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Siegener Zeitung 1975<br />

Seite 1 von 7<br />

Herrenabend in der Kaserne mit den „Mabuhay Dancers"<br />

Burbach, 19. Jan,<br />

Die Unteroffizierskameradschaft der Siegerland-Kaserne Burbach hatte eingeladen und rund 180<br />

Gäste waren gekommen: der 11. Herrenabend brachte ein<br />

volles Haus und war ein gelungenes Fest. In seiner Begrüßungsrede<br />

betonte der 1. Vorsitzende, Hauptfeldwebel Ewald<br />

Tilsner, der Zweck der Veranstaltung sei, im Kreise alter<br />

Freunde und Bekannte ein paar fröhliche Stunden der Entspannung<br />

und Gemütlichkeit zu verbringen-gleichzeitig sollte<br />

der Herrenabend die Verbundenheit der Unteroffizierkameradschaft<br />

mit der Führung des Flugabwehrraketenbataillons<br />

22 und der zivilen Bevölkerung des Standorts zum Ausdruck<br />

bringen. Tilsner konnte u.a. als Ehrengäste den Bataillonskommandeur<br />

Oberstleutnant Eric v. Lueder, Botho Prinz zu<br />

Sayn-Wittgenstein (MdB) und den Bürgermeister der Gemeinde<br />

Burbach Ewald Sahm begrüßen.<br />

Hauptfeldwebel Tilsner hatte nicht zuviel versprochen, als er<br />

einen angenehmen Abend ankündigte. Neben einer appetitlichen<br />

Schlachtplatte wurde später auch etwas fürs Auge geboten.<br />

Als besondere Überraschung präsentierten die Unteroffiziere<br />

die „Mabuhay Dancers“, fünf hübsche junge Damen<br />

von den Philippinen, die zurzeit in einem Siegener Nachtclub<br />

auftreten. So bekam der Abend sogar einen Hauch von Verruchtheit,<br />

was einige Herren zu der Befürchtung veranlaßte, beim nächsten Herrenabend nicht<br />

mehr dabei sein zu dürfen.<br />

Unteroffiziere feierten Herbstball<br />

Burbach, 27. Okt.<br />

Den Kopf hinhalten musste im wahrsten Sinne des Wortes der Kommandeur des Flugabwehrraketenbataillons<br />

22 in Burbach, Oberstleutnant Erik v. Lueder, als die Unteroffizierkameradschaft des<br />

Bataillons ihren jährlichen Herbstball veranstaltete. Der Musicalclown „Karlchen" hatte nämlich v.<br />

Lueder entdeckt und drückte ihm zur Freude aller Anwesenden einen „dicken Schmatz" auf die<br />

Stirn. Und nicht genug damit: auch die uralte, völlig verstaubte Geige, die er für seine Späße benutzte,<br />

will er bei v. Lueder im Schreibtisch gefunden haben.<br />

So war es denn nicht verwunderlich, dass die Wogen der Begeisterung schon recht bald hoch<br />

schlugen und das Motto des elften Balls der Unteroffiziere in die Tat umgesetzt wurde: Fröhlichkeit<br />

soll Trumpf sein, und die Sorgen sollt ihr vergessen. Dies jedenfalls hatte der Vorsitzende der Kameradschaft,<br />

Hauptfeldwebel Ewald Tilsner, bei seiner Begrüßungsrede gesagt. Rund 220 zivile<br />

und militärische Gäste, die der Einladung in das Dorfgemeinschaftshaus Würgendorf gefolgt waren,<br />

hatten diesen Aufruf gehört und hielten sich auch daran.<br />

Um die Verwirklichung des Mottos zu erleichtern, hatten sich die Verantwortlichen ein buntes und<br />

aufwendiges Programm einfallen lassen. Ein gewandter und humorvoller Conferencier brachte die<br />

Zuhörer zum Lachen, Karlchen, der bereits erwähnte Musikclown, begeisterte mit der Virtuosität,<br />

mit der er den unmöglichsten Musikinstrumenten ganze Lieder entlockte und ein Zaubererpaar<br />

verblüffte mit meisterlichen Tricks. Für den notwendigen musikalischen Rahmen und die Tanzmusik<br />

bis zum frühen Morgen sorgte die Tanz- und Showband „Lorentos"; die Damen und die Herren<br />

der Band brachten so manchen „müden Luftwaffenkrieger" richtig in Schwung.<br />

Wenn man nun die kunstvolle Dekoration, die von Dekorateuren eines bekannten Siegener Kaufhauses<br />

aufgebaut wurde, mit in die Betrachtung einbezieht, bleibt nur eine einzige Schlussfolgerung<br />

möglich: ein wirklich gelungener Herbstball, der die Aktivitäten der Unteroffizierkameradschaft<br />

des FlaRakBtl 22 aus der Siegerland-Kaserne belohnte und krönte.<br />

Burbach, 19. April.<br />

Luftwaffensoldaten probten Ernstfall.<br />

Beste Einheit im NATO-Bereich — Drei Tage Sonderurlaub für alle Soldaten<br />

Hektische Emsigkeit befiel in. diesen Tagen die Soldaten des Stellungsbereiches Lipper Höhe des<br />

Flugabwehrraketenbataillons 22, als Militärfahrzeuge von hohen NATO-Dienststellen vor dem Stellungsbereich<br />

auffuhren und holländische, belgische und deutsche Offiziere Einlass begehrten. Es


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war wieder einmal soweit! Wie in jedem Jahr kündigte sich mit dem Erscheinen der Delegation die<br />

harte Probe des Ernstfalls an. Unangemeldet messen Angehörige gleicher Waffenzweige anderer<br />

NATO-Länder die deutschen „Kollegen'' in ihrem Verhalten, in der Auftragsausführung bei Alarm, in<br />

der Bewältigung des Nachschubs, kurz, in allen Problemen, die der Ernstfall mit sich bringen kann.<br />

Nicht erstaunt war der Kommandeur des Verbandes, Oberstleutnant von Lueder, als er gegen Ende<br />

der normalen Dienstzeit an seinem Schreibtisch alarmiert wurde. Alle Pläne wurden sofort verworfen<br />

und die Offiziere zu einer Blitzbesprechung zusammengerufen. Dann lief ein für solche Fälle seit<br />

langem geplantes Räderwerk von Einzelmaßnahmen exakt ab. Die in der Luftverteidigungs-<br />

Bereitschaft stehenden Kampfbatterien meldeten den Stand der Maßnahmen, und mit Einbruch der<br />

Dunkelheit. hüllte sich der Stellungsbereich in Dunkel. Die Eingeweihten wussten: Der Soldat ist<br />

auf Gefechtsstation.<br />

Für die jungen Männer an den Radargeräten, Raketen und an den Flakgeschützen und MG begann<br />

eine unruhige Nacht, Etwa 50 Offiziere des NATO-Prüfteams nahmen alle Maßnahmen und Reaktionen<br />

unter die Lupe, auch die Maßnahme, alles wichtige Personal aus dem Urlaub und aus der Wohnung<br />

zu holen.<br />

Die Prüfung ging am ersten Tag bis Mitternacht. Am Morgen des nächsten Tages wurde bis zum<br />

Abend die Durchführung des Auftrages unter den härtesten Bedingungen in allen denkbaren Situationen<br />

geübt. Der Bevölkerung fielen dabei die ungewöhnlich zahlreichen Jagdbomber auf, die als<br />

„Angreifer“ fungierten. Flakschüsse, Maschinengewehrgeratter, Nebelsprühtöpfe und laufende Soldaten<br />

unter der ABC-Maske waren die äußeren Begleitumstände. Belgische Soldaten aus Siegen<br />

„griffen“ ebenfalls an.<br />

Ein hörbares Aufatmen war überall zu vernehmen, als Oberstleutnant von Lueder das Ende der Übung<br />

bekanntgab und wieder normalen Dienstbetrieb befahl. Das Prüfteam setzte derweil den 40<br />

Seiten starken Endbericht auf.<br />

Für die Männer des Flugabwehrraketenbataillon 22 blieb jedoch die Spannung erhalten. Wie würde<br />

die Übung ausfallen in der Beurteilung der Spezialisten? Die Lösung des Rätsels brachte der Leiter<br />

des Prüfteams, ein holländischer Stabsoffizier. Das Bataillon hat das ausgezeichnete Ergebnis des<br />

Vorjahres um erneute drei Punkte verbessern können und rückte damit in den Bereich der Idealnote<br />

„Excellent". Mit anderen Worten; Das FlaRakBtl. 22 der Siegerlandkaserne ist offiziell als beste<br />

Einheit im gesamten NATO-Bereich anerkannt und ausgezeichnet worden. Ein ganz toller Erfolg.<br />

Bataillonskommandeur von Lueder gab daraufhin spontan allen Soldaten drei Tage frei. Die Spannung<br />

löste sich vollends, als der Kommandeur die Überprüfer zu einem schnell vorbereiteten Umtrunk<br />

einlud und sich für das faire Verhalten während der Überprüfung bedankte. Den Soldaten<br />

wurde während des Manöverumtrunks der telephonische Glückwunsch des Divisionskommandeurs,<br />

Generalmajor Schmitz, übermittelt, der herausstrich, daß der Verband trotz ständig wechselnden<br />

Personals und verschärfter Prüfungskriterien einen hervorragenden Leistungsstand bewiesen habe<br />

und die Soldaten einen ausgeprägten Teamgeist gezeigt hätten. Mit einem Fernschreiben an Oberstleutnant<br />

von Lueder würdigte auch der Kommandierende General der Luftflotte, in dessen<br />

Vertretung Generalmajor Bieber, den hohen Einsatzwillen und die besondere Disziplin aller Soldaten<br />

des Bataillons.


Für die Kinder der Rassberg-Siedlung:<br />

Soldaten schaffen im Hauberg ein Spielparadies<br />

Seite 3 von 7<br />

4000 Quadratmeter großes Waldstück<br />

gerodet — Spielgeräte aus Holz werden<br />

in der Kaserne gebaut<br />

Den Soldaten von der Lipper Hohe<br />

macht es offensichtlich großen<br />

Spaß, mit Hammer, Axt und Säge<br />

für die Kinder der Rassberg-<br />

Siedlung ein kleines Paradies schaffen<br />

zu können.<br />

Neunkirchen, 7. Mai.<br />

Einer der schönsten und interessantesten Spielplätze des Siegerlandes entsteht zurzeit auf dem<br />

Rassberg in Neunkirchen. In unmittelbarer Nähe der Wohnblocks in dem Neubaugebiet haben Soldaten<br />

des FlaRak-Bataillons 22 von der Lipper Höhe ein rund 4000 Quadratmeter großes Haubergsstück<br />

gerodet und bis auf eine Anzahl von Schattenbäumen — meistens Birken — ausgehauen.<br />

Nicht weniger als 30 Lkw-Ladungen Ast- und Wurzelwerk wurden abtransportiert und weitere 15<br />

Ladungen verbrannt. Einige Spielgeräte, ein kleiner Aussichtsturm, ein Klettergerüst und eine Hütte<br />

— alles aus Holz — sind schon fertig. Sie wurden ebenfalls von Soldaten der 2. Batterie — Teleinheit<br />

Sicherung — und der Stabsbatterie der Siegerland-Kaserne hergestellt Weitere Holzgeräte sind<br />

auf der Lipper Höhe noch in der Mache. Aber auch die Kinder und Jugendlichen aus der Rassbergsiedlung<br />

helfen tatkräftig an der Schaffung ihres Spielparadieses mit. Zwei selbstgezimmerte Buden<br />

stehen schon. Was noch fehlt, ist die geplante Spielecke für Kleinkinder, ein Sandkasten, eine<br />

Rutsche usw. Ferner sind Feuerstellen eingeplant. Wünschenswert wäre auch, wenn den Kindern<br />

die Möglichkeit zu Spielen mit Wasser geboten würde.<br />

Vor 14 Tagen begannen die Soldaten der Siegerland-Kaserne mit den Rodungsarbeiten. Der Waldspielplatz<br />

war jedoch schon seit langem geplant und auch im Bebauungsplan ausgewiesen. Während<br />

eines Divisionssportfestes in Salchendorf hatte Bürgermeister Otto Reiffenrath seinerzeit die<br />

Gelegenheit beim Schopf gepackt und die Bundeswehr um Mithilfe bei der möglichst billigen Herstellung<br />

eines möglichst schönen und interessanten, abwechslungsreichen Spielplatzes auf dem<br />

Rassberg gebeten. Der Kommandeur des FlaRak-Baitaillons 22, Oberstleutnant von Lueder, sagte<br />

damals spontan zu, und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Dass freilich eine derartige Menge an Arbeit<br />

mit der Rodung des Geländes verbunden war, hatte sich niemand träumen lassen.<br />

Bürgermeister Reiffenrath und Beigeordneter Demmer bedankten sich jetzt anlässlich einer „Inspektion"<br />

der Arbeiten bei den Bundeswehrsoldaten für ihr Engagement und versprachen dem<br />

stellv. Bataillonskommandeur, Major Wolff, daß für die Soldaten von der Lipper Höhe die kommunalen<br />

Neunkirchener Einrichtungen, insbesondere die Sportstätten, jederzeit bereitständen. Major<br />

Wolff erklärte, die Bundeswehr tue sich in ihrer Selbstdarstellung begreiflicherweise schwer. Um so<br />

mehr begrüße man solche Möglichkeiten wie die Herstellung eines Spielplatzes, die Verbundenheit<br />

mit der Gemeinschaft, der ja auch die Bundeswehr angehöre, zu demonstrieren.<br />

-hem-<br />

Luftwaffe – Zeitschrift der Luftwaffe -<br />

WNI 1975<br />

Inspektion in Burbach<br />

Burbach. Der Kommandeur des Flugabwehrraketenbataillons 22 in Burbach konnte anlässlich der<br />

Abschlussbesprechung nach Inspizierung durch die Inspizientengruppe Luftwaffe den Kommandierenden<br />

General des Luftwaffenunterstützungskommandos, Paul Haeffner, begrüßen. Er nahm an<br />

der durch Oberst Raspe geleiteten Abschlussbesprechung teil, um vor den Offizieren des Bataillons<br />

anschließend erneut die Wichtigkeit aller logistischen Zweige einer modernen Luftwaffe herauszustellen.<br />

Mit Genugtuung nahm er zur Kenntnis, daß das Bataillon nach erfolgreich überstandener TACTICAL<br />

EVALUATION nun auch ein hervorragendes Ergebnis bei der Geräteinspizierung verzeichnen konn-


Seite 4 von 7<br />

te. Vor allem aber würdigte er die gute Vorbereitung der Inspektion, den guten bis sehr guten Pflegezustand<br />

des Waffensystems, der Kraftfahrzeuge, des Bodendienst- und Fernmeldegerätes und<br />

das Engagement der einzelnen Soldaten. Um sich auch einen Eindruck vor Ort zu verschaffen, ließ<br />

er sich vom Bataillonskommandeur, Oberstleutnant v. Lueder, die Stellungsbereiche LIPPERHÖHE<br />

mit Radargeräten und den Flugabwehrraketen zeigen.<br />

Erste Batterie machte ihrem Namen Ehre<br />

Burbach. Das Flugabwehrraketenbataillon 22 in BURBACH hat seinen hohen Leistungsstand erneut<br />

unter Beweis gestellt. Bei der jährlichen Tactical Evaluation konnte es das ausgezeichnete Ergebnis<br />

des Vorjahres (2. ATAF) sogar noch um 3 Punkte verbessern. Mit 34 Punkten und der Gesamtnote<br />

»2« (Durchschnittsnote 1,7) ist es an den Grenzbereich der Idealnote gerückt. Damit<br />

hält das Bataillon z. Zt. das beste Ergebnis aller deutschen NIKE-Verbände nach den neuen Bewertungskriterien<br />

AAFCE. Besonders zu würdigen ist das Ergebnis der 1. Batterie, die zum 2. Mal hintereinander<br />

die Endnote »1« erreichte, nachdem diese Note zuvor um nur 1 Punkt verfehlt worden<br />

war (Durchschnitt der letzten 3 Jahre 1,33). Auch damit hat der Batteriechef der 1./FlaRakBtl 22,<br />

Major Schon, einen neuen Rekord aufgestellt.<br />

Hellertal Zeitung, 1975<br />

Die „Western Night" steigt am 13. Juni<br />

15 Jahre FlaRakBtl 22 — Eine große Schau beim „Tag der offenen Tür"<br />

Burbach. Anlässlich des 15jährigen Bestehens des Flugabwehrraketenbataillons 22 der Siegerlandkaserne<br />

werden von der Einheit an drei Tagen Veranstaltungen durchgeführt.<br />

Beginnen werden die Soldaten mit der bereits zur Tradition gewordenen „Western-Night 1975",<br />

dem Waldfest des Bataillons auf der Kalteiche. Der Teilnehmerkreis erstreckt sich vom parlamentarischen<br />

Staatssekretär MdB Hermann Schmidt, über den stellvertretenden kommandierenden General<br />

der Luftflotte, GenMaj Bieber und den amerikanischen Kommandeur der 557. US Arty Group,<br />

Lt Col Gill, bis zum engsten Bekanntenkreis des Offizierskorps. Die „Western Night" steigt am Freitag,<br />

13. Juni.<br />

Am Samstag, 14. Juni, findet auf dem gleichen Platz bei der Kalteiche ein Kinderfest mit besonderem<br />

Programm — u. a. Würstchenbraten, Sackhüpfen, Ponyreiten, Büchsenwerfen, Eimerschießen,<br />

Jeepfahren usw. — statt.<br />

Am Sonntag, 15. Juni, wird dann ein „Tag der offenen Tür" in der Siegerlandkaserne und den Stellungsbereichen<br />

durchgeführt. Zu diesem Tage ist die Bevölkerung herzlich eingeladen.<br />

Vorgesehen ist dabei eine Waffenschau, Platzkonzert, Panzerschau, Fahrzeugbesichtigungen aller<br />

Art, Hubschrauberrettungsübungen und evtl. auch Hubschrauberrundflüge. Angeschlossen ist eine<br />

Waffensystemschau der Raketen NIKE und HAWK. Der Manöverball darf natürlich ebenso wenig<br />

fehlen wie die Erbsensuppe mit Speck, eine Ausstellung von Uniformen und Handfeuerwaffen sowie<br />

Filmvorführungen und Wehrdienstberatungen. Diese werden sicher gerne in Anspruch genommen<br />

werden, da die Bundeswehr seit geraumer Zeit ein erheblich ansteigendes Interesse für die Laufbahn<br />

in Heer und Luftwaffe konstatiert.<br />

Eine besondere Busverbindung ist von den Soldaten der Siegerlandkaserne ebenfalls geplant, um<br />

einem möglichst großen Bevölkerungskreis aus dem Siegerland Gelegenheit zu geben, das Fla-<br />

RakBtl 22 zu besichtigen. Funk und Fernsehen haben ihr Kommen zum Jahrestag ebenfalls zugesagt.<br />

Siegener Zeitung: Montag, 16. Juni 1975<br />

Zum Tag der offenen Tür hatte das Flugabwehrraketenbataillon 22 für gestern in die Siegerland-<br />

Kaserne auf der Lipper Höhe eingeladen.


Seite 5 von 7<br />

Der Einladung waren zahlreiche<br />

Bewohner des Freien Grundes<br />

und des Hickengrundes gefolgt.<br />

Besucher aus dem übrigen Siegerland<br />

waren kaum zu verzeichnen,<br />

weil die Werbung für<br />

dieses Ereignis bis hierher nicht<br />

durchgedrungen war. Nicht einmal<br />

die Siegener Presse war eingeladen<br />

oder informiert. In diesem<br />

Jahr jährte sich im April<br />

zum 15. Male der Tag, an dem<br />

die Einheit in Wahn aufgestellt<br />

wurde. Schon wenige Tage darauf<br />

verlegte man die 2. und 3.<br />

Batterie zum Stegskopf, und im<br />

Dezember auch Stab und Stabsbatterie.<br />

Ein Jahr später bezieht die 2. Batterie die Lipper Höhe. Gestern nun trat das Bataillon mit<br />

einer Waffen- und Geräteschau, einer Uniformschau sowie mit Wehrdienstberatung und Filmvorführungen<br />

an die Öffentlichkeit. Von 11 bis 12 Uhr konzertierte das Luftwaffenmusikkorps. 3 Münster,<br />

und anschließend gab's in der Kantine eine Kostprobe Erbseneintopf. Um 13 Uhr machte ein Wolkenbruch<br />

den Ausstellungen und Vorführungen im Freien ein vorzeitiges Ende. — Ein Manöverball<br />

am Abend im Unteroffiziersheim und in der Kantine beschloss das Programm des mit großem Einsatz<br />

und vieler Mühe durchgeführten „Tages der offenen Tür" in der Siegerland-Kaserne.<br />

Siegener Zeitung: Donnerstag, 2.10.1975<br />

Burbach, 2. Okt. Beim FlaRak-Bataillon 22 auf der Lippe Höhe hat gestern eine „Wachablösung"<br />

stattgefunden: Major Dietrich Wolff, seit Februar 1974 stellv. Bataillonschef, wurde nach Köln-<br />

Wahn zur weiteren Verwendung im Stabsdienst versetzt; neuer stellv. Bataillonskommandeur ist<br />

Oberstleutnant Dieter Panitzki, 35, der gestern auf der Lipper Höhe seinen Dienst antrat.<br />

Siegener Zeitung: Freitag, 3.8.1975<br />

Soldaten spendeten 50 Liter Blut.<br />

Burbach, 8. Aug. Trotz Urlaub und Hitze fanden sich am Dienstag im Wirtschaftsgebäude der Siegerlandkaserne<br />

75 Soldaten und Zivilangestellte des FlaRakBtl 22 zur freiwilligen Blutspende ein.<br />

Sie spendeten insgesamt ungefähr 50 Ltr. Blut. Oberstabsarzt Ebert sorgte für die ärztliche Betreuung.<br />

Nach kurzer Ruhepause erholten sich die Spender bei Kaffee, Kuchen, belegten Brötchen und<br />

Erfrischungsgetränken, umsorgt von aufmerksamen Damen des DRK, die unentwegt für Nachschub<br />

sorgten.<br />

Siegener Zeitung: Bl. 2 / S. 2, Freitag, 3.10.1975<br />

Jahresschießen mit Hindernissen<br />

Burbach, 3. Okt. Mit dem hervorragenden Ergebnis von 95,75 Prozent kehrten 50 Soldaten der 2.<br />

Batterie des Flugabwehrraketenbataillons 22 in Burbach vom diesjährigen Scharfschießen auf der<br />

griechischen Mittelmeerinsel Kreta nach Hause zurück.<br />

Begonnen hatte das Jahresschießen am 20., September mit einem Hindernis: nach mehrstündiger<br />

Wartezeit auf dem Flughafen Köln/Wahn mußte man unverrichteterdinge wieder nach Burbach zurückfahren<br />

und konnte erst am Sonntag, dem 21. September, nach Kreta starten. Der Grund für<br />

diese Verzögerung war der Ausfall der Radargeräte auf dem Flugplatz Suda-Bucht, dem Ziel der<br />

Reise.<br />

Auch die Vorbereitungen auf den scharfen Schuss mit der Rakete gestalteten sich problematisch:<br />

das Gerät des Feuerleitbereiches wies immer wieder neue kleine Fehler auf, die mit Geduld beseitigt<br />

werden mussten. So kam es, daß erst am Donnerstag gegen 11 Uhr der Feuerleitoffizier Oberleutnant<br />

Wolfgang Fischer das erlösende Kommando „Feuer" geben und den Feuerknopf betätigen<br />

konnte. \<br />

Der planmäßige Flug der Rakete löste die nervliche Anspannung der letzten Tage und das sommerliche<br />

Wetter tat ein übriges: die Soldaten erholten sich am Strand des noch immer über 20 Grad<br />

warmen Mittelmeeres oder unternahmen eine Inseltour. Ein kleines bisschen Spannung ist jedoch<br />

noch bei den Soldaten der 2. Batterie geblieben: Wird die 4. Batterie aus Marienheide im November<br />

besser schießen oder nicht?


Seite 6 von 7<br />

Siegener Zeitung: Freitag, 10.10.1075<br />

10 Jahre Patenschaft<br />

Burbach, 10. Okt. Ein Jubiläum ganz besonderer Art konnten die Unteroffiziere der Versorgungsbatterie<br />

des Flugabwehrraketenbataillons 22 in Burbach am Dienstag feiern: vor genau zehn<br />

Jahren wurde die Patenschaft zwischen den Soldaten der deutschen Batterie und ihren belgischen<br />

„Kollegen" der 13. WSMSL (ebenfalls ein Flugabwehrraketenverband) in Düren besiegelt.<br />

Seit 1965 trifft man sich regelmäßig zweimal im Jahr: im Frühjahr in Düren, im Herbst in Burbach.<br />

Dass sich persönliche enge Beziehungen zwischen den Soldaten entwickelt haben Und gepflegt<br />

werden, ist eigentlich selbstverständlich. Seit 1970 gibt es noch einen dritten im Bunde: die<br />

Amerikaner, die in der Siegerland-Kaserne Dienst tun, wurden ebenfalls in die Patenschaft mit aufgenommen.<br />

Das diesjährige Herbsttreffen, das die Burbacher organisiert hatten, bot ein reichhaltiges Programm:<br />

man kämpfte um einen Fußball- und einen Volleyball-Pokal — die übrigens beide von den<br />

„Germanen" gewonnen wurden —, traf sich bei einem Abendessen und ließ die internationale Runde<br />

mit einem geselligen Beisammensein ausklingen. Diese Patenschaft, die schon zehn volle Jahre<br />

besteht, dürfte wohl ein Musterbeispiel für Kameradschaft und gegenseitiges Verständnis und somit<br />

ein echter Beitrag zur Völkerverständigung sein.<br />

Siegener Zeitung: Freitag, 17.10.1975<br />

Soldaten bauten Spielplatz für Rassberg-Kinder<br />

Erfreuliche Initiative des Flarak-Bataillons 22 — Platz gestern übergeben<br />

Neunkirchen, 17. Okt. Die offizielle Übergabe des Spielplatzes oberhalb der Rassberg-Siedlung in<br />

Neunkirchen gestern Nachmittag ist ein Beispiel guter Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr<br />

und der Gemeinde, die Bürgermeister Otto Reiffenrath auch in seiner Ansprache besonders hervorhob.<br />

Reiffenrath dankte dem Kommandanten des in Burbach stationierten Flugabwehrraketen-<br />

Bataillons 22, Erik von Lueder, für die Hilfe bei der Erstellung des Spielgeländes.<br />

Da die Mittel im Haushalt sehr begrenzt seien,<br />

aber die Notwendigkeit eines Freizeitgeländes<br />

für Kinder vorrangig war, hätten sie<br />

im Frühjahr gern die Hilfe der Bundeswehr<br />

aufgegriffen. Oberstleutnant von Lueder<br />

hielt diese Aktion für eine gute Sache, denn<br />

an solchen Projekten mitzuarbeiten, fördere<br />

die Integration und das Zusammenleben<br />

der Bundeswehr in der Gemeinde. Der<br />

Kommandant freute sich über das persönliche<br />

Engagement der Soldaten, die die Planung<br />

und Organisation neben ihrem anstrengenden<br />

Dienst, in der Regel 70 Stunden<br />

und mehr in der Woche, mit großer Initiative<br />

versehen hätten. Sein besonderer<br />

Dank galt Feldwebel Rainer Koch und<br />

Hauptfeldwebel Klaus-Dieter Glaeser.<br />

Mit durchschnittlich sechs bis acht Soldaten arbeiteten Koch und Glaeser rund ein Jahr an dem Shilo-Spielplatz.<br />

Das dicht bewachsene Baumgebiet mußte gerodet und ausgeästet werden, aber mit<br />

dem Ziel, so viele Bäume wie möglich stehen zu lassen, damit der Platz seine Ursprünglichkeit behält.<br />

Die abgeschlagenen Bäume dienten als Material für die Spielgeräte, die nach dem Entwurf von<br />

Hauptfeldwebel Glaeser angefertigt wurden.<br />

Großer Clou der Anlage ist die „Hängebrücke" oder das dicke Kletterseil, das auch zwischen den<br />

Bäumen befestigt ist, an denen die Kinder nach Kraft und Laune hangeln können. Wer nicht an den<br />

acht aufgestellten Geräten spielen möchte, findet zum Versteckspiel hinter den Bäumen bestimmt<br />

sein Plätzchen. Als Erinnerung überreichte der Bürgermeister dem Kommandeur eine Plakette mit<br />

dem Wunsch, die gemeinsame Arbeit auch in Zukunft zu intensivieren.<br />

Bilduntertitel:<br />

Die Hängebrücke ist die große Attraktion auf dem Spielplatz am Neunkirchener Rassberg, die mit Hilfe der Bundeswehrsoldaten<br />

von der Lippe errichtet worden ist.


Siegener Zeitung: Montag, 27.10.1975<br />

Trotz 70-Stunden-Woche hoher Leistungsstand<br />

Führungskräfte des Verteidigungsbereichs besuchten FlaRak-Bataillon 22<br />

Seite 7 von 7<br />

Burbach, 27. Okt.<br />

34 Führungskräfte des Verteidigungsbereiches besuchten im Rahmen einer Einweisungsreise durch<br />

die Luftwaffe das Flugabwehrraketenbataillon 22 in Burbach, um sich über die Organisation, Ausrüstung<br />

und den Einsatz des Verbandes an Ort und Stelle zu informieren.<br />

Nach der Begrüßung durch den Kommandeur, Oberstleutnant Eric v. Lueder, und einem Vortrag<br />

über das Bataillon erläuterte Hauptmann Volker Ambrosius den Gästen die Technik und das<br />

Einsatzkonzept des Waffensystems „Nike".<br />

Daran anschließend besichtigte man<br />

die Stellungsbereiche Lipper Höhe und<br />

den technischen Bereich in der Siegerland-Kaserne.<br />

Besonders eingehend wurden<br />

die Probleme des Dienstes „rund um<br />

die Uhr" mit der damit verbundenen 70-<br />

Stunden-Woche erörtert. Wie der Batteriechef<br />

der 2. Batterie, Hauptmann Gerd<br />

Lachmann, berichtet, äußerten die Besucher<br />

ihr Erstaunen darüber, wie gut die<br />

Moral der Truppe und wie hoch der Leistungsstand<br />

trotz der hohen Stundenbelastung<br />

und äußerst primitiven Unterbringung<br />

sei.<br />

Die Information der Gäste erstreckte sich<br />

jedoch nicht nur auf rein dienstliche Belange: zur bleibenden Erinnerung an das Siegerland und an<br />

das FlaRak-Bataillon 22 überreichte der Kommandeur jedem der Besucher als Gastgeschenk eine<br />

Informationsmappe des Kreises Siegen.

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