Der Tag des Dialogs - Ostmannturmviertel
Der Tag des Dialogs - Ostmannturmviertel
Der Tag des Dialogs - Ostmannturmviertel
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3. Jahrgang • Ausgabe 04 / 2011 • November 2011 – Januar 2012<br />
Zeitung rund um den Ostmannturm<br />
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Stadtteilmotto<br />
<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> 2011<br />
Fassadenprogramm<br />
50 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei<br />
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2 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 3<br />
EINLEITUNG<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
grün – weltoffen – mittendrin<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Mein <strong>Ostmannturmviertel</strong> 3<br />
Stadtumbau 4<br />
Quartiersbetreuung 5 – 8<br />
Integration 9 –13<br />
Bildung und Soziales 14 –21, 28<br />
Geschichte 22 – 23<br />
Rezept 24<br />
Umwelttipp 25<br />
Vereine 26 – 27<br />
Herausgeber: Planungsbüro Stadt-Kinder im Auftrag<br />
der Stadt Bielefeld.<br />
Redaktion: Stefan Peters (sp), Quartiersbüro <strong>Ostmannturmviertel</strong>,<br />
August-Bebel-Str. 16-18, 33602 Bielefeld,<br />
Tel. 0521 4481125, stefan.peters@stadt-kinder.de<br />
Redaktionsmitglieder: Hans-Josef Röper (jr), Monika<br />
Busija (mb), Gisela Kohlhage (gk), Klaus Kühmel (kk),<br />
Anja Häger (ah).<br />
weitere Mitwirkende dieser Ausgabe: Neslihan Akbulut-<br />
Belmahi (nab), Wiebke Claussen (wic), Dilek Dogan-<br />
Alagöz (dda), Maria Henke (mh), Claudia Jenkes (cj),<br />
Uta Jülich (uj), Susanne v. Mickwitz Apenbrink, Gulbara<br />
Orozova (go), Björn Otte (bo), Maik Paulini (mp), Dr.<br />
Gerhard Renda (gre), Petra Schlegel (ps), Matthias<br />
Sondermann (mso), Regine Thamm-Wind (rtw),<br />
Graciela Toledo (gto), Tatjana Trembatsch (tt), Gülcan<br />
Turan (gtu), Nezahat Yildirim (ny). Titelbild: Motiv der<br />
Einladung zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> (Aufnahme: Joachim<br />
Wendler - Fotolia.com).<br />
Gestaltung: Stefan Peters. Mittelpunkt liegt kostenlos<br />
an über 30 Stellen im <strong>Ostmannturmviertel</strong> aus und wird<br />
ehrenamtlich an ausgewählten Haushalte verteilt. Wer<br />
an der Verteilung mitwirken möchte, kann sich an die<br />
Redaktion wenden.<br />
Die nächste Ausgabe von Mittelpunkt erscheint im<br />
Februar 2012. Redaktionsschluss: 20. Januar 2012.<br />
Au age: 2 500.<br />
Die Artikel geben die Meinung der Verfasserinnen<br />
und Verfasser wieder. Soweit nicht anders angegeben,<br />
stammen die Fotos von der Verfasserin bzw. dem Verfasser<br />
<strong>des</strong> jeweiligen Artikels.<br />
Einsendungen an die Redaktion bitte im Word-Format<br />
(.doc). Fotos bitte im Gra kformat mitsenden. Die Redaktion<br />
behält sich vor, Inhalte eingesandter Texte im<br />
Zuge der Layoutarbeit zu kürzen oder zu verändern.<br />
Guten <strong>Tag</strong>!<br />
Vor 50 Jahren hat die Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland das Anwerbeabkommen<br />
für Gastarbeiter mit der Türkei abgeschlossen.<br />
„Wir riefen Arbeitskräfte, und<br />
es kamen Menschen“, hat Max Frisch<br />
damals gesagt. Die menschliche Seite<br />
der Zuwanderung beschäftigt uns<br />
bis heute: Sie bereichert unsere Kultur,<br />
unsere Freundschaften, unsere Küche.<br />
Die Stadtteilzeitung Mittelpunkt will die<br />
positiven Seiten <strong>des</strong> <strong>Ostmannturmviertel</strong>s<br />
an die Ober äche bringen. Dazu gehören<br />
auch die positiven Seiten <strong>des</strong> Zusammenlebens<br />
von Einheimischen und<br />
Migranten. In diesem Sinne bietet die<br />
aktuelle Ausgabe vom <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong><br />
(S. 6-8 und 11), über die interkulturelle<br />
Ö nung von Selbsthilfegruppen (S. 12),<br />
vom Anwerbeabkommen mit der Türkei<br />
(S. 10) und über das kürzlich von den<br />
Muslimen begangenen Opferfest (S. 9).<br />
Stolz ist die Quartiersbetreuung auf<br />
zwei aktuelle Projekte, die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner <strong>des</strong> <strong>Ostmannturmviertel</strong>s<br />
unbedingt beachten dürfen:<br />
Die Zuschüsse für die Fassaden- und<br />
Hofgestaltung im Rahmen <strong>des</strong> Fassadenprogramms<br />
(S. 4) und das nun<br />
ausgewählte Stadtteilmotto (S.5).<br />
Damit Ihnen der Winter nicht langweilig<br />
wird, laden wir Sie zu den Angeboten<br />
und Veranstaltungen der VHS (S.<br />
20,27,28) und <strong>des</strong> Historischen Museums<br />
(S. 22) ein. Dazwischen eingestreut nden<br />
Sie weitere Schmökerangebote von<br />
Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen.<br />
Ihr Redaktionskreis<br />
Schönheit am Nordkap in Norwegen – auch bei uns im <strong>Ostmannturmviertel</strong> können wir Schönheit erleben!<br />
Das Zusammenleben am Ostmannturm – Erfahrungen<br />
und Tipps von Susanne v. Mickwitz Apenbrink (VII)<br />
Abendsonne<br />
Abendsonne Nebeltau<br />
weite Felder Himmelsblau<br />
Farbenzauber Windspiele<br />
sorglose Blicke Glücksgefühle<br />
Nach Hause kommen Träumereien<br />
leises Seufzen Ruhe kehrt ein<br />
Zeit genießen Dankbar sein<br />
Leben gestalten für Gott allein<br />
Susanne v. Mickwitz Apenbrink<br />
Mein Mann und ich waren in diesem<br />
Jahr am Nordkap und haben die<br />
Mitternachtssonne erlebt. Ein Erlebnis,<br />
das unter die Haut geht! Wir haben<br />
aber auch die Schöpfung in ihrer<br />
ganzen Vielfalt und Schönheit erlebt.<br />
Aber auch bei uns ist es schön! <strong>Der</strong><br />
Herbst färbt alle Blätter bunt, die Obstbäume<br />
sind voller Früchte und die Kaninchenplage<br />
ist viel weniger geworden!<br />
Bekommen wir es jetzt noch hin,<br />
die Parkanlagen weniger zu vermüllen,<br />
die Bier- und Wodka-Genießerinnen<br />
und -genießer auf unseren Parkbänken<br />
weniger werden zu lassen und die<br />
Schülerinnen und Schüler weniger lautstark<br />
durch die Grünanlagen ziehen<br />
zu lassen, so wird das Leben im Quar-<br />
tier rund um den Ostmannturm durch<br />
die hier lebenden Menschen bunt und<br />
voller Vielfalt im positiven Sinne!<br />
Die Paulusgemeinde trägt zu dieser Vielfalt<br />
bei. Jeden 3. Freitag im Monat laden<br />
wir zu verschiedenen Themen ins Gemeindehaus<br />
Markgrafenstraße 2 ein. Es<br />
sind alle herzlich eingeladen, die die Gemeinde<br />
neu oder besser kennenlernen<br />
möchten. <strong>Der</strong> Tre heißt „zwischendurch<br />
und mittendrin“. Er beginnt um 19.30 Uhr.<br />
Die Paulusgemeinde ist übrigens<br />
mit anderen Gemeinden Ausrichter<br />
von ProChrist. Ende März 2012 nden<br />
in der Seidenstickerhalle jeden<br />
Abend Gottesdienste statt. Infos unter<br />
www.prochrist-bielefeld.de. Wer<br />
sich angesprochen fühlt, kann sehr<br />
gerne auch Mitarbeiter werden.<br />
Sie sehen, es ist immer etwas los rund um<br />
den Ostmannturm.<br />
In diesem Sinne herzlichst<br />
Ihre Susanne v. Mickwitz Apenbrink<br />
MEIN OSTMANNTURMVIERTEL
4 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 5<br />
STADTUMBAU<br />
Fassadenprogramm im Stadtumbaugebiet gestartet<br />
– Mitwirkung an der Aufwertung <strong>des</strong> Stadtbil<strong>des</strong><br />
(uj) Überlegen Sie einmal, ob Sie Ihr Gebäude und/oder Ihr Wohnumfeld<br />
verbessern und einen Beitrag zur Standortaufwertung leisten möchten. Das<br />
neue Fassadenprogramm für das Stadtumbaugebiet „Nördlicher Innenstadtrand“<br />
lädt Sie dazu ein. Mitnahmee ekte sind hier ausdrücklich erwünscht.<br />
Wer die Fassade seines Hauses<br />
verschönert und/oder den Freiraum<br />
verbessert, erleichtert die<br />
Werterhaltung und Vermietbarkeit<br />
seines Gebäu<strong>des</strong>. Mit der<br />
Richtlinie der Stadt Bielefeld über die<br />
Gewährung von Zuwendungen zur<br />
Pro lierung und Standortaufwertung<br />
(Fassadenprogramm) im Stadtumbaugebiet<br />
„Nördlicher Innenstadtrand“<br />
wird mit nanzieller Unterstützung<br />
von Land Nordrhein-Westfalen, EU und<br />
Bund im Rahmen <strong>des</strong> Förderprogramms<br />
„Stadtumbau West“ Ihre Initiative gefördert,<br />
die Fassaden oder das Wohnumfeld<br />
neu zu gestalten oder zu begrünen<br />
und somit zugleich in die Standortaufwertung<br />
und die Zukunft <strong>des</strong> Stadtumbaugebietes<br />
zu investieren – zum Vor-<br />
Beratung für das Fassadenprogramm<br />
Quartiersbüro <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Wiebke Claussen<br />
Tel. 0521 448 11 25<br />
ostmannturmviertel@stadt-kinder.de<br />
Mi 10-14 Uhr oder nach Vereinbarung<br />
Bauamt (Bauberatung)<br />
Tel. 0521 51-56 00<br />
bauberatung@bielefeld.de<br />
Termin nach Vereinbarung<br />
Bauamt (Stadtentwicklung)<br />
Uta Jülich<br />
Tel. 0521 51-37 22<br />
uta.juelich@bielefeld.de<br />
Termin nach Vereinbarung<br />
teil der Haus-eigentümerinnen und<br />
-eigentümer sowie der Ö entlichkeit.<br />
Die Richtlinie richtet sich an Hauseigentümerinnen<br />
und -eigentümer und Erbbauberechtigte<br />
im Stadtumbaugebiet,<br />
und damit auch im <strong>Ostmannturmviertel</strong>.<br />
Die Gebäude müssen min<strong>des</strong>tens 20<br />
Jahre alt sein. Aber auch als Mieterinnen<br />
und Mieter können Sie Ihre Vermieterin<br />
bzw. Ihren Vermieter ansprechen und<br />
auf das Förderprogramm aufmerksam<br />
machen. Mit den Bauarbeiten darf jedoch<br />
erst nach einer schriftlichen Bewilligung<br />
der Förderung begonnen werden.<br />
Das Fassadenprogramm fördert:<br />
Renovierung und Restaurierung von<br />
Fassaden und Dächern;<br />
Gestaltung von Innenhöfen, Abstands-<br />
ächen und Vorgärten, Begrünung von<br />
Dach- ächen, Fassaden, Mauern und<br />
Garagen.<br />
Die Quartiersbetreuung <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
und das Bauamt der Stadt Bielefeld<br />
stehen als Ansprechpartner für die<br />
Umsetzung <strong>des</strong> Förderprogramms zur<br />
Verfügung. Hier liegen auch der Informations<br />
yer, die Richtlinien und das<br />
Antragsformular zum Mitnehmen bereit.<br />
Darüber hinaus sind alle Informationen<br />
im Internet sowohl auf der Seite<br />
der Stadt Bielefeld als auch auf der Seite<br />
<strong>des</strong> <strong>Ostmannturmviertel</strong>s abrufbar.<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Grün – weltoffen – mittendrin<br />
Grün – weltoffen – mittendrin<br />
Grün – weltoffen – mittendrin<br />
Das neue Motto <strong>des</strong> <strong>Ostmannturmviertel</strong>s<br />
(wic) Im Frühjahr hatte die Quartiersbetreuung<br />
im <strong>Ostmannturmviertel</strong> einen<br />
Mottowettbewerb ausgerufen, an dem<br />
sich 40 Personen beteiligten. Aus den<br />
eingereichten Vorschlägen wählte die<br />
Quartiersbetreuung drei Mottos aus und<br />
stellte sie erneut zur Abstimmung. Nach<br />
der Stimmenauszählung steht nun das<br />
Stadtteilmotto fest: grün – welto en<br />
– mittendrin. Ilse Weddige, die auch im<br />
AK Bürger mitwirkt, hat es kreiert und<br />
erhält eine Eintrittskarte in das Ishara-<br />
Bad. Ihr Motto wird künftig gemeinsam<br />
mit dem bereits vorhanden Stadtteillogo<br />
verwendet. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Auch die übrigen Preise wurden inzwischen<br />
ausgelost. ISHARA spendierte<br />
Eintrittskarten, die VHS stellte<br />
Kursgutscheine zur Verfügung<br />
und die Firma Ostmann trug mit 10<br />
Gewürzsets zur Verlosung bei.<br />
Insgesamt haben sich über 60 im Viertel<br />
lebende und arbeitende Menschen<br />
an dem Wettbewerb beteiligt. In den<br />
Mottovorschlägen wurde deutlich, was<br />
sie am <strong>Ostmannturmviertel</strong> besonders<br />
schätzen: Vielfalt, Multikulturalität, nachbarschaftliches<br />
Zusammenwohnen im<br />
Viertel, Innenstadtnähe bei gleichzeitig<br />
hohem Grünanteil und „Würze“ als<br />
Metapher für die Lokalgeschichte.<br />
Die Quartiersbetreuung bedankt sich<br />
bei allen Teilnehmerinnen und Teil-<br />
nehmern <strong>des</strong> Mottowettbewerbs<br />
und bei den Sponsoren: VHS, Firma<br />
Ostmann Gewürze und der Bielefelder<br />
Bäder- und Freizeit GmbH.<br />
Rezertifi zierung <strong>des</strong> Familienzentrums<br />
Kita Weltweit<br />
(ps) Erfolgreich durchlief die DRK<br />
Kita Weltweit im Juni 2011 den Prozess<br />
der Rezerti zierung und erhielt<br />
das Gütesiegel bereits ein zweites<br />
Mal für weitere vier Jahre. Hervorragend<br />
wurden die Angebote im Bereich<br />
Bildung und Beratung gewertet.<br />
Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnerinnen<br />
und -partnern konnten<br />
wir viele gut genutzte Angebote<br />
scha en: DRK Kreisverband, insbesondere<br />
Abt. Sozialarbeit und DRK Integrationsagentur,<br />
evangelische Familienberatungstelle,<br />
BellZett, Eigensinn,<br />
Stadtbibliothek, Partnerschulen Josef-<br />
und Bückardschule, mit den Lese- und<br />
Musikpatinnen und -paten, unserem<br />
Stadtteilpolizisten, dem TSVE und vielen<br />
mehr. Auch den an dieser Stelle nicht<br />
namentlich genannten Kooperationspartnerinnen<br />
und -partnern danken wir<br />
für die großartige Zusammenarbeit.<br />
Eltern und Mitarbeiterinnen der Kita<br />
gehen einen erfolgreichen Weg, um<br />
ein Angebot zum Lernen und der Begegnung<br />
zu scha en. Diese Qualität<br />
konnte mit der Rezerti zierung<br />
nun objektiv überprüft werden.<br />
QUARTIERSBETREUUNG
6 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 7<br />
QUARTIERSBETREUUNG<br />
Diese Seite: Dialogtisch bei der MIKRO PARTNER Service GmbH. Rechte Seite: Dialogtisch im interkulturellen Elternverein.<br />
Unbekannte werden zu Bekannten –<br />
2. <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
(dda) Am Samstag, 24. September 2011 kamen Bewohner und Bewohnerinnen<br />
<strong>des</strong> <strong>Ostmannturmviertel</strong>s auf Einladung der Quartiersbetreuung zum zweiten Mal<br />
zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> zusammen. Sieben Dialogtische standen zwischen 14 und 17<br />
Uhr in verschiedenen Einrichtungen bereit, um Gäste Raum und Anlass zur Begegnung<br />
und zum gegenseitigen Kennenlernen zu geben.<br />
In Anlehnung an den 50. Jahrestag <strong>des</strong><br />
deutsch-türkischen Anwerbeabkommens<br />
hat die Quartiersbetreuung gemeinsam<br />
mit dem Amt für Integration<br />
Dialogtisch in der katholischen<br />
Kirchengemeinde St. Joseph<br />
(gto) Die Gäste haben herkunftsländerspezi<br />
sche Spezialitäten mitgebracht<br />
wie z.B. spanische Tortilla (Karto eln),<br />
polnische Süßigkeiten, selbstgebackenes<br />
Brot chilenischer Art. Bei Ka ee und<br />
Milch wurden die Spezialitäten gespeist.<br />
4 Männer und 13 Frauen spanischer,<br />
polnischer, chilenischer, ostpreußischer,<br />
schlesischer(Vertriebene) und deutscher<br />
Herkunft haben sich vorgestellt, um Gemeinsamkeiten<br />
deutlich zu machen.<br />
Im Verlaufe <strong>des</strong> Gespräches wurde<br />
deutlich, dass Deutschland für die<br />
meisten ihre Heimat geworden ist.<br />
Viele wünschen sich, dass Menschen sich<br />
mit Respekt und Achtung begegnen.<br />
Alle Gäste wollen den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Dialogs</strong> wiederholen.<br />
und interkulturelle Angelegenheiten den<br />
zweiten <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
vorbereitet. <strong>Der</strong> <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong><br />
fand erstmals unter Schirmherrschaft<br />
von Yasin Sever, dem Vorsitzenden<br />
<strong>des</strong> Bielefelder Integrationsrates statt.<br />
Unter dem Motto „Meine Herkunft – Deine<br />
Herkunft“ haben die Gäste an diesem<br />
besonderen <strong>Tag</strong> dazu beigetragen,<br />
mit Hilfe von insgesamt vier Fragen von<br />
Moderatorinnen an jedem einzelnen<br />
Dialogtisch um Vorurteile gegenüber<br />
unbekannten Menschen abzubauen,<br />
das Fremdsein zu überwinden, andere<br />
Standpunkte kennenzulernen und daraus<br />
Chancen zu erschließen. In einer gemütlichen<br />
und vertrauten Atmosphäre<br />
in Form eines <strong>Dialogs</strong> begegneten sich<br />
Menschen für ein friedliches Miteinander<br />
durch gegenseitiges Verständnis, Respekt<br />
und Akzeptanz. Die Zusammensetzung<br />
der Gäste an den Dialogtischen spiegelte<br />
die natio-ethno-religiöse-kulturelle<br />
Vielfalt und Diversität <strong>des</strong> Stadtteils wider,<br />
schließlich leben im Ostmannturm-<br />
© MIKRO PARTNER Service GmbH<br />
© Interkultureller Elternverein<br />
Eindrücke vom Dialogtisch<br />
bei D.I.D.F - Arbeiter- und<br />
Studentenverein<br />
(gtn) Trotz jahrzehntelangem Zusammenleben<br />
ist immer wieder festzustellen,<br />
dass in den Köpfen der Menschen<br />
sehr viele Fragen o en sind. Es sind<br />
keine Vorurteile, es ist eher die Unwissenheit<br />
über Gefühle, Gedanken und die<br />
Lebensweise <strong>des</strong> Gegenübers. Im Gespräch<br />
kommen sich Menschen näher<br />
und es werden Fragen beantwortet.<br />
So auch am 24. September 2011, am „<strong>Tag</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong>“. Auch an unserem Dialogtisch<br />
begegneten sich Bielefelderinnen,<br />
die sich austauschen konnten. Das Thema<br />
„Meine Herkunft – Deine Herkunft“<br />
gab Anstoß für ein o enes, intensives<br />
und angenehmes Gespräch. Die Teilnehmerinnen<br />
waren positiv überrascht und<br />
begrüßten dieses Vorhaben. „Es müssten<br />
mehr Möglichkeiten gescha en werden,<br />
wo Menschen nicht nur in der Schule<br />
oder bei der Arbeit zusammen kommen,<br />
sondern auch in der Freizeit, wo<br />
sie sich besser kennen lernen und sich<br />
austauschen können“, so eine Teilnehmerin.<br />
Positiv an unserem Dialogtisch<br />
war, dass Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft zusammenkamen. Abschließend<br />
kann man sagen, das dass Vorhaben<br />
„<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong>“ erfolgreich war.<br />
viertel Menschen aus rund 40 Nationen.<br />
Am Ende <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> bekamen<br />
die Gäste als Andenken für den Dialogtag<br />
Sorgenpüppchen aus Guatemala.<br />
Für eine gelungene Integration war der<br />
<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> ein wichtiger Baustein.<br />
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher<br />
teilten diese Einschätzung – die Kurzberichte<br />
von den sieben Dialogtischen auf<br />
dieser Doppelseite und den Folgeseiten<br />
berichten davon. Die beteiligten Organisationen,<br />
allen voran MIKRO PARTNER<br />
Service GmbH setzen <strong>des</strong>halb alles daran,<br />
den <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> 2012 zu wiederholen,<br />
auch wenn die Quartiersbetreuung ihre<br />
Tätigkeit im Sommer planmäßig beendet.<br />
Ergebnisse vom <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong><br />
am Tisch <strong>des</strong> Türkischen Elternvereins<br />
e.V.<br />
(ny) Gedankensplitter vom Dialogtisch<br />
<strong>des</strong> Türkischen Elternvereins:<br />
Heimat ist dort, wo man sich wohl fühlt.<br />
Dies bedeutet keineswegs, dass man seine<br />
eigene Kultur und Religion aufgeben muss.<br />
Gefühle, die Freude und Trauer ausdrücken,<br />
werden von vielen türkischen<br />
Migrantinnen und Migranten noch<br />
in türkischer Sprache „gefühlt“. Geträumt<br />
wird in türkischer Sprache.<br />
Lieder, die eine Bedeutung haben<br />
und einen emotional berühren, werden<br />
in türkischer Sprache gehört.<br />
Sind wir nicht integriert? Was heißt „Integration“,<br />
wer muss wen integrieren?<br />
QUARTIERSBETREUUNG
8 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 9<br />
QUARTIERSBETREUUNG<br />
<strong>Der</strong> <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> –<br />
eine Chance für alle<br />
(nab) Im angenehmen gestalteten<br />
Sprachraumes <strong>des</strong> AWO Internationales<br />
Zentrum trafen sich sechs Personen unter<br />
Moderation der AWO-Mitarbeiterin<br />
Neslihan Akbulut-Belmahi. Nach einer<br />
Vorstellungsrunde kam das der Dialog<br />
rasch in Gang.<br />
„Heimat bedeutet für mich der Ort, wo<br />
ich beim Einatmen einen vertrauten Geruch<br />
wahrnehme und dadurch meine<br />
Kindheitserinnerungen wach werden“,<br />
sagte Christopher Koch. Den Grund für<br />
diese Emp ndung sieht er in seinem<br />
intensiven Wahrnehmen der Natur, die<br />
er von Kindheit in Bielefeld erlebt hat.<br />
Dieselben Gefühle teilt auch Frau Güler<br />
Gülyüz, eine Apothekerin aus Mittelanatolien,<br />
die Mitte der 1970er Jahre<br />
nach Bielefeld kam. Sie habe jedoch oft<br />
Angst, in Kontakt mit der hiesigen Gesellschaft<br />
zu treten, da sie in ein ihr frem<strong>des</strong>,<br />
kaltes Land gekommen sei und die<br />
Natur in ihrer „Heimat“ prall gefüllt mit<br />
Sonne ihren Körper wärmte. Hier bemerkt<br />
sie, wenn auch ein wenig mit bitterem<br />
Ton, sei es sehr grau, kalt und naß.<br />
Am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> lässt man alle Beteiligte<br />
von Herzen erzählen und sprechen.<br />
Das ist der Dialog auf einer Augenhöhe,<br />
bemerkt schließlich die Moderatorin.<br />
Dialog bedeutet für Neslihan Akbulut-Belmahi<br />
nicht nur selbst zu sprechen,<br />
sondern vor allem auch anderen zuhören<br />
zu können. Sie kennt die Situation<br />
nur zu gut, wenn anderen nicht zuhören<br />
wollen und vorurteilsbehaftet nur vom<br />
Äußeren auf die Person schließen. Wenn<br />
sie zum Beispiel an Gesprächskreisen<br />
teilnahm und nur zuhörte, wurde tief in<br />
ihre Augen geblickt und gefragt, ob sie<br />
denn auch deutsch verstehen würde.<br />
<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> bei<br />
MIKRO PARTNER Service GmbH<br />
(ks) 7 Menschen, 6 Geburtsländer, 2<br />
Kontinente und 10 Sprachen trafen an<br />
unserem Tisch aufeinander. Bei Ka ee,<br />
Tee und Frischkäsetorte kamen sie ins<br />
Gespräch in Form eines <strong>Dialogs</strong> über<br />
„Meine Herkunft – Deine Herkunft“.<br />
Manchmal laut und manchmal leise.<br />
Aber immer angeregt und interessiert<br />
und vor allem ohne Aggressionen.<br />
Persönliche und allgemeine Wünsche<br />
für die Zukunft wurden de niert.<br />
Die wesentliche Essenz aus den Dialogen<br />
ergab einheitlich folgen<strong>des</strong>:<br />
Wir sind heimatlos, in der alten Heimat<br />
werden wir als Europäer empfangen und<br />
behandelt und hier in Deutschland<br />
bleiben wir Migranten, auch mit deutschem<br />
Pass.<br />
Wir wünschen uns mehr Weiterbildung,<br />
Anpassung an die geforderte<br />
beru iche Qualität und intensivere<br />
Integrationskurse in Bezug auf die<br />
Sprache.<br />
Wir wünschen uns mehr miteinander,<br />
nicht nur von „MultiKulti“ sprechen,<br />
sondern auch umsetzen (ethnische<br />
Gruppen bleiben meist untereinander).<br />
Es gibt nur einen Gott! Die Schnittstellen<br />
zwischen Christen und Moslems sind<br />
zu groß und mit Vorurteilen belastet.<br />
Auch im Glauben sind Dialoge<br />
notwendig.<br />
Am Ende <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> haben alle<br />
Gäste den Wunsch nach mehr solcher<br />
Veranstaltungen im Stadtteil geäußert.<br />
Heute am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> Dialoges war es anders.<br />
Alle Anwesenden sprachen von<br />
sich, von ihren Erfahrungen, über ihre<br />
Alltagsstrategien, über ihre Gefühle und<br />
nicht zuletzt über ihre Ho nungen. Ein<br />
deutsches Sprichwort sagt: „Die Ho nung<br />
stirbt immer zuletzt“. In diesem Sinne war<br />
der <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> Dialoges eine Chance für alle.<br />
© rodolphe trider - Fotolia.com<br />
Was bedeutet eigentlich … das muslimische Opferfest?<br />
(dda) Das Opferfest ist nach Ramadan (Fastenmonat) das zweitwichtigste religiöse<br />
Fest der islamischen Welt. Es bildet den Höhepunkt <strong>des</strong> Hadsch (Wallfahrt nach<br />
Mekka), der nur im Monat Dhu aI-hiddscha durchgeführt werden darf.<br />
Das Opferfest fällt auf den letzten <strong>Tag</strong><br />
<strong>des</strong> Hadsch, welches jährlich am Zehnten<br />
<strong>des</strong> islamischen Monats Dhu aI-hiddscha<br />
beginnt und vier <strong>Tag</strong>e andauert.<br />
Wegen der Orientierung am islamischen<br />
Mondkalender ndet das Opferfest je<strong>des</strong><br />
Jahr zu einem anderen Zeitpunkt statt.<br />
Am ersten Morgen <strong>des</strong> Opferfestes wird<br />
die Moschee besucht. Daran schließt<br />
sich meist ein Besuch <strong>des</strong> Friedhofs<br />
an, um seiner verstorbenen Verwandten<br />
und Bekannten zu gedenken. <strong>Der</strong><br />
restliche <strong>Tag</strong> wird genutzt, um die Verwandtschaft<br />
und Bekanntschaft zu besuchen.<br />
Dabei werden meist in großer<br />
Runde diverse Gerichte und Getränke<br />
angeboten. Alle ziehen sich besonders<br />
schöne oder neue Kleidung an.<br />
Das Opferfest erinnert an die Geschichte<br />
<strong>des</strong> Propheten Ibrahim (Abraham). In<br />
seiner Jugend lebte er unter Menschen,<br />
die nicht zu Gott beten wollten. Obwohl<br />
er sie au orderte, sich von den falschen<br />
Göttern ab- und dem einen Gott zuzuwenden,<br />
hörten sie nicht auf ihn und<br />
wollten ihn verbrennen. Doch Gott rettete<br />
ihn. Später hatte Ibrahim (Abraham)<br />
zwei Söhne, Ismail und Isaak. Eines <strong>Tag</strong>es<br />
kam ein Engel zu Ibrahim und befahl<br />
ihm, seinen Sohn Ismail zu töten. Ibrahim<br />
war sehr traurig über diese Prüfung.<br />
Dennoch wollte er Gott gehorchen. Als<br />
Ibrahim schließlich zum Messer gri , um<br />
seinen Sohn Ismail zu töten, sprach eine<br />
Stimme zu ihm: „Töte deinen Sohn nicht!“<br />
Ibrahim hatte die Probe bestanden, auf<br />
die sein Gottvertrauen gestellt worden<br />
war. Aus Freude und Erleichterung opferte<br />
er einen Widder, <strong>des</strong>sen Fleisch sie<br />
mit Freunden und Bedürftigen teilten.<br />
Zur Erinnerung an die Rettung Ismails<br />
schlachten Muslime jährlich am Opferfest<br />
ein Tier (Schaf, Ziege, Rind und Kamel-<br />
nur Paarhufer-) und teilen das Fleisch<br />
mit Verwandten, Freunden und Armen.<br />
Die religiösen Ursprünge dieses Festes gehen<br />
auf das sowohl in der Bibel als auch im<br />
Koran erwähnte abrahamitische Opfer zurück.<br />
Durch die Verehrung Ibrahims sehen<br />
sich Juden, Christen und Muslime in einem<br />
geistigen Bund vereint. Deshalb hat das<br />
Opferfest der Muslime auch eine gewisse<br />
ökumenische Dimension. Seine völkerverbindende<br />
Rolle steht außer Zweifel.<br />
Opferfest (deutsch)<br />
Kurban Bayramı (türkisch)<br />
Īd ul - Adha (arabisch)<br />
urbanê Cejna Q (kurdisch)<br />
Kurban Bajram (bosnisch)<br />
eyd Quarban (persisch)<br />
INTEGRATION
10 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 11<br />
INTEGRATION<br />
„Das Fremde ist<br />
nicht mehr so fremd,<br />
wenn man in ihm<br />
das Eigene erkennen kann.“<br />
Goethe<br />
50 Jahre Migration aus der Türkei –<br />
Ein Koffer voller Hoffnungen<br />
(dda) Am 30. Oktober 1961 unterzeichneten die Bun<strong>des</strong>republik und die Türkei<br />
einen Vertrag über die Anwerbung türkischer Arbeitskräfte. Seit 50 Jahren gibt<br />
es also eine gemeinsame Geschichte von Türken und Deutschen, oft hinter Integrationsdebatten<br />
verborgen. Und es gibt Geschichten – tragische, heitere und<br />
bewegende…<br />
Vor 50 Jahren kamen die türkischen<br />
Migrantinnen und Migranten mit dem<br />
Anwerbeabkommen als Gastarbeiterinnen<br />
und Gastarbeiter nach Deutschland.<br />
Damals brauchte die deutsche<br />
Wirtschaft zusätzliche Arbeitskräfte für<br />
das Wirtschaftswunder, für den Wiederaufbau<br />
Deutschlands nach dem<br />
zweiten Weltkrieg. <strong>Der</strong> erste Anwerbevertrag<br />
wurde 1955 mit Italien unterzeichnet.<br />
Auf den folgten 1960<br />
mit Spanien und Griechenland abgeschlossene<br />
Anwerbevereinbarungen.<br />
Die Arbeiter wollten eigentlich nur zwei<br />
oder drei Jahre bleiben, Geld verdienen,<br />
um sich damit in der Heimat etwas<br />
aufzubauen. Das Rotationsprinzip, das<br />
ursprünglich in dem Abkommen mit der<br />
Türkei festgeschrieben ist, besagte, dass<br />
der Aufenthalt der türkischen Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer auf zwei<br />
Jahre befristet sein sollte. Max Frisch<br />
sagte damals: „Wir riefen Arbeitskräfte,<br />
und es kamen Menschen.“ Dieses Zitat<br />
verdeutlicht, was dieses Prinzip au-<br />
ßer Acht gelassen hatte: Menschen sind<br />
keine Maschinen. Viele fassten Fuß und<br />
blieben länger – oder sogar für immer.<br />
Aufgrund der wirtschaftlichen Rezession<br />
beschloss die Bun<strong>des</strong>republik 1973 einen<br />
Anwerbestopp für Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer aus Ländern, die nicht<br />
der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />
angehörten. Damit sollte verhindert<br />
werden, dass die Zahl der nicht<br />
europäischen Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer in Deutschland weiter<br />
steigt. Die Einwanderung nach Deutschland<br />
aus Nicht-EWG-Ländern war nur<br />
noch durch Heirat oder Familienzusammenführung<br />
möglich. So haben die türkischen<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
ihre Familien nach Deutschland<br />
geholt (sogenannte Ko erkinder oder<br />
Pendelkinder, somit die 2. Generation).<br />
Die ersten türkischen Gastarbeiter, die<br />
1961 nach Deutschland kamen, sind<br />
heute nicht mehr leicht zu nden. Viele<br />
sind zurückgegangen oder verstorben.<br />
© imageteam - Fotolia.com<br />
In heutiger Zeit ist die Wanderungsbilanz<br />
nach Deutschland allerdings negativ:<br />
Mehr Deutsch-Türken der zweiten<br />
und dritten Generation kehren<br />
aus Deutschland in die Heimatländer<br />
der Großeltern und/oder Eltern zurück<br />
als von dort zuwandern. Viele junge<br />
Deutsch-Türken emp nden heute<br />
in der Türkei eine höhere Lebensqualität<br />
als in Deutschland. Die Türkei ist für<br />
sie ein Land, welches sie nicht stigmatisiert<br />
oder zum Problem erklärt. Unter<br />
jenen, die zurückgehen, sind übrigens<br />
viele, die es gescha t haben sich zu integrieren:<br />
Gut ausgebildete Facharbeiterinnen<br />
und Facharbeiter, erfolgreiche<br />
junge Managerinnen und Manager, gestandene<br />
Akademikerinnen und Akademiker<br />
usw. In den 60er Jahren spielte<br />
das Wirtschaftswunder in Deutschland,<br />
jetzt wird es Wirklichkeit in Anatolien.<br />
Migration wird die Lebenskultur in<br />
Deutschland immer prägen. Die Herausforderung<br />
an eine Einwanderungsgesellschaft<br />
ist es daher, Integration als einen<br />
Prozess zu verstehen, der immer weiterentwickelt<br />
werden muss. Entscheidend<br />
für eine erfolgreiche Integration sind gleiche<br />
Zugangschancen zu Bildung und die<br />
gleichberechtigte Teilhabe aller Bürgerinnen<br />
und Bürger am Arbeitsmarkt, unabhängig<br />
von Herkunft und Nationalität.<br />
Wir dürfen nicht vergessen, dass die türkeistämmige<br />
Migrantenbevölkerung in<br />
Deutschland die Geschichte der Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland mitgestaltet hat.<br />
In Anbetracht der Migrationsrealität von<br />
Zuwandererinnen und Zuwanderern in<br />
Deutschland ist die o ene Auseinandersetzung<br />
über die Gestaltung <strong>des</strong> Zusammenlebens<br />
von Einheimischen und<br />
Zuwandererinnen und Zuwanderern<br />
überfällig. Eine grundsätzliche Anerkennung<br />
der Migrantinnen und Migranten<br />
<strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> im Interkulturellen<br />
Elternverein e.V.<br />
(go) Die Gesprächsrunde verlief auf<br />
gleicher Augenhöhe für jede Teilnehmerin<br />
und jeden Teilnehmer. Es war ein<br />
reger Austausch zum Motto <strong>des</strong> <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong><br />
<strong>Dialogs</strong>. Es wurden viele Verbindungen<br />
sowohl auf der globalen Ebene als auch<br />
auf der regionalen Ebene deutlich.<br />
Beim Austausch zum Thema „Hätte<br />
ich drei Wünsche frei, wären<br />
das...“ wurden Wunschvorstellungen<br />
in der Runde geäußert, wie z.B.<br />
Leben in Frieden und Glück für alle<br />
Menschen<br />
Mehr Verständnis und Toleranz für<br />
verschiedene Kulturen und Ethnien<br />
Liebe und Freundschaft in der ganzen<br />
Welt<br />
... und andere friedvolle und gutmütige<br />
Wünsche an Menschen<br />
und Zusammenleben.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
erklärten, wie sie bereits aktiv für die<br />
Verwirklichung ihrer Wünsche tätig sind:<br />
sie sind ehrenamtlich engagiert, helfen<br />
bedürftigen Menschen in der neuen Heimat<br />
„Deutschland“. Jeder und Jede wird<br />
auch in Zukunft alles tun, um in einer<br />
friedlichen und toleranten Welt zu leben.<br />
Alle waren sich einig, dass Gesprächsrunden<br />
wie am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>Dialogs</strong> Vorurteile<br />
abbauen. Tre en für mögliche<br />
Kooperationen wurden von allen vereinbart.<br />
Und es war das Beste, was man<br />
dieser Veranstaltung wünschen konnte.<br />
als integraler Bestandteil der bun<strong>des</strong>deutschen<br />
Gesellschaft ist die Basis<br />
eines wechselseitigen Verständigungsprozesses<br />
und somit eines weitgehend<br />
kon iktfreien Zusammenlebens von<br />
Migrantinnen und Migranten auf der einen<br />
und Einheimischen auf der anderen<br />
Seite. Es ist an der Zeit, das Wir-Gefühl<br />
zu stärken, anstatt Unterschiede zu „den<br />
Anderen / den Fremden“ zu betonen.<br />
INTEGRATION
12 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 13<br />
INTEGRATION<br />
Ausgangspunkt war die Feststellung einiger<br />
Selbsthilfegruppen, dass sie fast nie<br />
von Bielefelderinnen und Bielefeldern mit<br />
Zuwanderungsgeschichte besucht werden.<br />
In Bielefeld haben jedoch ca. 30%<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner einen<br />
Migrationshintergrund. Die meisten<br />
von ihnen sind gut integriert und sprechen<br />
sehr gut Deutsch. Aber trotzdem<br />
besuchen sie keine Selbsthilfegruppen.<br />
Was liegt näher, als sich mit der Frage,<br />
woran dies liegen könnte, an die DRK Integrationsagentur<br />
zu wenden? Diese ist<br />
unter anderem zuständig für die Organisation<br />
von MiMi Bielefeld. Gut verwurzelte<br />
Migrantinnen und Migranten<br />
wurden für MiMi zu Gesundheitslotsen<br />
ausgebildet. Sie geben ihr fundiertes<br />
Wissen an die Neuzugewanderten<br />
in der Muttersprache weiter. Im<br />
Mittelpunkt steht dabei das komplexe<br />
deutsche Gesundheitssystem wie z.B.<br />
Haus- und Fachärztinnen und -ärzte,<br />
Kliniken, Zuzahlungen, Freistellungen,<br />
Das Team der DRK Migrationsarbeit unterstüzt bei der interkulturellen Ö nung.<br />
Interkulturelle Öffnung der Selbsthilfegruppen<br />
(gk) Selbsthilfegruppen bieten Menschen neue Orientierung in schwierigen Situationen.<br />
Sie sind gleichermaßen o en für Deutsche auf der einen und Migrantinnen<br />
und Migranten auf der anderen Seite. Doch fühlen sich Migrantinnen und Migranten<br />
durch Selbsthilfegruppen angesprochen? Die interkulturelle Ö nung der<br />
Selbsthilfegruppen ist ein wegweisen<strong>des</strong> Projekt der DRK Integrationsagentur und<br />
der Bieledelder Selbsthilfegruppen mit der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im<br />
Paritätischen Wohlfahrtsverband.<br />
Vorsorgeuntersuchungen. Ein wichtiger<br />
Baustein dieses Gesundheitssystems<br />
sind auch die Selbsthilfegruppen.<br />
<strong>Der</strong> Selbsthilfegedanke setzt auf eine<br />
aktive Rolle <strong>des</strong> mündigen Patienten<br />
bzw. der mündigen Patientin. Er setzt<br />
auf Eigeninitiative. Wieder gesund werden<br />
ist Aufgabe <strong>des</strong> Patienten bzw. der<br />
Patientin. <strong>Der</strong> Arzt bzw. die Ärztin kann<br />
ihn dabei nur unterstützen. In der Selbsthilfegruppe<br />
wird nicht (nur) über das<br />
Problem geredet, sondern über den<br />
optimalen Umgang damit. Und da kennen<br />
sich die Betro enen besser aus als<br />
jeder Arzt bzw. jede Ärztin. <strong>Der</strong> hat die<br />
Krankheit schließlich nicht. Er bzw. sie<br />
weiß nicht, wie man sich fühlt als Diabetiker,<br />
als Frau mit amputierter Brust. Ein<br />
guter Arzt oder eine gute Ärztin kann<br />
die Krankheit behandeln, weiß welche<br />
Medikamente helfen und kann sich bis<br />
zu einem gewissen Punkt in seine Patienten<br />
hineinversetzen. Aber er bzw. sie<br />
bleibt immer ein gesunder Außenstehen-<br />
der bzw. eine gesunde Außenstehende.<br />
Anders die Mitglieder der Selbsthilfegruppe.<br />
Sie haben bereits viel ausprobiert.<br />
Sie wissen, was ihnen hilft und was<br />
weniger. Sie kennen die Ärzte, die ihnen<br />
geholfen haben. Vor allem sind sie bereit,<br />
ihre Erfahrungen weiter zu geben.<br />
In den Ländern, aus denen Bielefelder<br />
Migrantinnen und Migranten vorwiegend<br />
stammen, kennt man keine Selbsthilfegruppen.<br />
Vielleicht braucht man sie<br />
dort nicht so dringend, weil der Familienzusammenhalt<br />
dort größer ist. In<br />
den großen Familien ndet man leichter<br />
Leidensgenossen, mit denen man<br />
in den Austausch treten kann, als in<br />
unserer isolierteren Gesellschaft. Und<br />
vielleicht ist die Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten<br />
in manchen Herkunftsgebieten<br />
auch eingeschränkter,<br />
so dass es weniger abzuwägen gilt.<br />
Wenn die Menschen nach Bielefeld kommen,<br />
ändert sich jedoch ihre Situation.<br />
Sie müssen meist ihr Familiennetzwerk<br />
aufgeben und sind mit einer verwirrenden<br />
Vielfalt von Möglichkeiten konfrontiert.<br />
Deshalb ist es MiMi so wichtig,<br />
die Migrantinnen und Migranten<br />
über Selbsthilfegruppen zu informieren<br />
und zum Besuch zu motivieren.<br />
Die Selbsthilfegruppen sollen mit dem<br />
Projekt in die Lage versetzt werden,<br />
Migrantinnen und Migranten frei von<br />
Ängsten willkommen zu heißen. Es ist<br />
zunächst ganz natürlich, dass Verunsicherung<br />
entsteht, wenn in die vertraute<br />
Gruppe Personen kommen, die einem<br />
fremd erscheinen. Wir haben nie gelernt,<br />
miteinander umzugehen. Erst sind wir<br />
sogar voreinander gewarnt worden, und<br />
plötzlich soll miteinander und von ganz<br />
allein alles gut gehen. Das ist schwierig.<br />
Und um unerfreuliche Erfahrungen<br />
zu vermeiden, bietet die DRK Integrationsagentur<br />
Seminare für Mitglieder von<br />
Selbsthilfegruppen an, in denen man<br />
Schrecksekunden, die das Leben<br />
verändern: Schädelhirntrauma<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
(tt) Pro Jahr erleiden etwa 71 000 Kinder<br />
bis zum 15. Lebensjahr ein Schädelhirntrauma.<br />
Die Symptome der Verletzungen<br />
wie z. B. Entwicklungsstörungen<br />
können deutlich später auftreten – mit<br />
teilweise gravierenden Langzeitfolgen.<br />
Das DRK informiert Eltern, Lehrerinnen<br />
und Lehrer, Unfall- und Kinderärztinnen<br />
und -ärzte über die potentiellen<br />
Langzeitfolgen der Unfälle und<br />
begleiten die betro enen Familien in<br />
der nachstationären Phase bei der Eingliederung<br />
in ein soziales Umfeld.<br />
Kontakt<br />
Tatjana Trembatsch<br />
August-Bebel-Straße 8<br />
33602 Bielefeld<br />
Tel. 0521 32 98 98 37<br />
trembatsch@sozialedienste.drk.de<br />
interkulturelle Kompetenz einübt. Mit<br />
viel Spaß wird spielerisch gelernt. In den<br />
abwechslungsreichen Übungen kommt<br />
es zu intensiven Gesprächen, es wird viel<br />
gelacht, die Theorie tritt in den Hintergrund.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
freuen sich nach dem ersten Training<br />
auf die anderen Seminartage. Obwohl es<br />
auch anstrengend ist, vergehen die sechs<br />
Stunden schnell. Dafür sorgen die gut<br />
gelaunten Trainerinnen und ein kleiner<br />
Imbiss. Insgesamt gibt es vier Trainingstage<br />
je Gruppe. Thema sind die eigene<br />
und die fremde Kultur, Vorurteile und<br />
Stereotypen, interkulturelle Kommunikation<br />
und interkulturelle Kon ikte.<br />
In den Seminaren lernt man sich Ethnien<br />
übergreifend kennen. Vorbehalte und<br />
Ängste lösen sich auf. Nach dem Training<br />
freuen sich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer auf die Begegnungen<br />
mit den anderen, den ehemals Fremden.<br />
Sie werden neugierig aufeinander,<br />
o en anderen Kulturen gegenüber,<br />
eben interkulturell geö net.<br />
INTEGRATION
14 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 15<br />
BILDUNG & SOZIALES<br />
Linkes Bild: Neubau von 2003 und Altbau der Luisenschule. Rechtes Bild: Lernzeit.<br />
Luisenschule ist nun gebundene Ganztagsschule – steigende<br />
Anmeldezahlen zeigen, dass die Richtung stimmt<br />
(mp) Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer der Luisenschule haben<br />
mehr Zeit fürs Lernen, Fördern und die Gemeinschaft: Um jeder Schülerin und jedem<br />
Schüler ein Höchstmaß an Chancen zu bieten, bietet der neu eingeführte gebundene<br />
Ganztag an der Realschule an der Paulusstraße künftigen Schülerinnen<br />
und Schülern noch mehr Zeit fürs individuelle Lernen.<br />
An drei <strong>Tag</strong>en in der Woche ndet für die<br />
Luisenschülerinnen und -schüler Unterricht<br />
von 7:50 Uhr bis 15:45 Uhr statt.<br />
In Kooperation mit der Sportjugend ist<br />
sogar eine Betreuung bis 16 Uhr auch<br />
an fünf <strong>Tag</strong>en in der Woche möglich.<br />
Alle Schülerinnen und Schüler haben<br />
die Möglichkeit, in der Mittagspause<br />
ein warmes Mittagessen für wenig<br />
Geld zu bekommen. Soziale und personale<br />
Kompetenzen werden durch<br />
das neu eingeführte Sozialtraining<br />
in den Ganztagsklassen gefördert.<br />
Mehr echte Freizeit erfolgt durch das<br />
Wegfallen von Hausaufgaben im klassischen<br />
Sinne, denn ein Großteil der<br />
Aufgaben wird in der Lernzeit unter<br />
Aufsicht und mit Hilfestellung angefertigt.<br />
Hinzu kommt mehr Abwechslung<br />
durch viele Wahl- und Projektangebote,<br />
wie z.B. Sport-AG, Schülerband,<br />
Geschichtsforscher, Tanz-AG.<br />
Inzwischen be ndet sich bereits der zweite<br />
Jahrgang im gebundenen Ganztag. Die<br />
entgegen dem allgemeinen Trend steigenden<br />
Anmeldezahlen an der Luisenschule<br />
zeugen davon, dass das Angebot<br />
unter der Leitung von Schulleiter Sven<br />
Pachur bei Eltern und Kindern gefragt ist.<br />
Neben der Zeit spielt jedoch auch die<br />
Erweiterung der Räumlichkeiten im<br />
schulischen Ganztag eine Rolle. Seit die<br />
Luisenschule mit ihren 516 Schülerinnen<br />
und Schülern eine Ganztagsschule ist,<br />
fehlen Räume für eine Schulmensa, zusätzliche<br />
Räume für Freizeit- und Förderangebote<br />
sowie Arbeitsplätze für Lehrerinnen<br />
und Lehrer. Pünktlich nach Ende<br />
der Sommerferien 2011 fuhren die Bagger<br />
vor, um das Fundament für einen 1,8<br />
Mio. € teuren Anbau an der Luisenschule<br />
vorzubereiten. Dieser soll nach den<br />
Sommerferien 2012 bezugsfertig sein.<br />
linkes Bild © Stefan Peters<br />
GPS-Empfänger für die Schatzsuche (links). Die Teilnehmer der Geocaching-AG an der Walde (rechts).<br />
Nicht Semmel und auch nicht Speck...! –<br />
Geocaching-AG mit Jugendlichen aus der Walde<br />
(mso) N 52° 00.854‘ – E 008° 33.035‘ Das sind die Koordinaten <strong>des</strong> ersten selbstgefundenen<br />
Caches <strong>des</strong> WP-Angebotes BoyZone.<br />
Unter Geocaching versteht man eine Art<br />
elektronischer Schnitzeljagd mit Hilfe eines<br />
GPS-Empfängers. Die Verstecke („Caches“<br />
genannt) werden anhand geographischer<br />
Koordinaten im Internet verö entlicht,<br />
so dass jeder darauf Zugri hat und sich<br />
auf die „Schatzsuche“ begeben kann.<br />
Und so ging es auch für die Jungs der<br />
BoysZone-AG los. Als erstes wurde<br />
das Eingeben der Koordinaten in den<br />
GPS-Empfänger geübt. Abstand <strong>des</strong><br />
„Schatzes“ von unserer Position waren<br />
demnach ca. 2 Kilometer. Und so folgten<br />
wir bei besten Wetter unserem Signal<br />
zum Ziel. Unterwegs wurden dann weitere<br />
Informationen ausgetauscht: <strong>Der</strong><br />
Name <strong>des</strong> Schatzes war mysteriös: „Nicht<br />
Speck, nicht Semmel...“. Es wurde gerätselt,<br />
was sich wohl dahinter verbergen<br />
könnte. Kurz vor dem Ziel gab es dann<br />
einen weiteren Hinweis: „Und auch nicht<br />
Germ...“ Sofort el bei einigen der Groschen:<br />
Das Versteck musste die Form<br />
eines Knödels haben! Und so suchten<br />
wir am Ziel (einem Kirchgarten) nach<br />
etwas Knödelförmigem. Da wir an dieser<br />
Stelle nicht zu viel verraten dürfen<br />
(großes Cacher-Geheimnis und so...), sei<br />
nur so viel gesagt: <strong>Der</strong> Schatz hing lange<br />
Zeit vor unseren Augen, ohne dass<br />
auch nur einer darauf gekommen wäre,<br />
dass dieses der Schatz ist. Doch schließlich<br />
gelang es uns doch noch, den Cache<br />
zu bergen und so machten wir uns<br />
müde, aber zufrieden auf den Heimweg.<br />
Natürlich nicht ohne vorher ein Foto von<br />
unseren erfolgreichen Jägern zu machen.<br />
Die Öffnungszeiten der Walde<br />
Montag 16.00 –19.30 Uhr O ener Tre<br />
... mit Kicker, Billiard, Tischtennis und<br />
vielen anderen Spielen<br />
Dienstag 16.00 –18.00 Uhr Jungengruppe<br />
Mittwoch 16.00 –19.30 Uhr O ener Tre<br />
(parallel 16.00 –18.00 Uhr Sport für Mädchen<br />
und 18.00 –19.30 Uhr Sport für Jungen)<br />
Donnerstag 16.00 –19.30 Uhr Mädchentag<br />
Freitag 16.00 –20.30 Uhr O ener Tre<br />
Freitag 20.00 – 22.00 Uhr Streetdance<br />
und Fitness für Mädchen in der Turnhalle<br />
<strong>des</strong> Helmholtzgymnasiums in Kooperation<br />
mit dem AK O ene Mädchenarbeit<br />
Samstag 16.00 –19.00 Uhr O ener Tre<br />
BILDUNG & SOZIALES
16 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 17<br />
BILDUNG & SOZIALES<br />
Das UMEZ-Kuratorium tri t sich monatlich (links). MIKRO PARTNER Service und der türkische Elternverein kooperieren im Projekt (rechts).<br />
Arbeit für und mit Menschen im <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
– Engagement mit Herz und Verstand<br />
(ks) <strong>Ostmannturmviertel</strong>, Herforder Straße<br />
76 – ein nüchtern wirken<strong>des</strong> Bürogebäude<br />
an einer vielbefahrenen Straße<br />
– dort arbeiten wir mit viel Engagement<br />
und Herzblut. Wir? – Wer sind wir? Wir,<br />
das ist ein altersgemischtes Team, das für<br />
die Firma Mikro Partner Service GmbH<br />
aus Norddeutschland tätig ist. Ziel unserer<br />
Arbeit ist es, Menschen Orientie-<br />
Erste Kurse von UMEZ –<br />
viele weitere werden folgen<br />
PC-Kurs<br />
Hilfe, was ist ein PC? Was kann, darf, soll<br />
mein Kind am PC machen und können?<br />
einmal pro Woche, ab Mitte Januar 2012<br />
Nähkurs<br />
Anfängerkurs und Einsteigerkurs für<br />
Personen mit und ohne Nähmaschine<br />
einmal pro Woche, ab Mitte Januar 2012<br />
Stadtteillounge<br />
donnerstags 14 – 16 Uhr<br />
Anmeldung unter Tel. 0521 77 02 76 92<br />
oder bielefeld@mikropartner.de. Da<br />
es nur eine begrenzte Zahl an Plätzen<br />
gibt, melde Dich jetzt an. Weitere<br />
Kurse n<strong>des</strong>t Du auf unsere Internetseite<br />
www. umez-bielefeld.de.<br />
rung zu geben, ihnen zu helfen, ihre Stärken<br />
und Kompetenzen zu entdecken, ihre<br />
freie Zeit sinnvoll zu nutzen, Arbeitsplätze<br />
zu nden. Sicherlich, das ist nicht immer<br />
einfach – doch wir tun dieses gerne und<br />
mit Erfolg. Seit September sind WIR aber<br />
auch das Projektteam UMEZ. In Kooperation<br />
mit dem Türkischen Elternverein<br />
e.V. führen wir das Projekt UMEZ durch.<br />
Was ist UMEZ? Das vom Rat der Stadt<br />
Bielefeld beschlossene „Integrierte städtebauliche<br />
Entwicklungskonzept Stadtumbau<br />
Nördlicher Innenstadtrand Bielefeld“<br />
enthält neben verschiedenen anderen<br />
Maßnahmen das Projekt „Angemessener<br />
Umgang mit erwerbsfreier Zeit“.<br />
In diesem Projekt von MIKRO PART-<br />
NER in Kooperation mit dem Türkischen<br />
Elternverein e.V. geht es um die Menschen<br />
im <strong>Ostmannturmviertel</strong>. Es geht<br />
darum, sinnvolle Alternativen zu entwickeln<br />
um einer eventuell auftretenden<br />
Perspektivlosigkeit entgegen zu wirken.<br />
Das Projekt ist für alle Menschen die im<br />
Ostamnnturmviertel wohnen, sich quali<br />
zieren und austauschen wollen. Wir<br />
bieten verschiedene Angebote an.<br />
Am besten schaust Du einmal auf unsere<br />
Internetseite www.umez-bielefeld.de<br />
Vielleicht hast Du uns auch schon gesehen?<br />
Wir waren auf dem Ostmannturmfest<br />
der Stand mit dem Glücksrad.<br />
Kannst Du Dich an uns erinnern?<br />
Was heißt das konkret für Dich? Wir<br />
bieten verschiedene kostenfreie Einzelprojekte<br />
z.B. Tanzabende für Frauen,<br />
Medienarbeit (Umgang mit PC und<br />
anderen Medien), Küche – Kochen – Gemeinschaft,<br />
die Elternakademie in Kooperation<br />
mit dem Türkischen Elternverein,<br />
Sport und vieles mehr an.<br />
Schau doch einfach mal bei uns am Donnerstag<br />
zwischen 14 und 16 Uhr vorbei.<br />
Wir bieten sicher auch etwas für Dich an.<br />
Kontakt<br />
Türkischer Elternverein e. V.<br />
MIKRO PARTNER Service GmbH<br />
Nezahat Yildirim, Kristin Sommer und<br />
Judith Kaloga<br />
Tel. 0521 77 02 76 - 92<br />
bielefeld@mikropartner.de<br />
Wirke mit – im UMEZ-Kuratorium<br />
(ks) Das Kuratorium ist eine aus 8 Personen<br />
bestehende Gruppe, die das<br />
Projektteam UMEZ unterstützt. Bewohnerinnen<br />
und Bewohner <strong>des</strong> <strong>Ostmannturmviertel</strong>s,<br />
die etwas bewegen wollen,<br />
können an diesem Rat teilnehmen. Das<br />
Kuratorium tri t sich jeden 3. Montag<br />
im Monat um 17:00 Uhr im Projektbüro<br />
UMEZ in der Herforder Straße 76.<br />
Am 17. Oktober 2011 hat sich das Kuratorium<br />
das erste Mal getro en. Nach<br />
einer Vorstellungsrunde wurden erste<br />
Ideen und mögliche Angebote diskutiert.<br />
Zukünftige Hausgemeinschaft<br />
sucht junge Familien für<br />
Wohnprojekt im Pauluscarree<br />
(mm) Östlich der Pauluskirche, mitten in<br />
der Bielefelder Innenstadt, entsteht auf<br />
einer Industriebrache ein neues Wohnquartier<br />
als Klimaschutzsiedlung. Mittendrin<br />
das Wohnprojekt der Hausgemeinschaft<br />
im Pauluscarree, das von den<br />
Mitgliedern in Eigenregie geplant wird.<br />
In der lebendigen Hausgemeinschaft<br />
sollen alle Generationen zusammenleben.<br />
Das Niedrigenergiehaus wird über<br />
24 Wohneinheiten verfügen, die zu je<br />
einem Drittel frei nanziert, ö entlich<br />
gefördert und als Eigentum verkauft werden.<br />
Viel Platz für Familien mit Kindern,<br />
Alleinerziehende, Singles und ältere<br />
Menschen, die hier in einer Atmosphäre<br />
von Toleranz und Respekt zusammenleben<br />
wollen. Wenn alles planmäßig läuft,<br />
rücken im Frühjahr 2012 die Bagger an.<br />
Infos unter: www.hgpauluscarree.de<br />
BILDUNG & SOZIALES
18 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 19<br />
BILDUNG & SOZIALES<br />
BUKO Pharma steuert seine Arbeit aus dem Welthaus heraus (links). Umstrittenes Medikament „Merital“, das nach Protesten durch BUKO<br />
Pharma vom Markt genommen wurde (Mitte). Im Stück „Lisa im Wunderland“ wird ein Arzt mit Werbegeschenken überhäuft (rechts).<br />
Vom <strong>Ostmannturmviertel</strong> aus die Welt verändern –<br />
Die Kampagne „BUKO Pharma“<br />
(cj) Ob Pillen äschchen für den Bun<strong>des</strong>tag oder Straßentheater gegen miese<br />
Pharmapraktiken – mit ihren bissigen und humorvollen Aktionen zeigt die BUKO<br />
Pharma-Kampagne seit drei Jahrzehnten Big Pharma die Stirn. Hartnäckig, kreativ und<br />
visionär streitet sie im Welthaus seit 30 Jahren für eine bessere Gesundheit weltweit.<br />
Initialzündung für die Kampagnengründung<br />
waren Berichte von Entwicklungshelferinnen<br />
und Entwicklungshelfern<br />
über unsinnige und gefährliche Arzneimittel<br />
deutscher Firmen in Asien, Afrika<br />
und Lateinamerika. 1984 ließ die Kampagne<br />
sämtliche Arzneimittel, die deutsche<br />
Hersteller in der Dritten Welt vermarkteten,<br />
von Fachleuten bewerten. Das<br />
Ergebnis war schockierend: Über zwei<br />
Drittel mussten als unbrauchbar abgewertet<br />
werden. Darunter ein großer Teil<br />
schlichtweg unwirksamer Mittel, aber<br />
auch höchst risikoreiche Präparate, zu denen<br />
es besser verträgliche Behandlungsalternativen<br />
gab. Immer wieder prangerte<br />
die Kampagne die Missstände an<br />
und erreichte, dass so manches Problem-<br />
Medikament vom Markt verschwand.<br />
Schon 1984 forderte die Kampagne ein Exportverbot<br />
für Arzneimittel, die in Deutschland<br />
nicht zugelassen sind. Als Protestaktion<br />
verschickte sie an alle Bun<strong>des</strong>tagsabgeordneten<br />
ein Fläschchen mit Aufschrift<br />
„Heilosan“ und einer bunten Süßigkeiten-<br />
mischung darin. Sechs Jahre später führte<br />
Deutschland die Exportkontrolle ein.<br />
Zu einiger Berühmtheit verhalf der britische<br />
Autor John Le Carré der kleinen<br />
Kampagne, der für seinen Roman „<strong>Der</strong><br />
ewige Gärtner“ bei BUKO Pharma recherchierte.<br />
In seinem Roman lässt er<br />
den Helden Justin Quayle ebenfalls nach<br />
Bielefeld reisen, wo dieser sich mit einer<br />
Informantin von HIPPO -alias BUKO- tri t.<br />
Die BUKO Pharma-Kampagne freut sich<br />
über Besucherinnen und Besucher aus dem<br />
<strong>Ostmannturmviertel</strong>: Sie bietet zahlreiche<br />
Broschüren, Fachbücher sowie ein kleines<br />
Archiv zu gesundheitspolitischen Themen.<br />
Spezielles Material hält sie für Apotheken,<br />
Arztpraxen und Schulen bereit.<br />
Kontakt<br />
BUKO Pharma-Kampagne<br />
August-Bebel-Str. 62<br />
info@bukopharma.de<br />
Tel. 0521 60550<br />
www.bukopharma.de<br />
Fotos: Jörg Schaaber<br />
Universal denken und handeln<br />
– Anatolien Bildung,<br />
Kultur, Sportzentrum e.V.<br />
(dda) Anatolien Bildung, Kultur, Sportzentrum<br />
e.V. hat seinen Sitz seit 2010<br />
im Umweltzentrum, August-Bebel-Str.<br />
16-18. Hikmet İnaç, der Gründer <strong>des</strong> Vereins<br />
kam 1993 als Asylbewerber aus der<br />
Türkei zunächst nach Hamburg. 1995<br />
siedelte er als anerkannter Asylbewerber<br />
nach Bielefeld über, wo er fünf Jahre<br />
später die deutsche Staatsangehörigkeit<br />
erwarb. Von 2002 bis 2008 war er Vorstandsmitglied<br />
im Internationales Begegnungszentrum<br />
Friedenshaus e.V. (IBZ).<br />
Zeitgleich gründete er den Verein AK Asyl<br />
e.V. in Bielefeld. Seit 2008 kümmert er<br />
sich um die Anatolien-Zeitung <strong>des</strong> Anatolien<br />
Bildung, Kultur, Sportzentrum e.V.<br />
<strong>Der</strong> Verein hat 42 Mitglieder, die unterschiedliche<br />
Geschlechter, Altersgruppen,<br />
Nationalitäten und ethnischer Herkunft<br />
sind. Seit der Gründung lädt der Verein<br />
fortlaufend zu kulturellen Veranstaltungen,<br />
Seminaren, Veranstaltungen<br />
mit anderen Migrantenorganisationen,<br />
gemeinsamem Frühstück (jeden ersten<br />
Sonntag im Monat im IBZ) und Demonstrationen<br />
ein. Mit seinen Aktivitäten<br />
möchte er das gegenseitige Kennenlernen<br />
und das friedliche Zusammenleben<br />
zwischen Einheimischen und Menschen<br />
mit Zuwanderungsgeschichte fördern.<br />
Die Anatolien-Zeitung („Die Stimme der<br />
Migranten“) erscheint einmal monatlich.<br />
Hikmet İnaç beabsichtigt, Menschen mit<br />
Zuwanderungsgeschichte über kulturelle,<br />
soziale und migrantenspezi schen Projekte<br />
auf der einen Seite und über politische<br />
Entwicklungen auf der anderen<br />
Seite zu informieren. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
können sich durch<br />
eigene Beiträge zudem Gehör bei den Leserinnen<br />
und Lesern der Zeitung verschaffen.<br />
Die Au age von 10 000 Exemplaren<br />
wird in ganz Ostwestfalen-Lippe verteilt.<br />
Hikmet İnaç wünscht sich, dass die Anatolien-Zeitung<br />
auch in deutscher Sprache<br />
erscheint. Dies würde Einheimischen<br />
und Menschen mit unterschiedlichem<br />
Migrationshintergrund erleichtern, an<br />
den aktuellen Informationen teilzuhaben.<br />
<strong>Der</strong>zeit fehlt ihm ein ehrenamtlicher<br />
Übersetzer bzw. eine ehrenamtliche<br />
Übersetzerin. Daher erscheint die Anatolien-Zeitung<br />
nur in türkischer Sprache.<br />
Veranstaltungen der Kita Weltweit<br />
für das <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Regelmäßiger o ener Gesprächskreis<br />
für Eltern zu den Themen Bildung/Gesundheit<br />
und Erziehung immer<br />
donnerstags 9:00 –10:30 Uhr.<br />
Teilnahme jederzeit möglich<br />
Frauensportgruppe <strong>des</strong> TSVE montags<br />
19:00 –20:15 Uhr. Schnupperstunde<br />
jederzeit möglich<br />
Kontakt<br />
Kita Weltweit<br />
Waldemarstr. 4<br />
Tel. 0521 968 88 410<br />
BILDUNG & SOZIALES
20 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 21<br />
BILDUNG & SOZIALES<br />
Sprachkurs Chinesisch (links). Die VHS in der ehemaligen Ravensberger Spinnerei (rechts).<br />
Sprachen lernen mit der Volkshochschule<br />
(bo) Wer Sprachen lernt, erfährt viel über fremde Kulturen, lernt spannende Länder<br />
und Menschen kennen. Viele Nachbarinnen und Nachbarn aus dem <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
kommen gern zu den Sprachkursen – denn das Viertel ist selbst reich an<br />
verschiedenen Kulturen. Deshalb stellt sich der Bereich Fremdsprachen der Volkshochschule<br />
diesmal in der Stadtteilzeitung Mittelpunkt vor.<br />
Die Bielefelder Volkshochschule kann<br />
ungewöhnlich viele verschiedene Sprachen<br />
anbieten. Es gibt mehr als 280<br />
Kurse in 16 Sprachen. Natürlich sind die<br />
„Klassiker“ im Programm, die viele schon<br />
aus der Schule kennen: Englisch, Französisch<br />
und Spanisch. Doch auch exotischere<br />
Sprachen kann man an der VHS<br />
lernen: Arabisch, Chinesisch, Dänisch,<br />
Griechisch, Italienisch, Japanisch, Niederländisch,<br />
Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch,<br />
Russisch, Schwedisch und Türkisch.<br />
Die Gründe, warum die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer Sprachen lernen, sind<br />
ganz unterschiedlich. Einige waren<br />
schon oft im Urlaub in den Ländern<br />
und möchten endlich ihre Gastgeber in<br />
deren Sprache begrüßen. Andere träumen<br />
davon, irgendwann in ein bestimmtes<br />
Land zu fahren und emp nden den<br />
Unterricht als Vorfreude oder Ersatz für<br />
die Reise selbst. Wieder andere haben<br />
in Bielefeld Freundschaften mit Menschen<br />
geschlossen, die aus anderen Ländern<br />
kommen. Oder sie möchten vielleicht<br />
sogar jemanden heiraten, <strong>des</strong>sen<br />
Familie eine fremde Sprache spricht.<br />
Alle Sprachen kann man an der VHS im<br />
Ravensberger Park und umliegenden<br />
Schulen von Beginn an lernen. Wenn<br />
danach je<strong>des</strong> Halbjahr eine ausreichend<br />
große Gruppe weiterlernen möchte,<br />
werden Folgekurse angeboten. Dadurch<br />
kann man so lange lernen, bis<br />
man die Sprache ießend beherrscht.<br />
Die Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch<br />
und Spanisch sind besonders<br />
beliebt. Hier gibt es neben den Abendkursen<br />
auch Angebote am Vormittag. In<br />
diesen Sprachen können sogar Konversationskurse<br />
angeboten werden, in denen<br />
man in der Gruppe jede Woche über ein<br />
anderes Thema spricht; auch für Polnisch<br />
und Russisch gibt es einen solchen Kurs.<br />
Speziell für den Beruf bietet die VHS Kurse<br />
in Englisch, Französisch und Spanisch<br />
an. Außerdem gibt es in den Ferien oft<br />
Intensivkurse. Ein neues Angebot sind ab<br />
April 2012 Wochenendkurse Französisch,<br />
Italienisch oder Spanisch für den Urlaub.<br />
© Konrad Rodehutskors<br />
Volkshochschule Bielefeld (VHS)<br />
– Weiterbildung für Alle<br />
Die Volkshochschule ist offen<br />
für Alle. Sie ermöglicht<br />
jungen und älteren Erwachsenen<br />
zu lernen und sich weiterzubilden.<br />
Unabhängig von Alter, Geschlecht und<br />
Nationalität tre en sich hier Menschen,<br />
um in Gruppen zusammen zu lernen<br />
und auch um sich kennen zu lernen.<br />
Die Volkshochschule hilft bei vielen Fragen<br />
im Alltag, im Beruf, in der Arbeitslosigkeit<br />
oder bei der Integration. Die<br />
Fragen werden in Vorträgen oder Kursen<br />
beantwortet. Man kann Nähen, Malen<br />
oder Tanzen lernen oder etwas für seine<br />
Gesundheit tun. Es gibt Sprachkurse für<br />
Deutsch und für viele andere Sprachen<br />
der Welt. Erwachsene können an der VHS<br />
auch Lesen und Schreiben lernen. Es gibt<br />
Computerkurse und viele Anregungen,<br />
wie man besser im Beruf zurechtkommt.<br />
Die Volkshochschule schlägt Brücken<br />
zwischen Menschen und Kulturen. Oft<br />
entstehen dabei Freundschaften, und<br />
das Lernen macht dann noch mehr Spaß.<br />
Die Volkshochschule berät gerne in<br />
den Bereichen „Gesellschaft und Politik“,<br />
„Kultur, Kunst und Gestalten“,<br />
„Gesundheit“, „Fremdsprachen“, „Arbeitswelt<br />
und Beruf“, „Integration/<br />
Deutsch als Fremdsprache“.<br />
Alle Sprachkurse an der VHS Bielefeld<br />
sind nach einem europaweiten System<br />
eingeteilt: dem Gemeinsamen Europäischen<br />
Referenzrahmen. Die Stufen<br />
A1 und A2 sind die Grundstufen, um in<br />
die Sprache einzusteigen und schon so<br />
viel zu lernen, dass man in der fremden<br />
Sprache die wichtigsten Informationen<br />
versteht und sich im fremden Land zurecht<br />
ndet. Die Stufen B1 und B2 sind<br />
für Fortgeschrittene. Man lernt die Grammatik<br />
vollständig und kann sich in der<br />
fremden Sprache schon selbstständig<br />
zu verschiedenen Themen unterhalten.<br />
Die höchsten Stufen sind C1 und C2.<br />
Wer diese erreicht, kann mit der Spra-<br />
che schon fast so problemlos in allen<br />
Situationen umgehen wie jemand, der<br />
mit dieser Sprache aufgewachsen ist.<br />
Damit alle den richtigen Kurs nden und<br />
sich weder langweilen noch überfordert<br />
sind, bietet die VHS eine Sprachberatung<br />
an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
fragen im persönlichen Gespräch<br />
nach Vorkenntnissen und besonderen<br />
Interessen. So können je nach Anforderung<br />
Kurse empfohlen werden, in denen<br />
zum Beispiel Grammatik wiederholt<br />
oder besonders viel gesprochen wird.<br />
Englisch, das die meisten schon in der<br />
Schule gelernt haben, kann man an der<br />
VHS in speziellen Kursen au rischen.<br />
Auf allen Stufen werden die Themen<br />
mit besonderen Lehrbüchern wiederholt,<br />
sodass die Erinnerung schnell<br />
zurückkommt, man die Grammatik<br />
richtig versteht und gleich Neues dazulernt.<br />
Doch nicht nur zum Au rischen,<br />
auch wer noch nie Englisch gelernt hat,<br />
kann damit bei der VHS beginnen.<br />
Das neue Semester beginnt am 20.<br />
Februar 2012. Nach den Weihnachtsferien<br />
kann man sich dafür anmelden.<br />
Kontakt<br />
Volkshochschule Bielefeld<br />
Ravensberger Park 1<br />
Tel. 0521 51-0<br />
www.vhs-bielefeld.de<br />
Sprachberatung: dienstags von<br />
11:00 bis 13:00 Uhr und donnerstags<br />
von 11:00 bis 18:00 Uhr sowie<br />
nach telefonischer Vereinbarung.<br />
BILDUNG & SOZIALES
22 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 23<br />
GESCHICHTE<br />
Spektakulär war der fabelhafte Stundenweltrekord<br />
<strong>des</strong> Franzosen Guignard, der<br />
1909 auf einem Göricke-Rad hinter einem<br />
Schrittmacher 101,623 km zurücklegte (Werbeplakat,<br />
Historisches Museum Bielefeld)<br />
Linkes Bild: Eingang zum Historischen Museum. Rechtes Bild: Abteilung Fahrradproduktion in der Ausstellung.<br />
Fahrradausstellung im Historischen Museum<br />
erinnert an die Göricke-Werke in der Paulusstraße<br />
(gre) Mitten in der Wohnbebauung an der Pauluskirche steht eine Figur aus Bronze,<br />
die einen (mit viel künstlerischer Freiheit gestalteten) Hochradfahrer darstellt.<br />
Sie erinnert an die Görickewerke, die über Jahrzehnte mit ihren Firmengebäuden<br />
das Viertel um den Ostmannturm geprägt haben. Heute ist davon nichts mehr zu<br />
sehen, aber die Fahrrad-Ausstellung „Rückenwind“ im Historischen Museum bietet<br />
bis 26. Februar 2012 Gelegenheit, auch manche Raritäten aus der Produktion von<br />
Göricke zu entdecken.<br />
1874 gründete August Göricke in der<br />
Hermannstraße eine Nähmaschinenhandlung,<br />
die seit den 1880er Jahren<br />
auch Fahrräder anbot. Von dort war<br />
es nur ein Schritt zur Fahrradproduktion.<br />
In der Bahnhofstraße errichtete<br />
Göricke um 1895 ein kleines Fabrikgebäude.<br />
Dort entstanden „Görickes<br />
Westfalen-Räder“, die sich rasch einen<br />
hervorragenden Ruf erwarben.<br />
Die Nachfrage<br />
stieg, aber eine<br />
Ausweitung der<br />
Produktion war<br />
am Standort<br />
Bahnhofstraße,<br />
der dicht mit<br />
Fabriken besetzt<br />
war, nicht<br />
möglich. So<br />
erwarb August<br />
Göricke im Jahr<br />
1900 ein großes<br />
Grundstück an der noch weitgehend unbebauten<br />
Paulusstraße, wo die neuen Firmengebäude<br />
entstanden. Vor dem Ersten<br />
Weltkrieg weitete die Firma ihre Produktion<br />
auf Motorräder und Milchzentrifugen<br />
aus. 1913 verließen ca. 25 000 Fahrräder<br />
und 12 000 Zentrifugen das Werk.<br />
Im Ersten Weltkrieg lieferte Göricke Militärräder,<br />
stellte aber auch Rüstungsgüter<br />
her. Nach Kriegsende durchlebte die<br />
Firma in den 1920er Jahren unter den<br />
Söhnen August Görickes ihren Tiefpunkt,<br />
der 1929 im Konkurs endete. Ein niederländischer<br />
Investor kaufte die Firma, der<br />
Betrieb lief in kleinerem Maßstab weiter.<br />
1935 erwarb Erich Nippel das Unternehmen<br />
und brachte es zu einem neuen<br />
Aufschwung, der im Zweiten Weltkrieg<br />
wiederum durch Rüstungsproduktion<br />
und die teilweise Zerstörung der Fabrik<br />
unterbrochen wurde. Erst 1949 war der<br />
Wiederaufbau abgeschlossen. Göricke<br />
konnte in diesem Jahr das zwei-<br />
Linkes Bild: Hochräder und frühe Niederräder in der Ausstellung. Rechtes Bild: Abteilung Radsport in der Ausstellung, Schrittmachermotorrad<br />
und Steherrad.<br />
millionste Fahrrad absetzen und stieg erneut<br />
in den Motorradbau ein. Ende der<br />
1950er Jahre zeichnete sich jedoch das<br />
Ende <strong>des</strong> Fahrradbooms bereits ab. Die<br />
Firmenleitung versuchte, mit Textilmaschinen<br />
und einer Kunststo abteilung<br />
neue Geschäftsfelder zu erobern. Mitte<br />
der 1960er Jahre übernahm der Fahrradfabrikant<br />
Richard Schminke die kriselnde<br />
Firma, verlagerte aber die Produktion<br />
und weitere Bereiche Zug um Zug in seine<br />
Firmenzentrale nach Löhne. Seit 1975<br />
ver elen die Fabrikbäude an der Paulusstraße<br />
langsam, bis die BGW das Gelände<br />
erwarb und 1985 den Abbruch verfügte,<br />
um dort Wohnhäuser zu errichten.<br />
In der Ausstellung „Rückenwind. Vom<br />
Hochrad zum E-Bike“ (2. Oktober 2011<br />
– 26. Februar 2012) be nden sich Fahrräder,<br />
Plakate, Kataloge und Werbegeschenke<br />
der Firma Göricke. Anlass für die<br />
Ausstellung ist der Beginn der Fahrradproduktion<br />
in Bielefeld vor 125 Jahren bei<br />
Dürkopp. Die Stadt stieg rasch zu einem<br />
der wichtigsten Zentren der Fahrrad- und<br />
Fahrradteileherstellung in Deutschland auf.<br />
Den Kern der Ausstellung macht eine<br />
Präsentation aus, die die Entwicklung <strong>des</strong><br />
Fahrra<strong>des</strong> von 1886 bis zur Gegenwart<br />
mit seltenen Sammlerstücken veranschaulicht.<br />
Im Laufe von 125 Jahren hat<br />
es nicht nur sein Äußeres in unzähligen<br />
Varianten verändert, auch sein Stellenwert<br />
in der Gesellschaft erlebte Höhen<br />
und Tiefen. Es war luxuriöser Zeitvertreib<br />
und Emanzipationsvehikel der Frauen,<br />
Sportmaschine und Massenverkehrsmittel,<br />
erster<br />
fahrbarer Untersatz<br />
für Kinder<br />
und Überlebensmittel<br />
in Kriegs- und<br />
Notzeiten. Diese<br />
und andere<br />
Themen behandelt<br />
die Ausstellung<br />
mit weiteren interessanten Exponaten<br />
und macht deutlich, wie sehr<br />
das Fahrrad in den Alltag und die Lebensbedingungen<br />
seiner Nutzerinnen<br />
und Nutzer verwoben war und ist.<br />
Briefkopf der Göricke-Werke mit den (übertrieben<br />
großen) Firmengebäuden, ca. 1925.<br />
(Historisches Museum Bielefeld)<br />
Kontakt<br />
Rückenwind. Vom Hochrad zum E-Bike<br />
2. Oktober 2011 – 26. Februar 2012<br />
Historisches Museum Bielefeld<br />
Ravensberger Park 2<br />
33607 Bielefeld<br />
Tel. 0521 51-36 35<br />
www.historisches-museum-bielefeld.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mi – Fr 10 –17 Uhr<br />
Sa – So 11 –18 Uhr<br />
Mo/Di geschlossen<br />
GESCHICHTE
24 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 25<br />
REZEPT<br />
Das Kataif-Rezept wurde vom Islamischen Zentrums Bielefeld ausgearbeitet.<br />
Kataif – gefüllte Hefepfannkuchen aus dem Orient<br />
Zutaten<br />
1 Tasse Maismehl<br />
2 Tassen Mehl<br />
1 TL Trockenhefe<br />
2 TL Backpulver<br />
½ TL Salz<br />
2 – 3 Tassen Wasser (nicht zu kalt)<br />
Pistazien (o.ä.) für die Füllung<br />
Sirup oder üssiger Honig<br />
Zubereitung<br />
Etwas warmes Wasser mit etwas Zucker,<br />
dem Backpulver und der Hefe anrühren,<br />
kurz ruhen lassen. Das Maismehl und<br />
Mehl langsam dazugeben und mit dem<br />
Wasser verrühren, bis sich eine cremige<br />
Konsistenz ergibt (wie für Wa eln). Alles<br />
in einer Schale zugedeckt 1 bis 1,5 Stunden<br />
warm stellen und „gehen“ lassen.<br />
Eine Bratpfanne leicht einfetten, heiß<br />
machen und dann auf mittlere Hitze<br />
stellen. Mit einer Kelle je nach Pfannengröße<br />
etwa drei kreisrunde (etwa Untertassen<br />
große) Küchlein braten. Wichtig:<br />
Sobald die Unterseite bräunlich und<br />
fest ist, die Kuchen rausnehmen – nicht<br />
wenden, sie müssen auf der Oberseite<br />
noch feucht sein. Solange sie noch<br />
warm sind nebeneinander legen, abgekühlt<br />
können sie auch gestapelt werden.<br />
Nun kommt die Füllung. Dies sind normalerweise<br />
gehackte Pistazien (oder Nüs-<br />
se) können aber auch z.B. Rosinen sein.<br />
Die Füllung mittig auf die feuchte Seite<br />
der Küchlein legen, den Pfannkuchen auf<br />
die Hälfte zusammenklappen und die<br />
Ränder mit den Fingern zusammendrücken.<br />
Kurz von beiden Seiten anbraten,<br />
damit sie geschlossen bleiben. Rausnehmen<br />
und auf die warmen Küchlein Sirup,<br />
üssigen Honig oder Ähnliches träufeln.<br />
Man kann die Füllung variieren und Kataif<br />
auch mit Frischkäse oder einer beliebigen,<br />
herzhaften Füllung zubereiten.<br />
Tamilischer Bildungsverein startet<br />
im Umweltzentrum durch<br />
(jr) <strong>Der</strong> tamilische Bildungsverein e.V.<br />
hat Mitte Juli 2011 im Umweltzentrum<br />
seine Aktivitäten mit vielfältigem Angebot<br />
aufgenommen. In den Räumlichkeiten<br />
neben der Walde bietet der<br />
Verein vor allem Unterricht in tamilischer<br />
Kultur aber auch am Computer<br />
und in Englisch an. Die tamilische<br />
Schule für die Kinder ndet zur Zeit immer<br />
Samstags statt, während ein Englischkurs<br />
Dienstags angeboten wird.<br />
Zielgruppe sind natürlich die hier ansässigen<br />
tamilischen Kinder aller Altersgruppen.<br />
Aber es gibt auch private<br />
Feierlichkeiten, zu denen die Tamilen<br />
uns, die Mitarbeitenden im Umweltzentrum,<br />
immer wieder herzlich einladen.<br />
© Holger Kuhn<br />
Putzen ohne die Umwelt zu<br />
verschmutzen: Hausputz<br />
und Umweltschutz<br />
(rtw) Wasch- und Reinigungsmittel<br />
belasten das Abwasser mit Chemikalien.<br />
Einige Inhaltssto e sind allergieauslösend<br />
und gefährlich für die Gesundheit.<br />
Trotzdem werden Putzmittel oft in (zu)<br />
großen Mengen eingesetzt. Das schadet<br />
der Umwelt, kostet unnötig Geld und ist<br />
für das hygienische Saubermachen gar<br />
nicht erforderlich.<br />
Vorbeugen<br />
Entfernen Sie Schmutz sofort, dann lässt<br />
er sich ohne viel Aufwand beseitigen.<br />
Meist genügt ein feuchtes Tuch. Trocknen<br />
Sie nach dem Duschen oder Baden die<br />
Fliesen, Türen und Armaturen mit einem<br />
Abzieher oder einem Tuch. Das beugt<br />
Kalk ecken vor. Ein Sieb in jedem Ab-<br />
uss verhindert Verstopfungen. Nutzen<br />
Sie die Reinigungsmittel sehr sparsam!<br />
Verwenden Sie wenige Mittel<br />
Auf Spezialreiniger (z.B. Bad-, Toiletten-,<br />
Topf- oder Kraftreiniger) können<br />
Sie ganz verzichten. In der Regel reichen<br />
ein Spülmittel, ein Essigreiniger<br />
oder Zitronenreiniger, Scheuerpulver<br />
oder Scheuermilch. Beim Kalkentfernen<br />
helfen Allzweckreiniger und Essig.<br />
Umweltberatung <strong>Ostmannturmviertel</strong><br />
Zu diesem und vielen weiteren Themen<br />
bekommen Sie in der Umweltberatung<br />
Auskunft. Sie erreichen die<br />
Umweltberaterin Regine Thamm-<br />
Wind Mittwochs 9-13 Uhr im Umweltzentrum<br />
oder telefonisch unter 0521<br />
17 90 82. Viele weitere Informationen<br />
im Netz unter www.infonetz-owl.de<br />
© fredredhat - Fotolia.com<br />
Gebrauchen Sie keine als ätzend oder<br />
reizend gekennzeichneten Mittel<br />
Den entsprechenden Hinweis nden<br />
Sie als orangefarbenes Gefahrensymbol<br />
auf der Rückseite.<br />
Desinfektionsmittel<br />
Desinfektionsmittel sind zur normalen<br />
Reinigung in Küche, Bad und WC<br />
nicht notwendig, ebenso antibakterielle<br />
Reinigungsmittel. Ihre Wohnung<br />
ist kein Operationssaal.<br />
InfoNetz Umweltschutz nun auch<br />
in türkischer Sprache<br />
(rtw) Das InfoNetz wirbt für eine umweltbewußte<br />
und nachhaltige Lebensweise.<br />
Über 100 Themen zu Umwelt,<br />
Gesundheit und Nachhaltigkeit bieten<br />
den Nutzerinnen und Nutzern vielfältigste<br />
Informationen. Von A wie Abfall bis<br />
Z wie zugereiste Tiere reichen die Themen.<br />
Die Internetseite www.infonetzowl.de<br />
ist eine gut sortierte Informationsquelle<br />
für Fragen aus den Bereichen<br />
Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit.<br />
Folgende Themen sind nun auch in<br />
türkischer Sprache nachzulesen:<br />
Allergien<br />
Energetische Gebäu<strong>des</strong>anierung<br />
Gütesiegel für Lebensmittel<br />
Schadsto e in Innenräumen<br />
Sprit sparen beim Autofahren<br />
Stromspar-Tipps<br />
Trinkwasser<br />
Zusatzsto e in Lebensmitteln<br />
UMWELTTIPP
26 Mittelpunkt 04 / 2011 04 / 2011 Mittelpunkt 27<br />
VEREIN<br />
Samstag gegen Mittag, ich hab einen<br />
Termin mit Herrn Holdack vom Westfälischen<br />
Localbahn e.V. <strong>Der</strong> Standort ist<br />
der stillgelegte Containerbahnhof an der<br />
Wilhelm-Bertelsmann-Straße, nur er ist<br />
ein wenig versteckt und zwar hinter dem<br />
Gelände einer großen Spedition. Gefunden<br />
hab ich es dann doch nach einiger<br />
Zeit und Herr Holdack emp ng mich zunächst<br />
mal mit einem Ka ee im Vereinheim.<br />
Er hat sich sehr gefreut, dass wir<br />
seinen Verein einmal in unserer Stadtteilzeitung<br />
vorstellen wollen. Schließlich<br />
gibt es wohl auch hier im Viertel einige<br />
Eisenbahnliebhaber, die vielleicht<br />
ehrenamtlich mitarbeiten möchten,<br />
und der Verein sucht ständig neue aktive<br />
wie auch passive Interessenten.<br />
Zwölf nicht unbedingt beru ich mit der<br />
Bahn verbundene Freunde alter Waggons<br />
und Lokomotiven möbeln in ihrer<br />
Freizeit mit viel Enthusiasmus diese<br />
alten Schätzchen wieder auf und machen<br />
sie fahrbereit. Zwei dieser historischen<br />
Fahrzeuge stehen hier auf dem<br />
Gelände <strong>des</strong> Vereins. Die Diesellok „GEE<br />
Die restaurierte Diesellok V2 (rechts und links).<br />
Westfälische Localbahn e.V. – alte Eisenbahnromantik<br />
(jr) <strong>Der</strong> „Westfälische Localbahn e.V.“ mit Sitz am stillgelegten Containerbahnhof<br />
fördert den historischen Bahnverkehr speziell in OWL. Dazu beschäftigt er sich<br />
auch mit der Restaurierung ausgedienter Schienenfahrzeuge wie Dieselloks und<br />
Triebwagen für Normalspur, die irgendwo im Bun<strong>des</strong>gebiet gefunden und angekauft<br />
werden.<br />
4“ von Deutz sieht schon recht manierlich<br />
aus und fährt auch wieder, davon<br />
konnte ich mich persönlich überzeugen.<br />
Das zweite Fahrzeug, an dem noch<br />
viel zu tun ist, ist ein Rangiertraktor der<br />
Firma Jung. Weitere Fahrzeuge, wie zum<br />
Beispiel ein Triebwagen, stehen noch in<br />
Kaunitz und Neustrehlitz. Die vor dem<br />
Vereinsheim liegenden Gleisanlagen<br />
p egen die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins natürlich<br />
mit, damit sie nicht verrosten.<br />
Es existiert auch noch eine Jugendgruppe,<br />
die mit Begeisterung an alten Schienenfahrzeugen<br />
bastelt, schraubt und<br />
schweißt. Dabei unterstützen die älteren<br />
Mitglieder <strong>des</strong> Vereins die Jugendlichen<br />
mit Rat und Tat. So vermitteln<br />
sie dem Nachwuchs Werte und Erfahrungen,<br />
das Arbeiten mit alter Technik.<br />
Wenn dann ein in Eigenregie aufgearbeitetes<br />
Fahrzeug betriebsbereit<br />
ist, dann haben die Jugendlichen die<br />
Herausforderung gemeistert und können<br />
stolz sein. Momentan wird das Angebot<br />
auch mit der Planung und dem<br />
Aufbau einer Modellbahn erweitert.<br />
Rangiertraktor (links). Im Vereinsheim (rechts).<br />
<strong>Der</strong> Verein, der sich der Förderung auch<br />
<strong>des</strong> touristischen Bahnverkehrs vor allem<br />
in Ostwestfalen verschrieben hat, versucht,<br />
nicht nur den Erhalt von historisch<br />
interessanten Eisenbahnmaterialien,<br />
wie Fahrzeugen, Gebäuden und Gleisanlagen<br />
in betriebsfähigem Zustand<br />
zu fördern, er bietet auch Kontakte für<br />
Fahrten zu Museumszwecken an. Außerdem<br />
arbeiten die Mitglieder <strong>des</strong> Vereins<br />
an einem Konzept, wie der stillgelegte<br />
Containerbahnhof wieder zum Leben<br />
erweckt werden kann. Zu diesem Zweck<br />
besuchten Vereinsmitglieder das Containerterminal<br />
in Dortmund, um sich<br />
umfassend zu informieren. Seit 2002<br />
wird die mit viel Geld errichtete Anlage<br />
in Bielefeld nicht mehr genutzt.<br />
Gegründet 2006 in Gütersloh hat sich der<br />
Verein 2008 hier in Bielefeld ein neues<br />
Heim für Mitglieder und für Besucherinnen<br />
und Besucher gescha en. Das<br />
Gebäude und das umliegende Gelände<br />
haben sie von der Bahn erhalten. Hier<br />
können Mitglieder, egal ob Frau oder<br />
Mann, ob Mädchen oder Junge, Erfahrungen<br />
austauschen, gemeinsam mit<br />
anderen an den Fahrzeugen arbeiten,<br />
oder sich zu geselligen Anlässen tre en.<br />
Das Vereinsheim bietet neben sozialen<br />
Einrichtungen, wie Aufenthaltsraum,<br />
Umkleideraum, Küche und Toilette/Dusche,<br />
sogar einen Schlafraum, falls es mal<br />
wieder später als geplant geworden ist.<br />
In der Regel tre en sich die Eisenbahnfreunde<br />
Samstags gegen 10 Uhr, aber<br />
auch an den übrigen <strong>Tag</strong>en kann man<br />
dort zu unterschiedlichen Zeiten jemanden<br />
antre en. Und wer sich vorher<br />
noch ein wenig informieren will,<br />
kann das auf der Internet-Adresse<br />
www.westloc.de gerne tun, hier bekommt<br />
man auch Antworten zu Fragen<br />
der Mitgliedschaft oder eventuellen<br />
Unterstützung durch Spenden.<br />
Intensiv-Sprachkurse als Bildungsurlaub<br />
2. - 6. Januar 2012<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Sprachangeboten der Volkshochschule<br />
nden Sie auf<br />
Seite 20-21. Entgelt: 145 € (ermäßigt: 73 €)<br />
4050B8 Englisch A1<br />
1. Semester (ohne Vorkenntnisse)<br />
4051B8 Englisch Au rischung A1-A2<br />
1. Semester<br />
4402B8 Französisch A1, 2. Semester<br />
(mit sehr geringen Vorkenntnissen)<br />
4508B8 Italienisch A1<br />
1. Semester (ohne Vorkenntnisse)<br />
4705B8 Spanisch A1<br />
1. Semester (ohne Vorkenntnisse)<br />
4706B8 Spanisch A1, 2. Semester<br />
(mit sehr geringen Vorkenntnissen)<br />
4707B8 Spanisch A1, 3. Semester<br />
(mit geringen Vorkenntnissen)<br />
VEREIN
28<br />
BILDUNG & SOZIALES<br />
Sprachenlernen an der VHS:<br />
Kostenlose Schnupperangebote in<br />
der Woche 6. – 12. Februar 2012<br />
Chinesisch A1<br />
(ohne Vorkenntnisse)<br />
Dänisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Englisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Englisch A1-A2 Au rischung<br />
Englisch B1 Easy Conversation<br />
Englisch B2 Conversation Skills<br />
Französisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Italienisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Neugriechisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Niederländisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Norwegisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Polnisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Portugiesisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Russisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Schwedisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Spanisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Türkisch A1 (ohne Vorkenntnisse)<br />
Die genauen Termine erfahren Sie<br />
ab 10. Januar 2012 in der VHS oder<br />
unter www.vhs-bielefeld.de.<br />
Eine Sprachberatung ndet dienstags<br />
von 11:00 bis 13:00 Uhr und<br />
donnerstags von 11:00 bis 18:00<br />
Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung<br />
statt (Tel. 0521 51-0)<br />
Mittelpunkt 04/ 2011<br />
© Foto-AG der Abendrealschule<br />
Kesselbrink und Telekom-Hochhaus zur Weihnachtszeit.<br />
Workshop zum Umgang mit<br />
Stammtischparolen – Die DRK<br />
Integrationsagentur lädt ein<br />
(gk) Wer hat sich nicht schon mal darüber<br />
geärgert. Diese hartnäckigen Sprüche,<br />
die große Probleme in einen Satz<br />
packen und die vorgebliche Lösung<br />
gleich dazu. Stammtischparolen gibt es<br />
zu vielen Themen: Arbeitslosigkeit, Ausländer,<br />
Euro, Europa (welches in dem<br />
Zusammenhang gerne Brüssel genannt<br />
wird), Recht, Gesetz, Gewalt, Frauen, Jugendlichen,<br />
Sicherheit und vieles anderes<br />
mehr. Selbst wenn die einzelnen<br />
Sprüche einen gar nicht selber betre en,<br />
möchte man sie wegen ihrer Vereinfachung<br />
und Abwertung oft nicht gelten<br />
lassen. Leider ist es für Stammtischparolen<br />
kennzeichnend, dass sie einen<br />
zunächst sprachlos machen. Komplexe<br />
Sachverhalte werden komprimiert, passende<br />
Antworten brauchen Zeit und<br />
fallen einem immer erst zu spät ein.<br />
In dem Workshop vom 3. bis 4. Dezember<br />
2011 werden wir t für den<br />
Umgang mit Stammtischparolen. Wir<br />
untersuchen, wie sie aufgebaut sind<br />
und funktionieren. Wir entwickeln Antwortmöglichkeiten<br />
und üben sie ein.<br />
Dann können wir für uns und andere<br />
gegen Abwertungen eintreten. Nähere<br />
Infos über die DRK Integrationsagentur,<br />
Gisela Kohlhage, 0521 529 98 16<br />
oder kohlhage@drk-bielefeld.de.