10 Ortho Journal - Regensburger OrthopädenGemeinschaft
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Foto: shutterstock.com © Geir Olav Lyngfjell<br />
le und starker Beugung am Übergang zwischen Lenden- und<br />
Kreuzbein. Zwar ist diese Belastung aufgrund der höheren<br />
Position des Oberkörpers beim Mountainbiken weniger stark<br />
als beim klassischen Rennradfahren, allerdings wird dieser<br />
Vorteil durch die stärkeren Stöße und Schläge auf rauem<br />
Untergrund wieder aufgehoben.<br />
Überlastungsbeschwerden im unteren Wirbelsäulenbereich<br />
entstehen häufig, wenn Sitzhöhe, Satteleinstellung, Rahmenhöhe<br />
und der Abstand zwischen Sattel und Lenker nicht<br />
optimal auf den Sportler eingestellt sind.<br />
Probleme im Knie treten vor allem dann auf, wenn die Knie-<br />
streckmuskeln verkürzt sind, zum Beispiel, weil der Fahrer<br />
seinen Alltag überwiegend in sitzender Position verbringt.<br />
In diesem Fall entsteht beim Radeln in höheren Gängen ein<br />
erhöhter Anpressdruck im Kniescheiben-Gleitlager, der zu<br />
Kapsel- oder Sehnenansatzreizungen am Kniegelenk führen<br />
kann. Man spricht auch vom sogenannten »Biker’s Knee«.<br />
Um dieses zu vermeiden, muss die Einstellung zwischen<br />
Knie, Schuh, Pedal und Kurbel regelmäßig überprüft werden.<br />
Insbesondere geht es um den Aufsetzpunkt und den Aufsetzwinkel<br />
zwischen Schuh und Pedal. Hier können schon kleine<br />
Abweichungen zur Ausbildung des »Biker’s Knee« führen.<br />
Ein anderes typisches Beschwerdebild betrifft die Handgelenke.<br />
Ungünstige Griffpositionen, zum Beispiel zu stark<br />
angebeugte Handgelenke, könnten zu unangenehmem<br />
Taubheitsgefühl an den Fingern führen, dem sogenannten<br />
Karpaltunnel- oder Ulnarissyndrom. Die neuen Federungssysteme<br />
mit Frontfederung haben diese Belastung jedoch<br />
erheblich reduziert.<br />
Schutzmaßnahmen und Spielregeln<br />
› Beim Radhelm ist auf das »GS-Zeichen« (Geprüfte Sicherheit)<br />
zu achten. Der Kinnriemen sollte an die jeweilige<br />
Kopfform angepasst werden und korrekt angezogen sein.<br />
12<br />
Wenn der Helm zu weit in die Stirn rutscht, behindert er<br />
die Sicht. Sitzt er zu weit hinten, kann er die Stirn beim<br />
Aufprall nicht schützen.<br />
› Um die Stabilität zu gewährleisten, muss der Helm nach<br />
einem Sturz unbedingt ausgetauscht werden, auch wenn<br />
äußerlich keine erkennbaren Beschädigungen vorliegen.<br />
Nach circa sechs Jahren sollte man einen neuen Helm<br />
kaufen, da sich im Lauf der Zeit eine Materialermüdung<br />
einstellt.<br />
› Für Downhill-Biker empfehlen sich Vollvisierhelme, die<br />
einen zusätzlichen Gesichts- und Zahnschutz bieten.<br />
› Auch Rücken- und Brustprotektoren, wie sie auch beim<br />
Snowboardfahren im Winter immer häufiger getragen<br />
werden, sind neben Protektoren an den Knien, Schienbeinen<br />
und Ellenbogen sinnvolle Schutzmaßnahmen.<br />
› Fahrradhandschuhe verhindern schwere Abschürfungen<br />
an den Handflächen, geben festeren Grip am Lenkergriff<br />
und schützen und wärmen die Hände.<br />
› Bruchsichere Brillen und spezielle Mountainbike-Schuhe<br />
vermindern das Verletzungsrisiko.<br />
› Atmungsaktive, wasserundurchlässige Bekleidung beugt<br />
Verkühlungen vor. Bei langen Talabfahrten in schweißnasser<br />
Kleidung sind ein langes Radtrikot oder Arm- und Beinwärmer,<br />
sogenannte Arm- und Beinlinge, empfehlenswert.<br />
› Ein spezielles auf das Mountainbikefahren abgestimmtes<br />
Fahrsicherheitstraining mit Bremstechniken und Techniken<br />
zur Förderung der Koordination auf schwierigem<br />
Gelände sind sinnvolle Ergänzungen.<br />
› Vor jeder Tour sollte ein Materialcheck durchgeführt werden<br />
(siehe Liste).<br />
› Ein Erste-Hilfe-Päckchen mit Heftpflaster, Mullfixierbinden,<br />
Schere etc. passt in jede Satteltasche und wird komplett<br />
in Rad- oder Sportgeschäften angeboten.