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Korrosionsschutzanforderungen 233-101 - Chromitierung

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VDA Anforderung Oktober 2004<br />

<strong>Korrosionsschutzanforderungen</strong><br />

an galvanisch abgeschiedene Zink- oder Zinklegierungs-Überzüge<br />

mit Cr(VI)-freien Nachbehandlungen<br />

1. Anwendungsbereich und Zweck<br />

VDA<br />

<strong>233</strong>-<strong>101</strong><br />

Diese VDA Anforderung beschreibt Anforderungen an silberfarbenen galvanisch abgeschiedene<br />

Überzüge aus Zink oder Zink-Legierungen mit zusätzlichen Schichten, wie Passivierungen und<br />

Versiegelungen auf Stahlteilen.<br />

Anforderungen an Systeme mit schwarzen Oberflächen sind derzeit nicht definiert.<br />

Für Cr(VI)-freie galvanische Zink- und Zinklegierungs- Überzüge von Verbindungselementen mit<br />

Gewinde gelten abweichend von diesem VDA-Blatt die <strong>Korrosionsschutzanforderungen</strong> nach<br />

Prüfblatt VDA 235-104.<br />

2. Cr(VI)-Freiheit<br />

Durch EU-Gesetzgebung (Richtlinie 2000/53/EG) über Altfahrzeuge dürfen Korrosionsschutzbeschichtungen<br />

in Fahrzeugen der Klassen M1 oder N1 gemäß Anhang II Abschnitt A der Richtlinie<br />

70/156/EWG ab 01.07.2007 kein Chrom(VI) [Cr(VI)] mehr enthalten.<br />

Die Oberflächenschutzschichten nach dieser VDA Anforderung müssen daher grundsätzlich frei von<br />

Cr(VI) sein.<br />

3. Definitionen<br />

Näheres zu den Definitionen von Schichtsystemen (Zusammensetzung, Bezeichnung, ...) siehe<br />

DIN 50962, DIN EN 12329.<br />

4. Bezeichnung der Oberflächenschutzarten<br />

Eine Oberflächenschutzart nach dieser VDA Anforderung wird mit der Nummer des Prüfblattes und<br />

dem Kurzzeichen der Oberflächenschutzart nach Tabelle 1 bezeichnet. Zusätzlich wird der Farbton<br />

als Abkürzung angegeben.<br />

Beispiel:<br />

Für die Oberflächenschutzart „galv. Zinküberzug, passiviert und versiegelt, silberfarbig,<br />

Trommelverfahren“ lautet die Bezeichnung<br />

VDA <strong>233</strong>-<strong>101</strong>. Zn-p-v (Tr) SI<br />

Fortsetzung Seite 2 bis Seite 3<br />

VERBAND DER AUTOMOBILINDUSTRIE E. V. (VDA) Westendstraße 61 60325 Frankfurt<br />

Vertrieb: DOKUMENTATION KRAFTFAHRWESEN E. V. (DKF) . Ulrichstraße 14 . D- 74321 Bietigheim-Bissingen


Seite 2 VDA <strong>233</strong> – <strong>101</strong> (Entwurf Oktober 2004)<br />

5 Eigenschaften und Anforderungen<br />

5.1 Korrosionsbeständigkeit<br />

Die Qualität der Beschichtung wird mit der Salzsprühnebelprüfung nach DIN 50021-SS geprüft.<br />

Die in Tabelle 1 angegebenen <strong>Korrosionsschutzanforderungen</strong> der Systeme sind Mindestwerte<br />

und müssen im Anlieferungszustand sowie auch nach einer 24-stündigen Wärmelagerung bei<br />

120°C gewährleistet sein.<br />

Hinweis:<br />

Die Anforderung gilt für das gesamte Bauteil. Bei geometrisch komplizierten Bauteilen ist dies nur<br />

schwer einhaltbar. Deshalb empfiehlt es sich, in solchen Fällen Beurteilungsbereiche zu<br />

vereinbaren.<br />

Tabelle 1 <strong>Korrosionsschutzanforderungen</strong><br />

Art der Oberflächenschutzschicht<br />

galv. Zinküberzug, ggf.<br />

passiviert<br />

galv. Zinküberzug,<br />

passiviert<br />

Ausführungsart<br />

Verfahrensart<br />

Zn (Tr) Trommel<br />

ohne Überzugskorrosion<br />

- 1<br />

Zn (Ge) Gestell - 1<br />

Prüfung nach DIN 50021-SS<br />

Mindestprüfdauer<br />

(h)<br />

ohne Grundwerkstoffkorrosion<br />

72<br />

120<br />

Zn-p (Tr) Trommel 96 240<br />

Zn-p (Ge) Gestell 168 480<br />

galv. Zinküberzug, Zn-p-v (Tr) Trommel 168 360<br />

passiviert und versiegelt<br />

Zn-p-v (Ge) Gestell 240 600<br />

galv. ZinkEisen- ZnFe-p (Tr) Trommel 120 360<br />

Legierungsüberzug,<br />

passiviert ZnFe-p (Ge) Gestell 240 600<br />

galv. ZinkEisen- ZnFe-p-v (Tr) Trommel 168 480<br />

Legierungsüberzug,<br />

passiviert und versiegelt ZnFe-p-v (Ge) Gestell 360 672<br />

ZnNi (Tr) Trommel - 1<br />

galv. ZinkNickel-<br />

Legierungsüberzug,<br />

ggf. passiviert ZnNi (Ge) Gestell - 1<br />

galv. ZinkNickel- ZnNi-p (Tr) Trommel 120 720<br />

Legierungsüberzug,<br />

passiviert ZnNi-p (Ge) Gestell 240 720<br />

galv. ZinkNickel- ZnNi-p-v (Tr) Trommel 168 720<br />

Legierungsüberzug,<br />

passiviert und versiegelt ZnNi-p-v (Ge) Gestell 360 720<br />

1<br />

keine Anforderungen, Teile müssen im Anlieferzustand frei von Korrosionserscheinungen oder sonstigen<br />

optischen Beeinträchtigungen sein.<br />

720<br />

720


Seite 3 VDA <strong>233</strong> – <strong>101</strong> (Entwurf Oktober 2004)<br />

5.2 Schichtdicken<br />

Empfohlene Mindestschichtdicke: 8µm des Zn- bzw. Zn-Legierungsüberzugs<br />

Hinweis:<br />

Messstellen, Mindestschichtdicken sowie obere Schichtdickengrenzen können<br />

anwendungsspezifisch festgelegt werden.<br />

5.3 Vermeidung von wasserstoffinduzierten Sprödbrüchen und Risse<br />

Für Teile mit Festigkeiten Rm ≥ 1000MPa sollen galvanisch abgeschiedene Zn- oder Zn-Legierungsüberzüge<br />

vermieden werden. Je nach Bauteil und Anwendung kann es notwendig sein<br />

galvanisch abgeschiedene Zn- oder Zn-Legierungsüberzüge trotzdem zu verwenden. In diesen<br />

Fällen müssen die Oberflächenbehandlungsprozesse und Wärmebehandlungen dem Stand der<br />

Technik zur Vermeidung von wasserstoffinduzierten Sprödbrüchen entsprechen.<br />

5.4 Nachweis der Cr(VI)-Freiheit<br />

Bestimmung nach E DIN 50 993-1 „Bestimmung von sechswertigem Chrom in Korrosionsschutzschichten<br />

- Teil 1: Qualitative Bestimmung“<br />

5.5 Farbton<br />

Silberfarben (SI)<br />

Hinweis:<br />

Je nach verwendetem System können silberfarbene Oberflächen irisieren.<br />

6. Änderungen<br />

Neuausgabe<br />

7. Zitierte Normen<br />

DIN 50021 (06/1988) Sprühnebelprüfungen mit verschiedenen Natriumchlorid-Lösungen.<br />

DIN 50962 (08/1998) Galvanische Überzüge - Chromatierte Zinklegierungsüberzüge auf<br />

Eisenwerkstoffen<br />

DIN EN 12329 (09/2002) Korrosionsschutz von Metallen<br />

Galvanische Zinküberzüge auf Eisenwerkstoffen mit zusätzlicher<br />

Behandlung<br />

E DIN 50 993-1 (07/2004) Bestimmung von sechswertigem Chrom in Korrosionsschutzschichten<br />

Teil 1: Qualitative Bestimmung

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