektiven entwickelt und<br />

For<strong>der</strong>ungen artikuliert werden, die,<br />

geme<strong>in</strong>sam mit getragen, an die politischen<br />

Entscheidungs träger herangetragen werden.<br />

sie s<strong>in</strong>d zusammen genommen<br />

e<strong>in</strong> ökonomisches und <strong>auch</strong> e<strong>in</strong><br />

soziales Schwergewicht. Der Geme<strong>in</strong>detag<br />

ist die größte kommunale<br />

Veranstaltung <strong>in</strong> diesem<br />

Land, <strong>der</strong> traditionell von e<strong>in</strong>er<br />

großen Anzahl an kommunalen<br />

Verantwortungsträgern besucht<br />

wird, und die Geme<strong>in</strong>de an sich<br />

ist <strong>auch</strong> das Motto, <strong>in</strong> all ihrer<br />

Vielfalt.<br />

Die österreichischen Geme<strong>in</strong>den<br />

hatten im Juni des Jahres ohnedies<br />

e<strong>in</strong> Highlight zu feiern: 50<br />

Jahre Geme<strong>in</strong>deverfassungsno-<br />

velle, 50 Jahre Geme<strong>in</strong>deautonomie.<br />

E<strong>in</strong> Grund – <strong>auch</strong> im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die bahnbrechende<br />

Verfassungsnovelle 1962 –, die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den kritisch<br />

zu beleuchten (siehe Beitrag<br />

auf Seite 48 dieser Ausgabe).<br />

E<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>detag ist nicht nur<br />

<strong>der</strong> Ort für geme<strong>in</strong>schaftlichen<br />

Austausch, son<strong>der</strong>n es müssen<br />

<strong>auch</strong> Perspektiven entwickelt<br />

und For<strong>der</strong>ungen artikuliert<br />

werden, die, geme<strong>in</strong>sam mitgetragen,<br />

an die politischen Entscheidungsträger<br />

auf nationaler<br />

und übernationaler Ebene herangetragen<br />

werden, ganz unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> aktuellen<br />

Entwicklung, <strong>in</strong> wirtschaftlichpolitischer<br />

H<strong>in</strong>sicht, aber <strong>auch</strong><br />

im rechtlichen und sozialen Bereich.<br />

Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d<br />

denkbar schwierig, die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzkrise s<strong>in</strong>d<br />

noch nicht ganz überwunden,<br />

auf Bundesebene läuft im kommenden<br />

Jahr die Legislaturperiode<br />

aus. Das ist von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung, müssen doch schon<br />

<strong>der</strong> Wahl die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>em breiten politischen<br />

Kreis deutlich gemacht<br />

werden.<br />

Übrigens haben sich lei<strong>der</strong> die<br />

Bemühungen, dem F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

noch <strong>in</strong> dieser Periode<br />

e<strong>in</strong>en neuen Rahmen zu verpassen<br />

– Stichwort Neuordnung des<br />

F<strong>in</strong>anzausgleichs –, nicht wegen<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den verzögert. Dennoch<br />

stehen im kommenden<br />

Jahr <strong>auch</strong> FAG-Verhandlungen<br />

<strong>in</strong>s Haus.<br />

Auf Augenhöhe mit den<br />

an<strong>der</strong>en verhandeln<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer hat im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Jubiläumsveranstaltung<br />

im Parlament e<strong>in</strong>en aktuellen<br />

verfassungsrechtlichen und<br />

f<strong>in</strong>anzverfassungsrechtlichen<br />

Rahmen für die Geme<strong>in</strong>den gefor<strong>der</strong>t.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den müssen<br />

künftig auf Augenhöhe mit den<br />

an<strong>der</strong>en Ebenen <strong>der</strong> Verwaltung<br />

verhandeln können. Dazu zählt<br />

etwa neben <strong>der</strong> Verankerung <strong>der</strong><br />

kommunalen Spitzenverbände<br />

<strong>auch</strong> <strong>der</strong>en Bestandsgarantie<br />

o<strong>der</strong> die Möglichkeit für diese,<br />

<strong>auch</strong> Staatsverträge nach dem<br />

Muster <strong>der</strong> 15a-Verträge abschließen<br />

zu können.<br />

Neben diesen For<strong>der</strong>ungskatalog<br />

für die Zukunft muss e<strong>in</strong>e<br />

solche Großveranstaltung aber<br />

<strong>auch</strong> <strong>der</strong> Standortbestimmung<br />

und <strong>der</strong> Kritik an Fehlentwicklungen<br />

dienen. In den vergangenen<br />

Jahren war e<strong>in</strong> schriftlicher<br />

Tätigkeitsbericht des Generalsekretärs<br />

den Tagungsunterlagen<br />

beigelegt. Dieser wird heuer <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er neuen Form und unter e<strong>in</strong>em<br />

neuen Titel nicht nur e<strong>in</strong>en<br />

kurzen Rückblick auf die vergangenen<br />

Monate seit dem letzten<br />

Geme<strong>in</strong>detag geben, son<strong>der</strong>n<br />

soll vielmehr den Blick für<br />

künftige kommunale Entwicklungen<br />

weiten. Schwerpunkt<br />

dieser Publikation ist daher<br />

weniger <strong>der</strong> Rückblick, als <strong>der</strong><br />

Ausblick.<br />

Aber natürlich ergibt sich aus<br />

dem Tätigkeitsbericht des Ge-


Foto: Buenos Dias<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

me<strong>in</strong>debundes aus dem vergangenen<br />

Jahr <strong>auch</strong> noch e<strong>in</strong>e Liste<br />

von Baustellen, die unsere Inter -<br />

essensvertretung <strong>auch</strong> im kommenden<br />

Jahr beschäftigen wird.<br />

Dazu zählen vor allem die Aufgaben,<br />

welche die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Spielräume zur Erhaltung <strong>der</strong> Lebenskraft<br />

und Autonomie <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den absichern, e<strong>in</strong>nahmenseitig<br />

wie ausgabenseitig.<br />

Zu den Listen an Geme<strong>in</strong>debund-Baustellen<br />

aus dem Vorjahr zählen vor allem die Aufgaben,<br />

welche die f<strong>in</strong>anziellen Spielräume zur<br />

Erhaltung <strong>der</strong> Lebenskraft und Autonomie<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den absichern, e<strong>in</strong>nahmenseitig<br />

wie ausgabenseitig.<br />

Wesentliche Eckpunkte <strong>der</strong> Stabilitätspolitik<br />

wurden im vergangenen<br />

Jahr für die Geme<strong>in</strong>den<br />

mit dem Stabilitätspakt verankert<br />

und <strong>in</strong> Arbeitsgruppen<br />

weiterentwickelt. Dabei wurden<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong>ige Verhandlungserfolge<br />

erzielt. Nach <strong>in</strong>tensiven Verhandlungen<br />

im April wurde <strong>der</strong><br />

Stabilitätspakt am 9. Mai 2012<br />

<strong>in</strong> Wien unterzeichnet. E<strong>in</strong> Teilaspekt<br />

des Stabilitätspakts 2012,<br />

die so genannte Schuldenbremse,<br />

wurde bereits im Herbst<br />

2011 politisch fixiert.<br />

Mit diesem zwischen Bund, Län<strong>der</strong>n<br />

und Geme<strong>in</strong>den geschlossenen<br />

Pakt soll also die Neuverschuldung<br />

<strong>der</strong> Gebietskörperschaften<br />

bis 2016 auf annähernd<br />

m<strong>in</strong>us 0,03 Prozent des<br />

Brutto<strong>in</strong>landsprodukts (BIP) reduziert<br />

werden. Die Geme<strong>in</strong>den<br />

ohne Wien haben ihre bisherige<br />

Pakttreue betont und sich weiterh<strong>in</strong><br />

zu ausgeglichenen Haushalten<br />

verpflichtet.<br />

Da <strong>der</strong> Stabilitätspakt künftig<br />

aber unbefristet und ohne Kündigungsmöglichkeit<br />

gelten soll,<br />

haben die Geme<strong>in</strong>den auf den<br />

Zusammenhang mit dem Konsultationsmechanismus<br />

und an<strong>der</strong>e<br />

F<strong>in</strong>anzierungsvere<strong>in</strong>barun-<br />

Die Eisenbahnkreuzungsverordnung<br />

ist nach dem Kärntner K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartengesetz<br />

auf Bundesebene <strong>der</strong><br />

erste Fall, bei dem <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund<br />

formelle rechtliche Schritte<br />

beschreiten wird müssen.<br />

39


40<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

gen, etwa für die Krankenanstalten<br />

o<strong>der</strong> im Pflegebereich, h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den sehen sich danach<br />

zur Erfüllung des Stabilitätspakts<br />

nur imstande, wenn<br />

die Kostenverantwortung nach<br />

dem Konsultationsmechanismus,<br />

<strong>der</strong> FAG o<strong>der</strong> die laufenden<br />

F<strong>in</strong>anzierungszusagen bei<br />

den wesentlichen Kostentreibern<br />

Krankenanstalten und So-<br />

Die Geme<strong>in</strong>den sehen sich zur Erfüllung des<br />

Stabilitätspakts nur imstande, wenn die<br />

Kostenverantwortung nach dem Konsultationsmechanismus,<br />

<strong>der</strong> FAG o<strong>der</strong> die laufenden<br />

F<strong>in</strong>anzierungszusagen bei den wesentlichen<br />

Kostentreibern Krankenanstalten und<br />

Soziales erhalten bleiben.<br />

ziales erhalten bleiben. Sollten<br />

diese Grundlagen gekündigt<br />

werden o<strong>der</strong> auslaufen, führt<br />

dies <strong>auch</strong> zu e<strong>in</strong>em automatischen<br />

Ende des Stabilitätspakts.<br />

Die Pakttreue <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

verlangt aber <strong>auch</strong> Diszipl<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gesetzgeber. Bund und Län<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d daher aufgerufen, ihre Gesetzgebung<br />

wirksam im S<strong>in</strong>ne<br />

des Konsultationsmechanismus<br />

auszurichten. Denn sie haben es<br />

als gesetzgebende Körperschaften<br />

oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand, den Geme<strong>in</strong>den<br />

kostentreibende Standards<br />

zu ersparen o<strong>der</strong> ihnen<br />

zum<strong>in</strong>dest die budgetäre Bedeckung<br />

für <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vollziehung<br />

teurer Gesetzesvorhaben zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Der Konsultationsmechanismus<br />

ist e<strong>in</strong>e Errungenschaft, die eng<br />

mit dem Stabilitätspakt verknüpft<br />

ist. Ohne den Stabilitätspakt<br />

hätten die kommunalen Interessensvertretungen<br />

diesen<br />

großen Wurf nicht erreicht, dass<br />

<strong>auch</strong> die Gesetzgeber e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Rücksicht auf jene f<strong>in</strong>anziellen<br />

Implikationen nehmen,<br />

die ihre Gesetze auf die Geme<strong>in</strong>den<br />

haben.<br />

Erstmals ke<strong>in</strong>e Lösung bei<br />

Konsultationsmechanismus<br />

In den vergangenen Jahren<br />

mussten die Geme<strong>in</strong>den immer<br />

wie<strong>der</strong> den Konsultationsmechanismus<br />

e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n, da <strong>in</strong> den<br />

Gesetzesentwürfen meist ke<strong>in</strong>e<br />

o<strong>der</strong> unzureichende Darstellungen<br />

<strong>der</strong> Kostenfolgen enthalten<br />

waren. Diese Darstellungen<br />

wurden meist nachgereicht, und<br />

wenn dennoch Unstimmigkeit<br />

über die Kostentragung bestand,<br />

konnte weitgehend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

formellen Verhandlungsverfahren<br />

e<strong>in</strong> Modus Vivendi gefunden<br />

werden. Im vergangenen Jahr<br />

beschäftigte uns jedoch e<strong>in</strong> Fall,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verordnung ohne<br />

das verlangte<br />

Verhandlungsverfahrene<strong>in</strong>fachverabschiedet<br />

wurde.<br />

Die Eisenbahnkreuzungsverordnung<br />

ist<br />

nach dem<br />

Kärntner K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartengesetz<br />

auf Bundesebene<br />

<strong>der</strong><br />

erste Fall, bei dem <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund<br />

formelle rechtliche<br />

Schritte von bis h<strong>in</strong> zur Klage<br />

beschreiten wird müssen. Aber<br />

die Eisenbahnkreuzungsverordnung<br />

ist <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> gutes Beispiel,<br />

von <strong>der</strong> Bundesregierung mehr<br />

Diszipl<strong>in</strong> im Gesetzgebungsverfahren<br />

e<strong>in</strong>zumahnen.<br />

Im Juli 2011 trat e<strong>in</strong>e über den<br />

Bundesrat <strong>in</strong>itiierte Novelle des<br />

Bundes-Verfassungsgesetzes <strong>in</strong><br />

Kraft, nach <strong>der</strong> die Zusammenarbeit<br />

von Geme<strong>in</strong>den erleichtert<br />

wurde. Der Geme<strong>in</strong>debund<br />

hat <strong>in</strong> den letzten Jahren wie<strong>der</strong>holt<br />

verlangt, den kommunalen<br />

Kooperationen nicht unnötigerweise<br />

Grenzen zu setzen.<br />

Es wurde etwa immer wie<strong>der</strong><br />

kritisiert, dass Geme<strong>in</strong>dekooperationen<br />

über Bundeslän<strong>der</strong>grenzen<br />

h<strong>in</strong>weg nicht möglich<br />

waren. Auch die neue Regelung,<br />

dass bestehende Verbände künftig<br />

<strong>auch</strong> mehrere Aufgaben<br />

übernehmen und im Namen <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den erledigen dürfen,<br />

konnte als Fortschritt verbucht<br />

werden. Der Mehrwert von Geme<strong>in</strong>dekooperationen<br />

liegt aber<br />

weniger <strong>in</strong> E<strong>in</strong>sparungseffekten,<br />

son<strong>der</strong>n im besseren Service<br />

und <strong>der</strong> höheren Qualität für die<br />

Bürger.<br />

Der Geme<strong>in</strong>debund nahm nicht<br />

nur diese Gelegenheit zum Anlass,<br />

um se<strong>in</strong>e Positionierung zu<br />

den immer wie<strong>der</strong> diskutierten<br />

Plänen von groß angelegten Geme<strong>in</strong>defusionen<br />

darzulegen. Ge-<br />

rade im Jubiläumsjahr <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverfassungsnovelle<br />

muss<br />

klargestellt werden, dass die<br />

kommunale Selbstverwaltung<br />

eben die souveräne Entscheidung<br />

<strong>der</strong> Menschen <strong>in</strong> sich<br />

trägt, die lokalen Agenden<br />

selbstständig und autonom zu<br />

regeln. Das schließt natürlich<br />

<strong>auch</strong> die Entscheidung mit e<strong>in</strong>,<br />

wo diese autonomen Entscheidungen<br />

ihre örtliche Grenze<br />

haben.<br />

Bei all den Diskussionen <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>dezusammenlegung ist<br />

daher die örtliche Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

ihrer Souveränität zu achten.<br />

Das muss aber <strong>auch</strong> bedeuten,<br />

dass für Zusammenlegungen die<br />

Entscheidungen <strong>der</strong> betroffenen<br />

Bevölkerung maßgeblich s<strong>in</strong>d.<br />

Der Geme<strong>in</strong>debund ist daher <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> gesamten Diskussion nur gegen<br />

Zwangsfusionen aufgetreten.<br />

Die Menschen wollen nämlich<br />

Ansprechpartner <strong>in</strong> den Ge-<br />

Bei all den Diskussionen <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>dezusammenlegung<br />

ist die örtliche Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> ihrer<br />

Souveränität zu achten. Das muss <strong>auch</strong><br />

bedeuten, dass für Zusammenlegungen die<br />

Entscheidungen <strong>der</strong> betroffenen Bevölkerung<br />

maßgeblich s<strong>in</strong>d.


E<strong>in</strong> weiterer Kostentreiber auf europäischer Ebene konnte<br />

im Frühjahr 2012 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie ausgemacht<br />

werden. Durch die Erhöhung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> für<br />

die Gewässerqualität relevanten prioritären Stoffe würde<br />

nur <strong>der</strong> Wirkungsgrad <strong>der</strong> ohnedies schon hochgerüsteten<br />

Kläranlagen noch weiter angeschraubt werden,<br />

was exponentielle Ausgaben <strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> kommunalen<br />

Wasserwirtschaft zur Folge hätte.<br />

me<strong>in</strong>den und ke<strong>in</strong>e anonymen<br />

Verwaltungse<strong>in</strong>richtungen.<br />

Das soziale und politische<br />

Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de ist e<strong>in</strong><br />

wichtiger Teil <strong>der</strong> Identität <strong>der</strong><br />

Menschen. Außerdem würden<br />

Zwangszusammenlegungen<br />

<strong>auch</strong> unerwünschte Nebeneffekte<br />

im sozialen Zusammenhalt e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de haben, mit nachteiligen<br />

Auswirkungen auf das<br />

freiwillige Engagement.<br />

Zusammenarbeit als<br />

bewusste Alternative zur<br />

Privatisierung<br />

Auf europäischer Ebene hat sich<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund im vergangenen<br />

Jahr <strong>in</strong>tensiv mit dem<br />

Vergaberecht befasst. Dieses<br />

wurde 2011 von <strong>der</strong> EU-Kommission<br />

e<strong>in</strong>er Revision unterzogen.<br />

In dem Ende 2011 präsentierten<br />

Paket wurden den Geme<strong>in</strong>den<br />

gerade <strong>in</strong> Fragen <strong>der</strong><br />

Hofrat Dr. Walter<br />

Leiss ist General -<br />

sekretär des<br />

Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 41<br />

<strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit<br />

wie<strong>der</strong> neue Stolperste<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong> den Weg gelegt. Der Österreichische<br />

Geme<strong>in</strong>debund äußerte<br />

dazu schwere Bedenken und hat<br />

diese Position <strong>auch</strong> auf <strong>in</strong>ternationaler<br />

Ebene, vor allem mit<br />

dem deutschen Städte- und Geme<strong>in</strong>debund,<br />

koord<strong>in</strong>iert.<br />

Interkommunale Zusammenarbeit,<br />

so <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund, be<strong>in</strong>haltet<br />

als bewusste Alternative<br />

zur Privatisierung öffentlicher<br />

Aufträge e<strong>in</strong>e wichtige Möglichkeit<br />

für die Städte und Geme<strong>in</strong>den,<br />

ihren Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern e<strong>in</strong> breites und qualitätsvollesDienstleistungsspektrum<br />

<strong>in</strong> eigener Verantwortung<br />

anzubieten. Gerade <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong><br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Anspannung<br />

haben sich die Formen <strong>der</strong><br />

kommunalen Kooperationen als<br />

sukzessive Verwaltungsreform<br />

und ökonomisch s<strong>in</strong>nvoller und<br />

Synergien br<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Schritt erwiesen.<br />

Daher sollte <strong>auch</strong> die<br />

EU dies im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Subsidiaritätsnormen<br />

etwa des Vertrages<br />

von Lissabon achten.<br />

E<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Erfolg konnten<br />

die Geme<strong>in</strong>den<br />

heuer im Zuge<br />

<strong>der</strong> Erlassung<br />

<strong>der</strong> Energieeffizienzrichtl<strong>in</strong>ie<br />

err<strong>in</strong>gen. Die<br />

EU-Kommission<br />

schwächte den<br />

Richtl<strong>in</strong>ienentwurf<br />

nach<br />

Kritik vor allem<br />

von den kommunalenInteressensvertretungen<br />

<strong>in</strong> wesentlichen Punkten ab.<br />

Sahen die ersten Entwürfe noch<br />

e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche jährliche Sanierungsrate<br />

von drei Prozent<br />

des gesamten öffentlichen Gebäudebestandes<br />

sowie e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche<br />

Beschaffung von Gütern<br />

mit hoher Energieeffizienz<br />

durch die öffentliche Hand vor,<br />

wurde die Verb<strong>in</strong>dlichkeit für<br />

Län<strong>der</strong> und Geme<strong>in</strong>den fallen<br />

gelassen. Für sie sollen nun lediglich<br />

Anreize und Zielwerte<br />

gelten.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Kostentreiber auf<br />

europäischer Ebene konnte im<br />

Frühjahr 2012 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

ausgemacht werden.<br />

Durch die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> für die Gewässerqualität<br />

relevanten prioritären Stoffe,<br />

die <strong>in</strong> vielen Regionen <strong>auch</strong><br />

schon natürlich vorhanden s<strong>in</strong>d,<br />

würde, so die Kritik <strong>der</strong> Kommunen,<br />

nur <strong>der</strong> Wirkungsgrad <strong>der</strong><br />

ohnedies schon hochgerüsteten<br />

Kläranlagen noch weiter angeschraubt<br />

werden, was exponentielle<br />

Ausgaben <strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

kommunalen Wasserwirtschaft<br />

zur Folge hätte. Hier engagiert<br />

sich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund um e<strong>in</strong>e<br />

verhältnis- und zweckmäßige<br />

Adaptierung <strong>der</strong> Pläne, wenn<br />

sich das EU-Parlament damit befassen<br />

wird.<br />

Infrastruktur ist e<strong>in</strong><br />

zentraler Standortfaktor<br />

Schließlich wird sich <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund<br />

angesichts <strong>der</strong><br />

Neuordnung <strong>der</strong> EU-Regionalför<strong>der</strong>ung<br />

ab dem Jahr 2014 für<br />

e<strong>in</strong>e verstärkte För<strong>der</strong>ung des<br />

ländlichen Raumes e<strong>in</strong>setzen,<br />

<strong>der</strong> vor allem <strong>auch</strong> die Infrastruktur<br />

für den Wirtschaftstandort<br />

im ländlichen Raum berücksichtigen<br />

muss. Neben e<strong>in</strong>er<br />

ausreichenden Dotierung <strong>der</strong><br />

Siedlungswasserwirtschaft, die<br />

<strong>auch</strong> weiterh<strong>in</strong> ausreichend fi-<br />

Der Geme<strong>in</strong>debund wird sich angesichts <strong>der</strong><br />

Neuordnung <strong>der</strong> EU-Regionalför<strong>der</strong>ung ab<br />

2014 für e<strong>in</strong>e verstärkte För<strong>der</strong>ung des länd -<br />

lichen Raumes e<strong>in</strong>setzen, <strong>der</strong> vor allem <strong>auch</strong><br />

die Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort<br />

im ländlichen Raum berücksichtigen muss.<br />

nanziell dotiert werden muss,<br />

wird dabei die zentrale Bedeutung<br />

<strong>der</strong> flächendeckenden<br />

Breitbandversorgung des ländlichen<br />

Raumes zukommen, um<br />

die Gleichheit <strong>der</strong> Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> unserem Bundesgebiet<br />

zu gewährleisten. Das ist<br />

nicht nur technisch und f<strong>in</strong>anziell,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> politisch e<strong>in</strong><br />

schwieriges Ziel, aber für die<br />

Geme<strong>in</strong>den im ländlichen Raum<br />

e<strong>in</strong>e essentielle For<strong>der</strong>ung.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den haben eben e<strong>in</strong><br />

breites Aufgabenspektrum, umso<br />

bedeuten<strong>der</strong> war dieser 59.<br />

Österreichische Geme<strong>in</strong>detag<br />

mit <strong>der</strong> Kommunalmesse <strong>in</strong><br />

Tulln, <strong>der</strong> die kommunalen Anliegen<br />

und For<strong>der</strong>ungen mit<br />

dem notwendigen Nachdruck<br />

versehen hat.


42<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012<br />

Geschichte <strong>der</strong> zwei nie<strong>der</strong>österreichischen Geme<strong>in</strong>devertreterverbände<br />

Zwei Verbände mit e<strong>in</strong>em Ziel:<br />

Das Beste für die Geme<strong>in</strong>den<br />

Der 59. Österreichische Geme<strong>in</strong>detag <strong>in</strong> Tulln war nicht nur <strong>der</strong> größte<br />

kommunalpolitische Event Österreichs, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e organisatori-<br />

sche Mega-Herausfor<strong>der</strong>ung. Dieser Herausfor<strong>der</strong>ung haben sich die<br />

beiden Geme<strong>in</strong>devertreter verbänden Nie<strong>der</strong>österreichs, jener <strong>der</strong> ÖVP<br />

und jener <strong>der</strong> SPÖ, geme<strong>in</strong>sam gestellt.<br />

Franz Oswald<br />

„Die Zwei“, die Intererssenvertretungen<br />

<strong>der</strong> nö. Geme<strong>in</strong>den,<br />

haben – das kann vorweg gesagt<br />

werden – ganze Arbeit geleistet,<br />

um den Geme<strong>in</strong>de tag 2012 zu<br />

e<strong>in</strong>em Erfolg werden zu lassen.<br />

Sie haben Tradition, die Erfahrung<br />

e<strong>in</strong>er jahrzehntelangen guten<br />

Zusammen arbeit, das Knowhow.<br />

Im folgenden „Die Zwei“ <strong>in</strong><br />

Geschichte und Gegenwart.<br />

Der „Verband“ als<br />

Bürgermeisterverband<br />

Der „Verband“, so das Kürzel des<br />

NÖ GVV, ist so alt wie <strong>der</strong> Österreichische<br />

Geme<strong>in</strong>debund, was<br />

übrigens <strong>auch</strong> für den SP-Verband<br />

gilt. Herbst 1947: Es war,<br />

nach den ersten Aufräumungs -<br />

arbeiten, die Zeit erster systematischer<br />

Maßnahmen zur Organisation<br />

<strong>der</strong> Kommunen. Die<br />

Geme<strong>in</strong> den riefen nach e<strong>in</strong>er<br />

landesweiten Interes senver -<br />

tretung, wollten sich nicht zuletzt<br />

zum Schutz gegen Übergriffe<br />

<strong>der</strong> Be satzer geme<strong>in</strong>sam orga -<br />

nisieren. Seit se<strong>in</strong>er Grün dung<br />

am 10. Oktober 1947 g<strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />

NÖ GVV den Weg vom Schutzund<br />

Trutz bündnis zum effizienten<br />

Service- und Rechtsbüro. Politische<br />

Triebfe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verbandsgründung<br />

war <strong>der</strong> NÖ Bauernbund.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Versam mlung<br />

von 3000 VP-Geme<strong>in</strong>de -<br />

vertretern im Wiener Konzerthaus<br />

kam es zur Verbandsgründung.<br />

Erster Landes obmann war<br />

Bild oben: Nie<strong>der</strong>österreichische VP-Legenden unter sich:<br />

Verbandsobmann Bgm. Hermann Laferl, LH Andreas<br />

Maurer, Verbandsgeschäftsführer Ernst Brosig (se<strong>in</strong>e Nö.<br />

Geme<strong>in</strong>deordnung war österreichweites Vorbild) und<br />

<strong>der</strong> spätere LH Siegfried Ludwig.<br />

Bild Mitte: W<strong>in</strong>zendorfs Bürgermeister Hermann Laferl,<br />

gefürchtet für se<strong>in</strong>e Redekunst, übergab das Amt 1973<br />

an e<strong>in</strong>e weitere nö. Legende, an Bgm. Ferd<strong>in</strong>and Reiter,<br />

<strong>der</strong> später <strong>auch</strong> Geme<strong>in</strong>debund-Präsident war.<br />

Bild unten: 2001 erfolgte die Übergabe <strong>der</strong> Verbandsführung<br />

von Bgm. Franz Rupp (er führte von 1992 bis 2001)<br />

an den Grafenwörther Bgm. Alfred Riedl.<br />

<strong>der</strong> Altenwörther Bürger meister<br />

Johann Waltner, <strong>der</strong> die drama -<br />

tische Lage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den Jahrzehnte<br />

später so charakterisierte:<br />

„Wir haben um jeden Tausen<strong>der</strong><br />

für die Geme<strong>in</strong>den gekämpft<br />

und gestritten, Kanzler Figl war<br />

oft <strong>der</strong> letzte Rettungsanker.“<br />

Dennoch galt künftig für Nie<strong>der</strong> -<br />

österreich: Ohne Verband g<strong>in</strong>g<br />

politisch, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die<br />

Kle<strong>in</strong>- und Mittelgeme<strong>in</strong>den,<br />

nichts.<br />

Erste Arbeitsschwer punkte waren<br />

neben Schulungen, Interventionen<br />

und vor allem <strong>der</strong> Wahrung<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong>teressen<br />

bei Gesetzen <strong>der</strong> Kampf um e<strong>in</strong>en<br />

gerechten F<strong>in</strong>anz ausgleich<br />

<strong>auch</strong> für Land geme<strong>in</strong>den.<br />

Der erste Verbandssitz war <strong>in</strong><br />

Wien 1, Herren gasse 13, von<br />

1971 bis 1985 die benachbarte<br />

Str<strong>auch</strong>gasse, dann bis 2000 die<br />

Wiener Löwelstraße, ehe 2000<br />

<strong>in</strong> die Landes hauptstadt übersiedelt<br />

wurde.<br />

Auf Waltner folgte 1949 (bis<br />

1966) <strong>der</strong> Spitzer We<strong>in</strong>hauer<br />

und Bürgermeister Franz Schöberl,<br />

unter dem <strong>der</strong> Verband bereits<br />

auf 18000 Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

– damals noch <strong>in</strong> 1652 Geme<strong>in</strong>den<br />

– verweisen konnte.<br />

Die ÖVP stellte rund drei Viertel<br />

<strong>der</strong> Bürgermeister. Die VP als<br />

Bürgermeisterpartei, <strong>der</strong> NÖ<br />

GVV als Bürgermeisterverband.<br />

Erster Verbandssekretär (1947–<br />

1957) war Gottfried Kotvojs, <strong>der</strong><br />

<strong>auch</strong> die Verbandszeitschrift „Die<br />

NÖ Geme<strong>in</strong>de“ schuf. Auf ihn<br />

folgte als Landes geschäfts führer<br />

<strong>der</strong> bewährte Kommunaljurist<br />

Hofrat Ernst Brosig, <strong>der</strong> dieses<br />

Amt 25 Jahre lang bekleidete,<br />

unterstützt von Dir. Georg Kritsch<br />

als Organisationsreferent.<br />

E<strong>in</strong>e Zäsur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbands- und<br />

Geme<strong>in</strong>deentwicklung bildete<br />

die Bundesverfassungsnovelle<br />

1962 mit Begründung <strong>der</strong> Kommunalautonomie.<br />

In <strong>der</strong> Folge<br />

verr<strong>in</strong>gerte sich zwischen 1964


und 1974 die Zahl <strong>der</strong> nö. Geme<strong>in</strong>den<br />

von 1652 auf 573.<br />

Muster-Geme<strong>in</strong>deordnung und<br />

Geme<strong>in</strong>destrukturreform waren<br />

Meilenste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> nö. Kommunalgeschichte,<br />

sie wären ohne<br />

Mitwirkung des Verbandes nicht<br />

zustandegekommen.<br />

Landesverfassung 1978<br />

1966 wurde <strong>der</strong> Weikersdorfer<br />

Bürgermeister und Landtagsabgeordnete<br />

Hermann Laferl neuer<br />

Verbandsobmann: e<strong>in</strong> wortgewaltiger<br />

Interessenvertreter. Ihm<br />

folgte von 1973 bis 1986 <strong>der</strong> Zistersdorfer<br />

Bürgermeister, Landtagspräsident<br />

und Präsident des<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Ferd<strong>in</strong>and Reiter, beredter<br />

und österreichweit anerkannter<br />

Anwalt <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den. In <strong>der</strong><br />

Landesverfassung 1978 wurden<br />

die Geme<strong>in</strong>devertreterverbände<br />

verankert, die Verbände <strong>auch</strong> f<strong>in</strong>anziell<br />

abgesichert. Der NÖ GVV<br />

hatte sich von <strong>der</strong> Selbstschutzorganisation<br />

zur mo<strong>der</strong>nen, den<br />

Kammern vergleichbaren Interessenvertretung<br />

entwickelt.<br />

1982 wurde nach Brosigs Tod Dr.<br />

Roman Häußl Landesgeschäftsführer,<br />

auf Reiter folgte 1986 bis<br />

1988 Franz Rome<strong>der</strong> als Verbandsobmann,<br />

<strong>der</strong> <strong>auch</strong> Reiters<br />

Nachfolger im Geme<strong>in</strong>debund<br />

wurde. Dar<strong>in</strong> kommt die enge<br />

Achse zwischen NÖ GVV und<br />

Geme<strong>in</strong>debund zum Ausdruck –<br />

e<strong>in</strong> wichtiges Element <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbandsgeschichte.<br />

Edmund Freibauer<br />

(1988–1992) und Franz<br />

Rupp (1992-–2001), ebenfalls<br />

hochrangige Kommunal- und<br />

Landespolitiker, waren die<br />

nächsten Obmänner bzw. Präsidenten<br />

des Verbandes. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Ausbau des Rechtsservice,<br />

aber <strong>auch</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeitsund<br />

Schulungsarbeit kennzeichnet<br />

die Zeit seit Ende <strong>der</strong> 80er-<br />

Jahre.<br />

6795 Mandatare und 428<br />

Bürgermeister<br />

Das Verbandsorgan „NÖ Geme<strong>in</strong>de“<br />

wurde zu e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen<br />

Kommunalzeitschrift ausgebaut.<br />

In den Jahren 2000/2001<br />

wurden die Weichen personell<br />

und sachpolitisch neu gestellt:<br />

Mag. Christian Schnei<strong>der</strong> wurde<br />

neuer Landegeschäftsführer,<br />

Bürgermeister LAbg. Mag. Alfred<br />

Riedl neuer Präsident.<br />

Der NÖ GVV hat 2005 und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

2010 sehr erfolgreiche<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atswahlen geschlagen:<br />

Er vertritt jetzt 428 VP-<br />

BürgermeisterInnen und <strong>in</strong>sgesamt<br />

6795 Geme<strong>in</strong>demandatarInnen.<br />

Die Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

letzten Jahre gehen vor allem <strong>in</strong><br />

folgende Richtungen: <strong>in</strong>terkommunale<br />

Zusammenarbeit, neue<br />

Wege <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fach- und Funktionärsschulung,<br />

Heranführen <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den an die elektronischen<br />

Möglichkeiten (E-Government),<br />

volle Nutzung <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> EU.<br />

Bester F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

Wirtschaftspolitisch unterstützt<br />

<strong>der</strong> Verband die Geme<strong>in</strong>den bei<br />

<strong>der</strong> – erfolgreichen - Bekämpfung<br />

<strong>der</strong> 2009 ausgebrochenen Wirtschafts-<br />

und F<strong>in</strong>anzkrise. Bei <strong>der</strong><br />

Sicherung <strong>der</strong> Pflegevorsorge<br />

gibt es im Zusammenwirken mit<br />

Land und Bund große Fortschritte,<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> nö. Bil-<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag & Kommunalmesse 2012 43<br />

Bild oben: Bei <strong>der</strong> 12. Vollversammlung 1972 gab <strong>der</strong> langjährige<br />

Obmann Bgm. Alois Jirovetz den Verbandsvorsitz<br />

an Bgm. Franz B<strong>in</strong><strong>der</strong> ab.<br />

Bild Mitte: Alfred Haufek, Präsident von 1986 bis 1995,<br />

empfängt Bundeskanzler Franz Vranitzky und LHStv.<br />

Ernst Höger.<br />

Bild unten: Februar 2003 übernahm <strong>der</strong> Gerasdorfer Bgm.<br />

Bernd Vögerle (rechts) von Anton „Toni“ Kocur (2. v. r.)<br />

offiziell den Vorsitz des Verbandes. Zwischen beiden<br />

LHStv. Heidemarie Onodi. Ewald Buschenreiter (l<strong>in</strong>ks)<br />

übernahm die Leitung des Verbandbüros <strong>in</strong> St. Pölten.<br />

Hofrat Prof. Dr.<br />

Franz Oswald,<br />

Chefredakteur des<br />

Landes NÖ <strong>in</strong> Ruhe,<br />

jetzt freier<br />

Journalist<br />

dungsreform im K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenund<br />

Pflichtschulbereich wird<br />

vom GVV voll unterstützt. Unter<br />

wesentlicher Mitwirkung von<br />

Präsident Riedl wird 2005 <strong>der</strong><br />

für die Kle<strong>in</strong>- und Mittelgeme<strong>in</strong>den<br />

bisher beste F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

umgesetzt. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an das GVV-Rechtsservice<br />

nehmen sprunghaft<br />

zu.<br />

Beim Ausbau <strong>der</strong> Schulung<br />

ist vor allem die erfolgreiche<br />

Gründung <strong>der</strong> akademie 2.1<br />

im Verbund von Landespartei,<br />

VP-Klub und Verband zu<br />

nennen. Aus <strong>der</strong> nö. Geme<strong>in</strong>deverwaltungsschule<br />

und Kommunalakademie<br />

wurde 2008 die<br />

Kommunalakademie NÖ, Mag.<br />

Christian Schnei<strong>der</strong> führt die reformierte<br />

Akademie als Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

weiter. 2011,<br />

bei <strong>der</strong>en 40-Jahr-Jubiläum,<br />

konnte auf 100.000 BesucherInnen<br />

<strong>in</strong> 2600 Sem<strong>in</strong>aren und Kursen<br />

zurückgeblickt und mit neuen<br />

Kursangeboten optimistisch<br />

vorausgeblickt werden. Auch<br />

personell weisen GVV und Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> die Zukunft: Mit dem<br />

Anfangvierziger Johannes Pressl<br />

als neuem 2. Vizepräsidenten neben<br />

Karl Moser sowie aufgrund<br />

großen Interesses für Geme<strong>in</strong>demitarbeit<br />

<strong>in</strong> allen Generationen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>s bei Jugendlichen.<br />

Von Politikverdrossenheit ke<strong>in</strong>e<br />

Rede.<br />

Der SP-Verband: Engagiert<br />

für die Geme<strong>in</strong>den<br />

Der Verband Sozialdemokratischer<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich<br />

hat <strong>in</strong> den 56 Jahren<br />

se<strong>in</strong>es Bestandes die kommunale<br />

Weiterentwicklung im<br />

Lande mit neuen Ideen und viel<br />

E<strong>in</strong>satz belebt.1947 – Nachkriegsjahr:<br />

Jahr <strong>der</strong> Gründung<br />

des SP-Verbandes ebenso wie des<br />

Geme<strong>in</strong>debundes. E<strong>in</strong> hochrangigesBürgermeister-Proponentenkomitee<br />

fasst im Sommer den<br />

Entschluss, e<strong>in</strong>e Interessenvertretung<br />

<strong>der</strong> SP-Geme<strong>in</strong>den Nie<strong>der</strong>österreichs<br />

zu gründen, was<br />

am 11. Oktober 1947 erfolgte.<br />

Erster Obmann wird <strong>der</strong> Wiener<br />

Neustädter Bürgermeister Rudolf<br />

Wehrl, <strong>der</strong> diese Funktion<br />

bis 1965 ausübte. Das erste Verbandsbüro<br />

befand sich <strong>in</strong> Wien 1,<br />

Herrengasse 11, erster Büroleiter<br />

war Rudolf Mittermayer, <strong>der</strong>


44<br />

Kommunal: Geme<strong>in</strong>detag<br />

1958 von Dr. Ferd<strong>in</strong>and Maly abgelöst<br />

wurde, dem wie<strong>der</strong>um<br />

1960 mit Johann Paulowitsch für<br />

22 Jahre e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s lang dienen<strong>der</strong>,<br />

sehr verdienstvoller Verbandsdirektor<br />

folgt. Mit <strong>der</strong> „NÖ<br />

Geme<strong>in</strong>dezeitung“ unter Chefredakteur<br />

Cerny steht e<strong>in</strong> vierteljährlich<br />

ersche<strong>in</strong>endes Publikationsorgan<br />

zur Verfügung.<br />

Die regelmäßigen Vollversammlungen<br />

des SP-Verbandes – jeweils<br />

mit Hauptreferaten <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> SP gestellten nö. Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>eferenten<br />

– bestimmen<br />

<strong>auch</strong> die Verbandsschwer punkte:<br />

Zunächst ist die drückende materielle<br />

Notlage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

zentrales Thema, es folgen Bereiche<br />

wie Krankenhausf<strong>in</strong>anzierung,<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung, kommunales<br />

Wirtschaftsleben, Geme<strong>in</strong>deordnung,<br />

vor allem F<strong>in</strong>anzausgleich,<br />

Schulbau, K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten,<br />

Geme<strong>in</strong>deärzte, ab<br />

Mitte <strong>der</strong> 60er-Jahre beson<strong>der</strong>s<br />

die kommunale Strukturreform.<br />

Sozialgeme<strong>in</strong>de<br />

1965 übernahm <strong>der</strong> Traiskirchner<br />

Bürgermeister und Landtagsabg.<br />

Alois Jirovetz die Verbandsführung,<br />

thematisch rücken<br />

noch stärker die Spitalsf<strong>in</strong>anzierung,<br />

jetzt <strong>auch</strong> die Abschaffung<br />

<strong>der</strong> Landesumlage<br />

und die Situation <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzschwächsten<br />

Geme<strong>in</strong>den –<br />

durchaus Dauerbrenner – <strong>in</strong> den<br />

Vor<strong>der</strong>grund. Nach Jirovetz<br />

kommt als Verbandsobmann <strong>der</strong><br />

Enzersdorfer Bürgermeister und<br />

2. Landtagspräsident Franz B<strong>in</strong>-<br />

Mit e<strong>in</strong>em Frauenanteil von 11,45<br />

Prozent haben die nö. Sozialdemokraten<br />

anteilsmäßig die meisten<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>nen Österreichs.<br />

<strong>der</strong> (bis 1986). Kommunalpolitisch<br />

wird die „Sozialgeme<strong>in</strong>de“<br />

forciert, <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle<br />

Abgeltung für „Zweitwohnsitzer“<br />

ist Thema.<br />

1983 wird Helmut Senger Leiter<br />

des Verbandsbüros. Die Schulung<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>demandatare<br />

wird vor allem <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Bauordnung, Geme<strong>in</strong>deordnung<br />

und Umweltschutz verstärkt.<br />

Der SP-Verband kämpft im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Haupt-<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische Power im Geme<strong>in</strong>debund: Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut Mödlhammer<br />

(Mitte) mit se<strong>in</strong>en beiden Vizes Rupert Dworak, Bürgermeister von Ternitz, Chef des SP GVV NÖ<br />

(l<strong>in</strong>ks) und Alfred Riedl, Bürgermeister von Grafenwörth, Chef des GVV VPNÖ.<br />

stadtgründung erfolgreich für<br />

die Stärkung <strong>der</strong> Regionen und<br />

Geme<strong>in</strong>den. Der Heidenreich -<br />

ste<strong>in</strong>er Bürgermeister und<br />

2. Landtagspräsident Alfred<br />

Haufek wird neuer Verbandschef.<br />

Im November 1990 wird<br />

<strong>der</strong> 300. Schulungskurs <strong>der</strong> Verbandes<br />

abgehalten, bis dah<strong>in</strong><br />

wurden mehr als 12.000 Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

geschult. Motto:<br />

„Durch blühende Geme<strong>in</strong>den<br />

zu e<strong>in</strong>em blühenden Land.“<br />

Auf Haufek folgt 1995 <strong>der</strong> Groß-<br />

Sieghartser Bürgermeister und<br />

ebenfalls 2. Landtagspräsident<br />

Anton Koczur – wie se<strong>in</strong>e Vorgänger<br />

<strong>auch</strong> er Vizepräsident<br />

des Österreichischen Geme<strong>in</strong>debundes.<br />

Beim Schwechater Verbands-Geme<strong>in</strong>detag<br />

1995 wird<br />

e<strong>in</strong>e höchst positive Bilanz von<br />

40 Jahre Kommunalarbeit <strong>in</strong> NÖ<br />

gezogen, richtungweisende Resolutionen<br />

an Land und Bund<br />

werden verabschiedet.<br />

Am 2. Mai 1996 übersiedelt<br />

<strong>der</strong> Verband <strong>in</strong> die<br />

Landeshauptstadt St. Pölten,<br />

die Hauptstoßrichtung<br />

wird nochmals unterstrichen:Interessenvertretung<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den bei<br />

<strong>der</strong> Gesetzeswerdung sowie<br />

Schulungs- und Beratungstätigkeit.<br />

Neu gestellt werden<br />

bald darauf <strong>auch</strong> die personellen<br />

Weichen: Am 1. Oktober<br />

1999 übernimmt Bgm. Bernd<br />

Vögerle aus Gerasdorf bei Wien<br />

die Leitung des Verbandsbüros.<br />

Er wird im Februar 2001 Präsident<br />

des Verbandes, als Büroleiter<br />

folgt Mag. Ewald Buschenreiter.<br />

Verstärkt setzt <strong>der</strong> Verband se<strong>in</strong>e<br />

Bemühungen um die Verbesse-<br />

rung <strong>der</strong> Sozialleistungen <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den bei gleichzeitiger<br />

Entlastung <strong>der</strong> Beiträge für das<br />

Land fort. Präsident Vögerle,<br />

<strong>auch</strong> Vizepräsident des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes, war<br />

geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em VP-Pendant<br />

Riedl <strong>auch</strong> maßgeblich an<br />

zwei erfolgreichen F<strong>in</strong>anzausgleichsverhandlungen<br />

beteiligt.<br />

Dabei konnte neben Verbesserungen<br />

beim „Abgestuften“ <strong>auch</strong><br />

die Deckelung bei anteiligen Geme<strong>in</strong>deleistungen<br />

erreicht werden.<br />

Stolz ist <strong>der</strong> Verband auf<br />

den Zugew<strong>in</strong>n von 510 Mandaten<br />

bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>dewahl<br />

2005.<br />

Akademie, Jahresthemen,<br />

Frauenanteil<br />

2008 übernahm Rupert Dworak,<br />

Bürgermeister von Ternitz und<br />

Landtagsabgeordneter, das Präsidentenamt.<br />

Es gab weitere Aktivitäten<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Schulung: So wurde die Kommunalpolitische<br />

Akademie <strong>der</strong><br />

SPÖ Nie<strong>der</strong>österreich gegründet,<br />

die im Schnitt von 1000<br />

TeilnehmerInnen jährlich besucht<br />

wird, Tendenz steigend.<br />

Ab 2010 wählte sich <strong>der</strong> Verband<br />

<strong>auch</strong> Jahresthemen, so<br />

2010 Frauen, 2011 Innovation<br />

und Nachhaltigkeit und 2012<br />

Bürgerbeteiligung. Aktuell vertritt<br />

<strong>der</strong> NÖ GVV <strong>der</strong> SPÖ 131<br />

Geme<strong>in</strong>den mit SP-Bürgermeistern,<br />

davon 15 Frauen, die Zahl<br />

<strong>der</strong> MandatarInnen beträgt <strong>in</strong>sgesamt<br />

3789. Mit e<strong>in</strong>em Frauenanteil<br />

von 11,45 Prozent haben<br />

die nö. Sozialdemokraten anteilsmäßig<br />

die meisten Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

Österreichs.


Interview mit Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Claudia Schmied<br />

Die Geme<strong>in</strong>den liegen bei <strong>der</strong><br />

Schaffung <strong>der</strong> schulischen Nachmittagsbetreuung<br />

im Plan. Die<br />

Kosten s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs hoch. Insgesamt<br />

werden 320 Millionen Euro<br />

<strong>in</strong> den Ausbau <strong>der</strong> schulischen<br />

Nachmittagsbetreuung <strong>in</strong>kl. <strong>der</strong><br />

Betreuungskosten <strong>in</strong> den kommenden<br />

vier Jahren <strong>in</strong>vestiert.<br />

Wie sieht die F<strong>in</strong>anzierung für die<br />

Zeit danach aus? Ist e<strong>in</strong>e Lösung<br />

für die Zeit nach 2015/16 <strong>in</strong> Sicht?<br />

Claudia Schmied: E<strong>in</strong>es kann ich<br />

nur bestätigen: „E<strong>in</strong>e gute Schule<br />

im Ort zu haben, ist für jeden<br />

Bürgermeister, jede Bürgermeister<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Visitenkarte ersten<br />

Ranges. Und da <strong>auch</strong> <strong>der</strong><br />

Wunsch <strong>der</strong> Eltern nach e<strong>in</strong>er<br />

ganztägigen Betreuung besteht,<br />

ist das Interesse <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

absolut nachvollziehbar. In diesem<br />

S<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>den<br />

für mich als Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

ganz wichtige Partner.<br />

Nach <strong>der</strong> bereits vere<strong>in</strong>barten<br />

Zeit wird es e<strong>in</strong>e neue Vere<strong>in</strong>barungen<br />

geben müssen, aber Präsident<br />

Helmut Mödlhammer ist<br />

schon ganz <strong>in</strong>tensiv unterwegs,<br />

um mit dem F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium<br />

etwas Entsprechendes auszuverhandeln.<br />

Idealweise fließen diese<br />

Mittel dann <strong>in</strong> den nächsten<br />

F<strong>in</strong>anzausgleich e<strong>in</strong> ...<br />

Geme<strong>in</strong>den, die bereits e<strong>in</strong>en Hort<br />

betreiben, erhalten aus dem Ausbau-Topf<br />

ke<strong>in</strong>e Unterstützung und<br />

können <strong>auch</strong> nicht auf die hoch geför<strong>der</strong>te<br />

schulische Tagesbetreu-<br />

ung umsteigen. Laut Geme<strong>in</strong>debund<br />

s<strong>in</strong>d davon rund 50.000 bestehende<br />

Hortplätze betroffen.<br />

Gibt es dafür e<strong>in</strong>e Lösung?<br />

Die 15a-Vere<strong>in</strong>barung des Bundes<br />

mit den Län<strong>der</strong>n im Interesse<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den bezieht sich<br />

auf e<strong>in</strong> zusätzliches Angebot im<br />

Bereich <strong>der</strong> schulischen Tagesbetreuung.<br />

Für den Hortbereich<br />

gibt es <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>n<br />

ke<strong>in</strong>e Bundesför<strong>der</strong>ung<br />

– das ist vom<br />

Modell her nicht<br />

vorgesehen ... Es<br />

geht dabei dezidiert<br />

um e<strong>in</strong> schulisches<br />

Angebot und<br />

nicht um Hortbetreuung.<br />

Kommunal: Interview 45<br />

Schule ist für jede Geme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong>e Visitenkarte ersten Ranges<br />

E<strong>in</strong> beherrschendes Thema bei den Geme<strong>in</strong>den ist sicher die Umset-<br />

zung <strong>der</strong> Bildungspolitik. Ob es sich nun um die E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Neuen<br />

Mittelschulen handelt o<strong>der</strong> um die Erweiterung <strong>der</strong> schulischen Tages-<br />

betreuung: die Geme<strong>in</strong>den waren stets kooperativ. E<strong>in</strong> Gespräch mit<br />

Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Claudia Schmied.<br />

Hans Braun<br />

„Idealweise fließen diese Mittel dann <strong>in</strong> den nächsten<br />

F<strong>in</strong>anzausgleich e<strong>in</strong>.“ Claudia Schmied über die weitere<br />

F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> schulischen Nachmittagsbetreuung.<br />

Laut Regierungsprogramm soll die<br />

Anzahl an qualitativ hochwertigen<br />

Plätzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> schulischen Tagesbetreuung<br />

von rund 104.000 im<br />

Schuljahr 2010/11 auf 160.000<br />

Plätze im Schuljahr 2015/16 steigen.<br />

Inklusive <strong>der</strong> Hortplätze werden<br />

dann 210.000 hochwertige<br />

Ganztagsbetreuungsplätze zur Verfügung<br />

stehen. Was ist unter<br />

„qualitativ hochwertigen Plätzen“<br />

zu verstehen, und wie würden Sie<br />

die bestehenden Plätze e<strong>in</strong>stufen?<br />

„Qualitativ hochwertig“ bezieht<br />

sich zum e<strong>in</strong>en auf das Betreuungspersonal<br />

– <strong>in</strong> dem Zusammenhang<br />

haben wir ja <strong>auch</strong> den<br />

Ausbildungsweg zum „Freizeitpädagogen“<br />

neu geschaffen. Es<br />

ist wichtig, dass unsere Jugend<br />

von qualifizierten Personen betreut<br />

wird. Wichtig s<strong>in</strong>d <strong>auch</strong> die<br />

Öffnungszeiten und die Frage<br />

nach <strong>der</strong> gesunden Ernährung.<br />

Und mir ist <strong>auch</strong> sehr wichtig –<br />

<strong>auch</strong> vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong><br />

aktuellen Sportdiskussion – dass<br />

hier <strong>auch</strong> Kooperationen mit<br />

Sportvere<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gegangen werden<br />

...<br />

Glauben Sie, dass die Vere<strong>in</strong>e das<br />

kostenlos machen? Das wird vermutlich<br />

wie<strong>der</strong> etwas kosten?<br />

Das kann man ja <strong>in</strong> den Freizeitteil<br />

<strong>in</strong>tegrieren. Für <strong>der</strong>artige<br />

Kooperationen mit Sportvere<strong>in</strong>en<br />

o<strong>der</strong> mit Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

kann im Freizeitblock <strong>auch</strong><br />

e<strong>in</strong>e entsprechende För<strong>der</strong>ung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Nochmals zurück zur vorigen Frage:<br />

Wie würden Sie die bestehen“<br />

Es ist wichtig, dass unsere Jugend von qualifizierten<br />

Personen betreut wird. Wichtig s<strong>in</strong>d<br />

<strong>auch</strong> die Öffnungszeiten und die Frage nach<br />

<strong>der</strong> gesunden Ernährung.<br />

Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Claudia Schmied über<br />

„qualitativ hochwertige Betreuungsplätze“


46<br />

Kommunal: Interview<br />

den Betreuungsplätze e<strong>in</strong>stufen,<br />

wenn jetzt erst die qualitativ hochwertigen<br />

geschaffen werden?<br />

Durchaus unterschiedlich, <strong>auch</strong><br />

wenn ich mit hier ke<strong>in</strong> Urteil<br />

über alle Schulstandorte <strong>in</strong><br />

Österreich anmaße. Aber Rückmeldungen<br />

von den Schulpartnern<br />

und Eltern haben gezeigt,<br />

dass es vor allem <strong>auch</strong> um Fragen<br />

<strong>der</strong> Öffnungszeiten und <strong>der</strong><br />

Gruppengrößen geht. Was die<br />

Gruppengröße betrifft, machen<br />

wir die Betreuung <strong>auch</strong> für kle<strong>in</strong>ere<br />

Gruppen möglich, wir s<strong>in</strong>d<br />

von 15 auf 12 Schüler gegangen.<br />

Wichtig ist weiters, dass jetzt<br />

<strong>auch</strong> schulartenübergreifend<br />

agiert werden kann, was speziell<br />

im ländlichen Raum für die Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong>teressant ist.<br />

Und e<strong>in</strong> Punkt sche<strong>in</strong>t mir beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig: Alle Pädagogen<br />

sagen uns, dass die verschränkte<br />

Ganztagsschule die beste ist. Also<br />

jene Form <strong>der</strong> Schule, wo Lernen,<br />

Üben, Freizeit, Bewegung<br />

und Sport – da hätten wir <strong>auch</strong><br />

Platz für die tägliche Turnstunde<br />

– gut über den Tag verteilt ist.<br />

Das setzt allerd<strong>in</strong>gs voraus, dass<br />

alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse mitmachen.<br />

Für die Bürgermeister<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgermeister ist es <strong>in</strong>teressant,<br />

dass diese verschränkte Ganztagsschule<br />

<strong>auch</strong> klassenweise<br />

möglich ist. Es ist möglich, an<br />

e<strong>in</strong>em Schulstandorte e<strong>in</strong> Halbtagsklasse<br />

zu führen und e<strong>in</strong>zel-<br />

ne Klassen <strong>auch</strong> als verschränkte<br />

Ganztagsschule.<br />

Hängt das nicht extrem von <strong>der</strong><br />

Größe <strong>der</strong> Schule ab? An<strong>der</strong>s gefragt:<br />

Fallen da nicht die kle<strong>in</strong>en<br />

Schulen auf dem Land aus dem<br />

Raster?<br />

Die Größe <strong>der</strong> Gruppe ist natürlich<br />

e<strong>in</strong> entscheidendes Kriterium.<br />

Da möchte ich auf die Senkung<br />

<strong>der</strong> Gruppengrößen von<br />

15 auf 12 h<strong>in</strong>weisen. Es gibt im<br />

Pflichtschulbereich für die Nachmittagsbetreuung<br />

die Möglichkeit,<br />

schulartenübergreifend<br />

Gruppen e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d für praktisch alle<br />

Pflichtschulen zuständig, beim<br />

Personal gibt es jedoch Probleme<br />

(v. a. Personalmangel, unterschiedliche<br />

Dienstgeber). Helmut<br />

Mödlhammer for<strong>der</strong>te deshalb,<br />

dass alle Personalkompetenzen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Hand liegen, Lehrer stärker<br />

<strong>in</strong> die Betreuung e<strong>in</strong>gebunden<br />

werden und dass es e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />

Dienstgeber gibt. Ihre Me<strong>in</strong>ung<br />

dazu?<br />

Ich habe zum Thema e<strong>in</strong>heitliches<br />

Dienstrecht und e<strong>in</strong>heitlicher<br />

Dienstgeber Bund – geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Beatrix Karl (früher<br />

Wissenschafts-, jetzt Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>)<br />

– schon e<strong>in</strong>mal sehr<br />

klar Position bezogen. Wir haben<br />

unseren Standpunkt dann<br />

aber nicht durchgebracht. Das<br />

ist <strong>der</strong>zeit nicht umsetzbar ...<br />

Investitionsprogramm bei den Bundesschulen<br />

Errichtungskosten <strong>in</strong> Millionen Euro<br />

Projekte SCHEP fertig <strong>in</strong> Bau <strong>in</strong> Pla-<br />

2008 nung<br />

Burgenland 11 107,80 11,76 0,00 73,12<br />

Kärnten 22 108,86 46,59 26,20 9,00<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 42 354,20 126,84 135,51 132,26<br />

Oberösterreich 45 258,37 82,64 67,59 53,50<br />

Salzburg 23 158,30 79,50 17,57 60,40<br />

Steiermark 37 156,72 32,54 11,90 62,06<br />

Tirol 30 167,46 50,80 29,00 29,90<br />

Vorarlberg 19 45,68 11,67 24,26 14,98<br />

Wien 29 274,95 102,15 60,91 80,73<br />

Österreich gesamt 258 1632,34 544,49 372,94 515,95<br />

Das neue Investitionsprogramm bei den Bundesschulen betrifft e<strong>in</strong>en Zeitraum<br />

von zehn Jahren. In <strong>der</strong> Zeit werden 1,7 Milliarden Euro <strong>in</strong>vestiert und<br />

260 Bundesschulstandorte <strong>in</strong> ganz Österreich, verteilt auf alle Bundeslän<strong>der</strong>,<br />

erweitert und mo<strong>der</strong>nisiert und vor allem <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Richtung Ganztagsschule<br />

entsprechend adaptiert – und 1,7 Milliarden stellen e<strong>in</strong>en nicht unerheblicher<br />

Impuls für das Baugewerbe <strong>in</strong> Österreich dar.<br />

Fotos: KOMMUNAL/Horvath<br />

„Persönliche Meisterschaft muss erstrebenswert se<strong>in</strong>.<br />

Wir br<strong>auch</strong>en e<strong>in</strong>e wertschätzende, unverkrampfte Beziehung<br />

zum Erfolg. Und Ehrgeiz und Diszipl<strong>in</strong> ist etwas, das<br />

<strong>auch</strong> nicht schadet.“ Claudia Schmied im Gespräch mit<br />

dem Autor über ihre E<strong>in</strong>stellung zu „Freude am Erfolg“.<br />

Volksschulen gehören zur elementaren<br />

Infrastruktur e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de.<br />

Vielerorts, so <strong>in</strong> Gebieten, die<br />

von Abwan<strong>der</strong>ung betroffen s<strong>in</strong>d,<br />

werden Schulen mangels ökonomischer<br />

Auslastung geschlossen.<br />

Ist Bildung also doch e<strong>in</strong>e Frage<br />

des Geldes?<br />

Die ökonomischen Gründe sollten<br />

eher sekundär se<strong>in</strong>. Vom<br />

Grundsatz her ist e<strong>in</strong>e gute Infrastruktur<br />

entscheidend – nicht<br />

nur für die Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> für die Geme<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong>e Schule im Ort ist<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong> Standortfaktor.<br />

Der an<strong>der</strong>e Aspekt ist die Frage,<br />

wie kle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schule se<strong>in</strong> kann,<br />

dass sie <strong>auch</strong> noch pädagogisch<br />

gut funktioniert. Vielfalt sollte<br />

e<strong>in</strong>e Chance haben ...<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> „LehrerInnenbildung<br />

Neu“ ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Grundausbildung für alle zukünftig<br />

im Lehrberuf tätigen Menschen<br />

angedacht. Sollte e<strong>in</strong>e „LehrerInnenbildung<br />

Neu“ nicht <strong>auch</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

neuen LehrerInnenbild führen?<br />

Welche Anfor<strong>der</strong>ungen werden<br />

an die Lehrer<strong>in</strong>, den Lehrer<br />

<strong>der</strong> Zukunft gestellt?<br />

Ganz entscheidend ist für mich<br />

die soziale Kompetenz. Das ist<br />

stark <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund zu rücken.<br />

Fachwissen ist wichtig,<br />

aber <strong>auch</strong> E<strong>in</strong>stellungen, Haltungen,<br />

Wertschätzungen, Respekt,<br />

Kommunikation, Kontakt-


freudigkeit s<strong>in</strong>d ganz bedeutende<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Schule wird immer mehr zum<br />

„Wir“ – dass mit den Eltern, mit<br />

den Lehrern, mit Direktoren, mit<br />

den Kollegen, mit den Bürgermeistern,<br />

mit den Pädagogischen<br />

Hochschulen – geme<strong>in</strong>sam<br />

Projekte verwirklicht werden.<br />

Auch im Vermitteln von<br />

Werten und Pr<strong>in</strong>zipien: Lehrer<br />

und Lehrer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d immer<br />

mehr wichtige Bezugspersonen<br />

für die jungen Menschen. Schule<br />

wird zunehmend, das zeigen alle<br />

Trends, <strong>in</strong> Richtung Ganztagsschule<br />

gehen.<br />

Thema „Soziale Kompetenz“: Ist es<br />

schon so weit, dass das <strong>in</strong> <strong>der</strong> angehenden<br />

Lehrergeneration ver<strong>in</strong>nerlicht<br />

wurde?<br />

Ja, es wird gelebt. Es gibt dafür<br />

gute Beispiele. Es ist nur wichtig,<br />

dass wir hier nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

„Entwe<strong>der</strong> – O<strong>der</strong>“ kommen,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong> „Sowohl – als<br />

<strong>auch</strong>“. Fachliches Wissen ist entscheidend,<br />

aber es geht eben<br />

<strong>auch</strong> um die Haltung, die E<strong>in</strong>stellung<br />

und die gelebten Werte.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en direkten Zusammenhang<br />

zwischen Spitzenleistungen<br />

und exzellentem Arbeitsklima.<br />

Darauf zu achten, ist e<strong>in</strong><br />

Faktor des Gel<strong>in</strong>gens, und das<br />

br<strong>auch</strong>en wir – aus me<strong>in</strong>er<br />

Wahrnehmung – im schulischen<br />

Bereich ganz dr<strong>in</strong>gend. Freude<br />

am Erfolg und e<strong>in</strong>e Kultur des<br />

Gel<strong>in</strong>gens beg<strong>in</strong>nen schon bei<br />

den täglichen Kle<strong>in</strong>igkeiten ...<br />

„Freude am Erfolg“ ist spannend,<br />

da manchmal <strong>auch</strong> über die Medien<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>druck entsteht, e<strong>in</strong><br />

„Herausstechen aus <strong>der</strong> Masse“,<br />

e<strong>in</strong> „Erfolgsdenken“ ist nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt gewünscht.<br />

Ja, und da müssen wir dagegen<br />

arbeiten. Persönliche Meisterschaft<br />

muss erstrebenswert se<strong>in</strong>.<br />

Wir br<strong>auch</strong>en e<strong>in</strong>e wertschätzende,<br />

unverkrampfte Beziehung<br />

zum Erfolg. Und Ehrgeiz<br />

und Diszipl<strong>in</strong> ist etwas, das <strong>auch</strong><br />

nicht schadet. E<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition<br />

von Erfolg lautet ja, dass Erfolg<br />

e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus persönlichem<br />

Interesse und harter Arbeit<br />

ist.<br />

Aus Platzgründen musste<br />

das Interview gekürzt werden.<br />

Lesen Sie die Langversion<br />

auf www.kommunal.at<br />

Gnadenfrist für die Packer Schule<br />

– sie darf zum<strong>in</strong>dest bis 2013<br />

weiter offen bleiben. Und wenige<br />

Tage vor Schulbeg<strong>in</strong>n hat <strong>der</strong><br />

Verfassungsgerichtshof drei weitere<br />

Schulschließungen ausgesetzt:<br />

Die Volksschulen Freiland<br />

(Bezirk Deutschlandberg) bleibt<br />

vorerst offen, <strong>auch</strong> Breitenau<br />

(Bezirk Bruck) und Ste<strong>in</strong> (Bezirk<br />

Fürstenfeld) hoffen wie<strong>der</strong>.<br />

Schaler Nachgeschmack: Die 31<br />

an<strong>der</strong>en betroffenen Schulstandorte<br />

Die Vorgeschichte<br />

Neben Treglwang, Glojach und<br />

Pack <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark wehrten<br />

sich <strong>auch</strong> an<strong>der</strong>e Schulen gegen<br />

den Bildungsplan <strong>der</strong> steirischen<br />

Landesrät<strong>in</strong> Elisabeth Grossmann,<br />

<strong>der</strong> vorsah, dass die<br />

Kle<strong>in</strong>schulen <strong>in</strong> ihrem Ort – wie<br />

28 an<strong>der</strong>e Kle<strong>in</strong>schulen <strong>auch</strong> –<br />

geschlossen werden sollten.<br />

Johann<br />

Gröss<strong>in</strong>g<br />

(Bürgermeister<br />

von Treglwang),<br />

Karl<br />

Trummer<br />

(Bürgermeister<br />

von Glojach)<br />

und Johann Schmid (Bürgermeister<br />

von Pack) wagten<br />

schließlich den Schritt und reichten<br />

Beschwerde beim VwGH e<strong>in</strong>:<br />

Zum e<strong>in</strong>en sollte <strong>der</strong> Standort<br />

für künftige Generationen erhalten<br />

werden, zum an<strong>der</strong>en wollten<br />

sie den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en neuerlichen<br />

Schulwechsel im Falle e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>defusion ersparen.<br />

Anfang August wurde die Beschwerde<br />

nun als unbegründet<br />

abgewiesen.<br />

Freude herrscht vor<br />

In <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de reagiert man<br />

natürlich euphorisch, so <strong>der</strong><br />

Freilan<strong>der</strong> Bürgermeister Ger-<br />

Kommunal: Interview 47<br />

Thema Schule: In letzter Sekunde<br />

VfGH stoppt Land drei Tage<br />

vor Schulbeg<strong>in</strong>n<br />

hard Re<strong>in</strong>isch: „Ich hab’ es selbst<br />

nicht geglaubt, aber ich habe für<br />

me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de gekämpft und<br />

für unsere Schule, dass sie weiter<br />

aufrecht bleibt, weil ich muss<br />

sagen, ohne die Schule ist <strong>der</strong><br />

Ort gestorben.“<br />

Dennoch verteidigt Grossmann<br />

die Schließungsbescheide: Die<br />

Schülerzahlen stagnieren o<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>ken - alle<strong>in</strong> heuer gibt es um<br />

3000 Schüler weniger als im<br />

Vorjahr. „Wir können die Klassenschülerhöchstzahl<br />

von 25 auf<br />

Dauer nur halten, wenn wir hier<br />

Schulen mit ganz wenigen Schülern<br />

schließen“, so Grossmann.<br />

Großes Interesse an<br />

Ganztagesschulen<br />

Wir können die Klassenschülerhöchstzahl<br />

von 25 auf Dauer nur<br />

halten, wenn wir hier Schulen mit<br />

ganz wenigen Schülern schließen<br />

Dafür steigt laut e<strong>in</strong>em Bericht<br />

auf ORF Steiermark das Interesse<br />

an den Ganztagesschulen<br />

weiter – im kommenden Schuljahr<br />

werden voraussichtlich<br />

Spiola<br />

STMK/Petra<br />

Elisabeth Grossmann,<br />

LPD<br />

Bildungs-Landesrät<strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark Foto:<br />

über 8400 Schüler die Nachmittagsbetreuung<br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen,<br />

so Grossmann: „Alle<strong>in</strong> im<br />

letzten Jahr s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> mehr<br />

als 500 Schüler dazu gekommen,<br />

also 20 Gruppen, und es<br />

geht hier <strong>auch</strong> kont<strong>in</strong>uierlich so<br />

weiter.“ Mittlerweile gibt es steiermarkweit<br />

223 Ganztagesschulen.<br />

Auch an <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>der</strong><br />

Bundesschulen wird gearbeitet:<br />

Innerhalb <strong>der</strong> nächsten drei Jahre<br />

werden über 66 Millionen<br />

Euro <strong>in</strong> die Erweiterung und Sanierung<br />

<strong>in</strong>vestiert; alle<strong>in</strong> 25 Millionen<br />

Euro werden <strong>in</strong> das Bundesschulzentrum<br />

Feldbach gesteckt.


48<br />

Kommunal: Jubiläum<br />

Das grundvernünftige Baupr<strong>in</strong>zip Geme<strong>in</strong>de hat, aus <strong>der</strong><br />

Natur <strong>der</strong> Sache heraus, über unzählige Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

se<strong>in</strong>en Berechtigungsnachweis erbracht. Selbstbestimmung,<br />

das ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe Mitbestimmung, ist nun e<strong>in</strong>mal<br />

das Baupr<strong>in</strong>zip des Menschen, und es hat se<strong>in</strong>e „biologische“<br />

Richtigkeit.


Genereller Tenor <strong>der</strong> Festveranstaltung:<br />

Die Kommunalautonomie<br />

hat die positive Entwicklung<br />

nicht nur <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den, son<strong>der</strong>n<br />

ganz Österreichs wesentlich<br />

bee<strong>in</strong>flusst und die Rolle<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den als gleichberechtigte<br />

Partner von Län<strong>der</strong>n<br />

und Bund ebenso wie die privatwirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den gesichert. Weiters<br />

wurde die wesentliche Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Kommunen für die<br />

künftige europäische Integration<br />

herausgestrichen.<br />

In ihren Begrüßungsworten<br />

zeigte sich Hausherr<strong>in</strong> und Nationalratspräsident<strong>in</strong><br />

Barbara<br />

Prammer stolz, dass so viele<br />

Bürgermeister wie noch nie im<br />

Parlament sitzen: „Das zeigt die<br />

Verbundenheit des Bundes mit<br />

den Kommunen.“ Die gesell-<br />

Kommunal: Jubiläum 49<br />

50 Jahre Geme<strong>in</strong>deautonomie im Bundes-Verfassungsgesetz<br />

„Geme<strong>in</strong>den und Städte<br />

mit großer Zukunft“<br />

50 Jahre ist es nunmehr her, dass die kommunale<br />

Selbstverwaltung, gleichsam die Geme<strong>in</strong>deverfassung,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesverfassung verankert wurde. Im Parlament <strong>in</strong><br />

Wien fand aus diesem Anlass Ende Juni e<strong>in</strong>e Festveranstaltung mit<br />

höchsten Repräsentanten des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

statt – und e<strong>in</strong>er Festrede, die den Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e Zukunft als<br />

unverzichtbare Grundste<strong>in</strong>e des Zusammenlebens zeichnete.<br />

schaftlichen, politischen und<br />

ökonomischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

mögen sich <strong>in</strong> den letzten 50<br />

Jahren verän<strong>der</strong>t haben, was<br />

bleibe, sei <strong>der</strong> Umstand, dass die<br />

Menschen <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de ihr<br />

Zuhause haben.<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer bezeichnete<br />

die Geme<strong>in</strong>deverfassung 1962<br />

als Fundament <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>aufgebauten<br />

Republik, die Geme<strong>in</strong>den<br />

selbst agierten seither auf<br />

Augenhöhe mit den übrigen Gebietskörperschaften.<br />

Künftig<br />

wünscht sich Mödlhammer unter<br />

an<strong>der</strong>em die Verankerung<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverbände <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesverfassung sowie die<br />

Möglichkeit für die Geme<strong>in</strong>den,<br />

mit Bund und Län<strong>der</strong>n Verträge<br />

abschließen zu können.<br />

Für Städtebund-Präsident


50<br />

Kommunal: Jubiläum<br />

Höchste Vertreter des Bundes und <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den fanden sich im „Hohen Haus“ <strong>in</strong> Wien e<strong>in</strong>, um das Jubiläum 50 Jahre Geme<strong>in</strong>deverfassungsnovelle<br />

zu begehen.<br />

Michael Häupl ist klar, dass an<br />

<strong>der</strong> verfassungsmäßig festgelegten<br />

„E<strong>in</strong>heitsgeme<strong>in</strong>de“, ob groß<br />

o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>, festzuhalten sei. Öffentliche<br />

Dienstleistungen sollen<br />

weiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

bleiben. Aber e<strong>in</strong>e Reform<br />

<strong>der</strong> Aufgabenteilung zwischen<br />

Län<strong>der</strong>n und Geme<strong>in</strong>den sei nötig,<br />

so <strong>der</strong> Wiener Bürgermeister.<br />

Das Bekenntnis zu Europa<br />

verband Häupl mit dem<br />

Wunsch, dass die kommunale<br />

Stimme <strong>in</strong> Brüssel stärker gehört<br />

werden sollte.<br />

Unterrichtsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Claudia<br />

Schmied unterstrich vor allem<br />

Bildung als wesentlichen Standortfaktor<br />

für die Geme<strong>in</strong>den<br />

(siehe <strong>auch</strong> Interview auf Seiten<br />

45 ff. dieser Ausgabe).<br />

Und dann sprach Pichler ...<br />

Festredner Univ.-Prof. Dr. Johannes<br />

Pichler von <strong>der</strong> Universität<br />

Graz for<strong>der</strong>te als „glühen<strong>der</strong> Europäer“<br />

mehr direkte Demokratie<br />

<strong>in</strong> allen Gebietskörperschaften<br />

und kritisierte den Bundespräsidenten<br />

wegen dessen reservierter<br />

Haltung zu Bürgerreferenden.<br />

Für spätestens Ende des<br />

21. Jahrhun<strong>der</strong>ts prognostizierte<br />

Pichler <strong>in</strong> <strong>der</strong> politischen<br />

Struktur e<strong>in</strong> bundesstaatliches<br />

Europa mit gewählten Spitzenrepräsentanten<br />

sowie starken<br />

Geme<strong>in</strong>den, an e<strong>in</strong>em signifikanten<br />

Ausbau <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung<br />

führe ke<strong>in</strong> Weg vorbei.<br />

KOMMUNAL br<strong>in</strong>gt im folgenden<br />

Auszüge se<strong>in</strong>er Festrede<br />

und – auf den nächsten Seiten –<br />

<strong>auch</strong> Statements dazu.<br />

„Der direkten Demokratie wurde,<br />

nachdem sie vernünftigerweise<br />

gerade e<strong>in</strong> wenig favorisiert<br />

wird, sofort wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal zugeschrieben,<br />

dass sie nichts tauge.<br />

Dass soeben 78 Prozent e<strong>in</strong>es Be-<br />

fragtensamples sagten, sie wollen<br />

def<strong>in</strong>itiv <strong>in</strong> direkter Demokratie<br />

mitbestimmen, ist den selbsternannten<br />

Bürgersachbewaltern<br />

offensichtlich gleichgültig. Das<br />

Killerargument jener, die nicht<br />

und nicht mit den Bürgern teilen<br />

wollen, ist trotz allen Herumgeredes<br />

<strong>in</strong> Klarheit dieses: ,Die Leute<br />

da draußen‘ seien schlicht viel<br />

zu DUMM für direkte politische<br />

Entscheidungen. Sie s<strong>in</strong>d Unmündige,<br />

die ihre Stimmen gefälligst<br />

beim Vormund Parteien<br />

abgeben sollen. Dann s<strong>in</strong>d sie auf<br />

wun<strong>der</strong>same Weise doch wie<strong>der</strong><br />

ganz gescheit. An alle:<br />

3 Erstens, die ,Leute da draußen‘,<br />

das ist <strong>der</strong> Souverän.<br />

Das Mittelalter hatte e<strong>in</strong> oberstes<br />

Verfassungs-Pr<strong>in</strong>zip: Stadtrecht bricht Landrecht<br />

und Landrecht bricht Reichsrecht. Ist<br />

klar was das heißt? Das ist Subsidiarität pur.<br />

Prof. Johannes Pichlers „Erfolgsgeschichte <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den“<br />

3 Zweitens, <strong>der</strong> Souverän beauftragt<br />

zur Besorgung se<strong>in</strong>er Erwartungen<br />

Besorgungsgehilfen.<br />

3 Drittens, die wirft er notfalls<br />

<strong>auch</strong> wie<strong>der</strong> raus, so ist das<br />

seit John Lock’s ,Two Treatises<br />

On Goverment‘ von 1689 ausgemacht.<br />

3 Viertens, wer gegen die direkte<br />

Demokratie antritt, hat nicht<br />

verstanden, dass direkte und<br />

repräsentative Demokratie untrennbar<br />

zusammengehören.<br />

3 Fünftens, wenn ausgerechnet<br />

Parteipolitiker gegen direkte<br />

Demokratie antreten, dann<br />

ignorieren sie, dass angesichts<br />

<strong>der</strong> desolaten Wertschätzung<br />

<strong>der</strong> notleidenden Parteiendemokratie<br />

diese durch direkte<br />

Bürgerbeteiligung selber nur<br />

mehr gew<strong>in</strong>nen könnte.<br />

3 Sechstens ist es e<strong>in</strong>e Ungeheuerlichkeit,<br />

den ,Eigentümern‘<br />

des Landes – und das s<strong>in</strong>d nun<br />

e<strong>in</strong>mal die Bürger/<strong>in</strong>nen – anzusagen,<br />

sie sollen sich darauf<br />

beschränken, alle fünf Jahre<br />

die Managementverträge blanko<br />

zu unterschreiben und sich<br />

dazwischen tunlichst um ihren<br />

eigenen Schmarrn zu kümmern.<br />

Wenn das e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz sagte, kann er auswan<strong>der</strong>n.<br />

3 Siebtens: Der österreichische<br />

Bundespräsident ist das Ergebnis<br />

<strong>der</strong> direktesten Form direktester<br />

Direktdemokratie. Er<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Volksplebiszit,<br />

Personal-Referendum, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Volksabstimmung herbeientschieden.<br />

Wenn just dieser<br />

Bundespräsident sich nunmehr<br />

zwar <strong>auch</strong> mit Wortnebeln,<br />

aber eben doch klar gegen<br />

die direkte Demokratie<br />

wendet und den Leuten<br />

schlüssigerweise die nötige<br />

Reife für das Entscheiden <strong>in</strong><br />

direkter Demokratie abspricht,<br />

dann ist das <strong>in</strong>akzeptabel. Das<br />

heißt nämlich, er stellt das bed<strong>in</strong>gungslose<br />

Recht des Volkes<br />

zu jenem Volksentscheid <strong>in</strong><br />

Frage, <strong>in</strong> dessen Weg er sich<br />

selber ums Amt beworben hat.<br />

Es gäbe nun über die Denkkonsequenzen<br />

sehr viel mehr,<br />

freilich wenig Gefälliges zu sagen,<br />

alle<strong>in</strong>, ich respektiere,<br />

dass wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Feier s<strong>in</strong>d.<br />

3 Achtens, die <strong>in</strong>tellektuelle<br />

Sonnenf<strong>in</strong>sternis dah<strong>in</strong>ter war<br />

dann noch die, dass die Hofberichterstattung<br />

diese Absage<br />

des Bundespräsidenten an die<br />

direkte Demokratie zwar artig<br />

rapportiert, aber die schlüssige<br />

Wählerverletzung also solche<br />

selber gar nicht e<strong>in</strong>mal verstanden<br />

hat.<br />

Foto: Parlament/Mike Ranz


Wie <strong>auch</strong> immer: Äußerstenfalls<br />

gestehen die Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>er <strong>der</strong> direkten<br />

Demokratie ihr e<strong>in</strong> wenig<br />

Duldung auf <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deebene<br />

zu. Was wie<strong>der</strong>um entlarvend<br />

ist, weil die Geme<strong>in</strong>dedirektdemokratie<br />

damit als politisches<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>vorabendprogramm belächelt<br />

wird.“<br />

Soweit Prof. Pichlers E<strong>in</strong>stieg, <strong>in</strong><br />

dessen Verlauf man <strong>der</strong> Körpersprache<br />

e<strong>in</strong>iger Honoratioren<br />

entnehmen konnte, dass sie zunehmen<br />

„unentspannter“ wurden.<br />

Und <strong>der</strong> Professor legte<br />

nach: „Damit Sie <strong>auch</strong> mich verfassungspolitisch<br />

gleich e<strong>in</strong>ordnen<br />

können, sage ich an: Wer<br />

mit <strong>der</strong> direkten Demokratie e<strong>in</strong><br />

Problem hat, hat nicht e<strong>in</strong>es mit<br />

dem ,direkt‘, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>es mit<br />

<strong>der</strong> Demokratie an sich. Und ich<br />

möchte vorhersagen, dass <strong>der</strong><br />

Souverän sich se<strong>in</strong>e politische<br />

Selbstbestimmung <strong>in</strong> jedem Fall<br />

holen wird, so o<strong>der</strong> so.“<br />

Ausflug zur Erfolgsgeschichte<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

„Wir kommen darauf noch zurück,<br />

aber jetzt möchte ich uns<br />

doch wenigstens <strong>in</strong> Siebenmeilenstiefeln<br />

durch die Erfolgsgeschichte<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de führen.<br />

Die begann für unseren Raum<br />

ganz früh mit dem Dah<strong>in</strong>siechen<br />

Roms und dem Ende <strong>der</strong> Pax Romana<br />

so um 400 nach Christus.<br />

... Der Bauern schöne Geme<strong>in</strong>de-<br />

Autonomie wurde jedoch ab<br />

dem Mittelalter ausgehöhlt von<br />

den Grundherrschaften, unscharf<br />

gesagt: vom Adel. Dabei<br />

waren es die Bauern selber, die<br />

sich diese Grundherren e<strong>in</strong>stmals<br />

gerufen hatten, um die <strong>in</strong>frastrukturellen,<br />

die überörtlichen<br />

und die wehrorganisatorischen<br />

Aufgaben <strong>in</strong> ihrem Namen<br />

und auf ihre Rechnung wahrnehmen<br />

zu lassen. Das wurde am<br />

Ende e<strong>in</strong>e sehr teure Rechnung<br />

für die Urgeme<strong>in</strong>den, fürwahr. ...<br />

Indes blühte die städtische Geme<strong>in</strong>de<br />

auf, <strong>in</strong> sensationeller<br />

Freiheit und Autonomie. Das<br />

Mittelalter hatte e<strong>in</strong> oberstes<br />

Verfassungs-Pr<strong>in</strong>zip: Stadtrecht<br />

bricht Landrecht und Landrecht<br />

bricht Reichsrecht. Ist klar was<br />

das heißt? Das ist Subsidiarität<br />

pur. ...<br />

Der Fürsten-Staat konnte dann<br />

zwar verdienstvollerweise e<strong>in</strong><br />

befriedendes Gewaltmonopol<br />

Foto: Parlament/Mike Ranz<br />

Parlaments-Hausherr<strong>in</strong> Barbara Prammer im Gespräch<br />

mit Städtebund-Präsident Michael Häupl und Geme<strong>in</strong>debund-Chef<br />

Helmut Mödlhammer.<br />

aufbauen, um die unzähligen<br />

Scharmützel und Fehden zwischen<br />

Adeligen zu beenden.<br />

Aber damit war zugleich erst jener<br />

Staat begründet, <strong>der</strong> dann<br />

dafür über an<strong>der</strong>e Staaten herfiel.<br />

Aus Scharmützeln wurden<br />

Kriege. Erst kam <strong>der</strong> große Dreißigjährige<br />

Krieg und dann kamen<br />

<strong>der</strong>e<strong>in</strong>st später e<strong>in</strong>mal die<br />

wirklichen Weltkriege. Diese<br />

passieren übrigens konsequent,<br />

wenn und weil die Staaten <strong>in</strong><br />

dem ab Rousseau geschürten nationalistischen<br />

Kollektivwahn<br />

zum Nationalstaat mutieren. ...<br />

Ich mag ihn genau deswegen<br />

nicht und liebe genau daher<br />

Europa.<br />

Es entsteht also <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neuzeit<br />

jener zentralistische Flächenstaat,<br />

<strong>der</strong> über e<strong>in</strong>en fürstenkadavergehorsamen<br />

Beamtenstaat<br />

bis <strong>in</strong>s letzte Dorf h<strong>in</strong>aus re<strong>in</strong>regiert.<br />

Gegen den rebellierten die<br />

mitteleuropäischen Bauern sofort,<br />

beispielsweise 1524 <strong>in</strong> Salzburg<br />

und 1626 wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Oberösterreich.<br />

Der Befreiungskampf<br />

geht bekanntlich tragisch<br />

schief, ... bis die Menschenrechtsbewegung<br />

<strong>in</strong><br />

und nach <strong>der</strong> Französischen<br />

Revolution<br />

nicht mehr<br />

abgewürgt<br />

werden<br />

kann und<br />

endlich<br />

1848 <strong>auch</strong><br />

Metternich<br />

verjagt<br />

wird. ...<br />

Univ.-Prof. Johannes Pichler bei<br />

se<strong>in</strong>em Vortrag im Parlament.<br />

Kommunal: Jubiläum 51<br />

Das (dieses) Kommunalpr<strong>in</strong>zip<br />

g<strong>in</strong>g also ab 1849 auf e<strong>in</strong>en steilen<br />

Erfolgskurs. In <strong>der</strong> B-VG-Novelle<br />

von 1962 wurde dann die<br />

Autonomie <strong>der</strong> Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

endgültig garantiert. ...<br />

Das grundvernünftige Baupr<strong>in</strong>zip<br />

Geme<strong>in</strong>de hat aus <strong>der</strong> Natur<br />

<strong>der</strong> Sache heraus, über unzählige<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te h<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Berechtigungsnachweis<br />

erbracht.<br />

Selbstbestimmung, das ist <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gruppe Mitbestimmung, ist halt<br />

nun e<strong>in</strong>mal das Baupr<strong>in</strong>zip des<br />

Menschen und es hat se<strong>in</strong>e ,biologische‘<br />

Richtigkeit. An dieser<br />

Geme<strong>in</strong>de kam schon <strong>der</strong> Staat<br />

nicht vorbei.<br />

Noch weniger kommt die Union<br />

an ihr vorbei.<br />

Daher komme ich mit dem Blick<br />

nur mehr nach vorne gewandt<br />

zu me<strong>in</strong>er aus <strong>der</strong> Logik <strong>der</strong> Geschichte<br />

geschöpften Prognose:<br />

Zwei Entitäten werden am langen<br />

Ende des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

<strong>in</strong> ihrer vollen Steuerungs-Funktion<br />

bleiben: draußen Europa<br />

(nicht oben!), dr<strong>in</strong>nen (und<br />

nicht unten!) die Geme<strong>in</strong>de. Es<br />

wird e<strong>in</strong>e echte Unionsbürgerschaft<br />

geben.<br />

Es wird e<strong>in</strong>e europäische Gesellschaft<br />

geben. Und: Es wird dann<br />

<strong>auch</strong> von me<strong>in</strong>er erbsenzählenden<br />

Profession nicht mehr angezweifelt<br />

werden, dass die<br />

Europäer<strong>in</strong>nen und Europäer<br />

<strong>der</strong> wahre Souverän<br />

des Kont<strong>in</strong>ents<br />

s<strong>in</strong>d. Wir haben ja<br />

jetzt schon unüberhörbare<br />

Vorboten<br />

dieser General-Botschaft:<br />

Wenn ab-<br />

Foto: KOMMUNAL/Re<strong>in</strong>dl


52<br />

Kommunal: Jubiläum<br />

wechselnd seit Langem schon<br />

Juncker, früher <strong>auch</strong> noch Tony<br />

Blair, neuerd<strong>in</strong>gs Merkel und<br />

Schäuble und nun jüngst zehn<br />

Außenm<strong>in</strong>ister – allesamt als<br />

nicht gerade Leichtmatrosen –<br />

den Kurs verkünden, dass die<br />

Präsident<strong>in</strong> des Europäischen<br />

Rates und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Präsident<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

direktdemokratisch, ähnlich wie<br />

<strong>der</strong> österreichische Bundespräsident,<br />

von <strong>der</strong> europäischen Bürgerschaft<br />

gewählt werden sollen,<br />

dann s<strong>in</strong>d das Visionen e<strong>in</strong>es<br />

Bürgereuropas. ...<br />

Den Län<strong>der</strong>n wird <strong>auch</strong> weiterh<strong>in</strong><br />

nostalgische Anhänglichkeit<br />

entgegengebracht werden und<br />

e<strong>in</strong> wenig überörtliches Konflikt-<br />

Laut Prof. Pichler wird es am Ende<br />

des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts nur die EU<br />

und die Geme<strong>in</strong>den geben. Er fragt<br />

sich, ob es Parlamente o<strong>der</strong> Landtage<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Form überhaupt<br />

noch geben wird. Wie stehen<br />

Sie zu dieser E<strong>in</strong>schätzung,<br />

dass Bund und Land ihre Macht<br />

abgeben werden?<br />

Die Aussage, es werde am Ende<br />

des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts nur die EU<br />

und die Geme<strong>in</strong>den geben, halte<br />

ich für bewusst<br />

überpo<strong>in</strong>tiert. Die<br />

Ebenen Bund und<br />

Land s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> hohem<br />

Maße identitätsstiftend.<br />

Schon<br />

aus diesem Grund<br />

werden sie Bestand<br />

haben. Die Frage<br />

ist, <strong>in</strong> welcher Di-<br />

Foto: Parlament/Wilke<br />

mensionierung. ...<br />

Wir haben <strong>in</strong><br />

Österreich <strong>der</strong>zeit<br />

das Problem, dass<br />

wir zwischen Bund<br />

und Län<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en Wettbewerb<br />

um Verwaltungsressourcen haben,<br />

<strong>der</strong> (im fö<strong>der</strong>alistischen<br />

S<strong>in</strong>n) beendet werden muss. ...<br />

Georg Keuschnigg, Präsident<br />

des Bundesrates.<br />

Pichler for<strong>der</strong>t mehr direkte Demokratie<br />

und sagt, dass <strong>der</strong>, <strong>der</strong> gegen<br />

direkte Demokratie ist, mit <strong>der</strong><br />

Demokratie überhaupt e<strong>in</strong> Problem<br />

hat. Stimmen Sie dieser Aussage<br />

zu und wird <strong>in</strong> Österreich ge-<br />

management, Mediations- und<br />

Mo<strong>der</strong>ationsfunktion wird ihnen<br />

ja <strong>auch</strong> noch bleiben.<br />

Aber die essentiellen Regelungs-<br />

Entscheidungen fallen <strong>in</strong> <strong>der</strong>en<br />

bei<strong>der</strong> Parlamente ganz sicher<br />

NICHT mehr, so es denn diese<br />

Parlamente zu Ende des 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> <strong>der</strong> jetzigen<br />

Form überhaupt noch gibt.<br />

...<br />

Wichtig für die <strong>in</strong>nere Festigung<br />

<strong>der</strong> Zukunftsfestung Geme<strong>in</strong>de<br />

ist, dass die Bürgerbeteiligung<br />

signifikant ausgebaut wird. Die<br />

Städtecharta II, von 2008, hält <strong>in</strong><br />

den Artikeln 13und 22 ohneh<strong>in</strong><br />

sehr imperativ fest, dass (ich zitiere:)<br />

,die europäischen Städte<br />

dafür verantwortlich (s<strong>in</strong>d), e<strong>in</strong><br />

Statement<br />

Österreich hat ke<strong>in</strong>e gewachsene Kultur <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ausübung <strong>der</strong> direkten Demokratie<br />

nug für die direkte Demokratie getan?<br />

Wir haben <strong>in</strong> Österreich ke<strong>in</strong>e<br />

gewachsene Kultur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausübung<br />

<strong>der</strong> direkten Demokratie.<br />

Ich b<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Jurist und sehe diese<br />

Diskussion pragmatisch. ... In<br />

Grundsatzfragen ist e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Instrumente<br />

<strong>der</strong> direkten Demokratie wichtig,<br />

für die fachlich-sachliche<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Politik bevorzuge<br />

ich die repräsentative<br />

Demokratie.<br />

Die Geme<strong>in</strong>deautonomie<br />

wird von Prof. Pichler<br />

betont und <strong>auch</strong>,<br />

dass Geme<strong>in</strong>den das<br />

größte Vertrauen bei<br />

den Bürgern genießen.<br />

Wie lässt sich das mit<br />

den angedachten Geme<strong>in</strong>dezusammenlegungen<br />

vere<strong>in</strong>baren?<br />

In me<strong>in</strong>em Bundesland<br />

werden ausschließlich<br />

freiwillige Zusammenschlüsse<br />

unterstützt. Die<br />

Kle<strong>in</strong>heit bzw. die Größe e<strong>in</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>de ist ke<strong>in</strong> Gradmesser<br />

für das Vertrauen <strong>der</strong> Bürger,<br />

sehr wohl aber die mentale Akzeptanz.<br />

Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Anhänger<br />

dafür, die Steigerung <strong>der</strong> Effizienz<br />

durch Zusammenarbeit zu<br />

för<strong>der</strong>n, wo immer das möglich<br />

ist.<br />

Modell (...) zu entwickeln, bei<br />

dem die neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Demokratie berücksichtigt<br />

werden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Bürgerbeteiligung<br />

...‘ (Zitat Ende)<br />

Den Geme<strong>in</strong>den und Städte<br />

kommt also e<strong>in</strong>e dramatisch<br />

wichtiger werdende politische<br />

Schlüsselrolle zu. ...<br />

Also müssen wir auf diesem relativ<br />

festen Grund <strong>der</strong> hohen Geme<strong>in</strong>de-Akzeptanz<br />

ganz rasch<br />

ankern. Die Städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

müssen zur Sicherung unseres<br />

demokratisch-politischen<br />

Systems e<strong>in</strong> politisches Leitmuster<br />

vorgeben und vorleben. Lassen<br />

Sie die Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger, wann und wo immer die<br />

überhaupt noch wollen, am Politischen<br />

direkt teilhaben. ... Üben<br />

Sie direkte Demokratie, auf die<br />

sich jetzt eh alles stürzt, machen<br />

sie aber <strong>auch</strong> partizipatorische<br />

Demokratie, öffnen Sie open government<br />

und collaborative democracy.<br />

Just da tut sich die<br />

Nahebene Geme<strong>in</strong>de doch so<br />

richtig leicht, die erste Geige zu<br />

übernehmen. ...<br />

Aber Sie könnten sogar noch<br />

mehr tun, um Ihre eigene Zukunft<br />

<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>samkeit mit <strong>der</strong><br />

Bürgerschaft zu sichern: arbeiten<br />

Sie am Aufbau e<strong>in</strong>er europäischen<br />

Zivilgesellschaft und am<br />

Bau des sogenannten horizontalen<br />

zivilen Dialogs nach Art 11.1<br />

EUV, mit. Geben Sie das Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip<br />

nach unten noch<br />

weiter, treten Sie den Bürgerorganisationen<br />

doch eigene Governance-Bereiche<br />

zum Selbstbestellen<br />

ab. Entwickeln Sie Sachund<br />

Themenpartnerschaften. ...<br />

Bei <strong>der</strong> bürgernächsten Ebene<br />

beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union. Denn die Nationalstaatsebenen<br />

s<strong>in</strong>d zurückhaltend<br />

beim Favorisieren Europas. Verständlicherweise:<br />

Je mehr die<br />

Zur Person Johannes Pichler<br />

Universitätsprofessor Dr. Johannes W. Pichler ist<br />

Vorstand des Instituts für Rechtsgeschichte und<br />

Europäische Rechtsentwicklungen, Rechtswissenschaftliche<br />

Fakultät, Universität Graz,<br />

www.uni-graz.at und er ist <strong>auch</strong> Direktor des<br />

Österreichischen Instituts für Europäische<br />

Rechtspolitik, Salzburg und Wien, Hofburg<br />

www.legalpolicy.eu<br />

Se<strong>in</strong>e Festrede anlässlich <strong>der</strong> „50-Jahr-Feier <strong>der</strong><br />

Städte- und Geme<strong>in</strong>deautonomie im Bundes-<br />

Verfassungsgesetz“, gehalten am 26. Juni 2012<br />

im Parlament <strong>in</strong> Wien, ist die Grundlage dieses<br />

Beitrags.


Unser eigenes Land ist e<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es<br />

<strong>in</strong> Europa, e<strong>in</strong>es des beson<strong>der</strong>s gediegenen<br />

Wohlergehens. Es ist e<strong>in</strong> gutes Land mit tüch -<br />

tigen und fleißigen und gescheiten Leuten.<br />

Quengler, macht doch die Augen auf, schaut<br />

beim Fenster raus, alles funktioniert.<br />

Nationalbürger zu e<strong>in</strong>em europäischen<br />

Demos werden könnten,<br />

desto mehr enteignen sich<br />

die Leute umgekehrt proportional<br />

ihrem Nationalstaat.<br />

Die bürgernächste Ebene h<strong>in</strong>gegen<br />

hat da überhaupt nichts zu<br />

verlieren, im Gegenteil, sie ist <strong>in</strong><br />

jedem Fall <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>ner.<br />

Ihnen also obliegt daher die<br />

wahre EU-Basis-Überzeugungsarbeit,<br />

besser noch Glaubensarbeit.<br />

Denn, me<strong>in</strong>e Damen und<br />

Herren, an die ganz großen D<strong>in</strong>ge<br />

muss man am Ende immer<br />

glauben, da hilft e<strong>in</strong>em das so<br />

viel beschworene Wissen und Informieren<br />

nicht weiter. ...<br />

Politische Kommunikation geht<br />

ganz an<strong>der</strong>s. Wenn e<strong>in</strong>e Idee die<br />

Leute nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seele erreicht,<br />

dann kann man jeden Werbefeldzug<br />

vergessen. Menschen ahnen<br />

und fühlen. Genau deshalb<br />

verzapfen ja die Rattenfänger so<br />

dumpf-dräuend-düsteren EU-<br />

Stuss. Sie <strong>in</strong>strumentalisieren<br />

eben gekonnt die Gefühle Furcht<br />

und Wut. Dass sie damit erfolgreich<br />

s<strong>in</strong>d, ist aber nicht ihr Verdienst,<br />

son<strong>der</strong>n ist e<strong>in</strong>er ganz<br />

an<strong>der</strong>en Tragödie zuzuschreiben.<br />

Nämlich <strong>der</strong>, dass es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Politik niemandem gel<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong><br />

den Menschen die unendlich<br />

stärkeren Gefühle zu wecken:<br />

Stolz und Hoffnung. Dabei hätten<br />

wir <strong>in</strong> Europa allen Grund,<br />

riesig stolz zu se<strong>in</strong>, und ebenso<br />

allen Grund, voller Zuversicht zu<br />

se<strong>in</strong>.<br />

...<br />

Unser eigenes Land ist noch e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es <strong>in</strong><br />

Europa, e<strong>in</strong>es des beson<strong>der</strong>s gediegenen<br />

Wohlergehens. Es ist<br />

e<strong>in</strong> gutes Land mit tüchtigen und<br />

fleißigen und gescheiten Leuten.<br />

Quengler, macht doch die Augen<br />

auf, schaut beim Fenster raus, alles<br />

funktioniert.<br />

...<br />

Damit komme ich zu me<strong>in</strong>em<br />

f<strong>in</strong>ale furioso: Die besser legitimierten<br />

Nahebenen, die Geme<strong>in</strong>den<br />

und Städte, müssen<br />

jetzt sofort als politische Reputationsbeschaffer<br />

und als Legitimi-<br />

tätsbelehner <strong>in</strong> die Bresche<br />

spr<strong>in</strong>gen und die Mieselsüchtigkeit<br />

verbannen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d es, die die politischen<br />

Aufräumarbeiten anpacken müssen,<br />

<strong>auch</strong> dann, wenn Sie sie<br />

nicht e<strong>in</strong>gebrockt haben. Sie<br />

müssen sofort e<strong>in</strong> Zuversichtsund<br />

Hoffnungsprogramm starten.<br />

(An <strong>der</strong> Entwicklung e<strong>in</strong>es<br />

solchen würde ich sehr gerne<br />

mitarbeiten.) Sie, die Städte und<br />

Geme<strong>in</strong>den, müssen jetzt sofort<br />

<strong>in</strong> Ihre neue europäische Zukunfts-Verantwortungh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen<br />

und zugleich noch die<br />

Doppelkluft zwischen Bürgerschaft<br />

und Politik sowie Bürgerschaft<br />

und Europa verklammern.<br />

Das ist e<strong>in</strong>e Riesenaufgabe, ich<br />

Laut Prof. Pichler wird es am Ende<br />

des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts nur die EU<br />

und die Geme<strong>in</strong>den geben. Er fragt<br />

sich, ob es Parlamente o<strong>der</strong> Landtage<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Form überhaupt<br />

noch geben wird. Wie stehen<br />

Sie zu dieser E<strong>in</strong>schätzung,<br />

dass Bund und Land ihre Macht<br />

abgeben werden?<br />

Wir sehen hier zwei Trends:<br />

Zum e<strong>in</strong>en gew<strong>in</strong>nen die Regionen<br />

und die Regionalparlamente<br />

an<br />

Bedeutung. Dies<br />

wurde <strong>auch</strong> im Vertrag<br />

von Lissabon<br />

offenkundig, <strong>der</strong> die<br />

Regionalparlamente<br />

<strong>in</strong> den europäischen<br />

Gesetzgebungsprozess<br />

erstmals e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>det.<br />

An<strong>der</strong>erseits<br />

kristallisiert sich he-<br />

raus, dass wir bestimmtePolitikfel<strong>der</strong><br />

auf europäischer<br />

Ebene stärker vergeme<strong>in</strong>schaften<br />

müssen, wenn wir<br />

im globalen Kontext e<strong>in</strong>e wahrnehmbare<br />

Rolle spielen wollen.<br />

...<br />

Pichler for<strong>der</strong>t mehr direkte Demokratie<br />

und sagt, dass <strong>der</strong>, <strong>der</strong> gegen<br />

direkte Demokratie ist, mit <strong>der</strong><br />

Demokratie überhaupt e<strong>in</strong> Problem<br />

hat. Stimmen Sie dieser Aussage<br />

zu und wird <strong>in</strong> Österreich ge-<br />

Kommunal: Jubiläum 53<br />

weiß. Aber es ist, wie schon e<strong>in</strong>mal<br />

nach <strong>der</strong> Pax Romana, e<strong>in</strong>e<br />

Chance <strong>der</strong> bürgernächsten Ebene<br />

auf e<strong>in</strong>e ganz große Zukunft<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pax Europeana.<br />

Ad multos annos <strong>in</strong> libertate.“<br />

Information<br />

Hans Penz, Präsident<br />

des nö. Landtages<br />

Die vollständige Rede von<br />

Prof. Pichler f<strong>in</strong>den Sie auf<br />

www.kommunal.at ebenso<br />

zum Nachlesen wie die ausfühlichen<br />

Statements von nö.<br />

Landtagspräsident Hans Penz<br />

und Bundesratspräsident<br />

Georg Keuschnigg.<br />

Statement<br />

Der Zug <strong>in</strong> Richtung direkte Demokratie ist<br />

bereits abgefahren ...<br />

nug für die direkte Demokratie getan?<br />

Wir haben im Landtag <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bei Diskussionen mit Jugendlichen<br />

gesehen, dass es e<strong>in</strong>en<br />

massiven Wunsch nach<br />

mehr direkter Mitsprache und<br />

Partizipation am politischen Geschehen<br />

gibt. Der Zug <strong>in</strong> Richtung<br />

mehr direkter Demokratie<br />

ist bereits abgefahren. Es ist<br />

nicht mehr die Frage<br />

ob, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> welcher<br />

Ausformung<br />

mehr direkte Demokratie<br />

<strong>in</strong> Österreich<br />

kommen wird. ...<br />

Die Geme<strong>in</strong>deautonomie<br />

wird von Prof.<br />

Pichler betont und<br />

<strong>auch</strong>, dass Geme<strong>in</strong>den<br />

das größte Vertrauen<br />

bei den Bürgern genießen.<br />

Wie lässt sich das<br />

mit den angedachten<br />

Geme<strong>in</strong>dezusammenlegungen<br />

vere<strong>in</strong>baren?<br />

Das große Vertrauen <strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger <strong>in</strong> die Bürgermeister<br />

und Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

ist e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong> Leistungsnachweis<br />

für die Geme<strong>in</strong>den<br />

und an<strong>der</strong>erseits e<strong>in</strong>e Bestätigung<br />

dafür, dass sich Bürgernähe<br />

auszahlt. Strukturell setzen<br />

wir <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich auf verstärkte<br />

Geme<strong>in</strong>dekooperationen.


54<br />

Kommunal: Interview<br />

Rechnungshof-Präsident Josef Moser im KOMMUNAL-Gespräch<br />

Die Aufgabe muss im Mittelpunkt<br />

stehen, nicht die Struktur<br />

Unter dem Motto „Partnerschaft statt Gegnerschaft“ wurde Ende Juni<br />

von Rechnungshof und Geme<strong>in</strong>debund das Geme<strong>in</strong>de-Monitor<strong>in</strong>g ent-<br />

wickelt. Was sich die Geme<strong>in</strong>den davon erhoffen können, erzählte<br />

Rechnungshof-Präsident Josef Moser im Interview.<br />

Hans Braun<br />

Ende Juni gab’s e<strong>in</strong>e vielbeachtete<br />

Premiere: Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Helmut Mödlhammer und Sie<br />

haben geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Pressekonferenz<br />

gegeben. Was können sich<br />

die Geme<strong>in</strong>den vom „Geme<strong>in</strong>demonitor<strong>in</strong>g“<br />

erwarten?<br />

Josef Moser: Wir s<strong>in</strong>d mit Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

konfrontiert,<br />

die nicht nur mit <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzund<br />

Wirtschaftskrise<br />

zusammenhängen.<br />

Da spielen vor al-<br />

lem <strong>auch</strong> – etwa <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Gesundheit o<strong>der</strong> Pflege –<br />

demografische Aspekte e<strong>in</strong>e große<br />

Rolle. Von allen Gebietskörperschaften<br />

s<strong>in</strong>d von diesen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

die Geme<strong>in</strong>den<br />

am stärksten betroffen, weil hier<br />

„das Leben“ stattf<strong>in</strong>det. Die Geme<strong>in</strong>den<br />

s<strong>in</strong>d die Kernzellen des<br />

staatlichen Handelns – und <strong>der</strong><br />

Rechnungshof will e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

leisten, dass die nachhaltige F<strong>in</strong>anzierung<br />

<strong>der</strong> kommunalen<br />

Aufgaben <strong>auch</strong> tatsächlich sichergestellt<br />

ist.<br />

Gerade bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung hat<br />

sich <strong>in</strong> den letzten Rechnungsabschlüssen<br />

gezeigt, dass die f<strong>in</strong>an-<br />

Die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> wichtigste<br />

öffentliche Investor. Und man hat<br />

gesehen, dass die freie F<strong>in</strong>anzspitze<br />

2010 bei Null lag beziehungsweise<br />

2009 sogar negativ war.<br />

Rechnungshof-Präsident Josef Moser<br />

über angespannte F<strong>in</strong>anzlagen<br />

zielle Situation aller Gebietskörperschaften<br />

– Bund, Län<strong>der</strong> und<br />

Geme<strong>in</strong>den – immer angespannter<br />

ist. Die Gebietskörperschaften<br />

konnten zuletzt die Vorgaben<br />

des Stabilitätspakts nicht mehr<br />

erfüllen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Aspekt:<br />

Die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> wichtigste<br />

öffentliche Investor. Und<br />

man hat gesehen, dass die freie<br />

F<strong>in</strong>anzspitze 2010 bei Null lag,<br />

beziehungsweise 2009 sogar negativ<br />

war. Die Geme<strong>in</strong>den waren<br />

also nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, <strong>in</strong><br />

Bereichen wie „Siche-<br />

rung des Wirtschaftsstandorts“<br />

und „Arbeitsplätze“<br />

ihren<br />

Beitrag zu leisten.<br />

Diese Zahlen zeigen,<br />

dass die Geme<strong>in</strong>den<br />

so wie Bund und Län<strong>der</strong><br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> Richtung<br />

Konsolidierung gehen<br />

müssen. Deshalb haben<br />

wir das „Management-Tool<br />

Monitor<strong>in</strong>g“ entwickelt,<br />

um e<strong>in</strong>en Beitrag zur Konsolidierung<br />

zu leisten.<br />

Die Erkenntnisse <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre zeigen, dass gerade Geme<strong>in</strong>den<br />

vorbildlich wirtschaften. Der<br />

Rückgang <strong>der</strong> freien F<strong>in</strong>anzspitze<br />

ist <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> Beweis des Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong>s<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

– nicht mehr auszugeben, als<br />

man hat.<br />

Sehr viele Geme<strong>in</strong>den erfüllen<br />

ihre Aufgaben optimal – das ist<br />

ke<strong>in</strong>e Wertung, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Umstand,<br />

<strong>der</strong> mit Fakten belegt ist.<br />

Tatsache ist aber <strong>auch</strong>, dass die<br />

Geme<strong>in</strong>den F<strong>in</strong>anzschulden von<br />

11,7 Milliarden Euro haben –<br />

und das ohne die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> ausgeglie<strong>der</strong>ten E<strong>in</strong>heiten.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass wir die<br />

wahre f<strong>in</strong>anzielle Lage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

nicht kennen, weil es<br />

ke<strong>in</strong>e konsolidierte Darstellung<br />

<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Situation unter<br />

<strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Beteiligungen<br />

gibt. Das ist nicht wirklich<br />

transparent. Die Rechnungsabschlüsse<br />

zeigen, dass die Situation<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den – vor allem<br />

<strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die künftigen<br />

Aufgaben – f<strong>in</strong>anziell sehr angespannt<br />

ist.<br />

Dass etwas getan werden muss,<br />

dass mehr Transparenz geschaffen<br />

werden muss – und Präsident<br />

Helmut Mödlhammer for<strong>der</strong>t<br />

das ja <strong>auch</strong> – zeigt das Beispiel<br />

Fohnsdorf. Ich erwähne<br />

dieses Beispiel, weil wir die Geme<strong>in</strong>de<br />

Fohnsdorf geprüft haben<br />

und über objektivierte Daten<br />

verfügen. 21 Millionen Euro<br />

Schulden s<strong>in</strong>d im Rechnungsabschluss<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de ausgewiesen.<br />

28 Millionen Euro wären es,<br />

wenn man den Rechnungsabschluss<br />

so erstellt, wie er erstellt<br />

werden sollte. Tatsächlich – mit<br />

den ausgeglie<strong>der</strong>ten E<strong>in</strong>heiten –<br />

hat die Geme<strong>in</strong>de Fohnsdorf F<strong>in</strong>anzschulden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe von<br />

58 Millionen Euro. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

enorme Differenz, die von <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de zu f<strong>in</strong>anzieren ist. ...<br />

Die Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d dabei – aufgrund<br />

des Endes des Vorsteuerabzugs<br />

– die Beteiligungen zurück zu<br />

holen. Fürchten Sie nicht, dass es<br />

da seitens <strong>der</strong> Medien zu e<strong>in</strong>em<br />

massiven „Geme<strong>in</strong>de-Bash<strong>in</strong>g“<br />

kommt?<br />

Ne<strong>in</strong>. Aber unbed<strong>in</strong>gt notwendig<br />

ist – da s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Bund und die<br />

Län<strong>der</strong> genauso gefor<strong>der</strong>t – Klarheit<br />

im H<strong>in</strong>blick auf den F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

zu schaffen, also darzustellen,<br />

wie die wahre f<strong>in</strong>anzielle<br />

Lage <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gebietskörperschaften<br />

aussieht, <strong>in</strong>-


„Unbed<strong>in</strong>gt notwendig ist – da s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Bund und die Län<strong>der</strong> genauso gefor<strong>der</strong>t – Klarheit im H<strong>in</strong>blick<br />

auf den F<strong>in</strong>anzausgleich zu schaffen, also darzustellen, wie die wahre f<strong>in</strong>anzielle Lage <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelnen Gebietskörperschaften aussieht, <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Beteiligungen – und zwar für jede Gebietskörperschaft.“<br />

Josef Moser pocht im Gespräch mit dem Autor auf e<strong>in</strong>e Grundbed<strong>in</strong>gung.<br />

klusive <strong>der</strong> Beteiligungen – und<br />

zwar für jede Gebietskörperschaft.<br />

Beim Bund gibt es mit <strong>der</strong> Haushaltsrechtsreform<br />

diese Transparenz,<br />

aber schon bei den Län<strong>der</strong>n<br />

besteht die Problematik dar<strong>in</strong>,<br />

dass die Darstellungen und die<br />

Bewertungen <strong>der</strong> Schulden und<br />

<strong>der</strong> Vermögensstände, die Kontierung<br />

unterschiedlich s<strong>in</strong>d. Da<br />

fehlt es an Transparenz, wie wir<br />

<strong>auch</strong> bei dem Bericht zu den<br />

Konsolidierungsmaßnahmen <strong>in</strong><br />

Kärnten, Nie<strong>der</strong>österreich und<br />

Tirol aufgezeigt haben.<br />

Bei den Geme<strong>in</strong>den gibt es, wie<br />

gesagt, <strong>auch</strong> ke<strong>in</strong>e konsolidierte<br />

Darstellung. Die br<strong>auch</strong>en wir<br />

aber, damit wir Fragen beantworten<br />

können wie: Br<strong>auch</strong>t die<br />

Geme<strong>in</strong>de Unterstützung? Was<br />

ist zu tun, damit die Versorgung<br />

<strong>der</strong> Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

nicht <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Art und Weise<br />

gefährdet ist? Zudem sollen<br />

Geme<strong>in</strong>den vor F<strong>in</strong>anzierungsmodellen<br />

geschützt werden, die<br />

zu <strong>in</strong>transparent s<strong>in</strong>d und die<br />

letztlich dazu führen, dass die<br />

Geme<strong>in</strong>de nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage<br />

ist, ihre Verpflichtungen zu<br />

bewerkstelligen. ...<br />

Realistisch gesehen: Glauben Sie,<br />

dass die Län<strong>der</strong> mitspielen?<br />

Es wird ihnen nichts an<strong>der</strong>es übrig<br />

bleiben. Von den erläuterten<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d alle Gebietskörperschaften<br />

betroffen<br />

und alle werden dementsprechend<br />

handeln müssen. Wenn<br />

man zu lange wartet, dann trifft<br />

es e<strong>in</strong>en später umso härter. Die<br />

Geme<strong>in</strong>den beispielsweise werden<br />

aufgrund <strong>der</strong> demografischen<br />

Entwicklung im Bereich<br />

Pflege verstärkt gefor<strong>der</strong>t se<strong>in</strong>.<br />

...<br />

Zurück zum Monitor<strong>in</strong>g. Geht da<br />

e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de zum Rechnungshof<br />

o<strong>der</strong> suchen Sie sich e<strong>in</strong>e aus?<br />

Das Geme<strong>in</strong>demonitor<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e<br />

Beratungsleistung. Der Rechnungshof<br />

hat die Aufgabe, Fakten<br />

aufzuzeigen, darüber zu <strong>in</strong>formieren,<br />

wo wir gerade stehen,<br />

zu beraten und zu sagen,<br />

was getan werden sollte. Wir haben<br />

im Zusammenwirken mit<br />

dem Geme<strong>in</strong>debund und dem<br />

Städtebund für jede Geme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong>en sogenannten Management-Letter<br />

entwickelt, <strong>der</strong> jeden<br />

Bürgermeister über die f<strong>in</strong>anzielle<br />

Situation <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong>formiert. Gleichzeitig gibt<br />

es <strong>auch</strong> die Möglichkeit, <strong>in</strong> Abstimmung<br />

mit dem Geme<strong>in</strong>debund<br />

<strong>in</strong> den Län<strong>der</strong>n Sprechtage<br />

abzuhalten, falls es Fragen gibt.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de muss also vorher<br />

Fragebögen und Kennzahlen ausfüllen<br />

und …<br />

Ne<strong>in</strong>, das ist nicht notwendig.<br />

Die Management-Letter enthalten<br />

Informationen über die aktuelle<br />

f<strong>in</strong>anzielle Situation <strong>der</strong> Ge-<br />

Fotos: KOMMUNAL/Horvath<br />

Kommunal: Kommunal: Themenanga- Interview 55<br />

me<strong>in</strong>de, und das jeweils im Vergleich<br />

mit dem Land, im Vergleich<br />

mit an<strong>der</strong>en Geme<strong>in</strong>den<br />

(vergleichbarer Größe) im Land<br />

und im Bundesschnitt. Je<strong>der</strong><br />

sieht sofort, wo er steht: wie<br />

sieht die Schuldenquote aus, wie<br />

die freie F<strong>in</strong>anzspitze, wie die<br />

Transferströme und so weiter.<br />

Man kann <strong>auch</strong> herauslesen, wie<br />

die Belastung für die Geme<strong>in</strong>de<br />

aussieht und ob sie e<strong>in</strong> demografisches<br />

Problem hat. Wenn es<br />

sehr viele „Unter-15-Jährige“<br />

gibt, dann heißt das, dass K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

notwendig s<strong>in</strong>d. Gibt es<br />

viele„Über-75-Jährige“, dann ist<br />

die Geme<strong>in</strong>de verstärkt gefor<strong>der</strong>t<br />

bei <strong>der</strong> Pflege älterer Menschen.<br />

...<br />

Wie flexibel ist das System? Wenn<br />

beispielsweise e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong><br />

Pflegeheim errichtet, dann explodieren<br />

<strong>in</strong> dem Jahr ja die Kosten.<br />

Wird das berücksichtigt?<br />

Ja. Wir berücksichtigen die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> letzten drei Jahre<br />

und wir haben die Möglichkeit,<br />

die Situation <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de genau<br />

zu analysieren. Wir können<br />

also beispielsweise konkret sagen:<br />

die Geme<strong>in</strong>de hat den Kanal<br />

saniert und hat deshalb hohe<br />

F<strong>in</strong>anzschulden – dann ist dem<br />

aber e<strong>in</strong>e Investition unterlegt.<br />

Der Management-Letter ist die<br />

Basis, die es ermöglicht, <strong>in</strong> die<br />

Tiefe zu gehen und Ursachenforschung<br />

zu betreiben.<br />

Die e<strong>in</strong>zelne Geme<strong>in</strong>de wird nicht<br />

öffentlich gemacht?<br />

Die Situation e<strong>in</strong>zelner Geme<strong>in</strong>de<br />

wird bei diesem Monitor<strong>in</strong>g –<br />

an<strong>der</strong>s als bei Gebarungsüberprüfungen<br />

– nicht im E<strong>in</strong>zelnen<br />

veröffentlicht, aber wir stellen<br />

dar, wie die Geme<strong>in</strong>den nach<br />

dieser o<strong>der</strong> jener Kategorie im<br />

Bundesland aussehen. Die Situation<br />

e<strong>in</strong>zelner Geme<strong>in</strong>den aufzuzeigen<br />

macht <strong>auch</strong> ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n,<br />

wie das Beispiel mit <strong>der</strong> Kanal -<br />

sanierung zeigt –, wenn ich zum<br />

Beispiel e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

habe, die das Kanalnetz saniert<br />

hat, und dann aufzeige, was sie<br />

für hohe F<strong>in</strong>anzschulden hat. Da<br />

steht ja nicht nur e<strong>in</strong>e Investition<br />

dah<strong>in</strong>ter, son<strong>der</strong>n den Ausgaben<br />

stehen E<strong>in</strong>künfte <strong>in</strong> den Folgejahren<br />

gegenüber, die aus <strong>der</strong> Investition<br />

entstehen.<br />

Unser Monitor<strong>in</strong>g soll e<strong>in</strong> kon-


56<br />

Kommunal: Interview<br />

struktiver Beitrag se<strong>in</strong>, um den<br />

Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e Hilfestellung<br />

bei <strong>der</strong> Bewältigung ihrer Alltagsaufgaben<br />

zu geben.<br />

Und die Geme<strong>in</strong>den selbst und<br />

ihre Bürger haben Gewissheit,<br />

wie ihre Geme<strong>in</strong>de f<strong>in</strong>anziell dasteht,<br />

was es an Verpflichtungen<br />

und was es an Vermögenswerten<br />

gibt.<br />

Das Monitor<strong>in</strong>g ist also im Wesentlichen<br />

e<strong>in</strong> Planungs<strong>in</strong>strument?<br />

Genau. Es dient <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />

Analyse<br />

zu sehen, wie sie dasteht, und<br />

liefert <strong>auch</strong> die Basis für die Mittelfristplanung,<br />

die jede Geme<strong>in</strong>de<br />

haben sollte. Schon vor Jahren<br />

hat H<strong>in</strong>k (Generalsekretär Dr.<br />

Robert H<strong>in</strong>k, Anm. d. Red.) geklagt,<br />

das so viel ausgelagert<br />

wurde, dass <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

manchmal nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage<br />

ist, den Überblick zu behalten<br />

und se<strong>in</strong>e Aufgabe nicht mehr<br />

erfüllen kann. In Folge <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ungen<br />

s<strong>in</strong>d dann Fremdf<strong>in</strong>anzierungen<br />

o<strong>der</strong> Leas<strong>in</strong>gf<strong>in</strong>an-<br />

Beispielhafte Darstellung <strong>der</strong> Zahlungsströme<br />

zur F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>es Heimplatzes <strong>in</strong> Tirol<br />

Der Rechnungshof hat bei e<strong>in</strong>er Prüfung festgestellt, dass beispielsweise<br />

<strong>in</strong> Tirol e<strong>in</strong> Heimplatz bis zu 3200 Euro kostet, aber <strong>in</strong>sgesamt<br />

für die F<strong>in</strong>anzierung dieses Heimplatzes 10.000 Euro bewegt werden:<br />

Der Bund zahlt an die Pensionsversicherungsanstalt das Geld, die gibt<br />

das Geld weiter an den Pflegegeldempfänger, <strong>der</strong> zahlt damit für den<br />

Heimplatz an den Geme<strong>in</strong>deverband, <strong>der</strong> das Heim betreut. Der Geme<strong>in</strong>deverband<br />

gibt das Geld weiter an das Land. Das f<strong>in</strong>anziert damit<br />

Investitionen <strong>in</strong>klusive Umsatzsteuer, die Umsatzsteuer wird dann abgeführt<br />

und das Land bekommt nach dem Sozialhilfe-Beihilfengesetz<br />

die Umsatzsteuer im Rahmen e<strong>in</strong>er Beihilfe vom Bund ersetzt.<br />

Das Wort „Effizienz“ würde e<strong>in</strong>em dabei nicht e<strong>in</strong>fallen – und man<br />

muss davon ausgehen, dass die Situation <strong>in</strong> den meisten an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

ähnlich ist.<br />

zierungen zustande gekommen,<br />

über die oft ke<strong>in</strong>er mehr den<br />

Überblick hat.<br />

S<strong>in</strong>d aus Ihrer Sicht Geme<strong>in</strong>dezusammenlegungen<br />

notwendig?<br />

Nur zu sagen, ich lege zwei Geme<strong>in</strong>den<br />

zusammen, löst das<br />

Problem nicht. S<strong>in</strong>nvoll wäre, zu<br />

überlegen, welche Ressourcen<br />

man ausschöpfen und welche<br />

Synergien man nutzen kann, damit<br />

die Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

sichergestellt ist. Die Frage<br />

muss se<strong>in</strong>, wie sich die Geme<strong>in</strong>den<br />

gegenseitig helfen können.<br />

Nur Zusammenlegen ohne den<br />

f<strong>in</strong>anziellen Background zu berücksichtigen<br />

ist zu wenig.<br />

Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Situation,<br />

dass nicht alle Leistungen kostendeckend<br />

angeboten werden<br />

können – es gibt Gruppen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Bevölkerung (Stichwort Armutsgefährung),<br />

die da durch den Rost<br />

fallen würden. Deshalb war das<br />

früher <strong>auch</strong> allgeme<strong>in</strong>er Konsens.<br />

Gilt das noch?<br />

Wichtig wäre e<strong>in</strong> aufgabenbezogener<br />

F<strong>in</strong>anzausgleich. Es muss<br />

klar se<strong>in</strong>, wer welche Aufgabe<br />

erfüllt und wer diese f<strong>in</strong>anziert.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Aufgaben<br />

muss transparent se<strong>in</strong>. So weiß<br />

man <strong>der</strong>zeit oft gar nicht, ob e<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe überhaupt kostendeckend<br />

ist o<strong>der</strong> nicht. Derzeit beläuft<br />

sich das Transfervolumen<br />

auf rund fünf Milliarden Euro,<br />

und beim <strong>der</strong>zeitigen Geflecht<br />

hat ke<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>en genauen Durchblick.<br />

Wir haben beispielsweise<br />

den Familienbereich, den Bund<br />

und drei Bundeslän<strong>der</strong>, geprüft –<br />

da geht es um fast neun Milliarden<br />

Euro. Unterm Strich hat ke<strong>in</strong>er<br />

gewusst, wie viele Leistungen<br />

e<strong>in</strong>e konkrete Familie bekommen<br />

hat und was damit abgedeckt<br />

war. ...<br />

Werden da strukturell benachteiligte<br />

Geme<strong>in</strong>den nicht noch mehr<br />

belastet?<br />

Die von Ihnen angesprochenen<br />

benachteiligten Geme<strong>in</strong>den, die<br />

sogenannten Abgangsgeme<strong>in</strong>den,<br />

werden ja unterstützt, unter<br />

an<strong>der</strong>em über Bedarfszuweisungen.<br />

Hier geht es aber wie<strong>der</strong> darum,<br />

dass e<strong>in</strong>e gesamthafte Sicht<br />

– die vielbesprochene Transparenz<br />

– notwendig wäre. Erst<br />

wenn ich die F<strong>in</strong>anzströme und<br />

f<strong>in</strong>anzielle Situation kenne, kann


„Ich br<strong>auch</strong>e e<strong>in</strong> Rechnungswesen, das den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> heutigen Zeit gerecht wird und<br />

wo wir die wahre f<strong>in</strong>anzielle Lage <strong>der</strong> Gebietskörperschaften kennen.“ Josef Moser (rechts).<br />

ich entscheiden, wie ich damit<br />

politisch umgehe, damit <strong>der</strong> Bestand<br />

<strong>der</strong> Kommunen und<br />

gleichzeitig die Versorgung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung gesichert s<strong>in</strong>d.<br />

Nur wenn man Transparenz hat,<br />

kann man Transferströme so<br />

steuern, dass e<strong>in</strong>er „Entsiedelung“<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er „Absiedelung“<br />

<strong>der</strong> ländlichen Bereiche entgegengewirkt<br />

werden kann.<br />

Sie waren Mitglied des „Österreich-Konvents“<br />

und <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

„Verwaltung Neu“. S<strong>in</strong>d<br />

aus <strong>der</strong> Zeit Vorschläge übrig, die<br />

heute anwendbar wären? Konnten<br />

Sie damals ohne die nötige Transparenz<br />

überhaupt Vorschläge ausarbeiten?<br />

Die Arbeitsgruppe „Verwaltung<br />

Neu“ hat unter an<strong>der</strong>em Problemanalysen<br />

und Lösungsvorschläge<br />

zu den Bereichen „Bildungsverwaltung“,<br />

„Gesundheit“<br />

und „Aufgabenreform“ sowie<br />

„Aufgabenkritik“ auf den Tisch<br />

gelegt. Dar<strong>in</strong> wurde beispielsweise<br />

aufgezeigt, dass <strong>in</strong> den Bereichen<br />

„Bildung“ und „Gesundheit“<br />

sehr viel ausgegeben wird,<br />

<strong>der</strong> Output aber bestenfalls<br />

Durchschnitt ist. Und wir haben<br />

Strukturen, die davon leben,<br />

dass e<strong>in</strong>e Institution o<strong>der</strong> Gebietskörperschaft<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Aufgabe hat, diese aber von<br />

e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en f<strong>in</strong>anziert wird –<br />

<strong>der</strong> „F<strong>in</strong>ancier“ darf bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Aufgabe nicht mitreden.<br />

Der Schulbereich ist dafür<br />

e<strong>in</strong> gutes Beispiel, wo durch die<br />

<strong>der</strong>zeitige Aufteilung das Credo<br />

lautet: „Hauptsache, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

zahlt!“<br />

Das Ziel muss se<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

den an<strong>der</strong>en nicht mehr überfor<strong>der</strong>n<br />

darf und dass <strong>der</strong>, <strong>der</strong> zahlt,<br />

<strong>auch</strong> mitbestimmen kann. E<strong>in</strong><br />

gutes Beispiel dafür ist die Sozi-<br />

alhilfe, wo die Geme<strong>in</strong>den bis zu<br />

50 Prozent mitzahlen, ohne zu<br />

wissen, was mit dem Geld tatsächlich<br />

passiert.<br />

E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Beispiel ist die Altenbetreuung.<br />

Der Rechnungshof hat<br />

bei e<strong>in</strong>er Prüfung festgestellt,<br />

dass beispielsweise <strong>in</strong> Tirol e<strong>in</strong><br />

Heimplatz bis zu 3200 Euro kostet,<br />

aber <strong>in</strong>sgesamt für die F<strong>in</strong>anzierung<br />

dieses Heimplatzes<br />

10.000 Euro bewegt werden (siehe<br />

<strong>auch</strong> Beitrag l<strong>in</strong>ks).<br />

Das ist nur e<strong>in</strong> weiteres von zahlreichen<br />

Beispielen, die zeigen:<br />

Man br<strong>auch</strong>t Klarheit über die<br />

Situation und dann e<strong>in</strong>e Aktualisierung<br />

o<strong>der</strong> Neuverteilung <strong>der</strong><br />

Aufgaben und <strong>der</strong> Kompetenzen<br />

– e<strong>in</strong> aufgabenbezogener F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

und e<strong>in</strong>e Reduktion<br />

<strong>der</strong> Transferströme müssen her.<br />

Die Aufgabe muss im Mittelpunkt<br />

stehen, nicht die Struktur.<br />

Ich muss die Frage nach e<strong>in</strong>em<br />

realistischen Zeithorizont stellen.<br />

Es geht um mehr, es geht um die<br />

generelle Frage, wie weit wir mit<br />

unserem Wirken die Generationengerechtigkeit,<br />

die Generationensolidarität<br />

aufrechterhalten<br />

können. Aus vielen Beispielen<br />

zeigt sich was passiert, wenn<br />

sich e<strong>in</strong>er nicht an bestimmte<br />

Normen hält: Es muss immer<br />

e<strong>in</strong>er dafür zahlen.<br />

Es geht um die Frage, warum<br />

man dem, <strong>der</strong> nicht ordentlich<br />

wirtschaftet o<strong>der</strong> agiert, helfen<br />

soll. Es ist weniger e<strong>in</strong>e Frage<br />

des Fö<strong>der</strong>alismus, son<strong>der</strong>n mehr<br />

e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Solidarität und<br />

<strong>der</strong> Generationengerechtigkeit.<br />

Die Frage <strong>der</strong> Gerechtigkeit stellt<br />

sich <strong>auch</strong> im Zusammenhang mit<br />

dem Rechnungswesen: Warum<br />

soll man dem, <strong>der</strong> durch e<strong>in</strong><br />

antiquiertes Rechnungswesen<br />

nicht alles auf den Tisch legen<br />

Kommunal: Interview 57<br />

kann, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Transparenz<br />

über Vermögenswerte aufweist,<br />

dafür mehr zahlen?<br />

Wie ist das mit dem Rechnungswesen<br />

zu verstehen?<br />

Ich br<strong>auch</strong>e e<strong>in</strong> Rechnungswesen,<br />

das den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

heutigen Zeit gerecht wird und<br />

wo wir die wahre f<strong>in</strong>anzielle Lage<br />

<strong>der</strong> Gebietskörperschaften<br />

kennen. Das Rechnungswesen<br />

des Bundes beispielsweise geht<br />

<strong>in</strong> die richtige Richtung und wäre<br />

e<strong>in</strong> gutes Best-Practice-Beispiel.<br />

... Derzeit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />

Rechnungsabschlüssen <strong>auch</strong> Bewertungen<br />

enthalten, die nicht<br />

passen und teils <strong>auch</strong> völlig unterschiedlich<br />

s<strong>in</strong>d. Alle<strong>in</strong> deshalb<br />

br<strong>auch</strong>en wir e<strong>in</strong> vergleichbares<br />

Rechnungswesen.<br />

Die Kameralistik ist nicht zu halten?<br />

Ne<strong>in</strong>.<br />

Es gibt unter den Geme<strong>in</strong>den die<br />

Angst, dass dann nur mehr <strong>der</strong> Rechenstift<br />

regiert. Was sich nicht<br />

„rentiert“, wird zugesperrt. Dass<br />

viele Geme<strong>in</strong>den auf <strong>der</strong> Strecke<br />

bleiben.<br />

Die Frage ist ja, wie stehe ich da<br />

und wo kann ich kooperieren.<br />

Wenn e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

hat, <strong>der</strong> um e<strong>in</strong> Uhr<br />

sperrt und die Eltern die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

dann zehn Kilometer <strong>in</strong> den<br />

nächsten Ort br<strong>in</strong>gen müssen,<br />

dann ist das nicht ideal. Besser<br />

wäre, die Geme<strong>in</strong>den kooperieren<br />

und decken die Versorgung so ab,<br />

dass sie den Bedürfnissen entsprechen.<br />

Das kann <strong>auch</strong> die Verwaltung<br />

betreffen – und zwar ohne<br />

die Identität <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

zu gefährden. Das passiert ja <strong>der</strong>zeit<br />

ohneh<strong>in</strong> schon immer mehr.<br />

Gerade <strong>in</strong> dem Bereich wurde zuletzt<br />

<strong>auch</strong> bei den Kommunalen<br />

Sommergesprächen diskutiert,<br />

wie man hier mehr auf das „freiwillige<br />

Engagement <strong>der</strong> Bürger“<br />

setzen könnte o<strong>der</strong> sollte.<br />

Deshalb ist die Geme<strong>in</strong>de ja<br />

enorm wichtig. Nur die Geme<strong>in</strong>de<br />

bietet diesen „Sozialverband“,<br />

wo sich die Leute gegenseitig unterstützen,<br />

wo sie <strong>auch</strong> für die<br />

Geme<strong>in</strong>de arbeiten.<br />

Aus Platzgründen musste<br />

das Interview gekürzt werden.<br />

Lesen Sie die Langversion<br />

auf www.kommunal.at


58<br />

Kommunal: Gesundheit<br />

Schreckensvision „Land ohne Ärzte“<br />

E<strong>in</strong> 34 Jahre altes Konzept<br />

könnte Abhilfe schaffen<br />

Österreich rühmt sich e<strong>in</strong>er hohen Qualität <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

und hat e<strong>in</strong>e hohe Ärztedichte. Das trifft jedoch nicht für den ländli-<br />

chen Raum zu. E<strong>in</strong>e dezentrale, wohnortnahe mediz<strong>in</strong>ische Grundver-<br />

sorgung, genannt Primary Health Care – PHC, könnte Abhilfe schaffen.<br />

Die Probleme s<strong>in</strong>d bekannt. In<br />

Österreich gibt es zwar jede<br />

Menge Ärzte, die Verteilung <strong>der</strong><br />

Mediz<strong>in</strong>er zwischen städtischen<br />

Ballungsräumen und ländlichen<br />

Regionen wird jedoch immer<br />

mehr zum Problem. Immer weniger<br />

junge Ärzte s<strong>in</strong>d bereit, als<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Geme<strong>in</strong>den zu praktizieren.<br />

„Die Probleme s<strong>in</strong>d vielfältig“,<br />

sagt <strong>der</strong> oberösterreichische Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<br />

Dr. Erw<strong>in</strong> Rebhandl,<br />

Präsident <strong>der</strong> Initiative<br />

für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> und Gesundheit<br />

AM PLUS, „die Arbeits-<br />

PHC ist e<strong>in</strong> ambulantes und<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Versorgungskonzept,<br />

das möglichst viele gesundheitliche<br />

Probleme wohnortnah<br />

und effizient lösen kann.<br />

Dr. Erw<strong>in</strong> Rebhandl, Initiative für<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> und Gesundheit<br />

AM PLUS<br />

belastung steigt, Bereitschaftsdienste<br />

s<strong>in</strong>d unattraktiv, die<br />

Leistungskataloge <strong>der</strong> Sozialversicherungen<br />

s<strong>in</strong>d teilweise nicht<br />

mehr zeitgemäß und die Bürokratie<br />

nimmt ständig zu. Dazu<br />

kommt noch, dass <strong>der</strong> Beruf des<br />

Geme<strong>in</strong>dearztes schlecht mit e<strong>in</strong>er<br />

Familie vere<strong>in</strong>bar ist.“ E<strong>in</strong><br />

Problem, das vor allem junge<br />

Ärzt<strong>in</strong>nen davon abhält, sich zu<br />

bewerben.<br />

E<strong>in</strong> Vorbild für Österreich könnte<br />

aus Sicht Rebhandls Dänemark<br />

se<strong>in</strong>. Dort hat man e<strong>in</strong> Primary<br />

Health Care-Konzept (PHC) umgesetzt,<br />

dessen Fokus auf Prävention<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

auf Geme<strong>in</strong>deebene liegt.<br />

Zahllose <strong>in</strong>ternationale Untersuchungen<br />

legen <strong>auch</strong> für Österreich<br />

e<strong>in</strong>e stärkere Ausrichtung<br />

des Gesundheitssystems auf e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong>artige dezentrale wohnortnahe<br />

mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung<br />

nahe. Diese Grundversorgung<br />

sollte nicht nur die allgeme<strong>in</strong>ärztliche<br />

Ebene, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>auch</strong> die Bereiche <strong>der</strong> Pflege,<br />

Psychologie und Psychotherapie,<br />

Physiotherapie, Ergotherapie,<br />

Logopädie, die<br />

Arzneimittelversorgung<br />

sowie die soziale Komponente<br />

umfassen.<br />

Was ist das PHC-<br />

Konzept?<br />

Das PHC-Konzept wurde<br />

schon 1978 von <strong>der</strong><br />

WHO entwickelt und<br />

<strong>auch</strong> von Österreich unterschrieben,<br />

aber bis<br />

heute nicht umgesetzt.<br />

„PHC ist e<strong>in</strong> ambulantes und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äresVersorgungskonzept,<br />

das möglichst viele gesundheitliche<br />

Probleme wohnortnah<br />

und effizient lösen<br />

kann“, erklärt Rebhandl. Wohnortnah<br />

bedeutet, dass die Erreichbarkeit<br />

mit e<strong>in</strong>em Auto <strong>in</strong>nerhalb<br />

von maximal 15 M<strong>in</strong>uten<br />

gegeben ist. Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische<br />

E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regel wohnortnahe; Fachärzte<br />

und Spitäler s<strong>in</strong>d es meist<br />

nicht, vor allem im ländlichen<br />

Raum.<br />

Aufgaben: Das PHC-Konzept soll<br />

neben <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen <strong>auch</strong><br />

die pflegerische und therapeutische<br />

Grundversorgung <strong>der</strong> kurativen<br />

Mediz<strong>in</strong> abdecken und<br />

nicht zuletzt <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> breites<br />

Spektrum an gesundheitsför<strong>der</strong>nden<br />

und präventiven Maßnahmen<br />

umfassen. Die Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />

und unverzichtbarer Teil<br />

des Gesamtkonzepts. Auch die<br />

psychischen und sozialen Komponenten<br />

werden entsprechend<br />

berücksichtigt und e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Hausarzt als Koord<strong>in</strong>ator<br />

PHC wird von e<strong>in</strong>em multidiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Team erbracht, <strong>in</strong><br />

dem <strong>der</strong> Hausarzt (Arzt des Vertrauens)<br />

<strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ator und<br />

meist erste Ansprechstelle ist,<br />

dem aber <strong>auch</strong> diplomierte Gesundheits-<br />

und Krankenschwestern<br />

und -pfleger, Psychologen,<br />

Diätologen, Physiotherapeuten,<br />

Ergotherapeuten, Logopäden,<br />

Sozialarbeiter sowie an<strong>der</strong>e Gesundheitsberufegleichberechtigt<br />

angehören.<br />

Besser und billiger<br />

PHC führt nachgewiesenermaßen<br />

zu e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>der</strong><br />

Compliance, e<strong>in</strong>er Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Lebensdauer und Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität von chronisch<br />

Kranken, e<strong>in</strong>er Senkung<br />

<strong>der</strong> Überweisungsfrequenzen,<br />

e<strong>in</strong>er Senkung unnötiger Krankenhausaufenthalte<br />

und damit<br />

zu e<strong>in</strong>er Senkung <strong>der</strong> Gesamtbehandlungskosten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und Prävention wird<br />

<strong>in</strong> diesen Konzepten breiter<br />

Raum gegeben. All das trägt zu


e<strong>in</strong>er entscheidenden Qualitätssteigerung<br />

und Ökonomisierung<br />

des Gesundheitssystems bei.<br />

H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse und<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

In PHC-orientierten Gesundheitssystemen<br />

s<strong>in</strong>d 30 bis 50<br />

Prozent <strong>der</strong> grundversorgungswirksamen<br />

Ärzte Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<br />

(Hausärzte), <strong>in</strong> Österreich<br />

s<strong>in</strong>d es nur ca. 20 Prozent.<br />

In Österreich besteht e<strong>in</strong>e starke<br />

Tendenz zur Facharztausbildung.<br />

Wegen <strong>der</strong> unattraktiven<br />

Ausbildung zum Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<br />

und <strong>der</strong> unbefriedigenden<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen ist e<strong>in</strong><br />

zunehmen<strong>der</strong> Mangel an gut<br />

ausgebildeten Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ern<br />

zu erwarten. Das bestätigt<br />

<strong>auch</strong> <strong>der</strong> neue Ärztekammer-<br />

Präsident Artur Wechselberger.<br />

In Län<strong>der</strong>n mit funktionierenden<br />

PHC-Systemen ist <strong>der</strong> Beruf<br />

dagegen sehr attraktiv. Die meisten<br />

Universitätsabsolventen<br />

streben dort bewusst den Beruf<br />

des Hausarztes an und unterziehen<br />

sich e<strong>in</strong>er hochgeschätzten<br />

Weiterbildung zum (Fach-)Arzt<br />

für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>.<br />

In PHC-Konzepten f<strong>in</strong>det <strong>der</strong><br />

Großteil <strong>der</strong> Versorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Struktur (Ord<strong>in</strong>ationen o<strong>der</strong> Gesundheitszentren)<br />

statt, wobei<br />

<strong>auch</strong> nicht-ärztliche Leistungen<br />

<strong>in</strong>nerhalb dieser Strukturen erbracht<br />

werden. In E<strong>in</strong>richtungen<br />

zur Grundversorgung br<strong>auch</strong>t es<br />

neben Ärzten für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

<strong>auch</strong> Krankenschwestern,<br />

Diätologen, Ergotherapeuten,<br />

Physiotherapeuten, Pharmazeuten,<br />

Sozialarbeiter und an<strong>der</strong>e<br />

Gesundheitsberufe.<br />

PHC för<strong>der</strong>t die Langzeitbezie-<br />

Kommunal: Gesundheit 59<br />

Die schwierige Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie macht es vor allen für junge Mediz<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen unmöglich, die Aufgaben e<strong>in</strong>es<br />

Geme<strong>in</strong>dearztes zu übernehmen.<br />

PHC för<strong>der</strong>t die Langzeitbeziehung<br />

zwischen Arzt und Patient.<br />

hung zwischen Arzt und Patient<br />

sowie zur gesamten E<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>der</strong> Grundversorgung – etwa<br />

durch E<strong>in</strong>schreibmodelle (Listensystem).<br />

Die Patienten entscheiden<br />

freiwillig, sich für e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Zeit an e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />

des PHC-Netzwerkes zu b<strong>in</strong>den<br />

und diese E<strong>in</strong>richtung primär<br />

aufzusuchen. Sie können dabei<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong>en Arzt des Vertrauens<br />

wählen. Diese Vorgangsweise<br />

kann durch e<strong>in</strong> Anreizsystem für<br />

die Patienten unterstützt werden.<br />

Modelle für Stadt und<br />

Land<br />

„Um <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Österreich Erfahrungen<br />

mit PHC-Modellen zu<br />

Foto: iStock/Christ<strong>in</strong>e Glade


60<br />

Kommunal: Gesundheit<br />

sammeln, sollten regionale Pilotprojekte<br />

geplant und umgesetzt<br />

werden“, sagt Erw<strong>in</strong> Rebhandl.<br />

Zwei Modellvarianten<br />

kommen <strong>in</strong> Frage.<br />

Modell 1<br />

für den städtischen Bereich<br />

In e<strong>in</strong>em Gebäudekomplex arbeiten<br />

mehrere Ärzte für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

zusammen. Diese<br />

Ärzte garantieren ausreichende<br />

Öffnungszeiten <strong>der</strong> Versorgungse<strong>in</strong>richtung<br />

und e<strong>in</strong>e Notversorgung<br />

rund um die Uhr.<br />

Das Leistungsangebot ist klar<br />

def<strong>in</strong>iert, wird vertraglich vere<strong>in</strong>bart<br />

und muss verb<strong>in</strong>dlich erbracht<br />

werden. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

steht es den Ärzten frei, zusätzliche<br />

außervertragliche Leistungen<br />

anzubieten. Um die Ärzte -<br />

Welche Tendenzen im Gesundheitsbereich<br />

können <strong>der</strong>zeit für den ländlichen<br />

Raum prognostiziert werden?<br />

Wir beobachten seit e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

e<strong>in</strong> deutlich abnehmendes Interesse<br />

an <strong>der</strong> Landarzttätigkeit. Diese Tendenz,<br />

<strong>der</strong> erwartete Generationswechsel<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ärzteschaft und e<strong>in</strong>e<br />

generell prognostizierter Ärztemangel<br />

drohen die ärztliche<br />

Versorgung auf<br />

dem Land zu verschlechtern.<br />

Der Geme<strong>in</strong>debund<br />

musste im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Vergleichs des<br />

österreichischen Gesundheitssystems<br />

mit<br />

Dänemark viel bessere<br />

Gesundheitsdaten Dänemarks<br />

feststellen. Was<br />

machen e<strong>in</strong>ige Län<strong>der</strong><br />

besser als Österreich?<br />

E<strong>in</strong> Kard<strong>in</strong>alfehler <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Versorgungsplanung <strong>in</strong><br />

Österreich ist die Spitalslastigkeit <strong>der</strong><br />

Versorgung. Diese betrifft traditionell<br />

den stationären Bereich, <strong>in</strong> dem<br />

Österreich viel zu viele Betten vorhält,<br />

die natürlich <strong>auch</strong> gefüllt werden.<br />

Dazu s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

<strong>auch</strong> die <strong>in</strong> den Krankenhäusern am-<br />

Ärztekammer-Präsident<br />

Artur Wechselberger<br />

E<strong>in</strong>e gute mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung<br />

(Primary Health Care) steht nachgewiesenermaßen<br />

für bessere Ergebnisse <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

bei niedrigeren Ausgaben.<br />

Dr. Erw<strong>in</strong> Rebhandl<br />

organisationse<strong>in</strong>heit wird e<strong>in</strong><br />

Netzwerk mit nichtärztlichen<br />

Gesundheitsberufen geschaffen:<br />

Es soll sowohl e<strong>in</strong>e freiberufliche<br />

als <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e Tätigkeit im<br />

Angestelltenverhältnis möglich<br />

se<strong>in</strong>. Die Leitung <strong>der</strong> PHC-E<strong>in</strong>richtung<br />

wird von e<strong>in</strong>em wirtschaftlich-organisatorischenLeiter<br />

und e<strong>in</strong>em mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Leiter wahrgenommen. Die Art<br />

und Weise <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung und<br />

Honorierung wird e<strong>in</strong>vernehmlich<br />

geregelt. Die Zahl <strong>der</strong> Ärzte<br />

und an<strong>der</strong>er Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />

richtet sich nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

zu versorgenden E<strong>in</strong>wohner.<br />

Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger<br />

„Zur Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

gehört die Wohnortnähe“<br />

bulant versorgten Patientenzahlen<br />

stark angestiegen.<br />

Die Versorgung außerhalb <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />

hat man den Sozialversicherungen<br />

überlassen, die mit e<strong>in</strong>em<br />

extrem restriktiven Versorgungskonzept<br />

– die Zahl <strong>der</strong> Vertragsarztstellen<br />

ist <strong>in</strong> den letzten zwei Jahrzehnten<br />

kaum gestiegen – ihren Versorgungsauftrag<br />

nicht<br />

entsprechend ausgebaut<br />

haben.<br />

Zudem weist Österreich<br />

im Bereich von<br />

Public Health schwere<br />

Defizite auf. FehlendesPräventionsbewusstse<strong>in</strong><br />

und entsprechende<br />

Konzepte<br />

fehlen hier ebenso<br />

wie e<strong>in</strong>e zeitgemäße<br />

Ausbildung <strong>der</strong> Allge-<br />

me<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er.Während <strong>in</strong> 17 EU-Staaten<br />

breit ausgebildete<br />

Fachärzte für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong><br />

die Bevölkerung versorgen,<br />

müssen unsere basisversorgenden<br />

Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er mit veralteten<br />

Leistungskatalogen <strong>der</strong> Krankenkassen<br />

das Auslangen f<strong>in</strong>den.<br />

Modell 2<br />

für den ländlichen Raum<br />

In ländlichen Regionen wird es<br />

nicht möglich se<strong>in</strong>, die allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>ische<br />

und sonstige<br />

Versorgung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebäudekomplex<br />

unterzubr<strong>in</strong>gen, da die<br />

Anfahrtswege zu weit wären.<br />

In diesen Regionen wird die<br />

hausärztliche Versorgung weiterh<strong>in</strong><br />

dezentral <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Geme<strong>in</strong>den angeboten. Den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Praxen stehen für die<br />

Arbeit vor Ort <strong>in</strong> den Ord<strong>in</strong>ationen<br />

AssistentInnen und diplomierte<br />

Gesundheits- und Krankenschwestern<br />

bzw. -pfleger zur<br />

Verfügung.<br />

Zur Vernetzung, Steuerung und<br />

Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> regionalen<br />

Versorgung wird e<strong>in</strong>e Netzwerkorganisation<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Auf-<br />

E<strong>in</strong>e entsprechende Gesundheitsversorgung<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil <strong>der</strong><br />

Lebensqualität. Was s<strong>in</strong>d die Kernfaktoren<br />

für e<strong>in</strong>e stärkere Ausrichtung des<br />

Gesundheitssystems auf das Konzept e<strong>in</strong>er<br />

verstärkten extramuralen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Grundversorgung?<br />

Zur Lebensqualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

gehören die Wohnortnähe,<br />

die zeitliche Verfügbarkeit<br />

und die Qualität <strong>der</strong> Versorgung. Es<br />

genügt also nicht, Konzepte zu erstellen,<br />

die nur e<strong>in</strong>e Entlastung <strong>der</strong> Krankenhäuser<br />

und E<strong>in</strong>sparungen <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich vorsehen. Mo<strong>der</strong>ne Versorgungskonzepte<br />

müssen sich an <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Bevölkerung und an<br />

den erwarteten Versorgungsbedürfnissen<br />

orientieren. Gerade die Zunahme<br />

chronisch Kranker und oft<br />

multimorbi<strong>der</strong>, also an mehreren Erkrankungen<br />

gleichzeitig leiden<strong>der</strong><br />

Menschen, aber <strong>auch</strong> die demografische<br />

Entwicklung mit <strong>der</strong> Zunahme<br />

<strong>der</strong> Alten und Hochbetagten erfor<strong>der</strong>n<br />

ausreichende räumliche und<br />

zeitliche Verfügbarkeit ärztlicher Hilfe.<br />

Dass dieses Angebot <strong>auch</strong> entsprechende<br />

extramurale Struktur zusätzlich<br />

erfor<strong>der</strong>t, die vorgehalten und f<strong>in</strong>anziert<br />

werden müssen, darf dabei<br />

nicht vergessen o<strong>der</strong> verschwiegen<br />

werden.


gabe dieser Struktur ist es, die<br />

Tätigkeitsbereiche und das Leistungsangebot<br />

sicherzustellen<br />

und die Öffnungszeiten und die<br />

Qualitätsför<strong>der</strong>ung zu koord<strong>in</strong>ieren.<br />

Alle Anbieter <strong>in</strong> <strong>der</strong> PHC-Region<br />

werden e<strong>in</strong>geladen, sich freiwillig<br />

diesem Netzwerk anzuschließen.<br />

Die Leistungserbr<strong>in</strong>ger unterzeichnen<br />

e<strong>in</strong>en Kooperationsvertrag<br />

mit dem PHC-Zentrum<br />

und verpflichten sich, sich an<br />

die Regeln des Netzwerks anzupassen.<br />

Sie bleiben dabei aber<br />

freiberuflich tätig. E<strong>in</strong>zelne Berufsgruppen<br />

können <strong>auch</strong> beim<br />

Netzwerk angestellt werden.<br />

Geleitet wird <strong>auch</strong> dieses Netzwerk<br />

von e<strong>in</strong>em wirtschaftlichorganisatorischen<br />

und e<strong>in</strong>em<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Leiter.<br />

Welche Tendenzen im Gesundheitsbereich<br />

können <strong>der</strong>zeit für den ländlichen<br />

Raum prognostiziert werden?<br />

Fakt ist, dass bereits jetzt die Dichte<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Versorgung zwischen<br />

den Bundeslän<strong>der</strong>n deutlich variiert.<br />

Nach Auskunft e<strong>in</strong>iger Krankenanstaltenträger<br />

wird es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Fachrichtungen immer schwieriger,<br />

<strong>in</strong> dezentral gelegenen Krankenanstalten<br />

frei werdende<br />

Stellen rasch nachzubesetzen.<br />

Selbiges<br />

gilt mittlerweile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Regionen <strong>auch</strong><br />

für den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Bereich.<br />

Der Geme<strong>in</strong>debund<br />

musste im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Vergleichs des<br />

österreichischen Gesundheitssystems<br />

mit<br />

Dänemark viel bessere<br />

Gesundheitsdaten Dänemarks<br />

feststellen. Was<br />

machen e<strong>in</strong>ige Län<strong>der</strong><br />

besser als Österreich?<br />

Ob das dänische Gesundheitssystem<br />

tatsächlich besser ist als das österreichische,<br />

lässt sich schwer ableiten.<br />

Teilweise s<strong>in</strong>d die dänischen Out -<br />

comeparameter deutlich schlechter<br />

Mögliche Organisationsform<br />

kann bei beiden Modellen e<strong>in</strong>e<br />

Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung o<strong>der</strong> <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> Trägervere<strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>facherer Zugang und<br />

transparentere Leistungen<br />

AM PLUS-Chef Erw<strong>in</strong> Rebhandl:<br />

„E<strong>in</strong>e gute mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung<br />

(Primary Health Care)<br />

steht nachgewiesenermaßen<br />

für bessere Ergebnisse <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung<br />

bei niedrigeren<br />

Ausgaben.“ Er ist überzeugt,<br />

dass PHC für die Bevölkerung<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>facheren, rascheren<br />

und transparenteren Zugang<br />

zu Leistungen br<strong>in</strong>gt – sowohl<br />

bei <strong>der</strong> Prävention als <strong>auch</strong> <strong>der</strong><br />

Versorgung im Krankheitsfall.<br />

Gesundheit Österreich-Chef<br />

Georg Z<strong>in</strong>iel<br />

als hierzulande, etwa bei <strong>der</strong> Lebenserwartung,<br />

bei <strong>der</strong> vermeidbaren<br />

Sterblichkeit o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Krebsprävalenz.<br />

Dänemark wendet mehr Ressourcen<br />

für das Gesundheitssystem auf als<br />

Österreich. Und die ärztliche Versorgung<br />

ist völlig an<strong>der</strong>s ausgerichtet,<br />

da etwa die Ärzte nicht als E<strong>in</strong>zelunternehmer<br />

auftreten, son<strong>der</strong>n als primär<br />

pauschal honorierte<br />

öffentlich Bedienstete.<br />

Wo sehen Sie H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>es Primärversorgungsmodells<br />

<strong>in</strong> Österreich?<br />

Das österreichische<br />

Gesundheitssystem<br />

weist im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Vergleich e<strong>in</strong>e<br />

starke Spitalslastigkeit<br />

auf, während die Primärversorgung<br />

relativ<br />

schwach entwickelt<br />

ist. Internationale Erfahrungen liefern<br />

H<strong>in</strong>weise darauf, dass hausarztzentrierte<br />

Gesundheitssysteme tendenziell<br />

höhere Versorgungsqualität<br />

und Effizienz aufweisen.<br />

Für die österreichische Gesundheits-<br />

Kommunal: Gesundheit 61<br />

PHC führt, so Rebhandl, <strong>auch</strong> zu<br />

ausgeglichenen regionalen Angeboten<br />

ohne Benachteiligung<br />

e<strong>in</strong>zelner Gruppen <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Und abschließend: „Die<br />

Umsetzung <strong>in</strong> Österreich ist unbed<strong>in</strong>gt<br />

<strong>in</strong> absehbarer Zeit anzustreben.“<br />

Kontaktadresse AM PLUS:<br />

Lazarettgasse 19/4, 1090 Wien<br />

E-Mail: kommunikation@<br />

amplusgesundheit.at<br />

Aus Platzgründen mussten<br />

diese Beiträge gekürzt werden.<br />

Die Langversionen s<strong>in</strong>d<br />

auf www.kommunal.at als<br />

Download erhältlich.<br />

Gesundheit Österreich-Geschäftsführer Georg Z<strong>in</strong>iel<br />

„Hausarztzentrierte Gesundheitssysteme s<strong>in</strong>d<br />

tendenziell effizienter“<br />

politik ergeben sich daraus folgende<br />

Anregungen:<br />

3 Nie<strong>der</strong>schwelliger Zugang zur<br />

Primärversorgung; direkt zugängliche<br />

erste Kontaktebene bei gesundheitlichen<br />

Problemen je<strong>der</strong> Art,<br />

ganzheitliche und kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Betreuung durch Ärzte und an<strong>der</strong>e<br />

Gesundheitsberufe <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

„primärmediz<strong>in</strong>ischen Gruppenpraxis“.<br />

3 E<strong>in</strong> Hausarzt leitet Patienten<br />

durch die e<strong>in</strong>zelnen Sektoren des Gesundheitswesens<br />

(Koord<strong>in</strong>ation des<br />

gesamten Versorgungsprozesses, Zuweisung<br />

zum Facharzt, Spitalse<strong>in</strong>weisung,<br />

Rehabilitation etc.).<br />

Voraussetzungen für das Funktionieren<br />

e<strong>in</strong>er hausarztzentrierten Versorgung<br />

s<strong>in</strong>d<br />

3 e<strong>in</strong>e entsprechend hohe Qualifikation<br />

<strong>der</strong> Hausärzte,<br />

3 leistungsfähige Organisationsformen<br />

(größere Praxen, organisierte<br />

Kooperation mit an<strong>der</strong>en Leistungserbr<strong>in</strong>gern),<br />

3 Gestaltung e<strong>in</strong>es Vergütungssystems<br />

mit Anreizwirkungen und<br />

3 För<strong>der</strong>ung von Informationsmanagement<br />

(z. B. durch elektronische<br />

Gesundheitsakte) und Versorgungskoord<strong>in</strong>ation<br />

(z. B. durch Honorierung<br />

von Koord<strong>in</strong>ationstätigkeiten).


62<br />

Kommunal: Europa<br />

Erasmus für lokale und regionale Akteure<br />

100 Bürgermeister und<br />

Regionalvertreter aus 1100<br />

Anträgen ausgewählt<br />

Angesichts des Erfolgs des Erasmus-Programms<br />

<strong>der</strong> EU zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Ausbildung und <strong>der</strong><br />

Mobilität von Studierenden hat<br />

die Europäische Kommission e<strong>in</strong>e<br />

ähnliche Initiative <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufen, um lokale und regionale<br />

Entscheidungsträger <strong>der</strong> Mit-<br />

Erasmus von Rotterdam (* 27. Oktober<br />

1466/1467/1469, wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

<strong>in</strong> Rotterdam;✝11./12. Juli 1536<br />

<strong>in</strong> Basel) ist <strong>der</strong> Namensgeber des<br />

„Erasmus-Programms“ <strong>der</strong> EU. Erasmus<br />

(Desi<strong>der</strong>ius) war e<strong>in</strong> bedeuten<strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>ländischer Gelehrter des<br />

europäischen Humanismus. Er war<br />

Theologe, Philosoph, Philologe und<br />

Autor zahlreicher Bücher.<br />

gliedstaaten <strong>in</strong> EU-Fragen fortzubilden.<br />

Diese <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Ausschuss <strong>der</strong> Regionen<br />

auf den Weg gebrachte<br />

Initiative ermöglicht es e<strong>in</strong>er<br />

Gruppe von Bürgermeistern und<br />

Regionalvertretern, durch e<strong>in</strong><br />

Programm für Ad-hoc-Ausbildung<br />

und grenzüberschreitendes<br />

Lernen ihre Kenntnisse <strong>der</strong><br />

Kohäsionspolitik zu vertiefen.<br />

Foto: COR/Flickr/Lisby1<br />

Nach e<strong>in</strong>em (am 20. Juni abgeschlossenen)<br />

Aufruf zur Interessenbekundung<br />

g<strong>in</strong>gen bei <strong>der</strong><br />

Europäischen Kommission über<br />

1100 Anträge von Bürgermeistern<br />

und Regionalvertretern e<strong>in</strong>,<br />

die mehr über die EU und ihre<br />

Regionalpolitik erfahren möchten.<br />

Hun<strong>der</strong>t Bewerber aus Belgien,<br />

Frankreich, Schweden,<br />

dem Vere<strong>in</strong>igten Königreich, Litauen,<br />

Irland und Polen wurden<br />

ausgewählt, darunter acht Mitglie<strong>der</strong><br />

des Ausschusses <strong>der</strong> Regionen.<br />

Das Programm erstreckt sich<br />

über sechs Monate (von August<br />

2012 bis Frühjahr 2013) und besteht<br />

aus drei Teilen. Zunächst<br />

ist e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> Brüssel (8.–11.<br />

Oktober 2012) vorgesehen, um<br />

an den geme<strong>in</strong>sam von <strong>der</strong> GD<br />

Regio und dem Ausschuss <strong>der</strong><br />

Regionen veranstalteten OPEN<br />

DAYS 2012, <strong>der</strong> Europäischen<br />

Woche <strong>der</strong> Regionen und Städte,<br />

teilzunehmen. Im Rahmen<br />

dieser Veranstaltung f<strong>in</strong>den<br />

<strong>auch</strong> Workshops zu Aspekten<br />

<strong>der</strong> EU-Kohäsionspolitik statt.<br />

Darauf folgt e<strong>in</strong> (zweie<strong>in</strong>halbtägiger)<br />

Besuch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt<br />

o<strong>der</strong> Region <strong>der</strong> EU, bei dem die<br />

Teilnehmer die im Zuge <strong>der</strong><br />

OPEN DAYS erworbenen Erfahrungen<br />

erweitern und bestimmte<br />

Fragen unmittelbar vor Ort<br />

untersuchen können, namentlich<br />

die Entwicklung unter Fe<strong>der</strong>führung<br />

<strong>der</strong> lokalen Bevölkerung,<br />

die Energieeffizienz, die<br />

territoriale Erneuerung und die<br />

Stadt-Land-Partnerschaften sowie<br />

die soziale und wirtschaftliche<br />

Integration. Das Programm<br />

endet mit e<strong>in</strong>em zweitägigen<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Brüssel, auf dem die<br />

behandelten Themen vertieft,<br />

Erkenntnisse erörtert und Erfahrungen<br />

ausgetauscht werden<br />

sollen.<br />

www.cor.eu<br />

http://ec.europa.eu/regional_<br />

policy/conferences/od2012<br />

Andrea Posch<br />

Die EU-Ratspräsidentschaft<br />

e<strong>in</strong>es Mitgliedstaates ist auf<br />

die Dauer von sechs Monaten<br />

ausgelegt; während dieser<br />

Zeitspanne kommt jenem Mitgliedstaat,<br />

<strong>der</strong> die EU Ratspräsidentschaft<br />

<strong>in</strong>ne hat, e<strong>in</strong>e überparteiliche<br />

Vermittlerrolle zwischen<br />

Rat, Europäischem Parlament,<br />

Europäischer Kommission<br />

und den Mitgliedstaaten zu. Es<br />

ist an jenem Mitgliedstaat, die<br />

notwendigen Impulse für die<br />

Verhandlungen zu geben,<br />

Schwerpunkte zu setzen und<br />

Gesetzgebungsprozesse voranzutreiben<br />

bzw. zum Abschluss<br />

zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Am 1. Jänner 2012 übernahmen<br />

die Dänen die EU-Ratspräsidentschaft<br />

von Polen. Die vier thematischen<br />

Schwerpunkte während<br />

<strong>der</strong> dänischen Ratspräsidentschaft<br />

waren: E<strong>in</strong> verantwortungsvolles<br />

Europa, e<strong>in</strong> dynamisches<br />

Europa, e<strong>in</strong> grünes<br />

Europa und e<strong>in</strong> sicheres Europa.<br />

Was konnte erreicht werden?<br />

Die dänische Ratspräsidentschaft<br />

lieferte nach sechs Monaten<br />

Ratspräsidentschaft an die<br />

250 Resultate bis Ende Juni<br />

2012.<br />

Während <strong>der</strong> dänischen Präsidentschaft<br />

wurde zum ersten<br />

Mal das Europäische Semester,<br />

e<strong>in</strong> jährlicher Zyklus <strong>der</strong> wirtschafts-<br />

und haushaltspolitischen<br />

Koord<strong>in</strong>ierung, umgesetzt.<br />

Es erfolgten die ersten<br />

Empfehlungen für die Reformen<br />

<strong>der</strong> Haushalte <strong>der</strong> Mitgliedstaaten<br />

erfolgen. Der „Pakt für<br />

Wachstum und Beschäftigung“<br />

konnte ebenfalls im Rahmen des<br />

EU-Gipfels vom 28. und 29. Juni<br />

2012 verabschiedet werden.<br />

Dieser enthält unter an<strong>der</strong>em<br />

Maßnahmen zur Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des B<strong>in</strong>nenmarktes. Die<br />

dänische Präsidentschaft erzielte<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung mit<br />

dem Europäischen Parlament<br />

betreffend die Energieeffizienz-<br />

Richtl<strong>in</strong>ie. Nunmehr sieht die<br />

Richtl<strong>in</strong>ie vor, dass bis 2020 die<br />

Energieeffizienz <strong>in</strong> den Mitgliedstaaten<br />

um 17 Prozent verbessert<br />

werden muss, um die EU ihrem20-Prozent-Energiee<strong>in</strong>sparungsziel<br />

bis 2020 näherzubr<strong>in</strong>gen.<br />

Des Weiteren wurde während<br />

<strong>der</strong> dänischen Präsidentschaft<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung mit dem


Zypern übernahm die EU-Ratspräsidentschaft von Dänemark<br />

Große Aufgabe für kle<strong>in</strong>es Land<br />

Am 1. Juli 2012 hat Zypern die EU-Ratspräsidentschaft von Dänemark<br />

übernommen. Dies gibt Anlass zu e<strong>in</strong>em kurzen Rückblick, was unter<br />

dänischer Ratspräsidentschaft erreicht und unter zyprischer noch<br />

getan werden muss.<br />

Europäischen Parlament <strong>in</strong> Sachen<br />

Roam<strong>in</strong>g-Gebühren erreicht.<br />

In Zukunft wird damit<br />

das Telefonieren, SMS verschicken<br />

und das Nutzen von mobilen<br />

Daten am Handy bzw. Tablet<br />

bei Auslandsaufenthalten <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union<br />

wie<strong>der</strong>um günstiger.<br />

Präsidentschaft liegt seit<br />

Juli bei Zypern<br />

Betreffend die zyprische Ratspräsidentschaft<br />

kann <strong>auch</strong> nach<br />

zwei Monaten noch nicht viel<br />

über <strong>der</strong>en Arbeit gesagt werden.<br />

Es gilt zu beachten, dass<br />

Zypern e<strong>in</strong> sehr kle<strong>in</strong>es Land mit<br />

knapp über e<strong>in</strong>er Million E<strong>in</strong>wohnern<br />

ist und wenige Tage<br />

vor <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> EU-Ratspräsidentschaft<br />

e<strong>in</strong>en Antrag auf<br />

Hilfsleistungen aus dem EU-<br />

Rettungsschirm gestellt hat. E<strong>in</strong><br />

Land, das von <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> gebeutelt<br />

wird, übernimmt damit die<br />

Vermittlerrolle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Europäischen<br />

Union, die selbst <strong>in</strong> diesen<br />

<strong>Zeiten</strong> heftig <strong>in</strong>s Schwanken gekommen<br />

ist.<br />

Der zyprischen Ratspräsidentschaft<br />

werden e<strong>in</strong>ige Großbau-<br />

Gel<strong>in</strong>gt es den Zyprioten nicht, die Verhandlungen<br />

zu e<strong>in</strong>em Abschluss zu br<strong>in</strong>gen, müssten<br />

sämtliche Reformen weiterh<strong>in</strong> ohne Wissen<br />

um ihre Mittelausstattung weiter warten.<br />

Andrea Posch ist<br />

Büroleiter<strong>in</strong> des<br />

Geme<strong>in</strong>sdebundbüros<br />

<strong>in</strong> Brüssel<br />

stellen weitergegeben, und um<br />

diese bearbeiten zu können,<br />

wurde alle<strong>in</strong> die zyprische Vertretung<br />

<strong>in</strong> Brüssel von 80 auf<br />

230 Mitarbeiter aufgestockt.<br />

Über allen Verhandlungen zu<br />

den e<strong>in</strong>zelnen EU-Politikern stehen<br />

<strong>der</strong>zeit die Verhandlungen<br />

zum nächsten Mehrjährigen F<strong>in</strong>anzrahmen<br />

(MFR) für 2014 bis<br />

2020. Dieser gibt den f<strong>in</strong>anziellen<br />

Rahmen <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union für die nächsten sieben<br />

Jahre vor. Geplant ist <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong><br />

Abschluss <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

zum MFR 2014 bis 2020 bis Ende<br />

dieses Jahres. Erst wenn feststeht,<br />

wie viele Mittel <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union zur Verfügung<br />

stehen, können zum Beispiel die<br />

Reformen betreffend die Regionalpolitik<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>samen<br />

Agrarpolitik wirklich vollendet<br />

werden. Würde es den Zyprioten<br />

nicht gel<strong>in</strong>gen, die Verhandlungen<br />

zu e<strong>in</strong>em Abschluss<br />

zu br<strong>in</strong>gen, müssten sämtliche<br />

Reformen weiterh<strong>in</strong> ohne kon-<br />

kretes Wissen um ihre endgültige<br />

Mittelausstattung weiter warten.<br />

Die Ziele <strong>der</strong> zyprischen EU-<br />

Ratspräsidentschaft, wie Europa<br />

effizienter und nachhaltiger zu<br />

machen, Europa se<strong>in</strong>en Bürgern<br />

näherzubr<strong>in</strong>gen und durch e<strong>in</strong>e<br />

auf Wachstum ausgerichtete<br />

Wirtschaft e<strong>in</strong>e bessere wirtschaftliche<br />

Leistung zu erzielen,<br />

s<strong>in</strong>d durchaus ambitioniert. Es<br />

bleibt eben abzuwarten, ob Zypern<br />

den enormen Aufgaben <strong>in</strong><br />

<strong>Zeiten</strong> <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> gewachsen ist.<br />

2013 übernehmen die Iren<br />

Am 31. Dezember 2012 wird die<br />

zyprische EU-Ratspräsidentschaft<br />

enden und am 1. Jänner<br />

2013 von Irland übernommen<br />

werden. Vom heutigen Standpunkt<br />

aus ist zu hoffen, dass die<br />

Iren mit e<strong>in</strong>em endgültig ausverhandelten<br />

Mehrjährigen F<strong>in</strong>anzrahmen<br />

für 2014 bis 2020<br />

die Arbeit übernehmen, denn<br />

dann wird es notwendig se<strong>in</strong>,<br />

konkrete Zahlen <strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Gesetzesvorschläge <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kommission e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Mehr Informationen<br />

Homepage <strong>der</strong> dänischen<br />

Präsidentschaft<br />

http://eu2012.dk/de<br />

Homepage <strong>der</strong> zyprischen<br />

Präsidentschaft<br />

http://www.cy2012.eu/en/<br />

page/home<br />

63


64 Kommunal: Ausschuss <strong>der</strong> Regionen<br />

Ramón Luis Valcárcel Siso: Neuer Präsident des Ausschusses <strong>der</strong> Regionen<br />

Erste Priorität: <strong>Krise</strong>nbewältigung<br />

und Wachstumsför<strong>der</strong>ung<br />

Nach se<strong>in</strong>er Wahl zum Präsidenten des Ausschusses <strong>der</strong> Regionen (AdR)<br />

erklärte <strong>der</strong> Spanier Ramón Luis Valcárcel Siso, er wolle zuallererst da-<br />

für sorgen, dass die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften die<br />

nötige Unterstützung zur Bewältigung <strong>der</strong> <strong>Krise</strong>, För<strong>der</strong>ung von Wirt-<br />

schaftswachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen erhielten.<br />

Auf <strong>der</strong> Juli-Plenartagung des<br />

AdR umriss Valcárcel, wie er<br />

sich se<strong>in</strong>e zweie<strong>in</strong>halbjährige<br />

Amtszeit als Präsident vorstellt.<br />

So wolle er sich auf die Umsetzung<br />

des EU-Programms für<br />

Wirtschaftswachstum konzentrieren,<br />

die Kluft zwischen den<br />

verschiedenen Regierungsebenen<br />

schließen, die Städte und<br />

Regionen <strong>in</strong> ihrer Fähigkeit zur<br />

Generierung von Wachstum<br />

stärken und zur Vertiefung <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsunion beitragen.<br />

Der neue Präsident for<strong>der</strong>te die<br />

EU auf, ihren „Mehrwert“ durch<br />

die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> lokalen und<br />

regionalen Gebietskörperschaften<br />

unter Beweis zu stellen,<br />

„denn nur wenn wir geme<strong>in</strong>sam<br />

vorgehen, können wir gestärkt<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> hervorgehen“. Die<br />

lokalen und regionalen Gebietskörperschaften<br />

seien <strong>der</strong> richtige<br />

Ort für die Ankurbelung des<br />

Wirtschaftswachstums, sie könnten<br />

die Ergebnisse von EU-Mit-<br />

teln und -vorhaben am besten<br />

bewerten und sollten, da sie für<br />

zwei Drittel aller öffentlichen Investitionen<br />

zuständig s<strong>in</strong>d, als<br />

„Triebkräfte des Wandels“ gesehen<br />

werden. In dieser H<strong>in</strong>sicht<br />

Foto: Europäische Union<br />

Valcárcel plädierte für Synergie zwischen<br />

dem europäischen, den nationalen und den<br />

regionalen Haushalten und unterstrich die<br />

Notwendigkeit e<strong>in</strong>er systematischen<br />

Überprüfung auf allen Regierungsebenen.<br />

Ramón Luis Valcárcel Siso zu Besuch bei Johannes Hahn,<br />

Österreichs EU-Kommissar für Regionalför<strong>der</strong>ung.<br />

bekräftigte Valcárcel erneut,<br />

dass er Europa 2020 – die europäische<br />

Wachstumsstrategie –<br />

vorbehaltlos unterstütze und<br />

fügte an, dass den Städten und<br />

Regionen stärker geholfen werden<br />

müsse, wenn man<br />

die ehrgeizigen Ziele erreichen<br />

wolle.<br />

Er plädierte für Synergie<br />

zwischen dem europäischen,<br />

den nationalen<br />

und den regionalen<br />

Haushalten und unterstrich<br />

die Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>er systematischen<br />

Überprüfung auf allen Regierungsebenen.<br />

In se<strong>in</strong>er Amtszeit<br />

werde <strong>der</strong> AdR mit dem Rat,<br />

dem Parlament und <strong>der</strong> Kommission<br />

zusammenarbeiten, um<br />

„die Wirksamkeit <strong>der</strong> Territorial-<br />

pakte zu gewährleisten und e<strong>in</strong>en<br />

bedeutsamen Beitrag zur<br />

Umsetzung von Europa 2020<br />

auf lokaler und regionaler Ebene<br />

vor je<strong>der</strong> Frühjahrstagung<br />

des Europäischen Rates leisten<br />

zu können“.<br />

Valcárcels Prioritäten<br />

Zu se<strong>in</strong>en Prioritäten als Präsident<br />

gehöre außerdem, so Valcárcel,<br />

dass sich <strong>der</strong> Ausschuss<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Kultur und<br />

Sport <strong>in</strong> Europa widme. Sie seien<br />

e<strong>in</strong> Wegbereiter für neue Arbeitsplätze,<br />

weshalb man an diese<br />

Bereiche denken müsse,<br />

wenn es um den territorialen<br />

Zusammenhalt gehe. Er schlägt<br />

unter an<strong>der</strong>em vor, die Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Kulturhauptstädten<br />

zu verbessern, mit <strong>in</strong>ternationalen<br />

Gremien zur För<strong>der</strong>ung des<br />

kulturellen Erbes europäischer<br />

Städte und Regionen zusammenzuarbeiten<br />

und geme<strong>in</strong>sam<br />

mit <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

auf e<strong>in</strong>e europäische Industriepolitik<br />

für nachhaltigen Tourismus<br />

h<strong>in</strong>zuwirken. Valcárcel:<br />

„Ich möchte die Kultur als e<strong>in</strong>e<br />

treibende Kraft für Wachstum<br />

und Beschäftigung <strong>in</strong> Städten<br />

und Regionen e<strong>in</strong>beziehen. Ich<br />

möchte vor allem mit <strong>in</strong>ternationalen<br />

Organisationen wie <strong>der</strong><br />

UNESCO <strong>in</strong> unseren Regionen<br />

und Städten zusammenarbeiten,<br />

um sie zu erhalten und für die<br />

lokale Entwicklung zu nutzen,<br />

z. B. durch nachhaltigen Tourismus<br />

und sportliche Aktivitäten.“<br />

Valcárcel hat se<strong>in</strong> Amt offiziell<br />

am 13. August von <strong>der</strong> vor -<br />

herigen Präsident<strong>in</strong> Mercedes<br />

Bresso, übernommen.<br />

Valcárcel ist Präsident <strong>der</strong> Region<br />

Murcia und <strong>der</strong> erste Präsident<br />

e<strong>in</strong>er spanischen Region,<br />

<strong>der</strong> an die Spitze des Ausschusses<br />

<strong>der</strong> Regionen gewählt wurde.<br />

www.cor.eu


Europäische Arbeitsplatzoffensive<br />

Ende Juli veröffentlichte die Europäische<br />

Kommission die „Strategie<br />

für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Baugewerbes<br />

und se<strong>in</strong>er Unternehmen“. Mittels<br />

dieser Strategie soll dazu<br />

beitragen werden, die im Rahmen<br />

<strong>der</strong> sog. Gebäude-Richt -<br />

l<strong>in</strong>ie 2010/31/EU gefor<strong>der</strong>ten<br />

Neuerungen <strong>in</strong> den Mitgliedstaaten<br />

besser und e<strong>in</strong>heitlicher<br />

umzusetzen. Enthalten s<strong>in</strong>d<br />

mehrere Maßnahmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

energieeffiziente Gebäu<strong>der</strong>enovierung<br />

o<strong>der</strong> öffentliches<br />

Beschaffungswesen.<br />

Die Gebäude-Richtl<strong>in</strong>ie<br />

2010/31/EU sieht für die Kommunen<br />

Regelungen zu den Energieausweisen<br />

(Art. 11,12 und<br />

13) sowie die Verpflichtung vor,<br />

dass alle nach dem 18. Dezember<br />

2018 errichteten Gebäude<br />

hohe Energiee<strong>in</strong>sparvorgaben<br />

erfüllen und zu e<strong>in</strong>em bedeutenden<br />

Teil mit erneuerbarer Energie<br />

versorgt werden müssen. Die<br />

Strategie umfasst <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

die Schaffung günstiger Investitionsbed<strong>in</strong>gungen,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

bei <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>enovierung<br />

und -<strong>in</strong>standhaltung. Dazu sollen<br />

beispielsweise verstärkt die<br />

Kredite von rund 120 Milliarden<br />

Euro <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

werden, die die Europäische Investitionsbank<br />

im Rahmen des<br />

Pakts für Wachstum und Beschäftigung<br />

vom Juni 2012 bereitgestellt<br />

hat. Zweitens soll die<br />

Innovation geför<strong>der</strong>t und das<br />

Qualifikationsniveau <strong>der</strong> Arbeitskräfte<br />

durch mehr Mobilität<br />

verbessert werden. Mehr auf<br />

http://europa.eu/ o<strong>der</strong><br />

http://eur-lex.europa.eu<br />

Kommunal: Europa 65<br />

Kommunale Investitionen schaffen regionale Jobs<br />

Als wichtiges Signal zur Bekämpfung<br />

<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

<strong>in</strong> Europa bezeichnet<br />

Nationalrat GGR Hannes<br />

Wen<strong>in</strong>ger die Initiative <strong>der</strong><br />

EU-Kommission zur Schaffung<br />

neuer Jobs. „Vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er durchschnittlichenArbeitslosigkeit<br />

von rund zehn Prozent<br />

und teilweise dramatisch<br />

hoher Jugendarbeitslosigkeit<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen europäischen<br />

Staaten muss es rasch<br />

zu e<strong>in</strong>er europaweit koord<strong>in</strong>iertenArbeitsplatz<strong>in</strong>itiative<br />

kommen. Der Ausschuss<br />

<strong>der</strong> Regionen unterstützt<br />

das Wachstumsprogramm<br />

,E<strong>in</strong>en arbeitsplatz<strong>in</strong>tensiven<br />

Aufschwung gestalten‘<br />

mit dem Ziel, bis 2020 rund<br />

20 Millionen neue Arbeitsplätze<br />

<strong>in</strong> Europa zu schaffen“,<br />

so Wen<strong>in</strong>ger.<br />

Der Kommissionsvorschlag<br />

will die Mitgliedstaaten zu<br />

e<strong>in</strong>er aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />

verpflichten, das<br />

große Beschäftigungspoten-<br />

Aus Brüssel kurz gemeldet<br />

tial vor allem <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Green Jobs, im Gesundheits-<br />

und Sozialwesen<br />

und <strong>in</strong> <strong>der</strong> InformationsundKommunikationstechnologie<br />

för<strong>der</strong>n und Unternehmensgründungenerleichtern.<br />

Beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />

legt die EU auf die<br />

Beschäftigung von jungen,<br />

weiblichen, weniger qualifizierten<br />

und älteren Arbeitskräften.<br />

„Der Ausschuss <strong>der</strong> Regionen<br />

steht voll zur EU-<br />

Wachstumsstrategie Europa<br />

2020 und verwies <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Diskussion mit EU-Ratspräsidenten<br />

Herman Van Rompuy<br />

auf die nachhaltige<br />

Wirkung kommunaler Investition<br />

für die Schaffung<br />

und Sicherung regionaler<br />

Arbeitsplätze“, berichtet<br />

Wen<strong>in</strong>ger vom AdR-Plenum<br />

<strong>in</strong> Brüssel.<br />

„Um Europa vor e<strong>in</strong>er<br />

schweren sozialen <strong>Krise</strong> zu<br />

bewahren, muss <strong>der</strong> Arbeitsmarkt-<br />

und Wirt-<br />

Strategie <strong>der</strong> EU zur Steigerung <strong>der</strong><br />

Energieeffizienz <strong>in</strong> Gebäuden<br />

schaftspolitik <strong>in</strong> allen EU-<br />

Gremien e<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest<br />

gleichwertige politische<br />

Aufmerksamkeit gewidmet<br />

werden, wie dem Abbau<br />

<strong>der</strong> Staatsschulden“, betont<br />

Wen<strong>in</strong>ger. Angesichts von<br />

rund sechs Millionen Arbeitsplätzen,<br />

die während<br />

<strong>der</strong> F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise<br />

EU-weit verloren<br />

g<strong>in</strong>gen, dürfen sozial<br />

verträgliche Budgetkonsolidierung<br />

und offensive Arbeitsmarktpolitik<br />

nicht gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

ausgespielt<br />

werden. „Da im Artikel 3<br />

des Vertrags von Lissabon<br />

Vollbeschäftigung und sozialer<br />

Zusammenhalt als<br />

EU-Ziele festgelegt s<strong>in</strong>d,<br />

kann die Antwort auf die<br />

<strong>Krise</strong> nur nachhaltiges<br />

Wirtschaftswachstum und<br />

Bekämpfung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

heißen“, unterstützt<br />

Wen<strong>in</strong>ger die Kommissionsvorschläge<br />

als e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Schritt <strong>in</strong> Richtung<br />

Europa <strong>der</strong> Bürger.<br />

Foto: COR/Geme<strong>in</strong>debund<br />

Nationalratsabgeordneter und<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at Hannes Wen<strong>in</strong>iger<br />

aus Gießhübl vertritt den<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debund<br />

im AdR und KGRE <strong>in</strong> Brüssel.<br />

Studie Bürokratie abbau<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regionalpolitik<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Vorbereitungen für die<br />

Gesetzesvorschläge <strong>der</strong> Kommission für<br />

die För<strong>der</strong>periode 2014 bis 2020 sollte<br />

e<strong>in</strong>e Studie zum „Bürokratieabbau <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Regionalpolitik“ <strong>der</strong> Folgenabschätzung<br />

dienen und wurde im Januar<br />

2012 fertiggestellt. Sie kommt zum Ergebnis,<br />

dass durch die Verordnungen<br />

(<strong>in</strong> den von <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

vorgeschlagenen Fassungen) die<br />

Verwaltungslast nationaler und regionaler<br />

Behörden um 13 Prozent und die<br />

Kosten um sieben Prozent gesenkt werden<br />

könnten. Die größten E<strong>in</strong>sparungen<br />

könnten demnach bei lokalen Gebietskörperschaften<br />

verzeichnet werden.<br />

Inwiefern die Ergebnisse <strong>der</strong> Studie<br />

mit den im laufenden Gesetzgebungsprozess<br />

vorgenommenen Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs fraglich.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://ec.europa.eu/regional_policy


66<br />

Kommunal: Bildung<br />

Maßnahmenpaket gegen Schulpflichtverletzungen<br />

Nach drei Tagen unentschuldigt<br />

ist e<strong>in</strong> erstes Gespräch fällig<br />

Jahrelang als Kle<strong>in</strong>igkeit abgetan, haben sich Schulpflichtverletzungen<br />

<strong>in</strong> Österreich zu e<strong>in</strong>em gravierenden Problem entwickelt. Im Frühjahr<br />

verwies Sebastian Kurz, Staatssekretär für Integration, auf den dr<strong>in</strong>-<br />

genden Handlungsbedarf, wodurch die Problematik <strong>in</strong> den Mittelpunkt<br />

des öffentlichen Interesses rückte.<br />

Nunmehr wurde ressortübergreifend<br />

e<strong>in</strong> Maßnahmenpaket<br />

beschlossen, welches den Schulpflichtverletzungen<br />

und <strong>der</strong>en<br />

Folgen entgegenwirken soll.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem Schuljahr dürften<br />

sich Schulbehörden, Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

und Lehrer wie<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

altbekannten Problem konfrontiert<br />

sehen: den Schulpflichtverletzungen.<br />

Lange Zeit<br />

fehlte e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> Problematik, doch klar<br />

ist, Schulpflichtverletzungen<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wesentliche Stufe zum<br />

vorzeitigen Schulabbruch. Dieser<br />

wie<strong>der</strong>um kann gravierende<br />

Folgen haben für die sozial- und<br />

gesellschaftspolitische Landschaft<br />

wie Arbeitslosigkeit, ge-<br />

Um möglichen Schulabbrüchen frühzeitig<br />

präventiv entgegentreten zu können, wurde<br />

e<strong>in</strong> Maßnahmenpaket erarbeitet, das Anfang<br />

des Sommers im M<strong>in</strong>isterrat beschlossen wurde.<br />

r<strong>in</strong>ges E<strong>in</strong>kommen und viele<br />

mehr. Statistiken und aktuelle<br />

Studien verdeutlichen die Dras -<br />

tik <strong>der</strong> Lage.<br />

Alarmierende Zahlen<br />

Derzeit s<strong>in</strong>d 75.000 Jugendliche<br />

zwischen 16 und 24 Jahren we<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> (Aus-)Bildung, noch Beschäftigung<br />

o<strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, wie<br />

e<strong>in</strong>e Erhebung des Instituts für<br />

Soziologie <strong>der</strong> Universität L<strong>in</strong>z<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Ar-<br />

beiterkammer (AK) Oberösterreich<br />

zeigt.<br />

Für Staatssekretär Sebastian<br />

Kurz handelt es sich hierbei um<br />

e<strong>in</strong> Integrationsthema, haben<br />

doch beson<strong>der</strong>s Jugendliche mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong> deutlich<br />

höheres Risiko, als sogenannte<br />

NEET-Jugendliche (Not<br />

<strong>in</strong> Education, Employment, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g)<br />

zu enden. Frühzeitiger<br />

Schulabbruch sei oftmals die<br />

Konsequenz von Schulpflichtverletzungen,<br />

weshalb immer<br />

wie<strong>der</strong> höhere Strafen für<br />

Schulpflichtverletzungen gefor<strong>der</strong>t<br />

wurden.<br />

Schulpflichtverletzungen wurden<br />

lange als Kavaliersdelikte<br />

gehandelt und mit niedrigen<br />

Strafen bedacht. Die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zum Umgang mit dem Thema<br />

s<strong>in</strong>d ungenau, was zu Komplikationen<br />

für Schulbehörden, Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

und Lehrer führt. Bisher<br />

gab es <strong>auch</strong> ke<strong>in</strong>e standardisierte<br />

Erhebung zu Schulpflichtverletzungen.<br />

Um möglichen Schulabbrüchen<br />

frühzeitig präventiv entgegentreten<br />

zu können, erarbeitete


das Staatssekretariat für Integration<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur sowie<br />

dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Wirtschaft, Familie und Jugend<br />

e<strong>in</strong> Maßnahmenpaket, das Anfang<br />

des Sommers im M<strong>in</strong>isterrat<br />

beschlossen wurde.<br />

Gesetzlich soll nun verankert<br />

werden, dass zu Beg<strong>in</strong>n jedes<br />

Schuljahrs e<strong>in</strong>e Kommunikations-<br />

und Verhaltensvere<strong>in</strong>barung<br />

zwischen Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern und den klassenführenden<br />

Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrern<br />

erarbeitet wird, welche die<br />

Grundregeln des Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s<br />

enthält.<br />

Um klar zu erkennen, wann e<strong>in</strong>e<br />

Schulpflichtverletzung vorliegt,<br />

soll <strong>der</strong>en Def<strong>in</strong>ition gesetzlich<br />

verankert werden.<br />

Sollten Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler an drei aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgenden<br />

Tagen beziehungsweise<br />

fünf Tagen im Semester unentschuldigt<br />

dem Unterricht fernbleiben<br />

o<strong>der</strong> 30 unentschuldigte<br />

Fehlstunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Semester<br />

aufweisen, liegt e<strong>in</strong>e Schul-<br />

pflichtverletzung vor und e<strong>in</strong><br />

Stufenplan tritt <strong>in</strong> Kraft.<br />

In e<strong>in</strong>em ersten Schritt kommt<br />

es hierbei zu e<strong>in</strong>em Gespräch<br />

zwischen den zuständigen Lehrpersonen,Erziehungsberechtigten<br />

und Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schülern. In diesem Gespräch<br />

sollen die Gründe für das Fernbleiben<br />

erörtert und e<strong>in</strong>e schriftliche<br />

Vere<strong>in</strong>barung über die<br />

nächsten Schritte aller Beteiligten<br />

zur Vermeidung von künftigen<br />

Schulpflichtverletzungen<br />

und zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation<br />

erstellt werden. Maximal<br />

vier Wochen nach dem ersten<br />

Gespräch kommt es zu e<strong>in</strong>em<br />

Folgegespräch, um die E<strong>in</strong>haltung<br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barung zu überprüfen.<br />

Sollten die Maßnahmen<br />

nicht die gewünschten Effekte<br />

erzielt haben, tritt Stufe 2 <strong>in</strong><br />

Kraft.<br />

In dieser und den nächsten Stufen<br />

werden nach und nach<br />

Als Letztstufe des Maßnahmenpakets gilt die<br />

Anzeige <strong>der</strong> betroffenen Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler bei <strong>der</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />

durch die Schulleitung.<br />

Kommunal: Bildung 67<br />

Foto: Buenos Dias/Th<strong>in</strong>kstock<br />

schul<strong>in</strong>terne<br />

Beratungssysteme,<br />

die Schulaufsicht und<br />

die Jugendwohlfahrt e<strong>in</strong>geschalten.<br />

Als Letztstufe gilt die Anzeige<br />

<strong>der</strong> betroffenen Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler bei <strong>der</strong> Bezirksverwaltungsbehörde<br />

durch die<br />

Schulleitung. Die Höchststrafe<br />

wird von 220 auf 440 Euro erhöht.<br />

Der Ausgang des Verfahrens<br />

wird an die Schule rückgemeldet.<br />

Über den Stufenplan h<strong>in</strong>aus<br />

wurde <strong>in</strong> dem Paket festgelegt,<br />

dass Daten zur Schulpflichtverletzung<br />

nun jährlich vom<br />

BMUKK erhoben werden. Nach<br />

drei Jahren wird anhand dieser<br />

Zahlen e<strong>in</strong>e Evaluierung stattf<strong>in</strong>den.<br />

Mit diesem Paket will man <strong>der</strong><br />

aktiven Spirale <strong>in</strong> Richtung frühzeitigem<br />

Schulangriff gezielt<br />

entgegenwirken.<br />

Staatssekretär Kurz betonte<br />

nachdrücklich, dass man mit<br />

dem Maßnahmenpaket e<strong>in</strong> Zeichen<br />

für den Wert <strong>der</strong> Bildung<br />

und gegen den Bildungsraub<br />

setzen wolle. Dieser habe <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft ke<strong>in</strong>en Platz.


68<br />

Kommunal: Katastrophenschutz<br />

Österreich liegt zu e<strong>in</strong>em großen Teil <strong>in</strong> den Alpen – und wo<br />

hohe Berge s<strong>in</strong>d, gibt es Law<strong>in</strong>en: Rund 6100 donnern jährlich<br />

<strong>in</strong>s Tal (oben). Die alp<strong>in</strong>en Siedlungsräume s<strong>in</strong>d dadurch<br />

e<strong>in</strong>er permanenten Gefahr ausgesetzt, und ohne die<br />

Law<strong>in</strong>enschutz-Werke (rechte Seite, Bild oben l<strong>in</strong>ks) wären<br />

die meisten schutzlos.<br />

St. Lorenzen hat aufgezeigt, dass <strong>auch</strong> <strong>in</strong> nicht hochalp<strong>in</strong>em<br />

Gelände Gefahr droht. E<strong>in</strong>e gewaltige Mure richtete riesigen<br />

Schaden an, Umweltm<strong>in</strong>ister Berlakovich (kle<strong>in</strong>es Bild<br />

rechts <strong>in</strong> St. Lorenzen) sprach sogar von e<strong>in</strong>em 1000jährigen<br />

Geschehen. Ohne die bestehende Wildbach-Verbauung<br />

wäre es vermutlich noch schlimmer gekommen.<br />

„Die.wildbach“ im Dienst <strong>der</strong> kommunalen Sicherheit<br />

Der Schutzbedarf ist<br />

nach wie vor ungebrochen<br />

Die Murenkatastrophe von St. Lorenzen (Steiermark) im Juli 2012 hat<br />

nachdrücklich <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung gerufen, wie exponiert und verletzlich die<br />

Geme<strong>in</strong>den für Naturgefahren s<strong>in</strong>d (siehe <strong>auch</strong> KOMMUNAL 7&8/2012).<br />

Die Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbauung schützt den Lebensraum <strong>in</strong> Öster-<br />

reich und bietet den Bürgern und kommunalen Entscheidungsträgern<br />

Unterstützung und Lösungen <strong>in</strong> allen Fragen <strong>der</strong> Risikovorsorge.<br />

Das Lebensm<strong>in</strong>isterium und se<strong>in</strong>e<br />

Abteilung „Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbauung“<br />

stellen österreichweit<br />

Gefahrenzonenpläne<br />

zur Verfügung, daher ist die regionale<br />

Gefährdung für jede Geme<strong>in</strong>de<br />

transparent und die<br />

Konsequenzen ableitbar. Das<br />

Ausmaß <strong>der</strong> Naturgefahrrisken<br />

<strong>in</strong> Österreich <strong>in</strong>sgesamt wird jedoch<br />

nur durch Zahlen und Fakten<br />

offensichtlich:<br />

Rund 12.300 Wildbäche und<br />

6100 Law<strong>in</strong>en (fast 67 Prozent<br />

<strong>der</strong> Bundesfläche) bedrohen<br />

den Siedlungsraum und s<strong>in</strong>d<br />

jährlich von den Geme<strong>in</strong>den<br />

h<strong>in</strong>sichtlich akuter Gefährdungen<br />

zu überwachen.<br />

Trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen<br />

liegen immer noch<br />

s<strong>in</strong>d rund 70.000 Gebäude <strong>in</strong><br />

roten Gefahrenzonen, ohne<br />

Schutzwald und technische<br />

Schutzmaßnahmen wäre dies<br />

wohl e<strong>in</strong> Vielfaches.<br />

Für die Erhaltung, Erneuerung<br />

und Verbesserung <strong>der</strong> Schutzwirkung<br />

(geschätzter Gesamtwert<br />

bestehen<strong>der</strong> Wildbach- und<br />

Law<strong>in</strong>enverbauung gemäß<br />

WIFO: 5,8 Milliarden Euro) s<strong>in</strong>d<br />

jährlich rund 120 Millionen Euro<br />

(0,1 Prozent des Bundesbudgets)<br />

aufzuwenden.<br />

Siedlungsentwicklung und wirtschaftliche<br />

Aktivitäten lassen


Alle Fotos: Die.wildbach<br />

weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en mittelfristigen<br />

Schutzbedarf von rund zwei<br />

Milliarden Euro erwarten.<br />

Zweifellos wären die Geme<strong>in</strong>den<br />

alle<strong>in</strong>e zur Bewältigung dieser<br />

umfangreichen, alle Bereiche<br />

des Kommunalwesens durchziehenden<br />

Sicherheitsaufgaben<br />

nicht imstande, daher steht ihnen<br />

die Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbauung<br />

als Partner mit umfassenden<br />

Service- und Unterstützungsangeboten<br />

zur Seite.<br />

Die Leistungen <strong>der</strong> Wildbachund<br />

Law<strong>in</strong>enverbauung<br />

Neben den „klassischen“ Leis -<br />

tungen – Erstellung von Gefahrenzonenplänen<br />

(GZP; <strong>in</strong>sgesamt<br />

fast 2000, pro Jahr 55<br />

neue GZP) und Umsetzung von<br />

Schutzmaßnahmen (1350 laufende<br />

Projekte, pro Jahr 850 Arbeitsfel<strong>der</strong><br />

und 120 neue Projekte)<br />

– gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

die Information über Naturgefahren<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Die Angebotspalette <strong>der</strong><br />

Dienststellen <strong>der</strong> Wildbach- und<br />

Law<strong>in</strong>enverbauung reicht von<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fachen Beratung hilfesuchen<strong>der</strong><br />

Betroffener für Eigenvorsorge,<br />

über die Bereitstellung<br />

umfangreicher Daten und Naturgefahren<strong>in</strong>formationen<br />

(www.naturgefahren.at) für<br />

Bürger, Wirtschaft und Verwaltung<br />

bis zur Erstattung von Spezialgutachten<br />

für Behörden. Die<br />

überragende Bedeutung <strong>der</strong><br />

Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbau-<br />

Kommunal: Katastrophenschutz 69<br />

Die Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbauung<br />

errichtet nicht nur Schutzbauten<br />

son<strong>der</strong> Zahl, sie ist <strong>auch</strong> bei<br />

Katastrophene<strong>in</strong>satz meist mit<br />

schwerem Gerät zur Stelle, wie die<br />

Bil<strong>der</strong> oben und l<strong>in</strong>ks zeigen.<br />

ung liegt jedoch – wie das Katas -<br />

trophenjahr 2012 nachdrücklich<br />

gezeigt hat – <strong>in</strong> <strong>der</strong> regionalen<br />

Präsenz sowie <strong>der</strong> hohen Flexibilität<br />

und Leistungsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Gebietsbauleitungen und ihrer<br />

ExpertInnen, sei es im Diens -<br />

te <strong>der</strong> Vorsorge für drohende<br />

Gefahren o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewältigung<br />

akuter Schadensereignisse.<br />

Die Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbauung<br />

hilft den österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>den an <strong>der</strong> Außengrenze<br />

des gesicherten Lebensraums<br />

und bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

von Extremereignissen. Der häufig<br />

gefährliche und persönlich<br />

belastende E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> MitarbeiterInnen<br />

wird durch den offensichtlichen<br />

Sicherheitszuwachs<br />

und das steigende Bewusstse<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Bevölkerung für Gefahren<br />

und die Eigenverantwortung für<br />

die bestehende Sicherheit belohnt.<br />

Lebensm<strong>in</strong>isterium und Geme<strong>in</strong>den<br />

stehen damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unverzichtbaren<br />

Partnerschaft zum<br />

Schutz vor Naturgefahren.


72<br />

Zertifikatsverleihung Audit familienfreundlichegeme<strong>in</strong>de am 15. 10. 2012<br />

Familienfreundliche Maßnahmen<br />

zeigen Nachhaltigkeit<br />

Mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Familienfreundlichkeit <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den wird die lokale Identität und somit<br />

<strong>der</strong> Lebens- und Wirtschaftsraum Geme<strong>in</strong>de gestärkt. Das Audit familienfreundlichegeme<strong>in</strong>de, e<strong>in</strong>e<br />

Initiative des Familienm<strong>in</strong>isteriums <strong>in</strong> Kooperation mit dem Österreichischen Geme<strong>in</strong>debund konnte<br />

<strong>in</strong> den letzten drei Jahren auf e<strong>in</strong>e breite Basis gestellt werden. Mittlerweile nützen zehn Prozent aller<br />

österreichischen Geme<strong>in</strong>den die Vorteile dieser För<strong>der</strong>ung.<br />

Feierlicher Festakt <strong>in</strong> Salzburg<br />

In e<strong>in</strong>em feierlichen Festakt werden am<br />

15. Oktober 2012 über 70 Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Residenz <strong>der</strong> Stadt Salzburg, für<br />

ihre Familienfreundlichkeit von Familienm<strong>in</strong>ister<br />

Dr. Re<strong>in</strong>hold Mitterlehner und<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut Mödl -<br />

hammer mit e<strong>in</strong>em Zertifikat ausgezeichnet.<br />

Dieses Jahr s<strong>in</strong>d viele Geme<strong>in</strong>den<br />

dabei, die seit mehreren Jahren im<br />

Auditprozess s<strong>in</strong>d.<br />

Markt Piest<strong>in</strong>g erhält zweites<br />

Zertifikat<br />

Die Geme<strong>in</strong>de Markt Piest<strong>in</strong>g, die bereits<br />

das Grundzertifikat und das erste Zertifikat<br />

als familienfreundliche Geme<strong>in</strong>de<br />

erhalten hat, bekommt als erste nie<strong>der</strong>österreichische<br />

Geme<strong>in</strong>de das zweite<br />

Zertifikat verliehen. Die Geme<strong>in</strong>de setzt<br />

auf Nachhaltigkeit. Bgm. Roland Braimeier<br />

dazu: „Wir wollen mit dem Reauditierungsprozess<br />

des Audit familien -<br />

freundlichegeme<strong>in</strong>de unsere Geme<strong>in</strong>de<br />

Markt Piest<strong>in</strong>g erneut auf die Familienfreundlichkeit<br />

überprüfen, um auf die<br />

Wünsche und Bedürfnisse <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

noch besser e<strong>in</strong>gehen und die vorhandenen<br />

Möglich keiten weiter ausbauen<br />

bzw. erneuern zu können.“ Durch<br />

das Audit familienfreundliche geme<strong>in</strong>de<br />

wird sichergestellt, dass sich Markt Piest<strong>in</strong>g,<br />

trotz vorhandener familienfreundlicher<br />

Leistungen und Projekte, bedarfsorientiert<br />

weiter ent wickelt.<br />

Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d nachhaltig<br />

motiviert<br />

Auch nach Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong>den höchst motiviert<br />

und zufrieden über die Erarbeitung <strong>der</strong><br />

Familienfreundlichkeit <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de.<br />

Die Projektleiter<strong>in</strong> Kar<strong>in</strong> Grisseman<br />

aus <strong>der</strong> Tiroler Geme<strong>in</strong>de Ste<strong>in</strong>ach<br />

am Brenner über das Audit familienfreundlichegeme<strong>in</strong>de:<br />

„Wir wollten h<strong>in</strong>schauen,<br />

was den Lebensraum <strong>der</strong><br />

Bürger/<strong>in</strong>nen von Ste<strong>in</strong>ach noch wertvoller<br />

machen kann und dabei <strong>auch</strong> erkennen,<br />

was unsere Geme<strong>in</strong>de bereits<br />

leistet.“ Auch die Projektleiter<strong>in</strong> Doris<br />

Ste<strong>in</strong>scherer aus Gratkorn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark<br />

sieht nach vier Jahren Auditerfahrung<br />

den Ansporn und die Notwen dig keit<br />

sich weiter <strong>in</strong>tensiv um die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Familien zu kümmern. „Die Geme<strong>in</strong>depolitik<br />

kann den Bürger/<strong>in</strong>nen durch<br />

das Audit familienfreundlichegeme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong>sgesamt mehr Lebensqualität bieten<br />

und die Zufriedenheit <strong>in</strong> und mit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

erhöhen. Dieses Zertifikat ist<br />

nicht nur e<strong>in</strong>e Anerkennung, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>auch</strong> Ansporn, mit weiteren Maßnahmen<br />

die Familienfreundlichkeit <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de<br />

nachhaltig und bedarfsgerecht<br />

zu erhöhen.“<br />

Auch die Geme<strong>in</strong>de Flachau <strong>in</strong> Salzburg<br />

versteht das Audit familienfreundlichegeme<strong>in</strong>de<br />

als Auftrag, kont<strong>in</strong>uierlich <strong>in</strong><br />

diesem Bereich weiter zu arbeiten. Bgm.<br />

Thomas Oberreiter dazu: „Ziel ist es, die<br />

dörfliche Struktur zu erhalten und e<strong>in</strong><br />

Lebensumfeld zu schaffen, <strong>in</strong> dem sich<br />

alle Generationen wohlfühlen.“<br />

Vielzahl an Maßnahmen entstehen<br />

Die Vielzahl an Maßnahmen aus allen<br />

Lebensphasen <strong>der</strong> heuer auszuzeichnenden<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Themenbereichen<br />

Jungfamilien, Integration, Jugend<br />

und <strong>in</strong>tergenerativer Austausch<br />

zeigt die Individualität und die Arbeitsschwerpunkte<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den. Jede Geme<strong>in</strong>de<br />

hat, wie die Projektberichte<br />

dokumentieren, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

ihren Bürger/<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong> stärkeres Bewusstse<strong>in</strong><br />

für die bestehenden Angebote<br />

geschaffen und diese weiterentwickelt.<br />

Ziel ist, die Geme<strong>in</strong>de als attraktiven Lebensraum<br />

zu sichern, <strong>in</strong> dem aktiv Zukunft<br />

für das Zusammenleben aller<br />

Generationen geschaffen wird.<br />

Die Maßnahmen zeigen die Vielfalt an<br />

Bedürfnissen und Angeboten, anbei e<strong>in</strong><br />

gekürzter Auszug:<br />

Informieren Sie sich!<br />

Familie & Beruf Management GmbH<br />

Tel.: 01 218 50 70<br />

E-Mail: audit@familieundberuf.at<br />

www.familieundberuf.at<br />

Österreichischer Geme<strong>in</strong>debund<br />

Tel.: 01 512 14 80-20<br />

E-Mail: audit@geme<strong>in</strong>debund.gv.at<br />

www.geme<strong>in</strong>debund.at<br />

Foto: Geme<strong>in</strong>de St. Mart<strong>in</strong>/NÖ<br />

• Yoga für Schwangere<br />

• Leistbarer Wohnraum für Jungfamilien<br />

• Projekt „Rucksack“: gelebte Integration<br />

für Bürger/<strong>in</strong>nen nicht deutscher<br />

Muttersprache<br />

• K<strong>in</strong><strong>der</strong>geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

• Mehrgenerationenspielplatz<br />

• Regionale Ausbildung zur Leihoma/zum<br />

Leihopa<br />

• Errichtung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendraumes<br />

• Patenschaften für Senioren/<strong>in</strong>nen<br />

• Schüler/<strong>in</strong>nen lehren Senioren/<strong>in</strong>nen<br />

das Internet<br />

• Stammtische für pflegende Angehörige<br />

Interessierte Geme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d zur Zertifikatsverleihung<br />

Audit familienfreundlichegeme<strong>in</strong>de<br />

am 15.10.2012 <strong>in</strong> die<br />

Salzburger Residenz herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />

Näheres zur Veranstaltung und den<br />

Anmeldemodalitäten entnehmen Sie<br />

bitte den Webseiten des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes und <strong>der</strong> Familie<br />

& Beruf Management GmbH.


Kommunal: Information aus dem Innenm<strong>in</strong>isterium<br />

Junge und talentierte Hacker sollen zu IT-Experten ausgebildet werden<br />

Cyber Security Challenge:<br />

Junge Hacker-Talente gesucht<br />

Bei <strong>der</strong> „Cyber Security Challenge Austria“, die vom 28. Juni bis 8. No-<br />

vember 2012 mit Unterstützung des Innenm<strong>in</strong>isteriums stattf<strong>in</strong>det,<br />

werden die talentiertesten Jung-Hacker des Landes gesucht. Nach dem<br />

Pr<strong>in</strong>zip „hire the hackers“ sollen sie zu IT-Experten ausgebildet werden.<br />

Der Vere<strong>in</strong> Cyber Security Austria<br />

(CSA) startete am 28. Juni<br />

2012 <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Cyber-Security-Initiative<br />

des Kuratoriums<br />

Sicheres Österreich<br />

(KSÖ) die „Cyber Security Challenge<br />

Austria 2012“. Dabei handelt<br />

es sich um die bislang größte<br />

Suche nach IT-Talenten <strong>in</strong><br />

Österreich. Dabei sollen die<br />

talentiertesten Jung-Hacker des<br />

Landes gefunden werden, um<br />

sie langfristig und mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft zu IT- Experten<br />

<strong>der</strong> Zukunft auszubilden.<br />

Derzeit kämpfen über 300 junge<br />

Nachwuchstalente auf www.ver<br />

botengut.at um den E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong><br />

die F<strong>in</strong>alrunde <strong>der</strong> Challenge im<br />

November. Dabei lösen sie im<br />

virtuellen „Hack<strong>in</strong>g-Lab“ technische<br />

Rätsel und Aufgabenstellungen<br />

<strong>in</strong> allen Schwierigkeitsstufen<br />

und stellen ihre IT-Kenntnisse<br />

unter Beweis.<br />

„Mit über 300 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Teilnehmern hätten wir ke<strong>in</strong>esfalls<br />

gerechnet“, sagt Christian<br />

Kunstmann, Generalsekretär<br />

des Kuratoriums Sicheres Österreich.<br />

„Es zeigt sich, dass die<br />

Themen Hack<strong>in</strong>g und IT-Sicherheit<br />

für Jugendliche hohe Relevanz<br />

haben und quasi unter den<br />

Nägeln brennen. Wir sehen es<br />

als positives Signal, dass sich Jugendliche<br />

mit <strong>der</strong> Nutzung von<br />

neuen Technologien ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen.<br />

Daher ist es aus Sicht<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft bedeuten<strong>der</strong><br />

denn je, junge Hacker-Talente<br />

frühzeitig zu för<strong>der</strong>n, um sie zu<br />

IT-Experten <strong>der</strong> Zukunft auszubilden.“<br />

Information<br />

3 Die „Cyber Security<br />

Challenge Austria<br />

2012“ läuft seit 28.<br />

Juni. Interessierte Jugendliche<br />

können sich<br />

weiterh<strong>in</strong> unter<br />

www.verbotengut.at<br />

registrieren und e<strong>in</strong>steigen.<br />

3 „Cyber Security<br />

Austria“ ist e<strong>in</strong> ehrenamtlicher<br />

Vere<strong>in</strong> zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sicherheit<br />

von Österreichs<br />

strategischer Infrastruktur.www.cybersecurityaustria.at.<br />

„Vor allem die hohe Qualität bee<strong>in</strong>druckt<br />

uns, mit <strong>der</strong> die Jugendlichen<br />

die Aufgabenstellun-<br />

3 Das „Kuratorium Sicheres<br />

Österreich“ ist<br />

e<strong>in</strong> überparteilicher,<br />

unabhängiger Vere<strong>in</strong><br />

und versteht sich als<br />

nationale Vernetzungs-<br />

und Informationsplattform<br />

im Bereich<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Sicherheit.<br />

Geme<strong>in</strong>sam arbeiten<br />

hier Bürger, Exekutive,<br />

Politik, Medien<br />

und Wirtschaft für e<strong>in</strong><br />

Mehr an Sicherheit <strong>in</strong><br />

Österreich.<br />

www.kuratorium-sicheres-<br />

oesterreich.at<br />

gen lösen“, zieht Joe Pichlmayr,<br />

Vorstandsmitglied von Cyber Security<br />

Austria, e<strong>in</strong>e erste Zwischenbilanz.<br />

„Wenn wir die<br />

österreichische Challenge mit<br />

an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerben<br />

vergleichen, wird klar,<br />

Cyber Security Challenge: Die talentiertesten Jung-Hacker des Landes sollen<br />

ermittelt und beruflich geför<strong>der</strong>t werden.<br />

dass sich Österreich ke<strong>in</strong>eswegs<br />

zu verstecken br<strong>auch</strong>t.“<br />

Die Jugendlichen konnten bislang<br />

im Verhältnis sogar mehr<br />

schwierige Aufgaben lösen, als<br />

es im Vergleich <strong>der</strong> Fall war.<br />

Die zehn besten Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Teilnehmer <strong>der</strong> Vor -<br />

runde qualifizieren sich für das<br />

F<strong>in</strong>ale, das am 6. und 7. November<br />

2012 im Burgenland stattf<strong>in</strong>det<br />

und im Rahmen des IKT-<br />

Sicherheitskongresses des Bundesm<strong>in</strong>isteriums<br />

für Landesverteidigung<br />

und Sport ausgetragen<br />

wird. Das F<strong>in</strong>ale wird als<br />

Teamwettbewerb <strong>in</strong> Live-Challenges<br />

ausgetragen. Den Teilnehmern<br />

<strong>der</strong> „Cyber Security<br />

Challenge Austria 2012“ w<strong>in</strong>ken<br />

attraktive Preise. Die Top 10 <strong>der</strong><br />

Vorrunde erhalten je e<strong>in</strong> Notebook,<br />

auf das Siegerteam warten<br />

Stipendien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe von<br />

je 2500 Euro.<br />

Foto: BM.I/ Egon Weissheimer<br />

Entgeltliche E<strong>in</strong>schaltung des Innenm<strong>in</strong>isteriums<br />

73


74<br />

Kommunal<br />

Workshop <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark<br />

Grenzüberschreiten<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>terkommunaler<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es län<strong>der</strong>übergreifenden<br />

zweitägigen<br />

Workshops für <strong>in</strong>terkommunale<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Knittelfeld und den<br />

burgenländischen Geme<strong>in</strong>den<br />

Bad Sauerbrunn und<br />

Pöttsch<strong>in</strong>g trafen sich die<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter Anfang<br />

August <strong>in</strong> Knittelfeld.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den Bad Sauerbrunn<br />

und Pöttsch<strong>in</strong>g arbeiten<br />

seit e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren<br />

mit dem Beratungsteam<br />

Trummer & Mezgolits an e<strong>in</strong>em<br />

Pilotprojekt für künftige<br />

<strong>in</strong>terkommunale Zusammenarbeit.<br />

Im Zuge e<strong>in</strong>es<br />

Professionelle Stundenplan-<br />

Software <strong>in</strong> 25 Sprachen ist<br />

e<strong>in</strong>e eigenentwickelte Spezialität,<br />

mit <strong>der</strong> die Firma<br />

„Untis“, Gruber & Petters<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Stockerau hervorragende<br />

Geschäfte<br />

macht. Sie beliefert laut<br />

dem NÖ Wirtschaftspressedienst<br />

18.000 Schulen <strong>in</strong> 80<br />

Län<strong>der</strong>n. Es ist dies e<strong>in</strong><br />

EDV-Programm, mit dem<br />

die Schulen Stundenpläne<br />

<strong>in</strong>dividuell erstellen und<br />

län<strong>der</strong>übergreifenden<br />

Workshops lernten sich die<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter <strong>der</strong> genannten<br />

Geme<strong>in</strong>den kennen.<br />

Knittelfelds Bürgermeister<br />

Siegfried Schafarik<br />

präsentierte unter an<strong>der</strong>em<br />

die Themen LED-Straßenbeleuchtung,<br />

Waldschule<br />

und den Abfallwirtschaftsverband.<br />

Im Abfallsammelzentrum<br />

wurde das zeitge-<br />

Stundenpläne aus Stockerau: Weltweiter E<strong>in</strong>satz<br />

18.000 Schulen nutzen NÖ-Know-how<br />

Die drei Bürgermeister Gelbmann (3. v. l.), daneben Schafarik und Hutter (2. v. r.) mit Projektteam und<br />

Gastgeber Ing. Helmut Un<strong>der</strong>ra<strong>in</strong> (3. v. r.) bei <strong>der</strong> Besichtigung im Abfallsammelzentrum.<br />

verwalten können. Sehr<br />

stark vertreten ist die Stundenplan-Software<br />

im EU-<br />

Raum, aber <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Süd -<br />

amerika und Südafrika arbeiten<br />

Schulen damit. „Unser<br />

wichtigster Markt ist<br />

Deutschland. So haben wir<br />

nach e<strong>in</strong>er EU-weiten Ausschreibung<br />

seit e<strong>in</strong>em Jahr<br />

701 Schulen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> unter<br />

Vertrag“, teilt Geschäftsführer<br />

Christian Gruber mit.<br />

www.grupet.at<br />

PRAXIS<br />

mäße Vorzeigeprojekt geme<strong>in</strong>deübergreifen<strong>der</strong>Kooperation<br />

präsentiert.<br />

Mit dem Ziel, die elektronische<br />

Vergabe speziell an die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> privaten<br />

Bauwirtschaft zu adaptieren,<br />

haben Studierende <strong>der</strong><br />

Fachhochschule Regensburg<br />

die e-Vergabe-Plattform <strong>der</strong><br />

RIB Software AG im Rahmen<br />

ihrer BA-Thesis umfassend<br />

untersucht. Im März<br />

dieses Jahres wurde auf Initiative<br />

und unter Leitung<br />

<strong>der</strong> Firmengruppe Max Bögl,<br />

TOP 5-Bauunternehmen <strong>in</strong><br />

Deutschland im Privatbesitz<br />

und langjähriger Kunde und<br />

Entwicklungspartner <strong>der</strong><br />

RIB Software AG, die Abschlussarbeit<br />

fertiggestellt.<br />

„Die Studierenden haben die<br />

spezifischen Voraussetzun-<br />

Infos bei Josef Trummer<br />

Tel.: 0664/16 32 120 o<strong>der</strong><br />

Web: www.jtrummer.at<br />

Prozessoptimierung mit Vergabe-Software<br />

Studenten machen’s möglich<br />

gen für e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er e-Vergabe-<br />

Plattform <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bau<strong>in</strong>dus -<br />

trie im Rahmen ihrer BA-<br />

Thesis def<strong>in</strong>iert, damit diese<br />

<strong>auch</strong> von Generalunternehmern<br />

möglichst effizient genutzt<br />

werden kann“, erklärt<br />

Mathias A. Bartl von <strong>der</strong> Unternehmensentwicklung<br />

<strong>der</strong><br />

Firmengruppe Max Bögl.<br />

Auf Basis von Befragungen<br />

von RIB-Kunden evaluierten<br />

die Studierenden e<strong>in</strong>en<br />

branchenweiten Wunsch<br />

nach durchgängiger Prozessund<br />

damit Kostensicherheit<br />

durch den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> e-Vergabe-Plattform.<br />

Mehr Informationen<br />

unter:<br />

www.rib-software.com<br />

Richtige Ansprechparnter nur e<strong>in</strong> paar Klicks entfernt<br />

Onl<strong>in</strong>e Sozial<strong>in</strong>fo für alle Lebenslagen<br />

Wer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwierigen<br />

Lage Hilfe sucht, br<strong>auch</strong>t<br />

verlässliche und vertrauensvolle<br />

Ansprechpartner.<br />

Doch wo f<strong>in</strong>det man diese?<br />

Das Land Nie<strong>der</strong>österreich<br />

bietet <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Europäischen Sozialdatenbank<br />

e<strong>in</strong>e neue Informationsplattform<br />

an. Unter<br />

www.sozial<strong>in</strong>fo.noe.gv.at<br />

können Hilfesuchende zu<br />

unterschiedlichen Themenbereichen<br />

recherchieren. Es<br />

gibt 1500 Stichwörter und<br />

die Suche lässt sich <strong>auch</strong><br />

auf die e<strong>in</strong>zelnen Bezirke<br />

beschränken. Kontaktdaten<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen können<br />

anonym, schnell und vor allem<br />

<strong>auch</strong> barrierefrei abgefragt<br />

werden.<br />

Foto: Trummer


K<br />

Für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

Arbeitsplätze im Kampf<br />

gegen W<strong>in</strong>dmühlen<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te s<strong>in</strong>d am österreichischen<br />

Arbeitsmarkt<br />

trotz zahlreicher Programme<br />

noch nicht voll <strong>in</strong>tegriert<br />

und nicht gleichberechtigt:<br />

„Firmen fürchten sich immer<br />

noch vor M<strong>in</strong><strong>der</strong>leis -<br />

tungen von Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten,<br />

dabei ist die Gefahr gleich<br />

groß o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong> wie bei<br />

nicht Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten“, kritisierte<br />

Gregor Dembl<strong>in</strong>, Mitgrün<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Job<strong>in</strong>itiative<br />

Career Moves, die bis dato<br />

rund 3000 Arbeitsplätze<br />

ausgeschrieben hat. In<br />

Österreich s<strong>in</strong>d gegenwärtig<br />

6314 Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

arbeitslos gemeldet.<br />

Problematisch dabei:<br />

Während die Arbeitslosenquote<br />

nicht Bee<strong>in</strong>trächtigter<br />

von 2010 auf 2011 von 6,9<br />

Mag. Gregor Dembl<strong>in</strong>, Sprecher und Co-Grün<strong>der</strong> von Career Moves;<br />

Rudolf Hundstorfer, Bundesm<strong>in</strong>ister für Arbeit, Soziales und Konsu -<br />

mentenschutz.<br />

Prozent auf 6,7 Prozent<br />

zurückg<strong>in</strong>g, stieg sie bei Gehandicapten<br />

im selben Zeitraum<br />

von 9,3 auf 9,6 Prozent.<br />

Um hier e<strong>in</strong>en Umdenkprozess<br />

e<strong>in</strong>zuleiten,<br />

nimmt das Sozialm<strong>in</strong>isterium<br />

für „<strong>in</strong>tegrative Maßnahmen“<br />

bis 2016 725 Millionen<br />

Euro <strong>in</strong> die Hand,<br />

wie Sozialm<strong>in</strong>is ter Rudolf<br />

Hundstorfer betonte: „Die<br />

Euro5+EEV ohne AdBlue ® .<br />

Autorisiert von <strong>der</strong> Bundesbeschaffung GmbH (BBG).<br />

Integration Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter<br />

samt eigenem E<strong>in</strong>kommen<br />

ist e<strong>in</strong> Hauptmotiv <strong>der</strong> Politik.“<br />

E<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>behandlung<br />

will Dembl<strong>in</strong> stellvertretend<br />

für se<strong>in</strong>e Kunden<br />

aber nicht: „Das letzte, was<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te wollen, ist Mitleid.<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

verdienen e<strong>in</strong>e<br />

Chance am Arbeitsmarkt.“<br />

www.careermoves.at<br />

Foto: Pressedienst/Anna R<strong>auch</strong>enberger<br />

ÖWAV-Sem<strong>in</strong>ar:<br />

Erneuerbare<br />

Energie im<br />

Brennpunkt<br />

Der MAN TGM für kommunale<br />

E<strong>in</strong>sätze. E<strong>in</strong>er für alles.<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g the Future –<br />

s<strong>in</strong>ce 1758.<br />

MAN Truck & Bus<br />

Kommunal 75<br />

Bis 2020 soll <strong>der</strong> Anteil an<br />

erneuerbaren Energien <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> EU auf 20 Prozent steigen.<br />

Österreich hat traditionell<br />

e<strong>in</strong>en hohen Anteil an<br />

Energie aus Wasserkraft,<br />

doch s<strong>in</strong>d die Hausaufgaben<br />

noch nicht gemacht.<br />

E<strong>in</strong> Kriterienkatalog gibt<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und<br />

Leitl<strong>in</strong>ien für neue (Kle<strong>in</strong>)-<br />

Wasserkraftwerke vor. Im<br />

ÖWAV-Sem<strong>in</strong>ar mit dem Titel<br />

„Erneuerbare Energien -<br />

Brennpunkt des Wasserund<br />

Privatrechts” wird <strong>der</strong><br />

Katalog vorgestellt: am 15.<br />

November 2012 an <strong>der</strong> Johannes<br />

Kepler Universität<br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z. Anmeldungen bis 6.<br />

November per Fax an 01<br />

532 0747 o<strong>der</strong> E-Mail an<br />

waschak@oewav.at.<br />

Made <strong>in</strong> Austria-Nutzfahrzeuge: Ob<br />

W<strong>in</strong>terdienst, Müllabfuhr o<strong>der</strong> Kanalre<strong>in</strong>igung<br />

- mit österreichischem Know-how leise,<br />

sauber, zuverlässig und wirtschaftlich <strong>auch</strong><br />

im schwersten E<strong>in</strong>satz. Erfüllen Euro5 und<br />

EEV ohne Zusätze.<br />

Wichtig für Sie: MAN ist mit vielen<br />

Fahrzeugvarianten und Aufbauten bei <strong>der</strong><br />

Bundesbeschaffung GmbH (BBG) gelistet -<br />

dies ermöglicht öffentlichen Bedarfsträgern<br />

mit <strong>der</strong> Rechtssicherheit <strong>der</strong> BBG<br />

e<strong>in</strong>satzfertige Fahrzeuge abzurufen.<br />

Informieren Sie sich bei Ihrem MAN-<br />

Partner o<strong>der</strong> unter www.mantruckandbus.at<br />

MADE IN<br />

AUSTRIA


76<br />

Kommunal<br />

WWF: Bärenstarke Mülltonne übersteht Härtetest<br />

Braunbären s<strong>in</strong>d Allesfresser,<br />

lernfähig, und sie lieben<br />

es bequem – vor allem bei<br />

<strong>der</strong> Futtersuche. Nahrung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Siedlungen<br />

muss deshalb unzugänglich<br />

für neugierige Bärenschnauzen<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Lösung<br />

bieten vom WWF entwickelte<br />

bärensichere Abfallconta<strong>in</strong>er.<br />

Solch e<strong>in</strong>e<br />

spezielle Mülltonne wurde<br />

von den Braunbären „Mart<strong>in</strong>a“<br />

und „An<strong>der</strong>“ im Alpenzoo<br />

Innsbruck e<strong>in</strong>em Eignungstest<br />

unterzogen und<br />

hat diesen mit Auszeichnung<br />

bestanden. „Auffällige<br />

Bären werden nicht geboren,<br />

son<strong>der</strong>n meist vom<br />

Menschen gemacht – wenn<br />

sie zum Beispiel aus falsch<br />

verstandener Tierliebe angefüttert<br />

o<strong>der</strong> von liegengelassenen<br />

Abfällen angelockt<br />

werden“, erklärt<br />

Christ<strong>in</strong>a Reisenbichler,<br />

Bärenexpert<strong>in</strong> des WWF<br />

Österreich. Der richtige<br />

Umgang mit Essensabfällen<br />

<strong>in</strong> Gebieten, die Bären<br />

durchwan<strong>der</strong>n, hilft bei <strong>der</strong><br />

Vermeidung von Konflikten<br />

zwischen Mensch und Bär.<br />

Die bärensicheren Abfallconta<strong>in</strong>er<br />

entwickelte <strong>der</strong><br />

PRAXIS<br />

Vier Spezialconta<strong>in</strong>er im „bärigen E<strong>in</strong>satz“<br />

Service: 5,6 Millionen Zugriffe auf Spritpreisrechner<br />

Mehr Transparenz und Wettbewerb<br />

Der auf Initiative von Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Mitterlehner<br />

gestartete Spritpreisrechner<br />

erfreut sich immer größerer<br />

Beliebtheit bei den Autofahrern.<br />

Es gab seit 2011 mehr<br />

als 5,6 Millionen Zugriffe<br />

auf die Datenbank. Die erleichterten<br />

Preisvergleiche<br />

würden Autofahrern helfen,<br />

Geld zu sparen, und kurbeln<br />

gleichzeitig den Wettbewerb<br />

am Treibstoffpreismarkt an.<br />

Pro Tag würden <strong>der</strong>zeit im<br />

Schnitt zwischen 15.000<br />

und 20.000 Abfragen unter<br />

www.spritpreisrechner.at<br />

verzeichnet. Der Spritpreisrechner<br />

ist gerade <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong><br />

steigen<strong>der</strong> Rohöl- und Spritpreise<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Service<br />

für Autofahrer.<br />

Kommunalforum 2012<br />

Die Schulden richtig e<strong>in</strong>bremsen<br />

Schuldenabbau lautet das<br />

Rezept gegen die wirtschaftliche<br />

<strong>Krise</strong>. Davon<br />

s<strong>in</strong>d <strong>auch</strong> Geme<strong>in</strong>den nicht<br />

ausgenommen. Die Bank<br />

Austria veranstaltet mit<br />

dem Geme<strong>in</strong>debund, dem<br />

Foto: WWF<br />

Städtebund und dem KDZ-<br />

Zentrum e<strong>in</strong> Kommunalforum<br />

mit dem Thema „Planen<br />

mit Schuldenbremse”.<br />

Am 15. Oktober im Congress<br />

Innsbruck und am 18.<br />

Oktober <strong>in</strong> Schwaighof.<br />

WWF <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz nach<br />

kanadischem Vorbild. In<br />

Österreich werden nun erstmals<br />

vier Conta<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Tirol<br />

vom WWF aufgestellt – e<strong>in</strong>er<br />

im Alpenzoo Innsbruck<br />

und drei weitere <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />

rund den Naturpark<br />

Kaunergrat im Tiroler Oberland.<br />

„Die Erfahrungen unserer<br />

Nachbarn aus dem<br />

schweizerischen Val Müstair<br />

zeigen e<strong>in</strong>drücklich, wie<br />

wichtig es ist, auf dem Gebiet<br />

des Abfallmanagements<br />

aktiv zu werden.<br />

Bärensichere Müllconta<strong>in</strong>er<br />

s<strong>in</strong>d natürlich ke<strong>in</strong>e Universallösung,<br />

aber e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Schritt auf dem Weg, e<strong>in</strong>e<br />

Region ,bärenfit‘ zu machen“,<br />

so Ernst Partl, Geschäftsführer<br />

des Naturparks<br />

Kaunergrat.<br />

Segway-Ausbildung<br />

Vorreiter aus Wien<br />

bilden deutsche<br />

Kollegen aus<br />

E<strong>in</strong> Vorreiter-Projekt des<br />

Wiener Roten Kreuzes<br />

macht <strong>in</strong> Deutschland Schule:<br />

In e<strong>in</strong>em grenzübergreifenden<br />

Projekt bildet das<br />

Wiener Rote Kreuz, das seit<br />

vorigem Jahr für E<strong>in</strong>sätze <strong>in</strong><br />

dichten Menschenmengen<br />

mit zwei Segway-Elektro -<br />

rollern ausgestattet ist,<br />

Kollegen des Bayrischen<br />

Roten Kreuzes im Umgang<br />

mit den wendigen E<strong>in</strong>satzfahrzeugen<br />

aus.<br />

„Das Wiener Rote Kreuz ist<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum zur Zeit die e<strong>in</strong>zige<br />

Organisation, die E<strong>in</strong>satz -<br />

szenarien für die Segways<br />

entwickelt und darauf aufbauend<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schulung<br />

gestaltet hat“, erklärt Georg<br />

Geczek vom Wiener Roten<br />

Kreuz und Gast-Tra<strong>in</strong>er <strong>in</strong><br />

Würzburg, wieso Unterstützung<br />

aus Wien „angefor-<br />

Foto: ÖRK<br />

Geo<strong>in</strong>formatik<br />

Fachbereich<br />

Geo<strong>in</strong>formatik <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Uni Salzburg<br />

Aufbauend auf dem Erfolgsmodell<br />

des „Zentrum für<br />

Geo<strong>in</strong>formatik“ und unter<br />

E<strong>in</strong>beziehung des bisherigen<br />

Geographic Informa -<br />

tion Science Instituts <strong>der</strong><br />

Österreichischen Akademie<br />

<strong>der</strong> Wissenschaften hat die<br />

Universität Salzburg den<br />

„Interfakultären Fachbereich<br />

Geo<strong>in</strong>formatik –<br />

Z_GIS“ e<strong>in</strong>gerichtet – e<strong>in</strong><br />

Signal, dass diese Diszipl<strong>in</strong><br />

an den Schnittstellen von<br />

Technik, Naturwissenschaft<br />

und Sozialwissenschaft <strong>in</strong>tegrativ<br />

wirkende, neue<br />

und wichtige Impulse setzt.<br />

Mehr Infos auf<br />

www.uni-salzburg.at<br />

„Auf die Segways – fertig – los“<br />

hieß es voriges Jahr für die Sanitäter<strong>in</strong>nen<br />

und Sanitäter des<br />

Wiener Roten Kreuzes.<br />

<strong>der</strong>t“ wurde. Entsprechend<br />

dem Wiener Vorbild wurden<br />

<strong>in</strong> Würzburg zwei Segways<br />

angeschafft, für die<br />

praktische Nutzung wird<br />

nun Anleihe beim Wiener<br />

E<strong>in</strong>satzkonzept genommen.<br />

Web: www.wrk.at


Wenn’s um me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de geht,<br />

ist nur e<strong>in</strong>e Bank me<strong>in</strong>e Bank.<br />

Partnerschaftliche Lösungen<br />

KOMMUNAL<br />

SERVICE<br />

für die Zukunft <strong>der</strong> Region<br />

Nur wer <strong>in</strong> <strong>der</strong> gleichen Region lebt, weiß <strong>auch</strong>, mit welchen<br />

Maßnahmen man Geme<strong>in</strong>den gestaltet und kann dabei auf<br />

<strong>in</strong>dividuelle Bedürfnisse e<strong>in</strong>gehen. Deshalb ist Raiffeisen<br />

<strong>der</strong> beste Partner bei sämtlichen F<strong>in</strong>anzgeschäften.<br />

www.raiffeisen.at


78<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Stadtentwicklung – Neuer Platz br<strong>in</strong>gt frischen W<strong>in</strong>d<br />

Kufste<strong>in</strong>s neuer Platz am Inn<br />

Neue Relaxzone für Kufste<strong>in</strong>: E<strong>in</strong> neuer Platz am Fischergries ist Teil<br />

e<strong>in</strong>es multifunktionalen Stadtentwicklungsprojekts, das die Altstadt<br />

Kufste<strong>in</strong>s neu beleben soll. „Schließlich lebt e<strong>in</strong>e Stadt von Frei-<br />

räumen“. Und: „Durch den Platz ist die Stadt wie<strong>der</strong> mit dem Inn <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung getreten“, so Architekt Daniel Fügenschuh, <strong>der</strong> die<br />

Ausschreibung für das Großprojekt 2007 gewann.<br />

Kufste<strong>in</strong> liegt am Ausgang des<br />

alp<strong>in</strong>en Inntals bei<strong>der</strong>seits des<br />

Inns. Jetzt kann dieses „Inn-<br />

Gefühl“ neu erlebt werden. E<strong>in</strong><br />

neuer Platz bietet mit rund 3000<br />

Quadratmetern viel Freifläche<br />

für Veranstaltungen, Erholung<br />

und Stadterlebnis. Es ist e<strong>in</strong><br />

Platz für alle – hier wurde e<strong>in</strong><br />

Shared Space entwickelt, das<br />

alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e Fahrspuren<br />

und ke<strong>in</strong>e Gehsteige, <strong>der</strong><br />

Platz ist durchgängig mit e<strong>in</strong>em<br />

Material gedeckt. Täglich passieren<br />

Autos, Radler, Anlieferverkehr<br />

sowie etwa 50 Busse. Bei<br />

e<strong>in</strong>em relativ stark befahrenen<br />

Platz wie diesem ist die richtige<br />

Auswahl des Bodenbelages<br />

wichtig – für die Optik und <strong>auch</strong><br />

für die Funktion.<br />

Beton aus <strong>der</strong> Region<br />

E<strong>in</strong> Betonste<strong>in</strong> überzeugte Architekt<br />

wie Bauherren. Der Clou<br />

dabei: „Für die Herstellung haben<br />

wir ke<strong>in</strong> Material von weit<br />

her importiert, son<strong>der</strong>n Rohstoffe<br />

aus <strong>der</strong> Region verwendet“,<br />

erläutert Pflastermeister Jochen<br />

Wieser vom Betonwerk Rie<strong>der</strong>.<br />

Der Zuschlagstoff ist e<strong>in</strong> Diabas,<br />

e<strong>in</strong> grünliches dunkles Geste<strong>in</strong>,<br />

das aus <strong>der</strong> Nähe von Kufste<strong>in</strong><br />

stammt. Er macht <strong>auch</strong> die<br />

dunkle Färbung aus. „E<strong>in</strong> empfehlenswerter<br />

Farbton für e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>nerstädtischen Platz mit höchsten<br />

Ansprüchen“, sagt Architekt<br />

Fügenschuh. Der Platz ist mo<strong>der</strong>n<br />

gestaltet und fügt sich gut<br />

<strong>in</strong> das Stadt- und Landschafts-<br />

Ausrichtung kann man auf dem<br />

Platz <strong>auch</strong> abends die Sonne genießen.<br />

Dann schaltet sich langsam<br />

die Beleuchtung e<strong>in</strong>. Es<br />

s<strong>in</strong>d LED-Lampen, die sich <strong>in</strong><br />

Lichtstärke und Farbton an das<br />

natürliche Licht anpassen.<br />

Außerdem können sie <strong>auch</strong> <strong>in</strong><br />

verschiedensten Farben leuchten,<br />

so <strong>auch</strong> beim Wasserspiel.<br />

Beton und Licht erzeugen e<strong>in</strong>e<br />

harmonische Atmosphäre.<br />

Gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis<br />

Der Blick schweift über großformatige<br />

Betonplatten und gleitet<br />

über <strong>der</strong>en grobe Körnung. E<strong>in</strong><br />

lebendiges Flair entsteht durch<br />

die Verwendung von unterschiedlichen<br />

Plattengrößen.<br />

Nicht nur die Optik überzeugt,<br />

<strong>auch</strong> das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

und die Maßhaltigkeit,<br />

die für das passgenaue Verlegen<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig ist.<br />

Beton spielt <strong>auch</strong> für den Brunnen<br />

auf dem Platz e<strong>in</strong>e wesent -<br />

liche Rolle. „Für die Fontänenanlage<br />

wird ke<strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kwasser<br />

verschwendet“, sagt Ingenieur<br />

Markus Atzl von den Stadtwerken<br />

Kufste<strong>in</strong>. Das Energiekonzept<br />

beg<strong>in</strong>nt beim Kaufhaus<br />

KISS. Die Bauteilaktivierung mit<br />

Beton sorgt für e<strong>in</strong> angenehmes<br />

Klima. Dazu wird Grundwasser<br />

aus e<strong>in</strong>em Tiefbrunnen je nach<br />

Bedarf hochgepumpt. Decken<br />

und Wände aus Beton speichern<br />

dessen natürliche Kühle. Bevor<br />

das Wasser abgeleitet wird,<br />

spritzt es auf dem Platz am<br />

Fischergries noch e<strong>in</strong>mal empor.<br />

E<strong>in</strong>e clevere Lösung, die nicht<br />

nur ökologisch ist, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong><br />

Spaß macht.<br />

Information<br />

Der Betonste<strong>in</strong> fügt sich perfekt <strong>in</strong> das bestehende Stadtbild<br />

e<strong>in</strong>. Durch die westliche bild e<strong>in</strong> und überzeugt durch Optik und Funktionalität. www.betonmarket<strong>in</strong>g.at E.E.<br />

Fotos: Christian Flatscher


Münze Österreich: Die Zeit vergeht, <strong>der</strong> Wert bleibt.<br />

Medaillen machen Anlässe<br />

zu Er<strong>in</strong>nerungen<br />

Medaillen und Ansteck-<br />

nadeln machen aus<br />

Jubiläen, E<strong>in</strong>weihungen,<br />

Kongressen, Ausstellun-<br />

gen, Wettbewerben und<br />

Veranstaltungen<br />

bleibende Er<strong>in</strong>nerungen.<br />

E<strong>in</strong>e Medaille ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges<br />

Stück, das traditionelle<br />

Handwerkskunst mit mo<strong>der</strong>ns -<br />

ter Technik verb<strong>in</strong>det: Mit<br />

höchster Präzision wird das<br />

Metall geschmolzen, gegossen,<br />

gewalzt, <strong>der</strong> Rohl<strong>in</strong>g gestanzt,<br />

geglüht, gest<strong>auch</strong>t, poliert, das<br />

Motiv gezeichnet und modelliert,<br />

das Prägewerkzeug gefräst<br />

und gehärtet und schlussendlich<br />

die Medaille geprägt und voller<br />

Sorgfalt verpackt.<br />

Beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />

verdienen e<strong>in</strong>e<br />

beson<strong>der</strong>e Auszeichnung<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell angefertigte<br />

Medaille ist nicht nur e<strong>in</strong> Geschenk,<br />

son<strong>der</strong>n viel mehr e<strong>in</strong>e<br />

Auszeichnung:<br />

3als Anerkennung von Verdiens -<br />

ten und für beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />

(beruflicher, kultureller,<br />

humanitärer und sportlicher<br />

Art) und<br />

3als Ausdruck <strong>der</strong> Dankbarkeit<br />

gegenüber jenen, die gleiche<br />

Ideale teilen und bestimmte<br />

Aktionen unterstützen.<br />

In 4 bis 6 Wochen von <strong>der</strong><br />

Idee bis zur Fertigstellung<br />

Nach Auswahl des Motivs und<br />

Erstellung <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>zeichnung<br />

Unsere Dienstleistung<br />

Motiv: Sie wählen die Motive aus, wir beraten<br />

Sie gerne.<br />

Entwurf: Wir erstellen davon e<strong>in</strong> Modell, legen<br />

Ihnen dieses zur Freigabe vor und<br />

stellen das Prägewerkzeug her.<br />

Medaillen: Geprägt und verpackt <strong>in</strong> rund drei bis<br />

vier Wochen nach Designfreigabe.<br />

Service: Wir archivieren alle Werkzeuge gerne<br />

für unsere Kunden. So können Sie Ihr<br />

<strong>in</strong>dividuelles Produkt <strong>auch</strong> noch nach<br />

Jahren bei uns bestellen.<br />

wird das Prägewerkzeug hergestellt.<br />

Als Materialien werden<br />

für die Prägungen Gold o<strong>der</strong> Silber,<br />

aber <strong>auch</strong> Kupfer und Bronze,<br />

vergoldet o<strong>der</strong> versilbert<br />

verwendet. Verpackt <strong>in</strong> Etuis mit<br />

Echtheitszertifikat <strong>der</strong> Münze<br />

Österreich machen Medaillen<br />

aus Ereignissen, Anlässen und<br />

Jubiläen wertvolle Er<strong>in</strong>nerungen.<br />

Die Münze Österreich ist seit<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten Produzent von<br />

<strong>in</strong>dividuellen Meisterstücken.<br />

Neben den österreichischen<br />

Euro-Münzen, den Son<strong>der</strong>gedenkmünzen<br />

und dem weltbekannten<br />

Philharmoniker werden<br />

edle und unedle Medaillen <strong>auch</strong><br />

für Geme<strong>in</strong>den, Vere<strong>in</strong>e und Verbände<br />

hergestellt.<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Künstlerische Gestaltung und<br />

mo<strong>der</strong>nes technisches Knowhow<br />

vere<strong>in</strong>t mit Tradition und<br />

langjähriger Erfahrung tragen<br />

dazu bei, dass aus <strong>in</strong>dividuellen<br />

Vorstellungen und unzähligen<br />

Möglichkeiten e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige<br />

Medaille entsteht.<br />

Bleibende Er<strong>in</strong>nerungen<br />

Mit Liebe zum Detail und ausgesprochenem<br />

Qualitätsanspruch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung leisten wir unseren<br />

Beitrag zum Entstehen<br />

von wertvollen Er<strong>in</strong>nerungsstücken.<br />

Wir beraten Sie gerne, um Ihren<br />

beson<strong>der</strong>en Anlass mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen<br />

Prägung zu e<strong>in</strong>er<br />

wun<strong>der</strong>vollen Er<strong>in</strong>nerung zu<br />

machen.<br />

Information<br />

Münze Österreich AG<br />

Mag. Sab<strong>in</strong>e Deopito<br />

Am Heumarkt 1<br />

A-1030 Wien<br />

Tel.: 01 - 71715 - 181<br />

Fax: 01 - 71715 - 357<br />

E-Mail: medaillen@<br />

muenzeoesterreich.at<br />

Web:<br />

www.muenzeoesterreich.at E.E.<br />

79


80<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Holiday on Ice und Orig. Salzburger Advent<br />

Speed und Stimmung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiener Stadthalle<br />

Mit dem Programm<br />

„Advent, e<strong>in</strong> zartes Licht“<br />

präsentiert <strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>al<br />

Salzburger Advent <strong>auch</strong><br />

2012 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiener Stadthalle<br />

e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s stim-<br />

PlayWash wäscht, des<strong>in</strong>fiziert, trocknet Spielzeug und erleichtert damit den Arbeitsalltag<br />

Immer mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten „playwashen“!<br />

In immer mehr K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

spielen K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit regelmäßig<br />

hygienisch gere<strong>in</strong>igtem<br />

Spielzeug. War es<br />

bisher äußerst mühsam, die<br />

kle<strong>in</strong>en D<strong>in</strong>ge, die meistens<br />

von Hand zu Mund und<br />

von e<strong>in</strong>em zum an<strong>der</strong>en<br />

K<strong>in</strong>d gehen, e<strong>in</strong>igermaßen<br />

sauber zu halten, so freuen<br />

sich mittlerweile K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> ganz Öster-<br />

Orig. Salzburger Advent<br />

mungsvolles Programm,<br />

das uns „Weihnachten wie<br />

es e<strong>in</strong>mal war“ wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

wenig näher br<strong>in</strong>gt.<br />

Term<strong>in</strong>: Freitag, 21.<br />

Dezember, 17 Uhr /<br />

Erste BankWiener Stadthalle.<br />

Holiday on Ice Speed – Eiskunstläufer,<br />

Tänzer, Akrobaten<br />

und Stunt-Skater überraschen<br />

bei ihrem außergewöhnlichen<br />

Spiel mit <strong>der</strong><br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit: Ob mit<br />

<strong>der</strong> Kraft des W<strong>in</strong>des, auf<br />

Motorrä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> beim Eisschnelllauf.<br />

Diese Show ist<br />

an<strong>der</strong>s – schnell, sexy und<br />

voller Adrenal<strong>in</strong> – und verblüfft<br />

mit revolutionären<br />

Momenten auf und über<br />

dem Eis.<br />

reich, dass sie e<strong>in</strong>e<br />

PlayWash bekommen<br />

haben. Die PlayWash<br />

wäscht, des<strong>in</strong>fiziert und<br />

trocknet das Waschgut<br />

und stellt damit e<strong>in</strong>e<br />

Arbeitserleichterung<br />

dar. Doris Riedler (K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten<br />

Mühldorf)<br />

war e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ersten Anwen<strong>der</strong><strong>in</strong>nen:<br />

„Me<strong>in</strong>e<br />

PlayWash nimmt mir<br />

Holiday on Ice<br />

Nur zehn Tage <strong>in</strong> Wien:<br />

9. bis 20. Jänner 2013 /<br />

Erste Bank Wiener Stadthalle.<br />

Information<br />

Karten und Infos unter:<br />

www.stadthalle.com<br />

Auskünfte zu Ermäßigungen<br />

bzw. Großkundenservice<br />

unter :<br />

Tel.: 01/98 100-480<br />

E-Mail:<br />

service@stadthalle.com<br />

ke<strong>in</strong>er mehr weg! Nun können<br />

wir endlich regelmäßig<br />

und anlassfallbezogen für<br />

hygienisch sauberes Spielzeug<br />

sorgen.“<br />

Information<br />

www.osma.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Praxisorientierte Forschung und kundenspezifische Abfalluntersuchung<br />

Vorrang für Recycl<strong>in</strong>g<br />

Rohstoffe s<strong>in</strong>d weltweit e<strong>in</strong><br />

wertvolles Gut. E<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Produkt verarbeitet, s<strong>in</strong>d<br />

die Stoffe zwar verbr<strong>auch</strong>t,<br />

aber noch lange nicht verloren.<br />

Mit dem richtigen<br />

Recycl<strong>in</strong>g können Rohstoffe<br />

aus Abfall wie<strong>der</strong>gewonnen<br />

und erneut <strong>in</strong> <strong>der</strong> Produktion<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. An<strong>der</strong>s<br />

gesagt: Abfall, <strong>der</strong><br />

nicht rezykliert wird, ist<br />

„Rohstoff am falschen Ort“.<br />

Hauseigene Forschung<br />

Sie sichert kunden- und<br />

umweltfreundliche Verwertungslösungen.<br />

So wurde<br />

vor kurzem das Saubermacher<br />

„Technikum“ <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Montanuniversität<br />

Leoben (MUL)<br />

eröffnet. Es ist e<strong>in</strong> Labor im<br />

großen Maßstab. Versuchsmasch<strong>in</strong>en<br />

wie Zerkle<strong>in</strong>e-<br />

rer, W<strong>in</strong>dsichter, Trennaggregate,<br />

Metallabschei<strong>der</strong><br />

und an<strong>der</strong>e Aufbereitungsgeräte<br />

ermöglichen den<br />

Test von Abfällen <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick<br />

auf ihre Verwertbarkeit.<br />

Praxisorientierte Forschungsprojekte<br />

und kundenspezifischeAbfalluntersuchungen<br />

sollen zukünftiges<br />

Rohstoffpotenzial von<br />

Abfällen herausf<strong>in</strong>den und<br />

damit künftig nicht nur umweltfreundliche,<br />

son<strong>der</strong>n<br />

<strong>auch</strong> günstige Verwertungslösungen<br />

sicherstellen.<br />

Das neue Technikum ist das<br />

Technologie-Labor im Dienste<br />

unserer Kunden.<br />

Hans Roth<br />

Grün<strong>der</strong> und Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates, Saubermacher<br />

„Future Waste“<br />

Aber <strong>auch</strong> Elektroautos, E-<br />

Bikes und E-Roller s<strong>in</strong>d im<br />

Fokus von Saubermacher.<br />

Denn kaum jemand denkt<br />

schon heute an das Ende ihres<br />

Produktlebenszyklus. E-<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 81<br />

freundlich, doch wie können<br />

diese Geräte optimal<br />

rezykliert werden?<br />

Der neue e-cycl<strong>in</strong>g Park <strong>in</strong><br />

Unterpremstätten ermöglicht<br />

schon jetzt die Demontage<br />

und das Recycl<strong>in</strong>g von<br />

Elektrogeräten und metallhältigen<br />

Verbundstoffen.<br />

Das Forschungsprojekt<br />

LIBRES soll <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Montanuniversität<br />

Leoben (MUL) <strong>auch</strong> für die<br />

bisher nicht verwertbaren<br />

Lithium-Ionen-Batterien e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>novative Lösung für<br />

Österreich f<strong>in</strong>den.<br />

Information<br />

Tel.: +43 59 800<br />

E-Mail:<br />

office@saubermacher.at<br />

www.saubermacher.at<br />

Mobilität ist zwar umwelt- E.E.


82<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Roadshow „Kommunale Beleuchtung“ tourt wie<strong>der</strong> durch Österreich<br />

Initiative „LICHT“ on tour<br />

2012 geht die Initiative<br />

„Licht“ <strong>in</strong> ihr drittes Jahr.<br />

Die von <strong>der</strong> Kommunalkre-<br />

dit Austria <strong>in</strong>s Leben geru-<br />

fene Aktion begleitet die<br />

Roadshow „Kommunale<br />

Beleuchtung“ wie<strong>der</strong> quer<br />

durch die Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Das Thema „Licht“ rückte vor<br />

zwei Jahren verstärkt <strong>in</strong> den Fokus,<br />

nachdem von <strong>der</strong> EU die<br />

ErP-Richtl<strong>in</strong>ie (Energy-related<br />

Products) verabschiedet wurde.<br />

Diese sieht vor, bis 2017 veraltete<br />

Technologien <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Innen- und Außenbeleuchtung<br />

umzurüsten. Der Austausch<br />

<strong>in</strong>effizienter Beleuchtung<br />

<strong>in</strong> Österreich wird dabei maßgeblich<br />

zur Erreichung <strong>der</strong> klimapolitischen<br />

Ziele beitragen,<br />

denn die CO2-Emissionen reduzieren<br />

sich um rund 1,8 Millionen<br />

Tonnen pro Jahr.<br />

Mo<strong>der</strong>nes Licht für<br />

Österreichs Geme<strong>in</strong>den<br />

2010 haben sich <strong>der</strong> FEEI – Fachverband<br />

<strong>der</strong> Elektro- und Elektronik<strong>in</strong>dustrie,<br />

<strong>der</strong> Österreichische<br />

Geme<strong>in</strong>debund und die<br />

Kommunalkredit Austria entschlossen,<br />

mittels e<strong>in</strong>er Road -<br />

show über die Vorteile neuer<br />

Beleuchtungssysteme zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltun-<br />

Roadshow-Term<strong>in</strong>e 2012<br />

Dienstag, 9. Oktober – Innsbruck<br />

Mittwoch, 10. Oktober – Salzburg<br />

Donnerstag, 11. Oktober – L<strong>in</strong>z<br />

Dienstag, 16. Oktober – St. Pölten<br />

Mittwoch, 17. Oktober – Graz<br />

Donnerstag, 18. Oktober – Klagenfurt<br />

Fallbeispiel:<br />

Geme<strong>in</strong>de mit 4000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

Stromverbr<strong>auch</strong> für Straßenbeleuchtung<br />

Verbr<strong>auch</strong>/ Verbr<strong>auch</strong>/ E<strong>in</strong>sparung<br />

Kosten ALT Kosten NEU<br />

216.000 kWh/a 116.600 kWh/a 54 %<br />

Stromkosten pro Jahr<br />

28.080 € 12.922 € 15.158 €<br />

CO2-Ausstoß<br />

70,1 t/a 37,8 t/a 54 %<br />

Technologischer Lösungsansatz: Tausch <strong>der</strong><br />

Leuchtmittel <strong>in</strong> effizientere Halogen-Metalldampflampen<br />

(35W, 70W), tlw. Tausch des<br />

Leuchtenkopfes und <strong>der</strong> Lampenfassungen, Vorschaltgeräte,<br />

Zündgeräte<br />

gen erklären Licht-Fachleute aktuelle<br />

Trends und zeigen E<strong>in</strong> -<br />

sparpotenziale auf, die sich<br />

durch raschen Umstieg auf energieeffizientere<br />

Technologien ergeben.<br />

Wirtschaftlichkeit, Amortisation<br />

und Nachhaltigkeit werden<br />

anhand von Best-Practice-<br />

Beispielen demonstriert. Experten/<strong>in</strong>nen<br />

beraten über Auswahl<br />

und Zugang <strong>der</strong> richtigen F<strong>in</strong>anzierung<br />

und För<strong>der</strong>ung.<br />

Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den vergangenen zwei<br />

Jahren folgten mehr als 1000<br />

Vertreter/<strong>in</strong>nen aus Städten und<br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>der</strong> E<strong>in</strong>ladung.<br />

Mehr Licht – weniger<br />

Kosten<br />

In diesem Zusammenhang hat<br />

die auf kommunales und <strong>in</strong>frastrukturnahes<br />

Projektgeschäft<br />

spezialisierte Kommunalkredit<br />

die Initiative „Licht“ <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufen, um zu zeigen, dass <strong>der</strong><br />

Umstieg auf mo<strong>der</strong>ne Beleuchtung<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nicht nur mit<br />

Kosten, son<strong>der</strong>n mit Chancen<br />

verbunden ist: Das Energiee<strong>in</strong> -<br />

sparungspotenzial e<strong>in</strong>er durch-<br />

schnittlichen Geme<strong>in</strong>de durch<br />

die Umrüstung auf mo<strong>der</strong>ne Beleuchtungskörper<br />

liegt bei bis zu<br />

50 Prozent, die Kostenersparnis<br />

bei 30 Prozent. Damit rechnet<br />

sich <strong>in</strong> jedem Fall die Investition.<br />

Um anstehende Innen- und<br />

Außenbeleuchtungsprojekte<br />

umzusetzen und gleichzeitig auf<br />

Sicht Kosten zu sparen, macht es<br />

S<strong>in</strong>n, sich mit den Möglichkeiten<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen. Ob e<strong>in</strong><br />

eher kle<strong>in</strong>eres Projekt angedacht<br />

wird o<strong>der</strong> die gesamte Straßenbeleuchtung<br />

erneuert werden<br />

sollte, es gibt maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Varianten. Dabei kooperiert die<br />

Kommunalkredit mit Energieversorgungsunternehmen<br />

und<br />

Lichtanbietern. Ferner gibt es<br />

unter bestimmen Gesichtspunkten<br />

<strong>auch</strong> die Möglichkeit, für die<br />

geplante Investition e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung<br />

zu erhalten.<br />

Information<br />

Sollten Sie Fragen zur Umstellung<br />

von Innen- o<strong>der</strong> Außenbeleuchtung<br />

<strong>in</strong> Ihrer Geme<strong>in</strong>de<br />

haben, stehen Ihnen folgende<br />

Expert<strong>in</strong>nen und Experten<br />

gerne zur Verfügung:<br />

F<strong>in</strong>anzierungsanfragen:<br />

Kommunalkredit Austria<br />

Mag. Elvir Ziga<br />

e.ziga@kommunalkredit.at<br />

Tel.: +43 (0)1/31 6 31-131<br />

www.kommunalkredit.at<br />

För<strong>der</strong>ungsanfragen: Kommunalkredit<br />

Public Consult<strong>in</strong>g<br />

DI Kar<strong>in</strong> Schweyer<br />

k.schweyer@<br />

kommunalkredit.at<br />

Tel.: +43 (0)1/31 6 31-274<br />

o<strong>der</strong> DW 723<br />

www.umweltfoer<strong>der</strong>ung.at<br />

Mehr Informationen zum<br />

Thema f<strong>in</strong>den Sie unter<br />

www.kommunalkredit.at<br />

www.geme<strong>in</strong>debund.at<br />

www.feei.at<br />

E.E.


Weg mit den Preisgipfeln:<br />

MEGA Float Cap – <strong>der</strong> Stromtarif mit Preisobergrenze.<br />

www.wienenergie.at Wien Energie Vertrieb, e<strong>in</strong> Unternehmen <strong>der</strong> EnergieAllianz Austria.<br />

WWasserkraft<br />

Wass<br />

ass e<br />

r<br />

kra<br />

f<br />

t<br />

46,6 46,63 3 %<br />

%<br />

ffeste<br />

este<br />

o<strong>der</strong> flüs flüssige sig<br />

e Biom Biomasse asse<br />

3,62<br />

%<br />

W<strong>in</strong>d-<br />

uund<br />

nd Sonnenener<br />

Sonnenenergie<br />

3,74 %<br />

Biog Biogas as<br />

0,94<br />

%<br />

sonstige sonstige<br />

Ökoenergie Ökoener<br />

gie<br />

0,08 %<br />

EErdgas<br />

rdgas<br />

44,99 %<br />

CO CO2-Emissionen<br />

2-Emissionen<br />

rradioaktiver<br />

adioaktiver<br />

Abfall<br />

197,96<br />

g/kWh<br />

0,00 mg/kWh<br />

Stromkennzeichnung<br />

des<br />

Lieferanten: Lief<br />

eranten:<br />

Gemäß § 78 Abs. Ab s. 1 ElWOG ElW ElWOG<br />

2010<br />

und<br />

Strom- Strom-<br />

kennzeichnungsverordnung<br />

g 2011 20<br />

11 hat<br />

die Wien<br />

Energie<br />

Vertrieb Ver<br />

trie trieb<br />

GmbH & Co<br />

KG<br />

im Zeit- Zeit-<br />

raum<br />

01.10.2010<br />

– 30.09.2011<br />

11 auf<br />

f BBasis<br />

Basis<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> ne nebenstehen<strong>der</strong> benst<br />

ehen<strong>der</strong> Tabelle Tabel abelle<br />

angeführten<br />

Primärenergieträger<br />

Strom Strom<br />

om an Endverbr<strong>auch</strong>er Endv<br />

erbr<strong>auch</strong>er<br />

verkauft.<br />

. Die Herkunftsnachweise Herk Herkunftsnachweise<br />

stam- stam-<br />

men aus<br />

Ös Österreich terreich<br />

(70,23<br />

%),<br />

Schweden<br />

(0,13<br />

%) und<br />

Norwegen Norwe<br />

e gen<br />

(29,64 %). Das<br />

Erdgas<br />

wird<br />

mit höc höchster hster<br />

Effizienz<br />

<strong>in</strong> mo<strong>der</strong>nen KWK<br />

KWK-Kraftwerken -Kraftwerken<br />

zur<br />

ur gl<br />

gleichzeitigen eichzeitigen<br />

Er Erzeugung zeugung<br />

von<br />

Strom<br />

und<br />

Fern Fernwärme<br />

wärme e<strong>in</strong>gesetzt. e<strong>in</strong><br />

gesetzt.<br />

Gemäß § 78 Ab Abs. s. 2 ElW ElWOG<br />

20 2010 10 uund<br />

nd Str Stromkenn- omkenn-<br />

zeichnungsverordnung zeichnungss<br />

verordnung<br />

2011 20 11 entstanden ents entstanden<br />

bei <strong>der</strong> Stromerzeugung Stromerzeugu<br />

eugu ng<br />

im selben<br />

Zeitraum<br />

nebenstehende<br />

Umweltauswirkungen.<br />

Unsere<br />

Lieferungen<br />

en s<strong>in</strong>d s<br />

<strong>in</strong>d frei<br />

von<br />

Atomstrom.<br />

Demner, Merlicek & Bergmann


84<br />

Kommunal: F<strong>in</strong>anzen<br />

Die Ansicht des F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isteriums stellt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Bildung von Geme<strong>in</strong>dekooperationen<br />

im Bereich des Bauhofs aus wirtschaftlicher Sicht<br />

<strong>in</strong> Frage, weil damit die verrechneten Personalkosten<br />

mit Umsatzsteuer belastet werden.


Nachdem das 1. Stabilitätsgesetz<br />

2012 e<strong>in</strong>e Steuerpflicht für<br />

grundsätzlich alle Grundstücksverkäufe<br />

<strong>auch</strong> bei Geme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong>geführt hat sowie die Möglichkeit,<br />

den Vorsteuerabzug<br />

geltend zu machen, erheblich<br />

e<strong>in</strong>geschränkt und den Vorsteuerberichtigungszeitraum<br />

auf 20<br />

Jahre ausgedehnt hat, erreicht<br />

die nächste Hiobsbotschaft,<br />

nämlich <strong>der</strong> „Begutachtungsentwurf<br />

Ergebnisunterlage Umsatzsteuer“<br />

vom Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für F<strong>in</strong>anzen (BMF), die Geme<strong>in</strong> -<br />

den. Dar<strong>in</strong> wird ausgeführt, dass<br />

die Leistungserbr<strong>in</strong>gung auf<br />

privatrechtlicher Basis von Geme<strong>in</strong>den<br />

an die Nachbargeme<strong>in</strong>-<br />

Kommunal: F<strong>in</strong>anzen 85<br />

Umsatzsteuerliche Beurteilung von Leistungen bei „Geme<strong>in</strong>dekooperationen“<br />

Zusammenarbeit<br />

ist steuerpflichtig<br />

Foto: iStock/CreativeImagery © Kev<strong>in</strong> Snair<br />

Im Begutachtungsentwurf „Ergebnisunterlage Umsatzsteuer“ des<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen (BMF) wird ausgeführt, dass die<br />

Leistungserbr<strong>in</strong>gung auf privatrechtlicher Basis von Geme<strong>in</strong>den an die<br />

Nachbargeme<strong>in</strong>den bzw. von Geme<strong>in</strong>deverbänden an die Mitglie<strong>der</strong> -<br />

geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e unternehmerische Tätigkeit darstellt, die <strong>der</strong><br />

Umsatzsteuer unterliegt. E<strong>in</strong>e Hiobsbotschaft für Geme<strong>in</strong>den.<br />

Raimund Heiss<br />

den bzw. von Geme<strong>in</strong>deverbänden<br />

an die Mitglie<strong>der</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong>e unternehmerische Tätigkeit<br />

darstellt, die <strong>der</strong> Umsatzsteuer<br />

unterliegt.<br />

Der Sachverhalt<br />

E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de beziehungsweise<br />

e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>deverband erbr<strong>in</strong>gt<br />

bestimmte Dienstleistungen<br />

(zum Beispiel EDV-Dienstleistungen,<br />

Übernahme <strong>der</strong> Abgabenerhebung,<br />

Abstellung von<br />

Personal) für die umliegenden<br />

Nachbargeme<strong>in</strong>den bzw. die<br />

Mitglie<strong>der</strong>geme<strong>in</strong>den. Die dafür<br />

angefallenen Kosten (zum Beispiel<br />

für Nutzung <strong>der</strong> EDV-Anlagen,<br />

Personal) werden <strong>in</strong> Rechnung<br />

gestellt.


86<br />

Kommunal: F<strong>in</strong>anzen<br />

Fraglich ist, ob die entgeltliche<br />

Durchführung dieser Dienstleistungen<br />

e<strong>in</strong>en Betrieb gewerblicher<br />

Art iSd § 2 Abs 3 UStG begründet.<br />

Lösung nach dem Begutachtungsentwurf<br />

des BMF<br />

Gemäß § 2 Abs. 3 UStG 1994 ist<br />

e<strong>in</strong>e Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts nur mit ihren Betrieben<br />

gewerblicher Art (BgA)<br />

iSd § 2 KStG und mit ihren landund<br />

forstwirtschaftlichen Betrieben<br />

sowie mit den weiteren taxativ<br />

aufgezählten „fiktiven“<br />

BgA unternehmerisch und damit<br />

wirtschaftlich tätig.<br />

Nach § 2 Abs. 1 KStG ist e<strong>in</strong> BgA<br />

Nach Art. 13 Abs. 1 MwSt-RL 2006/112/EG<br />

gelten Staaten, Län<strong>der</strong>, Geme<strong>in</strong>den und sonstige<br />

E<strong>in</strong>richtungen des öffentlichen Rechts nicht<br />

als Steuerpflichtige, soweit sie Tätigkeiten<br />

ausüben o<strong>der</strong> Umsätze bewirken, die ihnen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> öffentlichen Gewalt obliegen.<br />

jede E<strong>in</strong>richtung, die wirtschaftlich<br />

selbstständig ist und ausschließlich<br />

o<strong>der</strong> überwiegend<br />

e<strong>in</strong>er nachhaltigen privatwirtschaftlichen<br />

Tätigkeit von wirtschaftlichem<br />

Gewicht und zur<br />

Erzielung von E<strong>in</strong>nahmen dient.<br />

Die Absicht, Gew<strong>in</strong>n zu erzielen,<br />

und e<strong>in</strong>e Beteiligung am allgeme<strong>in</strong>en<br />

wirtschaftlichen Verkehr<br />

s<strong>in</strong>d nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Nach Art. 13 Abs. 1 MwSt-RL<br />

2006/112/EG gelten Staaten,<br />

Län<strong>der</strong>, Geme<strong>in</strong>den und sonsti-<br />

W<strong>in</strong>terdienst ist Vertrauenssache<br />

Neu: Mit fahrgeschw<strong>in</strong>digkeitsabhängiger Regelung.<br />

ge E<strong>in</strong>richtungen des öffentlichen<br />

Rechts nicht als Steuerpflichtige,<br />

soweit sie Tätigkeiten<br />

ausüben o<strong>der</strong> Umsätze bewirken,<br />

die ihnen im Rahmen <strong>der</strong><br />

öffentlichen Gewalt obliegen.<br />

Bei Tätigkeiten „im Rahmen <strong>der</strong><br />

öffentlichen Gewalt“ im S<strong>in</strong>ne<br />

dieser Bestimmung handelt es<br />

sich um solche, die E<strong>in</strong>richtungen<br />

des öffentlichen Rechts im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er öffentlich-rechtlichen<br />

Son<strong>der</strong>regelung ausüben.<br />

Dies ist jedenfalls <strong>der</strong> Fall, wenn<br />

die Ausübung dieser Tätigkeit<br />

das Gebr<strong>auch</strong>en hoheitlicher Befugnisse<br />

umfasst. Nicht dazu gehören<br />

Tätigkeiten, die e<strong>in</strong>e Körperschaft<br />

öffentlichen Rechts<br />

unter den gleichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

ausübt wie priva-<br />

teWirtschaftstreibende.Unerheblich ist, ob die Tätigkeit<br />

<strong>in</strong> Wahrnehmung<br />

von<br />

Aufgaben besteht,<br />

die aus Gründen<br />

des Geme<strong>in</strong>wohls<br />

durch Gesetz zugewiesen<br />

und geregelt<br />

s<strong>in</strong>d. Ausschlaggebend<br />

s<strong>in</strong>d die konkreten Ausübungsmodalitäten<br />

<strong>der</strong> Tätigkeiten. Soweit<br />

Art. 13 Abs. 1 <strong>der</strong> RL die<br />

Behandlung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen<br />

des öffentlichen Rechts als<br />

Nichtsteuerpflichtige davon abhängig<br />

macht, dass diese „im<br />

Rahmen <strong>der</strong> öffentlichen Gewalt“<br />

tätig werden, schließt sie<br />

e<strong>in</strong>e solche Behandlung <strong>der</strong> Tätigkeiten<br />

aus, die diese E<strong>in</strong>richtungen<br />

nicht als Rechtssubjekte<br />

des öffentlichen Rechts, son<strong>der</strong>n<br />

ld d<br />

Mag. Dr. Raimund<br />

Heiss ist F<strong>in</strong>anzstadtrat<br />

<strong>in</strong> Neulengbach<br />

und Kommunalexperte<br />

bei<br />

<strong>der</strong> NÖ. Geme<strong>in</strong>de<br />

Beratungs & SteuerberatungsgesmbH<br />

als Rechtssubjekte des Privatrechts<br />

ausüben. Erfolgen die Tätigkeiten<br />

auf öffentlich-rechtlicher<br />

Grundlage, s<strong>in</strong>d sie jedoch<br />

dann unternehmerisch, wenn e<strong>in</strong>e<br />

Behandlung als nichtunternehmerisch<br />

zu größeren Wettbewerbsverzerrungen<br />

führen würde.<br />

In die diesbezügliche Beurteilung<br />

ist nicht nur <strong>der</strong> gegenwärtige,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> <strong>der</strong> potenzielle<br />

Wettbewerb e<strong>in</strong>zubeziehen,<br />

sofern die Möglichkeit<br />

für e<strong>in</strong>en privaten Wirtschaftsteilnehmer,<br />

<strong>in</strong> den relevanten<br />

„Markt“ e<strong>in</strong>zutreten, real und<br />

nicht re<strong>in</strong> hypothetisch ist.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> im Ausgangssachverhalt<br />

angeführten Dienstleistungen<br />

muss daher entsprechend<br />

den dargelegten Grund-<br />

AMAZONE-W<strong>in</strong>terdienst:<br />

Stabil, präzise und<br />

zuverlässig!<br />

lbrecht Schiefer<br />

T


sätzen zunächst geprüft werden,<br />

ob e<strong>in</strong>e Tätigkeit auf öffentlichrechtlicher<br />

o<strong>der</strong> privatrechtlicher<br />

Grundlage vorliegt.<br />

Leistungserbr<strong>in</strong>gung auf<br />

privatrechtlicher Basis<br />

Erfolgt die Leistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

auf privatrechtlicher Basis und<br />

s<strong>in</strong>d die Voraussetzungen des<br />

§ 2 Abs. 1 KStG für das Vorliegen<br />

e<strong>in</strong>es BgA gegeben, ist von<br />

e<strong>in</strong>em BgA iSd § 2 Abs 3 UStG,<br />

somit von e<strong>in</strong>er unternehmerischen<br />

Tätigkeit auszugehen<br />

(zum Beispiel entgeltliche Erbr<strong>in</strong>gung<br />

von EDV-Dienstleistungen<br />

o<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsleistungen).<br />

Was führende Köpfe bewegt.<br />

6. – 7. November 2012, Messegelände Berl<strong>in</strong><br />

www.mo<strong>der</strong>ner-staat.com<br />

Leistungserbr<strong>in</strong>gung auf<br />

öffentlich-rechtlicher<br />

Grundlage<br />

Erbr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e KöR aufgrund e<strong>in</strong>er<br />

speziellen gesetzlichen Ermächtigung<br />

o<strong>der</strong> Verordnung,<br />

also auf öffentlich-rechtlicher<br />

Grundlage, Tätigkeiten bzw.<br />

Dienstleistungen für den<br />

Hoheitsbereich e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />

KöR, kann nach den Grundsätzen<br />

des Unions-<br />

rechts nur dann<br />

e<strong>in</strong>e nicht steuerbare<br />

hoheitliche<br />

Tätigkeit vorliegen,<br />

wenn größereWettbewerbsverzerrungengegenüber<br />

an<strong>der</strong>en<br />

Wirtschaftsteilnehmernauszuschließen<br />

s<strong>in</strong>d. Dies wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

dann <strong>der</strong> Fall se<strong>in</strong>,<br />

wenn die erbrachten Leistungen<br />

entsprechend ihren Ausübungsmodalitäten<br />

<strong>der</strong>art spezifisch<br />

und typisch für die Ausübung<br />

hoheitlicher Befugnisse s<strong>in</strong>d<br />

(zum Beispiel Abgabenerhebung),<br />

dass private Wirtschaftsteilnehmer<br />

im H<strong>in</strong>blick auf den<br />

hoheitlichen Charakter dieser<br />

Leistungen beziehungsweise<br />

aufgrund <strong>der</strong> rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

„real“ und<br />

faktisch ke<strong>in</strong>e Möglichkeit haben,<br />

gleichartige Leistungen zu<br />

gleichen Bed<strong>in</strong>gungen zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />

Gleiches gilt für diesbezügliche<br />

Leistungen von Zusammen-<br />

Kommunal: F<strong>in</strong>anzen 87<br />

schlüssen von Geme<strong>in</strong>den (zum<br />

Beispiel Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaften<br />

o<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverbände)<br />

zum Zwecke <strong>der</strong> Erledigung<br />

hoheitlicher Aufgaben.<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend lässt sich<br />

festhalten, dass nach Ansicht<br />

des BMF die Leistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

auf privatrechtlicher Basis<br />

Nach Ansicht des BMF ist die Leistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

auf privatrechtlicher Basis von e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de an<br />

die Nachbargeme<strong>in</strong>den beziehungsweise von<br />

e<strong>in</strong>em Geme<strong>in</strong>deverband an die Mitglie<strong>der</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong>e unternehmerische Tätigkeit,<br />

die <strong>der</strong> Umsatzsteuer unterliegt.<br />

von e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de an die<br />

Nachbargeme<strong>in</strong>den beziehungsweise<br />

von e<strong>in</strong>em Geme<strong>in</strong>deverband<br />

an die Mitglie<strong>der</strong>geme<strong>in</strong>den<br />

e<strong>in</strong>e unternehmerische<br />

Tätigkeit darstellt, die <strong>der</strong> Umsatzsteuer<br />

unterliegt.<br />

Die Bildung von Geme<strong>in</strong>dekooperationen<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im<br />

Bereich des Bauhofs werden<br />

damit aus wirtschaftlicher Sicht<br />

<strong>in</strong> Frage gestellt, weil damit die<br />

verrechneten Personalkosten<br />

mit Umsatzsteuer belastet werden,<br />

die bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de nur<br />

dann als Vorsteuer geltend<br />

gemacht werden kann, wenn<br />

<strong>der</strong> Leistungsbezug im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es umsatzsteuerlichen BgA<br />

erfolgt.<br />

16. Fachmesse und Kongress<br />

Strategie und Best Practices<br />

für IT, Personal und F<strong>in</strong>anzen<br />

Innovative Produkte und Lösungen für<br />

österreichische Kommunen bietet Ihnen<br />

MODERNER STAAT.<br />

Veranstalter Kongresspartner Partnerland Freistaat Bayern<br />

Partner Wirtschaft


88<br />

Neue Geme<strong>in</strong>desoftware k5 auf <strong>der</strong> Kommunalmesse vorgestellt<br />

Mehr Effizienz <strong>in</strong> Österreichs<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

Durch und durch zufrieden blicken die gemdat und ihre Partner auf<br />

die Kommunalmesse <strong>in</strong> Tulln zurück. Als IT-Aussteller hatten sie die<br />

Möglichkeit, Geme<strong>in</strong>demitarbeitern, Bürgermeistern, aber <strong>auch</strong><br />

zahlreichen Politikern ihre Aufgaben und Konzepte näher zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Premiere feierte das Softwarekonzept k5, das speziell auf die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kommunen ausgerichtet ist.<br />

Die gemdat und ihre Partner<br />

waren auf <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

<strong>in</strong> Tulln als IT-Aussteller erfolgreich<br />

vertreten. E<strong>in</strong>e überaus<br />

hohe Besucherfrequenz konnte<br />

man an diesem Stand feststellen,<br />

und so konnten unter an<strong>der</strong>em<br />

<strong>auch</strong> Bundespräsident Dr. He<strong>in</strong>z<br />

Fischer, Vizekanzler Dr. Michael<br />

Sp<strong>in</strong>delegger, Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Dr. Claudia Schmied sowie<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer, LH-Stv.<br />

Mag. Wolfgang Sobotka und die<br />

Bundespräsident He<strong>in</strong>z Fischer legte am neuen SMART-<br />

Board gleich selbst Hand an.<br />

Foto: KOMMUNAL<br />

GVV-Präsidenten Mag. Alfred<br />

Riedl und Rupert Dworak neben<br />

zahlreichen weiteren prom<strong>in</strong>enten<br />

Besuchern am Stand<br />

begrüßt werden.<br />

Präsentiert wurde als Messe-<br />

Premiere die neue Kommunallösung<br />

k5.<br />

Positive Reaktion auf k5<br />

Die Reaktionen auf dieses neue<br />

Softwarekonzept mit klar strukturierter<br />

Benutzeroberfläche<br />

waren äußerst positiv. Die Entscheidung<br />

für die Basistechnologie<br />

<strong>der</strong> Microsoft.net bedeutet<br />

neben <strong>der</strong> Sicherheit des Marktführers<br />

Microsoft e<strong>in</strong>e Bediener-<br />

Oberfläche, die man von den bereits<br />

verwendeten Programmen<br />

bestens kennt. Das erleichtert<br />

die Handhabung und m<strong>in</strong>imiert<br />

den Schulungsaufwand. Mit<br />

Microsoft Office-Kenntnissen ist<br />

die Navigation <strong>in</strong> k5 sehr e<strong>in</strong>-<br />

Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut Mödlhammer,<br />

Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang<br />

Sobotka und Landesrat Stephan Pernkopf schauten<br />

am Messestand vorbei.<br />

fach und <strong>in</strong>tuitiv. Weitere Informationen<br />

dazu f<strong>in</strong>den Sie <strong>auch</strong><br />

unter www.k-5.at.<br />

RiS-App freigeschalten<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

wurde nach erfolgreicher<br />

Pilotphase <strong>auch</strong> die offizielle<br />

Freischaltung <strong>der</strong> RiS-App als<br />

mobile kommunale Informationsplattform<br />

für iPhones o<strong>der</strong><br />

Android-Handys vorgenommen.<br />

Die Bürger haben dadurch die<br />

Möglichkeit, zu je<strong>der</strong> Zeit und<br />

von überall Informationen zu ihrer<br />

Geme<strong>in</strong>de abzurufen.<br />

SMART-Board für Schulen<br />

Als weiteres Highlight fand das<br />

SMART-Board für das multimediale<br />

Klassenzimmer mit den<br />

neuesten Schul-Anwendungen<br />

großen Anklang. Dieses <strong>in</strong>teraktive<br />

Whiteboard br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> neues<br />

Lernerlebnis <strong>in</strong> die Klassenzimmer<br />

und ermöglicht mo<strong>der</strong>ne<br />

Unterrichtsmethoden.<br />

Information<br />

www.gemdatnoe.at<br />

www.gemdat.at<br />

www.kufgem.at<br />

www.psc.at<br />

www.geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>formatik.at<br />

Foto: Erich Marschik<br />

E.E.


90<br />

Kommunal: Wasser<br />

Die WDL kümmert sich um Leitungsortung,<br />

Hydrantenservice<br />

und Wasserverlustanalyse, Kanalund<br />

Bauwerks<strong>in</strong>spektion.<br />

Lebensdauer <strong>der</strong> Anlagen mit m<strong>in</strong>imalem Aufwand maximal verlängern:<br />

Wasser br<strong>auch</strong>t Wartung –<br />

darum an den Profi auslagern<br />

Wo wird <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong> knapper kommunaler Kassen zuerst gespart? Bei <strong>der</strong><br />

laufenden Wartung <strong>der</strong> für den Bürger „unsichtbaren“ Wasserversor-<br />

gungs- und Kanalanlagen. „Erspart“ man sich den Service, bezahlen<br />

künftige Generationen den Preis <strong>der</strong> früher notwendigen Investitionen.<br />

Das wirtschaftlichste Rezept: <strong>der</strong> Gang zum Profi.<br />

Es kl<strong>in</strong>gt dramatisch, aber die<br />

kommunale Wasserwirtschaft<br />

steht vor e<strong>in</strong>er <strong>Zeiten</strong>wende.<br />

Der Ausbau ist weitgehend abgeschlossen.<br />

Es besteht<br />

großer Sanierungsbedarf ob-<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht war die Entscheidung<br />

klar. Wir br<strong>auch</strong>en ke<strong>in</strong>e eigene<br />

Spezialausrüstung ankaufen, ersparen uns<br />

die Ausbildung unserer Mitarbeiter, entlas -<br />

ten den Bauhof und bekommen nur das<br />

verrechnet, was wir wirklich benötigen.<br />

Johann Auer, Bürgermeister aus Ste<strong>in</strong>erkirchen<br />

wohl die Schulden <strong>der</strong> ersten Investitionen<br />

immer noch nicht<br />

getilgt s<strong>in</strong>d. Die Organisationsstrukturen<br />

dah<strong>in</strong>ter wurden für<br />

den Bau geschaffen. Der Ruf<br />

nach weiteren För<strong>der</strong>ungen gilt<br />

verme<strong>in</strong>tlich als die e<strong>in</strong>fachste<br />

Lösung. Das auf <strong>der</strong> Hand liegende<br />

Rezept wäre es allerd<strong>in</strong>gs,<br />

zuvor<strong>der</strong>st die Lebensdauer<br />

<strong>der</strong> bestehenden Anlagen<br />

mit m<strong>in</strong>imalem Aufwand maximal<br />

zu verlängern. Basis<br />

dafür ist <strong>der</strong> regelmäßige<br />

Service sowie die laufende<br />

und vorbeugende<br />

Instandhaltung. Immer<br />

mehr Geme<strong>in</strong>den gehen<br />

diesen Weg – dabei stehen<br />

sie aber vor <strong>der</strong><br />

grundsätzlichen Entscheidung:<br />

Selber machen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gang zum<br />

Profi? Und <strong>auch</strong> hier<br />

entscheidet sich e<strong>in</strong>e<br />

neue Generation von Bürgermeistern<br />

und Amtsleitern immer<br />

öfter auf Basis wirtschaftlicher<br />

Überlegungen für die Wasserdienstleistungs<br />

GmbH. Dies entlastet<br />

den Bauhof, es werden<br />

Foto: OÖVP Ste<strong>in</strong>erkirchen<br />

ke<strong>in</strong>e Spezialgeräte seitens <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de benötigt und die<br />

Dienstleistung entspricht höchs -<br />

ten Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Dazu e<strong>in</strong>ige Beispiele:<br />

Regelmäßige Wasser -<br />

services im Alpenvorland<br />

Die drei Geme<strong>in</strong>den Eberstalzell,<br />

Fischlham, Ste<strong>in</strong>erkirchen<br />

und die Wassergenossenschaft<br />

Bad Wimsbach lassen den regelmäßige<br />

Service ihrer Wasserversorgung<br />

und den Bereitschaftsdienst<br />

durch die WDL erledigen.<br />

Dazu gehört natürlich <strong>auch</strong> die<br />

Wartung <strong>der</strong> Drucksteigerungsanlagen,<br />

die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Dokumentation und<br />

rund um die Uhr Bereitschaftsdienst.<br />

Dazu Bürgermeister<br />

Johann Auer aus Ste<strong>in</strong>erkichen:<br />

„Bevor wir uns für die Auslagerung<br />

entschieden haben, wurde<br />

natürlich <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terkommunale<br />

Lösung geprüft. Aus<br />

wirtschaftlicher Sicht war die<br />

Entscheidung klar. Wir br<strong>auch</strong>en<br />

ke<strong>in</strong>e eigene Spezialausrüstung<br />

ankaufen, ersparen uns die Ausbildung<br />

unserer Mitarbeiter, entlasten<br />

den Bauhof und bekommen<br />

nur das verrechnet, was<br />

wir wirklich benötigen. Dass die<br />

technische Qualität auf höchs -


tem Niveau ist<br />

und die regionalenMitarbeiter<br />

für uns<br />

greifbar s<strong>in</strong>d,<br />

hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Praxis bestens bestätigt.“<br />

WDL-Wartungsaufträge im<br />

Donautal<br />

Ganz ähnlich läuft die bereits<br />

langjährige Zusammenarbeit<br />

mit den Geme<strong>in</strong>den Aschach an<br />

<strong>der</strong> Donau und Hartkirchen. In<br />

beiden Geme<strong>in</strong>den kümmert<br />

sich die WDL um das Wasserleitungsnetz,<br />

<strong>in</strong> Aschach zusätzlich<br />

um die Kanalisation, <strong>auch</strong> hier<br />

<strong>in</strong>kl. Bereitschaftsdienst. Amtsleiter<br />

Helmut Stögmüller (Hartkirchen):<br />

„Der Service läuft im<br />

täglichen Betrieb genauso problemlos<br />

wie die notwendige laufende<br />

Abstimmung zwischen<br />

Geme<strong>in</strong>deamt und WDL-Betriebsleiter<br />

Helmut Floss. Was<br />

uns beson<strong>der</strong>s hilft ist die unabhängige<br />

technische Beratung bei<br />

<strong>der</strong> Budgetplanung – hier können<br />

wir uns auf die Maßnahmen<br />

konzentrieren, die technisch unbed<strong>in</strong>gt<br />

nötig s<strong>in</strong>d, um die Versorgungssicherheit<br />

aufrecht zu<br />

erhalten.“<br />

Kar<strong>in</strong> Rathmayr, Amtsleiter<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Marktgeme<strong>in</strong>de Aschach/<br />

Donau, berichtet ähnliches: „Wir<br />

Was uns beson<strong>der</strong>s hilft ist die unabhängige<br />

technische Beratung bei <strong>der</strong> Budgetplanung –<br />

hier können wir uns auf die Maßnahmen konzentrieren,<br />

die technisch unbed<strong>in</strong>gt nötig<br />

s<strong>in</strong>d, um die Versorgungssicherheit aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Helmut Stögmüller, Amtsleiter <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Hartkirchen<br />

Der Vorteil ist, dass die Mitarbeiter <strong>der</strong><br />

WDL laufend geschult werden und die<br />

Arbeiten immer prompt und entsprechend<br />

fachgerecht erledigt werden. Bei technischen<br />

Gebrechen ist umgehend jemand<br />

vor Ort – <strong>auch</strong> das ist e<strong>in</strong> großer Vorteil.<br />

Kar<strong>in</strong> Rathmayr, Amtsleiter<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Aschach/Donau<br />

haben uns für die WDL entschlossen,<br />

da dies e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

ist, dass viel Erfahrung auf<br />

dem Gebiet <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

mitbr<strong>in</strong>gt. Die Geme<strong>in</strong>de<br />

hat seit <strong>der</strong> Auslagerung ke<strong>in</strong>en<br />

Wasserwart mehr.<br />

Der Vorteil ist, dass die Mitarbeiter<br />

<strong>der</strong> WDL laufend geschult<br />

werden und die Arbeiten immer<br />

prompt und entsprechend fachgerecht<br />

erledigt werden. Bei<br />

technischen Gebrechen ist umgehend<br />

jemand vor Ort - <strong>auch</strong><br />

das ist e<strong>in</strong> großer Vorteil. Bei Erweiterungen<br />

o<strong>der</strong> Sanierungen<br />

des Wasserversorgungsnetzes<br />

steht die WDL mit Rat und Tat<br />

zur Seite und führt die Planungen<br />

durch.“<br />

Interkommunales Projekt<br />

Georg <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich<br />

In <strong>der</strong> Buckligen Welt im südöstlichen<br />

Nie<strong>der</strong>österreich wurde<br />

vor wenigen Monaten das regionale<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt<br />

GEORG <strong>in</strong>s Leben gerufen. Dazu<br />

WDL-Geschäftsführer Mag. Thomas<br />

Kriegner: „Ziel <strong>der</strong> 32 Geme<strong>in</strong>den<br />

umfassenden <strong>in</strong>terkommunalenKoopera-<br />

tion ist es, geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong>en Leitungskataster<br />

aufzubauen und die damit<br />

verbundenen Kanal-<br />

und Wasserservices<br />

koord<strong>in</strong>iert durchzuführen.<br />

Darauf aufbauend<br />

soll die Wartung<br />

bei Wasser und Abwas-<br />

Kommunal: Wasser 91<br />

ser optimiert und so <strong>der</strong> langfristige<br />

Werterhalt <strong>der</strong> Anlagen garantiert<br />

werden. Die WDL kümmert<br />

sich um Kanal- und Bauwerks<strong>in</strong>spektion,Leitungsortung,<br />

Hydrantenservice und<br />

Wasserverlustanalyse. Das wettbewerbsfähige<br />

Angebot, die hervorragende<br />

Geräteausstattung<br />

und das professionelle Betriebspersonal<br />

waren dabei die Erfolgsfaktoren.“<br />

Interkommunale Lösung<br />

o<strong>der</strong> externe Profis?<br />

Was vor e<strong>in</strong>er solch wichtigen<br />

Entscheidung jedenfalls empfehlenswert<br />

ist, ist e<strong>in</strong>e genaue und<br />

transparente Analyse bei<strong>der</strong> Varianten.<br />

Am besten ist natürlich<br />

e<strong>in</strong>e Ausschreibung, an <strong>der</strong> sich<br />

alle Marktteilnehmer, also <strong>auch</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>terkommunale Anbieter,<br />

beteiligen können – nur so wird<br />

erstens <strong>der</strong> Leistungsumfang<br />

transparent gemacht und die<br />

wirtschaftlichste Lösung gefunden<br />

werden. Das bietet für die<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>auch</strong> die Chance, sich<br />

mit den gewünschten Leistungen<br />

<strong>in</strong>tensiv zu beschäftigen<br />

und diese exakt zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

Unabhängig davon hat die Auslagerung<br />

den Vorteil, dass sie<br />

leicht beendet werden kann,<br />

falls <strong>der</strong> Auftraggeber nicht zufrieden<br />

se<strong>in</strong> sollte. Etwas was<br />

bei e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit<br />

realpolitisch eher<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

Information<br />

www.wdl.at


92<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Das Aufgabenspektrum des Baumeisters ist vielseitig:<br />

Der Baumeister – kreativer<br />

Planer, Konstrukteur & Manager<br />

Zur Erlangung e<strong>in</strong>er Berechtigung für das Baumeistergewerbe ist zu-<br />

sätzlich zur Baumeisterprüfung e<strong>in</strong>e mehrjährige Praxiserfahrung<br />

nachzuweisen. Dadurch verfügen Österreichs Baumeister über e<strong>in</strong>e<br />

umfassende Bau-Kompetenz.<br />

„Unsere 5000 Baumeister leisten<br />

e<strong>in</strong>en sichtbaren Beitrag zur heimischen<br />

Baukultur, welcher weit<br />

über die professionelle Ausführung<br />

von Bauten h<strong>in</strong>ausgeht“,<br />

erklärt Bundes<strong>in</strong>nungsmeister<br />

Hans-Werner Frömmel.<br />

Österreichs Baumeister sorgen<br />

durch Planungs-Know-how, solide<br />

Berechnung, Projektleitung<br />

und ihre Tätigkeiten als Sachverständige<br />

dafür, dass jedes<br />

Bauprojekt den gängigen Vorschriften<br />

und Gesetzen entspricht.<br />

Zu den wichtigsten<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> Baumeister<br />

gehören:<br />

Planung<br />

E<strong>in</strong>e solide Planung ist <strong>der</strong><br />

Grundste<strong>in</strong> jedes Projekts. Der<br />

Baumeister kümmert sich um<br />

die Planung vom Entwurf weg<br />

bis zur Erstellung des E<strong>in</strong>reichplans<br />

für die Vorlage bei <strong>der</strong><br />

Baubehörde, die Polierpläne als<br />

Anleitung für die ausführende<br />

Firma sowie die Detailpläne<br />

bautechnisch komplizierter Stellen<br />

für die Fachspezialisten.<br />

Berechnung<br />

Im Hoch- und Tiefbau kommt es<br />

auf viele Details an. Neben den<br />

technischen und statischen Berechnungen<br />

kommt <strong>auch</strong> <strong>der</strong><br />

Berechnung des zukünftigen<br />

Energieaufwands e<strong>in</strong>e immer<br />

größere Bedeutung zu. Die Erstellung<br />

e<strong>in</strong>es Energieausweises<br />

gehört zum Aufgabengebiet.<br />

Projektleitung<br />

Als Schnittstelle zwischen Auf-<br />

Planung und Beratung s<strong>in</strong>d wichtige Kompetenzen.<br />

traggeber und den weiteren Zulieferern<br />

sorgt <strong>der</strong> Baumeister<br />

für e<strong>in</strong>e möglichst effiziente Projektkoord<strong>in</strong>ierung.<br />

Dazu<br />

gehören die Beurteilung von Angeboten,<br />

die E<strong>in</strong>beziehung von<br />

Nachbarn, e<strong>in</strong>e Qualitäts- und<br />

Kostenkontrolle <strong>der</strong> erbrachten<br />

Leistungen und vieles mehr. Als<br />

örtliche Bauaufsicht übernimmt<br />

<strong>der</strong> Baumeister zudem Kontrollfunktionen<br />

vor Ort wie Bauüberwachung,<br />

Übernahme und Abnahme,<br />

Mängelfeststellung und<br />

-bearbeitung sowie Baudokumentation.<br />

Vertretung vor Behörden<br />

Bauprojekte verlangen im Vorfeld<br />

und während <strong>der</strong> Umsetzung<br />

nach behördlicher Abstimmungen.<br />

Der Baumeister wird<br />

als (Interessens-)Vertreter des<br />

Auftraggebers und als Ansprechpartner<br />

für die Behörden tätig.<br />

Sachverständigkeit<br />

In vielen Fällen ist e<strong>in</strong>e zuverlässige<br />

und unumstößliche fachli-<br />

che Me<strong>in</strong>ung gefragt. Die Sachverständigen-Tätigkeit<br />

des Baumeisters<br />

umfasst z. B. die Erstellung<br />

von Gutachten und/o<strong>der</strong><br />

<strong>auch</strong> die Beweissicherung. Der<br />

Baumeister schafft dadurch e<strong>in</strong><br />

klares Bild, das vor Gericht<br />

standhält.<br />

Generalunternehmer<br />

Komplettlösungen aus e<strong>in</strong>er<br />

Hand werden zunehmend nachgefragt,<br />

und viele Bauherren<br />

entscheiden sich deswegen für<br />

die Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em<br />

Baumeister als Generalisten, <strong>der</strong><br />

den gesamten Bauprozess abdeckt.<br />

Je früher <strong>der</strong> Kunde den<br />

Baumeister <strong>in</strong> die Konzipierung<br />

e<strong>in</strong>es Bauprojekts e<strong>in</strong>bezieht,<br />

desto besser.<br />

Neben den ausführenden Baumeistern<br />

gibt es Baumeister, die<br />

auf Planung spezialisiert s<strong>in</strong>d.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

dürfen Baumeister sogar die<br />

Bezeichnung „Gewerblicher Architekt“<br />

führen. Planende Baumeister<br />

leisten e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung.<br />

„Gute Planung rechnet sich immer“,<br />

fasst Bmstr. Erw<strong>in</strong> Krammer,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Fachausschusses<br />

für Planungsrecht, Gebühren<br />

und Sachverständigenfragen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundes<strong>in</strong>nung<br />

Bau, zusammen.<br />

Information<br />

www.de<strong>in</strong>baumeister.at<br />

E.E.


94<br />

Isuzu D-Max<br />

Ford Ranger<br />

Kommunal – Modellübersicht Pick-up-Modelle<br />

Boom im Pick-up-Segment<br />

In vielen Län<strong>der</strong>n prägen Pick-up-Modelle seit Jahrzehnten das Straßen-<br />

bild. Jetzt beg<strong>in</strong>nt sich diese Fahrzeuggattung <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Österreich lang-<br />

sam durchzusetzen.<br />

Johannes Mautner-Markhof<br />

Verantwortlich für den Boom ist<br />

<strong>der</strong> Wunsch nach geländetauglichen<br />

Allroun<strong>der</strong>n, die bis zu fünf<br />

Personen Platz bieten und zusätzlich<br />

über e<strong>in</strong>e praktische Ladefläche<br />

verfügen. Abhängig<br />

vom jeweiligen E<strong>in</strong>satzschwerpunkt<br />

werden die meisten Modelle<br />

<strong>auch</strong> mit e<strong>in</strong>er zweisitzigen<br />

E<strong>in</strong>zelkab<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er viersitzigen<br />

verlängerten E<strong>in</strong>zelkabi-<br />

Johannes Mautner-<br />

Markhof ist freier<br />

Motor-Journalist<br />

www.mmotors.at<br />

ne angeboten. Damit ist sichergestellt,<br />

dass je<strong>der</strong> Kunde genau<br />

das Fahrzeug angeboten bekommt,<br />

das er <strong>auch</strong> wirklich<br />

br<strong>auch</strong>t. Unterstützt werden die<br />

Bemühungen <strong>der</strong> Hersteller<br />

durch die Zubehör<strong>in</strong>dustrie, die<br />

Spezialaufbauten für die Ladefläche<br />

anbietet. Das Spektrum<br />

reicht dabei vom Müllconta<strong>in</strong>er<br />

über Katastrophenschutzaufbauten<br />

bis h<strong>in</strong> zu Kippern.<br />

Neben den robusten technischen<br />

Voraussetzungen verfügen alle<br />

Pick-up-Modelle über e<strong>in</strong> sehr<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

mo<strong>der</strong>ne und sparsame Dieselmotoren<br />

und eignen sich parallel<br />

zu den Transportaufgaben <strong>auch</strong><br />

als Zugfahrzeug. Für Geme<strong>in</strong>den<br />

ergibt sich damit e<strong>in</strong> Fahrzeug,<br />

das sich genau zwischen Traktor<br />

und Lkw e<strong>in</strong>reiht und damit Kastenwägen<br />

und ähnliche Modelle<br />

ersetzen kann.<br />

Überraschend im Pick-up-Segment<br />

ist, dass <strong>der</strong> jüngste Anbieter<br />

den Marktführer stellt. Erst<br />

seit zwei Jahren im Handel, ist<br />

es Volkswagen gelungen, e<strong>in</strong><br />

Modell auf die Rä<strong>der</strong> zu stellen,<br />

das sich für den Alltag genauso<br />

eignet wie für harte Arbeit. Der


Mitsubishi L200<br />

Nissan Navara<br />

Amarok ist <strong>in</strong> zwei Motorisierungen,<br />

unterschiedlichen Komfortausstattungen,<br />

mit permanentem<br />

o<strong>der</strong> zuschaltbarem Allradantrieb<br />

(<strong>in</strong>klusive Untersetzung)<br />

erhältlich und wird <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit dem permanenten All-<br />

Pick Up’s verfügen über e<strong>in</strong> sehr gutes Preis-<br />

/Leistungsverhältnis und eignen sich parallel zu<br />

den Transportaufgaben <strong>auch</strong> als Zugfahrzeug. Für<br />

Geme<strong>in</strong>den ergibt sich damit e<strong>in</strong> Fahrzeug, das<br />

sich genau zwischen Traktor und LKW e<strong>in</strong>reiht.<br />

radantrieb <strong>auch</strong> mit e<strong>in</strong>em Automatikgetriebe<br />

angeboten. Lieferbar<br />

ist <strong>der</strong> Amarok als E<strong>in</strong>zelo<strong>der</strong><br />

Doppelkab<strong>in</strong>e.<br />

Immer an <strong>der</strong> Spitze mit dabei<br />

s<strong>in</strong>d <strong>auch</strong> die Pick-up-Modelle<br />

L200 von Mitsubishi und Hilux<br />

von Toyota. Der Mitsubishi L200<br />

wird seit mehreren Jahren nahezu<br />

unverän<strong>der</strong>t angeboten und<br />

verkauft sich nicht zuletzt aufgrund<br />

<strong>der</strong> günstigen Package-<br />

Angebote immer noch sehr gut.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich des Allradantriebs<br />

setzt er dank <strong>der</strong> Wahlmöglichkeit<br />

zwischen re<strong>in</strong>em Heck- und<br />

permanentem Allradantrieb immer<br />

noch Maßstäbe, und <strong>auch</strong><br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Sicherheitsausstattung<br />

ist er<br />

auf Augenhöhe<br />

mit dem Mitbewerb.<br />

Eben erst<br />

gründlich renoviert<br />

präsentiert<br />

sich <strong>der</strong> Toyota<br />

Hilux. Ausgestattet<br />

mit dem<br />

Nimbus des Unzerstörbaren ist<br />

<strong>auch</strong> die jüngste Generation des<br />

weltweiten Erfolgsmodells bewusst<br />

robust ausgeführt. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> persönlichen Spezifikation<br />

kann beim Toyota zwischen<br />

zwei Vierzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>-Dieselmotoren,<br />

drei Kab<strong>in</strong>envarianten<br />

und zwei Ausstattungsl<strong>in</strong>ien gewählt<br />

werden.<br />

Seit mehreren Jahrzehnten auf<br />

dem Pick-up-Markt aktiv ist <strong>auch</strong><br />

33 weiter auf Seite 96<br />

Kommunal: Nutzfahrzeuge 95<br />

Hochwertige LEDs<br />

Licht um Lichtjahre<br />

voraus<br />

Als jüngste Tochter <strong>der</strong> abatec group<br />

AG bietet die lixtec GmbH mit Sitz <strong>in</strong><br />

Regau hochwertige LED-Beleuchtungskörper<br />

sowie <strong>in</strong>dividuelle Planung<br />

an. Das Unternehmen steht für<br />

Innovation und Qualität „Made <strong>in</strong><br />

Austria“. Ganz im S<strong>in</strong>ne des abatec<br />

Leitmotivs „We do it first“ positioniert<br />

sich lixtec als Marktführer für<br />

<strong>in</strong>telligente Beleuchtungslösungen.<br />

Wichtigstes E<strong>in</strong>satzgebiet für die<br />

Optisch und funktional auf dem neuesten<br />

Stand – die Beleuchtungslösung von lixtec.<br />

lixtec-Produkte ist die Straße. Durch<br />

e<strong>in</strong> bedarfsoptimiertes Beleuchtungsmanagement<br />

mittels Sensoren<br />

und gezielte Lichtlenkung werden<br />

Energie und Kosten gespart. „Zehntausende<br />

Kilometer werden nachts<br />

alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Österreich beleuchtet“, weiß<br />

DI (FH) Sandra Graf<strong>in</strong>ger, Geschäftsführer<strong>in</strong><br />

lixtec GmbH. „Dabei ist für<br />

Komfort und Sicherheit ke<strong>in</strong>e Dauerbeleuchtung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr e<strong>in</strong>e Lösung, die dynamisch<br />

genau dann für Licht sorgt, wenn es<br />

gebr<strong>auch</strong>t wird – diese Lösung können<br />

wir mit <strong>der</strong> lixtec GmbH nun<br />

anbieten.“ So werden nicht nur weniger<br />

Lichtemissionen und <strong>in</strong>sektenschonende<br />

Farbtemperatur garantiert,<br />

son<strong>der</strong>n bis zu 85 Prozent <strong>der</strong><br />

Energiekosten e<strong>in</strong>gespart.<br />

lixtec GmbH dynamic light solutions<br />

Oberregauer Straße 48<br />

4844 Regau, Austria<br />

Tel.: +43 (0) 7672/277 20-0<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@lixtec.com<br />

www.lixtec.com<br />

E.E.


96<br />

Kommunal:Nutzfahrzeuge<br />

Nissan. Aktuelles Flaggschiff ist<br />

dabei <strong>der</strong> Navara, <strong>der</strong> auf<br />

Wunsch sogar mit e<strong>in</strong>em kräftigen<br />

Sechszyl<strong>in</strong><strong>der</strong>-Diesel angeboten<br />

und mit Oberklasse-Komfortausstattung<br />

geliefert wird.<br />

Nach zehn Jahren komplett neu<br />

präsentiert sich <strong>der</strong> Isuzu D-<br />

Max. Der wie viele an<strong>der</strong>e Mitbewerbsmodelle<br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> Thailand<br />

gebaute Pick-up besticht<br />

nicht nur durch se<strong>in</strong>e überaus<br />

robuste Bauweise, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong><br />

durch e<strong>in</strong>e hohe Geländetauglichkeit.<br />

Dank e<strong>in</strong>es mo<strong>der</strong>nen<br />

Biturbo-Dieselmotors zählt <strong>der</strong><br />

D-Max <strong>auch</strong> zu den sparsamsten<br />

KOMMUNAL Web-Tipps<br />

www.autohausw<strong>in</strong>dhaber.at<br />

www.isuzu.at<br />

www.landrover.at<br />

www.mercedes-benz.at<br />

www.mitsubishi.at<br />

www.nissan.at<br />

www.toyota.at<br />

www.uscar.at<br />

www.vw-nutzfahrzeuge.at<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten/<br />

Schulen<br />

Toyota Hilux<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten I Schulen I Vere<strong>in</strong>sgebäude I<br />

Wohnbau I Bürogebäude I<br />

Wohnhausanlagen<br />

Modellen. Erhältlich <strong>in</strong> drei Kab<strong>in</strong>en-<br />

und Ausstattungsversionen,<br />

spricht <strong>der</strong> Isuzu professionelle<br />

Anwen<strong>der</strong> deutlich mehr<br />

an als jene, die den Pick-up als<br />

Alternative zum steuerlich benachteiligten<br />

Geländewagen<br />

wählen.<br />

Professionell ist <strong>auch</strong> das Stichwort<br />

für das Land Rover Pick-up-<br />

Angebot. Dieses bietet die Wahl<br />

zwischen drei Radständen und<br />

unzähligen Aufbauvariationen.<br />

Allen Modellen geme<strong>in</strong> ist nur<br />

<strong>der</strong> 122 PS starke 2,2 Liter Ford-<br />

Motor, e<strong>in</strong> manuelles Sechsgangschaltgetriebe<br />

und die Anhängelast<br />

von 3,5 Tonnen.<br />

Die vielleicht wichtigste Neu -<br />

ersche<strong>in</strong>ung <strong>in</strong>nerhalb des Pickup-Segments<br />

hält h<strong>in</strong>gegen Ford<br />

■ Setzen Sie auf den Marktführer – ELK ist die Nr. 1. am europäischen Fertighausmarkt<br />

■ Footpr<strong>in</strong>t – ökologischer Fußabdruck, ger<strong>in</strong>gerer CO 2 Ausstoß<br />

■ Energiesparend – jedes Gebäude kann als Passivhaus realisiert werden<br />

■ Zukunftsweisend – ELK verwendet mo<strong>der</strong>nste Haus- und Heizungstechnik<br />

■ Bauen mit Holz – Nachhaltig und umweltfreundlich<br />

■ Kurze Bauzeit – jedes Gebäude ist rasch nutzbar<br />

■ Fixe Kosten – rascher Return of Investment<br />

■ Individuelle Umsetzung – jedes Gebäude wird bedarfsorientiert realisiert<br />

■ Höchste Qualität aus Österreich – eigene Produktion, <strong>in</strong>dividuelle Fertigung<br />

■ Alles aus e<strong>in</strong>er Hand – von <strong>der</strong> Planung bis zur schlüsselfertigen Realisierung<br />

bereit. Mit dem neuen Ranger,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> Südafrika gebaut wird,<br />

will Ford se<strong>in</strong>en Marktanteil<br />

deutlich steigern, was angesichts<br />

des Gebotenen <strong>auch</strong> sehr realistisch<br />

sche<strong>in</strong>t. So steht <strong>der</strong> neue<br />

Ranger wahlweise mit e<strong>in</strong>em<br />

Vierzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>-Diesel <strong>in</strong> zwei Leistungsstufen<br />

o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em 200<br />

PS starken Fünfzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>-Dieselmotor<br />

zur Wahl. Im Gegensatz<br />

zum Amarok ist <strong>auch</strong> die Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus Automatik und Untersetzungsgetriebe<br />

lieferbar. Bestwerte<br />

liefert <strong>der</strong> Ranger zudem<br />

bei <strong>der</strong> Wattiefe (80 cm) und bei<br />

<strong>der</strong> Anhängelast (3350 Kilogramm).<br />

Auch <strong>der</strong> neue Ford ist<br />

<strong>in</strong> unterschiedlichen Komfortausstattungen<br />

und drei Kab<strong>in</strong>envarianten<br />

erhältlich.<br />

Reihenhausanlagen<br />

ELK Build<strong>in</strong>g Systems<br />

+43/2853/705 – 161<br />

<strong>in</strong>fo@elkbuild<strong>in</strong>gsystems.com


Volkswagen Amorak<br />

Bleiben zum Abschluss noch<br />

die Exoten: So holt beispielsweise<br />

Robert Ste<strong>in</strong>böck<br />

seit vielen Jahren die<br />

großen Dodge Ram Pick-up-<br />

Modelle <strong>in</strong>s Land, während<br />

sich das steirische Autohaus<br />

W<strong>in</strong>dhaber auf die beson<strong>der</strong>s<br />

günstigen Modelle <strong>der</strong><br />

Marken Tata und Mah<strong>in</strong>dra<br />

spezialisiert hat. Überraschend<br />

ist, dass <strong>auch</strong> <strong>der</strong><br />

Mercedes-Benz G Pick-up ei-<br />

nen Exotenstatus hat.<br />

Schuld daran trägt die Modellpolitik<br />

aus Stuttgart, aus<br />

<strong>der</strong> bis heute nicht hervorgeht,<br />

ob man dieses Modell<br />

jetzt anbieten will o<strong>der</strong><br />

nicht. Sowohl h<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong>der</strong> Technik als <strong>auch</strong> h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des Preises markiert<br />

<strong>der</strong> Mercedes-Benz G<br />

Professional Pick-up die<br />

Spitze des Segments.<br />

IS Inkasso Service erweitert Leistungsspektrum<br />

www.kommunal-<strong>in</strong>kasso.at<br />

Mit e<strong>in</strong>em eigenen Stand<br />

präsentierte sich IS Inkasso<br />

Service den Entscheidungsträgern<br />

<strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />

bei <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

2012. In persönlichen Gesprächen<br />

wurden Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

über die umfangreichen<br />

Möglichkeiten<br />

zur E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung offener For<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong>formiert. Nicht<br />

bezahlte Rechnungen von<br />

zum Beispiel gemieteten Geme<strong>in</strong>desälen,<br />

Sportanlagen,<br />

Kle<strong>in</strong>gärten o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungse<strong>in</strong>richtungen<br />

aber<br />

<strong>auch</strong> Müllgebühren verursachen<br />

e<strong>in</strong>en erheblichen Zeitaufwand<br />

und belasten die<br />

Liquidität <strong>der</strong> Kommunen<br />

zum Teil erheblich. Beson<strong>der</strong>s<br />

effektiv ist es die For<strong>der</strong>ungen<br />

an e<strong>in</strong> Inkassobüro<br />

zu übergeben und somit<br />

sprunghaft die Bonität <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de zu steigern. Um<br />

genau auf diese spezifischen<br />

Bedürfnisse <strong>in</strong>dividuell e<strong>in</strong>gehen<br />

zu können, entwickelte<br />

<strong>der</strong> österreichische<br />

Marktführer IS Inkasso Service<br />

das Produkt kommunal<strong>in</strong>kasso.<br />

So müssen Bürgermeister<br />

und Geme<strong>in</strong>debetriebe<br />

ihre Bürger nicht<br />

selbst auf Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

ansprechen. Oberste Priorität<br />

hat dabei die beson<strong>der</strong>s<br />

Schuldner schonende Vorgangsweise.<br />

Beispielsweise<br />

werden im Bereich <strong>der</strong><br />

Mahnspesen günstigere Inkassokosten<br />

verrechnet, als<br />

<strong>der</strong> Gesetzgeber vorsieht.<br />

Mit <strong>der</strong> Erfahrung von mehr<br />

als 37 Jahren kann IS Inkasso<br />

Service im Schnitt zwischen<br />

40 und 60 Prozent <strong>der</strong><br />

übergebenen For<strong>der</strong>ungen<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. In manchen<br />

Branchen liegt die Quote sogar<br />

bei 80 Prozent. In Zahlen<br />

bedeutet dies, dass 50<br />

Mio Euro jährlich an die<br />

Auftraggeber rückgeführt<br />

werden und somit e<strong>in</strong> Beitrag<br />

zu <strong>der</strong>en Liquiditätssteigerung<br />

geleistet wird.<br />

Information<br />

IS Inkasso Service GmbH<br />

Südtirolerstraße 9,<br />

4020 L<strong>in</strong>z<br />

Tel: +43 (0)732 / 60 06 31<br />

E-Mail: office@<strong>in</strong>kasso.at<br />

www.<strong>in</strong>kasso.at und<br />

www.kommunal-<strong>in</strong>kasso.at<br />

E.E.<br />

Kommunal: Nutzfahrzeuge 97


98<br />

Kommunal: Technologie<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g: IT als Service genutzt<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />

eröffnet neue<br />

Chancen<br />

Ist Cloud Comput<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> neues Konzept o<strong>der</strong> nur alter We<strong>in</strong> <strong>in</strong> neuen<br />

Schläuchen? Die Me<strong>in</strong>ungen dazu s<strong>in</strong>d geteilt, weil e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Def<strong>in</strong>ition von Cloud Comput<strong>in</strong>g fehlt. Geht man diesem Trend jedoch<br />

auf den Grund, lässt sich e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Antwort f<strong>in</strong>den, die es er-<br />

laubt, Konsequenzen und Handlungsfel<strong>der</strong> für Bus<strong>in</strong>ess und IT besser<br />

abzuschätzen.<br />

Ivo Ruckstuhl<br />

Bei Cloud Comput<strong>in</strong>g wird die IT<br />

als Service genutzt und liefert<br />

skalierbare Leistung auf Abruf<br />

mit entsprechenden Verrechnungsmodellen.Investitionskosten<br />

werden so <strong>in</strong> Betriebskosten<br />

transformiert. Damit wird <strong>der</strong><br />

Unterschied zu herkömmlichen<br />

IT-Umgebungen und <strong>auch</strong> zu Virtualisierungslösungen<br />

im Rechenzentrum<br />

deutlich: Cloud<br />

Comput<strong>in</strong>g bietet IT als Service,<br />

IT-Leistung mit Skalierung und<br />

Elastizität auf Abruf, transparente<br />

und bezugsabhängige Kosten<br />

sowie die geme<strong>in</strong>same Nutzung<br />

<strong>der</strong> IT mit an<strong>der</strong>en Kunden. Damit<br />

ist klar: Cloud Comput<strong>in</strong>g ist<br />

ke<strong>in</strong> alter We<strong>in</strong> <strong>in</strong> neuen Schläuchen,<br />

son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> neues Konzept<br />

und e<strong>in</strong>e konsequente Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> IT. Für Unternehmen<br />

und ihre Enterprise-Architekturen,<br />

für Applikationslandschaften<br />

und ihre IT-Betriebsorganisationen<br />

bedeutet das e<strong>in</strong>e<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g wird die Kosten im IT-Betrieb,<br />

aber <strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Softwareentwicklung<br />

teilweise massiv reduzieren. Dafür sorgt die<br />

konsequente Standardisierung.<br />

fundamentale Verän<strong>der</strong>ung.<br />

Komplexität reduzieren<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g wird die Kosten<br />

im IT-Betrieb, aber <strong>auch</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Softwareentwicklung teilweise<br />

massiv reduzieren. Dafür<br />

sorgen die konsequente Standardisierung<br />

<strong>der</strong> IT-Plattformen<br />

und die damit verbundene Automatisierung(Cloud-Betriebssystem),<br />

die Effekte von „Economies<br />

of Scale“, die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Abstraktion (Stichwort PaaS),<br />

die Wie<strong>der</strong>verwendung von Services<br />

und Komponenten sowie


die architektonischen Beschränkungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Applikations- und<br />

Datenarchitektur.<br />

Die nächste Generation von Applikationen<br />

wird wohl überwiegend<br />

auf dem Cloud-Ansatz<br />

PaaS (Platform as a Service)<br />

aufbauen. PaaS bietet gegenüber<br />

IaaS (Infrastructure as a<br />

Service) e<strong>in</strong>e höhere Abstraktion<br />

und Standardisierung. Der<br />

Ansatz hat deshalb das größte<br />

Potenzial, die Entwicklung zu<br />

beschleunigen, die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

zu erhöhen sowie die<br />

Betriebskosten zu reduzieren.<br />

Bei PaaS kann sich das Unter-<br />

Die Komb<strong>in</strong>ation von Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />

mit <strong>der</strong> neuen mobilen und wissensbasierten<br />

Arbeitswelt eröffnet<br />

neue Perspektiven für <strong>in</strong>novative<br />

Unternehmen.<br />

nehmen ausschließlich auf die<br />

Applikationsebene (Bus<strong>in</strong>ess-Logik<br />

und -Daten) konzentrieren,<br />

da die IT-Infrastruktur mit Applikations-Frameworks<br />

und Daten-Services<br />

konsequent abstrahiert<br />

wird.<br />

Die Standardisierung bei PaaS<br />

führt zu gewissen Beschränkungen<br />

bei <strong>der</strong> Softwarearchitektur,<br />

aber <strong>auch</strong> zu e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>fachung,<br />

zum Beispiel bei <strong>der</strong> Skalierung.<br />

Insgesamt wird die<br />

Komplexität reduziert und die<br />

übergreifende Enterprise-Architektur<br />

wird homogener. Der<br />

Nachteil: Die Applikationen<br />

Kommunal: Technologie 99<br />

müssen auf die jeweilige, proprietäre<br />

PaaS-Architektur angepasst<br />

werden. Dadurch entsteht<br />

e<strong>in</strong>e Abhängigkeit vom gewählten<br />

Anbieter <strong>der</strong> Cloud-Plattform.<br />

Wo Flexibilität und Heterogenität<br />

gefor<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d, bietet<br />

<strong>auch</strong> IaaS e<strong>in</strong>e wichtige Unterstützung<br />

und Ergänzung. Für<br />

Standardlösungen wird sich<br />

größtenteils SaaS (Software as a<br />

Service) durchsetzen.<br />

Der Weg <strong>in</strong> die Cloud<br />

Gerade junge Firmen und Startups<br />

setzen vermehrt und konse-<br />

Foto: Gerd Altmann/pixelio.de


100<br />

Kommunal: Technologie<br />

quent auf Cloud-Lösungen. Damit<br />

können sie e<strong>in</strong>e kompetitive<br />

IT auf hohem Niveau führen –<br />

bei tiefen Investitionskosten und<br />

Betriebsausgaben, die sich am<br />

Wachstum anpassen. Junge Unternehmen<br />

und Firmen <strong>in</strong><br />

Schwellenlän<strong>der</strong>n haben hier e<strong>in</strong>en<br />

Vorteil gegenüber gestandenen<br />

Betrieben: Sie haben noch<br />

ke<strong>in</strong>e komplexe IT-Landschaft<br />

und können auf <strong>der</strong> „grünen<br />

Wiese“ beg<strong>in</strong>nen. Für Unternehmen<br />

mit e<strong>in</strong>er traditionellen IT<br />

h<strong>in</strong>gegen ist Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

und es gibt wesentliche H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse<br />

zu überw<strong>in</strong>den.<br />

Wer Cloud Comput<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>führen<br />

will, sollte zuerst die bestehende<br />

IT-Strategie überprüfen und mit<br />

e<strong>in</strong>er Cloud-Strategie erweitern.<br />

Der erste Schritt ist e<strong>in</strong>e Analyse<br />

<strong>der</strong> Enterprise-Architektur. Dadurch<br />

entsteht e<strong>in</strong>e Applikationslandkarte,<br />

die Chancen und<br />

Möglichkeiten aufzeigt. Als<br />

nächster Schritt empfiehlt sich<br />

die Erarbeitung e<strong>in</strong>er Roadmap<br />

für die schrittweise Transformation<br />

<strong>der</strong> Applikationslandschaft.<br />

Die Umsetzung beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong><br />

Für den <strong>in</strong>ternen IT-Betrieb e<strong>in</strong>er Firma bedeutet<br />

die Cloud-Strategie e<strong>in</strong>e Abkehr vom<br />

traditionellen Rechenzentrum. Der IT-Betrieb<br />

muss sich neu def<strong>in</strong>ieren und die Mitarbeitenden<br />

müssen ihre Rolle und ihre Arbeitsweise<br />

verän<strong>der</strong>n<br />

.Evaluation e<strong>in</strong>es strategischen<br />

Cloud Provi<strong>der</strong>s, abgestimmt<br />

auf die IT-Strategie, und mit <strong>der</strong><br />

Erhebung <strong>der</strong> spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Firma. Es empfiehlt<br />

sich, die Transformation <strong>in</strong><br />

die Cloud zuerst mit e<strong>in</strong>em<br />

Proof-of-Concept (PoC) e<strong>in</strong>er geeigneten<br />

Applikation zu erproben.<br />

Optimale Kandidaten dafür<br />

s<strong>in</strong>d Applikationen, die nicht<br />

mit sensitiven Daten operieren<br />

und nicht zu komplex <strong>in</strong>tegriert<br />

s<strong>in</strong>d. So kann das Unternehmen<br />

Erfahrungen gew<strong>in</strong>nen, die<br />

Cloud-Anfor<strong>der</strong>ungen überprüfen<br />

und die Kostenberechnungen<br />

für verschiedene Szenarien<br />

durchspielen. Mit <strong>der</strong> nachgelagerten<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Cloud-<br />

Strategie wird die „Cloud Read<strong>in</strong>ess“<br />

<strong>der</strong> Applikationen erstellt,<br />

Ivo Ruckstuhl ist<br />

Bus<strong>in</strong>ess Unit Manager<br />

& CISO bei<br />

Zühlke Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

AG<br />

www.zuehlke.com<br />

darauf folgt die Transformation<br />

<strong>in</strong> die Cloud. Begleitet wird dieser<br />

Prozess von <strong>der</strong> Enterprise-<br />

Architektur mit e<strong>in</strong>em Integrationskonzept<br />

basierend auf lose<br />

gekoppelten Services, e<strong>in</strong>er zentralen<br />

Datenhaltung und -architektur,<br />

e<strong>in</strong>em Security-Konzept,<br />

expliziter Daten-Klassifizierung<br />

und entsprechenden Richtl<strong>in</strong>ien.<br />

Chancen und Risiken<br />

Für den <strong>in</strong>ternen IT-Betrieb e<strong>in</strong>er<br />

Firma bedeutet die Cloud-<br />

Strategie e<strong>in</strong>e Abkehr vom traditionellen<br />

Rechenzentrum. Der<br />

IT-Betrieb muss sich neu def<strong>in</strong>ieren<br />

und die Mitarbeitenden<br />

müssen ihre Rolle und ihre Arbeitsweise<br />

verän<strong>der</strong>n – dies<br />

br<strong>auch</strong>t e<strong>in</strong> professionelles<br />

Change Management.<br />

Durch Outsourc<strong>in</strong>g – und Cloud<br />

Comput<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>e Form von<br />

Outsourc<strong>in</strong>g – gibt e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

Kontrolle ab. Mit Verträgen<br />

und SLAs (Service Level<br />

Agreements) kann gegengesteuert<br />

werden – <strong>in</strong> vielen Fällen<br />

genügt dies jedoch nicht.<br />

Gegenüber Verfügbarkeitsaus -


A<br />

Foto: Zühlke<br />

Verschiedene Cloud-Ansätze: IaaS und PaaS im Vergleich.<br />

fällen und Datenverlusten kann<br />

sich e<strong>in</strong> Unternehmen <strong>auch</strong><br />

technisch absichern, <strong>in</strong>dem es<br />

e<strong>in</strong>e breit aufgestellte Cloud-<br />

Strategie wählt: mehrere verschiedene<br />

Cloud-Anbieter, weltweit<br />

verteilte Datenzentren, entsprechende<br />

Failover-, BackupundDesaster-Recovery-Konzepte.<br />

Die Sicherheitsbedenken haben<br />

ihre Berechtigung, denn die<br />

physische Datenhoheit wird <strong>in</strong><br />

die Cloud abgegeben. Sensitive<br />

Daten sollten vor <strong>der</strong> Speicherung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Cloud außerhalb<br />

persistent verschlüsselt und erst<br />

bei <strong>der</strong> Nutzung lokal auf Unternehmensseite<br />

entschlüsselt werden.<br />

Nicht zu vergessen ist, dass<br />

die zentrale Datenhaltung und<br />

die „Webifizierung“ <strong>der</strong> Applikationen<br />

<strong>auch</strong> zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Sicherheit beitragen können.<br />

Trotzdem werden gewisse Applikationen<br />

und Daten kaum <strong>in</strong> die<br />

Cloud abwan<strong>der</strong>n, da sie entwe<strong>der</strong><br />

am Ende des Lebenszyklus<br />

Was ist Cloud Comput<strong>in</strong>g?<br />

YES,WE<br />

Kanalre<strong>in</strong>igung, Kanalsanierung & Entsorgung:<br />

CANAL!<br />

Wir klären das – natürlich <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Ihrer Geme<strong>in</strong>de.<br />

Die Trendforscher von Gartner def<strong>in</strong>ieren Cloud<br />

Comput<strong>in</strong>g als: «a style of Comput<strong>in</strong>g where scalable<br />

and elastic IT capabilities are provided as a<br />

service to multiple customers us<strong>in</strong>g Internet<br />

technologies». Diese Betrachtung führt zu folgenden<br />

Bed<strong>in</strong>gungen beziehungsweise Kriterien<br />

für Cloud Comput<strong>in</strong>g:<br />

3 Service: IT wird als Service bereitgestellt.<br />

3 On Demand: Massive Skalierung und Elastizität<br />

stehen auf Abruf zur Verfügung. Der Bezug<br />

von Ressourcen f<strong>in</strong>det spontan bei Bedarf statt<br />

und die Freigabe erfolgt sofort bei Nichtgebr<strong>auch</strong>.<br />

3 Pay as you go: Nur die effektiv bezogene Leistung<br />

wird bezahlt.<br />

3 Economy of Scale: Mehrere Kunden teilen sich<br />

dieselben Cloud Services und Infrastruktur.<br />

Weitere Eigenschaften und Merkmale von Cloud<br />

Comput<strong>in</strong>g:<br />

3 Reduktion <strong>der</strong> Komplexität durch Standardisierung<br />

und Abstraktion.<br />

3 Erhöhte Verfügbarkeit und Stabilität (<strong>in</strong> vielen<br />

Fällen) durch High-end-Rechenzentren, verteilt<br />

auf mehrere Standorte und Kont<strong>in</strong>ente.<br />

FISCHER<br />

Ratzfatz<br />

Wilhelmsburg | Rauris www.fischer-entsorgung.at<br />

Kommunal: Technologie<br />

stehen, sich die Kosten nicht<br />

rechnen, die nötigen Security-,<br />

Legal-, Compliance- o<strong>der</strong> Performance-Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

nicht erfüllt<br />

werden können o<strong>der</strong> weil<br />

sich Applikationen von Drittherstellern<br />

nicht für die Cloud anpassen<br />

lassen. Trotzdem: E<strong>in</strong><br />

Unternehmen sollte se<strong>in</strong>e Cloud-<br />

Transformation strategisch und<br />

konsequent vorwärts treiben –<br />

nur so können die Vorteile auf<br />

<strong>der</strong> ganzen L<strong>in</strong>ie genutzt werden.<br />

Technologie für hohe<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Viele etablierte Unternehmen<br />

arbeiten an Cloud-Strategien,<br />

um ihren Wettbewerbsvorteil zu<br />

halten o<strong>der</strong> auszubauen. Flexibilität,<br />

Agilität und Elastizität bei<br />

gleichzeitig tiefen Kosten s<strong>in</strong>d<br />

heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> globalisierten Wirtschaft<br />

entscheidend. Die Komb<strong>in</strong>ation<br />

von Cloud Comput<strong>in</strong>g<br />

mit <strong>der</strong> neuen mobilen und wissensbasierten<br />

Arbeitswelt eröffnet<br />

neue Perspektiven für <strong>in</strong>novative<br />

Unternehmen. Für Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

wie die Mobilität <strong>der</strong><br />

Mitarbeitenden, die Verteilung<br />

<strong>der</strong> Abläufe, ihre Gleichzeitigkeit<br />

und Synchronizität, die kollaborativen<br />

Systeme und die<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Kunden müssen<br />

die richtigen Informationen zum<br />

richtigen Zeitpunkt am richtigen<br />

Ort verfügbar se<strong>in</strong>. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn aktuelle und akkurate<br />

Informationen auf allen möglichen<br />

Geräten und <strong>in</strong> allen denkbaren<br />

Situationen benötigt werden,<br />

s<strong>in</strong>d Qualitätssteigerungen,<br />

Effizienzverbesserungen, aber<br />

<strong>auch</strong> neues Bus<strong>in</strong>ess möglich –<br />

Cloud Comput<strong>in</strong>g spielt hierbei<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Rolle.<br />

101


ÖVGW- Ausbildungsprogramme auf Top-Niveau<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser im Zentrum<br />

Nur fachgerecht ausgebildetes<br />

Personal kann den immer<br />

größer werdenden Ansprüchen<br />

im Tr<strong>in</strong>kwassersektor<br />

gerecht werden. Dies<br />

haben Österreichs Wasserversorger<br />

erkannt und setzen<br />

auf die Kompetenz <strong>der</strong><br />

Österreichischen Vere<strong>in</strong>igung<br />

für das Gas- und Wasserfach.<br />

Das ÖVGW-Schulungsprogramm<br />

hat e<strong>in</strong>e<br />

Standardisierung auf bundesweit<br />

e<strong>in</strong>heitlich hohem<br />

Niveau zum Ziel – dem<br />

kommt im sensiblen Bereich<br />

<strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

beson<strong>der</strong>er Stellenwert zu.<br />

Wassermeisterschulungen<br />

und Spezialsem<strong>in</strong>are<br />

Unter den auf die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Versorger abgestimmten<br />

Sem<strong>in</strong>aren s<strong>in</strong>d<br />

die Wassermeisterschulun-<br />

Glasrecycl<strong>in</strong>g: Bislang 114.000 Tonnen gesammelt<br />

Positiver Trend setzt sich fort<br />

Im ersten Halbjahr 2012<br />

wurden <strong>in</strong> Österreich deutlich<br />

über 114.000 Tonnen<br />

Altglas gesammelt. Mit e<strong>in</strong>er<br />

Steigerung von fast 900<br />

Tonnen zum Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres setzt<br />

sich e<strong>in</strong> langjähriger Trend<br />

fort. Die Erfahrung von Austria<br />

Glas Recycl<strong>in</strong>g GmbH<br />

garantiert ideale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

von <strong>der</strong> Sammelstelle<br />

bis zur Wie<strong>der</strong>verwertung.<br />

Dank Zusammenarbeit<br />

mit Partnern aus <strong>der</strong><br />

Entsorgungswirtschaft und<br />

den Kommunen sowie dank<br />

des hohen Umweltenga -<br />

gements <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

werden seit Jahren hervorragende<br />

Recyc l<strong>in</strong>gquoten<br />

von weit über 80 Prozent<br />

erzielt. Dr. Harald Hauke,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Austria<br />

Glas Recycl<strong>in</strong>g: „Mit unseren<br />

Ergebnissen s<strong>in</strong>d wir<br />

ganz vorne dabei. Es ist<br />

„In Österreich ist die Glasrecycl<strong>in</strong>gbereitschaft<br />

hoch”, so Harald<br />

Hauke, AGR-Geschäftsführer.<br />

wichtig, das System trotz<br />

<strong>der</strong> guten Ergebnisse zu<br />

optimieren, um das hohe<br />

Niveau noch zu steigern.“<br />

Information<br />

Austria Glas Recycl<strong>in</strong>g<br />

GmbH, Monika Piber-Maslo<br />

Obere Donaustraße 71<br />

1020 Wien<br />

E-Mail: piber-maslo@agr.at<br />

www.agr.at<br />

E.E.<br />

gen hervorzuheben.<br />

Diese bilden die ideale<br />

Vorbereitung auf das<br />

gemäß Tr<strong>in</strong>kwasserverordnung<br />

als Nachweis<br />

<strong>der</strong> fachgerechten Ausbildung<br />

anerkannte<br />

ÖVGW-Wassermeister-<br />

Zertifikat.<br />

Ebensolche Anerkennung<br />

f<strong>in</strong>den die Sem<strong>in</strong>are,<br />

die das gesamte<br />

Spektrum von Technik<br />

und Hygiene über Wasserverluste<br />

und Leck -<br />

ortung, Sanierung von<br />

Wasserbehältern und<br />

an<strong>der</strong>en Bauwerken bis<br />

h<strong>in</strong> zur effizienten<br />

Führung e<strong>in</strong>es Wasserversorgungsbetriebsabdecken.<br />

Die Schulungs<strong>in</strong>halte<br />

s<strong>in</strong>d stets auf die aktuellenPraxisanfor<strong>der</strong>ungen<br />

abgestimmt.<br />

Entwickelt mit<br />

Blick auf die Natur.<br />

Lexmark entwickelt Lösungen,<br />

die die Umwelt schonen.<br />

Lexmark Produkte zeichnen sich<br />

durch e<strong>in</strong>fache Bedienbarkeit und<br />

hohe Zuverlässigkeit aus – und<br />

bieten <strong>in</strong>novative Funktionen, die<br />

den Verbr<strong>auch</strong> an Druckkassetten<br />

m<strong>in</strong>imieren und zudem Energie<br />

und Papier sparen.<br />

Erfahren Sie mehr über unsere maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />

Angebote für Behörden. Sie erreichen uns persönlich<br />

unter Telefon (01) 797 32 0 o<strong>der</strong> per E-Mail an:<br />

<strong>in</strong>fo@lexmark-partner.at<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 103<br />

Lexmark Drucklösungen s<strong>in</strong>d ausgezeichnet –<br />

mit bereits 114 Blauen Engeln*<br />

*RAL UZ-122, Ausgabe Mai 2009, Stand: 26.04.2012. Details unter<br />

www.blauer-engel.de.<br />

www.lexmark.com<br />

Symposien und Kongresse<br />

Die von <strong>der</strong> ÖVGW organisierten<br />

Symposien, Tagungen<br />

und Kongresse s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

weiterer Beitrag, um im<br />

Fachbereich up-to-date zu<br />

bleiben. Sie bilden exzellente<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für<br />

Erfahrungsaustausch und<br />

Diskussion.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Pluspunkt: Bei<br />

allen Schulungen und Veranstaltungen<br />

gelten reduzierte<br />

Teilnehmergebühren<br />

für ÖVGW-Mitglie<strong>der</strong>!<br />

Information<br />

ÖVGW – Österreichische<br />

Vere<strong>in</strong>igung für das Gasund<br />

Wasserfach<br />

Tel.: 01/513 15 88<br />

E-Mail: office@ovgw.at<br />

Web: www.ovgw.at<br />

Die Kompetenz <strong>der</strong> ÖVGW ist gefragt. E.E.<br />

Farblaser-Multifunktionslösung<br />

Lexmark X792dtme<br />

1 31.05.12 09:37


104 Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Wettbewerbsfähige Geme<strong>in</strong>den nach dem Sparpaket<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> kommunalen<br />

F<strong>in</strong>anzierungen<br />

Geme<strong>in</strong>den werden durch die ökonomischen Entwicklungen vor große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Unabhängig von <strong>der</strong> wirtschaftlichen Si-<br />

tuation ist es wichtig, Investitionen zu tätigen, um für e<strong>in</strong>e gesicherte<br />

Zukunft zu sorgen. Bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von öffentlicher Infrastruktur<br />

nutzen immer mehr Geme<strong>in</strong>den Public-Private-Partnerships (PPP).<br />

Entscheidend für die Qualität<br />

<strong>der</strong> Kommune als Standort und<br />

die Akzeptanz durch qualifizierte<br />

und spezialisierte Arbeitskräfte<br />

ist es, <strong>in</strong>nerhalb des Geme<strong>in</strong>degebietes<br />

e<strong>in</strong>e Ausgewogenheit<br />

<strong>der</strong> Faktoren Wohnen, Arbeiten,<br />

Versorgen und Erholen zu schaffen.<br />

Investitionen <strong>in</strong> neue Feuerwehr-<br />

o<strong>der</strong> Amtshäuser, öffentliche<br />

Beleuchtungen, e- Mobility,<br />

Mautsysteme wie etwa City<br />

Maut Modelle, öffentliche Parkraumbewirtschaftung<br />

o<strong>der</strong> Parkgaragen<br />

(zum Beispiel Park +<br />

Ride Modelle) s<strong>in</strong>d Schritte <strong>in</strong><br />

diese Richtung.<br />

Bei <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von öffentlicher<br />

Infrastruktur nutzen immer<br />

mehr Geme<strong>in</strong>den Public-<br />

Private-Partnerships (PPP) und<br />

erhöhen dadurch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ihres Standortes.<br />

PPP ist e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand<br />

und e<strong>in</strong>em privaten Unternehmen<br />

bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und/o<strong>der</strong> dem Betrieb e<strong>in</strong>es Infrastrukturprojektes.<br />

Im Gegensatz<br />

zu e<strong>in</strong>er öffentlichen Beschaffung<br />

von Infrastruktur, bei<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige Risiken beim Auftraggeber<br />

verbleiben, f<strong>in</strong>det bei PPP<br />

e<strong>in</strong>e Risikoverschiebung h<strong>in</strong><br />

zum privaten Partner statt.<br />

PPP ermöglicht Projekte<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> PPP-Struktur können<br />

oftmals Projekte mit hohen<br />

Investitionskosten trotzdem realisiert<br />

werden, da die Zahlungen<br />

<strong>der</strong> Projektkosten über die ge-<br />

Investitionen machen die Geme<strong>in</strong>de attraktiv.<br />

samte Projektlaufzeit verteilt<br />

werden und zudem Maastrichtneutral<br />

gestaltet werden können.<br />

Bevor aber die Entscheidung<br />

über die Art <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung<br />

fällt, sollte die öffentliche<br />

Hand mit Hilfe e<strong>in</strong>es erfahrenen<br />

Beraters evaluieren, welche<br />

Struktur für welches Projekt die<br />

s<strong>in</strong>nvollste und kostengünstigste<br />

ist. Grundsätzlich kann gesagt<br />

werden, dass sich Projekte, die<br />

wirtschaftlich s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d, d. h.<br />

sich selbst durch Generierung<br />

von genügend E<strong>in</strong>nahmen erhalten,<br />

gut als PPP-Projekte eignen.<br />

Für die F<strong>in</strong>anzierung von Sozialer<br />

Infrastruktur wie Alters- und<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen, Krankenhäusern,<br />

Verwaltungsgebäuden<br />

o<strong>der</strong> Feuerwehrhäusern eignet<br />

sich neben PPP <strong>auch</strong> Immobilienleas<strong>in</strong>g.<br />

Vorteile <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierungsvariante<br />

3 Die Erste Group Immorent<br />

bietet schon seit vielen Jahren<br />

aufgrund ihres Know-how’s zusätzliche<br />

Leistungen an, wie etwa<br />

die optimale Strukturierung<br />

des Geschäftsfalles o<strong>der</strong> diverser<br />

Baudienstleistungen, wie begleitende<br />

Baukontrolle, Projektsteuerung<br />

und <strong>der</strong>gleichen.<br />

3 Auch für die re<strong>in</strong>e Umf<strong>in</strong>anzierung<br />

bestehen<strong>der</strong> Projekte<br />

gibt es spezielle Modelle ohne<br />

steuerliche Nebenkosten.<br />

3 F<strong>in</strong>anziert die Kommune das<br />

Gebäude nicht über Kredit, son<strong>der</strong>n<br />

über Leas<strong>in</strong>g, wird <strong>der</strong> Verschuldungsgrad<br />

lt. Maastricht<br />

nicht sofort belastet.<br />

3 Weiterh<strong>in</strong> möglich ist e<strong>in</strong> Vorsteuerabzug<br />

für Leas<strong>in</strong>g im Pflege-<br />

und Gesundheitsbereich.<br />

Information<br />

Erste Group Immorent<br />

Mag. Brigitte Bruckmüller<br />

Tel.: 050100-27261<br />

E-Mail: brigitte.bruckmueller @<br />

immorent.com<br />

www.erstegroupimmorent.at<br />

Erste Group Bank AG<br />

Dr. Werner Weihs-Raabl<br />

Leiter Infrastruktur- und PPP-<br />

F<strong>in</strong>anzierungen<br />

Tel.: 05100-18010<br />

E-Mail: werner.weihs-raabl@<br />

erstegroup.com<br />

E.E.


Aktionsplan 2012 stellt Weichen für Zukunft <strong>der</strong> nachhaltigen Energie<br />

Sauber, sicher, verantwortungsbewusst<br />

Mit ihrem 2012 präsentierten<br />

Aktionsplan skizziert<br />

Oesterreichs Energie die<br />

nächsten Schritte auf dem<br />

Weg <strong>in</strong> die Energiezukunft.<br />

16,3 Milliarden Euro umfasst<br />

das Investitionsvolumen,<br />

mit dem die österreichische<br />

E-Wirtschaft <strong>in</strong><br />

die nachhaltige Energiezukunft<br />

starten will. Die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

s<strong>in</strong>d immens:<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Netze<br />

und Produktionsanlagen<br />

muss vorangetrieben werden,<br />

die erneuerbaren Energieträger<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das System<br />

zu <strong>in</strong>tegrieren und die Versorgungssicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

Die nötigen<br />

Schritte s<strong>in</strong>d die Nutzung<br />

verfügbarer Erzeugungspotenziale,<br />

die Schaffung zusätzlicherSpeicherkapazitäten<br />

und <strong>auch</strong> <strong>der</strong> forcierte<br />

Ausbau <strong>der</strong> Stromnetze.<br />

Wählen Sie<br />

Die E-Wirtschaft steht vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen auf dem Weg<br />

<strong>in</strong> die Energiezukunft.<br />

Dafür br<strong>auch</strong>t es:<br />

3 E<strong>in</strong>en nationalen Schulterschluss(Gebietskörperschaften,<br />

Politik und E-Wirtschaft)<br />

und das allgeme<strong>in</strong>e<br />

Bekenntnis zu heimischen<br />

Infrastrukturprojekten.<br />

3 Die Umsetzung <strong>der</strong> Energiestrategie<br />

und <strong>der</strong>en Po-<br />

gesicherte Qualität<br />

Nähere Informationen:<br />

01.798 16 01-150<br />

www.gris.at<br />

GRIS Güteschutzverband Rohre im Siedlungswasserbau · Arsenal · Objekt 213 · 1030 Wien · <strong>in</strong>fo@gris.at<br />

tenziale.<br />

3 Hohe Investitionen <strong>in</strong> die<br />

Netze.<br />

3 E<strong>in</strong>en Katalog prioritärer<br />

Energieprojekte mit Transparenz<br />

und Leistbarkeit für<br />

Konsumenten.<br />

3 Die Beschleunigung von<br />

Genehmigungsverfahren<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 105<br />

Foto: Oesterreich Energie/ Christian Fischer<br />

für Projekte, die zur Zielerreichung<br />

„positive Strombilanz<br />

durch Erhöhung <strong>der</strong><br />

Eigenerzeugung & Effizienz“<br />

führen.<br />

3 Die Schaffung und Absicherung<br />

von Investitionsbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Netzbetreiber.<br />

3 Aufklärung und Kommunikation<br />

mit <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Information<br />

Informationen zu Oesterreichs<br />

Energie sowie den<br />

Aktionsplan als Down -<br />

load f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />

www.oesterreichsenergie.at<br />

… mit dem<br />

GRIS-Gütezeichen<br />

Die Errichtung von Rohrnetzen im kommunalen<br />

Siedlungswasserbau gehört zu den kosten<strong>in</strong>tensivsten<br />

Investitionen, die Geme<strong>in</strong>den zu tätigen<br />

haben.<br />

Die GRIS-Gütevorschriften tragen dazu bei, dass<br />

diese Mittel gut e<strong>in</strong>gesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

• Für zuverlässige Rohre. Auf höchstem Niveau.<br />

• Für ökonomisch und ökologisch nachhaltige<br />

Anlagen.<br />

• Für die Erhaltung <strong>der</strong> hohen Qualität<br />

im österreichischen Siedlungswasserbau.<br />

GRIS –<br />

höchstes Qualitätsniveau · zuverlässiger Service<br />

E.E.


106<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

WISAG: E<strong>in</strong> zuverlässiger Partner mit langjähriger Erfahrung<br />

Facility Management für Geme<strong>in</strong>den<br />

Die WISAG bietet als e<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> führenden Facility-<br />

Dienstleister maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösungen für Geme<strong>in</strong>den<br />

an. Das Angebot reicht<br />

von <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung über Sicherheitsdienste<br />

bis h<strong>in</strong> zur<br />

Gebäudetechnik. Auf <strong>der</strong><br />

Kommunalmesse 2012 <strong>in</strong><br />

Tulln präsentierte sich <strong>der</strong><br />

Facility Manager erstmalig<br />

Österreichs Geme<strong>in</strong>den.<br />

Erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit<br />

Das Hauptaugenmerk am<br />

WISAG-Stand lag auf dem<br />

Referenzprojekt Admont.<br />

Mit <strong>der</strong> obersteirischen<br />

Geme<strong>in</strong>de besteht seit Jahren<br />

e<strong>in</strong>e sehr erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit, bei <strong>der</strong><br />

die ausgelagerten Re<strong>in</strong>igungsdienste<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

e<strong>in</strong>e beträchtliche Kostener-<br />

WISAG ist seit über 15 Jahren <strong>in</strong><br />

Österreich erfolgreich tätig.<br />

sparnis gebracht haben.<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s jetzt gilt es<br />

für viele Geme<strong>in</strong>den<br />

kosteneffektiv zu agieren<br />

und sich auf das Kerngeschäft<br />

zu konzentrieren.<br />

Zudem setzt <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>i-<br />

gungsprofi auf Mitarbeiter<br />

aus <strong>der</strong> Region und sichert<br />

somit Arbeitsplätze. In Admont<br />

s<strong>in</strong>d 25 Mitarbeiter<br />

für die WISAG im E<strong>in</strong>satz.<br />

Langjährige Erfahrung<br />

Seit 1995 im österreichischen<br />

Markt tätig, beschäftigt<br />

die WISAG rund 1000<br />

Für Geme<strong>in</strong>den entsteht ke<strong>in</strong> zusätzlicher Verwaltungsaufwand<br />

GIS-Formulare im Geme<strong>in</strong>deamt<br />

In den meisten Geme<strong>in</strong>den<br />

und den Wiener Bezirksämtern<br />

s<strong>in</strong>d die Formulare <strong>der</strong><br />

GIS Gebühren Info Service<br />

GmbH, die für die E<strong>in</strong>hebung<br />

<strong>der</strong> Rundfunkgebühren<br />

verantwortlich ist,<br />

erhältlich. E<strong>in</strong> Service, <strong>der</strong><br />

von vielen Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

wird und auf <strong>der</strong><br />

Service-L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> Ämter<br />

liegt, erste Anlaufstelle für<br />

Bürgeranliegen zu se<strong>in</strong>.<br />

Der GIS-Aufsteller mit den<br />

Formularen <strong>in</strong> den Amts -<br />

räumlichkeiten erspart dem<br />

Bürger also e<strong>in</strong>en Weg und<br />

somit Zeit. Die von den Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>in</strong> dankenswerter<br />

Weise e<strong>in</strong>geräumte – und<br />

vom Österreichischen Geme<strong>in</strong>debund<br />

unterstützte –<br />

Serviceleistung bezieht sich<br />

ausschließlich auf die Auflage<br />

<strong>der</strong> Formulare, damit für<br />

die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher Zugang zu<br />

den Vordrucken ermöglicht<br />

wird. Ke<strong>in</strong>esfalls soll den<br />

Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong> zusätzlicher<br />

Verwaltungsaufwand für <strong>in</strong>dividuelleBeratungsleistungen<br />

entstehen. Denn dafür<br />

steht die GIS zur Verfügung<br />

Der GIS-Aufsteller mit den Gebühren-Formularen<br />

bef<strong>in</strong>det<br />

sich <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>deämtern.<br />

– mit dem Internet-Auftritt<br />

(www.gis.at), e<strong>in</strong>er Service-<br />

Hotl<strong>in</strong>e (0810 00 10 80),<br />

e<strong>in</strong>er E-Mail-Kontaktadresse<br />

(kundenservice@gis.at),<br />

bzw. <strong>der</strong> Postadresse (Postfach<br />

1000, 1051 Wien) sowie<br />

Service-Zentren <strong>in</strong><br />

Wien, Graz, L<strong>in</strong>z und Innsbruck<br />

für die persönliche<br />

Mitarbeiter. Die angebotenen<br />

Dienstleistungen s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> fünf Bereiche unterteilt:<br />

Facility Management, Gebäude-<br />

und Betriebstechnik,<br />

Re<strong>in</strong>igung, Sicherheit und<br />

Inhouse-Logistik. Abgesehen<br />

vom Wiener Hauptsitz<br />

gibt es weitere Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

<strong>in</strong> Innsbruck, Salzburg,<br />

Graz und L<strong>in</strong>z.<br />

Information<br />

WISAG Service Hold<strong>in</strong>g<br />

Austria GmbH<br />

Landstraße Hauptstraße<br />

99/3a<br />

A-1030 Wien<br />

Tel.: +43 1 7136920-11<br />

Fax: +43 1 7136920-2<br />

www.wisag.at<br />

Kundenberatung. Auch<br />

ist nicht vorgesehen,<br />

dass die Geme<strong>in</strong>de die<br />

Formulare entgegennimmt.<br />

Mit den Rückversandkuverts<br />

<strong>in</strong> den<br />

GIS-Aufstellern können<br />

Anträge und Formulare<br />

bequem von den Bürgern<br />

bestellt werden.<br />

Information<br />

GIS – Gebühren<br />

Info Service GmbH.<br />

Dr. Herbert Denk,<br />

Ltg. Market<strong>in</strong>g<br />

Tel.: 05 0200 – 147<br />

E-Mail: herbert.denk@<br />

gis.at<br />

www.gis.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Post Partner ermöglichen e<strong>in</strong>e direkte Versorgung des ländlichen Raumes<br />

CONTAINEX - <strong>der</strong> führende Anbieter<br />

für mobile K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Schulen!<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 107<br />

Neues Filialnetz <strong>der</strong> Post: E<strong>in</strong>e Zwischenbilanz<br />

Das Ziel, <strong>in</strong> ganz Österreich<br />

an 2000 Standorten Post-<br />

Geschäftsstellen zu betreiben,<br />

rückt für die Post immer<br />

näher.<br />

Zu den <strong>der</strong>zeit rund 600 eigenbetriebenen<br />

Filialen, die<br />

die Post schon größtenteils<br />

geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> BAWAG<br />

P.S.K. führt, kommen bereits<br />

etwa 1300 Post Partner<br />

aus den verschiedensten<br />

Branchen. Wobei mehr als<br />

15 Prozent <strong>der</strong> Partnerstellen<br />

von Geme<strong>in</strong>den betrieben<br />

werden.<br />

Post-Vorstandsdirektor Walter<br />

Hitziger zeigt sich zufrieden,<br />

dass <strong>auch</strong> noch immer<br />

neue Geme<strong>in</strong>den mit<br />

Post Partnern versorgt werden,<br />

die bisher über ke<strong>in</strong>e<br />

eigene Postgeschäftsstelle<br />

verfügten: „Wir wollen<br />

möglichst nah am Kunden<br />

se<strong>in</strong> und ihnen geme<strong>in</strong>sam<br />

mit unseren Partnern, etwa<br />

<strong>der</strong> BAWAG P.S.K. o<strong>der</strong> <strong>auch</strong><br />

A1, die besten Angebote<br />

machen. Und mit unserer<br />

neuen Struktur gel<strong>in</strong>gt das.<br />

Durch die Post Partner ist<br />

<strong>auch</strong> die direkte Versorgung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung im<br />

ländlichen Raum<br />

gesichert.<br />

Walter Hitziger,<br />

Post-Vorstandsdirektor<br />

In den geme<strong>in</strong>samen Bankund<br />

Postfilialen gibt es<br />

nicht nur das gesamte<br />

Dienstleistungsangebot <strong>der</strong><br />

Post, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> die Telekom-Produktpalette<br />

sowie<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl an Produkten<br />

rund um den Versand.<br />

Dazu jetzt <strong>auch</strong> noch das<br />

komplette Spektrum <strong>der</strong><br />

Bankdienste, und das zu<br />

unvergleichbaren Öffnungszeiten.<br />

Durch die Post Part-<br />

Post Partner gibt es momentan<br />

<strong>in</strong> 193 Geme<strong>in</strong>den. E.E.<br />

AT-2355 Wiener Neudorf, IZ-NÖ-Süd, Straße 14<br />

Tel.: +43 2236 601, E-Mail: ctx@conta<strong>in</strong>ex.com<br />

www.conta<strong>in</strong>ex.com<br />

CONTAINEX - e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

<strong>der</strong> LKW WALTER-Gruppe, ist <strong>der</strong><br />

führende Anbieter für Conta<strong>in</strong>er<br />

und mobile Raumsysteme.<br />

Das Produktprogramm<br />

umfasst:<br />

Büroconta<strong>in</strong>er<br />

Sanitärconta<strong>in</strong>er<br />

Lagerconta<strong>in</strong>er<br />

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Ihre Vorteile:<br />

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Leistungsverhältnis<br />

Beratung vor Ort<br />

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ner, die direkt <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

die Postdienste<br />

anbieten, oft bis spät am<br />

Abend und <strong>auch</strong> am Samstag,<br />

ist <strong>auch</strong> die direkte Versorgung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung<br />

im ländlichen Raum gesichert.<br />

Oft werden die ja<br />

<strong>auch</strong> direkt durch die Geme<strong>in</strong>den<br />

betrieben, die<br />

dafür <strong>in</strong> Umfragen <strong>auch</strong><br />

sehr geschätzt werden.“<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit<br />

österreichweit 193 Geme<strong>in</strong>den<br />

als Post Partner aktiv,<br />

dazu kommen noch 31 Tourismusverbände,<br />

die diese<br />

Aufgabe übernehmen.<br />

Information<br />

www.post.at


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gs- und Hausnummerntafeln Wan<strong>der</strong>tafeln<br />

biliar Sportplatzausstattung Außenbeleuchtu<br />

nenmasten Büroartikel, Schulbedarf und EDV<br />

nd Verkehr<br />

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für Österreichs<br />

Straßenre<strong>in</strong>igung<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

Verk<br />

n nach <strong>der</strong> StVO H<strong>in</strong>weisschil<strong>der</strong> Straßenbez<br />

bis zu 15% reduziert!<br />

www.kommunalbedarf.at


tion geworden s<strong>in</strong>d.<br />

Laut Rechnungshof haben sie<br />

2011 sogar e<strong>in</strong>en Überschuss<br />

von 0,15 Prozent des BIP o<strong>der</strong><br />

rund 390 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />

E<strong>in</strong>zeln betrachtet gibt<br />

es aber e<strong>in</strong>e Reihe von Geme<strong>in</strong>den,<br />

die sich bis 2017 sehr aktiv<br />

mit dem Thema strukturelles<br />

Defizit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen müssen.<br />

Wie weiß e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de, ob sie<br />

e<strong>in</strong> strukturelles Defizit hat?<br />

Das lässt sich aus dem Rechnungsabschluss<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

herleiten. Das strukturelle Defizit<br />

ist die um den Effekt von<br />

Konjunkturschwankungen bere<strong>in</strong>igte<br />

Neuverschuldung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de.<br />

Etwaige durch <strong>Krise</strong>nzeiten<br />

bed<strong>in</strong>gte Zusatzkosten<br />

werden ebenso herausgerechnet<br />

wie <strong>in</strong> Boomphasen erzielte zusätzliche<br />

E<strong>in</strong>nahmen. Was<br />

bleibt, ist e<strong>in</strong> relativ verlässli-<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 109<br />

Bank Austria ist e<strong>in</strong> fachkundiger und verlässlicher Partner für Geme<strong>in</strong>den<br />

Bremsen ja, aber mit Maß<br />

und Ziel<br />

Ausgaben kürzen, Schulden abbauen, Defizite reduzieren: Das s<strong>in</strong>d die<br />

Hauptaufgaben, die die österreichischen Geme<strong>in</strong>den auf ihrem Budget-<br />

pfad bis 2016 erfüllen müssen. Die Bank Austria begleitet mit sachkun-<br />

diger Beratung, dem „KommunalForum“ und ihren bewährten Praxis-<br />

planern.<br />

Herr Figl, worum geht es bei <strong>der</strong><br />

vielzitierten „Schuldenbremse“?<br />

Mit <strong>der</strong> Schuldenbremse soll das<br />

strukturelle Defizit <strong>in</strong> Österreich<br />

reduziert werden. Im Rahmen<br />

des vom Parlament Anfang Juli<br />

verabschiedeten Stabilitätspakts<br />

s<strong>in</strong>d jetzt nicht nur <strong>der</strong> Bund,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> die Län<strong>der</strong> und<br />

Geme<strong>in</strong>den dazu angehalten,<br />

die öffentliche Verschuldung bis<br />

Ende 2016 schrittweise zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Ab 2017 darf die jährliche<br />

Neuverschuldung nicht<br />

mehr als 0,45 Prozent des österreichischenBrutto<strong>in</strong>landsprodukts<br />

betragen. Die Staatsschulden<br />

müssen auf die Maastricht-Vorgaben<br />

von maximal 60 Prozent des<br />

BIPs zurückgeführt werden.<br />

Geme<strong>in</strong>den müssen ihr<br />

strukturelles Defizit ab 2017<br />

auf maximal 0,1 Prozent<br />

begrenzt halten.<br />

Wolfgang Figl, Leiter Public<br />

Sector, Bank Austria<br />

Was bedeutet das für die Geme<strong>in</strong>den?<br />

Sie müssen ihr strukturelles Defizit<br />

ab 2017 auf maximal 0,1<br />

Prozent begrenzt halten. Da<br />

könnte man jetzt me<strong>in</strong>en, dass<br />

das nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

ist, weil die Geme<strong>in</strong>den<br />

ohneh<strong>in</strong> seit 2010 auf<br />

<strong>der</strong> Schuldenbremse stehen und<br />

damit zum Sparmeister <strong>der</strong> Na-<br />

Budgetpfad von Bund, Län<strong>der</strong>n und Geme<strong>in</strong>den 2011–<br />

2016. Zulässige Neuverschuldung <strong>in</strong> Prozent des BIP.<br />

Quelle: Bericht über die öffentlichen F<strong>in</strong>anzen 2011/<br />

Staatsschuldenausschuss.<br />

cher Indikator für die Gesundheit<br />

des Geme<strong>in</strong>dehaushalts. Er<br />

gibt Auskunft darüber, ob die<br />

Neuverschuldung nur dank zusätzlicher<br />

Steuere<strong>in</strong>nahmen gesunken<br />

ist o<strong>der</strong> ob tatsächlich<br />

Strukturreformen h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Defizitreduktion<br />

stehen.<br />

E<strong>in</strong>e Rechenaufgabe für Spezia -<br />

listen?<br />

Ke<strong>in</strong>eswegs. Wir s<strong>in</strong>d gerade dabei,<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />

KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung<br />

e<strong>in</strong>en Praxisplaner zu<br />

entwickeln, <strong>der</strong> genau diese<br />

Herleitung auf e<strong>in</strong>fache Art und<br />

Weise ermöglicht. Dieser neue<br />

Praxisplaner – mittlerweile <strong>der</strong><br />

sechste <strong>in</strong> unserer Reihe <strong>der</strong> Praxisplaner<br />

– wird im Rahmen <strong>der</strong><br />

KommunalForen <strong>der</strong> Bank Austria<br />

Mitte Oktober vorgestellt.<br />

Bei diesen Veranstaltungen haben<br />

Geme<strong>in</strong>devertreter<strong>in</strong>nen<br />

und Geme<strong>in</strong>devertreter die<br />

Möglichkeit, sich zu strukturverbessernden<br />

Maßnahmen auszutauschen<br />

und beraten zu lassen.<br />

Wichtige Term<strong>in</strong>e –<br />

nicht versäumen<br />

Auch heuer veranstaltet die<br />

Bank Austria <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit dem Städtebund, dem<br />

Geme<strong>in</strong>debund und dem<br />

KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung<br />

ihr „Kommunal-Forum“.<br />

Es f<strong>in</strong>det am<br />

15. 10. 2012 <strong>in</strong> Innsbruck<br />

und am 18. 10. 2012 <strong>in</strong><br />

St. Pölten statt. Nähere Infos<br />

gibt es bei den Geme<strong>in</strong>debetreuer/<strong>in</strong>nen<br />

bzw. auf<br />

publicsector.bankaustria.at<br />

o<strong>der</strong> unter<br />

Tel.: 05 05 05-41691.<br />

Nähere Infos zu den Praxisplanern<br />

<strong>der</strong> Bank Austria<br />

f<strong>in</strong>den Sie hier:<br />

www.praxisplaner.at.<br />

E.E.


Das Das Hotel Hotel im im Jagdschloss-Stil Jagdschloss-Stil wurde im Jahr 1881 von Carl Sacher , , Sohn Sohn des des „Sacher „Sacher tor tenerf<strong>in</strong> tenerf<strong>in</strong>-<br />

<strong>der</strong>s“, eröffnet. Stilgerecht revitalisier revitalisiert<br />

vermittelt<br />

mittelt das 4*-Hotel heute e<strong>in</strong>e kultivier<br />

te Atmosphäre<br />

zwischen T radition und Mo<strong>der</strong>ne.<br />

Die Gäste des<br />

Hotel Sacher Baden genießen zeitgemäßen<br />

Komfor t und herzliche Gastfreundschaft <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe zu W<br />

ien.<br />

Aufwendig renovierte<br />

Räumlichkeiten laden zum<br />

Verweilen<br />

e<strong>in</strong> und bieten e<strong>in</strong> angenehmes<br />

Ambiente Ambiente sowohl sowohl für für Geschäftsreisende Geschäftsreisende als als <strong>auch</strong> <strong>auch</strong> für für den den anspruchsvollen anspruchsvollen privat privat reisenden reisenden Gast.<br />

Gast.<br />

36 stilvolle Zimmer und vier luxuriöse Suiten verb<strong>in</strong>den Gemütlichkeit<br />

mit Chic und umfassend<br />

ausgestattete Sem<strong>in</strong>arräume bieten e<strong>in</strong>en mo<strong>der</strong><br />

nen Rahmen für Meet<strong>in</strong>gs und TTagungen.<br />

agu agungen.<br />

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Suiten:<br />

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Kommunalmesse 2012 & Roadshow „Kommunale Beleuchtung“<br />

Philips Licht: Schwerpunkt<br />

kommunale Beleuchtung<br />

Ab 2015 muss die gesamte Straßenbeleuchtung auf energiesparende<br />

Lösungen umgestellt se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e EU-Richtl<strong>in</strong>ie verbietet ab 2015 das<br />

Inverkehrbr<strong>in</strong>gen von Quecksilberdampflampen (HME/HPL) EU-weit.<br />

Philips Licht nutzte die Kommunalmesse <strong>in</strong> Tulln, um über die Vorteile<br />

e<strong>in</strong>er energieeffizienten Beleuchtungsanlage zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Grafenwörth konnte dank energiesparen<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung den Energieverbr<strong>auch</strong> um<br />

70 Prozent senken.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de Grafenwörth (Bezirk<br />

Tulln) hat ihre Straßen bereits<br />

vollständig auf energieeffiziente<br />

LED-Technologie umgestellt<br />

und ist damit Vorreiter-Geme<strong>in</strong>de<br />

österreichweit. „Durch<br />

die Gesamtsanierung konnten<br />

die Marktgeme<strong>in</strong>de Grafenwörth<br />

und die fünf umliegenden<br />

Katastralgeme<strong>in</strong>den ihren Energieverbr<strong>auch</strong><br />

um mehr als 70<br />

Prozent auf rund 130.000 kWh<br />

pro Jahr senken und entsprechend<br />

CO 2 e<strong>in</strong>sparen“, weiß<br />

Norbert Kolowrat, Leiter Außenbeleuchtung<br />

Philips Licht Österreich.<br />

Die lange Lebensdauer<br />

<strong>der</strong> LED von bis zu 60.000 Stun-<br />

Auch Spitzenpolitiker wie Bundespräsident He<strong>in</strong>z Fischer, Staatssekretär Sebastian<br />

Kurz, Geme<strong>in</strong>debund-Präsident Helmut Mödlhammer sowie <strong>der</strong> Grafenwörther<br />

Bürgermeister Alfred Riedl zeigten bei <strong>der</strong> Kommunalmesse am<br />

Stand von Philips Licht reges Interesse am Thema kommunale Beleuchtung.<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 111<br />

den und das durchgehend modulare<br />

Leuchtenkonzept bieten<br />

zudem e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Wartungs<br />

<strong>in</strong>tensität bei hoher Anlageneffizienz.<br />

Dank des klassischen Designs<br />

und <strong>der</strong> klaren L<strong>in</strong>ienführung<br />

tragen die neuen<br />

Leuchten <strong>auch</strong> tagsüber zu e<strong>in</strong>em<br />

harmonischen Stadtbild<br />

bei.<br />

Roadshow „Kommunale<br />

Beleuchtung“<br />

Neugierig geworden? Im Oktober<br />

startet die dritte Roadshow<br />

zum Thema kommunale Beleuchtung<br />

des FEEI – des Fachverbandes<br />

<strong>der</strong> Elektro- und<br />

Elektronik<strong>in</strong>dustrie, des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes<br />

und <strong>der</strong> Kommunalkredit Austria.<br />

Die diesjährige Veranstaltungsreihe<br />

zeigt Möglichkeiten<br />

und Qualitätskriterien beim<br />

Technologietausch und fokussiert<br />

auf die praktische Umsetzung<br />

von Lichtprojekten (Bestandsanalysen,Ausschreibungen,<br />

Bewertungen, E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung, F<strong>in</strong>anzierungsvarianten,<br />

För<strong>der</strong>ungszugänge).<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

3 Dienstag, 9. Oktober –<br />

Innsbruck<br />

3 Mittwoch, 10. Oktober –<br />

Salzburg<br />

3 Donnerstag, 11. Oktober –<br />

L<strong>in</strong>z<br />

3 Dienstag, 16. Oktober –<br />

St. Pölten<br />

3 Mittwoch, 17. Oktober – Graz<br />

3 Donnerstag, 18. Oktober –<br />

Klagenfurt<br />

E.E.


112<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info<br />

Kolumne: Pitters Kommunaltrend<br />

Die Geme<strong>in</strong>de als Marke<br />

Worte und Begriffe spiegeln<br />

den aktuellen Zeitgeist wi<strong>der</strong>,<br />

sie prägen unsere E<strong>in</strong>stellungen<br />

zu gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen. Internationalisierung<br />

und Weltbürgertum<br />

galten dabei lange<br />

als vielversprechende<br />

Trends. Indessen sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong><br />

unserer globalisierten Welt<br />

die Grenze dieses<br />

Hypes erreicht<br />

und die Problematik<br />

enthüllt.<br />

Dementsprechend<br />

gew<strong>in</strong>nen regionale<br />

Perspektiven<br />

zunehmend an<br />

Bedeutung und<br />

bieten die Grundlage<br />

von<br />

sozialen Bewegungen<br />

und wirtschaftlicherEntwicklung.Globa-<br />

Dr. Harald Pitters ist<br />

Trendexperte und<br />

Kommunal forscher.<br />

E-Mail:office@<br />

pitters.at<br />

www.pitters.at<br />

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Informationen und Anmeldung unter<br />

www.newmobilityforum.at<br />

lisierung, die Verb<strong>in</strong>dung<br />

globaler und lokaler Tendenzen,<br />

bezeichnet diese Modalität.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den stehen bei<br />

ihren Aktivitäten zweifelsohne<br />

vor <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />

ihre Rolle im Europa <strong>der</strong> Regionen<br />

zu erkennen und neu<br />

zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

Mittels „Kommunalbrand<strong>in</strong>g“<br />

–<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de als<br />

Marke – kann e<strong>in</strong>eNeupositionierung<br />

erfolgreich<br />

umgesetzt werden.<br />

Die bewusste<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> eigenen<br />

Identität, den<br />

Stärken und<br />

Schwächen <strong>der</strong> jeweiligenGeme<strong>in</strong>den<br />

bildet dabei<br />

ANMELDESCHLUSS:<br />

9. OKTOBER 2012!<br />

Die Geme<strong>in</strong>de als Marke<br />

heißt Chancen und Nischen<br />

zu erkennen.<br />

die Grundlage für konkrete<br />

Maßnahmen.<br />

Dazu zeigen die jüngsten Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er Pitters℗<br />

Trend expert-Umfrage, dass<br />

73 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

ihre Heimatgeme<strong>in</strong>de als potenzielle<br />

Marke im globalen<br />

Markenwettbewerb sehen.<br />

Die Vergangenheit, die Gegenwart<br />

und die Zukunft<br />

unter e<strong>in</strong>en Hut zu br<strong>in</strong>gen,<br />

neue Herausfor<strong>der</strong>ungen an-<br />

zunehmen und <strong>der</strong><br />

eigenen Geme<strong>in</strong>de<br />

das Gefühl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zigartigkeitentgegenzubr<strong>in</strong>gen,bedeutet<br />

<strong>auch</strong> die Aufrechterhaltung<br />

von<br />

Identität. Die Geme<strong>in</strong>de<br />

als Marke<br />

heißt dabei nicht etwa<br />

e<strong>in</strong>e Maske aufzusetzen<br />

und e<strong>in</strong>e<br />

Rolle zu spielen, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr Chancen und Nischen<br />

erkennen, als verlässlicher<br />

Partner agieren und<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Umfeld bieten.<br />

Unabhängig vom Angebot,<br />

ob als Tourismusregion,<br />

Industriegebiet, Kulturstätte<br />

o<strong>der</strong> Bildungszentrum, es<br />

liegt an Österreichs Geme<strong>in</strong>den,<br />

sich zu behaupten und<br />

als Marke gesehen zu werden.<br />

SCHWERPUNKTE 2012<br />

��������������� | Alternative Formen <strong>der</strong> Energiegew<strong>in</strong>nung<br />

�������������������Energie- und Speichersysteme<br />

������������������Städte <strong>der</strong> Zukunft<br />

����������������Elektromobilitätskonzepte<br />

18 hochkarätige Experten aus Europa, USA und Ch<strong>in</strong>a<br />

versammeln sich beim 4. Internationalen Fachkongress<br />

für alternative Mobilitäts- und Energieformen.<br />

Zielgruppen:<br />

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Umwelt, Stadtentwicklung, Fahrzeugtechnik<br />

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PwC-Kolumne<br />

Investitionen <strong>in</strong> kommunale Beleuchtung<br />

E<strong>in</strong> Licht am Ende des<br />

Tunnels<br />

In <strong>Zeiten</strong> knapper Ressourcen<br />

werden von vielen Kommunen<br />

geplante Investitionen verschoben<br />

o<strong>der</strong> gänzlich abgesagt.<br />

Nicht selten betreffen die Inves -<br />

titionen aber Verbesserungen<br />

o<strong>der</strong> Erneuerungen <strong>in</strong> die Sicherheit.<br />

Praktisches Beispiel ist<br />

die Beleuchtung von öffentlichen<br />

Flächen.<br />

Bei <strong>der</strong> kommunalen Beleuchtung<br />

spielen die laufenden Aufwendungen<br />

e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Rolle, denn sie dom<strong>in</strong>ieren gegenüber<br />

<strong>der</strong> Anschaffung.<br />

Der lauter werdende Ruf nach<br />

Nachhaltigkeit und ressourcenschonendem<br />

Umgang mit <strong>der</strong><br />

Umwelt führt darüberh<strong>in</strong>aus zu<br />

erhöhtem Druck auf die Geme<strong>in</strong>den,<br />

die Ortsbeleuchtung<br />

auf neue sparsame Technologien<br />

umzustellen.<br />

Umstellung ist <strong>auch</strong> jetzt<br />

s<strong>in</strong>nvoll<br />

Aber e<strong>in</strong>e Umstellung kostet<br />

Geld, das gerade jetzt – <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong><br />

<strong>der</strong> Wirtschaftskrise und<br />

knapper F<strong>in</strong>anzen – nicht vorhanden<br />

ist.<br />

PwC hat <strong>in</strong> mehreren Projekten<br />

errechnet, dass die Umstellung<br />

<strong>der</strong> Beleuchtung auf öffentlichen<br />

Flächen selbst <strong>in</strong> wirtschaftlich<br />

schwierigen <strong>Zeiten</strong><br />

sehr s<strong>in</strong>nvoll ist. Durch <strong>in</strong>novative<br />

F<strong>in</strong>anzierungsformen wird<br />

<strong>auch</strong> das Budget <strong>der</strong> Kommune<br />

nicht stärker belastet. Die Differenz<br />

auf die niedrigeren Betriebskosten<br />

f<strong>in</strong>anziert nämlich<br />

die Investitionen.<br />

S<strong>in</strong>n und Sicherheit<br />

Die wirtschaftliche S<strong>in</strong>nhaftigkeit<br />

<strong>der</strong> Investition lässt sich somit<br />

errechnen. Und neben den<br />

langfristig wirtschaftlichen Vorteilen<br />

s<strong>in</strong>d diese Projekte <strong>auch</strong><br />

PwC hat <strong>in</strong> mehreren<br />

Projekten errechnet,<br />

dass die Umstellung<br />

selbst <strong>in</strong> wirtschaftlich<br />

schwierigen <strong>Zeiten</strong> s<strong>in</strong>nvoll<br />

ist!<br />

e<strong>in</strong> Dienst an <strong>der</strong> Sicherheit und<br />

an <strong>der</strong> Umwelt <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den.<br />

Und damit <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> Dienst<br />

an den nachfolgenden Generationen.<br />

Information<br />

Mag. Miklós<br />

Révay<br />

Leiter Öffentlicher<br />

Sektor,<br />

PwC Österreich<br />

Erdbergstraße 200,<br />

1030 Wien<br />

Tel.: +43 1 50188 2920<br />

E-Mail:<br />

miklos.revay@at.pwc.com<br />

Web: www.pwc.at<br />

E.E.<br />

Kommunal: Wirtschafts-Info 113


114<br />

Kommunal<br />

Erster Schritt: Geme<strong>in</strong>sames Bezirksleitbild<br />

Eigentum <strong>in</strong> Gefahr?<br />

Streit um Ackerland<br />

<strong>in</strong> Ungarn<br />

EISENSTADT/BUDAPEST<br />

Bis 1994 war es Auslän<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong> Ungarn gestattet, Grund<br />

zu kaufen. Die ungarische<br />

Regierung will nun möglichst<br />

viel Ackerland zurück<br />

haben. Landwirte aus dem<br />

Burgenland, die <strong>in</strong> Ungarn<br />

Fel<strong>der</strong> bewirtschaften,<br />

fühlen sich bedroht und haben<br />

nun Angst, dass ihre Eigentumsrechte<br />

beschnitten<br />

werden können.<br />

CHRONIK<br />

Smartes Kooperationsmodell<br />

<strong>der</strong> Mödl<strong>in</strong>ger Geme<strong>in</strong>den<br />

MÖDLING<br />

Die Geme<strong>in</strong>den im Bezirk<br />

Mödl<strong>in</strong>g haben e<strong>in</strong>e „smarte“<br />

Entscheidung getroffen.<br />

20 Geme<strong>in</strong>den bilden nun<br />

den „Smart District Mödl<strong>in</strong>g“:<br />

Achau, Biebermannsdorf,<br />

Breitenfurt bei Wien,<br />

Brunn am Gebirge, Gaaden,<br />

Gießhübl, Gumpoldskirchen,<br />

Guntramsdorf, Hennersdorf,<br />

H<strong>in</strong>terbrühl, Kaltenleutgeben,<br />

Laab am Walde,<br />

Laxenburg, Maria Enzersdorf,<br />

Mödl<strong>in</strong>g, Münchendorf,<br />

Perchtoldsdorf,<br />

Vösendorf, Wiener Neudorf,<br />

Wienerwald. Die Idee für<br />

den „Smart District“<br />

stammt von Eugen Krammer,<br />

Altbürgermeister von<br />

Gießhübl, <strong>der</strong> die „Vere<strong>in</strong>igung<br />

aller Mödl<strong>in</strong>ger Ge-<br />

me<strong>in</strong>den“ (VaMöG) gegründet<br />

hat. Das Land Nie<strong>der</strong> -<br />

österreich unterstützt dieses<br />

Projekt mit 70.000 Euro. In<br />

e<strong>in</strong>em ersten Schritt wird<br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Bezirksleitbild<br />

erarbeitet, <strong>in</strong> dem<br />

Stärken, Schwächen, Chancen<br />

und Risken abgebildet<br />

werden. Auf dieser Basis<br />

wird e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dliches Kooperationsleitbild<br />

erstellt.<br />

In den Bereichen Verwaltung,<br />

Leben und Wohnen,<br />

Arbeiten, Verkehr, Energie,<br />

Infrastruktur, Kommunikation<br />

und Wirtschaft wird auf<br />

Geme<strong>in</strong>deebene kooperiert.<br />

„Momentan wird beson<strong>der</strong>s<br />

auf den Verkehr, die Energie<br />

und die Verwaltung e<strong>in</strong>gegangen“,<br />

so Eugen Krammer,<br />

„mit Radweg-Projek-<br />

Geme<strong>in</strong>den: Rechnungsabschluss nicht anerkennen<br />

Agrargeme<strong>in</strong>schaft erpresst Geme<strong>in</strong>de<br />

INNSBRUCK/JERZENS<br />

Im Streit zwischen Geme<strong>in</strong>devertretung<br />

und Agrargeme<strong>in</strong>schaften<br />

ist ke<strong>in</strong> Ende<br />

<strong>in</strong> Sicht. Landwirtschaftskammerpräsident<br />

Josef<br />

Hechenberger kritisierte die<br />

Agrargeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong><br />

Jerzens, die den Almabtrieb<br />

absagte, weil die Ge-<br />

DORNBIRN-HATLERDORF<br />

Das H<strong>in</strong> und Her um das<br />

Postamt <strong>in</strong> Dornbirn-Hatlerdorf<br />

dürfe beendet se<strong>in</strong>.<br />

Nachdem es zuerst seitens<br />

<strong>der</strong> Post geheißen hatte,<br />

dass die Post <strong>in</strong> die Dornbirner<br />

Innenstadt verlegt wird,<br />

gab es Proteste. Vizebürgermeister<br />

Mart<strong>in</strong> Ruepp gab<br />

ten, <strong>der</strong> Umstellung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Beleuchtung auf<br />

LED-Lampen und die bezirksweite<br />

Vernetzung <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>dedatenbanken sol-<br />

me<strong>in</strong>de die Rechnungen<br />

nicht unterzeichnen wollte.<br />

Dies sei Erpressung. Die<br />

Geme<strong>in</strong>de folgte wie<strong>der</strong>um<br />

<strong>der</strong> Empfehlung des Geme<strong>in</strong>deverbandes,<br />

die<br />

Rechnungsabschlüsse nicht<br />

anzuerkennen, weil sie fehlerhaft<br />

und unvollständig<br />

waren.<br />

Protest: 16.000 E<strong>in</strong>wohner hätten ke<strong>in</strong>e Post gehabt<br />

Postfiliale wird doch nicht verlegt<br />

Mart<strong>in</strong> Schuster, Bgm. Perchtoldsdorf, Peter Wimmer, Bgm. Laab<br />

im Walde, Eugen Krammer, Projektleiter Smart District Mödl<strong>in</strong>g,<br />

Christian Wöhrleitner, Bgm. Wiener Neudorf, Robert Weber, Vize-<br />

Bgm. Guntramsdorf, und Werner Tippel, Geschäftsführer GVA.<br />

an, von <strong>der</strong> Post darüber<br />

nicht <strong>in</strong>formiert worden zu<br />

se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Postpartner für das<br />

16.000-E<strong>in</strong>wohner-Gebiet<br />

wurde ebenfalls nicht genannt.<br />

Nun soll nach Auskunft<br />

von Bürgermeister<br />

Wolfgang Rümmele die<br />

Postfiliale doch an Ort und<br />

Stelle erhalten bleiben.<br />

len Personal und vor allem<br />

Geld gespart werden.“<br />

„Photovoltaik auf Geme<strong>in</strong>dedächern“<br />

ist das erste<br />

Projekt <strong>der</strong> Initiative.<br />

Ausschreibung<br />

Preis für soziale<br />

Integration<br />

WIEN<br />

Die ERSTE Stiftung schreibt<br />

heuer zum vierten Mal den<br />

Preis für soziale Integration<br />

aus. Se<strong>in</strong> Ziel ist die Wertschätzung<br />

und Anerkennung<br />

von außergewöhnlichen<br />

Leistungen im Bereich<br />

sozialer Integration und ihrer<br />

Unterstützung. Diese<br />

Unterstützung be<strong>in</strong>haltet<br />

u.a. Zugang zu onl<strong>in</strong>e Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

o<strong>der</strong> die Aufnahme <strong>in</strong> das<br />

<strong>in</strong>ternationale Netzwerk<br />

<strong>der</strong> ERSTE Stiftung und <strong>in</strong><br />

die NGO Akademie <strong>der</strong> ER-<br />

STE Stiftung, welche ihnen<br />

Weiterbildungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs ermöglicht.<br />

Infos bei Nicole<br />

Traxler, ERSTE Foundation;<br />

E-Mail: nicole.traxler@<br />

social<strong>in</strong>tegration.org<br />

Web: www.erstestiftung.org<br />

www.social<strong>in</strong>tegration.org<br />

Foto: Eugen Krammer


Strukturreform auf steirisch: Acht Umlandgeme<strong>in</strong>den zu Graz?<br />

Vorort-Steppe<br />

statt Speckgürtel<br />

GRAZ<br />

Wenn es nach <strong>der</strong> steirischen„Reformpartnerschaft“<br />

zwischen Landeshauptmann<br />

Franz Voves<br />

und se<strong>in</strong>em Stellvertreter<br />

Hermann Schützenhöfer<br />

geht, werden 2018 acht<br />

Umlandgeme<strong>in</strong>den mit <strong>der</strong><br />

Stadt Graz zusammengelegt.<br />

Die Bevölkerungszahl<br />

würde von 265.000 auf<br />

296.000 E<strong>in</strong>wohner anwachsen.<br />

Betroffen wären<br />

die Geme<strong>in</strong>den Stattegg,<br />

Hart bei Graz, Raaba,<br />

Grambach, Gössendorf,<br />

Feldkirchen, Seiersberg und<br />

Pirka. Die Bürgermeister<br />

<strong>der</strong> betroffenen Geme<strong>in</strong>den<br />

lehnen e<strong>in</strong>e Zusammenle-<br />

Acht Geme<strong>in</strong>den aus dem Grazer Umland sollen mit Graz fusionieren.<br />

Die Bürgermeister lehnen dies strikt ab.<br />

gung strikt ab. Werner Baumann,<br />

Ortschef von Seiersberg,<br />

führt e<strong>in</strong>e Bürgermeis -<br />

ter<strong>in</strong>itiative an. Die Geme<strong>in</strong>den<br />

befürchten, ihre<br />

Eigenständigkeit zu verlieren<br />

und zu „Vorort-Step-<br />

pen“ zu werden. Unverständnis<br />

herrscht vor allem,<br />

da es den „Speckgürtelgeme<strong>in</strong>den“<br />

um Graz f<strong>in</strong>anziell<br />

gut geht. E<strong>in</strong>kaufscenter<br />

und Betriebe füllen die Geme<strong>in</strong>dekassen.<br />

Größer ist nicht billiger<br />

Kommunal 115<br />

Deutschland und<br />

Österreich e<strong>in</strong>ig<br />

POTSDAM<br />

Durch Zusammenlegung<br />

vergrößerte Kommunen<br />

s<strong>in</strong>d nicht besser, darüber<br />

s<strong>in</strong>d sich die Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

von Österreich und<br />

Deutschland e<strong>in</strong>ig.<br />

Diese Erfahrung machte Rupert<br />

Dworak, Zweiter Vizepräsident<br />

des Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes, bei<br />

se<strong>in</strong>em Arbeitsbesuch <strong>in</strong><br />

Potsdam: „Wir Geme<strong>in</strong>devertreter<br />

haben die Pilgerreise<br />

nach Dänemark gemacht<br />

und mussten feststellen,<br />

dass größer nicht billiger<br />

ist.“ „Diesen Satz kann<br />

ich nur voll unterschreiben“,<br />

me<strong>in</strong>te Karl-Ludwig Böttcher,<br />

Geschäftsführer des<br />

Städte- und Geme<strong>in</strong>debundes<br />

Brandenburg.


116<br />

Kommunal<br />

LINZ<br />

Oberösterreichs Geme<strong>in</strong>den<br />

zahlen überdurchschnittlich<br />

viel für die Spitalsf<strong>in</strong>anzierung.<br />

Die Belastung ist für<br />

Geme<strong>in</strong>den zu groß, so Johann<br />

H<strong>in</strong>gsamer, Präsident<br />

des Oberösterreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debundes. Er stützt<br />

sich auf die Ergebnisse e<strong>in</strong>er<br />

Studie <strong>der</strong> FH Oberösterreich,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> die Gesundheitsf<strong>in</strong>anzierung<br />

<strong>in</strong><br />

Oberösterreich, Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

Tirol und Salzburg<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verglichen<br />

wurde. Demnach<br />

übernehmen die Geme<strong>in</strong>-<br />

CHRONIK<br />

For<strong>der</strong>ung: Entlastung und Mitspracherecht Betten e<strong>in</strong>sparen:<br />

Spitäler belasten<br />

Oberösterreichs<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

VILLACH/SPITTAL AN DER<br />

DRAU/WOLFSBERG<br />

Ab 1. Oktober werden die<br />

Gerichtstage <strong>in</strong> den Bezirksgerichten<br />

Villach, Spittal an<br />

<strong>der</strong> Drau und Wolfsberg ersatzlos<br />

gestrichen. Damit<br />

entfällt die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />

kostenlosen Rechtsberatung<br />

<strong>in</strong> den Bezirken.<br />

Zukünftig wird diese Service -<br />

leistung ausschließlich <strong>in</strong><br />

Klagenfurt angeboten. Aus<br />

Sicht des Kärntner Geme<strong>in</strong>debundes<br />

werden e<strong>in</strong>mal<br />

den <strong>in</strong> Oberösterreich 16,7<br />

Prozent <strong>der</strong> Krankenhauskosten,<br />

was 8,2 Prozent des<br />

Geme<strong>in</strong>debudgets entspricht.<br />

H<strong>in</strong>gsamer for<strong>der</strong>t<br />

e<strong>in</strong>e Entlastung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

und e<strong>in</strong> Mitbestimmungsrecht.<br />

„Ke<strong>in</strong> Problem”<br />

mit e<strong>in</strong>em Mitbestimmungsrecht<br />

hat LH Josef Pühr<strong>in</strong>-<br />

E<strong>in</strong>sparungen auf Kosten <strong>der</strong> ländlichen Bevölkerung: Aus für die<br />

kostenlose Rechtsberatung <strong>in</strong> den Bezirksgerichten Villach, Spittal<br />

an <strong>der</strong> Drau und Wolfsberg.<br />

Kritik: Ländlicher Raum wird vernachlässigt<br />

Schließung dreier Bezirksgerichte<br />

steht bevor<br />

Oberösterreichs Geme<strong>in</strong>den werden zu stark belastet. Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Johann H<strong>in</strong>gsamer for<strong>der</strong>t daher Entlastung und<br />

will, dass Geme<strong>in</strong>den bei Gesundheitsfragen mitreden dürfen.<br />

mehr E<strong>in</strong>sparungen auf Kos -<br />

ten <strong>der</strong> ländlichen Bevölkerung<br />

fortgesetzt. Letztendlich<br />

heißt das, dass zum Beispiel<br />

jemand aus dem Lesachtal<br />

nach Klagenfurt fahren<br />

muss, um kostenlos<br />

Rechtsauskünfte erteilt zu<br />

bekommen o<strong>der</strong> sonst nur<br />

die Möglichkeit hat, e<strong>in</strong>en<br />

Anwalt gegen Bezahlung <strong>in</strong><br />

Anspruch zu nehmen. E<strong>in</strong>mal<br />

mehr wird damit e<strong>in</strong>e<br />

Dienstleistung im ländlichen<br />

Raum gestrichen.<br />

ger. Die Entlastung macht<br />

Pühr<strong>in</strong>ger jedoch von <strong>der</strong><br />

Spitalsreform abhängig.<br />

2013 ist zwar e<strong>in</strong> „Nullwachstum”<br />

vorgesehen und<br />

bis 2015 dürfen die Beiträge<br />

um max. 2,5 Prozent steigen.<br />

2015 muss e<strong>in</strong>e neue<br />

Vere<strong>in</strong>barung geschlossen<br />

werden.<br />

Abgeschafft: Wahlkampfkostenrückerstattung<br />

Weichen für die Wahl gestellt<br />

KLAGENFURT<br />

In Kärnten haben SPÖ, ÖVP<br />

und Grüne im Budgetausschuss<br />

des Landtags die<br />

Wahlkampfkostenrückerstattung<br />

abgeschafft. Die<br />

FPK stimmte gegen den Antrag.<br />

Die Parteien drängten<br />

auf e<strong>in</strong>en schnellen Beschluss,<br />

weil immer noch<br />

nicht feststeht, wann <strong>in</strong><br />

Kärnten gewählt wird. Sollte<br />

es zu e<strong>in</strong>em frühen Ter-<br />

Nom<strong>in</strong>ierung: European Health Award<br />

Gesundheitsprojekte als Vorbild<br />

SALZBURG<br />

Sechs vorbildliche Gesundheitsprojekte<br />

wurden für die<br />

Endauswahl zum European<br />

Health Award 2012, <strong>der</strong> mit<br />

10.000 Euro dotiert ist, nom<strong>in</strong>iert.<br />

Die Themen <strong>der</strong><br />

Projekte s<strong>in</strong>d Brustkrebs,<br />

die sogenannte Schmetterl<strong>in</strong>gskrankheit,<br />

Diabetes,<br />

Gesundheitskompetenz,<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>ernährung und Ta-<br />

Foto: Land Oberösterreich/ Fanz L<strong>in</strong>sch<strong>in</strong>ger<br />

Chirurgie soll<br />

schließen<br />

BAD AUSSEE<br />

Die Schließung <strong>der</strong> Chirurgie<br />

im Krankenhaus Bad<br />

Aussee ist laut Gesundheitslandesrät<strong>in</strong><br />

Krist<strong>in</strong>a Edl<strong>in</strong>ger-Plo<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong><br />

zeit. Im Rahmen des „Regionalen<br />

Strukturplan Gesundheit“<br />

sollen bis 2020 <strong>in</strong> 37<br />

Projekten <strong>in</strong>sgesamt 631<br />

Spitalsbetten e<strong>in</strong>gespart<br />

werden.<br />

Bürgermeister Otto Marl kritisiert<br />

den Me<strong>in</strong>ungswechsel,<br />

schließlich hieß es noch<br />

2009, dass die Chirurgie erhalten<br />

bleibt. Marl will zum<strong>in</strong>dest<br />

die Notfallchirurgie<br />

erhalten, schließlich liegt<br />

Bad Aussee „geografisch<br />

schwierig“.<br />

m<strong>in</strong> kommen, ist jetzt alles<br />

unter Dach und Fach. Die<br />

von <strong>der</strong> ÖVP gefor<strong>der</strong>te Abschaffung<br />

des Proporzes<br />

scheiterte <strong>in</strong>des an den<br />

Stimmen <strong>der</strong> Opposition.<br />

E<strong>in</strong>e noch härtere Gangart<br />

im Wahlkampf for<strong>der</strong>ten<br />

die Grünen. Sie wollten e<strong>in</strong><br />

Werbeverbot für Regierungsmitglie<strong>der</strong><br />

und parte<strong>in</strong>ahe<br />

Organisationen drei<br />

Monate vor dem Wahltag.<br />

baksteuern. E<strong>in</strong>e mit<br />

führenden europäischen Gesundheitsexperten<br />

besetzte<br />

Jury wird den diesjährigen<br />

Preisträger aus den Nom<strong>in</strong>ierungen<br />

auswählen. Die<br />

Preisverleihung erfolgt beim<br />

15. European Health Forum<br />

Gaste<strong>in</strong> (EHFG).<br />

Dieses f<strong>in</strong>det von 3. bis<br />

6. Oktober <strong>in</strong> Bad Hof -<br />

gaste<strong>in</strong> statt.


Tr<strong>in</strong>kwasserversorgungssysteme<br />

Kanalsysteme<br />

Hausabfluss-Systeme<br />

Kalt-/Warmwassersysteme<br />

PIPELIFE-ROHRSYSTEME. DIE UNSICHTBAREN<br />

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Je<strong>der</strong> br<strong>auch</strong>t sie. Je<strong>der</strong> nutzt sie. Ke<strong>in</strong>er sieht sie. Die<br />

unsichtbaren Rohrsysteme für e<strong>in</strong>e sichere Versorgung<br />

mit Wasser und Energie und für e<strong>in</strong>e saubere Umwelt.<br />

Und Pipelife produziert sie.<br />

Spitzenprodukte, die höchste Qualitätsnormen erfüllen.<br />

Technisch ausgereifte Rohrsysteme, die geme<strong>in</strong>sam mit<br />

<strong>der</strong> Pipelife-Beratungs kompetenz zu dem werden, was<br />

unser Land br<strong>auch</strong>t: S tarke Lebensa<strong>der</strong>n, die den lebenswichtigen<br />

Kreislauf von Ver- und Entsorgung sicherstellen.<br />

Rund um die Uhr und an jedem Ort.<br />

Gut, dass es Pipelife gibt.<br />

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Pipelife Austria GmbH & Co KG · 2355 Wr. Neudorf · Postfach 54 · IZ NÖ-Süd · Straße 1 · Objekt 27<br />

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118<br />

Kommunal: Recht & Verwaltung<br />

Christian Schnei<strong>der</strong><br />

Angesichts <strong>der</strong> tragischen Ereignisse<br />

<strong>in</strong> Pöchlarn, wo nach dem<br />

Umfallen e<strong>in</strong>es Baumes während<br />

e<strong>in</strong>er Veranstaltung Tote<br />

zu beklagen waren, ist die Verunsicherung<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

groß. Und dies nicht zu Unrecht,<br />

da unter bestimmten Vor -<br />

aussetzungen schwerwiegende<br />

strafrechtliche Folgen (fahrlässige<br />

Tötung o<strong>der</strong> fahrlässige<br />

Körperverletzung) und zivilrechtliche<br />

Haftungsansprüche<br />

drohen.<br />

Dabei sollen die Haftungsgrundlagen<br />

kurz skizziert und<br />

anhand von Rechtsprechung<br />

und Literaturme<strong>in</strong>ungen erläutert<br />

werden. Weiters wird versucht,<br />

den Geme<strong>in</strong>den Handlungsempfehlungenmitzugeben,<br />

um Schadenersatzansprüche<br />

weitestgehend auszuschließen.<br />

Zunächst – und zur Beruhigung:<br />

Die Suppe wird nicht so<br />

heiß gegessen wie sie gekocht<br />

wird. E<strong>in</strong> Baum ist e<strong>in</strong> Lebewesen,<br />

das grundsätzlich nach se<strong>in</strong>en<br />

äußeren Merkmalen beurteilt<br />

werden muss. Und obwohl<br />

es verschiedene Messtechniken<br />

zur <strong>in</strong>neren Diagnose gibt, muss<br />

man zur Kenntnis nehmen, dass<br />

<strong>auch</strong> vollkommen gesunde Bäume<br />

unter bestimmten Umständen<br />

(zum Beispiel Hitze und<br />

Wassermangel o<strong>der</strong> eben bei<br />

Sturm) brechen können. Nicht<br />

je<strong>der</strong> herabfallende Ast o<strong>der</strong><br />

umstürzende Baum führt daher<br />

zu e<strong>in</strong>er Haftung.<br />

Haftungsgrundlage<br />

Die Haftungsgrundlage f<strong>in</strong>det<br />

sich im § 1319 ABGB, <strong>der</strong> sogenannten„Gebäudehalterhaftung“,<br />

die von <strong>der</strong> Judikatur 1<br />

analog <strong>auch</strong> auf umstürzende<br />

Bäume und herabfallende Äste<br />

anzuwenden ist. Demnach haftet<br />

e<strong>in</strong> Baumbesitzer 2 , wenn e<strong>in</strong><br />

Schadensereignis die Folge des<br />

mangelhaften Zustandes (e<strong>in</strong>er<br />

Erkrankung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er sonst<br />

vom normalen Wachstum abweichenden<br />

Entwicklung) des<br />

Baumes ist und er nicht beweist,<br />

dass er alle zur Abwendung<br />

<strong>der</strong> Gefahr erfor<strong>der</strong>liche<br />

Sorgfalt aufgewendet hat 3 .<br />

Nach <strong>der</strong> Judikatur s<strong>in</strong>d jene<br />

Schutzvorkehrungen und Kontrollmaßnahmen<br />

erfor<strong>der</strong>lich,<br />

die vernünftigerweise nach <strong>der</strong><br />

Verkehrsauffassung erwartet<br />

werden können. Dabei ist e<strong>in</strong><br />

objektiver Maßstab anzuwenden,<br />

d. h. es ist die Frage zu<br />

stellen, welche Schutzvorkehrungen<br />

und Kontrollen e<strong>in</strong><br />

sorgfältiger Baumbesitzer getroffen<br />

hätte. Das Maß <strong>der</strong> Zumutbarkeit<br />

richtet sich dabei<br />

immer nach den Umständen


Nach tragischen Ereignissen herrscht bei Geme<strong>in</strong>den Unsicherheit<br />

Kommunal: Recht & Verwaltung 119<br />

Wer haftet, wenn<br />

Bäume umstürzen?<br />

des E<strong>in</strong>zelfalls. Die Haftung<br />

des Besitzers setzt jedenfalls<br />

die Erkennbarkeit o<strong>der</strong> die Vorhersehbarkeit<br />

<strong>der</strong> Gefahr vor -<br />

aus 4 .<br />

Konkret f<strong>in</strong>det sich betreffend<br />

Bäume e<strong>in</strong> Judikat 5 , wonach es<br />

bei e<strong>in</strong>em Schaden, <strong>der</strong> durch<br />

das Umbrechen e<strong>in</strong>es Baumes<br />

o<strong>der</strong> durch das Abbrechen e<strong>in</strong>es<br />

Asts verursacht wurde, entscheidend<br />

ist, ob und <strong>in</strong> welchem<br />

Maß e<strong>in</strong>e Krankheit des<br />

Baumes <strong>auch</strong> für e<strong>in</strong>en Laien<br />

erkennbar war und es ihm naheliegen<br />

musste, allenfalls<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong>en Fachmann zur Feststellung<br />

des tatsächlichen Zustandes<br />

des Baums h<strong>in</strong>zuzuziehen<br />

6 .<br />

In diese Richtung geht <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Entscheidung 7 , wonach<br />

die For<strong>der</strong>ung nach e<strong>in</strong>er<br />

regelmäßigen Überprüfung <strong>der</strong><br />

Standfestigkeit e<strong>in</strong>es Werkes<br />

(<strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne wohl <strong>auch</strong> ei-<br />

Grundsätzlich ist e<strong>in</strong>e Sichtkontrolle vom<br />

Boden aus ausreichend, außer es wären beson<strong>der</strong>e<br />

Umstände bekannt, die möglicherweise<br />

e<strong>in</strong>e Beschädigung e<strong>in</strong>es Baumes herbeigeführt<br />

haben, die nach außen nicht sichtbar ist.<br />

nes Baumes) die Sorgfaltspflicht<br />

überspannen würde,<br />

wenn <strong>der</strong> Mangel <strong>der</strong> Standfestigkeit<br />

äußerlich nicht erkennbar<br />

ist.<br />

Erhöhte Sorgfaltspflicht<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wird e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />

von <strong>der</strong> Judikatur gegenüber<br />

<strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Verantwortung auferlegt 8 .<br />

Dies gilt umso mehr, wenn sich<br />

die Bäume an e<strong>in</strong>em exponierten<br />

Standort, zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Schulhof o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten,<br />

direkt an <strong>der</strong> Straße o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Alleen 9 , <strong>in</strong> Parkanlagen, auf<br />

Friedhöfen o<strong>der</strong> Parkplätzen,<br />

bef<strong>in</strong>den.<br />

Was ergibt sich aus <strong>der</strong> dargestellten<br />

Judikatur für die Praxis,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die Baumkontrolle?<br />

Gaisbauer hat sich <strong>in</strong> ZVR<br />

199910, 220, gestützt auf e<strong>in</strong>schlägige<br />

Fachliteratur und<br />

<strong>auch</strong> auf deutsche Judikatur,<br />

ausführlich mit dieser Frage beschäftigt.<br />

Daraus können folgende<br />

Schlüsse gezogen werden:<br />

Kontrolle<br />

Grundsätzlich ist e<strong>in</strong>e Sichtkontrolle<br />

vom Boden aus ausreichend,<br />

außer es wären beson<strong>der</strong>e<br />

Umstände bekannt, die<br />

möglicherweise e<strong>in</strong>e Beschädigung<br />

e<strong>in</strong>es Baumes herbeigeführt<br />

haben, die nach außen<br />

nicht sichtbar ist. Als Beispiel<br />

sei <strong>der</strong> Fall erwähnt, bei dem im<br />

Zuge von Bauarbeiten die<br />

Starkwurzeln e<strong>in</strong>es Baumes be-<br />

Foto: © rrrob - Fotolia.com


120 Kommunal: Recht & Verwaltung<br />

schädigt wurden und dieser<br />

durch W<strong>in</strong>ddruck umgestürzt<br />

ist. In diesem Fall hat <strong>der</strong> Oberste<br />

Gerichtshof 11 entschieden,<br />

dass e<strong>in</strong> Fachmann mit <strong>der</strong> Frage<br />

<strong>der</strong> Standfestigkeit befasst<br />

hätte werden müssen und e<strong>in</strong>e<br />

re<strong>in</strong> äußerliche Begutachtung<br />

unzureichend war.<br />

Die Häufigkeit <strong>der</strong> Sichtkontrollen<br />

ist von Alter und Art <strong>der</strong><br />

Bäume abhängig. Diesbezüglich<br />

f<strong>in</strong>det die Önorm L1122 Beachtung.<br />

Danach (Punkt 5.1.4) sollte<br />

bei Ereignissen beson<strong>der</strong>er<br />

Art, vor allem Bautätigkeiten im<br />

Standraumbereich o<strong>der</strong> bei abnormen<br />

Witterungsereignissen,<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es angemessenen<br />

Zeitraums e<strong>in</strong> Kontrollgang<br />

vorgesehen werden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Bäume im Verkehrsbereich<br />

s<strong>in</strong>d unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> gehölz- und standortbed<strong>in</strong>gten<br />

Beson<strong>der</strong>heiten die<br />

Kontroll<strong>in</strong>tervalle anzupassen.<br />

E<strong>in</strong>e jährliche Kontrolle ist aber<br />

jedenfalls anzustreben. Weichholzbäume<br />

– dazu zählen etwa<br />

Pappeln, Kastanien, Weiden,<br />

L<strong>in</strong>den und Ulmen – müssen<br />

öfter kontrolliert werden als<br />

stabilere Holzarten.<br />

Bei sogenannten Schadbäumen,<br />

das heißt wenn die Sichtkontrolle<br />

Schäden o<strong>der</strong> Schadensanzeichen<br />

ergibt, bedarf es e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gehenden<br />

fachmännischen Untersuchung.<br />

Gleiches wird man<br />

wohl für die ihrer Art nach sehr<br />

alten Bäume annehmen müssen.<br />

Gesunde Bäume?<br />

Immer wie<strong>der</strong> stellt sich die Frage,<br />

ob – <strong>in</strong>beson<strong>der</strong>e bei sehr<br />

großen Bäumen o<strong>der</strong> bei <strong>in</strong> den<br />

Straßenraum ragenden Ästen –<br />

nicht vorbeugend, d. h. ohne<br />

festgestellte Baumschäden,<br />

Maßnahmen getroffen werden<br />

müssen, die das Umstürzen o<strong>der</strong><br />

Abbrechen von an sich gesunden<br />

Bäumen und Ästen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Gedacht ist etwa an Kronenentlastungsschnitte<br />

o<strong>der</strong> die<br />

Entfernung von waagrecht<br />

wachsenden Starkästen. Soweit<br />

ersichtlich, besteht nach <strong>der</strong> Judikatur<br />

e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Verpflichtung<br />

<strong>der</strong> Baumbesitzer im allgeme<strong>in</strong>en<br />

nicht. Dies würde – wie<br />

oben erwähnt – die Verkehrs -<br />

sicherungspflicht überspannen.<br />

Ausnahmsweise wird e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige<br />

Verpflichtung zur Beschnei-<br />

dung aber zu bejahen se<strong>in</strong>,<br />

wenn sich <strong>der</strong> Baum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er exponierten<br />

Lage bef<strong>in</strong>det und darüber<br />

h<strong>in</strong>aus die Baumart von<br />

ihrer Natur aus erhöht bruchge-<br />

Durch regelmäßige dokumentierte Sichtkontrollen,<br />

<strong>der</strong>en Zahl sich nach Art und Alter <strong>der</strong><br />

Bäume zu richten hat, kann Haftungsansprüchen<br />

weitgehend vorgebeugt werden.<br />

fährdet ist (zum Beispiel Pappeln).<br />

So hat das Oberlandesgericht<br />

Düsseldorf 12 entschieden,<br />

dass bei Platanen selbst übergroße<br />

waagrechte Starkäste<br />

nach den (damaligen) wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen ke<strong>in</strong>e<br />

Gefahr darstellen würden,<br />

während dies bei Pappeln sehr<br />

wohl <strong>der</strong> Fall sei.<br />

Zusammenfassung<br />

Abschließend lässt sich somit<br />

feststellen, dass das Thema<br />

„Bäume“ von den Geme<strong>in</strong>den<br />

nicht auf die leichte Schulter genommen<br />

werden sollte, dass an<strong>der</strong>erseits<br />

aber <strong>auch</strong> von <strong>der</strong> Judikatur<br />

anerkannt ist, dass Bäume<br />

nicht absolut sicher s<strong>in</strong>d und<br />

e<strong>in</strong> bestimmtes Restrisiko <strong>auch</strong><br />

bei gesunden Bäumen als Teil<br />

des allgeme<strong>in</strong>en Lebensrisikos<br />

<strong>in</strong> Kauf genommen werden<br />

muss. E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Auffassung<br />

würde ja dazu führen, dass<br />

praktisch je<strong>der</strong> (gesunde) Baum,<br />

<strong>der</strong> <strong>auch</strong> nur im entferntesten<br />

e<strong>in</strong>e mögliche Gefahr für Personen<br />

o<strong>der</strong> Sachen darstellen<br />

könnte, entfernt werden müsste,<br />

was wie<strong>der</strong>um nicht im S<strong>in</strong>ne<br />

des Natur- und Klimaschutzes<br />

se<strong>in</strong> kann. Durch regelmäßige<br />

dokumentierte Sichtkontrollen,<br />

<strong>der</strong>en Zahl sich nach Art und<br />

Alter <strong>der</strong> Bäume zu richten hat,<br />

kann Haftungsansprüchen weitgehend<br />

vorgebeugt werden. Bei<br />

äußerlich erkennbaren Baumschäden<br />

o<strong>der</strong> dann, wenn e<strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>er Umstand vorliegt<br />

Dieser Artikel wurde erstmals<br />

im Fachmagaz<strong>in</strong> NÖ GEMEIN-<br />

DE <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausgabe 7-8/2008<br />

veröffentlicht. Seit damals hat<br />

sich an <strong>der</strong> gültigen Rechtslage<br />

nichts geän<strong>der</strong>t.<br />

Mag. Christian<br />

Schnei<strong>der</strong> ist Landesgeschäftsführer<br />

des Geme<strong>in</strong>devertreterverbandes<br />

<strong>der</strong> VP NÖ<br />

(zum Beispiel Beschädigung<br />

durch Bauarbeiten, hohes Alter,<br />

Weichholz und exponierte Lage),<br />

sollte jedenfalls e<strong>in</strong> Fachmann<br />

zu Rate gezogen werden.<br />

Bestimmte Holzarten (z. B. Pappeln,<br />

Kastanien, Weiden, L<strong>in</strong>den,<br />

Ulmen) s<strong>in</strong>d bruchanfälliger:<br />

dies bedeutet aber ke<strong>in</strong><br />

Pflanzungsverbot o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Entfernungsgebot<br />

dieser Holzarten,<br />

son<strong>der</strong>n es besteht „nur“ e<strong>in</strong> erhöhter<br />

Kontrollbedarf.<br />

Ke<strong>in</strong>esfalls sollten die Geme<strong>in</strong>den<br />

aber aus Angst und getrieben<br />

von Grünidealisten vor<br />

Baumkontrollen bzw. bei festgestellten<br />

„Risikobäumen“ vor <strong>der</strong>en<br />

Entfernung zurückscheuen,<br />

da – wie oben – beschrieben,<br />

strafrechtliche und zivilrecht -<br />

liche Folgen schlagend werden<br />

können.<br />

1. vgl. OGH 5 Ob 564/85<br />

2. „Besitzer (Halter) des Baumes ist <strong>der</strong>jenige,<br />

dem die tatsächliche Verfügungsgewalt zur<br />

Gefahrenbeherrschung zusteht. Das kann daher<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Eigentümer, <strong>der</strong> Mieter<br />

o<strong>der</strong> Pächter jener Liegenschaft se<strong>in</strong>, auf <strong>der</strong><br />

sich e<strong>in</strong> Baum bef<strong>in</strong>det. Denkbar ist aber <strong>auch</strong><br />

die Haftung e<strong>in</strong>er sonstigen Person (z. B. <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de), die die Halterpflichten vertraglich<br />

o<strong>der</strong> konkludent, z. B. durch die Durchführung<br />

von Pflegemaßnahmen, übernommen hat.<br />

3. § 1319 ABGB ist damit wesentlich strenger<br />

als das allgeme<strong>in</strong>e Schadenersatzrecht, wo<br />

<strong>der</strong> Geschädigte e<strong>in</strong> Verschulden des Schädigers<br />

nachweisen muss. Nach § 1319 muss sich<br />

h<strong>in</strong>gegen <strong>der</strong> Besitzer des Baumes „frei beweisen“.<br />

4. vgl. 2 Ob 137/05v<br />

5. vgl. Miet 35.216 vom 17.2.1983<br />

6. vgl. Dittrich/Tades, ABGB, 2003, § 1319, E<br />

63a<br />

7. vgl. 1 Ob 277/97k<br />

8. vgl. 5 Ob 564/85 und Dittrich/Tades, ABGB,<br />

2003, § 1319, E 51b<br />

9. Bei Bäumen im Zuge von Straßen, Alleen<br />

und Wegen ist – soweit ersichtlich – <strong>in</strong> Lehre<br />

und Judikatur strittig, ob e<strong>in</strong>e Haftung nach<br />

§ 1319 o<strong>der</strong>/und nach § 1319a (Wegehalterhaftung)<br />

zu beurteilen ist. Nach § 1319a besteht<br />

e<strong>in</strong>e Haftung nämlich nur für die Fälle<br />

<strong>der</strong> groben Fahrlässigkeit, wodurch <strong>der</strong> Verschuldensmaßstab<br />

höher angesetzt wird.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs besteht nach § 1319a e<strong>in</strong>e sog.<br />

„Leutehaftung“, während bei § 1319 nur die<br />

engere Gehilfenhaftung nach § 1315 <strong>in</strong> Frage<br />

kommt. Möglicherweise br<strong>in</strong>gt hier <strong>der</strong><br />

aktuelle St. Pöltner Fall Klarheit.<br />

10. vgl. Prof. Georg Gaisbauer „Zur Haftung für<br />

Baumschäden durch Bruch gesun<strong>der</strong> Bäume<br />

und Äste“, ZVR 1999, 220<br />

11. vgl. 2 Ob 137/05<br />

12. vgl. OLG Düsseldorf 27.5.1992 VersR<br />

1992/1107; siehe <strong>auch</strong> Gaisbauer ZVR 1999,<br />

220, FN 53 und 56


Kommunal: Wirtschafts-Info 121<br />

Österreichische Bundesforste ermitteln die Sicherheit des Baumbestandes<br />

Hohl im Stamm – für Bäume<br />

noch lange ke<strong>in</strong> Manko<br />

Nur weil e<strong>in</strong> Baum <strong>in</strong>nen hohl ist, muss das nicht se<strong>in</strong> Ende bedeuten.<br />

In e<strong>in</strong>em Baumkatasters werden unter an<strong>der</strong>em die Standsicherheit<br />

und Bruchsicherheit von Bäumen ermittelt. Welche Verfahren hier zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen, zeigten die Experten <strong>der</strong> Österreichischen Bundesfor-<br />

ste den <strong>in</strong>teressierten Besuchern auf <strong>der</strong> Kommunalmesse <strong>in</strong> Tulln.<br />

Je<strong>der</strong> Baum ist e<strong>in</strong>zigartig, davon<br />

s<strong>in</strong>d die Experten <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Bundesforste überzeugt.<br />

Auf <strong>der</strong> Kommunalmesse<br />

2012 konnten sie ihre Expertise<br />

an <strong>in</strong>teressierte Bürgermeister,<br />

Amtsleiter und Geme<strong>in</strong>debedienstete<br />

weitergeben. Auch<br />

namhafte Politiker, wie Vizekanzler<br />

Michael Sp<strong>in</strong>delegger,<br />

statteten den Bundesforsten e<strong>in</strong>en<br />

Besuch ab.<br />

Baumkontrolle br<strong>auch</strong>t<br />

Know-how<br />

E<strong>in</strong>e exakte Analyse und Datenerhebungen<br />

s<strong>in</strong>d die Grundlagen<br />

für e<strong>in</strong>en nachhaltig gesunden<br />

Baumbestand. Dazu br<strong>auch</strong>t<br />

es Forschung, Entwicklung, Innovation<br />

sowie geschulte Mitarbeiter.<br />

Die Geme<strong>in</strong>den vertrauen<br />

auf das Know-how <strong>der</strong> Bundesforste<br />

und s<strong>in</strong>d dadurch bei Haftungsfragen<br />

entlastet. Für die<br />

Baumpflege wird <strong>der</strong> Ist-Zustand<br />

erhoben, dann werden mit<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Maßnahmen umgesetzt<br />

und diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dritten<br />

Schritt weiter verfolgt. Die<br />

wohl wichtigste Grundlage ist<br />

<strong>der</strong> Baumkataster, er ist e<strong>in</strong> notwendigesManagement<strong>in</strong>strument<br />

und dient <strong>der</strong> Bestandsverwaltung,<br />

<strong>der</strong> Dokumentation<br />

des Zustandes und <strong>der</strong> Durchführung<br />

von Maßnahmen an<br />

Bäumen. Denn: Nur weil e<strong>in</strong><br />

Baum hohl o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>er<br />

Krankheit befallen ist, muss er<br />

nicht zwangsläufig gefällt werden.<br />

Sensoren ermitteln durch Schallwellen die Standhaftigkeit<br />

und Bruchsicherheit des Baumes.<br />

Bei <strong>der</strong> Kommunalmesse <strong>in</strong> Tulln gaben die Experten <strong>der</strong><br />

Bundesforste e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> ihre Methoden.<br />

Vizekanzler Michael Sp<strong>in</strong>delegger stattete den Bundesforsten<br />

e<strong>in</strong>en Besuch auf <strong>der</strong> Kommunalmesse ab.<br />

Fotos: Kommunal<br />

Bäumen können hohl und<br />

stabil zugleich se<strong>in</strong><br />

Dass Bäume mehrere hun<strong>der</strong>t<br />

Jahre alt werden können,<br />

kommt demnach nicht von ungefähr.<br />

Je<strong>der</strong> Baum versucht<br />

sich statisch auszugleichen. E<strong>in</strong><br />

Beispiel: E<strong>in</strong> Baum kann von e<strong>in</strong>em<br />

Pilz befallen se<strong>in</strong> und im<br />

Stamm<strong>in</strong>neren gesundes Holz<br />

abbauen. Wenn jedoch <strong>der</strong><br />

Baum selbst im Verhältnis mehr<br />

Zuwachs hat und er stark und<br />

vital genug ist, verbessert sich<br />

die Statik des Baumes. Durch<br />

Tests und Gutachten kann festgelegt<br />

werden, wie viel Sicherheit<br />

e<strong>in</strong> hohler Baum hat: Bei e<strong>in</strong>er<br />

Schalltomographie wird die<br />

Bruchsicherheit e<strong>in</strong>es Baumes<br />

verletzungsfrei untersucht. Dabei<br />

werden am Stamm Sensoren<br />

angebracht und Schallwellen<br />

durch den Stamm geschickt, um<br />

den Grad <strong>der</strong> Aushöhlung zu ermitteln.<br />

Die Standsicherheit e<strong>in</strong>es<br />

Baumes wird mittels Zugversuch<br />

überprüft, um zu entscheiden,<br />

ob <strong>der</strong> Baum ausreichend<br />

Sicherheit hat o<strong>der</strong> nicht.<br />

Nur weil e<strong>in</strong> Baum hohl ist, bedeutet<br />

das nicht automatisch,<br />

dass er <strong>in</strong>stabil ist, denn entscheidend<br />

s<strong>in</strong>d die Ergebnisse<br />

aus diesen Untersuchungsverfahren.<br />

All diese Analysen können<br />

nur von e<strong>in</strong>em qualifizierten<br />

Gutachter <strong>in</strong>terpretiert werden,<br />

<strong>der</strong> das gesamte Baumumfeld<br />

e<strong>in</strong>bezieht. Denn das wichtigste<br />

Ziel ist e<strong>in</strong>e höchstmögliche<br />

Sicherheit zu gewährleisten<br />

und trotzdem die natürlichen<br />

Ressourcen nachhaltig zu erhalten.<br />

Information<br />

Österreichische Bundesforste AG<br />

Dienstleistungen<br />

Tel.: 02213-600 5112<br />

E-Mail: dienstleistungen@<br />

bundesforste.at<br />

www.bundesforste.at/<br />

baumpflege<br />

E.E.


122<br />

Kommunal: Interview<br />

Apothekerkammer-Präsident Max Wellan im KOMMUNAL-Interview<br />

Apotheker – unverzichtbare<br />

Nahversorger für Geme<strong>in</strong>den<br />

Die aktuelle Debatte um die Gesundheitsversorgung <strong>der</strong> österrei-<br />

chischen Bevölkerung wird von den verschiedensten Seiten mit oft sehr<br />

emotionalen Argumenten geführt. KOMMUNAL führte mit Max Wellan,<br />

dem neuen Präsidenten des Apothekerkammer, e<strong>in</strong> sehr entspanntes<br />

und <strong>in</strong>formatives Gespräch über die Leistungen <strong>der</strong> Apotheken.<br />

Hans Braun<br />

Herr Präsident, Sie s<strong>in</strong>d seit Juni<br />

2012 gewählter Präsident <strong>der</strong> Apothekerkammer.<br />

Wollen Sie sich unseren<br />

Lesern <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

kurz vorstellen?<br />

Ich b<strong>in</strong> mit Leib und Seele Apotheker<br />

und seit 15 Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Apothekerkammer. Nach wie vor<br />

stehe ich <strong>auch</strong> selbst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Apotheke,<br />

weil die Erfahrung zeigt,<br />

dass man sonst zu leicht „abhebt“.<br />

Was mir <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit<br />

sehr wichtig war und ist, ist <strong>der</strong><br />

Qualitätsanspruch, den die Apotheken<br />

erheben.<br />

Dazu kommt das Thema Fortbildung:<br />

Me<strong>in</strong> Beruf macht mir zusätzlich<br />

Freude, weil man sich<br />

ständig weiter entwickeln und<br />

am neuesten Stand bleiben<br />

muss. Es tut sich im mediz<strong>in</strong>ischpharmazeutischen<br />

Bereich sehr<br />

viel. Diese Fülle an Information<br />

auf den konkreten Patienten zu<br />

zuschneiden, ist e<strong>in</strong>e herausfor<strong>der</strong>nde<br />

Aufgabe. Das möchte ich<br />

bestmöglich unterstützen.<br />

Wenn man sich Ihr „Programm“<br />

anschaut, fallen e<strong>in</strong>em Worte wie<br />

„Beratungsdiebstahl“, „Ros<strong>in</strong>en -<br />

pickerei“, „schwarzer und grauer<br />

Markt“ und „Dr. Google“ auf. Würden<br />

Sie das näher erklären.<br />

Es ist ganz wichtig, dass bei e<strong>in</strong>er<br />

optimalen Arzneimitteltherapie<br />

verschiedene Faktoren zusammenspielen.<br />

E<strong>in</strong>erseits<br />

br<strong>auch</strong>t e<strong>in</strong>e optimale Arzneimitteltherapie<br />

qualitativ hochwertige<br />

Arzneimittel, an<strong>der</strong>er-<br />

Fotos: KOMMUNAL/Horvath<br />

„Arzneimittel sollten ke<strong>in</strong>e Spielwiese für F<strong>in</strong>anz-Jongleure<br />

o<strong>der</strong> kurzfristige Verkaufs<strong>in</strong>teressen se<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

für langfristige Betreuung und Versorgung. Das ist<br />

unser Ziel.“ Max Wellan.<br />

seits br<strong>auch</strong>t sie Kontrolle und<br />

Sicherheit und natürlich Beratung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Apotheke – also das<br />

Wissen, wie das Medikament<br />

anzuwenden ist. Dazu kommen<br />

Komponenten wie e<strong>in</strong>e emotionale<br />

Betreuung. Wenn man<br />

krank ist, br<strong>auch</strong>en Patienten<br />

und <strong>der</strong>en Angehörige Unterstützung.<br />

In den Apotheken begleiten<br />

wir die Menschen oft<br />

über Generationen h<strong>in</strong>weg.<br />

Würde man jetzt aufgrund kurzsichtiger<br />

Geschäftemacherei versuchen,<br />

nur e<strong>in</strong>ige umsatzstarke<br />

Medikamente onl<strong>in</strong>e zu verkaufen,<br />

aber überlässt den Apothekern<br />

vor Ort die ganze Arbeit<br />

wie die Nachtdienste, die Substitutionen,<br />

die schwierige Herstellung<br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>arzneimitteln<br />

… , dann ist das Ros<strong>in</strong>en -<br />

pickerei. Arzneimittel sollten<br />

ke<strong>in</strong>e Spielwiese für F<strong>in</strong>anz-<br />

Jongleure o<strong>der</strong> kurzfristige Verkaufs<strong>in</strong>teressen<br />

se<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

für langfristige Betreuung und<br />

Versorgung. Das ist unser Ziel.<br />

Das ist <strong>auch</strong> <strong>der</strong> Grund für das lange<br />

Pharmaziestudium.<br />

Deshalb absolviert man als Apotheker<br />

e<strong>in</strong> Studium. Für sehr<br />

viele ist es nicht „nur“ e<strong>in</strong> Beruf,<br />

son<strong>der</strong>n viel mehr e<strong>in</strong>e Berufung.<br />

Und das ist <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

Gründe, warum e<strong>in</strong>e Apotheke<br />

für jede Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n<br />

ist: Sie legt auf langfristige Kundenbetreuung<br />

wert, baut Vertrauen<br />

auf und setzt auf Nahversorgung<br />

und eben nicht auf<br />

kurzfristige Gew<strong>in</strong>nmaximierung.<br />

Es gibt rund 1320 Apotheken und<br />

2357 Geme<strong>in</strong>den. Warum gibt es<br />

nicht <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e Apotheke?<br />

O<strong>der</strong> <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e Apotheke<br />

„light“ <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>den?<br />

Damit e<strong>in</strong>e Apotheke Qualität<br />

liefern kann, br<strong>auch</strong>t sie e<strong>in</strong>e<br />

gewisse Größe. Es ist nicht möglich,<br />

für ganz wenige E<strong>in</strong>wohner<br />

e<strong>in</strong>e Apotheke <strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualität zu<br />

betreiben, die uns wichtig ist.<br />

Für die ganz entlegenen kle<strong>in</strong>en<br />

Geme<strong>in</strong>den gibt es schließlich<br />

die Möglichkeit <strong>der</strong> ärztlichen<br />

Hausapotheke. Aber dort, wo<br />

e<strong>in</strong> entwickeltes Gebiet ist o<strong>der</strong><br />

sich e<strong>in</strong> solches entwickelt, gehört<br />

unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Apotheke<br />

h<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Apotheke ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Faktor für die Infrastruktur<br />

e<strong>in</strong>es Ortes.


Diese Regelung ist <strong>auch</strong> gut so,<br />

wie das Beispiel Griechenland –<br />

schon lange vor <strong>der</strong> <strong>Krise</strong> – aufgezeigt<br />

hat. Dort hat man aus<br />

falsch verstandenem Liberalisierungswillen<br />

die Standortgarantien<br />

aufgegeben. Mit dem Erfolg,<br />

dass auf den vielen kle<strong>in</strong>en<br />

Inseln die Apotheken geschlossen<br />

haben und die Apotheker <strong>in</strong><br />

die Hauptstädte abgesiedelt<br />

s<strong>in</strong>d. Kurzfristiges Geschäfts<strong>in</strong>teresse<br />

mag da <strong>auch</strong> mitgespielt<br />

haben.<br />

Dieses Beispiel hat uns für<br />

Österreich gezeigt, dass <strong>der</strong> Weg<br />

<strong>der</strong> flächendeckenden Verteilung<br />

<strong>der</strong> Apotheken e<strong>in</strong> sehr guter<br />

ist. Damit wird die Versorgung<br />

gewährleistet. Neue Apotheken<br />

werden dort eröffnet, wo<br />

sie die Leute br<strong>auch</strong>en und wo<br />

bislang ke<strong>in</strong>e war.<br />

Zum Thema Hausapotheken. Es<br />

heißt, wo die nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Ärzte die Hausapotheken verlieren,<br />

dort kommt ke<strong>in</strong> Arzt mehr<br />

h<strong>in</strong>. Gerade für die Gesundheitsvorsorge<br />

<strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den wäre<br />

das fatal. Ihre Me<strong>in</strong>ung?<br />

Uns allen ist ganz wichtig, e<strong>in</strong>e<br />

optimale Versorgung auf dem<br />

Land zu gewährleisten. Dazu gehört<br />

zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e ärztliche<br />

Versorgung, die erhalten und gestärkt<br />

werden muss. Zum an<strong>der</strong>en<br />

zählt <strong>auch</strong> die optimale Versorgung<br />

mit Arzneimitteln dazu<br />

- und das kann nur e<strong>in</strong>e Apotheke<br />

bieten. Darüber h<strong>in</strong>aus bietet<br />

e<strong>in</strong>e Apotheke <strong>auch</strong> an<strong>der</strong>e Präparate,<br />

Nachtdienste, Gesundheitsberatung<br />

und vieles mehr.<br />

Es müssen Lösungen gefunden<br />

werden, die ärztliche Versorgung<br />

zu sichern. Die Lösung<br />

kann aber nicht se<strong>in</strong>, die Apotheken<br />

zu vertreiben ...<br />

Themenwechsel. Apotheken haben<br />

ja <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel fünf o<strong>der</strong> mehr<br />

Angestellte und s<strong>in</strong>d damit als Arbeitgeber<br />

<strong>in</strong> je<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de natürlich<br />

gern gesehen.<br />

Mehr, durchschnittlich s<strong>in</strong>d es<br />

12 Arbeitsplätze pro Apotheke.<br />

Wir bieten nicht nur rund<br />

15.000 Arbeitsplätze, viele s<strong>in</strong>d<br />

<strong>auch</strong> sehr familienfreundlich, da<br />

es oft sogenannte „Teildienstjobs“<br />

s<strong>in</strong>d. Auch das darf nicht<br />

unterschätzt werden: 90 Prozent<br />

<strong>der</strong> Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d mit<br />

Frauen besetzt.<br />

Die Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d zudem<br />

„Wir bieten nicht nur rund 15.000 Arbeitsplätze, viele<br />

s<strong>in</strong>d <strong>auch</strong> sehr familienfreundlich, da es oft sogenannte<br />

,Teildienstjobs‘ s<strong>in</strong>d. Auch das darf nicht unterschätzt<br />

werden: 90 Prozent <strong>der</strong> Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d mit Frauen besetzt.“<br />

Wellan über die Qualität <strong>der</strong> Arbeitsplätze.<br />

sehr hochwertig, da es zum<br />

Großteil Akademiker s<strong>in</strong>d. Die<br />

Beratung zum Beispiel kann nur<br />

von akademischem Personal<br />

durchgeführt werde ...<br />

Die Apotheken bilden ja <strong>auch</strong><br />

Lehrl<strong>in</strong>ge aus?<br />

Genau. Das s<strong>in</strong>d die pharmazeutisch-kaufmännischeAngestellten<br />

(PKAs). Sie erledigen die<br />

ganze Logistik, führen die Kosmetikberatung<br />

durch und solche<br />

D<strong>in</strong>ge. Den Lehrberuf PKA<br />

schließen 1000 Lehrl<strong>in</strong>ge jährlich<br />

ab. Damit s<strong>in</strong>d wir für Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>auch</strong> e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Kommunalsteuer-Faktor.<br />

Im Endeffekt wäre es ideal, sowohl<br />

Arzt als <strong>auch</strong> Apotheker <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de zu haben.<br />

Das ist sicher die ideale Lösung.<br />

Damit wäre <strong>auch</strong> das subjektive<br />

Wohlempf<strong>in</strong>den des Patienten<br />

gestärkt. Er bekommt beim Arzt<br />

das Rezept und holt das Medikament<br />

aus <strong>der</strong> Apotheke. So hat<br />

<strong>der</strong> Patient die Sicherheit, dass<br />

vier Augen darauf geschaut haben.<br />

Außerdem erhält <strong>der</strong> Patient<br />

die doppelte Möglichkeit,<br />

Fragen zu stellen und sich beraten<br />

zu lassen. Alles an<strong>der</strong>e s<strong>in</strong>d<br />

Notlösungen ...<br />

Mit Arthur Wechselberger haben<br />

Sie <strong>auch</strong> e<strong>in</strong> neues Gegenüber <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ärztekammer. Bekommen<br />

jetzt <strong>auch</strong> Themenkreise wie ELGA<br />

e<strong>in</strong>en neuen Anschub?<br />

ELGA o<strong>der</strong> <strong>auch</strong> E-Medikation<br />

wollen wir so gestalten, dass sie<br />

Kommunal: Interview 123<br />

erstens für den Patienten e<strong>in</strong>en<br />

Nutzen br<strong>in</strong>gt und dass sie zweitens<br />

<strong>auch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ord<strong>in</strong>ation und<br />

an <strong>der</strong> Tara machbar ist. Ke<strong>in</strong>esfalls<br />

sollte sie zusätzliche Bürokratie<br />

br<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n ganz<br />

leicht <strong>in</strong> den Arbeitsalltag <strong>in</strong>tegrierbar<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Dieser Arbeitsalltag zwischen<br />

den Gesundheitsberufen funktioniert<br />

übrigens hervorragend. Ich<br />

habe zu Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Laufbahn<br />

<strong>in</strong> rund 20 Apotheken <strong>in</strong> ganz<br />

Österreich gearbeitet, Lehr- und<br />

Wan<strong>der</strong>jahre, wenn Sie so wollen.<br />

Und daher kann ich aus me<strong>in</strong>er<br />

Erfahrung sagen, dass das<br />

System sehr gut, ja hervorragend<br />

funktioniert. Diese Zusammenarbeit<br />

mit Ärzten und Apothekern<br />

wollen wir verstärken.<br />

Müssen sich Apotheken im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die demografische Entwicklung<br />

neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

stellen?<br />

Ja. Die „lebenslangen“ Erkrankungen<br />

s<strong>in</strong>d sicher die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Zukunft. Damit<br />

werden <strong>auch</strong> die Therapieschemata<br />

komplexer. Das heißt, weg<br />

von e<strong>in</strong>er kurzfristigen E<strong>in</strong>nahme<br />

wie z. B. Antibiotika und<br />

h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er längerfristigen<br />

Arzneimitteltherapie.<br />

O<strong>der</strong> besser gesagt: Wir Apotheker<br />

müssen im „Medikations-<br />

Management“ tätig werden – also<br />

die Patienten betreuen und<br />

begleiten, kontrollieren, ob die<br />

Patienten die Arzneimittel vertragen,<br />

Arzneimittel <strong>in</strong> Blister<br />

verpacken, damit das Pflegepersonal<br />

weiß, zu welcher Uhrzeit<br />

welches Medikament zu geben<br />

ist etc. Auch daraus ergeben sich<br />

die persönlichen B<strong>in</strong>dungen,<br />

von denen wir vorher gesprochen<br />

haben.<br />

Wir Apotheker müssen im „Medikations-<br />

Management“ tätig werden – also die<br />

Patienten betreuen und begleiten, kontrollieren,<br />

ob die Patienten die Arzneimittel<br />

vertragen und ähnliches.<br />

Die E-Medikation könnte da aber<br />

von Vorteil se<strong>in</strong>?<br />

Ja. Das würde die <strong>der</strong>zeit schon<br />

gelebte Praxis auf e<strong>in</strong>e bessere<br />

technologische Ebene heben. Die<br />

Apotheker sehen auf e<strong>in</strong>en Blick,


124 Kommunal: Interview<br />

welche Medikamente nimmt <strong>der</strong><br />

Kunde, vertragen sich diese und<br />

so weiter. Die Beratung und das<br />

Management, das zur E-Medikation<br />

gehört, machen wir jetzt<br />

schon, aber es wird <strong>in</strong> Zukunft<br />

immer stärker werden.<br />

Wie stehen Sie als Apotheker zum<br />

Thema Generika?<br />

Generika s<strong>in</strong>d qualitativ genau<br />

gleich wie Orig<strong>in</strong>alpräparate. In<br />

<strong>der</strong> Apotheke ergibt sich aber e<strong>in</strong><br />

höherer Beratungsaufwand, weil<br />

es oft viele verschiedene Generika<br />

zu e<strong>in</strong>em Medikament gibt.<br />

Wenn es e<strong>in</strong> akzeptiertes Generikum<br />

gibt, muss die Apotheke dann<br />

zum Generikum <strong>auch</strong> das Orig<strong>in</strong>al<br />

bereithalten?<br />

Das Hauptproblem ist, dass es<br />

nicht „e<strong>in</strong> akzeptiertes“, son<strong>der</strong>n<br />

viele gleichwertige Generika gibt.<br />

Der Ärztemangel im ländlichen<br />

Raum betrifft <strong>in</strong> Wahrheit <strong>auch</strong> die<br />

Apotheken. In manchen Geme<strong>in</strong>den<br />

– allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Deutschland –<br />

gibt es schon die „elektronischen<br />

Ärzte“. Da werden kle<strong>in</strong>ere Krankheiten<br />

„ferndiagnostiziert“. Könnte<br />

e<strong>in</strong> onl<strong>in</strong>e ausgestelltes und<br />

beispielsweise mit e<strong>in</strong>em PIN-<br />

Code gezeichnetes Rezept <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

österreichischen Apotheke überhaupt<br />

angenommen werden?<br />

Ne<strong>in</strong>. Unser Gesundheitssystem<br />

ist <strong>auch</strong> deswegen so gut, weil<br />

die persönliche Beratung im<br />

Vor<strong>der</strong>grund steht. ... Aber wir<br />

müssen uns mit mo<strong>der</strong>nen Kommunikationskanälenause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen.<br />

Wir haben beispielsweise<br />

die „Apo App“ für Smart -<br />

phones <strong>in</strong>s Leben gerufen. Damit<br />

f<strong>in</strong>det man ganz leicht die<br />

nächste offene Apotheke o<strong>der</strong><br />

sieht, wer gerade Nachtdienst<br />

hat. ...<br />

Viele Geme<strong>in</strong>den organisieren verstärkt<br />

„betreutes Wohnen“. Kann<br />

die Apotheke da mithelfen?<br />

Gerade <strong>in</strong> diesen Fällen kann die<br />

Apotheke begleitend mithelfen,<br />

beispielweise zum Patienten<br />

h<strong>in</strong>gehen und beraten. Wir arbeiten<br />

<strong>auch</strong> sehr eng mit Pflegeorganisationen<br />

zusammen und<br />

helfen dabei, alle Fragen rund<br />

um Arzneimittel zu klären.<br />

Aus Platzgründen musste<br />

das Interview gekürzt werden.<br />

Lesen Sie die Langversion<br />

auf www.kommunal.at<br />

Analysen von Geme<strong>in</strong>defusionen<br />

Umsetzung: Gute<br />

Planung & saubere<br />

Strukturen<br />

196 Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark haben unter 1000 E<strong>in</strong>-<br />

wohner (78 unter 500, 120 zwischen 500 und 1000).<br />

Durch den demografischen Wandel (Abwan<strong>der</strong>ung aus<br />

dem ländlichen Raum) steigt die Zahl <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>- und<br />

Kle<strong>in</strong>stgeme<strong>in</strong>den stetig.<br />

Ute Neudorfer<br />

Der Koord<strong>in</strong>ations- und Verwaltungsaufwand<br />

zwischen den<br />

Verwaltungsebenen ist durch die<br />

Anzahl <strong>der</strong> steirischen Geme<strong>in</strong>den<br />

sehr hoch. Mehr Aufgaben,<br />

höhere Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

sowie anspruchsvollere und <strong>in</strong>formierte<br />

BürgerInnen haben<br />

den Verwaltungsaufwand <strong>in</strong> den<br />

vergangenen Jahren laufend erhöht.<br />

Daneben nimmt <strong>der</strong> Effizienzdruck<br />

zu, weil nicht mehr<br />

genügend f<strong>in</strong>anzielle Mittel zur<br />

Verfügung stehen, um sich personell<br />

und organisatorisch besser<br />

aufstellen zu können. Es besteht<br />

ke<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller Spielraum<br />

mehr für Investitionen und neue<br />

Projekte, solange ke<strong>in</strong>e strukturellen<br />

Reformmaßnahmen e<strong>in</strong>geleitet<br />

werden.<br />

Die tatsächlichen Synergien von Fusions -<br />

projekten stellen sich meist erst nach drei<br />

bis vier Jahren „Laufzeit“ e<strong>in</strong>, da zu Beg<strong>in</strong>n<br />

die angefallenen Zusatzkosten gegen zu -<br />

rechnen s<strong>in</strong>d.<br />

Was kann man <strong>in</strong> dieser Situation<br />

als BürgermeisterIn o<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at/-rät<strong>in</strong><br />

tun? Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Nachbargeme<strong>in</strong>de?<br />

Gründung e<strong>in</strong>es Verbands o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>er Gesellschaft mit privaten<br />

Partnern? Fusion? O<strong>der</strong> gibt es<br />

weitere Optionen?<br />

Aus Analysen von Fusionsprojekten<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

öffentlichen Verwaltung sowie<br />

aus Fremdvergleichen mit <strong>der</strong><br />

Schweiz o<strong>der</strong> Deutschland können<br />

Lehren zu Erfolgsfaktoren<br />

und Stolperste<strong>in</strong>en gezogen<br />

werden. Die wichtigsten acht<br />

Punkte, die zu berücksichtigen<br />

bzw. gezielt anzugehen s<strong>in</strong>d.<br />

3 Starke Vision und klarer Nutzen<br />

des Fusionsprojekts: Nur<br />

wenn <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong> Fusion<br />

klar und konkret ist, kann dieser<br />

vermittelt und erklärt werden.<br />

Geme<strong>in</strong>t ist hier nicht nur <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzielle<br />

Nutzen, dieser alle<strong>in</strong><br />

reicht nicht aus. Die konkret <strong>in</strong><br />

Aussicht gestellte Kostene<strong>in</strong>sparung<br />

durch e<strong>in</strong>e Fusion ist meist<br />

<strong>der</strong> Projektauslöser und mit Sicherheit<br />

e<strong>in</strong> wich-<br />

tigesÜberzeugungsargument <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Projektstartphase.<br />

In <strong>der</strong> laufendenProjektarbeit<br />

zeigt sich jedoch<br />

schnell, dass<br />

dies alle<strong>in</strong> nicht<br />

ausreicht. Es ist<br />

e<strong>in</strong>e tiefergehende Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit weiteren Nutzenaspekten<br />

notwendig. Verbesserter<br />

Kundenservice, mehr Transparenz<br />

für die BürgerInnen, längerfristige<br />

Entwicklungschancen


s<strong>in</strong>d bspw. weitere Argumente,<br />

um das Projekt breiter zu verankern.<br />

E<strong>in</strong>e klare und va strategische<br />

Ausrichtung und Langfristziele<br />

s<strong>in</strong>d zu formulieren. Fusionsprojekte<br />

benötigen e<strong>in</strong>e starke<br />

und kraftvolle Vision, sowohl<br />

für die Verwaltung als <strong>auch</strong> für<br />

die BürgerInnen!<br />

3 Professionelle (Vollzeit-)Projektleitung<br />

sowie konsequentes<br />

Projektmanagement: Die Erfahrung<br />

hat gezeigt, dass komplexe<br />

Projekte mit Durchlaufzeiten<br />

über 12 Monaten und mit mehr<br />

als zehn Teilprojekten sowie Leitung<br />

von mehreren Arbeitsgruppen<br />

e<strong>in</strong>e Vollzeitprojektleitung<br />

benötigen. Idealerweise verfügt<br />

die Person <strong>in</strong> <strong>der</strong> Projektleitung<br />

<strong>auch</strong> schon über entsprechende<br />

Erfahrungen und ist akzeptiert<br />

und respektiert.<br />

Professionelles Projektmanagement<br />

ist e<strong>in</strong> „must have“ für erfolgreiche<br />

Fusionen. Damit s<strong>in</strong>d<br />

präzise Projektaufträge mit klaren<br />

Zwischenzielen und e<strong>in</strong>facher<br />

Organisationsstruktur geme<strong>in</strong>t,<br />

verbunden mit vere<strong>in</strong>barten<br />

Kompetenzen und Verantwortungen<br />

von Projektteam und<br />

Arbeitsgruppenleitern. Subjektive<br />

Bef<strong>in</strong>dlichkeiten dürfen hier<br />

ke<strong>in</strong>en Platz haben.<br />

Auf e<strong>in</strong>er strategischen Ebene ist<br />

unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Überwachungsund<br />

Entscheidungsgremium,<br />

meist Lenkungsausschuss genannt,<br />

e<strong>in</strong>zurichten.<br />

3 Transparente und regelmäßige<br />

Kommunikationsstruktur:<br />

Projektteam- und Arbeitsgruppenmitglie<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d aufgrund <strong>der</strong><br />

operativen Projekttätigkeit laufend<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Die an<strong>der</strong>en<br />

Projektgremien sowie das<br />

Projektumfeld s<strong>in</strong>d periodisch<br />

über den aktuellen Status und<br />

den weiteren Projektverlauf zu<br />

<strong>in</strong>formieren. Projektfeedback-<br />

Möglichkeiten bzw Bürger<strong>in</strong>formationsveranstaltungen<br />

s<strong>in</strong>d<br />

daneben zu organisieren. Projekte,<br />

<strong>in</strong> denen die Bevölkerung<br />

von Anbeg<strong>in</strong>n mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

ist, weisen e<strong>in</strong>e höhere Erfolgsquote<br />

auf.<br />

3 Angemessene Projektdurchlaufzeit<br />

und <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt<br />

für die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Betroffenen:<br />

Die Projektdauer sollte,<br />

wie es so schön heißt, „so<br />

lang wie nötig und so kurz wie<br />

möglich“ se<strong>in</strong>. Es ist möglich,<br />

e<strong>in</strong> Fusionsprojekt von zwei<br />

kle<strong>in</strong>eren Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> 18 bis<br />

24 Monaten bis zur Grundsatzentscheidung<br />

zu bewältigen. Für<br />

größere Geme<strong>in</strong>den o<strong>der</strong> wenn<br />

MMag. Ute Neudorfer<br />

ist Unternehmensberater<strong>in</strong><br />

bei BFP, Bertl Fatt<strong>in</strong>ger<br />

& Partner<br />

Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Steuerberatungs<br />

GmbH.<br />

Kommunal: Verwaltung<br />

Geme<strong>in</strong>destrukturreformen s<strong>in</strong>d nicht bloß adm<strong>in</strong>istrative o<strong>der</strong> juristische Übungen, son<strong>der</strong>n immer komplexe Verän<strong>der</strong>ungsprozesse.<br />

Es werden bestehende Systeme und Strukturen aufgelöst und unter e<strong>in</strong>er neuen Identität neu formiert.<br />

es sich um Zusammenschlüsse<br />

mehrerer Geme<strong>in</strong>den handelt,<br />

ist jedoch mehr Zeit e<strong>in</strong>zurechnen.<br />

Neben <strong>der</strong> frühzeitigen E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>der</strong> Personen mit Entscheidungskompetenz<br />

darf aber <strong>auch</strong><br />

nicht auf die Mitarbeiter<strong>in</strong>formation<br />

und -e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung vergessen<br />

werden. Oft ist <strong>der</strong> Zeitraum<br />

<strong>der</strong> Ungewissheit über den Arbeitsplatz<br />

für viele gute Mitarbeiter<br />

zu lang und man verliert<br />

wertvolle Fachkräfte.<br />

3 Synergien nicht überschätzen:<br />

Die Kostene<strong>in</strong>sparungen und<br />

<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzielle Nutzen werden<br />

vor allem zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Projekte<br />

sehr prom<strong>in</strong>ent und plakativ<br />

dargestellt. Dass jedoch <strong>auch</strong><br />

Projektkosten anfallen, die<br />

amortisiert werden müssen,<br />

wird dabei oft unter den Tisch<br />

gekehrt. Die Kostene<strong>in</strong>sparungen<br />

können aus <strong>der</strong> Erfahrung<br />

erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em etablierten Zustand<br />

realisiert werden – und bis<br />

dieser e<strong>in</strong>tritt, vergehen meist<br />

drei bis vier Jahre. Bis dah<strong>in</strong><br />

werden die E<strong>in</strong>sparungen jedoch<br />

durch die angefallenen Zusatzkosten<br />

teilweise absorbiert.<br />

Das heißt, e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e zeitpunktorientierte<br />

Betrachtung reicht<br />

hier nicht aus. Diese Effekte s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> Mehrjahresplanrechnungen<br />

125


126<br />

Kommunal: Verwaltung<br />

darzustellen und zu kalkulieren.<br />

Bei Geme<strong>in</strong>defusionen hat sich<br />

gezeigt, dass die Zentralisierung<br />

und Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Führungsstruktur zumeist e<strong>in</strong>hergeht<br />

mit e<strong>in</strong>er erhöhten Anfor<strong>der</strong>ung<br />

an die Führungspersonen.<br />

Wenn man e<strong>in</strong>e Reduktion<br />

<strong>der</strong> Köpfe erzielen kann, ist<br />

jedoch wegen <strong>der</strong> erhöhten Anfor<strong>der</strong>ung<br />

mit höheren Lohnkosten<br />

zu rechnen. Werden zudem<br />

noch Leistungen im Rahmen<br />

von Make-or-buy-Entscheidungen<br />

künftig aufgrund <strong>der</strong> größeren<br />

Menge selbst erbracht, ist<br />

dies mit zusätzlichen Personen<br />

Professionelles Projektmanagement mit sauberen<br />

Strukturen und e<strong>in</strong>em gut geplanten<br />

und gesteuerten Ablauf s<strong>in</strong>d „must haves“ <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Vorbereitungs- und Umsetzungsphase.<br />

verbunden. Wichtig ist, dass<br />

man vor <strong>der</strong> Effizienzsteigerung<br />

die beabsichtigte Effektivität für<br />

das neue Geme<strong>in</strong>degebiet klärt<br />

(welche Aufgaben s<strong>in</strong>d künftig<br />

wirklich zu erbr<strong>in</strong>gen?).<br />

3 Umsichtiges Verän<strong>der</strong>ungsmanagement<br />

und klares Commitment<br />

<strong>der</strong> politischen Führung:<br />

Geme<strong>in</strong>destrukturreformen s<strong>in</strong>d<br />

nicht bloß adm<strong>in</strong>istrative o<strong>der</strong><br />

juristische Übungen, son<strong>der</strong>n<br />

immer komplexe Verän<strong>der</strong>ungsprozesse.<br />

Es werden bestehende<br />

Systeme und Strukturen aufgelöst<br />

und unter e<strong>in</strong>er neuen Identität<br />

neu formiert. Fusionsprojekte<br />

bedürfen deshalb neben<br />

<strong>der</strong> konsequenten Projektmanagementtätigkeit<br />

e<strong>in</strong>es umsichtigen<br />

Verän<strong>der</strong>ungsmanagements<br />

mit Gespür für die betroffenen<br />

Personenkreise.<br />

Nicht genug betonen lässt sich<br />

die Bedeutung e<strong>in</strong>er engagierten<br />

Unterstützung durch den/die<br />

BürgermeisterIn sozusagen als<br />

oberste/n ManagerIn <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de.<br />

Ohne e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges<br />

und starkes Bekenntnis des/<strong>der</strong><br />

Bürgermeisters/<strong>in</strong> zu den Zielen<br />

und zum Prozess wird dieser<br />

nicht gel<strong>in</strong>gen.<br />

3 Stolperste<strong>in</strong>e und emotionale<br />

Bef<strong>in</strong>dlichkeiten antizipieren:<br />

E<strong>in</strong> gezielter E<strong>in</strong>bezug von möglichen<br />

zu erwartenden Stolperste<strong>in</strong>en<br />

(z.B. Geme<strong>in</strong>dename,<br />

Standort <strong>der</strong> Verwaltung, Vere<strong>in</strong>e<br />

usw.) und damit das Erarbei-<br />

ten von alternativen Lösungen,<br />

die vorab zur Diskussion gestellt<br />

werden, ist anzuraten. Damit<br />

werden diese erkannten „Problempunkte“<br />

früh thematisiert<br />

und möglichen Lösungen zugeführt.<br />

Geschürte Emotionen s<strong>in</strong>d<br />

über sorgfältige Kommunikationsstrukturen<br />

abzufangen.<br />

3 Standardisierungen und Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />

von Anfang an:<br />

Nur e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>der</strong><br />

Abläufe <strong>in</strong> den zu fusionierenden<br />

Geme<strong>in</strong>den führt zu echten<br />

Synergien. Und diese Vere<strong>in</strong>heitlichung<br />

sollte so früh wie möglich<br />

gestartet werden, um nicht<br />

unnötig Energie, Zeit<br />

und Geld suboptimal<br />

e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Auf Grundlage dieser<br />

kritischen Erfolgsfaktoren<br />

wird e<strong>in</strong> idealtypischerProjektablauf<br />

e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>defusion<br />

dargestellt.<br />

Dieser ist je nach Ausgangslage<br />

und konkreter Situation <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den<br />

anzupassen.<br />

Fact-Box RFG:<br />

Mehr zum idealtypischen Projektablauf<br />

e<strong>in</strong>er Fusion f<strong>in</strong>den<br />

Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

RFG 2/2012<br />

mit dem<br />

Schwerpunkt<br />

„Kooeration<br />

versus<br />

Fusion“!<br />

Sie erreichen<br />

die Autor<strong>in</strong><br />

unter Tel:<br />

+43 (0)316<br />

36 37-0, E-Mail: uneudorfer@<br />

bfp-graz.at,<br />

Web: www.bfp-graz.at<br />

Recht & F<strong>in</strong>anzen für Geme<strong>in</strong>den<br />

(RFG) ist e<strong>in</strong>e Kooperation<br />

zwischen dem Österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>debund,<br />

Kommunalkredit, kommunals,<br />

LeitnerLeitner, RPW NÖ GBG<br />

und dem Verlag MANZ.<br />

Kennenlern-Abo: Zwei Hefte<br />

zum Preis von nur 20 Euro.<br />

MANZ Bestellservice:<br />

Tel.: (01) 531 61-100,<br />

Fax: (01) 531 61-455;<br />

E-Mail: bestellen@manz.at<br />

Kathar<strong>in</strong>a Lehner<br />

Rund 120 Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

gibt es <strong>in</strong> Österreich.<br />

35 von ihnen nahmen am<br />

diesjährigen Bürgermeister<strong>in</strong>nentreffen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiroler Geme<strong>in</strong>de<br />

Lermoos teil. Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

konnten Erfahrungen<br />

austauschen und Probleme<br />

besprechen, die den kommunalen<br />

Alltag, aber <strong>auch</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Bürgermeister<strong>in</strong>nenamt<br />

betreffen. Ziel war<br />

es <strong>auch</strong>, dass das Netzwerk <strong>der</strong><br />

Bürgermeister<strong>in</strong>nen erweitert<br />

und gestärkt wird. Denn: Die<br />

Gesellschaft wird auf die Kompetenz<br />

von Frauen im Bürgermeisteramt<br />

nicht verzichten<br />

können.<br />

Zugspitze und Swarovski<br />

Beim prom<strong>in</strong>ent besuchten<br />

Empfang waren Landeshauptmann<br />

Günther Platter, Geme<strong>in</strong>debund-Präsident<br />

Helmut<br />

Mödlhammer, Tirols Geme<strong>in</strong>deverband-Präsident<br />

Ernst Schöpf<br />

und e<strong>in</strong>ige Abgeordnete anwesend.<br />

An den drei Tagen wurde<br />

den Gästen e<strong>in</strong> abwechslungsreiches<br />

Programm geboten. Am<br />

Freitag stand e<strong>in</strong>e Schifffahrt<br />

auf dem Plansee auf dem Programm.<br />

Samstags statteten die<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>nen ihrer Kolleg<strong>in</strong><br />

aus Innsbruck, Christ<strong>in</strong>e<br />

Opptiz-Plörer, e<strong>in</strong>en Besuch ab.<br />

Opptiz-Plörer ist nach wie vor<br />

die e<strong>in</strong>zige Frau an <strong>der</strong> Spitze<br />

e<strong>in</strong>er österreichischen Landeshauptstadt.<br />

Geme<strong>in</strong>sam wurden


Bürgermeister<strong>in</strong>nentreffen 2012 <strong>in</strong> Lermoos <strong>in</strong> Tirol<br />

Mehr Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

br<strong>auch</strong>t das Land<br />

Zum sechsten Mal trafen sich die Bürgermeister<strong>in</strong>nen aus Österreich,<br />

dieses Jahr im Tiroler Lermoos. Noch immer gibt es zu wenige Frauen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kommunalpolitik, oft weil es ihnen nicht zugetraut wird. Die Teil-<br />

nehmer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d an<strong>der</strong>er Me<strong>in</strong>ung: Die Gesellschaft darf auf die Kom-<br />

petenz von Frauen im Bürgermeisteramt nicht verzichten.<br />

am Samstag die Swarovski Kristallwelten<br />

besichtigt, am Sonntag<br />

die Zugspitze erklommen.<br />

Am Herd o<strong>der</strong> im Amt?<br />

Auch über die Frage, warum es<br />

nicht mehr Frauen im Bürgermeisteramt<br />

gibt, wurde diskutiert.<br />

Die Ursache für den ger<strong>in</strong>gen<br />

Anteil liegt nicht daran, dass<br />

Frauen ke<strong>in</strong> Interesse o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

Begabung für die Aufgaben mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

Gerade <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong>, <strong>in</strong> denen<br />

die Probleme und die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Geme<strong>in</strong>de größer<br />

werden, sollten Frauen mit<br />

Multitask<strong>in</strong>g-Fähigkeiten gefragt<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Schuld s<strong>in</strong>d traditionelle Rollenbil<strong>der</strong>,<br />

die Frauen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zwick-<br />

mühle zwischen privaten Pflichten<br />

und ihren beruflichen Ambitionen<br />

br<strong>in</strong>gen. Das Bild, Frauen<br />

sollen sich um den privaten<br />

Haushalt und nicht um den Geme<strong>in</strong>dehaushalt<br />

kümmern, führt<br />

dazu, dass sie nicht als Bürgermeister<strong>in</strong>nen<br />

gesehen werden.<br />

Innsbrucks Bürgermeister<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Oppitz-Plörer brachte<br />

e<strong>in</strong>mal mehr e<strong>in</strong>e Quotenregelung<br />

<strong>in</strong>s Spiel, damit Männer den<br />

Frauen Platz machen. Maria<br />

Zwölfer, Bürgermeister<strong>in</strong> aus Lermoos,<br />

ist zwar pr<strong>in</strong>zipiell ke<strong>in</strong>e<br />

Befürworter<strong>in</strong> von „Quotenfrauen“,<br />

doch wenn es nicht an<strong>der</strong>s<br />

geht, müssen Frauen auf diesem<br />

Wege ihre Chance bekommen.<br />

„Dabei ist <strong>der</strong> Beweis erbracht,<br />

dass Frauen Bürgermeister<strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />

„Diamonds are a girl`s best friend”: Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen des dreitägigen<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>nentreffens besuchten <strong>auch</strong> die Kristallwelt Swarovski.<br />

können. Frauen sollen sich selbst<br />

mehr zutrauen und die Gesellschaft<br />

muss ihnen mehr zutrauen“,<br />

so Maria Zwölfer.<br />

Frauen wird es <strong>auch</strong><br />

schwer gemacht<br />

Die Bürgermeister<strong>in</strong> des Veranstaltungsortes,<br />

Maria Zwölfer,<br />

ist selbst e<strong>in</strong> gutes Beispiel dafür,<br />

dass es Frauen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />

oft schwer haben,<br />

weil es ihnen schwer gemacht<br />

wird. Zwölfer, die seit 1992 im<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at sitzt und seit 2004<br />

Bürgermeister<strong>in</strong> ist, musste bei<br />

ihrer ersten Wahl mit eigener<br />

Liste antreten, weil stattdessen<br />

ihr eigener Bru<strong>der</strong> von ihrer Partei<br />

aufgestellt wurde. Nach <strong>der</strong><br />

Stichwahl gegen ihren Bru<strong>der</strong><br />

wurde sie Bürgermeister<strong>in</strong>, hatte<br />

jedoch nur e<strong>in</strong> Mandat im Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at:<br />

„Die Situation war<br />

sehr herausfor<strong>der</strong>nd. Ich war alle<strong>in</strong><br />

als Bürgermeister<strong>in</strong> und<br />

hatte zwölf Oppositionelle.“<br />

2010 konnte Zwölfer sechs<br />

Mandate erzielen und hat gelernt,<br />

dass das Bürgermeisteramt<br />

wert ist, sich durchzubeißen.<br />

Foto: Geme<strong>in</strong>de Scharnitz<br />

127


128<br />

Kommunal: Sicherheit<br />

Rush-Hour: Dämmerung – E<strong>in</strong>brecher <strong>in</strong> nur 15 Sekunden am Ziel<br />

Eigen<strong>in</strong>itiative ist noch <strong>der</strong><br />

beste Schutz gegen E<strong>in</strong>brecher<br />

Täglich werden <strong>in</strong> Öster-<br />

reich im Durchschnitt<br />

mehr als vierzig E<strong>in</strong>brüche<br />

verübt. Vor allem zu<br />

Herbstbeg<strong>in</strong>n steigt die<br />

Zahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>brüche, die <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Dämmerung verübt<br />

werden, stark an. Das KFV<br />

hat e<strong>in</strong>fache Tipps, wie<br />

man sich und se<strong>in</strong> Eigen-<br />

heim vor ungebetenen<br />

Gästen schützen kann.<br />

Im Herbst, wenn die Tage allmählich<br />

wie<strong>der</strong> kürzer werden<br />

und das Wetter uns nicht mehr<br />

mit allzu vielen Sonnenstrahlen<br />

verwöhnt, startet die Hochsaison<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>brecher. Die Rush-<br />

Hour für E<strong>in</strong>brüche liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Dämmerungszeit, und <strong>in</strong> nur 15<br />

Sekunden ist e<strong>in</strong> professioneller<br />

E<strong>in</strong>brecher bereits durch e<strong>in</strong> ungesichertes<br />

Fenster o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Terrassentür e<strong>in</strong>gedrungen.<br />

Neben <strong>der</strong> schnellen Vorgehensweise<br />

lässt sich zunehmend e<strong>in</strong><br />

Professionalisierungsschub im<br />

E<strong>in</strong>bruchsdiebstahl erkennen.<br />

Mit <strong>der</strong> Quantität an E<strong>in</strong>bruchdiebstählen<br />

hat sich <strong>auch</strong> die<br />

Qualität verän<strong>der</strong>t.<br />

Die Täter gehen im Vergleich zu<br />

früher regelmäßiger vor, selektieren<br />

die Objekte bewusster<br />

und s<strong>in</strong>d besser organisiert. Bargeld,<br />

Schmuck, Handys und<br />

MP3-Player – alles was leicht<br />

und schnell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tasche gesteckt<br />

werden kann, ist für E<strong>in</strong>brecher<br />

von Interesse. Aber<br />

KFV-Tipps<br />

3 E<strong>in</strong>stiegshilfen für E<strong>in</strong>brecher wegräumen<br />

(Leiter, Werkzeug etc.)<br />

3 Alle Fenster und Balkontüren schließen,<br />

Wohnungstüre versperren<br />

3 Schmuck, Bargeld, Sparbücher und Wertgegenstände<br />

an verschiedenen Stellen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Wohnung bzw. im Haus aufbewahren. Bessere<br />

Alternative: Tresor o<strong>der</strong> Schließfach<br />

3 Alarmanlage o<strong>der</strong> Zeitschaltuhr für<br />

Beleuchtung e<strong>in</strong>schalten<br />

3 Ke<strong>in</strong>e Schlüssel verstecken<br />

<strong>auch</strong> Fernseher, Fotoapparate<br />

und Computer s<strong>in</strong>d beliebtes<br />

Diebesgut.<br />

E<strong>in</strong>fache Maßnahmen –<br />

mehr Schutz<br />

Nur 30 Prozent <strong>der</strong> E<strong>in</strong>brecher<br />

s<strong>in</strong>d Plantäter, <strong>der</strong> Rest entscheidet<br />

sich spontan zum Begehen<br />

e<strong>in</strong>er Straftat. Beide „Typen“ selektieren<br />

ihr Objekt <strong>der</strong> Begierde<br />

aber nach dem Wert <strong>der</strong> zu<br />

erwartenden Beute, nach dem<br />

Entdeckungsrisiko und nach<br />

dem Schwierigkeitsgrad, <strong>in</strong> das<br />

Haus e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen zu können. Untersuchungen<br />

des KFV zeigen,<br />

dass es die Hausbewohner selbst<br />

s<strong>in</strong>d, die sich ke<strong>in</strong>e großen Gedanken<br />

über ihre eigene und<br />

noch weniger über die Sicherheit<br />

an<strong>der</strong>er machen. Eigen<strong>in</strong>itiative<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs das beste<br />

Mittel, um sich und an<strong>der</strong>e vor<br />

Diebstahl zu schützen. Denn die<br />

meisten E<strong>in</strong>brecher wenden<br />

ganz simple Tricks an. Bauliche<br />

und technische Maßnahmen, die<br />

Bauliche und technische Maßnahmen, die<br />

viel Lärm verursachen und lange Zeit br<strong>auch</strong>en,<br />

um geknackt zu werden, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>s effizienter Schutz vor E<strong>in</strong>brechern.<br />

viel Lärm verursachen und lange<br />

Zeit br<strong>auch</strong>en, um geknackt zu<br />

werden, s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s effizient.<br />

Bei geprüften Sicherheitstüren,<br />

e<strong>in</strong>gemauerten Fenstergittern<br />

und e<strong>in</strong>bruchshemmenden<br />

Fensterbeschlägen geben<br />

viele auf. Legen Sie sich <strong>auch</strong><br />

unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Eigentumsverzeichnis<br />

bzw. e<strong>in</strong>e Inventarliste<br />

an. Diese Liste von Wertsachen<br />

ist e<strong>in</strong>e Hilfe für die Arbeit <strong>der</strong><br />

Polizei.<br />

E<strong>in</strong>e vorgefertigte Tabelle und<br />

e<strong>in</strong>e Checkliste f<strong>in</strong>den Sie unter<br />

www.kfv.at


130<br />

Kommunal: Aus den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Burgenland<br />

Wasser mit Mängeln<br />

Bürger für den<br />

Wasserverband<br />

POTZNEUSIEDL<br />

Die Geme<strong>in</strong>de Potzneusiedl<br />

soll e<strong>in</strong>em Wasserverband<br />

beitreten. So entschieden<br />

53,7 Prozent <strong>der</strong> Bürger im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Volksbefragung.<br />

Der Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

wird nun über den Beitritt<br />

diskutieren. Die an<strong>der</strong>e Alternative<br />

wäre, die eigene<br />

Wasserversorgung zu behalten<br />

und teure Investitionen<br />

zu tätigen. Die bestehende<br />

Infrastruktur ist 60 Jahre<br />

alt und weist zahlreiche<br />

Mängel auf. Eisen-, Mangan-<br />

und Nitritwerte aus<br />

dem Brunnen <strong>in</strong> Potzneusiedl<br />

s<strong>in</strong>d viel zu hoch.<br />

Rohrnetz und Aufbereitungsanlage<br />

müssten dr<strong>in</strong>gend<br />

aufgerüstet werden.<br />

Kärnten<br />

Geme<strong>in</strong>den, Städte, Dörfer und Märkte ausgezeichnet<br />

Blumenolympiade kürt Sieger<br />

IRSCHEN/SPITTAL/<br />

RENNWEG/ST. PETER<br />

Die Gew<strong>in</strong>ner <strong>der</strong> Blumen -<br />

olympiade, veranstaltet<br />

durch die Kärntner Gärtner<br />

und das Land Kärnten, stehen<br />

fest. Irschen, Spittal,<br />

Rennweg und St. Peter ob<br />

Rennweg haben die schöns -<br />

ten Blumen. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig ist die Unterstützung<br />

durch die Bürger. „Unser<br />

größtes Budget und Kapital<br />

s<strong>in</strong>d die Bewohner mit<br />

ihrer persönlichen Liebe zu<br />

den Blumen“, so Hans<br />

Ramsbacher, Vizebürgermeister<br />

von Rennweg.<br />

Zukunft des Heimes nach Konkurs lange unsicher<br />

Neuer Betreiber für Pflegeheim<br />

GRAFENDORF<br />

Die Zukunft des Pflegeheims<br />

<strong>in</strong> Grafendorf ist<br />

nach <strong>der</strong> Insolvenz des<br />

früheren Betreibers gerettet.<br />

Die AHA-Gruppe aus<br />

Kärnten wird das Haus<br />

übernehmen. Die Landes -<br />

räte Christian Ragger und<br />

Harald Dobernig kündigten<br />

LGF Stefan Bubich, LH-Stv. Franz Ste<strong>in</strong>dl, Präs. Leo Radakovits,<br />

VBgm. Johannes Mezgolits auf <strong>der</strong> Veranstaltung.<br />

SPÖ und ÖVP wollen im Oktober Stimmen ausbauen<br />

Startschuss für Wahlkampf<br />

DONNERSKIRCHEN<br />

Am 23.August fand <strong>der</strong><br />

Wahlauftakt zur Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ats-<br />

und Bürgermeisterwahl<br />

2012 <strong>in</strong> Donnerskirchen<br />

statt. Der Burgenländische<br />

Geme<strong>in</strong>debund und<br />

die ÖVP Burgenland konnten<br />

mehr als 400 Kommu-<br />

e<strong>in</strong> Darlehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe<br />

von 2,3 Millionen Euro zum<br />

Kauf <strong>der</strong> Konkursmasse an.<br />

Somit ist <strong>der</strong> neue Betreiber<br />

AHA unter Dach und Fach.<br />

„Damit f<strong>in</strong>det für die Heimbewohner<br />

und ihre Angehörigen<br />

die unsichere Situation<br />

endlich e<strong>in</strong> Ende“,<br />

erklärt Dobernig.<br />

nalpolitiker begrüßen. „Die<br />

ÖVP stellt <strong>der</strong>zeit 79 Bürgermeister<br />

und nach <strong>der</strong><br />

Wahl sollen es mehr als 80<br />

se<strong>in</strong>“, so LH-Stv. Franz<br />

Ste<strong>in</strong>dl. Die SPÖ startete<br />

vielerorts im Frühjahr und<br />

will e<strong>in</strong>en sachorientierten<br />

Wahlkampf.<br />

Rund 24.000 Mitglie<strong>der</strong> gibt es bei den Feuerwehren <strong>in</strong> Kärnten.<br />

Erfreulich: Mehr Frauen und Junge dabei<br />

18.365 Feuerwehre<strong>in</strong>sätze<br />

KLAGENFURT<br />

Ende August wurde <strong>der</strong><br />

Tätigkeitsbericht <strong>der</strong> KärntnerLandesfeuerwehrverbände<br />

für 2011 vorgelegt.<br />

Über 24.000 Mitglie<strong>der</strong> haben<br />

18.365 E<strong>in</strong>sätze bestritten<br />

und fast 226.000 Stunden<br />

gearbeitet. Positiv ist,<br />

Foto: Geme<strong>in</strong>debund Burgenland<br />

101.078 Arbeitnehmer:<br />

Beschäftigungsrekord<br />

im Juli<br />

EISENSTADT<br />

Im Sommermonat Juli hat<br />

das Burgenland mit 101.078<br />

Arbeitnehmern e<strong>in</strong>en Beschäftigungsrekord<br />

erzielt.<br />

Landeshauptmann Hans<br />

Niessl ist zufrieden, dass das<br />

Ergebnis <strong>in</strong> <strong>Zeiten</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskrise<br />

sogar früher als<br />

geplant erreicht werden<br />

konnte. LH-Stv. Franz<br />

Ste<strong>in</strong>dl führt den Beschäftigungsrekord<br />

auf das grenzenlose<br />

Europa zurück. Die<br />

Exporte konnten seit 1995<br />

verdoppelt werden. Von den<br />

101.000 Arbeitnehmern<br />

s<strong>in</strong>d 19.000 Auslän<strong>der</strong>. E<strong>in</strong><br />

Problem ist jedoch<br />

<strong>auch</strong> weiterh<strong>in</strong> die<br />

Arbeitslosigkeit von<br />

über 50-Jährigen.<br />

dass das Engagement <strong>der</strong><br />

Jugend und <strong>der</strong> Frauen gesteigert<br />

werden konnte.<br />

Derzeit gibt es <strong>in</strong> Kärnten<br />

399 Freiwillige Feuerwehren,<br />

e<strong>in</strong>e Berufsfeuerwehr<br />

und zusätzlich<br />

19 Betriebsfeuerwehren.


Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Pilotprojekt:<br />

„Lehrer-Lehrl<strong>in</strong>ge“<br />

<strong>in</strong> den Ferien<br />

WALDVIERTEL<br />

Learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g – nach<br />

diesem Pr<strong>in</strong>zip wurde im<br />

Waldviertel e<strong>in</strong> Pilotprojekt<br />

gestartet, im Rahmen dessen<br />

Lehrer <strong>in</strong> den Ferien <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en Lehrberuf schnuppern.<br />

Die „Lehrl<strong>in</strong>ge“ sollen<br />

ihren Schülern die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Lehrberufe<br />

besser vermitteln.<br />

Neun Lehrer und zehn Betriebe<br />

haben sich angeschlossen.<br />

Auch die Wirtschaft<br />

profitiert vom Austausch,<br />

da die K<strong>in</strong><strong>der</strong> besser<br />

vorbereitet werden. E<strong>in</strong> erhoffter<br />

Nebeneffekt ist, dass<br />

die Abwan<strong>der</strong>ung gestoppt<br />

wird, wenn Schüler e<strong>in</strong>en<br />

Beruf <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region erlernen<br />

können.<br />

Oberösterreich<br />

Kommunal: Aus den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

„Infrastrukturkostenkalkulator“ erfolgreich gestartet<br />

Kosten neuer Erschließung kalkulieren<br />

ST. PÖLTEN<br />

Bei <strong>der</strong> Erschließung von<br />

Bauland treten Kosten auf.<br />

Damit Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Zukunft<br />

bei Siedlungserweiterungen<br />

abschätzen können,<br />

welche Kosten und Investitionen<br />

anfallen werden,<br />

gibt es nun den „Infrastrukturkostenkalkulator“<br />

<strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>österreichischen Landesregierung.<br />

Getestet wurde<br />

das Projekt bereits <strong>in</strong><br />

drei Pilotgeme<strong>in</strong>den, Amstetten,<br />

Klosterneuburg<br />

und Mistelbach. Geme<strong>in</strong>den<br />

können mit wenigen<br />

E<strong>in</strong>gaben die erwarteten<br />

E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben<br />

gegenüberstellen. Nicht<br />

berücksichtigt werden jedoch<br />

die sozialen Faktoren:<br />

Wie sich e<strong>in</strong>e neue Sied-<br />

Land Oberösterreich will zuerst e<strong>in</strong> neues Dienstrecht durchsetzen<br />

Kosten abgelten für<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

LINZ<br />

Seit <strong>in</strong> Oberösterreich <strong>der</strong><br />

„Gratisk<strong>in</strong><strong>der</strong>garten“ e<strong>in</strong>geführt<br />

wurde, haben die Geme<strong>in</strong>den<br />

erhebliche Mehrkosten<br />

stemmen müssen,<br />

kritisieren zahlreiche Bürgermeister.<br />

Weil es nun<br />

mehr Nachfrage nach Plätzen<br />

gibt, mussten Geme<strong>in</strong>den<br />

zusätzliches Personal<br />

e<strong>in</strong>stellen und Ganztagsgruppen<br />

gründen. Diese<br />

Mehrkosten wurden vom<br />

Land Oberösterreich nicht<br />

abgegolten, so <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>debund.Bildungslandesrät<strong>in</strong><br />

Doris Hummer kündigte<br />

an, Verhandlungen<br />

mit Städte- und Geme<strong>in</strong>debund<br />

führen zu wollen.<br />

lung auf die Bevölkerungsstruktur<br />

auswirkt o<strong>der</strong> wie<br />

viele Bauplätze tatsächlich<br />

für die Bevölkerung zur<br />

Verfügung stehen. Damit<br />

Geme<strong>in</strong>den das Beste aus<br />

Die Belastungen für Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenf<strong>in</strong>anzierung<br />

werden immer größer. Diese Kosten soll das Land tragen.<br />

Hummer wie<strong>der</strong>um knüpft<br />

die Verhandlungen an e<strong>in</strong><br />

neues und e<strong>in</strong>heitliches<br />

Dienstrecht. Dies auszuverhandeln,<br />

wird jedoch dauern,<br />

schließlich müssen die<br />

Interessen von öffentlichen<br />

und privaten K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenbetreibern<br />

berücksichtigt<br />

werden. Der Geme<strong>in</strong>debund<br />

lehnt das neue Dienstrecht<br />

nicht ab, will jedoch<br />

bereits vorher e<strong>in</strong>e Kostenabgeltung<br />

durchsetzen.<br />

dem neuen Tool herausholen<br />

können, gibt es Schulungen.www.raumordnungnoe.at/<strong>in</strong>dex.php?id<br />

=148<br />

Schmerzensgeld gefor<strong>der</strong>t<br />

Streithähnewegen<br />

Bienenstichen<br />

ASCHACH AN DER STEYR<br />

E<strong>in</strong> Jogger wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Aschach an <strong>der</strong><br />

Steyr Mitte Juli von Bienen<br />

gestochen. So weit, so unbedeutend,<br />

wenn nicht <strong>der</strong><br />

Jogger im Geme<strong>in</strong>deamt Beschwerde<br />

gegen e<strong>in</strong>en Landwirt<br />

e<strong>in</strong>gelegt hätte, auf dessen<br />

Grundstück zehn Bienenstöcke<br />

stehen. Die For<strong>der</strong>ung<br />

an den Landwirt belief<br />

sich auf 700 Euro Schmerzensgeld.<br />

Juristen bezweifeln,<br />

dass <strong>der</strong> Jogger se<strong>in</strong>e<br />

For<strong>der</strong>ung durchsetzen<br />

kann. Mittlerweile zeigen<br />

sich beide Streithähne gesprächsbereit.<br />

Der Landwirt<br />

wird die Bienenstöcke<br />

versetzen und<br />

hat bereits Warnschil<strong>der</strong><br />

montiert.<br />

131


132<br />

Kommunal: Aus den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Salzburg<br />

Am Jodelwan<strong>der</strong>weg wird nicht nur gerastet, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> gejodelt.<br />

Erster Jodelwan<strong>der</strong>weg eröffnet<br />

Jodeln auf <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>tour<br />

WALD-KÖNIGSLEITEN<br />

Im P<strong>in</strong>zgau hat e<strong>in</strong> Jodelwan<strong>der</strong>weg<br />

eröffnet. Der<br />

Betreiber will die Wan<strong>der</strong>er<br />

dazu animieren, aus sich<br />

herauszukommen und zu<br />

jodeln. Damit sollen die<br />

Menschen wie<strong>der</strong> Lust an<br />

<strong>der</strong> eigenen Stimme haben.<br />

Steiermark<br />

UVP positiv:<br />

Kraftwerk ist umweltverträglich<br />

GRAZ-PUNTIGAM<br />

Im Kampf um das umstrittene<br />

Murkraftwerk Graz-Puntigam<br />

mussten die Kraftwerksgegner<br />

e<strong>in</strong>en Rückschlag<br />

e<strong>in</strong>stecken. Die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) kam zu e<strong>in</strong>em positiven<br />

Ergebnis und sieht Artenschutz<br />

und Wassergüte<br />

nicht gefährdet. Für die bedrohte<br />

Population <strong>der</strong> Würfelnattern<br />

werden laut UVP<br />

ausreichend Versteckplätze<br />

errichtet. Auch die Grundwasserqualität<br />

wird durch<br />

das Kraftwerk nicht gefährdet.<br />

Die Gegner von <strong>der</strong><br />

Bürger<strong>in</strong>itiative „Rettet die<br />

Mur“ kündigten e<strong>in</strong>e Berufung<br />

an und wollen die<br />

Baugenehmigung verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Entlang des Jodelwan<strong>der</strong>weges<br />

mit Blick auf den<br />

Tauern-Hauptkamm und die<br />

Zillertaler Alpen wurden<br />

Audiostationen <strong>in</strong>stalliert.<br />

Wan<strong>der</strong>er können sich die<br />

unterschiedlichen Stimmen<br />

e<strong>in</strong>es Jodlers anhören und<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe e<strong>in</strong>stimmen.<br />

15 Jahre Arbeit stehen bevor<br />

Schutzwald nach Sturmschäden<br />

ZEDERHAUS<br />

Nachdem e<strong>in</strong> Sturm vor<br />

mittlerweile zehn Jahren<br />

bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Ze<strong>der</strong>haus<br />

150 Hektar Wald umwehte,<br />

wird nun e<strong>in</strong> neuer<br />

Schutzwald aufgezogen.<br />

Bund, Land und Geme<strong>in</strong>den<br />

teilen sich die Kosten von<br />

1,5 Millionen Euro. 700<br />

Jungbäume werden neu gesetzt<br />

und die Umgebung<br />

von Gestrüpp befreit, damit<br />

diese e<strong>in</strong>e Lebenschance<br />

haben. Die Arbeiten werden<br />

15 Jahre dauern.<br />

Großer Anstieg unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> Zell am See<br />

Beamtenbeleidigungen häufen sich<br />

ZELL AM SEE<br />

Den Polizisten als Trottel zu<br />

bezeichnen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e aggressive<br />

Geste zu machen,<br />

ist ke<strong>in</strong> Kavaliersdelikt und<br />

kann mit bis zu 200 Euro<br />

bestraft werden. Beamtenbeleidigungen<br />

wie diese haben<br />

sich <strong>in</strong> den letzten zehn<br />

Jahren vervierfacht. Beson<strong>der</strong>s<br />

groß ist <strong>der</strong> Anstieg im<br />

Bezirk Zell am See. Bis Ende<br />

Juli s<strong>in</strong>d bereits 33 Übertretungen<br />

angezeigt worden.<br />

Es sieht so aus,<br />

als werden die Zahlen<br />

von 2011 übertroffen.<br />

Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, weniger Treibhausgase<br />

Gebündelte Kraft <strong>in</strong> Modellregion<br />

FÜRSTENFELD<br />

Fürstenfeld wird zur „Ökoenergie-Modellregion<br />

Fürs -<br />

tenfeld“. In den nächsten<br />

drei Jahren sollen e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige und zukunftsfähige<br />

Energiepolitik umgesetzt,<br />

die Energieeffizienz<br />

verbessert und <strong>der</strong> Treib -<br />

hausgas-Ausstoß gesenkt<br />

werden. Bis 2014 soll <strong>der</strong><br />

Energieverbr<strong>auch</strong> um zehn<br />

Prozent reduziert werden.<br />

Die Photovoltaik-Leistung<br />

soll verfünffacht werden.<br />

Zusammenarbeit ist das Erfolgsrezept<br />

<strong>der</strong> Region, die<br />

sich aus den Geme<strong>in</strong>den Altenmarkt<br />

bei Fürstenfeld,<br />

Bad Blumau, Burgau, Stadt<br />

Fürstenfeld, Großwilfersdorf,<br />

Ilz, Loipersdorf bei<br />

Feldbach, Ottendorf an <strong>der</strong><br />

Rittsche<strong>in</strong>, Übersbach und<br />

Photovoltaik, E-Mobilität und LEDs – Fürstenfeld will <strong>in</strong> den nächsten<br />

Jahren zur Modellregion werden.<br />

zahlreichen Projektpartnern<br />

zusammensetzt. Statt e<strong>in</strong>er<br />

Menge E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>itiativen<br />

werden die Kräfte gebündelt.<br />

Ziel ist e<strong>in</strong>e regionale<br />

Energie-Plattform, die Politik,<br />

Wirtschaft<br />

und Bevölkerung<br />

<strong>in</strong> die Pflicht<br />

nimmt.


Tirol<br />

Tirol baut „Open Government Data” kont<strong>in</strong>uierlich aus<br />

Open Data –<br />

F<strong>in</strong>anzbericht onl<strong>in</strong>e abrufbar<br />

INNSBRUCK<br />

Das Land Tirol will die Verwaltung<br />

offener, bürgernäher<br />

und transparenter machen.<br />

Seit April 2012 wird<br />

Open Government Data<br />

(OGD) umgesetzt. Verwaltungsdaten<br />

zu Themen wie<br />

Umwelt, Wasserwirtschaft,<br />

Sport und Bevölkerung stehen<br />

ebenso kostenlos zum<br />

Download bereit wie <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>def<strong>in</strong>anzbericht<br />

2011. Damit nicht genug<br />

werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten<br />

Schritt digitale Geländemodelle,<br />

Orthofotos aus digitalen<br />

Luftbil<strong>der</strong>n sowie Daten<br />

zu Geografie, Kunst und<br />

Kultur öffentlich gemacht.<br />

Vorarlberg<br />

Kontrolleur im E<strong>in</strong>satz:<br />

Anzeigen gegen<br />

Zweitwohnsitze<br />

LECH<br />

Zweitwohnsitze im Geme<strong>in</strong>degebiet<br />

treiben die Wohnungspreise<br />

nach oben. In<br />

Tourismusgebieten s<strong>in</strong>d Arbeitsplätze<br />

gefährdet, weil<br />

Zweitwohnsitze oft als Ferienwohnungen<br />

genutzt werden,<br />

wodurch die Zahl <strong>der</strong><br />

Hotelnächtigungen s<strong>in</strong>kt. In<br />

Lech ist e<strong>in</strong> Zweitwohnsitz-<br />

Kontrolleur im E<strong>in</strong>satz, <strong>der</strong><br />

Wohnungen kontrolliert,<br />

die als Firmen- o<strong>der</strong> Hauptwohnsitz<br />

e<strong>in</strong>getragen s<strong>in</strong>d,<br />

aber nicht genutzt werden.<br />

Dies ist e<strong>in</strong> Verstoß gegen<br />

das Raumplanungsgesetz<br />

und wird mit bis zu 35.000<br />

Euro bestraft. E<strong>in</strong>e Handvoll<br />

Anzeigen ist bereits<br />

e<strong>in</strong>gegangen, so Bürger -<br />

meister Ludwig Muxel.<br />

Bei Open Government Data s<strong>in</strong>d die Daten nicht unter Verschluss,<br />

son<strong>der</strong>n werden im Internet transparent gemacht.<br />

Die Nachfrage ist groß,<br />

denn im ersten Monat griffen<br />

7000 Personen auf die<br />

Verwaltungsdaten zu.<br />

Open Government Data ist<br />

e<strong>in</strong>er von vielen Aspekten,<br />

die E-Government mo<strong>der</strong>nen<br />

Verwaltungen bietet.<br />

Land will lokales Angebot und Vielfalt bewahren<br />

80.000 Euro für Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>os<br />

BREGENZ<br />

Das Land Vorarlberg unterstützt<br />

2012 Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>obetriebe<br />

mit 80.000 Euro, um<br />

40.000 Euro mehr als im<br />

Vorjahr. Damit will das<br />

Land bewusst den kle<strong>in</strong>en<br />

K<strong>in</strong>obetreibern mit lokalem<br />

Angebot helfen, gegen die<br />

Die Bürger profitieren, weil<br />

sie E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Informationen<br />

und Prozesse erhalten.<br />

„Die Öffnung <strong>der</strong> Datenbestände<br />

des Landes geht<br />

kont<strong>in</strong>uierlich voran“, erklärt<br />

Landesrat Johannes<br />

Tratter.<br />

starke Konkurrenz anzukommen.<br />

„Der Erhalt <strong>der</strong><br />

lokalen Standorte sichert<br />

e<strong>in</strong> vielfältiges Programm -<br />

angebot und sorgt für e<strong>in</strong>e<br />

nahezu flächendeckende<br />

Versorgung <strong>in</strong> allen Landesteilen“,<br />

so Kulturlandesrät<strong>in</strong><br />

Andrea Kaufmann<br />

Kommunal: Aus den Bundeslän<strong>der</strong>n 133<br />

Außerfernbahn<br />

Bahnübergänge<br />

werden entschärft<br />

REUTTE<br />

Die Strecke <strong>der</strong> traditionsreichen<br />

Außerfernbahn, die<br />

kommendes Jahr ihr 100-<br />

Jahre-Jubiläum feiert, wird<br />

abgesichert und entschärft.<br />

Heuer beg<strong>in</strong>nen die Bauarbeiten<br />

für den Bahnhof <strong>in</strong><br />

Ehrenwald. Gebaut wird<br />

e<strong>in</strong> 200 Meter langer Bahnsteig<br />

und gefährliche unbeschrankte<br />

Bahnübergänge<br />

werden entlang <strong>der</strong> ganzen<br />

Bahnl<strong>in</strong>ie entschärft. Statt<br />

bislang 90 Übergängen<br />

wird es nur noch 30 geben.<br />

Die Außerfernbahn wird<br />

seit 2005 um 54 Millionen<br />

Euro mo<strong>der</strong>nisiert. Das<br />

Bauvorhaben soll<br />

2019 abgeschlossen<br />

werden.<br />

130 Unterstützer:<br />

Petition für Familienfreundlichkeit<br />

BREGENZ<br />

Mitte August wurde Vorarlbergs<br />

Landtagspräsident<strong>in</strong><br />

Bernadette Mennel e<strong>in</strong>e Petition<br />

für e<strong>in</strong> familienfreundliches<br />

Land übergeben.<br />

130 Personen haben<br />

die Petition unterschrieben.<br />

Die Unterstützer for<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e<br />

lückenlose K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong> bis zum Alter<br />

von zehn Jahren. Dies<br />

soll wie<strong>der</strong>um Eltern ent -<br />

lasten, die berufstätig s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung muss<br />

laut Petition <strong>auch</strong> <strong>in</strong> den<br />

Ferienzeiten gewährleistet<br />

se<strong>in</strong>. Gestartet wurde die<br />

familienfreundliche<br />

Initiative von<br />

e<strong>in</strong>er berufstätigen<br />

Mutter aus<br />

Schl<strong>in</strong>s.


134 Kommunal: Blick über die Grenzen<br />

Südtirol<br />

Arno Kompatscher zur aktuellen Lage <strong>der</strong> Südtiroler Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Italien<br />

Gesellschaft im Wandel: <strong>Krise</strong>n<br />

und Chancen<br />

„Wie bereits beim Südtiroler<br />

Geme<strong>in</strong>detag im Mai 2012<br />

angesprochen, wird <strong>auch</strong><br />

bei uns <strong>der</strong> demografische<br />

Wandel zunehmend spürbar.<br />

Die Tatsache, dass <strong>auch</strong><br />

<strong>in</strong> Südtirol die Menschen e<strong>in</strong>erseits<br />

e<strong>in</strong> immer höheres<br />

Lebensalter erreichen und<br />

an<strong>der</strong>erseits immer weniger<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf die Welt kom-<br />

Familie hat viele Gesichter: Patchwork,<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende, S<strong>in</strong>glehaushalte usw. Das<br />

<strong>in</strong> Ausarbeitung bef<strong>in</strong>dliche neue Familienför<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

des Landes Südtirol wird<br />

dieser Tatsache Rechnung tragen müssen.<br />

Arno Kompatscher, Präsident des Südtiroler Geme<strong>in</strong>denverbandes<br />

men, zieht große gesellschaftliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen<br />

nach sich ...<br />

Das Modell <strong>der</strong> klassischen<br />

Großfamilie hat heute (lei<strong>der</strong>)<br />

ausgedient. Familie hat<br />

viele Gesichter: Patchwork,<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende, S<strong>in</strong>glehaushalte<br />

usw. Das <strong>in</strong> Ausarbeitung<br />

bef<strong>in</strong>dliche neue Familienför<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

des<br />

Landes Südtirol wird dieser<br />

Tatsache Rechnung tragen<br />

müssen. Gleichzeitig macht<br />

es <strong>der</strong> demografische Wandel<br />

schon aus volkswirtschaftlichen<br />

Gründen erfor<strong>der</strong>lich,<br />

dass noch mehr<br />

Frauen berufstätig werden<br />

können. Wenn Frauen aber<br />

zwischen Arbeit o<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

wählen müssen, hat sich <strong>in</strong><br />

ganz Europa erwiesen, dass<br />

sich die Frauen gezwungenermaßen<br />

für den Beruf entscheiden.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger<br />

Beleg dafür ist, dass die Geburtenrate<br />

<strong>in</strong> Europa <strong>in</strong> jenen<br />

Län<strong>der</strong>n am höchsten<br />

ist, <strong>in</strong> denen es das größte<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuungsangebot<br />

gibt.<br />

Neben<br />

dem demografischen<br />

Wandel<br />

werden<br />

aber <strong>auch</strong><br />

die ökonomischenVerän<strong>der</strong>ungen<br />

als<br />

Folge <strong>der</strong><br />

F<strong>in</strong>anz-,<br />

Staatschulden-<br />

und<br />

schließlich<br />

Wirtschaftskrise<br />

spürbar.<br />

Die Geme<strong>in</strong>deverwaltungen<br />

müssen sich zur Zeit mit <strong>der</strong><br />

Festlegung <strong>der</strong> Steuersätze<br />

für die sogenannte IMU, die<br />

neue Geme<strong>in</strong>desteuer auf<br />

Immobilien, beschäftigen.<br />

Es ist traurig, dass die – als<br />

Instrument des Steuerfö<strong>der</strong>alismus<br />

erdachte – IMU<br />

<strong>in</strong>s Gegenteil verkehrt wurde<br />

und nun alle<strong>in</strong> dazu<br />

dient, die Kassen des Staates<br />

Italien zu füllen.<br />

Ob h<strong>in</strong>gegen die von <strong>der</strong> Regierung<br />

Monti beschlossenen<br />

undifferenzierten Liberalisierungen<br />

und Privatisierungen<br />

das erhoffte Allheil-<br />

mittel darstellen, um Italien<br />

auf den richtigen Weg zu<br />

br<strong>in</strong>gen, wage ich zu bezweifeln.<br />

Diesbezüglich sollte<br />

Italien <strong>auch</strong> auf die (negativen)<br />

Erfahrungen an<strong>der</strong>er<br />

Län<strong>der</strong> schauen, die –<br />

nach <strong>der</strong> Privatisierungswelle<br />

<strong>in</strong> den 1990er-Jahren –<br />

zuletzt wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die entgegengesetzte<br />

Richtung gegangen<br />

s<strong>in</strong>d. Außerdem waren<br />

es ja gerade Deregulierungen<br />

(im konkreten Fall<br />

des F<strong>in</strong>anzsektors) und die<br />

dadurch völlig entfesselten<br />

Marktkräfte, die uns zuerst<br />

die F<strong>in</strong>anz- und (als Folge)<br />

die verschärfte Staatsschuldenkrise<br />

beschert haben.<br />

Wir Südtiroler müssen gerade<br />

<strong>in</strong> dieser Situation auf<br />

unsere Autonomie pochen<br />

und sie mit aller Kraft verteidigen.<br />

Wenn wir beispielsweise<br />

an die örtlichen öffentlichen<br />

Dienste denken,<br />

kann es doch nicht se<strong>in</strong>, dass<br />

wir <strong>in</strong> bl<strong>in</strong>dem Gehorsam<br />

dem staatlichen Privatisierungswahn<br />

folgen und alles<br />

über Bord werfen, was (zum<strong>in</strong>dest<br />

bei uns) gut funktioniert.<br />

Die öffentlichen<br />

Dienstleistungen, wie Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung,<br />

Abwas -<br />

ser entsorgung, Müllentsorgung<br />

und Stromversorgung<br />

werden von unseren Geme<strong>in</strong>den<br />

mit hoher Qualität<br />

und kostengünstig erbracht.<br />

Insofern würde die direkte<br />

Umsetzung <strong>der</strong> staatlichen<br />

Liberalisierungsmaßnahmen<br />

für die Bürger/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Südtirol<br />

sicherlich ke<strong>in</strong>en Fortschritt<br />

darstellen. Auch<br />

wenn die Neuregelungen,<br />

die <strong>in</strong> mehreren Wirtschaftsbereichen<br />

für mehr Konkurrenz<br />

sorgen sollen, laut<br />

Monti Italien <strong>in</strong> den nächs -<br />

ten Jahren e<strong>in</strong> Wachstum<br />

des Brutto<strong>in</strong>lands produkts<br />

von zehn Prozent bescheren<br />

sollen.<br />

Und trotzdem müssen <strong>auch</strong><br />

wir bereit se<strong>in</strong>, uns zu verän<strong>der</strong>n,<br />

um uns den neuen<br />

Gegebenheiten anzupassen.<br />

Dies gilt sowohl für den Bereich<br />

<strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong><br />

Verwaltung und <strong>der</strong> Dienstleistungen<br />

– <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

hat bereits e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Vorschlägen erarbeitet,<br />

um Qualität und Effizienz<br />

<strong>der</strong> Dienste noch weiter<br />

zu steigern bzw. Kosten<br />

e<strong>in</strong>zusparen – als <strong>auch</strong> für<br />

die Politik selbst: Die Tatsache,<br />

dass Bürger/<strong>in</strong>nen stärker<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden wollen,<br />

sollten wir als Chance<br />

und Ressource sehen. In diesem<br />

S<strong>in</strong>ne gilt es, die Bürgerbeteiligung<br />

<strong>in</strong> ihren verschiedensten<br />

Formen, aber<br />

gleichzeitig <strong>auch</strong> die Eigenverantwortung<br />

e<strong>in</strong>es jeden<br />

E<strong>in</strong>zelnen zu för<strong>der</strong>n.<br />

Bei allen Schwierigkeiten,<br />

denen wir zur Zeit begegnen,<br />

b<strong>in</strong> ich überzeugt, dass<br />

<strong>in</strong> je<strong>der</strong> <strong>Krise</strong> <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Chance steckt. Aus diesem<br />

Grund ist es unerlässlich,<br />

dass wir diesem Wandel, <strong>der</strong><br />

sich so vielfältig präsentiert,<br />

mit Mut und Zuversicht anstatt<br />

mit Angst und Panik<br />

begegnen.<br />

Kontakt<br />

Südtiroler Geme<strong>in</strong>denverband<br />

Genossenschaft,<br />

Kanonikus-Michael-<br />

Gamper-Straße 10,<br />

I-39100 Bozen<br />

Tel.: 0039-0471-304655,<br />

Fax 0039-0471-304625<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@gvcc.net<br />

Web: www.gvcc.net


Verstorben<br />

Viktor Wallner: „E<strong>in</strong> großer Badener<br />

und e<strong>in</strong> großer Nie<strong>der</strong>österreicher“<br />

„Er war e<strong>in</strong> großer Badener<br />

und e<strong>in</strong> großer<br />

Nie<strong>der</strong>österreicher, <strong>der</strong><br />

sich um se<strong>in</strong>e Stadt und<br />

um se<strong>in</strong> Land große<br />

Verdienste erworben hat“,<br />

betont Landeshauptmann<br />

Erw<strong>in</strong> Pröll <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aussendung<br />

zum Ableben von<br />

Viktor Wallner. Der im Jahr<br />

1922 geborene HR Mag.<br />

Viktor Wallner verstarb am<br />

21. Juli <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em 90. Lebensjahr<br />

<strong>in</strong> Baden im Kreis<br />

Viktor Wallner war Bürgermeister<br />

von Baden, Landtagsabgeordneter<br />

und Vizepräsident<br />

des Städtebundes.<br />

se<strong>in</strong>er Familie. Wallner war<br />

<strong>in</strong> den Jahren 1965 bis<br />

1988 Bürgermeister von<br />

Baden und gehörte von<br />

1974 bis 1983 dem nie<strong>der</strong>österreichischenLandtag<br />

an. Der studierte Historiker<br />

und Germanist ist<br />

ehemalige Direktor des<br />

Gymnasiums Biondekgasse<br />

<strong>in</strong> Baden. Von 1970 bis<br />

1982 war Wallner <strong>auch</strong> Vizepräsident<br />

des Österreichischen<br />

Städtebundes.<br />

Neben se<strong>in</strong>en politischen<br />

Ämtern setzte sich Wallner<br />

für die Kultur se<strong>in</strong>es Bundeslandes<br />

e<strong>in</strong>. „Viktor<br />

Wallner war nicht nur e<strong>in</strong><br />

Wegbereiter für die Kurstadt<br />

Baden, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong><br />

e<strong>in</strong> Wegbegleiter für das<br />

Bundesland Nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Se<strong>in</strong> Leben war geprägt<br />

von se<strong>in</strong>er Liebe zur<br />

Heimat“, so Landeshauptmann<br />

Pröll. Wallner gilt als<br />

Wegbereiter für e<strong>in</strong>e offensive<br />

Kulturpolitik und<br />

brachte durch zahlreiche<br />

lokal- und kulturhistorische<br />

Arbeiten den Nie<strong>der</strong>österreichern<br />

historisches<br />

Wissen über ihre Heimat<br />

näher.<br />

Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger<br />

Josef Lipp gestorben<br />

Nie<strong>der</strong>leis trauert um Alt-<br />

Bürgermeister und Ehrenbürger<br />

Josef Lipp, <strong>der</strong> am<br />

24. Juli 2012 im 69. Lebensjahr<br />

verstorben ist.<br />

Von 1990 bis Ende 2008<br />

lenkte er die Geschicke <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de Nie<strong>der</strong>leis als<br />

Bürgermeister. Durch se<strong>in</strong>e<br />

Amtszeit hat er viele positive<br />

Spuren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

h<strong>in</strong>terlassen. Für dieses<br />

langjährige, aufopfernde<br />

Engagement wurde ihm<br />

am 28. März 2009 die Ehrenbürgerschaft<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Nie<strong>der</strong>leis verliehen.<br />

GVV-Präsident LAbg.<br />

Bgm. Rupert Dworak zum<br />

Ableben Lipps: „Josef Lipp<br />

war e<strong>in</strong> überaus verdienstvoller<br />

Kommunalpolitiker,<br />

Foto: GVV NOE<br />

<strong>der</strong> se<strong>in</strong> Leben und Wirken<br />

voll und ganz <strong>in</strong> den Dienst<br />

<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de und ihrer<br />

Menschen gestellt hat. Das<br />

Mitgefühl gilt <strong>in</strong> dieser<br />

Stunde <strong>der</strong> Gatt<strong>in</strong> und <strong>der</strong><br />

Familie des Verstorbenen.“<br />

Ehrenbürger und<br />

Alt-Bürgermeister Josef Lipp<br />

Personalia:<br />

Kommunal: Personalia 135<br />

Kerschbaum als neuer<br />

Geschäftsführer für das Rote Kreuz<br />

14 Jahre war Wolfgang Kopetzky<br />

für das Österreichische<br />

Rote Kreuz tätig,<br />

seit 2002 als Generalsekretär.<br />

Am 1. Juli 2012 trat<br />

Kopetzky <strong>in</strong> den<br />

Ruhestand. Ihm<br />

folgt Werner<br />

Kerschbaum als<br />

Generalsekretär.<br />

Kerschbaum ist<br />

bereits seit 1999<br />

Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

des Österreichischen<br />

Roten<br />

Kreuzes. Seit 2002<br />

als stellvertreten<strong>der</strong><br />

Generalsekretär. Werner<br />

Kerschbaum wurde 1952<br />

geboren und stammt aus<br />

Werner<br />

Kerschbaum<br />

Neuer Ortschef <strong>in</strong> Köstendorf<br />

Der neue Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Salzburger Geme<strong>in</strong>de Köstendorf<br />

heißt Wolfgang<br />

Wagner. Wagner,<br />

<strong>der</strong> als VP-Vizebürgermeister<br />

tätig<br />

war, verbuchte bei<br />

den Wahlen am<br />

12. August knapp<br />

79 Prozent <strong>der</strong><br />

Stimmen. Neu gewählt<br />

wurde, weil<br />

Vorgänger Josef<br />

Krois aus familiären<br />

Gründen den Rück-<br />

Wolfgang Wagner<br />

<strong>der</strong> Steiermark. Er studierte<br />

Handelswissenschaften <strong>in</strong><br />

Wien und war nach se<strong>in</strong>em<br />

Studium <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Führungspositionen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

tätig. 1992<br />

wechselte er <strong>in</strong><br />

den Non-Profit-Bereich.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> glücklichen Lage,<br />

e<strong>in</strong>e solide und<br />

leistungsstarke Or-<br />

Foto: Rotes Kreuz<br />

ganisation zu<br />

übernehmen“, sagt<br />

Werner Kerschbaum.Handlungsbedarf<br />

sieht er <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die<br />

Pflege.<br />

tritt erklärte. Wagner selbst<br />

ist 51 Jahre alt und engagiert<br />

sich seit Jugendtagen<br />

politisch. In den<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at zog<br />

er 2004 e<strong>in</strong>. Der<br />

gelernte Elektrotechniker<br />

arbeitet<br />

seit 1986 als elektrotechnischer<br />

Planer bei <strong>der</strong><br />

Salzburg AG. Er<br />

ist verheiratet<br />

und hat drei K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Vom Staatssekretär zum Landesrat<br />

Wolfgang Waldner, Staatssekretär<br />

im Außenm<strong>in</strong>isterium,<br />

wird neuer<br />

ÖVP-Landesrat für<br />

Geme<strong>in</strong>deangelegenheiten,Wirtschaft,<br />

EU, Landwirtschaft<br />

und Personal<br />

<strong>in</strong> Kärnten.<br />

Er folgt Achill Rum-<br />

pold, <strong>der</strong> aufgrund<br />

<strong>der</strong> Korruptionsskandale<br />

zurücktreten<br />

musste. Die Entscheidung<br />

für den 1954 geborenen<br />

Villacher fiel aufgrund<br />

Wolfgang<br />

Waldner<br />

Foto: Köstendorf<br />

se<strong>in</strong>er Erfahrung und <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass es gegen ihn<br />

ke<strong>in</strong>e Korruptionsvorwürfe<br />

gibt. Im Laufe<br />

se<strong>in</strong>er Karriere<br />

arbeitete <strong>der</strong> Jurist<br />

unter an<strong>der</strong>em<br />

als Bot-<br />

Foto: Jakob Glaser/ ÖVP<br />

schaftsmitarbeiter<br />

<strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton,<br />

als Leiter des<br />

Kultur<strong>in</strong>stitutes<br />

<strong>in</strong> New York und<br />

reiste als Staatssekretär auf<br />

den Balkan und nach Syrien.


Foto: ÖVP/ Jakob Glaser<br />

Personalia<br />

Lopatka neuer<br />

Staatssekretär<br />

Österreichs neuer Staatssekretär<br />

im Außenm<strong>in</strong>isterium,<br />

Re<strong>in</strong>hold Lopatka, wurde<br />

Mitte September von<br />

Bundespräsident He<strong>in</strong>z Fischer<br />

angelobt. Lopatka<br />

folgt Wolfgang Waldner<br />

nach, <strong>der</strong> als Landesrat<br />

nach Kärnten wechselte.<br />

Er will Außenm<strong>in</strong>ister und<br />

Vizekanzler Michael Sp<strong>in</strong>delegger<br />

unterstützen und<br />

for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e stärkere E<strong>in</strong>beziehung<br />

<strong>der</strong> nationalenParlamente<br />

<strong>in</strong> die Europapolitik.<br />

Lopatka<br />

ist bereits<br />

das dritte<br />

Mal<br />

Re<strong>in</strong>hold<br />

Lopatka<br />

Staatssekretär<br />

<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Regierung.<br />

Zuvor diente <strong>der</strong> studierte<br />

Jurist bereits im F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium<br />

und als Sport-<br />

Staatssekretär. Zuletzt war<br />

er außenpolitischer Sprecher<br />

<strong>der</strong> ÖVP im Nationalrat.<br />

Der 52-jährige Familienvater<br />

war außerdem zwischen<br />

2000 und 2003 Klubobmann<br />

<strong>der</strong> steirischen<br />

Volkspartei und zwischen<br />

2003 und 2007 Generalsekretär<br />

<strong>der</strong> ÖVP.<br />

Für Verdienste um die Republik<br />

Ehrungen des Bundes<br />

Unmittelbar nach se<strong>in</strong>em<br />

82. Geburtstag starb am 7.<br />

September St. Pöltens Alt-<br />

Bürgermeister Willi Gruber.<br />

Gruber war maßgeblich an<br />

<strong>der</strong> Hauptstadtwerdung St.<br />

Pöltens beteiligt. 46 Jahre<br />

se<strong>in</strong>es Lebens stellte er <strong>in</strong><br />

den Dienst <strong>der</strong> Stadt, 19 davon<br />

als Stadtoberhaupt.<br />

Mit großer Anteilnahme <strong>der</strong><br />

Bevölkerung wurde Gruber<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ehrengrab beigesetzt.<br />

Der Amtsnachfolger<br />

von Willi Gruber, Bürgermeister<br />

Mag. Matthias<br />

Stadler, würdigt tief betroffen<br />

die Leistungen des Verstorbenen:<br />

Mit Entschließung vom 10. August 2012<br />

hat Bundespräsident Dr. He<strong>in</strong>z Fischer verliehen:<br />

Personalia Nie<strong>der</strong>östereich<br />

Das Goldene Verdienstzeichen <strong>der</strong> Republik an<br />

3 Dipl.-Ing. Irmfried Hanreich, Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at und ehem.<br />

Bürgermeister <strong>der</strong> Marktgeme<strong>in</strong>de Schwarzau im<br />

Gebirge <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Das Silberne Verdienstzeichen <strong>der</strong> Republik an<br />

3 Dr. He<strong>in</strong>rich Re<strong>in</strong>hart, ehem. Vizebürgermeister <strong>der</strong><br />

Marktgeme<strong>in</strong>de Bad Schallerbach <strong>in</strong> Ober österreich.<br />

„Hauptstadtvater“ und Langzeitbürgermeister Willi Gruber verstorben<br />

St. Pölten und Nie<strong>der</strong>österreich<br />

trugen Trauer<br />

„Mit dem Ableben von Willi<br />

Gruber hat die Stadt e<strong>in</strong>en<br />

ihrer größten Söhne verloren.<br />

Wir alle haben ihm<br />

sehr viel zu verdanken! E<strong>in</strong><br />

zentraler Eckpfeiler se<strong>in</strong>er<br />

Politik war <strong>der</strong> Weg h<strong>in</strong> zu<br />

e<strong>in</strong>er ‚vollwertigen Landeshauptstadt<br />

mit menschlicher<br />

Dimension‘.“<br />

Willi Gruber wurde am 6.<br />

September 1930 <strong>in</strong> Ossarn<br />

als Sohn e<strong>in</strong>es Voith-Arbeiters<br />

geboren. Er erlernte<br />

den Beruf des Drehers bei<br />

den Voith-Werken. Gruber<br />

gehörte seit 1945 den Roten<br />

Falken sowie <strong>der</strong> Sozialistischen<br />

Jugend an und<br />

wirkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Voith als Jugendvertrauensobmann,<br />

ab<br />

1947 war er SPÖ-Jugend -<br />

referent und 1948 trat er<br />

schließlich <strong>der</strong> Partei bei.<br />

Jugendreferent <strong>der</strong> Bezirksleitung<br />

<strong>der</strong> Gewerkschaft<br />

<strong>der</strong> Metallarbeiter und Jugendbetreuer<br />

im Bezirksausschuss<br />

war Gruber ab<br />

1952. Im selben Jahr heiratete<br />

er se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Herm<strong>in</strong>e<br />

und wurde Vater e<strong>in</strong>er<br />

Tochter. 1954 wurde er zum<br />

Bezirksobmann <strong>der</strong> Sozialistischen<br />

Jugend gewählt.<br />

Gruber wurde 1955 Be-<br />

Kommunal: Personalia 137<br />

Bürgermeister a. D. Willi Gruber<br />

starb am 7. September <strong>in</strong> St.<br />

Pölten.<br />

triebsrat, 1958 Obmann <strong>der</strong><br />

SPÖ-Sektion 9 und zog als<br />

jüngstes Mitglied <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

e<strong>in</strong>. 1984 wurde<br />

er erster Vizebürgermeister<br />

und Obmann des F<strong>in</strong>anzausschusses,<br />

1985 Stadtparteiobmann<br />

<strong>der</strong> SPÖ. Am<br />

15. Juli wurde er zum 30.<br />

Bürgermeister St. Pöltens<br />

gewählt. Diese Position<br />

hielt er bis zu se<strong>in</strong>er Amtsübergabe<br />

an Bürgermeister<br />

Mag. Matthias Stadler im<br />

Juni 2004 <strong>in</strong>ne. Mit ganzer<br />

Kraft engagierte sich Willi<br />

Gruber für die Erhebung St.<br />

Pöltens zur Landeshauptstadt.<br />

Dieses historische Ereignis<br />

wurde zum Glanzpunkt<br />

se<strong>in</strong>es politischen<br />

Wirkens. Für se<strong>in</strong>e Verdienste<br />

wurde ihm 2004 die<br />

Ehrenbürgerschaft se<strong>in</strong>er<br />

Heimatstadt verliehen.<br />

Fotos: mss/Vorlaufer


138<br />

Kommunal: Info-Mix<br />

KOMMUNAL International<br />

Gehalts- und Postenkürzungen<br />

San Bernard<strong>in</strong>o ist pleite<br />

SAN BERNARDINO<br />

Die kalifornische Stadt<br />

San Bernard<strong>in</strong>o meldete<br />

Mitte Juli Insolvenz an, so<br />

e<strong>in</strong> Bericht im „Standard“.<br />

Die Ausgaben müssen um<br />

e<strong>in</strong> Drittel gekürzt werden,<br />

um den Bankrott zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Wo ist nur das Geld geblieben?<br />

Die Stadt San Bernard<strong>in</strong>o ist<br />

nahezu pleite, die Bilanzen<br />

dürften gefälscht worden se<strong>in</strong>.<br />

Die 210.000-E<strong>in</strong>wohner-<br />

Stadt östlich von Los Angeles<br />

ist neben Stockton und<br />

Mammoth Lakes bereits die<br />

dritte Stadt <strong>in</strong> Kalifornien,<br />

die vor dem Konkurs steht<br />

und ihre Schulden nicht<br />

mehr begleichen kann.<br />

Laut Medienberichten sollen<br />

<strong>in</strong> den letzten 13 von<br />

16 Jahren die Bilanzen gefälscht<br />

worden se<strong>in</strong>, um<br />

durch Budgettricks die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Probleme<br />

San Bernard<strong>in</strong>os zu verschleiern.<br />

Das U.S. Department<br />

of Hous<strong>in</strong>g and Urban<br />

Development und das<br />

State Department of F<strong>in</strong>ance<br />

wollen dies nun genauer<br />

untersuchen.<br />

Die Stadtverwaltung beschloss<br />

Gehaltskürzungen<br />

und Postene<strong>in</strong>sparungen.<br />

Alle<strong>in</strong> im Juli sollen diese<br />

Maßnahmen zu E<strong>in</strong>sparungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe von<br />

5,4 Millionen Dollar führen.<br />

Kürzungen betreffen<br />

alle Bereiche<br />

Auch die Polizei und Feuerwehr<br />

werden von den<br />

Kürzungen nicht ausgenommen,<br />

immerh<strong>in</strong> machen<br />

die Ausgaben für<br />

öffentliche Sicherheit drei<br />

Viertel des gesamten Budgets<br />

aus.<br />

Der Ärger seitens <strong>der</strong><br />

Bürger und Beschäftigten<br />

ist groß, da die Stadt <strong>in</strong><br />

den f<strong>in</strong>anziellen Ru<strong>in</strong> geführt<br />

wurde. 63 Angestellte<br />

verlassen das s<strong>in</strong>kende<br />

Schiff und haben beantragt,<br />

<strong>in</strong> den Ruhestand gehen<br />

zu dürfen. Doch es<br />

wird weit mehr br<strong>auch</strong>en,<br />

um die Budgetlöcher <strong>auch</strong><br />

langfristig zu stopfen.<br />

Die Ursachen für die f<strong>in</strong>anziellen<br />

Probleme San Bernard<strong>in</strong>os<br />

s<strong>in</strong>d mit jenen <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en <strong>in</strong>solventen Städten<br />

zu vergleichen.<br />

Die Arbeitslosigkeit ist<br />

hoch und die Immobilienkrise<br />

führte dazu, dass die<br />

Preise für Häuser e<strong>in</strong>brachen.<br />

Besucherboom im spanischen Borja<br />

Verschandelter Jesus gefällt<br />

BORJA<br />

Das malerische Städtchen<br />

Borja im Nordosten Spaniens<br />

ist laut „Der Presse“<br />

schlagartig <strong>in</strong>ternational<br />

berühmt geworden. Der<br />

Grund: E<strong>in</strong>e alte Dame hat<br />

e<strong>in</strong> Jesus-Fresko <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kirchen eigenhändig „restauriert“<br />

und damit verschandelt.<br />

Statt dem 102<br />

Jahre alten Fresko des gekreuzigten<br />

Jesus vom lokalen<br />

Künstlers Elias García<br />

Martínez ziert nun die<br />

Version <strong>der</strong> 80-jährigen<br />

Street View-Team <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arktis<br />

Google Arktis View<br />

CAMBRIDGE BAY<br />

Cambridge Bay ist e<strong>in</strong> entlegenes<br />

Dorf <strong>in</strong> <strong>der</strong> arktischen<br />

Tundra Kanadas, <strong>in</strong><br />

das sich nur wenige Menschen<br />

verirren. Das Google<br />

Street View-Team zählt zu<br />

diesen wenigen Leuten.<br />

Google will se<strong>in</strong>en Nutzern<br />

künftig <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Blick <strong>in</strong> die Arktis ermöglichen:<br />

„Ziel ist es, die<br />

Schönheit <strong>der</strong> kanadischen<br />

Arktis und die Kultur<br />

<strong>der</strong> Inuit, die hier leben,<br />

mit Onl<strong>in</strong>e-Nutzern<br />

Rentner<strong>in</strong> Cecilia Giménez<br />

die Kirche. Statt Jesus ähnelt<br />

es eher e<strong>in</strong>em Affen<br />

mit Knopfaugen und zieht<br />

tausende Besucher an. Die<br />

Medien bezeichneten das<br />

Fresko nun als die misslungenste<br />

Restauration <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Geschichte, den Besuchern<br />

gefällt es. Es gibt sogar<br />

e<strong>in</strong>e eigene Initiative<br />

gegen die Pläne <strong>der</strong> Stadtverwaltung,<br />

das Ursprungsbild<br />

möglichst<br />

schnell wie<strong>der</strong> herzustellen.<br />

Die örtliche Inuit-Geme<strong>in</strong>de ist von dem Google-Projekt angetan.<br />

weltweit zu teilen“, so e<strong>in</strong><br />

Google-Teammitglied.<br />

Auch Kanadas Regierungschef<br />

Stephen Harper besuchte<br />

die „Dreharbeiten“,<br />

die sich aufgrund des Wetters<br />

und <strong>der</strong> Abgeschiedenheit<br />

schwierig gestaltet.<br />

Die örtliche Inuit-Geme<strong>in</strong>de<br />

ist von dem Projekt<br />

durchaus angetan. Oft<br />

wird die lokale Bevölkerung<br />

nämlich gefragt, wie<br />

man unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

(über-)leben<br />

kann.<br />

Foto: V<strong>in</strong>ce Alongi/ Flickr


Fachbuch<br />

Umsatzsteuergesetz<br />

kompakt<br />

Der neue UStG-Kommentar<br />

konzentriert sich auf das<br />

Wesentliche und bietet auf<br />

rund 1200 Seiten e<strong>in</strong>e komprimierte,<br />

prägnante und<br />

kompakte Darstellung. Die<br />

Informationen werden <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Breite<br />

und ohne überflüssigen Ballast<br />

aufbereitet. Neben <strong>der</strong><br />

Kommentierung des UStG<br />

und des dah<strong>in</strong>terstehenden<br />

Unionsrechts<br />

wird umfassend<br />

auf die<br />

Rechtsprechung<br />

von<br />

UFS, VwGH<br />

und EuGH e<strong>in</strong>gegangen,<br />

ebenso f<strong>in</strong>den<br />

die UStR<br />

Berücksichtigung.<br />

Dabei<br />

gehen die Autor<strong>in</strong>nen<br />

und Autoren beson<strong>der</strong>s<br />

auf kritische Fragen<br />

e<strong>in</strong>. Der Leiter <strong>der</strong> USt-Abteilung<br />

des BMF, MR Dr.<br />

Stefan Mehlhardt, und <strong>der</strong><br />

ausgewiesene USt-Experte<br />

Univ.-Prof. Dr. Michael<br />

Tumpel sowie e<strong>in</strong> renommiertes<br />

Expertenteam aus<br />

F<strong>in</strong>anzverwaltung (Legistik,<br />

Betriebsprüfung), UFS,<br />

Steuerberatung und Wissenschaft<br />

s<strong>in</strong>d Garanten für<br />

die hohe Qualität und den<br />

beson<strong>der</strong>en Praxisbezug.<br />

Das Buch<br />

Stefan Melhardt / Michael<br />

Tumpel / Gerhard Gaedke<br />

/ Ingrid Ratt<strong>in</strong>ger / Helmut<br />

Schuchter / Karol<strong>in</strong>e<br />

W<strong>in</strong>dsteig / Gerhard Kollmann<br />

/ Robert Pernegger<br />

/ Petra Re<strong>in</strong>bacher / Susanne<br />

Baumann-Söllner<br />

Stefan Melhardt (Hrsg.):<br />

Umsatzsteuergesetz Kommentar.<br />

1. Auflage 2012.<br />

248 Euro. ISBN:<br />

9783707316834. Erschienen<br />

im L<strong>in</strong>de Verlag.<br />

E-Mail: office@l<strong>in</strong>de<br />

verlag.at<br />

Web: www.l<strong>in</strong>deverlag.at<br />

Foto: Tierschutz macht Schule<br />

E<strong>in</strong> Igel br<strong>auch</strong>t Hecken – ideal dafür ist die sogenannte<br />

Benjes-Hecke (großes Bild).<br />

Serie: Tierschutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Hecken Sie was aus!<br />

In Kooperation mit<br />

KOMMUNAL stellt <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong><br />

„Tierschutz macht Schule“<br />

<strong>in</strong> dieser Folge e<strong>in</strong>fache<br />

Maßnahmen zum Unterstützung<br />

von Wildtieren <strong>in</strong><br />

Flur, Gärten und Parkanlagen<br />

vor.<br />

Wie wär’s im nächsten<br />

Frühjahr mit e<strong>in</strong>em Brennnessel-Beet<br />

als Schmetterl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong><strong>der</strong>stube?<br />

Es müssen<br />

nicht immer Rosen se<strong>in</strong>:<br />

Die schönen Eselsdisteln<br />

s<strong>in</strong>d Anziehungspunkt für<br />

viele Falter und Hummeln.<br />

Mit e<strong>in</strong>er „wilden Ecke“ <strong>in</strong><br />

Park und Garten leisten Sie<br />

e<strong>in</strong>en wertvollen Beitrag für<br />

Wildtiere.<br />

Jetzt im Herbst können Sie<br />

dem Igel e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es<br />

Geschenk machen: Lassen<br />

Sie Haufen mit Laub und<br />

Baumschnitt bis zum Frühjahr<br />

liegen. Darunter kann<br />

er se<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>terschlaf abhalten.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Lebensraum<br />

für ihn s<strong>in</strong>d Hecken.<br />

Bevorzugen Sie beim<br />

Anlegen heimisches Gehölz,<br />

wie zum Beispiel Weißdorn,<br />

Feldahorn und Kornelkirsche.<br />

Die günstigste Natur-<br />

hecke ist die sogenannte<br />

Benjes-Hecke. Sie wurde<br />

nach ihrem Erf<strong>in</strong><strong>der</strong>, dem<br />

Gärtner und Hecken-<br />

Freund Hermann Benjes,<br />

benannt. Kurzanleitung:<br />

Bauen Sie aus Baum- und<br />

Str<strong>auch</strong>schnittgut e<strong>in</strong>en Gestrüppwall.<br />

Achtung: nur<br />

heimische, ungespritzte<br />

Laubhölzer verwenden!<br />

Dieser Gestrüppwall sollte<br />

m<strong>in</strong>destens vier Meter lang<br />

und e<strong>in</strong> Meter hoch se<strong>in</strong>.<br />

Die restliche Arbeit übernimmt<br />

die Natur: Vögel<br />

br<strong>in</strong>gen mit dem Kot Pflanzensamen<br />

e<strong>in</strong>, die unter<br />

dem Gestrüppwall keimen.<br />

In e<strong>in</strong>igen Jahren entsteht,<br />

ganz ohne Menschenhand,<br />

e<strong>in</strong>e natürliche grüne Hecke.<br />

Wenn Sie nicht so lange<br />

auf Pflanzen warten wollen,<br />

können Sie nachhelfen<br />

und pro Meter e<strong>in</strong>en heimischen<br />

Str<strong>auch</strong> <strong>in</strong> den Wall<br />

setzen. Bereits im Anfangsstadium<br />

als Totholz ist die<br />

Benjes-Hecke e<strong>in</strong> wertvolles<br />

Quartier für Wildbienen,<br />

Rotkehlchen, Igel & Co.<br />

Benjes-Hecken eignen sich<br />

beson<strong>der</strong>s zum Biotopver-<br />

Foto: Andrea Weidt<br />

bund, da sie sehr günstig<br />

s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e Bepflanzung<br />

über mehrere Kilometer<br />

leicht umsetzbar ist.<br />

Buchtipp:<br />

HERMANN BENJES, 1997:<br />

Die Vernetzung von Lebensräumen<br />

mit Benjeshecken.,<br />

ISBN: 3924749159<br />

Natur- und Umwelt-Verlags<br />

Ges;<br />

Wettbewerb<br />

In Kooperation mit „Uhu“<br />

und „Libro“ veranstaltet<br />

„Tierschutz macht Schule“<br />

e<strong>in</strong>en Kreativ-Wettbewerb<br />

zum Thema „Tierische<br />

Freunde“. Tolle Preise, wie<br />

500 Euro für die Klassenkasse<br />

und e<strong>in</strong> Tierschutzworkshop,<br />

w<strong>in</strong>ken. E<strong>in</strong>sendeschluss:<br />

12. November<br />

2012. Weitere Informationen:<br />

www.tier<br />

schutzmachtschule.at<br />

139


140<br />

Kommunal: Buch-Tipps & Term<strong>in</strong>e<br />

Jahrbuch<br />

Bilanzsteuerrecht<br />

2012<br />

Durch das 1. StabG 2012<br />

tritt 2012 e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Immobilienertragsteuer<br />

<strong>in</strong> Kraft, die von e<strong>in</strong>er gänzlichen<br />

Neuordnung für private<br />

und betriebliche<br />

Grundstücksveräußerungen<br />

bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er adaptierten<br />

(rechtsformdifferenten)<br />

Entnahme-E<strong>in</strong>lagen-Bewertung<br />

sowie Ermittlung des<br />

Veräußerungsgew<strong>in</strong>ns im<br />

Rahmen von § 24 EStG reichen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus zeigen<br />

Themen wie Rückstellungen<br />

für ungewisse Verb<strong>in</strong>dlichkeiten,<br />

die Ermittlung<br />

von Firmenwerten im<br />

Rahmen von<br />

Gesamtkaufpreisvere<strong>in</strong>barungensowie<br />

Bilanz -<br />

än<strong>der</strong>ungen<br />

iwS e<strong>in</strong>en<br />

stetigen Bedarf<br />

an fundierterAuse<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung.<br />

Dieses<br />

Werk gibt<br />

neben e<strong>in</strong>er Aufarbeitung<br />

relevanter gesetzlicher<br />

und judikaturbed<strong>in</strong>gter<br />

Neuerungen <strong>auch</strong> e<strong>in</strong>e Analyse<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> steuerbilanziellen<br />

Praxis problematischen<br />

Themenbereiche und<br />

zeigt die komplexen Zusammenhänge<br />

zwischen anwendungs-,problemorientierter<br />

und besteuerungsoptimaler<br />

Betrachtung auf.<br />

Das Buch<br />

Sab<strong>in</strong>e Urnik/Gudrun<br />

Fritz-Schmied (Hrsg.): Bilanzsteuerrecht.<br />

Jahrbuch<br />

2012. 204 Seiten.<br />

ISBN: 978-3-7083-0848-7<br />

Erschienen im Neuen Wissenschaftlichen<br />

Verlag.<br />

Tel.: +43 1 796 35 62-24<br />

E-Mail: office@nwv.at<br />

Web: www.dbv.at<br />

Fachbuch<br />

Konstruktive<br />

Kommunikation<br />

Heikle Gespräche – damit ist<br />

je<strong>der</strong>mann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Berufs -<br />

alltag früher o<strong>der</strong> später<br />

konfrontiert. Aber worauf<br />

kommt es an, wenn viel auf<br />

dem Spiel steht? Ob am Arbeitsplatz,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Partnerschaft,<br />

<strong>der</strong> Familie o<strong>der</strong> im<br />

Freundeskreis, wer führt<br />

schon gern Gespräche, bei<br />

denen E<strong>in</strong>wände vorprogrammiert<br />

s<strong>in</strong>d? Viele Menschen<br />

schrecken davor<br />

zurück. Oft führt die Unfähigkeit,mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

zu<br />

kommunizieren,<br />

zu Miss -<br />

verständnissen<br />

und Geme<strong>in</strong>heiten.<br />

Die Mauer zwischen<br />

den Gesprächspartnern<br />

sche<strong>in</strong>t unüberw<strong>in</strong>dbar.<br />

Heikle Gespräche hilft dabei,<br />

diese Situation gar<br />

nicht erst entstehen zu lassen.<br />

Kerry Patterson, Joseph<br />

Grenny, Ron McMillan und<br />

Al Switzler liefern praktische<br />

Tipps, wie man<br />

schwierige Gespräche konstruktiv<br />

meistert. Der Leser<br />

erfährt, wie er se<strong>in</strong>e Angst<br />

<strong>in</strong> den Griff bekommt. Er<br />

lernt die oft so schmalen<br />

Grenzen e<strong>in</strong>zuhalten, die<br />

zwischen Sachlichkeit und<br />

Zynismus, Klärung und Abrechnung<br />

verlaufen.<br />

Das Buch<br />

Kerry Patterson / Joseph<br />

Grenny / Ron McMillan /<br />

Al Switzler: Heikle Gespräche.<br />

2., aktualisierte<br />

Auflage. 240 ISBN 978-3-<br />

7093-0380-1<br />

Erschienen im<br />

L<strong>in</strong>de Verlag.<br />

E-Mail: office@l<strong>in</strong>de<br />

verlag.at<br />

Verlag. www.l<strong>in</strong>deverlag.at<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Symposium „Die <strong>Krise</strong> als Chance –<br />

Aufw<strong>in</strong>d für Österreichs Geme<strong>in</strong>den“<br />

Die Welt und <strong>auch</strong> Österreich<br />

verän<strong>der</strong>n sich – aber<br />

wie, wann und warum?<br />

Und wo stehen wir selber,<br />

die Geme<strong>in</strong>den und Unternehmen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em, <strong>in</strong> fünf<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> zehn Jahren? Fragen,<br />

auf die wohl je<strong>der</strong> gerne<br />

e<strong>in</strong>e Antwort hätte. Es<br />

gibt immer zwei Möglichkeiten:<br />

zuschauen und abwarten,<br />

was mit uns passiert,<br />

o<strong>der</strong> die Sache selbst<br />

<strong>in</strong> die Hand nehmen. Das<br />

Motto lautet: „Zukunft ist<br />

immer <strong>auch</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

und zwar heute”.<br />

Am 11. Oktober f<strong>in</strong>det unter<br />

dem Dach <strong>der</strong> Initiative<br />

CO 2 das Symposium „Die<br />

<strong>Krise</strong> als Chance – Aufw<strong>in</strong>d<br />

für Österreichs Geme<strong>in</strong>den“<br />

statt. Dr. Harald Pitters von<br />

Pitters Trendexpert e. U.<br />

übernimmt die Rahmenmo<strong>der</strong>ation.<br />

Begleitet wird das<br />

Symposium außerdem vom<br />

Österreichischen Geme<strong>in</strong>debund.<br />

Generalsekretär<br />

Dr. Walter Leiss wird als<br />

Vertreter <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

den drei Diskussionsrunden<br />

beiwohnen. Es gibt ke<strong>in</strong>e<br />

langatmigen Vorträge, son<strong>der</strong>n<br />

spannende und kon-<br />

Am Donnerstag, 25. Oktober,<br />

veranstaltet <strong>der</strong> ÖWAV<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit dem Lebensm<strong>in</strong>isterium<br />

e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar<br />

zum Thema „Fischaufstiegshilfen<br />

– Neue Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Praxis“ im Bundesamtsgebäude<br />

<strong>in</strong> Wien.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong><br />

EU-Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

und durch die Herausgabe<br />

des nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans<br />

wurde<br />

<strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Durchgängigkeit<br />

an den heimischen<br />

Gewässern oberste<br />

Priorität e<strong>in</strong>geräumt. Die<br />

Sanierung von bestehenden,<br />

nicht fischpassierbaren<br />

trovers geführte Diskussionsrunden<br />

zu Themen wie<br />

dem Potenzial <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkomunalen<br />

Zusammenarbeit,<br />

<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

„Demographiefalle“ o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kürzung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Siedlungswasserwirtschaft<br />

mit den Konsequenzen<br />

für die Geme<strong>in</strong>de. Zusammen<br />

mit renommierten<br />

Persönlichkeiten werden<br />

Lösungen und Inspirationen<br />

gesucht. Anschließend<br />

können überaus gute<br />

Gespräche und <strong>in</strong>teressante<br />

neue Kontakte an den Thementischen<br />

geknüpft werden.<br />

Das Symposium f<strong>in</strong>det im<br />

Studio 44, Rennweg 44,<br />

1038 Wien, statt.<br />

Weitere Informationen, Anmeldung<br />

und e<strong>in</strong> VIP-Ticket<br />

s<strong>in</strong>d bei Dragana Cergic erhältlich.<br />

Tel.: 02236/67 75 29-205<br />

E-Mail: dragana.cergic@<br />

hti-handel.at.<br />

www.<strong>in</strong>itiative-co2.at<br />

ÖWAV-Sem<strong>in</strong>ar: Fischaufstiegshilfen<br />

Querbauwerken soll zeitlich<br />

gestaffelt durchgeführt werden:<br />

Schon vor <strong>der</strong> Errichtung<br />

sollte aber klar se<strong>in</strong>,<br />

dass die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Fischaufstiegshilfen ihre<br />

Funktion zur Herstellung<br />

<strong>der</strong> Durchgängigkeit erfüllen<br />

und zum Erhalt des ökologischen<br />

Zustands beitragen.<br />

Das Lebensm<strong>in</strong>isterium<br />

hat e<strong>in</strong>en Entwurf e<strong>in</strong>es<br />

Leitfadens für den Bau von<br />

Fischaufstiegshilfen erstellt.Das<br />

ÖWAV-Sem<strong>in</strong>ar<br />

stellt diesen vor und widmet<br />

sich <strong>in</strong> zwei Blöcken<br />

<strong>der</strong> praktischen Umsetzung<br />

und <strong>der</strong> Anwendung des<br />

Leitfadens. www.oewav.at


EUROPA<br />

FÄNGT IN DER<br />

GEMEINDE AN<br />

Viele Entscheidungen <strong>der</strong> EU reichen weit <strong>in</strong> die österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>den h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Mit <strong>der</strong> Initiative „Europa fängt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

an“ wollen das Bundesm<strong>in</strong>isterium für europäische und<br />

<strong>in</strong>ternationale Angelegenheiten und die Vertretung <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kommission BürgermeisterInnen und Geme<strong>in</strong>devertreterInnen<br />

als Europa-Beauftragte gew<strong>in</strong>nen und ihnen Wissen,<br />

Erfahrung und Kontakte vermitteln – damit die EU <strong>auch</strong> <strong>in</strong> den<br />

österreichischen Geme<strong>in</strong>den (be)greifbarer wird.<br />

Servicepaket für<br />

Europa-Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ätInnen<br />

� EU-Helpl<strong>in</strong>e im Außenm<strong>in</strong>isterium<br />

� E-Mail-Newsletter mit kompakten Informationen und<br />

Fakten zu aktuellen EU-Fragen<br />

� Bildungs- und Informationsreisen zu den EU-Institutionen<br />

nach Brüssel<br />

� maßgeschnei<strong>der</strong>te Aus- und Weiterbildung<br />

� jährliches Netzwerktreffen <strong>der</strong> Europa-Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ätInnen<br />

Nehmen Sie diese Serviceleistungen <strong>in</strong> Anspruch und beteiligen<br />

Sie sich an dieser Initiative!<br />

KONTAKT<br />

E-Mail: abti3@bmeia.gv.at<br />

www.aussenm<strong>in</strong>isterium.at


142 Kommunal: Term<strong>in</strong>e & Inhalt<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

Gegenwärtig stehen <strong>in</strong> den großen Eisenerzer Arbeitersiedlungen<br />

rund 700 von 1600 Wohnungen leer.<br />

Leerstandskonferenz 2012 am 11. und 12. Oktober<br />

Der Berg schrumpft – Leerstand im<br />

Alpenraum<br />

EISENERZ<br />

nonconform architektur vor<br />

ort lädt am 11. und 12.<br />

Oktober zur zweiten österreichischenLeerstandskonferenz<br />

e<strong>in</strong>, die sich dem<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Aktivitäten zur Belebung<br />

des Stadtzentrums ist das<br />

seit 2010 jährlich stattf<strong>in</strong>dende<br />

Festival EisenerZ*ART.<br />

Umgang mit leerstehenden<br />

Bauten und <strong>der</strong> planerischen<br />

Begleitung von<br />

Schrumpfungsprozessen<br />

widmet. Heuer steht <strong>der</strong> Alpenraum<br />

im Mittelpunkt,<br />

und damit e<strong>in</strong> europäischer<br />

Zentralraum. Während die<br />

Zonen am Alpenrand, im<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> Ballungsräume<br />

an E<strong>in</strong>wohnern gew<strong>in</strong>nen,<br />

f<strong>in</strong>det die meiste<br />

Abwan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> ehemaligen<br />

Industriestandorten<br />

statt und h<strong>in</strong>terlässt erheblichen<br />

Leerstand. Eisenerz,<br />

<strong>der</strong> Veranstaltungsort <strong>der</strong><br />

Konferenz, liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region<br />

mit <strong>der</strong> höchsten Abwan<strong>der</strong>ungsrate.<br />

www.leerstandskonferenz.at<br />

In dieser Ausgabe:<br />

Fach- und Service<strong>in</strong>formationen für die<br />

öffentliche Hand<br />

3 Abatec 95<br />

3 Austria Glas Recycl<strong>in</strong>g GmbH 103<br />

3 Bundesm<strong>in</strong>isterium für Inneres 73<br />

3 Erste Group Immorent AG 104<br />

3 Fachverband d. Ste<strong>in</strong>- und keramischen Industrie,<br />

Betonwerbung 78<br />

3 GemDat Nie<strong>der</strong>österreich 88<br />

3 Geschäftsstelle Bau <strong>der</strong> Bundes<strong>in</strong>nung Bau 92<br />

3 GIS Gebühren Info Service GmbH 106<br />

3 IS Inkasso 97<br />

3 KOMMUNALKREDIT Austria 82<br />

3 MÜNZE Österreich AG 79<br />

3 Osma Trocknersysteme GmbH 80<br />

3 Österreichische Bundesforste AG 121<br />

3 Österreichische Post AG 107<br />

3 Österreichische Vere<strong>in</strong>igung für das Gas- und<br />

Wasserfach 103<br />

3 Österreichs E-Wirtschaft 105<br />

3 Philips Austria 111<br />

3 Saubermacher Dienstleistungs-AG 81<br />

3 UniCredit Bank Austria AG 109<br />

3 Wiener Stadthalle Betriebs-VeranstaltungsgesmbH 80<br />

3 Wisag 106<br />

So erreichen Sie uns:<br />

KOMMUNAL<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Tel.: 01/532 23 88 - 0<br />

Fax: 01/532 23 77 o<strong>der</strong><br />

Fax: 01/532 23 88 DW 22<br />

Web: www.kommunal.at<br />

KONTAKT<br />

Mag. Sab<strong>in</strong>e Brüggemann<br />

Tel.: 01/532 23 88 – 12<br />

sab<strong>in</strong>e.brueggemann@<br />

kommunal.at<br />

Mag. Alexan<strong>der</strong> Palaschke<br />

Tel.: 01/532 23 88 – 14<br />

alexan<strong>der</strong>.palaschke@<br />

kommunal.at<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

IRE: 3. Europatag <strong>in</strong> Piteşti, Rumänien<br />

Mit EMAS zu ökologisch aktiven<br />

Geme<strong>in</strong>den & Verbänden<br />

Nach Arad und Banja Luka<br />

wird am Mittwoch, dem<br />

24. Oktober, <strong>der</strong> dritte IRE<br />

Europatag dieses Jahres <strong>in</strong><br />

Piteşti, Rumänien, stattf<strong>in</strong>den.<br />

Aufbauend auf <strong>der</strong> erfolgreichen<br />

Veranstaltung<br />

<strong>in</strong> Arad wird es <strong>auch</strong> <strong>in</strong> Piteşti<br />

e<strong>in</strong>en Workshop sowie<br />

e<strong>in</strong> Café d’Europe Régional<br />

geben, um gleichsam Unternehmer,<br />

Personen des öffentlichen<br />

Lebens und vor<br />

allem junge Bürger und<br />

Studenten <strong>in</strong> den offenen<br />

Diskurs mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Foto: Johannes Gellner<br />

Der österreichische Botschafter<br />

<strong>in</strong> Bukarest, S. E.<br />

Dr. Michael Schwarz<strong>in</strong>ger,<br />

hat se<strong>in</strong>e Teilnahme bereits<br />

bestätigt.<br />

In Bezug auf die 8. Konferenz<br />

Europäischer Regionen<br />

und Städte, welche am 23.<br />

und 24. September <strong>in</strong> Grafenegg,<br />

Nie<strong>der</strong>österreich,<br />

stattfand, laden wir alle Interessierten<br />

e<strong>in</strong>, ihre<br />

Anmeldung an Samra<br />

Rahmanovic zu senden:<br />

samra.rahmanovic@<br />

<strong>in</strong>stitut-ire.eu<br />

Foto: noncomfort<br />

Das BMLFUW und <strong>der</strong><br />

ÖWAV als Kooperationspartner<br />

unterstützen im<br />

Jahr 2012/2013 bereits<br />

zum 6. Mal mit <strong>der</strong> 7-tägigen<br />

Workshopreihe „Mit<br />

EMAS zu ökologisch aktiven<br />

Geme<strong>in</strong>den, Verbänden<br />

und öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen“<br />

(27.–28. November<br />

2012, 22.–23. Jänner 2013,<br />

13.–14. März 2013 und 23.<br />

April 2013) Geme<strong>in</strong>den,<br />

Verbände und öffentliche<br />

E<strong>in</strong>richtungen, e<strong>in</strong> Umweltmanagement<br />

nach EMAS<br />

aufzubauen. Die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> bisher durchgeführten<br />

Workshops mit über 50 E<strong>in</strong>richtungen<br />

zeigen, dass dieser<br />

Weg richtig ist.<br />

ÖWAV, Marc-Aurel-Straße 5<br />

1010 Wien<br />

Tel.: 01/535 57 20-75<br />

Web: www.oewav.at


DAS TUT DIE KOMMUNALKREDIT<br />

FÜR ÖSTERREICH.<br />

Infrastruktur ist die Basis für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zukunft. Aus diesem Grund legt die Kommunalkredit<br />

ihren strategischen Fokus auf die F<strong>in</strong>anzierung von Infrastrukturprojekten, die e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich s<strong>in</strong>d. Schulen, K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten, Krankenhäuser, Energieversorgung, Anlagen<br />

<strong>der</strong> Wasserwirtschaft sowie <strong>der</strong> Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs s<strong>in</strong>d für die Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

unerlässlich. Je<strong>der</strong> hat e<strong>in</strong>en Nutzen davon. Unser Know-how und unsere Erfahrung s<strong>in</strong>d<br />

bedeutendes Kapital für Städte und Geme<strong>in</strong>den, damit sie ihre Vorhaben erfolgreich umsetzen<br />

können. Investitionen <strong>in</strong> öffentliche Infrastruktur s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger Motor für e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherung <strong>der</strong> Zukunft.<br />

WASSERKRAFT<br />

als sauberer Stromlieferant<br />

MODERNE GESUNDHEITSZENTREN<br />

für Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

SOZIALE INFRASTRUKTUR<br />

für e<strong>in</strong>e funktionierende Gesellschaft<br />

ÖSTERREICHS BANK FÜR INFRASTRUKTUR<br />

INFRA BANKING EXPERTS<br />

www.kommunalkredit.at<br />

©DKH SCHLADMING ©ZAHA HADID ARCHITECTS/HEILAND<br />

KADERSCHMIEDEN<br />

NACHHALTIGE ENERGIE<br />

ohne Umweltbelastung<br />

für unsere Jugend<br />

VERKEHRSWEGE<br />

für rasche und sichere Verb<strong>in</strong>dungen

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