Liobabote Dezember 2012 - Kloster St. Lioba
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„schubst“ mich an und will hinein). Wenn ich etwas erwarte, schaue<br />
ich auf, horche ich. Und wenn ich nicht festgelegt bin, sondern jemanden<br />
erwarte, von dem ich das Woher und Wie nicht weiß („ …ob<br />
er aber über Oberammergau oder aber über …“), dann richte ich<br />
meine Aufmerksamkeit aus. Die Erwartung hält die Wahrnehmung<br />
lebendig. Und Erwarten lebt und wird genährt von der Sehnsucht.<br />
Deshalb brauchen wir den Advent, deshalb liebe ich den Advent.<br />
Nicht nur, weil ich dann besser vorbereitet und freudiger und intensiver<br />
Weihnachten feiern und erleben kann – das auch! – sondern<br />
weil diese Zeit die Sehnsucht stärkt, die ich ja das ganze Jahr brauche,<br />
nicht nur für den Übergang vom alten ins Neue Jahr. Erinnert<br />
uns Weihnachten an die Liebe Gottes und stärkt das Vertrauen auf<br />
seine Gegenwart, lässt uns die österliche Bußzeit auf die Barmherzigkeit<br />
Gottes schauen und übt uns ins Loslassen ein und Ostern in<br />
das Vertrauen auf die Macht des Lebens Gottes, so weckt der Advent<br />
die – vielleicht etwas müder und steif gewordene – Sehnsucht wieder<br />
auf und trainiert sie.<br />
So wünsche ich Ihnen allen, dass Sie eine gute adventliche Zeit hatten<br />
und dass Sie ein frohes und inniges Weihnachten erleben dürfen<br />
mit der Freude an der Liebe Gottes, die Ihnen und mir ganz nah<br />
kommen will. In dem Wissen Seiner Nähe und in der Erwartung, dass<br />
ER in meinem Leben neues Heil wirksam werden lassen will, grüße<br />
ich Sie alle herzlich mit guten Wünschen – auch für das Neue Jahr<br />
2013 – für Sie und die Menschen, die mit Ihnen verbunden sind<br />
Ihre Sr. Scholastika<br />
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