Ausgabe 2/2010 (Mai 2010, 1.2 MB) - Ostmannturmviertel
Ausgabe 2/2010 (Mai 2010, 1.2 MB) - Ostmannturmviertel
Ausgabe 2/2010 (Mai 2010, 1.2 MB) - Ostmannturmviertel
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2. Jahrgang • <strong>Ausgabe</strong> 02 / <strong>2010</strong> • <strong>Mai</strong> – Juli <strong>2010</strong><br />
Zeitung rund um den Ostmannturm<br />
BGW-Wohnangebote<br />
„Gewaltfrei lernen“ an der Josefschule<br />
WALDE-Reitwochenende<br />
Spielen mit Kindern e.V.
EinlEitung<br />
2 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 3<br />
Inhaltsverzeichnis Guten Tag!<br />
Mein <strong>Ostmannturmviertel</strong> 3-5, 8, 27<br />
Wohnen 6-7<br />
Bildung und Soziales 9-11, 14-19<br />
Veranstaltungen 12-13<br />
Historisches 20-21<br />
Umwelt 22<br />
Rezept 23<br />
Wirtschaft im Stadtteil 24-25<br />
Kurz mitgeteilt 26<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Planungsbüro Stadt-Kinder im<br />
Auftrag der Stadt Bielefeld.<br />
Redaktion: Stefan Peters (sp), Quartiersbüro<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong>, August-Bebel-Str. 16-18,<br />
33602 Bielefeld, Tel. 0521 4481125,<br />
stefan.peters@stadt-kinder.de<br />
Redaktionsmitglieder: Hans-Josef Röper (jupp,<br />
stz-ostmannturm@gmx.de), Monika Busija, Gisela<br />
Kohlhage, Klaus Kühmel (kk), Anja Häger (ah).<br />
Mitwirkende dieser <strong>Ausgabe</strong>: Regina Doblies<br />
(rd), Bernhard Haaken (bh), Karin Kaiser, Klaus<br />
Kortz (kko), Mathias Kürschner (mk), Michael<br />
Lesemann (ml), Ulla Linnemann (ul), Susanne v.<br />
Mickwitz Apenbrink, Marie Petzold (mp), Joseph<br />
Redeker, Senay Samarsin, Regine Thamm-Wind<br />
(rtw), Tatjana Trembatsch (tt), Sonja Urban (su),<br />
Christa Zimmermann (cz) Titelbild: Stefan Peters<br />
Gestaltung: Inga Tappmeier, www.tappmeier.com<br />
Auflage: 2500. Bezug kostenlos. Die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong> von Mittelpunkt erscheint Mitte August<br />
<strong>2010</strong>. Redaktionsschluss: 9. Juli <strong>2010</strong>.<br />
Die Artikel geben die Meinung der Verfasser<br />
wieder. Soweit nicht anders angegeben, stammen<br />
die Fotos vom Verfasser des jeweiligen Artikels.<br />
Wegen der Einfachheit des sprachlichen Verständnisses<br />
verwenden wir nur die männliche Form der<br />
Personenbezeichnung. Damit sind stets Frauen<br />
und Männer gemeint.<br />
Einsendungen an die Redaktion bitte im Word-<br />
Format (.doc). Fotos bitte im Grafikformat mitsenden.<br />
Die Redaktion behält sich vor, Inhalte<br />
eingesandter Texte im Zuge der Layoutarbeit zu<br />
kürzen und Überschriften anzupassen.<br />
Endlich Frühling: Auf diese Jahreszeit hat<br />
das <strong>Ostmannturmviertel</strong> lange gewartet.<br />
Wochenlang lag es unter einer Schneeschicht,<br />
wie man sie in Bielefeld Mitte<br />
schon gar nicht mehr kannte. Die Einrich-<br />
tungen im <strong>Ostmannturmviertel</strong> freuen<br />
auf länger werdende Tage schon seit<br />
langem und warten mit interessanten<br />
Angeboten auf:<br />
Das Spielmobil kann endlich wieder Station<br />
im Viertel machen (S. 18). In der Musikkneipe<br />
Augustus eröffnet bald der Biergarten<br />
(S. 24). Auf einer Putzaktion sollen<br />
die Straßen rund um den Ostmannturm<br />
sauber werden (S. 8). Und das Welthaus<br />
lädt zum Carnival der Kulturen ein (S. 13).<br />
Besonders freut uns, dass wir die Bürgerseiten<br />
in dieser <strong>Ausgabe</strong> der Zeitung<br />
erweitern konnten. Wir erfahren vom Engagement<br />
einer Mieterin im Wohnprojekt<br />
Heinrichstraße 24 (S. 3) und vom Blick<br />
mehrerer Kinder auf das Viertel (S. 4).<br />
Für Hintergrundberichte über ihre Einrichtungen<br />
haben Ehren- und Hauptamtliche<br />
wieder ihre Bleistifte gespitzt:<br />
Erfahren Sie mehr über die Geschichte<br />
der Josephkirche (S. 20), die Arbeit einer<br />
FSJ-lerin in der Walde (S. 15), die Jugendarbeit<br />
der Paulusgemeinde (S. 10)<br />
oder eine gesunde Ernährung (S. 22).<br />
Weitere Artikel berichten über vergan-<br />
gene Veranstaltungen. Kommen Sie mit<br />
uns und mit Ihren Nachbarn in Kontakt,<br />
indem Sie eine der kulturellen zahlrei-<br />
chen Veranstaltungen im Ostmannturm-<br />
viertel besuchen (S.28).<br />
Ihr Redaktionskreis<br />
Karin Kaiser beim Karneval <strong>2010</strong> des Wohnprojekts Heinrichstraße (linkes Bild). Auch mit Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion<br />
von Bündnis 90/ Die Grünen, wechselte Karin Kaiser ein paar Worte (rechtes Bild).<br />
Nachbarschaft Heinrichstraße<br />
Seit 2005 wohne ich in einem Wohnprojekt in der Heinrichstraße 24. Meine Nachbarn<br />
sind Menschen mit und ohne Pflegebedarf. Im Haus ist ein Pflegedienst. Jeder<br />
hat seine eigene Wohnung und unser Treffpunkt ist das Wohncafé, das für alle<br />
Mieter offen ist. Jeden Tag wird frisch gekocht.<br />
Seit fünf Jahren bin ich ehrenamtlich im<br />
Wohncafé tätig und koche dreimal die<br />
Woche leckere Gerichte. Wichtig ist mir<br />
dabei die gute Nachbarschaft. Die war<br />
mir immer wichtig und hier kann ich sie<br />
ausleben. Wir achten aufeinander, helfen,<br />
wenn Hilfe gebraucht wird. Wir lachen<br />
zusammen und wir weinen zusammen,<br />
wenn einer von uns gegangen ist.<br />
Verteilung der Zeitung<br />
„Mittelpunkt“<br />
(sp) Über 1000 Exemplare von „Mittelpunkt“<br />
liegen viermal jährlich kostenlos<br />
in den Läden und öffentlichen Einrichtungen<br />
des Stadtteils aus. Möchten Sie<br />
es einem Mitbüger gleichtun, der die Zeitung<br />
seit der <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2010</strong> an einige<br />
Haushalte in seiner Umgebung verteilt?<br />
Haben Sie Lust, diese ehrenamtliche Aufgabe<br />
zu übernehmen, kontaktieren Sie<br />
Stefan Peters im Quartiersbüro,<br />
Tel. 0521 4481125,<br />
stefan.peters@stadt-kinder.de.<br />
Schön ist es auch für mich, gerade jetzt<br />
im Frühling durch das <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
zu gehen und die schönen gelben<br />
Sträucher zu bewundern. Vielleicht findet<br />
sich auch dort jemand, der etwas aufräumt<br />
und ein paar bunte Blumen pflanzt,<br />
so wie ich es auch hier mache. Gerade<br />
in der heutigen Zeit ist Nachbarschaft<br />
wichtig. Leben muss man sie.<br />
Karin Kaiser<br />
Was bedeutet „Ostmannturm-<br />
viertel“ für Sie?<br />
(sp) Diese Seite in der Stadtteilzeitung<br />
„Mittelpunkt“ ist für Sie, die Leser<br />
reserviert. Was bedeutet es für Sie, im<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong> zu leben? Welches<br />
sind die positiven Seiten des Viertels?<br />
Wo beobachten Sie Probleme? Wie lösen<br />
Sie und die Menschen in Ihrer Umgebung<br />
Probleme selbst? Wenn Sie uns<br />
Ihr persönliches <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
beschreiben möchten, kontaktieren Sie<br />
Stefan Peters im Quartiersbüro, Tel. 0521<br />
4481125, stefan.peters@stadt-kinder.de.<br />
mEin ostmannturmviErtEl
mEin ostmannturmviErtEl<br />
4 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 5<br />
Gamze (13, links) und Melinkenur (14, rechts) schätzen das <strong>Ostmannturmviertel</strong> für die zahlreichen Freunde,<br />
die hier leben, für die kurzen Wege und für die Spielangebote für Jugendliche.<br />
Die Menschen sind immer gut gelaunt! – Zwei Luisenschülerinnen<br />
über die Vorzüge des <strong>Ostmannturmviertel</strong>s<br />
Zukünftig berichten Kinder und Jugendliche aus dem Viertel in jeder <strong>Ausgabe</strong> der<br />
Stadtteilzeitung Mittelpunkt, was für Sie das Besondere am Viertel ist. Den Auftakt<br />
geben Schülerinnen der Luisenschule. In der kommenden <strong>Ausgabe</strong> kommen Kinder<br />
der Grundschule an der Josefstraße zu Wort.<br />
Gamze, 13 Jahre: Hier ist es schön, weil<br />
ich hier all meine Freunde habe. Hier ist<br />
auch Vieles zu unternehmen wie zum Beispiel:<br />
Jugendtreff Walde oder anderes,<br />
dass man zum Beispiel hier sehr viel bei<br />
den Spielplätzen Fußball spielen kann.<br />
Hier, wo ich wohne, haben wir auch einen<br />
sehr großen Platz um Verschiedenes zu<br />
spielen.<br />
In einem bestimmten Zeitraum kommen<br />
Leute von einem Verein mit einem Bulli<br />
voller Sachen wie Badminton oder Bälle.<br />
Das Wiesenbad ist auch sehr nah bei uns<br />
und da können wir schwimmen gehen.<br />
Im Sommer haben wir sehr viele Orte, wo<br />
wir Fahrrad fahren können. Am Platz vor<br />
dem Ostmannturm ist auch sehr viel<br />
Platz, damit dort Kinder spielen<br />
können.<br />
Es ist hier schön, weil die Schulen sehr<br />
nah an unseren Wohnorten sind. Die<br />
Stadt ist auch sehr nah. Das alles gefällt<br />
mir an unserem Wohnviertel.<br />
Melikenur, 14 Jahre: Ich habe hier viele<br />
nette Freunde, mit denen ich viel unter-<br />
nehme. Für uns ist das schönste hier die<br />
Umgebung: Man kann schöne Spazier-<br />
gänge im Park machen oder in die<br />
Stadt gehen.<br />
Für mich hat das Viertel den Vorteil, dass<br />
alles es bei uns in der Nähe ist. Das ist für<br />
mich das wichtigste. Alles was wir brauchen,<br />
haben wir um die Ecke: Den Friseurladen,<br />
den Supermarkt und die Schule.<br />
Die Menschen sind immer gut gelaunt.<br />
Uns ist nie langweilig, weil wir immer<br />
neue Sachen machen und es hier so viele<br />
Möglichkeiten gibt.<br />
Ich lebe hier gerne, denn...<br />
In dieser Rubrik der Stadtteilzeitung<br />
„Mittelpunkt“ kommen ab dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
Kinder und Jugendliche zu Wort.<br />
Fotos: Monika Busija<br />
Susanne v. Mickwitz Apenbrink zeigt in der neuen Rubrik „Kummerkasten” Lösungen für alltägliche und nicht alltägliche Probleme.<br />
Mit allen Sinnen durch das Viertel gehen – Erfahrungen<br />
und Tipps von Susanne v. Mickwitz Apenbrink<br />
Es war ein sehr langer Winter und für<br />
manchen älteren Bürger eine Belastung<br />
durch Eis und Schnee seine Einkäufe nach<br />
Hause zu tragen. Oft habe ich die Damen<br />
mit ihren vollen Einkaufstaschen am kleinen<br />
Hügel des Gehweges zwischen Brandenburger<br />
Straße und Neumarkt stehen<br />
sehen, wo sie eine Verschnaufpause einlegten.<br />
Auf eisglattem Boden, den Stock<br />
in der rechten Hand, den Einkaufsrolli in<br />
der linken Hand, das war schon eine Kür<br />
für sich. Auf meine Frage, ob ich ihnen<br />
behilflich sein könnte, bekam ich von allen<br />
Damen ein freundliches Nein. Doch es<br />
blieb Bestand, das wir uns nun immer ein<br />
Lächeln schenkten und wenn es die Zeit<br />
erlaubte auch ein Pläuschchen abhielten.<br />
Aus dieser winterlichen Erfahrung ist in<br />
mir der Gedanke gekommen, auf Fragen<br />
und Probleme, die im Alltag auftauchen,<br />
zu antworten. Auch praktische Tips rund<br />
um den Haushalt können angefragt<br />
werden.<br />
Alle Anliegen werden im Quartiersbüro<br />
gesammelt und dann an mich weiter<br />
geleitet.<br />
Meine Kompetenzen liegen in Erzie-<br />
hungsfragen, behördlichen Angelegenheiten<br />
und Altenarbeit. Ich kann aber<br />
auch praktische Hilfen rund um die Haushaltspflege<br />
und Kochrezepte anbieten.<br />
Nach bestem Wissen werde ich dann alle<br />
Fragen beantworten (bei Veröffentlichung<br />
in der Stadtteilzeitung bleibt der<br />
Name des Fragestellers anonym). Somit<br />
haben viele Bürger im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
den Nutzen daraus. Für mich ist<br />
es sehr wichtig, im Guten miteinander<br />
zu leben und mein Wissen und meine<br />
Erfahrungen weiter zu geben. Manches<br />
Problem ist in den eigenen vier Wänden<br />
nicht zu lösen, wird es aber nach draußen<br />
getragen, verliert die Schwere und bekommt<br />
Flügel und eine Lösung kann<br />
im Miteinander herbei geführt werden.<br />
Schreiben oder erzählen Sie alles<br />
meinem Kummerkasten.<br />
Herzlichst, Ihre<br />
Susanne v. Mickwitz Apenbrink<br />
Kontakt<br />
Quartiersbüro (Stefan Peters)<br />
August-Bebel-Str. 16-18<br />
Telefon: 0521 4481125<br />
mEin ostmannturmviErtEl
wohnEn<br />
6 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 7<br />
Seit April 2005 sind die Appartments in der Wohnanlage Heinrichstraße 42 ein beliebter Wohnstandort für Senioren mitten in der Stadt.<br />
Selbstbestimmt wohnen – im Alter<br />
„Bielefelder Modell“ der BGW an der Heinrichstraße<br />
(rd) Seit fünf Jahren bietet die BGW (Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft)<br />
das Seniorenservicewohnen nach dem von ihr entwickelten „Bielefelder<br />
Modell“ auch an der Heinrichstraße an. Es ermöglicht älteren Menschen ein selbstbestimmtes<br />
Wohnen mit Versorgungssicherheit rund um die Uhr, ohne dass sie<br />
dafür eine Betreuungspauschale zahlen müssen.<br />
Die Seniorenwohnanlage wurde im April<br />
2005 bezogen. Auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Obst- und Gemüsegroßhandels<br />
Steinkrüger hat die BGW fünf barriere-<br />
freie Baukörper mit insgesamt 42 Wohnungen<br />
errichtet. 21 Wohnungen unter-<br />
liegen der öffentlichen Förderung, die<br />
anderen 21 sind freifinanziert.<br />
Die Wohnungen für Einzelpersonen und<br />
Paare verfügen über Flächen von 45 bis<br />
73 Quadratmetern. Ein Wohncafé im Erd-<br />
geschoss dient den Mietern und Nachbarn<br />
als Treffpunkt. In der offen gestalte-<br />
ten Küche wird der Speiseplan gemeinsam<br />
von den Bewohnern und dem Haus-<br />
wirtschaftsteam erstellt. Die Mahlzeiten<br />
werden täglich frisch zubereitet. Der ambulante<br />
Pflegedienstleister Alt und Jung<br />
e. V. hat einen Servicestützpunkt eingerichtet,<br />
der rund um die Uhr besetzt ist.<br />
Der Servicestützpunkt gewährleistet<br />
über diese Anlage hinaus Sicherheit für<br />
das gesamte Quartier.<br />
„Viele Menschen haben den Wunsch,<br />
auch im Alter in den eigenen vier Wänden<br />
möglichst selbstbestimmt wohnen zu<br />
können. Diesem Wunsch kommen wir mit<br />
unserem Angebot des ‚Bielefelder Modells’<br />
nach, das inzwischen bundesweit<br />
viele Nachahmer gefunden hat“, betont<br />
BGW-Geschäftsführer Norbert Müller.<br />
Die Mieter in den Seniorenwohnanlagen<br />
des größten Bielefelder Unternehmens<br />
der Immobilienwirtschaft zahlen<br />
lediglich eine reguläre Miete. Zusätzliche<br />
Kosten entstehen für sie erst dann, wenn<br />
sie die Angebote des ambulanten Pflegedienstleisters<br />
in Anspruch nehmen – von<br />
der gemeinsamen Mahlzeit über hauswirtschaftliche<br />
Hilfen bis hin zur Pflege.<br />
Inzwischen ist die BGW in Bielefeld an<br />
neun Standorten mit dem „Bielefelder<br />
Modell“ vertreten. Drei weitere Seniorenwohnanlagen<br />
sind zurzeit im Bau, darunter<br />
auch die erste für ältere Menschen<br />
mit Migrationshintergrund, die in diesem<br />
Sommer in Brackwede bezogen wird.<br />
Fotos: BGW<br />
Fotos: BGW<br />
In der Siedlung der BGW um den Ostmannturm wohnen <strong>1.2</strong>00 Menschen im Grünen.<br />
Citynah wohnen rund um den Ostmannturm<br />
BGW bewirtschaftet in dem Quartier 450 Wohnungen<br />
(rd) Wo viele Jahre lang Gewürze verpackt und Fahrräder gebaut wurden, entstand<br />
seit Mitte der 80er Jahre ein neues citynahes Quartier. Mit rund 450 Wohnungen<br />
ist die BGW (Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft) der größte Wohnungsanbieter<br />
in dem Gebiet rund um den Ostmannturm. Sie hat auch den markanten<br />
Turm in ein Studentenwohnheim umgebaut.<br />
Entstanden ist das Viertel beidseitig der<br />
August-Bebel-Straße im Rahmen des Sanierungsprogramms<br />
„Hauptbahnhof /<br />
Nördliche Innenstadt“. Sozialwohnungen<br />
in Zentrumslage waren eine Neuerung<br />
der 80er Jahre. Nach Jahrzehnten der Verlagerung<br />
von neuen Wohngebieten an<br />
den Stadtrand trat in dieser Zeit ein Umkehreffekt<br />
ein, der zu einer Neubewertung<br />
innerstädtischen Wohnens führte.<br />
Citynah zu wohnen, das bedeutet vor<br />
allem, von einer optimalen Infrastruktur<br />
zu profitieren. Die Bewohner des <strong>Ostmannturmviertel</strong>s<br />
wissen diesen Vorzug<br />
zu schätzen: Schulen und Kindergärten<br />
sind ebenso schnell fußläufig zu erreichen<br />
wie Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte,<br />
Apotheken, Geldinstitute und Haltestel-<br />
len des öffentlichen Personennahver-<br />
kehrs. Dennoch lassen hohe Bäume und<br />
große Rasenflächen vergessen, dass man<br />
sich hier tatsächlich mitten in der City<br />
befindet.<br />
Etwa <strong>1.2</strong>00 Menschen leben in diesem<br />
Wohngebiet in den Wohnungen der<br />
BGW, die sich als Akteur vor Ort ihrer Verantwortung<br />
bewusst ist. „Wir sind Teilnehmer<br />
des Runden Tisches und unterstützen<br />
das Quartiersmanagement im Sinne<br />
unserer Mieterinnen und Mieter“, betont<br />
BGW-Geschäftsführer Norbert Müller.<br />
Direkter Ansprechpartner der BGW-Mieter<br />
vor Ort ist der langjährige Hausmeister<br />
Wolfgang Demski. Dass Passanten<br />
schmunzeln, wenn sie ihn und sein Fahr-<br />
rad sehen, daran hat er sich längst gewöhnt.<br />
Denn der Drahtesel des BGW-<br />
Hausmeisters ist schon etwas Besonderes.<br />
„Wir strampeln uns für Sie ab!“ verspricht<br />
die Aufschrift an der großen Holzkiste,<br />
die am Lenker befestigt ist. Sprechstunden<br />
hat er dienstags von 8 bis 9 Uhr<br />
und freitags von 9 bis 10 Uhr in seinem<br />
Büro an der Hanns-Bisegger-Straße 9.<br />
wohnEn
mEin ostmannturmviErtEl<br />
8 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 9<br />
Die Baustelle auf der August-Bebel-Straße<br />
(kk) Baumaßnahmen, bei denen Geh-<br />
und Radwege mit einbezogen werden,<br />
bereiten mir immer Bauchschmerzen.<br />
Hierbei wird oft die Fortbewegungsqualität<br />
und somit die Sicherheit der Bürger<br />
eingeschränkt. Besonders beeinträchtigt<br />
sind hier<br />
natürlich die<br />
Kinder. Oft<br />
sind Gefahren<br />
für sie nicht<br />
so deutlich erkennbar,<br />
wie<br />
für Erwachsene.<br />
Sie achten<br />
weniger auf<br />
rangierende<br />
Baufahrzeuge<br />
und auf veränderteVerkehrssituationen.<br />
Ein ungutes Gefühl überkommt mich<br />
deshalb jetzt häufig, wenn ich an der<br />
August-Bebel-Straße bin.<br />
Wie die Anwohner rund um diese Straße,<br />
aber auch die täglichen Pendler in und<br />
aus der Innenstadt zwischenzeitlich festgestellt<br />
haben, ist die August-Bebel-Straße<br />
in Richtung Detmolder Straße bis zur<br />
Paulusstraße einseitig gesperrt. Erneuerungsmaßnahmen<br />
an den Gas- und Wasserleitungen<br />
machen dies notwendig.<br />
Die Leitungen sind laut Bauleiter teilweise<br />
50 bis 60 Jahre alt. Hier ist Lärm, Dreck<br />
vorprogrammiert und die Einbahnstraßenregelung<br />
besonders für Anlieger eine<br />
Beeinträchtigungen ihrer Wohnqualität.<br />
Laut Internet und auf Anfrage rechnet<br />
das Amt für Verkehr, hier der Verantwortliche<br />
für die Baustellenkoordinierung, mit<br />
einem Ende der Leitungserneuerung<br />
zum 21. Juli <strong>2010</strong>. Dann folgt die Aus-<br />
besserung bzw. Erneuerung der Asphalt-<br />
decke. Das soll nur eine Woche in An-<br />
spruch nehmen.<br />
Verzögerungen bei Arbeiten sind allerdings<br />
nichts ungewöhnliches und von daher<br />
hoffen wir alle nur, dass zu Beginn des<br />
neuen Schuljahres, am 30. August <strong>2010</strong>,<br />
alle, insbesondere die Kinder, die Geh-<br />
und Radwege wieder sicher benutzen<br />
können. Bis dahin heißt es aufgepasst!!<br />
Ihr Bezirksbeamter Klaus Kühmel<br />
Putzaktion 26. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
rund um den Ostmannturm<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene räumen am<br />
26. <strong>Mai</strong> auf – rund um den Ostmanturm wird es<br />
blitzeblank sauber.<br />
(sp) Rund um den Ostmannturm soll es<br />
am 26. <strong>Mai</strong> zwischen 15 Uhr und 17:30<br />
Uhr blitzeblank sauber werden. Daher<br />
lädt die Quartiersbetreuung in Zusammenarbeit<br />
mit dem städtischen Umweltbetrieb<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />
dazu ein, sich Müllsäcke und Handschuhe<br />
zu schnappen und Müll zu sammeln.<br />
Damit das Sammeln Spaß macht, ist auch<br />
das Spielmobil „Trolli“ mit seinen Tobeund<br />
Kreativangeboten vor Ort. Erwachsene<br />
können sich bei der Abfallberatung<br />
des städtischen Umweltbetriebs informieren.<br />
Fotos: DRK<br />
Rajeban, 3. Klasse: Mit Nikolais Hilfe schaffe ich Mathe spielend (linkes Bild). Ehrenamtliche aus dem Nachhilfeprojekt besuchen das Haus<br />
der Geschichte in Bonn (rechtes Bild).<br />
Hand in Hand für die Zukunft unserer Kinder –<br />
Leuchturmprojekt des DRK<br />
(tt) Engagierte Menschen unterstützen in ihrer Freizeit Schüler mit Migrationshintergrund<br />
durch individuellen Nachhilfeunterricht. Abgestimmt auf den Bedarf<br />
jedes einzelnen Kindes wird in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik<br />
Förderunterricht von der 1. bis zur 6. Klasse angeboten. „Hand in Hand für die<br />
Zukunft unserer Kinder“ ist ein Projekt der Migrationsabteilung vom Deutschen<br />
Roten Kreuz Bielefeld und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend gefördert.<br />
Durch eine gute Beherrschung der deutschen<br />
Sprache können die Kinder auch<br />
erfolgreicher anderen Fächern wie Mathe,<br />
Englisch oder Sachunterricht folgen.<br />
Die individuelle Förderung beim DRK<br />
hat das Ziel, die Lücken des Kindes im<br />
Unterrichtsstoff zu schließen, um wieder<br />
Erfolge zu vermitteln und die Motivation<br />
zur Mitarbeit im Unterricht zu<br />
verbessern. Die Lehrer, die ehrenamtlich<br />
unterrichten, haben überwiegend auch<br />
einen Migrationshintergrund und in ihren<br />
Heimatländern als Lehrer, Erzieher oder<br />
Pädagogen gearbeitet. Anmeldungen<br />
können abgegeben werden am Montag<br />
13:30-17 Uhr, Mittwoch und Donnerstag<br />
14-17 Uhr und Freitag 12-14 Uhr.<br />
Als Dankeschön für die ehrenamtlichen<br />
Lehrer des Leuchtturmprojektes wurde<br />
am 19. Dezember 2009 ein Ausflug in<br />
die deutsche Geschichte organisiert. An<br />
einem klirrend kalten Wintertag startete<br />
die Gruppe gut gelaunt zu ihrem Ausflug<br />
nach Bonn zum historischen Museum.<br />
Angekommen im Museum, standen wir<br />
dem Zug gegenüber, in dem schon der<br />
Bundeskanzler Adenauer während seiner<br />
Reisen wichtige Gespräche geführt, Briefe<br />
diktiert und Telefonate erledigt hatte.<br />
Auf verschiedenen Ebenen konnte die<br />
Entwicklung Deutschlands zur Demokratie<br />
mit Originalausstellungsstücken und<br />
Tonträgern anschaulich verfolgt werden<br />
(vom zweiten Weltkrieg bis jetzt).<br />
Beim Besuch des stimmungsvollen<br />
Weihnachtsmarktes und einem gemeinsamen<br />
Abendessen konnten die Eindrücke<br />
des Tages und eigene Lebenserfahrungen<br />
ausgetauscht werden.<br />
Bildung uns sozialEs
10 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 11<br />
Bildung und sozialEs<br />
Im Teenclub und in der Jungschar können Kinder und Jugendliche eine tolle Zeit verbringen.<br />
„Spiel, Spannung und Schokolade ...“<br />
(mk) ...bietet das Überraschungs-Ei, wenn man der Werbung glauben darf. Gleich<br />
drei Dinge auf einmal... - „Das können wir auch“, haben wir uns in der Paulusgemeinde<br />
gesagt.<br />
Unsere Pauluskirche ist zwar nicht klein<br />
und rund, sondern groß und eckig. Dafür<br />
gibt‘s in unserem Teenclub tolle Themen,<br />
Spaß und Action, nette Leute und Gespräche<br />
über Gott und den Glauben. -<br />
Na bitte: Das sind immerhin schon fünf<br />
Sachen... Wenn du 12 bis 15 Jahre alt bist,<br />
dann komm doch montags um 18:00 Uhr<br />
zu uns ins Gemeindehaus in der Markgrafenstraße<br />
2. Hier findest du Freude. Wir<br />
fangen da immer mit einer gemeinsamen<br />
Runde an und tauschen Neuigkeiten<br />
aus. Da bist du uns willkommen! Danach<br />
gibt‘s ein Thema, über das wir uns austauschen.<br />
Und ob Du‘s glaubst oder nicht:<br />
Gott ist auch immer mit dabei und wir<br />
tauschen uns darüber aus, welche Spuren<br />
er in unserem Leben hinterlassen hat...<br />
Diese Zeit echter Gemeinschaft ist uns<br />
total wichtig, weil wir hier unser Leben<br />
miteinander teilen.<br />
Im Anschluss an diesen Teil des Abends<br />
lassen wir es dann meist ruhiger angehen:<br />
Wir essen einen Happen zusammen,<br />
tauschen uns aus, spielen Tischtennis<br />
oder ruhen uns auch einfach nur aus.<br />
Vielleicht sagst du aber auch: Ich bin<br />
noch keine 12. Da gibt‘s dann aber auch<br />
noch etwas anderes: Die Jungschar -<br />
immer freitags von 15:30-17:00 Uhr! Hier<br />
stehen Spaß und Kreativität an erster<br />
Stelle. Natürlich geht‘s hier auch um die<br />
vielen tollen Geschichten von Jesus in<br />
der Bibel. Ihn musst du unbedingt kennenlernen!<br />
Und natürlich auch uns: die<br />
Jungschar-Kids!<br />
Damit sind wir übrigens noch nicht am<br />
Ende. Du weißt ja, dass das Leben leider<br />
nicht nur Spiel und Spaß ist, sondern<br />
man ja auch hin und wieder Hausaufgaben<br />
machen muss. Wenn du zur Grundschule<br />
gehst und dir hier Unterstützung<br />
wünschst, dann komm doch dienstags<br />
um 15:00 Uhr für eine Stunde zu uns ins<br />
Gemeindehaus in der Markgrafenstraße 2!<br />
Unsere Mitarbeiter der Hausaufgabenhilfe<br />
stehen dir gerne zur Seite. Und wenn<br />
wir fertig sind, ist noch Zeit zum Spielen.<br />
Kontakt<br />
Pauluskirchengemeinde Bielefeld<br />
Markgrafenstr. 2<br />
Tel. 0521 / 61290 (Pfarrbüro)<br />
Fotos: Pauluskirchengemeinde Bielefeld<br />
Stopp! Geste und Ausruf sind die erste Reaktion, wenn ein Konflikt im Anmarsch ist (rechtes Bild). Diese und weitere Übungen waren Teil<br />
des Programms „Gewaltfrei Lernen“ an der Josefschule.<br />
Gewaltfrei Lernen – Konfliktschulung an der Josefschule<br />
(sp, dk) In der Zeit vom 22. Februar bis 3. März <strong>2010</strong> fand an der Josefschule die<br />
Konfliktschulung „Gewaltfrei Lernen“ statt . Die Schulung umfasste für jede der<br />
sieben Klassen sechs Unterrichtsstunden. Zusätzlich fanden zwei Lehrerfortbildungen<br />
und einen Elternabend statt. Ziel war es, den Schüler für den Umgang mit<br />
Konflikten, mit Mobbing und mit Angriffsversuchen Selbstvertrauen und Lösungstricks<br />
zu vermitteln. Das Training wurde durch die finanzielle Förderung der Spardabank,<br />
der AWO und des Fördervereins der Josefschule ermöglicht.<br />
Mit großer Begeisterung nahmen die Kin-<br />
der an den verschiedenen Angeboten in<br />
der Turnhalle teil: Durch Kooperations-<br />
und Partnerspiele mit ständig wechselnden<br />
Partnern lernten die Kinder sich im-<br />
mer wieder neu auf andere einzustellen.<br />
Das Problem der Ausgrenzung einzelner<br />
Schüler wurde besprochen. Die Trainer<br />
zeigten spielerisch, wie wichtig es ist,<br />
dass Schüler sich um Freundschaften<br />
bemühen.<br />
Den Kindern wurden Möglichkeiten der<br />
gewaltfreien Konfliktlösung gezeigt.<br />
Dazu gehörte der Einsatz von selbstbewusster<br />
Körperhaltung und passender<br />
Stimme, aber auch das Erlernen von<br />
Griffen, um sich in Notfallsituationen zu<br />
befreien. Schließlich wurde besprochen,<br />
was passiert, wenn sich Kinder nicht an<br />
die bestehenden Regeln zum friedlichen<br />
Miteinander halten. Es wurden Maßnahmen<br />
bei Regelverstößen erarbeitet. Zu<br />
den drei Verstößen gehören die „drei<br />
bösen Sachen“, namentlich Beleidigung,<br />
Schlagen und Stehlen, die seit dem Training<br />
schulweit in allen Klassen die gleichen<br />
Konsquenzen nach sich ziehen. Die<br />
Schüler erklärten sich bereit, diese Regeln<br />
ab sofort in der Josefschule zu befolgen.<br />
Auf dem Elternabend und während der<br />
Lehrerfortbildung wurden die Inhalte<br />
der Schülerkurse ebenfalls vorgestellt<br />
und praktisch erprobt. „Die Eltern fanden<br />
die Befreiungsgriffe besonders wichtig,“<br />
berichtet Lehrerin Dorothea Kmoch,<br />
„so wissen sie, dass ihre Kinder sich aus<br />
brenzligen Situationen auch gegen Stärkere<br />
befreien können.“<br />
Das Fazit fällt positiv aus. „Unser Ziel haben<br />
wir erreicht,“ ist sich Dorothea Kmoch<br />
sicher. „Natülich sehen wir weiterhin<br />
täglich Konflikte zwischen Schülern und<br />
hören auch noch viele Schimpfwörter.<br />
Aber die Schüler sind bei der Konfliktlösung<br />
selbständiger geworden. Eltern und<br />
Lehrer ziehen dank der transparenten<br />
Regeln an einem Strang.“<br />
Bildung und sozialEs
12 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 13<br />
vEranstaltungEn<br />
Kuh, Cowboy, Engel, Elche und andere – beim Karneval des Wohnprojekts Heinrichstraße trafen Kreativität,<br />
Spaß und Begeisterung aufeinander.<br />
Karneval im Wohnprojekt Heinrichstrasse 24<br />
(su) „Was ist los in der Heinrichstrasse<br />
24. – Es ist Karneval!!! Stimmungsvoll<br />
gedeckte Tische, Punsch und Berliner<br />
warten auf die Jecken. Schon kommt<br />
eine Kuh und ein Cowboy mit Pferd zum<br />
Feiern, eine Haushälterin des Pastors, die<br />
dann auch noch die passende Geschichte<br />
erzählt, ein Engel im weißen Gewand. Ein<br />
Elch und eine Tänzerin flirten mit einem<br />
weißen Häschen. Luftschlangen verschönern<br />
die anderen Jecken und eine Gärtnerin<br />
gesellt sich noch dazu. Gesungen,<br />
geschunkelt und getanzt wird kräftig und<br />
so mancher Witz geht hin und her. Alle<br />
machen mit und freuen sich über unsere<br />
Gemeinschaft, in der wir feiern können.“<br />
Kinderwarnwestenaktion der<br />
GAFF im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Foto: Stefan Peters<br />
Dank der Warnwestenidee der GAFF e.V. ist der<br />
Weg zum Turn- und Schwimmunterricht für die<br />
Luisenschüler sicherer geworden.<br />
(bjs) Die Gruppe aktiver Fahrradfahrer und<br />
Fußgänger - GAFF e.V. will die Kinder der<br />
Das ist der Bericht einer Bewohnerin des<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong>s, die an unserem<br />
Karnevalsnachmitag teilgenommen hat.<br />
So wie dieses nette Karnevalsangebot<br />
finden immer wieder verschiedenste<br />
Angebote statt, zu denen wir die Bewohner<br />
des <strong>Ostmannturmviertel</strong>s herzlich<br />
eingeladen möchten. In Zusammenarbeit<br />
mit der BGW veranstalten wir ein großes<br />
Sommerfest am 10.07.<strong>2010</strong> im Innenhof<br />
der Heinrichstrasse. Aber auch Tagesfahrten,<br />
die in regelmäßigen Abständen<br />
stattfinden, können wir anbieten. Kontaktieren<br />
Sie uns im Servicebüro in der<br />
Heinrichstrasse 24.<br />
Grundschulen, Kindergärten und Kitas im<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong> mit leuchtend gelben<br />
Warnwesten ausstatten, um für mehr Verkehrssicherheit<br />
zu sorgen. Gestartet wurde<br />
die Aktion am 10. März <strong>2010</strong> an der Lutherschule,<br />
deren Kinder zukünftig die Westen<br />
tragen werden, wenn sie zur Turnhalle<br />
Falkschule oder zum Schwimmunterricht<br />
ins Ishara gehen. Gefördert wird die Aktion<br />
von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und<br />
Autohaus Weller.<br />
Für die Aktion sucht die GAFF noch freiwillige<br />
Helfer, Sponsoren und Spender.<br />
Kontakt: gaff-bielefeld@gmx.de,<br />
Tel. 0521/872191.<br />
Fotos: Sonja Urban<br />
Fotos: Uschi Dresing<br />
Kostüme von Paul MacLaren Shadmakers: “White Lion“ (2009) (links); „The Moon“ (2008)(rechts)<br />
„City Faces – Stadtgesichter“<br />
14. Bielefelder Carnival der Kulturen am 5. Juni <strong>2010</strong><br />
(ml) Welcher Bielefelder kennt den Carnival der Kulturen nicht? Wohl kaum jemand,<br />
denn mittlerweile gehört er seit 14 Jahren zu den sommerlichen Höhepunkten<br />
in der Stadt. Übersehen kann man ihn kaum, den 70 Gruppen mit 2000 Künstlern<br />
aus Latein- und Mittelamerika, verschiedenen afrikanischen, asiatischen und<br />
europäischen Ländern und Gruppen aus der Region sich jedes Jahr ein, um eines<br />
der positivsten Fest in OWL zu feiern. Am Straßenrand befinden sich bis zu 100.000<br />
Zuschauer.<br />
Organisiert wird das Ganze aus der<br />
August-Bebel-Strasse heraus von den<br />
Veranstaltern Welthaus Bielefeld und<br />
dem Shademakers Carnival Club.<br />
Für das Welthaus Bielefeld als Veranstalter<br />
vom Carnival der Kulturen gibt es<br />
mehrere Gründe, dieses einmalige Fest<br />
der Toleranz, des Respekts und der Kreativität<br />
durchzuführen. Im Vordergrund<br />
steht für uns der interkulturelle Dialog,<br />
die Förderung von Kunst und Kultur, die<br />
Integration und die thematische Verbindung<br />
von Kulturprojekten mit bildungs-<br />
und entwicklungspolitischen Inhalten.<br />
In diesem Jahr stehen thematisch die<br />
Weltentwicklungsziele / „Millenium<br />
Development Goals“ (MDG’s) im Mittelpunkt<br />
unserer Arbeit. Die Verbindung<br />
von Kultur wie Kostümbau, Musik<br />
und Tanz mit den MDG-Zielen wie z.B.<br />
Armutsbekämpfung und Gleichstellung<br />
der Geschlechter ist eine besondere Herausforderung,<br />
der wir uns stellen. Einige<br />
Gruppen im Umzug setzen das Thema<br />
künstlerisch in Szene, während am gleichen<br />
Tag auf der Kultur-Bühne im Ravensberger<br />
Park um konkrete Unterstützung<br />
über eine Unterschriftenaktion gewor-<br />
ben wird.<br />
Die Carnival Parade am 5. Juni beginnt<br />
um 15:00 Uhr in der Schlosshofstrasse /<br />
Ecke Melanchthonstraße und führt durch<br />
die Bielefelder Innenstadt zum Ravensberger<br />
Park. Dort beginnt ab ca. 17:00<br />
Uhr die große Bühnenpräsentation aller<br />
teilnehmenden Gruppen. Abgerundet<br />
wird das Programm durch musikalische<br />
Top Acts, zahlreichen Stände und kulinarische<br />
Genüssen aus verschiedenen Teilen<br />
der Welt (Ende gegen Mitternacht).<br />
www.welthaus.de/Kulturbüro<br />
vEranstaltungEn
14 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 15<br />
Bildung und sozialEs<br />
Im Projekt „Beziehung gestalten“ gestalteten Mütter und Kinder an der Kita Weltweit gemeinsam großformatige Malereien (linkes Bild).<br />
Diana lernt ihren Körper „auszubalancieren „ eine Grundvoraussetzung für einen gesunden Rücken. (rechtes Bild)<br />
Gesundheitsprojekt der Kita Weltweit wirkt bis heute<br />
(ps) Durch Projektmittel der Techniker-Krankenkasse konnten wir im Herbst 2009<br />
unser Gesundheitsprojekt für Eltern, Kinder, Mitarbeiterinnen und interessierte<br />
Nachbarn anbieten. Eine breite Palette an Angeboten wurde gemeinsam in einer<br />
Projektgruppe – bestehend aus Mitarbeiterinnen der DRK Integrationsagentur, des<br />
Familienzentrums DRK Kita Weltweit und Eltern des Familienzentrums besprochen<br />
und dann mit mehreren Kooperationspartnern umgesetzt.<br />
Als Kooperationspartner standen das<br />
DRK Bildungswerk, das Institut für psychomotorische<br />
Entwicklungsförderung<br />
(ipe), die Physiotherapeutische Praxis<br />
Ilse Wagner und Pro Familia zur Verfügung.<br />
Das Projekt umfasste Vorträge<br />
zu den Themen ADS/ADHS, gesunde<br />
Ernährung, Hautschutz und Krebsprävention.<br />
Workshops fanden zum Thema<br />
ADS/ADHS statt. Eltern und Kinder konnten<br />
einen Kochkurs, eine Rückenschule<br />
und „Erste Hilfe am Kind“ belegen.<br />
Für den Erfolg des Projektes spricht<br />
dessen Weiterführung durch engagierte<br />
Mütter der Kita. Hinweise auf<br />
daraus entstandene Veranstaltungen<br />
sind auch auf der Homepage des Familienzentrums<br />
unter www.drk-familienzentrum-bielefeld.de/<br />
zu finden.<br />
Im einem weiteren sehr erfolgreichen<br />
Projekt „Beziehung gestalten“ von Frau<br />
Depping (Kunsttherapeutin und Heilpädagogin)<br />
konnten Mütter mit ihren Kindern<br />
erleben, wie wichtig es ist, miteinander<br />
Positives zu erleben und dieses<br />
Erlebnis gezielt in den Alltag einzubringen.<br />
Gerade die großformatigen und gemeinsam<br />
gestalteten Bilder zeigten sehr<br />
deutlich wie konstruktiv und kreativ es<br />
sein kann „Grenzerfahrungen“ zu machen.<br />
Mutter-Kind-Beziehungen konnten<br />
wieder als Möglichkeit miteinander Freude<br />
und Spaß zu haben wahrgenommen<br />
werden. Die Mütter gestalteten Beziehung<br />
und waren nicht mehr nur reduziert<br />
auf Versorgende: Erziehung-, Pflege- oder<br />
Ernährung-Gebende. In der Kita erlebten<br />
wir sehr eindrücklich, wie sich liebevolles<br />
und behutsames Miteinander stärkend<br />
auf alle Beteiligten im Alltag auswirkt.<br />
Fotos: Foto: BGW DRK Kita Weltweit<br />
Was ist ein FSJ, wer bin ich und warum mache ich das<br />
eigentlich?<br />
(mp) Diese 3 Fragen habe ich mir für den<br />
Artikel in der Stadtteilzeitung gestellt<br />
und 2 davon sind eigentlich ganz einfach<br />
zu beantworten. Also ich bin Marie Paetzold,<br />
bin 20 Jahre alt, wohne in Bielefeld,<br />
habe 2009 Abitur gemacht , liebe Nudeln,<br />
spiele gern Fußball, unternehme was mit<br />
Freunden und mache Judo beim TSVE<br />
Bielefeld.<br />
Die zweite einfache Sache ist das FSJ, also<br />
FSJ bedeutet Freiwilliges Soziales Jahr<br />
und das mache ich bei der Sportjugend-<br />
Bielefeld. Ich bin im Jugendtreff Walde<br />
und in der Ganztags - bzw. Übermittagsbetreuung<br />
in der Luisenrealschule tätig.<br />
Von Montag bis Donnerstag betreue ich<br />
5. und 6. Klässler in der Ganztagsbetreuung,<br />
bei den Hausaufgaben, spiele Gesellschaftsspiele<br />
oder tobe mich mit den<br />
Kids auf dem Schulhof aus. Freitags leite<br />
ich ein Übermittags-Angebot für 8. Klässler.<br />
Außerdem bin ich jeden Nachmittag,<br />
außer Dienstags – da ist Jungentag -, im<br />
Jugendtreff Walde tätig. Verkaufe Toast,<br />
Süßigkeiten oder Getränke, spiele mit<br />
den Kindern Gesellschaftsspiele, kickere,<br />
spiele Tischtennis oder bin einfach da<br />
zum Quatschen.<br />
Mir ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen<br />
eine Möglichkeit zu geben, sich<br />
außerhalb der Schule weiter zu entwickeln.<br />
Aber auch mir gibt das FSJ eine<br />
Menge: Sozialkompetenzen, Kommunikation,<br />
Selbstbewusstsein und auch Verantwortung<br />
zu übernehmen. All das wird<br />
mir in Zukunft weiterhelfen. Dieses Jahr<br />
gibt mir zudem auch Raum und Zeit, mir<br />
Gedanken über meinen künftigen Ausbildunsgweg<br />
zumachen.<br />
Somit ist das „warum ich das eigentlich<br />
mache“ auch schon beantwortet.<br />
Jeder FSJler hat die Aufgabe während des<br />
FSJ ein eigenes Projekt zu entwickeln, zu<br />
planen, durchzuführen und auszuwerten.<br />
Mein Projekt ist es, den Mädchenraum<br />
der Walde, mit den Jugendlichen zusammen,<br />
in einen „Chillraum“ für Jugendliche<br />
ab 14 Jahren zu verwandeln. Ich<br />
hoffe ich bekomme viele helfende Hände,<br />
Tipps und Ideen von den Jugendlichen.<br />
Bildung und sozialEs
16 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 17<br />
Bildung und sozialEs<br />
Sieben Mädchen des Jugendtreffs Walde verbrachten im März ein Wochenende auf dem Reiterhof: Akrobatik, Reiten und<br />
das Versorgen der Pferde stand auf dem Programm.<br />
Walde unterwegs im März –<br />
Reitwochenende für Mädchen<br />
Vom 5. bis 7. März waren 7 Mädchen mit dem Jugendtreff Walde auf dem Reiterhof<br />
Völkers in Vlotho. Auf der Hinfahrt stellten sich alle die Fragen: wann sind wir<br />
endlich da? Sind die Reitlehrerinnen streng? Werde ich meine Angst vor Pferden<br />
überwinden? Was gibt es zu essen? Werden wir ausreiten?<br />
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen<br />
hatten, lernten wir Jutta, Kim und die anderen<br />
netten Frauen, die den Reiterhof<br />
managen, kennen. Sofort ging es zu den<br />
Ponys und Pferden. Beim Putzen, Auftrensen<br />
und Satteln gab es schon viel zu<br />
lernen – und dann: die erste Reitstunde.<br />
Beim ersten Mal noch an der Longe, dafür<br />
mit viel ungewohnter Akrobatik in allen<br />
Gangarten: umdrehen im Trab, aufstehen<br />
im Galopp, absitzen über das Hinterteil<br />
und vieles mehr! Nachdem wir die Pferde<br />
mit Futter versorgt hatten und sie im warmen<br />
Stall untergebracht hatten, machten<br />
wir uns einen gemütlichen Abend mit Ponyquiz,<br />
Armbänder häkeln und Knabberei.<br />
Draußen fing es wie wild an zu schneien<br />
– der letzte Schnee des harten Winters.<br />
Die Nacht war kurz – morgens durften wir<br />
gleich mit in den Stall zum Versorgen der<br />
Pferde. Der Tag war ausgefüllt mit Reit-<br />
stunden und Pferdepflege und die Zeit<br />
verging durch die vielen neuen Eindrücke<br />
wie im Flug.<br />
Am nächsten Morgen war der Reiterhof<br />
richtig zugeschneit und es war unter null<br />
Grad: wir bekamen alle noch zusätzliche<br />
warme Socken und dicke Stiefel und los<br />
ging es zur nächsten Reitstunde. Zu unse-<br />
rer großen Überraschung ging es nach<br />
draußen. Ein geführter Ausritt durch die<br />
verschneiten Vlothoer Berge – sehr<br />
aufregend! Die Pferde waren trotz der eisigen<br />
Temperaturen sehr lieb und ausge-<br />
glichen.<br />
Nach dem Mittagessen fuhren wir mit<br />
Sack und Pack los. Für den Rückweg<br />
brauchten wir über eine Stunde, weil<br />
zuerst ein Auto, das im Schnee stecken<br />
geblieben war, im Weg stand und<br />
wir auf den winterlichen Wegen erst<br />
nur im Schritttempo fahren konnten.<br />
Jede von uns hat viel Neues erfahren, alle<br />
haben sich super verstanden und wollen<br />
so schnell wie möglich wieder auf<br />
den Reiterhof! (verfasst von den Teilnehmerinnenn<br />
des Reitwochenendes)<br />
Fotos: Foto: BGW Jugendtreff Walde<br />
Fotos: Ulla Linnemann<br />
Am Weiterbildungskolleg der Stadt Bielefeld – Abendrealschule im <strong>Ostmannturmviertel</strong> können Studierende<br />
den Hauptschulabschluss oder die Fachoberschulreife nachholen.<br />
Die Abendrealschule Bielefeld – Ihr alter neuer Nachbar<br />
(ul) Kennen Sie das schöne, alte, imposante Gebäude in der Frachtstraße 8, etwas<br />
zurückliegend, zwischen Jibi und der Firma Benteler, ehemals Falk-Realschule?<br />
Dass es die Abendrealschule beherbergt, weiß nicht jeder in Bielefeld, häufig stößt<br />
man auf Erstaunen: „Was, hier ist die Abendrealschule?“. Wir möchten die Gelegenheit<br />
nutzen, uns vorzustellen: als Ihr alter und gleichzeitig neuer Nachbar.<br />
Seit 1986 nutzt die Abendrealschule als<br />
Weiterbildungskolleg der Stadt Bielefeld<br />
die ehemalige Falkschule für ihren<br />
Vormittagsunterricht. Den Hauptstandort<br />
mit Sekretariat hatte die Abendrealschule<br />
im Gebäude der Gertrud-Bäumer-<br />
Realschule in der Stapenhorststraße. Im<br />
August 2009 ging ein lange gehegter<br />
Wunsch in Erfüllung: Nach dem Umzug<br />
in die Frachtstraße kann die Abendrealschule<br />
nun den gesamten Unterricht<br />
(abgesehen von der Gütersloher Zweigstelle)<br />
im <strong>Ostmannturmviertel</strong> anbieten,<br />
sowohl vormittags als auch abends.<br />
Mit über 450 Studierenden (Schülern<br />
der Abendrealschule), 24 Lehrenden,<br />
2 Sozialarbeitern und Sekretärin füllen<br />
wir das alte, aber modern und freundlich<br />
ausgestattete Gebäude mit Leben.<br />
Die Abendrealschule besuchen junge<br />
Erwachsene ohne einen qualifizierten<br />
Schulabschluss, Arbeitssuchende, weiterbildungsorientierte<br />
Berufstätige,<br />
Alleinerziehende und Mitbürger mit<br />
Zuwanderungsgeschichte. Sie können<br />
bei uns den mittleren Schulabschluss<br />
nachholen (Fachoberschulreife) oder<br />
den Hauptschulabschluss nach Klasse<br />
9 oder 10 erwerben. Zudem bieten wir<br />
Sprachförderkurse Deutsch mit intensiver<br />
Sprachförderung an. In diesen Kursen<br />
können nach Abschluss der Integrationskurse<br />
die Deutschkenntnisse weiter trainiert<br />
werden.<br />
Der Besuch der Abendrealschule ist<br />
übrigens kostenlos. Wenn Sie mehr über<br />
die Abendrealschule wissen wollen, informieren<br />
und beraten wir Sie gern.<br />
Kontakt<br />
Abendrealschule Bielefeld<br />
Tel. 0512 512386<br />
abendrealschule.bielefeld@bielefeld.de<br />
www.abendrealschule-bielefeld.de<br />
Öffnungszeiten des Sekretariats:<br />
Mo-Do 8.00-11.30 und 15.00-19.30 Uhr<br />
(in den Ferien geschlossen.)<br />
Bildung und sozialEs
18 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 19<br />
Bildung und sozialEs<br />
Bei den Aktionen von „Spielen mit Kindern“ stehen Bewegung und Umweltentdeckung im Vordergrund.<br />
Spielen mit Kindern und die Rückeroberung der Stadt –<br />
Von einem Verein, der sich mit Spiel und Spaß für<br />
Kinderrechte einsetzt<br />
(sp) Wem gehört die Stadt? Diese Frage stellt der Bielefelder Verein „Spielen mit<br />
Kindern e.V.“ täglich, wenn seine Mitarbeiter sich gemeinsam mit Jungen und Mädchen<br />
die Stadt als Spiel- und Lebensraum aneignen. Im Sommerhalbjahr machen<br />
seine Spielmobile dreimal wöchentlich rund um den Ostmannturm halt. Deshalb<br />
lohnt ein neugieriger Blick, mit welchen weiteren Angeboten der Verein die Kinder<br />
aus dem Viertel locken kann.<br />
„Wir wollen gemeinsam mit Kindern Signale<br />
setzen und Treffpunkte initiieren,<br />
an denen Kinder zum Spielen treffen<br />
können“, fasst Claudia Albers, pädagogische<br />
Gesamtleiterin, das Anliegen des<br />
Vereins zusammen. Was zunächst abstrakt<br />
klingt, wird zwischen Oster- und<br />
Herbstferien im Viertel dreimal wöchentlich<br />
mit viel Geschrei und Freude praktiziert,<br />
wenn der Spielbus „Trolli“ über<br />
das Pflaster zu einem seiner Standorte<br />
rollt. „Der Spielbus ist ein offenes Angebot.<br />
Kinder können im Laufe des Nachmittags<br />
kommen und gehen, wann sie<br />
mögen. Zu unserem Standardangebot<br />
gehören Großspielgeräte wie Jaccolo,<br />
Dame, Mühle, Puzzle oder Vier gewinnt.<br />
Wir haben auch Stelzen, Rasenskier,<br />
Rolltonnen und Pedalos verschiedener<br />
Art“, zählt Claudia Albers auf. Und einen<br />
Maltisch. Denn für Malen und Klecksen<br />
fänden sich immer Begeisterte.<br />
Hinter dem Spielangebot steht ein politisches<br />
Anliegen, welches der Verein seit<br />
seiner Gründung im Jahr 1981 verfolgt.<br />
„Wir wollen sichtbar machen, wie viele<br />
Kinder in der Stadt leben. Wir wollen<br />
Spielflächen gemeinsam mit den Kindern<br />
zurückerobern“, berichtet Claudia<br />
Albers. Dies wird zum Beispiel sichtbar,<br />
wenn Mitarbeiter und Kinder einen Zebrastreifen<br />
nachbauen, wo ein solcher<br />
fehlt. Wenn sie Autofahrer anhalten, um<br />
sie zu fragen, warum sie (zu) schnell fahren.<br />
Wenn sie öde Asphalt- oder Pflasterflächen<br />
mit viel Farbe in frohe -aufgemalte-<br />
Spiellandschaften verwandeln.<br />
Davon konnten auch der Hanns-Bisegger-Platz<br />
und der Innenhof des Gebäudes<br />
Heinrichstr. 24 schon profitieren.<br />
Entlang der Hanns-Bisegger-Straße waren<br />
die Kinder besonders mutig: Eines<br />
Nachmittags steckten sie dort rote<br />
Fotos: Spielen mit Kindern e.V<br />
Fähnchen in die zahllosen Hundehaufen.<br />
Die Aktion hinterließ ein Meer aus<br />
roten Fähnchen, zwischen denen beim<br />
besten Willen kein Kind mehr spielen<br />
konnte. Daher der Appell an alle Hundebesitzer<br />
rund um den Ostmannturm:<br />
Nutzen Sie Tüten und nehmen Sie die<br />
Hinterlassenschaften der Hunde mit.<br />
Der Verein hat sich seit seiner Gründung<br />
entwickelt und erweitert. Seit 1985 nutzt<br />
er sein Spielhaus an der Teichstraße, in<br />
dem sich seit 2007 die Kleinkindergruppe<br />
„Bärenbude“ befindet. Das Haus ist montags<br />
bis donnerstags nach der Schule bis<br />
19 Uhr für alle Kinder bis 14 Jahre geöffnet.<br />
Hier kann gespielt, gebastelt, gekocht<br />
und mit dem Computer gewerkelt<br />
werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig.<br />
Die Internetseite www.spielhaus-kids.de<br />
Spielen! Mit dem Spielmobil<br />
im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
(sp) Das Spielmobil Trolli und der Spielbulli<br />
des Vereins machen mehrmals pro<br />
Woche nachmittags im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Halt. Eingeladen sind alle Kinder<br />
bis 14 Jahre. Das Angebot ist offen, eine<br />
Anmeldung ist nicht erforderlich. Nur bei<br />
Dauerregen fallen die Spielnachmittage<br />
aus. Am Bus stehen zahllose Spielmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. Zusätzlich bieten<br />
Pädagogen am Bus den Kindern an,<br />
an größeren Projekten wie z.B. der farblichen<br />
Straßengestaltung mitzuwirken.<br />
Mittwochs 16-19 Uhr<br />
Paulusplatz (zwischen Paulusstraße<br />
und Heinrichstraße, ab 12.5.)<br />
Hanns-Bisegger-Platz (am Ostmannturm)<br />
Donnerstags 16-19 Uhr<br />
Bleichstraße (Wiese neben dem<br />
Arbeitsamt)<br />
wurde beispielsweise von den Nachmittagsbesuchern<br />
des Spielhauses gestaltet.<br />
Besondere Programme finden in den<br />
Ferien und an den Wochenenden statt.<br />
Was genau geschieht, sei es das Spielhaus-Dinner,<br />
Disco, Ausflüge oder Fotoshootings,<br />
darüber informiert die<br />
Vereinshomepage. Alternativ können<br />
Interessierte das Programm per<br />
E-<strong>Mai</strong>l bestellen und es den 700 Menschen<br />
gleichtun, die sich regelmäßig<br />
von Spielen mit Kindern über deren<br />
Aktivitäten informieren lassen.<br />
Obwohl Kinder den Ton im Verein angegeben,<br />
sucht Spielen mit Kindern<br />
auch den guten Draht auch zu den Eltern.<br />
Zehnmal jährlich lädt das Team<br />
zu einem Sonntagsfrühstück zwischen<br />
10 und 13 Uhr ins Spielhaus ein. Es versteht<br />
sich von selbst, dass die Kinder<br />
mitgebracht werden. Vielleicht werden<br />
dabei auch die Pläne für die nächste<br />
Straßenmalaktion ausgefuchst?<br />
Kontakt<br />
Spielen mit Kindern e.V.<br />
Teichstraße 18a<br />
33615 Bielefeld<br />
Tel. 0521 131061<br />
mail@spielen-mit-kindern.de<br />
www.spielen-mit-kindern.de<br />
Bildung und sozialEs
20 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 21<br />
historischEs<br />
Die Fronleichnamsprozession führte damals auch durch die Innenstadt (linkes Bild). Altarraumgestaltung von 1953 (rechtes Bild).<br />
1908 Grundsteinlegung an der Kaiserstraße –<br />
Die Geschichte der katholischen Kirchengemeinde<br />
St. Joseph<br />
Seit dem 1. Januar 1933 gibt es in Bielefeld die Pfarrei St. Joseph. Fast mitten in der<br />
Stadt entstand sie zu Anfang des letzten Jahrhunderts in einem damaligen Baugebiet<br />
für die vielen Neubürger katholischen Glaubens, die auf der Suche nach Arbeit<br />
in die vormals fast ganz protestantische Stadt gezogen waren.<br />
Schon bevor man offiziell eine eigenstän-<br />
dige Pfarrei wurde, begann man mit dem<br />
Bau einer eigenen Kirche. So wuchs ab<br />
1908 die Pfarrkirche St. Joseph an der Kaiserstraße<br />
empor, nicht weit entfernt<br />
von der zur fast gleichen Zeit errichteten<br />
evangelischen Pauluskirche. Deren neu-<br />
gotischer Turm ragt etwas höher in den<br />
Himmel als der neuromanische von<br />
St. Joseph, aber beide prägen das Erscheinungsbild<br />
der heutigen August-<br />
Bebel-Straße.<br />
Unter großen Anstrengungen gelang es<br />
unter Pfarrer Mittrop den Kirchbau zu<br />
vollenden, und die letzten Feinarbeiten<br />
wurden erst 1938 abgeschlossen. Lange<br />
konnten sich die Gläubigen nicht über<br />
ihr neues Gotteshaus freuen. Im September<br />
1944 ging die Kirche im Bombenhagel<br />
unter und mit ihr ein großer Teil der<br />
ost-westfälischen Industriestadt Bielefeld.<br />
Viele Hundert Tote waren zu beklagen.<br />
Von der neuromanischen Ausstattung<br />
blieb nichts übrig. Nur der Turm stand<br />
noch. In ihm hingen auch die vier Stahlgußglocken,<br />
die ebenfalls verschont<br />
geblieben waren. Noch heute rufen sie<br />
die Gläubigen zur Messe und zum Gebet<br />
und am 30. September eines jeden Jahres<br />
in der Mittagszeit erinnert die Totenglocke<br />
an Bielefelds dunkelste Stunde.<br />
Zunächst wurde zwischen<br />
den Trümmern unter freiem<br />
Himmel die Heilige Messe<br />
gefeiert. Doch schon<br />
bald begann der Wiederaufbau.<br />
Durch die Vertreibung<br />
aus dem Osten<br />
waren zahlreiche Katholiken<br />
nach Bielefeld<br />
gekommen und hatten<br />
die Gemeinde<br />
weiter wachsen lassen.<br />
Eine Wiederherstellung<br />
der Kirche<br />
Fotos: Kirchengemeinde St. Joseph<br />
Fotos: Kirchengemeinde St. Joseph<br />
Die Inschrift auf der Steinplatte im Altarraum bedeutet: „Das Kreuz steht fest, die Erde dreht sich (weiter).“<br />
tat Not, und wie schon zu Beginn des<br />
Jahrhunderts fehlte es auch diesmal nicht<br />
an zahlreichen Händen, die bereit waren,<br />
zuzupacken und aus Trümmersteinen ein<br />
neues Gotteshaus erstehen zu lassen.<br />
Bereits 1953 war der Wiederaufbau abgeschlossen.<br />
Aus der Vorkriegszeit war<br />
kaum etwas übrig geblieben. So mußte<br />
ein ganz neuer Altar gestaltet werden.<br />
Dreiflügelig geschnitzt und von einer gewaltigen<br />
Kreuzigungsgruppe überragt<br />
entstand er im Stil der Fünfziger Jahre.<br />
Mit der Liturgiereform im Zuge des Konzils<br />
stellte sich auch für die Gemeinde<br />
St. Joseph die Frage nach einer grundlegenden<br />
Renovierung der Kirche.<br />
Mittlerweile waren Jahre ins Land gegangen<br />
und unter Pfarrer Walczak<br />
wurden aus Ideen Pläne und schließlich<br />
ein konkretes Bauvorhaben.<br />
Den künstlerischen Entwurf gestaltete<br />
Prof. Hollenhorst. Das Kreuz in der Mitte<br />
des Chorraums und die symbolisierte<br />
Weltkugel bringen dabei zum Ausdruck,<br />
worum sich in Wirklichkeit alles dreht.<br />
Im November 2000 konnte dann die renovierte<br />
Kirche endlich neu eingeweiht<br />
werden. Eine Gemeinde lebt aber nicht<br />
in einem steinernen Haus, sondern vom<br />
lebendigen Miteinander. Die kfd, eine<br />
Caritaskonferenz, der Singkreis, eine Kolpingsfamilie<br />
und die Messdienergruppe<br />
zeugen vom Leben einer Innenstadtpfarrei<br />
in Zeiten des Umbruchs. Über diese<br />
kirchlichen Gruppierungen in St. Joseph<br />
berichten wir in den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n.<br />
Quelle: Pastor Bernhard Haaken<br />
Gottesdienst in der zerstörten Josephskirche direkt<br />
nach Kriegsende. Die Kirche war ganz getäfelt und die<br />
Brandbomben fielen direkt in das Gotteshaus, nur die<br />
Glocken blieben hängen.<br />
historischEs
22 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 23<br />
umwElt<br />
Gesunde Ernährung geht ganz einfach. Die Umweltberatung verrät acht Tipps, die nicht viel kosten oder sogar gratis sind.<br />
Lieber öfter Gemüsepfanne –<br />
Tipps für die Gesunde Ernährung<br />
(rtw) Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele sagt ein Sprichwort aus Tadschikistan.<br />
Wer sich vernünftig ernährt, tut viel für seine Gesundheit. Wie und was wir essen,<br />
hat auch Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima. Hier einige Tipps:<br />
Klasse statt Masse: achten Sie immer<br />
auf gute Lebensmittel.<br />
Wenig(er) Fleisch und Wurst: essen Sie<br />
dagegen viel Gemüse und Obst; 5 mal<br />
pro Tag eine Hand voll, als Faustregel.<br />
Bio ist besser: Lebensmittel aus biologischem<br />
Anbau enthalten wesentlich<br />
weniger Schadstoffe, und ihre Herstellung<br />
ist deutlich umweltschonender.<br />
Alles zu seiner Zeit: Erdbeeren, die im<br />
März zu uns kommen, haben lange<br />
klimaschädliche Wege hinter sich.<br />
Kochen Sie (häufiger) selbst, meiden<br />
Sie Fast Food und Fertigprodukte: Sie<br />
sind teuer, enthalten oft Dickmacher<br />
und andere ungute Zusatzstoffe. Ihre<br />
Herstellung und Lagerung verschlingt<br />
zudem riesige Mengen an Energie.<br />
Kaufen von „nebenan“, auf dem Markt<br />
oder beim kleinen Laden in Ihrer Nähe:<br />
Hier bekommen Sie oft noch Lebensmittel<br />
aus eigener Produktion.<br />
Trinken Sie viel: etwa 1,5 Liter pro Tag,<br />
wenn Sie mögen Leitungswasser. Das<br />
kann in Deutschland unbedenklich getrunken<br />
werden, es ist unser besten<br />
überwachtes Lebensmittel. Vermeiden<br />
Sie gesüßte Getränke.<br />
Nehmen Sie sich Zeit zum Essen: ein<br />
schön hergerichteter Tisch ist wichtiger<br />
als üppige Mengen an Essen.<br />
Umweltberatung im<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Zu diesen und vielen weiteren Fragen bekommen<br />
Sie in der Umweltberatung des<br />
Umweltzentrums Auskunft. Sie erreichen<br />
Umweltberaterin Regine Thamm-Wind<br />
direkt immer Mittwoch 9-13 Uhr im Büro<br />
oder telefonisch unter Tel. 0521 179082.<br />
Zu anderen Zeiten können Sie eine<br />
Rückrufbitte auf dem Anrufbeantworter<br />
hinterlassen. www.infonetz-owl.de<br />
Foto: Senay Samarsin<br />
Türkische Linsenfrikadelle<br />
Zutaten<br />
1 Wasserglas rote Linsen, 1 Liter Wasser,<br />
2 Wassergläser feines Weizengrieß (Bulgur),<br />
2 große Zwiebeln, 50 ml Olivenöl,<br />
1,5 Esslöffel Paprika Mark, 1 Teelöffel<br />
Pfeffer, nach eigenem Wunsch rote<br />
Chilischoten (scharf), 1,5 Esslöffel Tomaten<br />
Mark, 1 Handvoll Blattpetersilie,<br />
6-7 grüne Frühlingszwiebeln, 1,5 Teelöffel<br />
Salz, 1 Eisbergsalat oder Kopfsalat<br />
Zubereitung<br />
1. Wasser und Linsen in einen Topf<br />
geben. Topfdeckel halb offen lassen.<br />
(Überlaufen verhindern) Linsen weich<br />
kochen, aber wässrig lassen. (Wasserdarf<br />
nicht ganz verkochen, sonst werden<br />
die Frikadellen zu trocken).<br />
2. Weizen Grieß in einer breiten Schüssel<br />
auslegen, Linsen mit der Flüssigkeit<br />
(heiße Masse) auf die Weizen Grieß verbreiten.<br />
Alles mit einander verrühren und<br />
sofort vor dem Abkühlen mit Alufolie<br />
abdecken. 30-45 Minuten stehen lassen.<br />
3. In dieser Zeit Zwiebeln klein hacken<br />
und in Olivenöl braten. Alle Gewürze und<br />
die Tomaten sowie Paprika Mark hinein<br />
geben und umrühren, kurz anbraten.<br />
4. Den Inhalt der Linsenmasse zusammenrühren<br />
und noch einmal abdecken.<br />
5. Frühlingszwiebeln und Petersilie waschen<br />
und klein hacken (bereithalten).<br />
6. Die Masse ca. 10 Minuten durchkneten<br />
und Petersilie / Frühlingszwiebeln<br />
sowie das Salz hinein geben und noch<br />
einmal 1-2 Minuten durchkneten.<br />
7. Eisbergsalat waschen, Blätter einzeln<br />
auf ein flachen Teller auslegen und die<br />
Masse in Walnussgröße Teile zur Frikadellen<br />
formen. (Bei zur weicher Masse<br />
einfach Weizengrieß hineingeben)<br />
Afiyet olsun!!<br />
Guten Apetit!!<br />
Hintergrund<br />
Dieses Gericht ereignet sich als Beilage<br />
zum Fisch oder Fleisch sehr gut. Die Frika-<br />
dellen sind sehr sättigend und können<br />
auch als Hauptgericht mit einem ge-<br />
mischten Salat serviert werden. Es ist ein<br />
in vor allem Ostanatolien gängiges<br />
Gericht und kann zu jedem Anlass angeboten<br />
werden. Viele mögen es sehr scharf<br />
und bieten Ayran (Joghurtgetränk)<br />
dazu an.<br />
rEzEpt
24 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 25<br />
wirtschaft im stadttEil<br />
Beim Betreten der Räumlichkeiten des<br />
„Augustus“ fühlt man sich in alte Zeiten<br />
versetzt. Hier scheint die Zeit stehengeblieben<br />
zu sein, ein alter, schön verzierter<br />
Eisenofen schmückt eine Säule,<br />
sowie an anderen Stellen Spiegel und<br />
sonstiger Schnick-Schnack früherer Jahre.<br />
Eine dezente musikalische Berieselung<br />
mit alten Songs der 60er- und 70er-<br />
Jahre, aber auch Aktuelles runden den<br />
ersten guten Eindruck des Lokals ab.<br />
Zwei Pianos laden direkt ein, sich selbst<br />
an eines der beiden zu setzen und loszuklimpern,<br />
wenn man es denn kann. Wer<br />
gerne etwas anderes spielt, kann einen<br />
Pool-Billardtisch nutzen. Geöffnet wird<br />
das Lokal täglich um 19.00 Uhr. Knurrende<br />
Mägen können aus mehreren kleinen<br />
Gerichten, wie Baguettes, Pizza oder Spaghetti-Bolognese<br />
sowie diverse andere<br />
Lokal im „blauenHaus“ (linkes Bild). Armin immer bereit am Zapfhahn (rechtes Bild).<br />
„Augustus“ seit über 30 Jahren im Viertel!<br />
Kneipe und Live-Musik – eine gelungene Mischung<br />
(jupp) Mit der Eröffnung des Lokals im blauen Haus an der Ecke August-Bebel-<br />
Straße/Heinrichstraße 1978 weht hier ein anderer, mehr alternativer Wind. Eine<br />
sinnvolle Ergänzung zum normalen Kneipen-Angebot in Bielefeld ist das Lokal<br />
geworden. Nach einem Komplettumbau und einer dem Zeitgeist entsprechendem<br />
Gestaltung der Inneneinrichtung setzte Armin Burgmann seine Idee von Beginn<br />
an um: eine Kombination Live-Musik und Kneipe, Galerie und Theater. Das Ergebnis<br />
nannte er dann „Augustus“. Und im Sommer, wenn‘s wärmer wird, geht‘s nach<br />
draußen in den Biergarten. Ole,Ole!<br />
als kleinen Snack wählen, was auch der<br />
Grund dafür ist, dass nur draußen geraucht<br />
werden darf. Eine viel bestellte<br />
Spezialität ist der „Augustus Spezial“.<br />
Bei meinem ersten Besuch spielte dort<br />
die Remmi-Demmi-Rockformation „Travolter“<br />
eine Mischung aus Punk-Rock<br />
und fröhlichem Stimmungspop mit<br />
deutschen Texten. Diese Band war übrigens<br />
nicht das erste Mal dort. Sie gehört<br />
zu den Künstlern, die es immer<br />
wieder in diese Kneipe zieht. Stammkunden<br />
sehen das genauso, sonst wären<br />
es wohl auch keine Stammkunden.<br />
Wenn es seine Zeit erlaubt, ist „Armin“<br />
immer zu einem Plausch zu haben,<br />
vor Allem gerne über alte Zeiten. Auch<br />
über aktuelle Geschehnisse diskutiert<br />
er gern. Poster an den Wänden erinnern<br />
Fotos: Hans-Josef Röper<br />
Fotos: Hans-Josef Röper<br />
Als Dekoration über den Köpfen alte Töpfe, Pfannen usw. (linkes Bild). Die Bandmitglieder sahen in ihren weißen Jacken<br />
toll aus (rechtes Bild).<br />
an glorreiche Beat und Rock-Zeiten. Armin<br />
hatte damals noch „die Beatles“ bei<br />
Ihrer „Bravo-Blitz-Tournee“ in der Essener<br />
Grugahalle erlebt. Der Wirt gibt<br />
auch gerne Auskunft über die Entwicklung<br />
im Viertel während der letzten 30<br />
Jahre. Wer etwas darüber erfahren will,<br />
kann sich jederzeit an ihn wenden.<br />
Wenn es dann endlich draußen wärmer<br />
wird, kann man es sich im Biergarten<br />
hinter dem Lokal, von Straßenlärm geschützt<br />
und umgeben von Natur, Pflanzkübeln<br />
und Laternen gut gehen lassen.<br />
Zur Zeit allerdings sind noch die Vorbereitungen<br />
dafür in vollem Gang. Ich bin<br />
ja auch ein Typ, der lieber in so einem<br />
Biergarten sitzt und neben Getränken<br />
und Musik die frische Luft genießt. Vorbeischauen<br />
lohnt sich bestimmt.<br />
An jedem dritten Sonntag im Monat lädt<br />
das „Augustus“ zur Blues-Session mit einer<br />
Hausband ein. Zusätzlich treten in<br />
unregelmäßigen Abständen hier lokale<br />
Musiker, Sänger und Bands der verschie-<br />
densten Musikrichtungen auf. An diese<br />
Tagen unterstützt eine nette junge Stu-<br />
dentin Armin bei der Bewirtung der Gä-<br />
ste, die ebenfalls gerne über sich und<br />
die Welt redet.<br />
Am 15. <strong>Mai</strong> wird als nächster nicht regelmäßiger<br />
Event die Band „Jam-Factory“<br />
spielen. Und danach findet am 16. <strong>Mai</strong><br />
die nächste „Blues Session“ statt. Der Einlass<br />
ist wie immer gleich der normalen<br />
Öffnungszeit 19 Uhr. Wenn ich es zeitlich<br />
schaffe, kann man mich dann auch<br />
dort treffen und zusammen mit dem Wirt<br />
und anderen Gästen über die „Swinging<br />
Sixtie‘s“ schnatzeln, man kann auch philosophieren<br />
sagen. Hussa, das wird ein<br />
Spass! Ich freu mich schon jetzt drauf.<br />
Frühjahrstermine für<br />
Mädchen in der Walde<br />
Donnerstags 16-19:30 Uhr:<br />
20.5. Obstsalat mit Eis... hmmmm.....<br />
27.5. Rallye zu dritt:<br />
löst unsere kniffligen Fragen!<br />
10.6 Heute wird gegrillt<br />
17.6. Erdbeerpflücken (mit Anmeldung)<br />
24.6. Spieleolympiade im Garten<br />
Freitags ab 17 Uhr Judo mit Marie (nur<br />
mit Anmeldung). Ein Kooperationsprojekt<br />
mit dem Mädchentreff Bielefeld e.V.<br />
Freitags 20-22 Uhr Streetdance + Fitness<br />
für Mädchen ab 14 (kostenlos, ohne Anmeldung)<br />
in der Turnhalle des Helmholtzgymnasiums.<br />
Ein Kooperationsprojekt<br />
mit dem Mädchentreff Bielefeld e.V. und<br />
dem Arbeitskreis Offene Mädchenarbeit<br />
Alle Programme (auch die für Jungen)<br />
findet Ihr auf den Waldeseiten<br />
unter www.sportjugend-bielefeld.de<br />
wirtschaft im stadttEil
26 Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong> 02 / <strong>2010</strong> Mittelpunkt 27<br />
Kurz mitgEtEilt<br />
Foto: Sportjugend Bielefeld<br />
Aktiv-Camp<br />
Kochel am See in Bayern<br />
(kko) Mobysports, die Mobile Jugendarbeit<br />
der Sportjugend Bielefeld organisiert<br />
gemeinsam mit den Naturfreunden<br />
Teutoburger Wald den Aktivurlaub für<br />
Jugendliche in den Sommerferien! Unsere<br />
Zelte schlagen wir vom 15. bis 26. Juli<br />
<strong>2010</strong> in Kochel am See auf. Das Angebot<br />
richtet sich an die Altersgruppe der 13 bis<br />
16- jährigen Jugendlichen.<br />
Zu den geplanten Aktivitäten gehören<br />
neben Klettern und Paddeln noch eine<br />
Menge weiterer Outdoor- Sportangebote.<br />
Das Programm wird von erfahrenen<br />
und qualifizierten Betreuern durchgeführt.<br />
Infos und Anmeldungen<br />
Naturfreundejugend Teutoburger Wald<br />
August-Bebel-Str. 16-18, 33602 Bielefeld<br />
Tel.: 0521 – 31133<br />
dienstags und freitags 11–17 Uhr<br />
Sommerfreizeiten der Naturfreundejugend<br />
im Überblick<br />
Activ-Camp – 15.-26.07.10 am Kochelsee<br />
– Für Jugendliche von 13-15- Jahren mit<br />
Klettern, Biken, Raften und vieles mehr.<br />
Kinderfreizeit – 28.07.-07.08.10 am Plöner<br />
See – Für Mädchen und Jungen von 8 bis<br />
12 Jahren. Im Zelt übernachten und tagsüber<br />
paddeln, klettern, Sport und Spiele.<br />
Foto: Stadtbibliothek Bielefeld<br />
Geschichtenzeit in der<br />
Bibliothek<br />
(cz) Die Kinder hatten viel Spaß bei<br />
der „Geschichtenzeit“ in der Stadtbibliothek<br />
am Samstag, dem 17. April.<br />
Lustige und spannende Piratengeschichten<br />
wurden von der Lesepatin<br />
Mareike Mons-Stockmeyer und Mustafa<br />
Kudretli, dem Gewinner des Deutschen<br />
Vorlesepreises 2008, vorgelesen.<br />
Geschichtenzeit<br />
Jeden Samstag um 11 Uhr ist es soweit!<br />
Lauschen und Lachen in gemütlicher<br />
Runde für ungefähr eine halbe Stunde.<br />
Kinder (von 3 bis 6 Jahren) kommt<br />
einfach vorbei, der Eintritt ist frei!<br />
Kontakt<br />
Kinderbibliothek der Zentralbibliothek<br />
am Jahnplatz<br />
Tel.: 0521 51-2457<br />
www.stadtbibliothek-bielefeld.de<br />
Foto: Stadtbibliothek Bielefeld<br />
Leserbrief<br />
Witze in Mittelpunkt 1/10<br />
Zunächst einmal möchte ich Ihnen und Ihren<br />
Mitstreitern herzlich zur Gestaltung der neuen<br />
Stadtteilzeitung „Mittelpunkt“ gratulieren. Beim<br />
Lesen merkt man, dass hier engagierte Menschen<br />
am Werk sind, die ihren Stadtteil ins richtige Licht<br />
rücken und eine Weiterentwicklung des Wohnumfeldes<br />
positiv beeinflussen wollen.<br />
Nun zu meiner Kritik: Humor und Hintergründiges<br />
haben unbedingt ihren Platz in einem solchen<br />
Heft. Witze aus der untersten Schublade jedoch<br />
nicht. Vor dem Hintergrund, dass in diesem<br />
Stadtteil Menschen mit 40 verschiedenen Nationalitäten/Landsmannschaften<br />
(Ossi-Witz) und<br />
beiderlei Geschlechts ihr Zuhause haben, findet<br />
sich immer jemand, der über solche Frauen verachtenden<br />
Geschmacklosigkeiten (Bauer Franz)<br />
garantiert nicht lachen kann.<br />
Zukünftig sollten Sie eine bessere Auswahl<br />
treffen, die auch Ihren Ansprüchen (interkulturelle<br />
Öffnung) gerecht wird, denn wenn ich Sie<br />
recht verstanden habe, ist ein Hauptanspruch<br />
Ihres Wirkens die Mühe um die Integration der<br />
Migranten. Also, bitte nicht kontraproduktiv arbeiten,<br />
damit alle „glockenhell lachen“ können.<br />
Josef Redeker<br />
1. Internationales Erzählccafé,<br />
5. März <strong>2010</strong><br />
Foto: Abidin Yoleri<br />
Beim 1. Erzählcafé von Quartiersbetreuung und DRK stellte<br />
der Soziologe Emir Ali Sag seinen Lebensweg vor.<br />
Moderatorenschulung am 5. März<br />
<strong>2010</strong> für den Tag des Dialogs<br />
Bildunterschrift: Trainerin Sigrun Scheve bereitete Mitarbeiter<br />
mehrerer sozialer Einrichtungen auf den Tag des Dialgos vor,<br />
der am 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> stattfindet.<br />
(sam) Am 5. März <strong>2010</strong> wurde im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
ein vierstündiges Dialogtraining durchgeführt.<br />
Die interkulturelle Trainerin Sigrun Scheve<br />
bereitete alle Teilnehmer auf ihre Aufgaben als<br />
Tischmoderatoren für den „Tag des Dialogs“ vor,<br />
der am 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> als Kooperationsveranstaltung<br />
von DRK und Quartiersbetreuung <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
stattfand. Während des Trainings<br />
übten die Teilnehmer Fragetechniken, Moderation<br />
und mögliche Konfliktsituationen in der Moderation.<br />
Zu den gelernten Techniken gehörten<br />
u.a. die Kunst des Nachfragens, aktives Zuhören,<br />
Rückmeldungen auf Beiträge, andere Ansichten<br />
und Einstellungen aushalten können. Das Training<br />
machte allen großen Spaß und Freude.<br />
(ar) Am 5. März <strong>2010</strong> besuchte der Soziologe Emir<br />
Ali Sag das 1. Erzählcafé in Kooperation von DRK<br />
und Qartiersbetreuung <strong>Ostmannturmviertel</strong>. Emir<br />
Ali Sag verließ 1970 sein Herkunftsland Türkei, wo<br />
er als Lehrer gearbeitet hatte. Er migrierte nach<br />
Deutschland, wo bereits sein Vater und Bruder<br />
lebten. Im Erzählcafé schilderte er seine Erfahrungen<br />
und Hoffnungen sowie Begegnungen mit deutschen<br />
Behörden sowie Menschen, die sein Leben<br />
prägten. Das Erzählcafé findet alle zwei Monate<br />
statt. Die nächsten Termine erfahren Sie auf Seite 28.<br />
mEin ostmannturmviErtEl
28<br />
tErminE<br />
Termine<br />
Mi, 26. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 15:00-17:30 Uhr<br />
Putzaktion rund um den<br />
Ostmannturm<br />
Ort: Ostmannturm, Hanns-Bisegger-Str. 2<br />
Veranstalter: Quartiersbetreuung<br />
Sa, 3. Juli <strong>2010</strong> 15:00-18:00 Uhr<br />
Internationales Erzählcafé<br />
Ort: DRK, August-Bebel-Str. 8<br />
Veranstalter: DRK und Quartiersbetreuung<br />
Fr, 25. Juni <strong>2010</strong> 15:30-17:30 Uhr<br />
Bürgercafé<br />
(offene Bürgersprechstunde)<br />
Ort: Wohnprojekt Heinrichstr. 24,<br />
Wohncafé<br />
Veranstalter: Quartiersbetreuung<br />
Sa, 26. Juni <strong>2010</strong><br />
Stadtteilfest „Rund um den<br />
Ostmannturm“<br />
Ort: Hanns-Bisegger-Straße<br />
Veranstalter: Runder Tisch<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Sa, 10. Juli <strong>2010</strong><br />
Sommerfest Heinrichstraße 24<br />
Ort: Wohnprojekt Heinrichstraße 24<br />
Veranstalter: BGW und Alt und Jung<br />
Süd-West e.V.<br />
Mittelpunkt 02 / <strong>2010</strong><br />
Mi, 25. August <strong>2010</strong> 15:30-17:30 Uhr<br />
Bürgercafé<br />
(offene Bürgersprechstunde)<br />
Ort: Wohnprojekt Heinrichstr. 24,<br />
Wohncafé<br />
Veranstalter: Quartiersbetreuung<br />
Sprechstunde der Quartiersbetreuer<br />
im „Bürgercafé“<br />
Im Bürgercafé stehen die Quartiersbetreuer<br />
in einer offenen Sprechstunde für<br />
Fragen und Anregungen rund um das<br />
Viertel und den Stadtumbau zur Verfügung.<br />
Welche täglichen Probleme im<br />
Viertel beobachten Sie? Wie kann das<br />
Zusammenleben der Menschen im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
verbessert werden?<br />
Wie können Sie selbst sich einbringen?<br />
Das Bürgercafé findet in den Räumen des<br />
Wohncafés der BGW, Heinrichstr. 24 statt.<br />
Fr, 25. Juni 15:30 –17:30 Uhr<br />
Mi, 25. August 15:30 –17:30 Uhr<br />
Fr, 29. Oktober 15:30 –17:30 Uhr<br />
Mi, 22. Dezember 15:30 –17:30 Uhr<br />
Daneben ist das Quartiersbüro im Umweltzentrum<br />
August-Bebel-Str. 16-18 jeweils<br />
Mittwochs und Freitags 10-14 Uhr<br />
für Sie geöffnet. Die Quartiersbetreuer<br />
erreichen Sie täglich telefonisch unter<br />
Tel. 0521 4481125.<br />
Foto: DRK Kreisverband Bielefeld