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PROGRAMMHEFT RZ 22.7. - TSV Bayer Leverkusen Leichtathletik

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10. <strong>Bayer</strong>-Meeting<br />

<strong>Leichtathletik</strong> live<br />

Mit <strong>Bayer</strong>-Olympia-Magazin<br />

Sonntag, 1. August 2004<br />

Beginn: 15.00 Uhr<br />

Manforter Stadion<br />

Karten: 0214 -8 76 04 38<br />

Nähere Informationen unter:<br />

www.sport.bayer.de<br />

Tag des <strong>Bayer</strong>-04-Sports<br />

MAGAZIN<br />

● Familienfest mit Kinderprogramm<br />

● Showvorführungen der Abteilungen<br />

● Autogrammstunden<br />

● Ausstellung zur Vereinsgeschichte<br />

Beginn: 10.00 Uhr, Eintritt frei!


Inhalt<br />

Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

<strong>Bayer</strong>-Meeting-Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Mach’s noch einmal, Alexander!<br />

10. <strong>Bayer</strong>-Meeting: Alexander Kosenkow führt die Riege der Sprinter an –<br />

Charles Friedek muss seinen Gesundheitsnachweis erbringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Zwölfmal Freude und einmal bittere Tränen<br />

Das NOK nominiert zwölf <strong>TSV</strong>-<strong>Bayer</strong>-04-Leichtathleten für die Olympischen Spiele,<br />

verwehrt Sonja Oberem aber den Olympiastart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Zwei <strong>Bayer</strong>-Doppelsiege im Eintracht-Stadion<br />

Fünf goldene, drei silberne und sieben bronzene Medaillen gehen bei den<br />

Deutschen Meisterschaften nach <strong>Leverkusen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Ergebnisse DM 2004 in Braunschweig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

„Tattoo“-wiert und motiviert zu fünf Titeln<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Nachwuchs holt bei den Deutschen Jugendmeisterschaften zehn Medaillen . . . . . . . . . 23<br />

Jugendliche Mittelstreckler begeistern<br />

Goldläufe über 3 x 800 und 3 x 1.000 Meter bei den Jugend-Staffelmeisterschaften . . . . . . . . . . . . . 27<br />

In Bronze schreibt Kamil Bethke seine Erfolgsgeschichte fort<br />

<strong>Bayer</strong>-Starter bei der U20-WM erreichten einen dritten, einen vierten und einen elften Platz . . . . . . .29<br />

<strong>Bayer</strong>-Meeting als willkommener Formtest vor den Paralympics<br />

Weltklasse im Manforter Stadion zu Gast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Überraschungsbesuch beim <strong>Bayer</strong>-Konzernchef . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Stimmungsvoller Festakt zum 100-jährigen Bestehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Impressum<br />

<strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leichtathletik</strong>-Magazin<br />

Herausgeber:<br />

<strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong><br />

Abteilung <strong>Leichtathletik</strong><br />

Kalkstraße 46<br />

51377 <strong>Leverkusen</strong><br />

Tel.: 02 14/8 76 04-21<br />

Fax: 02 14/8 76 04-29<br />

E-Mail: leichtathletik@tsvbayer04.de<br />

Internet: www.tsvbayer04.de/leichtathletik.htm<br />

www.sport.bayer.de<br />

Redaktion:<br />

Dirk Gantenberg, Jörg Frischmann,<br />

Christian Klaue, Frank-Michael Rall,<br />

<strong>Bayer</strong> AG COM-CB Sponsoring<br />

Fotos:<br />

<strong>Bayer</strong> AG, Gladys Chai von der Laage,<br />

Dirk Gantenberg ,Iris Hensel, Christian Klaue,<br />

KS-Verlag, Markus Müller, Michael Rennertz,<br />

Willi Zeimer<br />

Konzeption:<br />

<strong>Bayer</strong> AG, COM-CB Sponsoring<br />

Gestaltung:<br />

Lüttgen · Agentur für Kommunikation,<br />

<strong>Leverkusen</strong><br />

Druck:<br />

Druckhaus Koopmann, <strong>Leverkusen</strong>


Liebe Freunde und Fans der<br />

<strong>Leichtathletik</strong>,<br />

sind Sie auch so gespannt auf die<br />

Olympischen Spiele? In knapp<br />

drei Wochen beginnen die <strong>Leichtathletik</strong>-Wettbewerbe<br />

in Athen und<br />

12 Athleten unserer Abteilung<br />

werden dabei sein. Doch bevor sie<br />

ihre Reise antreten, absolvieren<br />

die meisten von ihnen ihren letzten<br />

Test beim 10. <strong>Bayer</strong>-Meeting<br />

hier in <strong>Leverkusen</strong>, zu dem ich<br />

Sie an dieser Stelle herzlich willkommen<br />

heiße. Ich freue mich,<br />

dass es mit Hilfe der zahlreichen<br />

großen und kleinen Sponsoren<br />

gelungen ist, auch im Jahr des<br />

100-jährigen Vereinsbestehens<br />

wieder ein hochkarätiges Meeting<br />

auf die Beine zu stellen. Dabei<br />

werden unsere Olympiastarter<br />

von nationalen und internationalen<br />

Stars herausgefordert. Die hier<br />

erzielten Leistungen sind ein<br />

deutlicher Fingerzeig in Richtung<br />

Athen. Wer sich stark präsentiert,<br />

mit dem ist auch bei Olympia zu<br />

rechnen.<br />

Sechs Gold-, sechs Silber- und<br />

zehn Bronzemedaillen haben<br />

<strong>Leverkusen</strong>er <strong>Bayer</strong>-Leichtathleten<br />

schon bei Olympischen Spielen<br />

gewonnen. Zehnkämpfer Willi<br />

Holdorf war 1964 in Tokio der<br />

erste Olympiasieger des Vereins.<br />

Es folgte 1972 als Doppel-<br />

Olympiasiegerin Heide Rosendahl.<br />

1984 sorgte Ulrike Meyfarth in<br />

Los Angeles für eine weitere<br />

Sternstunde, bevor 1992 in<br />

Barcelona Heike Henkel und<br />

Dieter Baumann innerhalb von<br />

nur wenigen Minuten gleich zwei<br />

Olympiasiege nach <strong>Leverkusen</strong><br />

holten.<br />

Die besten Aussichten, 2004 eine<br />

olympische Medaille zu gewinnen,<br />

haben Dreispringer Charles<br />

Friedek, Hochspringerin Daniela<br />

Rath, Speerwerferin Steffi Nerius,<br />

Staffelläuferin Anke Feller und<br />

unsere beiden Stabhochspringer<br />

Danny Ecker und Lars Börgeling.<br />

Aber auch Hammerwerfer<br />

Karsten Kobs, 800-Meter-<br />

Läuferin Claudia Gesell und<br />

Hochspringer Roman Fricke ist<br />

vielleicht eine Überraschung zuzutrauen.<br />

Auf den Seiten 13 bis<br />

15 wird die Situation der <strong>Leverkusen</strong>er<br />

Athleten noch einmal<br />

detailliert beschrieben. Informationen<br />

über alle Olympia-Starter<br />

der 29 <strong>Bayer</strong>-Sportvereine finden<br />

Sie auch in der Heftbeilage<br />

„Athen-Spirit“.<br />

Ein Olympiajahr ist natürlich<br />

immer etwas Besonderes. Doch<br />

das Jahr 2004 steht noch für<br />

eine weitere Besonderheit: Unser<br />

5<br />

Verein wird 100! Diesen Geburtstag<br />

möchten wir mit Ihnen<br />

gemeinsam feiern. Deshalb ist<br />

das <strong>Bayer</strong>-Meeting in einen Tag<br />

des <strong>Bayer</strong>-04-Sports eingebettet.<br />

Die 14 Abteilungen unseres<br />

Vereins präsentieren sich in ihrer<br />

ganzen Vielfalt. Los geht’s schon<br />

um 10 Uhr. Das Ende ist offen.<br />

Bei der Geburtstagsfeier und<br />

unserem <strong>Bayer</strong>-Meeting wünsche<br />

ich Ihnen gute Unterhaltung und<br />

hoffe zudem, Sie halten unseren<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Olympia-Startern<br />

kräftig die Daumen.<br />

Mit sportlichen Grüßen<br />

Joachim Strauss<br />

Abteilungsleiter <strong>Leichtathletik</strong>


RAMADA HOTEL<br />

LEVERKUSEN / KÖLN<br />

• 200 Komfortzimmer<br />

• 100 Parkplätze stehen zur Verfügung<br />

• Forum Kultur- & Kongresszentrum nebenan<br />

• freie Benutzung von Schwimmbad und Sauna<br />

• internationales Restaurant und Bar<br />

• Zimmer ab 66 €<br />

Am Büchelter Hof 11<br />

51373 <strong>Leverkusen</strong><br />

Telefon: (0214) 3 83-0 EVERYTHING EXCEPT EXCESS<br />

<strong>Bayer</strong>-Meeting-Organisation<br />

Veranstalter:<br />

<strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

Abteilung <strong>Leichtathletik</strong><br />

Vorstand:<br />

Joachim Strauss (Abteilungsleiter),<br />

Heide Ecker-Rosendahl (Stellv.),<br />

Peter Belger (Techn. Referent),<br />

Günther Cordier (Sportwart),<br />

Ilse Lichtenhagen (Jugendwartin),<br />

Dagmar Galler (Altersklassen-<br />

Sportwartin), Harald Quandt<br />

(Kampfrichter-Obmann)<br />

Geschäftsführer:<br />

Paul Heinz Wellmann<br />

Meetingdirektor:<br />

Marc Osenberg<br />

Organisationsteam:<br />

Athletenverpflichtung:<br />

Marc Osenberg<br />

Organisationsbüro:<br />

Karin Hortien, Barbara Platzer,<br />

Susanne Weber, Christian Klaue<br />

Finanzen:<br />

Frank Neuenhausen<br />

Technik:<br />

Reinhard Scheck,<br />

Wilhelm Feierabend,<br />

Karl-Heinz Düe<br />

Presse:<br />

Frank-Michael Rall, Christian Klaue<br />

Fahrdienst:<br />

Marco Lanzenrath (Ltg.)<br />

Ordnungspersonal:<br />

BaySecur, <strong>Leverkusen</strong><br />

Leiter Verpflegungsservice:<br />

Peter Hortien<br />

Kuchenverkauf:<br />

Familie Lichtenhagen mit den<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Jugendlichen<br />

Hotel:<br />

Barbara Platzer<br />

Sponsorenbetreuung:<br />

Marc Osenberg, Karin Hortien<br />

Siegerehrung:<br />

Karin Hortien<br />

Aufbau:<br />

Platzaufbau:<br />

Wolfgang Franz, Peter Lützenkirchen,<br />

Smail Hodzic, Carsten Friedrichs,<br />

Guido Backhoff, Mathias Belka,<br />

Michael Trocha<br />

Wettkampforganisation:<br />

Stellplatz:<br />

Günter Kuxdorf, Willi Schmitz<br />

Läuferdienst:<br />

Erik Schneider und Lars Knut mit<br />

ihren Schüler-Trainingsgruppen<br />

sowie <strong>Leverkusen</strong>er Athleten aus dem<br />

Jugend-Bereich<br />

Kampfgericht:<br />

Harald Quandt (Ltg.)<br />

7<br />

Mitarbeiter:<br />

Marc Klages, Peter Königshofen, Marco<br />

Kränke, Herbert Klein, Ursula Nestler,<br />

Manfred Scharrenbroich, Horst Brune,<br />

Karl-Heinz Brassel, Volker Gall,<br />

Karl-Heinz Müller, Gerd Meyer, Torsten<br />

Müller, Uwe Frank, Svenja Müller, Ruth<br />

Lantermann, Klaus Haas, Marcel Quandt,<br />

Werner Lantermann, Gabi Strauß, Helma<br />

Königshofen, Lothar Wobst, Mechthild<br />

Wobst, Peter Roschy, Isabell Polenz,<br />

Roswitha Schweden, Klaus Köhler,<br />

Kerstin Johne, Michael Schütz, Annelore<br />

Schütz, Antina Wallraff, Dagmar Galler,<br />

Ruth Quandt, Jutta Caspari, Ernst<br />

Caspari, Domenique Caspari, Harald<br />

Senft, Nicole Miehl und Erika Obenhaus<br />

Sonstige:<br />

Sportarzt:<br />

Dr. Jens Enneper, Dr. Jürgen Ramacher<br />

Fuhrpark:<br />

Peugeot Rheinland GmbH<br />

Hotel:<br />

Ramada Hotel <strong>Leverkusen</strong>/Köln,<br />

Lindner Hotel BayArena<br />

Ergebnisdienst/Zeitmessung:<br />

SIFI-Timing<br />

Weitenmessung:<br />

Rolf Eger<br />

Stadionsprecher:<br />

Ralf Scholt, Bert Hörhold<br />

Kopiertechnik:<br />

Lanier<br />

Athletengetränke:<br />

Hubertus Apotheke Beenen


Mach’s noch einmal, Alexander!<br />

10. <strong>Bayer</strong>-Meeting: Alexander Kosenkow führt die Riege der Sprinter an –<br />

Charles Friedek muss seinen Gesundheitsnachweis erbringen<br />

Ingo Schultz ragt nicht nur durch<br />

seine Größe heraus. 2,01 Meter<br />

misst der Mann von der TSG<br />

Bergedorf. Herausragend sind auch<br />

seine Erfolge. 2001 war er 400-<br />

Meter-Vize-Weltmeister, 2002 auf der<br />

gleichen Strecke Europameister. Bei<br />

den Olympischen Spielen in Athen<br />

möchte der 29-Jährige an diese<br />

Leistungen anknüpfen und testet<br />

sich dafür beim 10. <strong>Bayer</strong>-Meeting<br />

über 200 Meter. Auf dieser Strecke<br />

ist er einer der Top-Starter und steht<br />

unter anderem dem Wattenscheider<br />

Alexander Kosenkow gegenüber.<br />

Dieser wagt einen Doppelstart und<br />

ist der Top-Mann über die 100 Meter.<br />

2003 lief er beim 9. <strong>Bayer</strong>-Meeting<br />

10,14 Sekunden und sorgte damit für<br />

das Highlight der Veranstaltung.<br />

Mach’s doch bitte noch einmal,<br />

Alexander!<br />

Ingo Schultz Alexander Kosenkow Ralf Bartels<br />

9<br />

Ein erstklassiges Feld werden die<br />

Zuschauer im Kugelstoßen erleben.<br />

„Die sechs besten Deutschen haben<br />

sich angekündigt“, fasst Meeting-<br />

Direktor Marc Osenberg das Ergebnis<br />

seiner Arbeit zusammen. Ralf Bartels<br />

(SC Neubrandenburg), Detlef Bock<br />

(VfL Wolfsburg), die Gebrüder Sack<br />

(LAZ Leipzig), Andy Dittmar (LG Ohra<br />

Hörselgas) und Lokalmatador Gunnar<br />

Pfingsten sind mit von der Partie.


Die <strong>Leverkusen</strong>er Doppelspitze<br />

Schahriar Bigdeli und Nils Winter<br />

duelliert sich im Weitsprung mit dem<br />

WM-Zweiten und Vorjahressieger<br />

James Beckford (Jamaika). Alle drei<br />

haben den Anspruch, die Acht vor das<br />

Komma zu stellen. 2003 siegte<br />

Beckford mit 8,27 Metern vor Nils<br />

Winter, der auf 8,03 Meter kam.<br />

Im Stabhochsprung sind es die<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Asse Lars Börgeling,<br />

Richard Spiegelburg und Michael<br />

Stolle, die angeführt vom Deutschen<br />

Meister Danny Ecker auf den Kölner<br />

Dauerrivalen Tim Lobinger treffen.<br />

In möglichst vielen Disziplinen wollte<br />

Marc Osenberg den jeweiligen<br />

Deutschen Meister und mindestens<br />

einen Herausforderer verpflichten.<br />

Das ist ihm fast überall gelungen. So<br />

auch im Speerwurf der Frauen. Die<br />

Deutsche Meisterin ist die <strong>Leverkusen</strong>er<br />

WM-Dritte Steffi Nerius. Sie<br />

wird von der DM-Zweiten Christina<br />

Obergföll (LG Offenburg) herausgefordert.<br />

Über 800 Meter der Frauen kommt<br />

aber wohl eher der Deutschen<br />

Meisterin Anja Knippel (Team Erfurt)<br />

die Rolle der Herausforderin zu.<br />

Claudia Gesell (<strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>),<br />

die spätestens eine Woche<br />

später bei der Team-Challenge in<br />

München in Top-Form sein muss und<br />

im Olympiastadion einen Gesundheitsnachweis<br />

abzuliefern hat, dürfte<br />

die von Knippel, Ivonne Teichmann<br />

(LG Olympia Dortmund), Monika<br />

Gradzki (TV Wattenscheid 01) und<br />

Kathleen Friedrich (SC Potsdam)<br />

Gejagte sein. Ein Gesundheitsnachweis<br />

muss auch Dreispringer Charles<br />

Friedek im Vorfeld von Olympia noch<br />

erbringen. Am 1. August beim <strong>Bayer</strong>-<br />

Meeting gilt es für ihn zu beweisen,<br />

dass er seine beim ersten Golden-<br />

League-Meeting des Jahres in Bergen<br />

erlittene Muskelverletzung auskuriert<br />

hat.<br />

Besondere Bedeutung hat der <strong>Leverkusen</strong>er<br />

Wettkampf auch für Hochspringerin<br />

Daniela Rath, die ihre Fußverletzung<br />

überwunden hat und nun<br />

mit viel Training und ausgewählten<br />

Wettkampf-Starts möglichst schnell<br />

ihre Form für die Olympischen Spiele<br />

finden muss.<br />

René Herms<br />

11<br />

Top-Läufer über die 800 Meter der<br />

Männer ist der mittlerweile viermalige<br />

Deutsche Meister René Herms, der<br />

zwei Tage vor dem <strong>Bayer</strong>-Meeting<br />

noch beim Super-Grand-Prix-Meeting<br />

in London startet und durch die<br />

Doppelbelastung die Anforderungen<br />

simuliert, die wohl auch in Athen auf<br />

ihn warten, wo er neben Vor- und<br />

Zwischenlauf hoffentlich auch noch<br />

das Finale bestreiten kann.<br />

Der erste Startschuss zum 10. <strong>Bayer</strong>-<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Meeting fällt um 15 Uhr<br />

im Stadion Manfort. Der letzte Wettbewerb<br />

endet gegen 19 Uhr.<br />

Auf der gesamten Fritz-Jacobi-Sportanlage<br />

herrscht aber schon am<br />

Vormittag Hochbetrieb. Denn die<br />

14 Abteilungen des Clubs feiern mit<br />

ihren rund 11.000 Mitgliedern den<br />

100. Vereinsgeburtstag. Beginn ist um<br />

10 Uhr. Programmpunkte sind unter<br />

anderem ein Jazz-Frühstück, Kinderund<br />

Familienprogramm, Mitmachturniere,<br />

eine Ausstellung zur Vereinsgeschichte,<br />

Showvorführungen der<br />

Abteilungen und Autogrammstunden.<br />

Der Eintritt hierzu ist frei! Besucher<br />

sollten Ihre Sportkleidung nicht vergessen!


Zwölfmal Freude und<br />

einmal bittere Tränen<br />

Das NOK nominiert zwölf <strong>TSV</strong>-<strong>Bayer</strong>-04-Leichtathleten für die<br />

Olympischen Spiele, verwehrt Sonja Oberem aber den Olympiastart<br />

Als das Nationale Olympische<br />

Komitee (NOK) am 19. Juli die<br />

Olympiastarter aus der <strong>Leichtathletik</strong><br />

bekannt gab, durften sich<br />

zwölf <strong>Leverkusen</strong>er Athleten freuen.<br />

Die Stabhochspringer Danny Ecker,<br />

Lars Börgeling und Floé Kühnert,<br />

Dreispringer Charles Friedek, Weitspringer<br />

Nils Winter, die Hochspringerin<br />

Daniela Rath und ihr männlicher<br />

Disziplinkollege Roman Fricke,<br />

800-Meter-Läuferin Claudia Gesell,<br />

Speerwerferin Steffi Nerius, die beiden<br />

Hammerwerfer Karsten Kobs<br />

und Markus Esser sowie 400-Meter-<br />

Läuferin Anke Feller, die als Staffelläuferin<br />

mit in die griechische Hauptstadt<br />

reist, wurden auserkoren, an<br />

den Spielen teilzunehmen.<br />

Mit ihrem Sohn Danny Ecker freut<br />

sich Doppel-Olympiasiegerin Heide<br />

Ecker-Rosendahl auf Athen.<br />

Nils Winter<br />

Eine herbe Enttäuschung war der<br />

Nominierungsprozess dagegen für<br />

Marathonläuferin Sonja Oberem. Das<br />

NOK lehnte einen vom Deutschen<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Verband (DLV) gestellten<br />

Sonderantrag ab, Oberem trotz<br />

fehlender Norm mitzunehmen. Sie<br />

hatte wegen einer Reihe von Verletzungen<br />

die nationale Olympianorm,<br />

die sieben Minuten schneller war als<br />

die internationale, um 58 Sekunden<br />

verpasst. Beim Wien-Marathon Mitte<br />

Mai war die ehemalige Triathletin trotz<br />

nur fünfwöchiger Vorbereitungszeit<br />

gute 2:30:58 Stunden gelaufen.<br />

13<br />

Charles Friedek<br />

Das NOK ließ Sonja Oberem ins<br />

Leere laufen. Sie wurde nicht für<br />

Athen nominiert.


Neben den zwölf nominierten <strong>Leverkusen</strong>er<br />

Athleten benannte das NOK<br />

auch einen <strong>Leverkusen</strong>er als Ersatzstarter<br />

für Athen. Sollte einer der<br />

drei aufgestellten Stabhochspringer<br />

Danny Ecker, Lars Börgeling oder<br />

Tim Lobinger (ASV Köln) ausfallen,<br />

käme Richard Spiegelburg zum<br />

Zuge. Zudem erhielten 800-Meter-<br />

Läuferin Claudia Gesell und Dreispringer<br />

Charles Friedek die Auflage,<br />

vor den Spielen einen Gesundheitsnachweis<br />

abzuliefern. Friedek muss<br />

dies am 1. August beim Heimspiel im<br />

Manforter Stadion im Rahmen des<br />

<strong>Bayer</strong>-Meetings tun, Gesell eine<br />

Woche später bei der Team-Challenge,<br />

einem Länderkampf zwischen<br />

Deutschland, Frankreich und den<br />

USA, im Münchener Olympiastadion.<br />

Das Ziel der zwölf <strong>Leverkusen</strong>er<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Olympiastarter ist es,<br />

der bisherigen Erfolgsbilanz von<br />

sechs Gold-, sechs Silber- und zehn<br />

Steffi Nerius<br />

Claudia Gesell Daniela Rath<br />

Lars Börgeling<br />

Bronzemedaillen weiteres Edelmetall<br />

hinzuzufügen. Die besten Chancen,<br />

dies zu realisieren, haben die Stabhochspringer<br />

Danny Ecker und Lars<br />

14<br />

Börgeling sowie der Dreispringer<br />

Charles Friedek, die Hochspringerin<br />

Daniela Rath und die Speerwerferin<br />

Steffi Nerius.<br />

„Die Zahl von zwölf Olympiastartern<br />

hat sich im Verlauf der Saison abgezeichnet“,<br />

erklärte Abteilungsgeschäftsführer<br />

Paul Heinz Wellmann<br />

nach der Nominierung einerseits<br />

zufrieden, andererseits auch schwer<br />

enttäuscht, denn: „Der Fall Sonja<br />

Oberem ist mit sehr wenig Fingerspitzengefühl<br />

behandelt worden. Da<br />

musste eine Marathonläuferin knapp<br />

zwei Monate auf eine Entscheidung<br />

warten und sich auf Verdacht vorbereiten.<br />

Sechs Wochen vor dem<br />

Rennen wird ihr dann gesagt, sie<br />

kann nicht dabei sein. Das ist schon<br />

sehr bitter.“<br />

Wellmann kritisierte vor allem die<br />

Tatsache, dass das NOK einen vor<br />

Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verband<br />

(DLV) am 24. Mai gestellten Sonderantrag<br />

erst am 19. Juli beschied und<br />

ihn mit der Begründung zurückwies,<br />

es gäbe keine Härtefälle und man<br />

halte sich strikt an die vorab aufge-<br />

stellten Nominierungsrichtlinien. „Das<br />

hätte man uns doch auch schon vorher<br />

sagen können.“<br />

„Mit einem Nein zu einem früheren<br />

Zeitpunkt hätte ich viel besser<br />

leben können als jetzt“, sagte<br />

Sonja Oberem, die in den vergangenen<br />

neun Jahren fast immer bei<br />

den Großereignissen mit dabei gewesen<br />

ist und im Gegensatz zu<br />

anderen Athletinnen keine lukrativen<br />

Angebote von Städtemarathons dem<br />

Start bei einer Meisterschaft oder bei<br />

Olympischen Spielen vorzog. 1995<br />

wurde sie WM-Achte in Göteborg,<br />

1996 Olympia-Achte in Atlanta, 1997<br />

WM-Siebte in Athen, 1999 WM-<br />

Sechste in Sevilla, 2000 kämpfte sie<br />

sich bei Olympia trotz einer Verletzung<br />

ins Ziel, 2001 belegte die<br />

31-Jährige Platz fünf bei der WM in<br />

Edmonton und 2002 wurde sie in<br />

München EM-Dritte.<br />

Insgesamt umfasst das deutsche<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Olympiateam ohne<br />

Sonja Oberem 79 Sportler, davon sind<br />

41 Frauen und 38 Männer. Der<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Anteil am deutschen<br />

Team beträgt beachtliche 15,2 Prozent<br />

und ist der größte aller deutschen<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Vereine. Neben den<br />

zwölf <strong>Leverkusen</strong>er Athleten werden<br />

Helge Zöllkau (Wurf), Hans-Jörg<br />

Thomaskamp (Sprung), Bernd Knut<br />

(Sprung) und Leszek Klima (Stabhochsprung)<br />

bei Olympia als offiziell<br />

akkreditierte Trainer dabei sein.<br />

Die olympischen <strong>Leichtathletik</strong>-Wettbewerbe<br />

beginnen am 18. August mit<br />

dem Kugelstoßen und enden am<br />

29. August mit den Staffel-Wettbewerben.<br />

15<br />

Markus Esser


Zwei <strong>Bayer</strong>-Doppelsiege im<br />

Eintracht-Stadion<br />

Fünf goldene, drei silberne und sieben bronzene Medaillen gehen<br />

bei den Deutschen Meisterschaften nach <strong>Leverkusen</strong><br />

Eines war vorher klar: Nach den 104.<br />

Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Meisterschaften<br />

in Braunschweig (10. und<br />

11. Juli) würde es auf <strong>Leverkusen</strong>er<br />

Seite mindestens einen tieftraurigen<br />

Verlierer geben, denn in der deutschen<br />

Paradedisziplin, dem Stabhochsprung,<br />

auf den sich alle Blicke<br />

richteten, gab es vier <strong>Bayer</strong>-<br />

Anwärter auf drei zu vergebene<br />

Medaillen.<br />

Am Ende setzten sich Danny Ecker<br />

(Sieger mit 5,70 m) und Lars Börgeling<br />

(Zweiter mit 5,70 m) durch. Zusammen<br />

mit dem Kölner Tim Lobinger<br />

(Dritter mit 5,70 m) standen sie auf<br />

der Seite der strahlenden Gewinner.<br />

Richard Spiegelburg (Sechster mit<br />

5,40 m) und Michael Stolle (Achter<br />

mit 5,40 m) verpassten die Medaillenränge<br />

und die damit verbundenen<br />

Athen-Fahrkarten. Entsprechend groß<br />

war ihre Enttäuschung.<br />

Insgesamt fünf Gold-, drei Silberund<br />

sieben Bronzemedaillen bescherten<br />

die nationalen Titelkämpfe<br />

dem <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04. Hinzu kamen<br />

weitere 13 Top-Acht-Platzierungen.<br />

Der Verein verteidigte seine Position<br />

als führender deutscher <strong>Leichtathletik</strong>-<br />

Club. „Damit sind wir sehr zufrieden.<br />

Zumal zu bedenken ist, dass drei<br />

sichere Titel durch die gesundheitsbedingten<br />

Ausfälle von Claudia Gesell,<br />

Anke Feller Roman Fricke<br />

Charles Friedek und Daniela Rath<br />

verloren gegangen sind“, bilanzierte<br />

Abteilungsleiter Joachim Strauss.<br />

Steffi Nerius mit dem Speer, Karsten<br />

Kobs mit dem Hammer, Roman Fricke<br />

im Hochsprung, Danny Ecker im<br />

Stabhochsprung und Schahriar<br />

Bigdeli im Weitsprung gewannen für<br />

ihren Verein. Silber ging an Lars<br />

Börgeling (Stabhochsprung), Nils<br />

Winter (Weitsprung) und Daniela Rath<br />

(Hochsprung), die wegen einer Fußverletzung<br />

nur aus kurzem Anlauf<br />

springen konnte, deshalb nicht ganz<br />

so hoch kam wie noch in der<br />

Hallensaison und „nur“ Zweite wurde.<br />

Die Platzierung hatte in ihrem Fall<br />

jedoch untergeordnete Bedeutung.<br />

Viel wichtiger war ein anderer Umstand:<br />

„Bis auf einen Sprung habe<br />

ich kaum Schmerzen im rechten Fuß<br />

17<br />

gehabt, das lässt mich hoffen. Jetzt<br />

fehlen noch die Form und mehr<br />

Techniksprünge im Training. Diese<br />

waren in letzter Zeit nicht möglich.<br />

Auch das Selbstvertrauen in der Kurve<br />

muss ich noch finden, aber ich denke,<br />

das bringt die Zeit. Ich sehe, es geht<br />

Schritt für Schritt bergauf und Energie<br />

und Spannung kommen auch wieder.<br />

Das Wochenende hat mir gut getan“,<br />

meinte die Hallen-WM-Fünfte von<br />

2004, die bei den Olympischen<br />

Spielen angreifen möchte.<br />

Auf Bronzerängen platzierten sich<br />

Christian Rhoden (Hochsprung),<br />

Markus Esser (Hammerwurf), Floé<br />

Kühnert (Stabhochsprung), Tanja<br />

König (Dreisprung), Anke Feller<br />

(400 m) und die 4x400-Meter-Staffeln<br />

der Männer und Frauen.


Tanja König Danny Ecker<br />

Schahriar Bigdeli<br />

Zeitweise Regenschauer, böiger<br />

Wind und Temperaturen um die<br />

15 Grad waren die leistungsmindernden<br />

äußeren Umstände im Braunschweiger<br />

Eintracht-Stadion.<br />

Besonders stark hatten die Hochspringer<br />

mit den wechselnden Bedingungen<br />

zu kämpfen. Mal regnete<br />

es, mal schien die Sonne. Titelverteidiger<br />

Roman Fricke, der so etwas<br />

schon vorab geahnt hatte und eine<br />

alte Bauernregel zitierte („Schaltjahre<br />

sind Kaltjahre“), kam mit diesen<br />

Voraussetzungen am besten zurecht<br />

und siegte. 2,17 Meter reichten<br />

dafür. „Ich habe auch nicht so viel<br />

erwartet, da ich letzte Woche einen<br />

Virusinfekt hatte und erst seit vier,<br />

fünf Tagen wieder richtig trainieren<br />

konnte“, erklärte der 27-Jährige die<br />

wetter- und gesundheitsbedingten<br />

Herausforderungen des Tages.<br />

Bronzemedaillen-Gewinner Christian<br />

Rhoden musste sich mit 2,10 Meter<br />

zufrieden geben. „Die Platzierung<br />

ist gut, aber die Höhe wurmt mich“,<br />

monierte er.<br />

Spannend machte es Steffi Nerius.<br />

Die Speerwurf-WM-Dritte kam einschließlich<br />

des dritten Versuchs nicht<br />

weiter als 58,78 Meter und lag damit<br />

nur auf Platz drei. Dann packte sie<br />

einen alten Trick aus, der ihr im Vorjahr<br />

unter anderem zu elf Siegen in<br />

Folge verholfen hatte und der „im<br />

Training auch immer funktioniert“.<br />

Mit ihrem Trainer Helge Zöllkau<br />

wettete sie um einen Kaffee, dass der<br />

vierte Wurf über 62 Meter fliegt. „Das<br />

ist nicht selbstverständlich, wenn<br />

man vorher 58 Meter geworfen hat.“<br />

Geklappt hat es trotzdem. „Deshalb<br />

musste ich auch zuerst zu Helge<br />

hochschauen und lachen, als die<br />

Weite angezeigt wurde.“ 62,10 Meter<br />

stand auf der Anzeigetafel. Im<br />

Sechsten ließ sie 62,82 Meter folgen.<br />

Erwartet hochklassig und spannend<br />

verlief der Stabhochsprung-Wettbewerb,<br />

in dem sich überraschend<br />

Danny Ecker durchsetzte (5,70 m).<br />

„Das war ein ganz schwerer Wettkampf,<br />

nicht nur weil die Bedingungen<br />

schwer waren, sondern auch weil wir<br />

alle sehr dicht beieinander lagen und<br />

19<br />

es schließlich um die Quali für<br />

Olympia ging“, resümierte der Sohn<br />

von Doppel-Olympiasiegerin Heide<br />

Ecker-Rosendahl anschließend, während<br />

der zweitplatzierte Lars<br />

Börgeling (5,70 m) mit Schrecken an<br />

den Beginn der Konkurrenz zurückdachte:<br />

„Der erste Versuch hat sich<br />

so richtig schlecht angefühlt, da kam<br />

alles hoch, auch der ‚Nuller’ von den<br />

vergangenen Meisterschaften. Mit<br />

jedem Sprung ist dann die Nervosität<br />

kleiner geworden.“<br />

Außer im Stabhochsprung gab es<br />

auch im Weitsprung einen <strong>Bayer</strong>-<br />

Doppelsieg. Jedoch nicht der favorisierte<br />

Nils Winter (Zweiter mit 7,76 m),<br />

sondern der in dieser Saison mit<br />

Verletzungen kämpfende Schahriar<br />

Bigdeli holte sich den Titel. Bei nicht<br />

einfachen Bedingungen mit nasser<br />

Anlaufbahn und wechselnden Winden<br />

reichten ihm 7,78 Meter zum Sieg:<br />

„Ich habe kurzfristig meinen Anlauf<br />

umgestellt und deshalb vier ungültige<br />

Versuche gemacht“, erklärte Bigdeli,<br />

warum er bei seinen letzten vier<br />

Sprüngen immer die rote Fahne sah.


Für Nils Winter war es die zweite DM-<br />

Niederlage im Jahr 2004. In Dortmund<br />

hatte er im Februar im Rahmen<br />

der Hallenmeisterschaften gegen<br />

den Tübinger Peter Rapp verloren, in<br />

Braunschweig nun gegen seinen<br />

Vereinskollegen Bigdeli: „Ich fühlte<br />

mich nicht gesund und habe keine<br />

Ahnung, wie ich überhaupt die 76<br />

hinbekommen habe. Ich habe gekämpft<br />

bis zum Umfallen. In der Halle<br />

in Dortmund, als ich auch nur Zweiter<br />

geworden bin, war es mein Fehler.<br />

Heute ging es einfach nicht.“<br />

Ein weiterer <strong>Leverkusen</strong>er Doppelsieg<br />

lag im Hammerwurf der Männer<br />

in der Luft. Doch dann setzte sich der<br />

Saarbrücker Holger Klose noch zwischen<br />

den mittlerweile siebenfachen<br />

Deutschen Meister Karsten Kobs und<br />

seinen 24-Jährigen Vereinskollegen<br />

Markus Esser. Esser hatte bis zur<br />

fünften Runde noch an der Spitze<br />

gelegen. Dann packte Karsten Kobs<br />

78,07 Meter aus und verwies den<br />

gelernten Erzieher auf die Zwei. Als<br />

im letzten Durchgang auch noch der<br />

Saarbrücker Holger Klose 77,19 Meter<br />

markierte, saß bei dem im Vorfeld<br />

favorisierten Markus Esser die Enttäuschung<br />

tief: „Sport kann so unfair<br />

sein. Ich bin ohne Ende traurig. Wenn<br />

du vier Durchgänge lang führst,<br />

glaubst du irgendwann an den Sieg.“<br />

Ex-Weltmeister Karsten Kobs sah<br />

es ähnlich. „Normalerweise muss<br />

Markus hier gewinnen“, unterstrich er<br />

und freute sich über das eigene<br />

Glück: „Ich habe heute und in diesem<br />

Jahr Glück gehabt, dass ich nur die<br />

Bestätigungsnorm brauchte und die<br />

Olympianorm aus dem vergangenen<br />

Jahr hatte. Ich habe 2004 meine<br />

Technik von vier auf drei Drehungen<br />

umgestellt. Das klappt eigentlich<br />

schon ganz gut. Aber heute war<br />

ich leicht erkältet und hatte mich<br />

zwischendurch schon mit dem dritten<br />

Platz abgefunden.“<br />

Anders als bei Hochspringerin<br />

Daniela Rath war für Floé Kühnert<br />

und Anke Feller die Platzierung<br />

bei der DM das Wichtigste. Beide<br />

mussten eine Medaille holen, um ihre<br />

Olympiaträume zu verwirklichen. Das<br />

Karsten Kobs Christian Rohden<br />

Floé Kühnert<br />

20<br />

Vorhaben gelang. Stabhochspringerin<br />

Kühnert, die sich mit dem<br />

böigen Wind schwer tat, gewann<br />

genau wie 400-Meter-Läuferin Feller<br />

Bronze. Die eine mit 4,20 Meter, die<br />

andere in 54,27 Sekunden. „Ich<br />

musste nur unter die ersten Drei<br />

kommen, das habe ich geschafft“,<br />

erklärte Kühnert erleichtert, während<br />

Feller mit breitem Lachen den<br />

Stadioninnenraum verließ und freudig<br />

rief: „Jetzt bin ich wohl in Athen<br />

dabei.“ Obwohl sie schon Staffel-<br />

Welt- und -Europameisterin war, wird<br />

es ihre erste Olympia-Teilnahme sein.<br />

Ebenso wie für die gerade der<br />

Jugendklasse entwachsene Kühnert.<br />

Zum Abschluss der 104. Deutschen<br />

<strong>Leichtathletik</strong>-Meisterschaften überraschten<br />

die <strong>Leverkusen</strong>er 4x400-<br />

Meter-Staffeln mit Bronzemedaillen<br />

(Männer: 3:14,14 min; Frauen:<br />

3:45,00 min). Eine weitere Treppchenplatzierung<br />

ging auf das Konto<br />

von Dreispringerin Tanja König, die<br />

mit exakt 13 Metern Dritte wurde.<br />

Ergebnisse DM 2004 in Braunschweig<br />

PLATZ 1<br />

PLATZ 2<br />

PLATZ 3<br />

PLATZ 4<br />

PLATZ 5<br />

PLATZ 6<br />

PLATZ 7<br />

PLATZ 8<br />

MÄNNER<br />

Roman Fricke<br />

Hochsprung / 2,17 m<br />

Danny Ecker<br />

Stabhochsprung / 5,70 m<br />

Schahriar Bigdeli<br />

Weitsprung / 7,78 m (+2,7)<br />

Karsten Kobs<br />

Hammerwurf / 78,07 m<br />

Lars Börgeling<br />

Stabhochsprung / 5,70 m<br />

Nils Winter<br />

Weitsprung / 7,76 m (+1,5)<br />

Christian Rhoden<br />

Hochsprung / 2,10 m<br />

Hielscher – Skrzypczyk – Nitze – Reinberg<br />

4x400 Meter / 3:14,14 min<br />

Markus Esser<br />

Hammerwurf / 77,18 m<br />

Bigdeli – Goebel – Stoebel – Skrzypczyk<br />

4x100 Meter / 40,67 sec<br />

Benjamin Boruschewski<br />

Hammerwurf / 71,08 m<br />

Richard Spiegelburg<br />

Stabhochsprung / 5,40 m<br />

Gunnar Pfingsten<br />

Kugelstoß / 18,70 m<br />

Sebastian Kneifel<br />

Hochsprung / 2,05 m<br />

Michael May<br />

5.000 Meter / 14:10,05 min<br />

Michael Stolle<br />

Stabhochsprung / 5,40 m<br />

21<br />

FRAUEN<br />

Steffi Nerius<br />

Speerwurf / 62,82 m<br />

Daniela Rath<br />

Hochsprung / 1,87 m<br />

Anke Feller<br />

400 Meter / 54,27 sec<br />

Dieckhöner – de Haan – Schulz – Feller<br />

4x400 Meter / 3:45,00 min<br />

Floé Kühnert<br />

Stabhochsprung / 4,20 m<br />

Tanja König<br />

Dreisprung / 13,00 m<br />

Sigrid Bühler<br />

1.500 Meter / 4:25,01 min<br />

Birgit Kähler<br />

Hochsprung / 1,84 m<br />

Barbara Vontein<br />

Speerwurf / 55,22 m<br />

Bianca Achilles<br />

Hammerwurf / 63,70 m<br />

Goetzens – Schulz – Peters – Oeser<br />

4x100 Meter / 47,29 sec<br />

Kathryn Holinski<br />

Hochsprung / 1,80 m<br />

Ergebnisse Jugend-Staffel-DM 2004 in Braunschweig<br />

Weibliche Jugend:<br />

4x400 Meter: 7. Andrea Maas – Anna Kraft – Maike Jeanette Wilden – Maria Willadsen 3:52,25 min<br />

(im Vorlauf Kerstin Marxen statt Maria Willadsen)<br />

3x800 Meter: 1. Saskia Janssen – Kerstin Marxen – Annett Horna 6:33,82 min<br />

(im Vorlauf Lisa Saemann statt Saskia Janssen und Maria Willadsen statt Kerstin Marxen)<br />

Männliche Jugend:<br />

3x1.000 Meter: 1. Chokri Araideh – Ricardo Giehl – Robin Schembera 7:32,40 min<br />

(im Vorlauf Severin Hämmerl statt Chokri Araideh)


„Tattoo“-wiert und motiviert<br />

zu fünf Titeln<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Nachwuchs holt bei den Deutschen<br />

Jugendmeisterschaften zehn Medaillen<br />

Kann die Identifikation mit dem eigenen<br />

Verein noch größer sein? Nicht<br />

nur die roten Trikots bedeckten die<br />

Haut der <strong>Bayer</strong>-Leichtathleten bei<br />

den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

in Jena (2. bis 4. Juli). Zum<br />

100-jährigen Vereinsbestehen des<br />

<strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong> waren die<br />

Jubiläums-Tattoos der große Renner<br />

auf Oberarm, Bauch oder Unterschenkel<br />

der Athleten und eine<br />

Motivation mehr, mit tollen Leistungen<br />

zu überzeugen. Dies gelang an<br />

drei verregneten Tagen im Ernst-<br />

Abbe-Sportfeld mit insgesamt fünf<br />

Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille.<br />

Schon zum Ende des ersten Tages<br />

konnte Manfred Fink zufrieden Bilanz<br />

ziehen. Der Trainer sparte nicht mit<br />

Lob für die 4 x 100-Meter-Staffel seiner<br />

weiblichen B-Jugend, die in der<br />

Besetzung Kirstin Schaddach, Sorina<br />

Nwachukwu, Andrea Maas und<br />

Lisette Thöne den Sieg vor dem starken<br />

Quartett des Teams Erfurt<br />

ersprintete. „Die 46,43 Sekunden auf<br />

der nassen Bahn im Finale sind so<br />

viel wert wie die Zeit im Vorlauf.“ Da<br />

waren die <strong>Bayer</strong>-Girls mit glänzenden<br />

Wechseln und auf trockener Lauffläche<br />

einen neuen Vereinsrekord<br />

(46,37 sec) gerannt.<br />

Andrea Maas, Lisette Thöne, Kirstin Schaddach, Sorina Nwachukwu<br />

Mit Kim Kühnert durfte sich an diesem<br />

Tag eine weitere Athletin die<br />

Goldmedaille umhängen lassen. Nach<br />

einem langen und kräfteaufreibenden<br />

Wettkampftag mit mehreren Regenunterbrechungen<br />

siegte die von<br />

Christine Adams und Leszek Klima<br />

betreute U18-WM-Vierte mit 3,85<br />

Metern im Stabhochsprung und war<br />

doch nicht ganz zufrieden: „Ich hatte<br />

schon eine Höhe mit einer Vier vor<br />

dem Komma erwartet, aber Hauptsache<br />

den Titel gewonnen“, meinte<br />

die Schwester von Ex-Junioren-Weltmeisterin<br />

Floé Kühnert, die durch ihren<br />

Sieg die Familientradition in dieser<br />

Disziplin erfolgreich fortsetzte.<br />

23<br />

Kim Kühnert


Linda Stahl<br />

Pech hatte 3.000-Meter-Läufer Robin<br />

Schembera. In aussichtsreicher Position<br />

liegend, stürzte er in der letzten Kurve,<br />

überschlug sich mehrmals und war<br />

eigentlich schon aus dem Rennen,<br />

um dann doch noch mit einer großen<br />

kämpferischen Leistung auf den dritten<br />

Platz (8:47,00 min) zu spurten. Nur eine<br />

gute Sekunde fehlte am Ende zum<br />

Sieg für das 15-Jährige Nachwuchstalent.<br />

Speerwerferin Linda Stahl konnte mit<br />

ihrem letzten Wurf auf 50,11 Meter<br />

erstmals einen großen Titel erringen<br />

Björn Venghaus<br />

und schwärmte danach von den professionellen<br />

Bedingungen in <strong>Leverkusen</strong><br />

unter ihrem neuen Trainer Helge<br />

Zöllkau: „Es war eine gute Entscheidung,<br />

im vergangenen Jahr zum<br />

<strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong> zu wechseln“,<br />

resümierte die begeisterte<br />

Tennisspielerin nach ihrem Leistungssprung<br />

über die 50-Meter-Marke.<br />

Schon lange visiert Stabhochspringer<br />

Björn Venghaus, der von Leszek<br />

Klima gecoacht wird, Höhen über<br />

5,20 Meter an. „Die kann ich springen,<br />

auch heute wären locker<br />

5,25 Meter drin gewesen“, meinte<br />

der angehende Chemiestudent nach<br />

seinem Wettkampf in Jena. Regengüsse<br />

und wechselnde Winde waren<br />

allerdings zu gefährlich für den<br />

Höhenflieger, der in seiner Freizeit<br />

gerne eigene Modellflugzeuge gen<br />

Himmel schickt. Er verzichtete auf den<br />

dritten Versuch über 5,25 Meter und<br />

siegte schließlich mit 5,10 Meter.<br />

Modisch wie taktisch auf der Höhe<br />

zeigte sich am letzten Meisterschaftstag<br />

der Deutsche Crossmeister<br />

Ricardo Giehl. Neben Kamil Bethke<br />

Gustav Schröder, Marlen Spielvogel<br />

(Hammerwurf; 74,15 m), Annett Horna<br />

(800 Meter; 2:08,55 min) und Marlen<br />

Spielvogel (Hochsprung; 1,76 m)<br />

durfte er als vierter <strong>Leverkusen</strong>er<br />

Vizemeister die Silbermedaille auf<br />

Echtheit prüfen. Sie war der Lohn<br />

für eine hervorragende Leistung über<br />

800 Meter, die er in neuer Bestzeit von<br />

1:51,23 Minuten bewältigte. „Niemand<br />

hat hier mit mir gerechnet, das ist<br />

eine Superzeit“, meinte er mit einem<br />

breiten Grinsen unter einer perfekten<br />

Rastamähne.<br />

Alle <strong>Leverkusen</strong>er Endplatzierungen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

Platz 1<br />

Kristin Schaddach, Sorina<br />

Nwachukwu, Andrea Maas,<br />

Lisette Thöne<br />

4 x 100 Meter der w. Jgd. B<br />

46,43 sec (VL: 46,37 sec)<br />

Kim Kühnert, Stabhochsprung<br />

(w. Jgd. B) 3,85 m<br />

Björn Venghaus, Stabhochsprung<br />

(m. Jgd. A) 5,10 m<br />

Kerstin Marxen, 800 m<br />

(w. Jgd. A) 2:07,21 min<br />

Linda Stahl, Speerwurf<br />

(w. Jgd. A) 50,11 m<br />

Platz 2<br />

Annett Horna, 800 m<br />

(w. Jgd. B) 2:08,55 min<br />

Ricardo Giehl, 800 m<br />

(m. Jgd. A) 1:51,23 min<br />

Kamil Bethke, Hammerwurf<br />

(m. Jgd. A) 74,15 m<br />

Marlen Spielvogel, Hochsprung<br />

(w. Jgd. A) 1,76 m<br />

Kerstin Marxen<br />

Offensiv ging Kerstin Marxen ihr<br />

Rennen über die zwei Stadionrunden<br />

an. „Eigentlich ist es untypisch für<br />

mich, vorneweg zu laufen, aber ich<br />

hatte von den Trainern die Vorgabe<br />

bekommen, das Tempo zu machen,<br />

wenn keine nach vorne geht“, beschrieb<br />

die 19-Jährige ihr Rennen.<br />

Trotz der langen Führungsarbeit<br />

hatte sie am Ende noch genug Kraft,<br />

um ihre Mitstreiterinnen auf Distanz<br />

zu halten und mit der neuen Bestzeit<br />

von 2:07,21 Minuten durchs Ziel zu<br />

Platz 3<br />

Robin Schembera, 3000 m<br />

(m. Jgd. B) 8:47,00 min<br />

Platz 4<br />

Pascal Tang, Hammerwurf<br />

(m. Jgd. B) 69,26 m<br />

Maria Willadsen, 1500 m<br />

(w. Jgd. B) 4:34,20 min<br />

Sorina Nwachukwu, 400 m<br />

(w. Jgd. A) 55,25 sec<br />

Clara Elsner, Speerwurf<br />

(w. Jgd. A) 47,89 m<br />

Platz 5<br />

Benjamin Hedermann,<br />

Hammerwurf<br />

(m. Jgd. B) 67,88 m<br />

Svenja Kleinschmidt, Hochsprung<br />

(w. Jgd. B) 1,74 m<br />

Kirstin Schaddach, Weitsprung<br />

(w. Jgd. B) 5,89 m<br />

Saskia Janssen, 1.500 m<br />

(w. Jgd. A) 4:34,60 min<br />

25<br />

laufen. Dort warteten schon ihre<br />

Mannschaftskameraden, um die überlegene<br />

Siegerin auf ihren Schultern<br />

hochleben zu lassen.<br />

Neben den Medaillengewinnern<br />

erreichten noch elf weitere Athleten<br />

oder Staffeln einen Platz unter den<br />

ersten acht. Außerdem lief die<br />

3 x 1.000-Meter-Staffel der Männer mit<br />

Roman Roßmann, Michael Stemmler<br />

und Fahd Mellouk auf dem sechsten<br />

Rang ein (7:13,36 min).<br />

Platz 6<br />

Lisette Thöne, Weitsprung<br />

(w. Jgd. B) 5,88 m<br />

Christian Kwast, Stabhochsprung<br />

(m. Jgd. A) 4,65 m<br />

Platz 7<br />

Frauke Borscheid, Anna Kraft,<br />

Mareike Peters, Doris Quack<br />

4 x 100 Meter der w. Jgd. A<br />

47,76 sec


Landesprogramm „Talentsuche<br />

und Talentförderung in Zusammenarbeit<br />

von Schule und Verein/Verband“<br />

Unter der Trägerschaft von Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur<br />

und Sport Nordrhein-Westfalen und LandesSportBund Nordrhein-Westfalen<br />

arbeiten im Jahr 2004 partnerschaftlich zusammen:<br />

• ca. 4.500 Schulen;<br />

• ca. 2.000 Sportvereine;<br />

• 54 Ausschüsse für den Schulsport in den Kreisen/Städten;<br />

• 35 Landesfachverbände;<br />

• 5 Universitäten/Gesamthochschulen;<br />

• Trainerakademie Köln<br />

• 3 Olympiastützpunkte<br />

Landesweit und konzentriert auf 163 Leistungs- und<br />

90 Trainingsstützpunkte der Sportfachverbände werden unterstützt:<br />

•1.742 Talentsichtungsgruppen;<br />

• 970 Talentfördergruppen;<br />

• 47Talentzentren;<br />

• 208 Talentförderprojekte<br />

• 40Verbundsysteme Schule und Leistungssport<br />

dazu zählen:<br />

– 29 Kooperationsprojekte „Partnerschule des Leistungssports“<br />

– 12 Kooperationsprojekte „Sportbetonte Schule“<br />

– 32 Teilinternate<br />

– 7 Voll- und Teilinternate<br />

5 Standorte in NRW zählen zum Projekt des Deutschen<br />

Sportbundes „Eliteschulen des Sports“: Bochum, Bonn, Essen,<br />

<strong>Leverkusen</strong> und Winterberg.<br />

Auswirkungen auf den außerunterrichtlichen Schulsport:<br />

• 12.000 Schulmannschaften mit<br />

145.000 Schülerinnen und Schülern;<br />

• zahlreiche Erfolge bei „JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA“<br />

Jugendliche Mittelstreckler<br />

begeistern<br />

Goldläufe über 3 x 800 und 3 x 1.000 Meter bei den Jugend-Staffelmeisterschaften<br />

18.000 Zuschauer erlebten am<br />

zweiten Tag der Deutschen Jugend-<br />

Staffelmeisterschaft in Braunschweig<br />

(10./11. Juli), die zeitgleich<br />

zur Erwachsenen-DM ausgetragen<br />

wurde, zwei beeindruckend laufende<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Jugend-Staffeln<br />

über 3 x 800 Meter der weiblichen<br />

Jugend und über 3 x1.000 Meter<br />

der männlichen Jugend, die sich in<br />

überzeugender Manier die Titel<br />

sicherten. Außerdem wurde das<br />

4x400-Meter-Quartett der weiblichen<br />

Jugend auf Platz sieben<br />

notiert.<br />

Ungefährdet waren Saskia Janssen,<br />

Kerstin Marxen und Annett Horna in<br />

ihrem Rennen. In 6:33,82 Minuten<br />

hatten sie gut 16 Sekunden Vorsprung<br />

auf die Verfolgerinnen vom LAC<br />

Berlin (6:49,35 min). Vom ersten<br />

Meter an marschierte das Trio in<br />

Richtung Goldmedaille und setzte<br />

damit die von den Trainern ausgegebene<br />

Marschroute um. Es war sogar<br />

von außen zu erkennen, wie die drei<br />

Mädels den Lauf vor der stimmungsvollen<br />

Kulisse genossen.<br />

Das Rennen der männlichen Jugend<br />

sah die <strong>Leverkusen</strong>er zuerst in der<br />

Defensive. Chokri Araideh kämpfte<br />

verbissen um den Anschluss und<br />

meisterte seine Aufgabe, den Rückstand<br />

möglichst gering zu halten, mit<br />

Bravour. Ricardo Giehl begann<br />

Goldig sahen die <strong>Leverkusen</strong>er Mittelstrecken-Staffelläufer aus: Severin Hämmerl, Kerstin<br />

Marxen, Ricardo Giehl, Chokri Araideh, Maria Willadsen, Robin Schembera, Lisa Saemann,<br />

Annett Horna, Saskia Janssen (v.l.).<br />

danach das Feld von hinten aufzurollen<br />

und übergab an Position zwei liegend<br />

an Robin Schembera. Dieser<br />

packte auf den letzten 250 Metern<br />

einen Endspurt aus, der das Braunschweiger<br />

Publikum von den Sitzen<br />

riss. Wie von einer Tarantel gestochen<br />

konterte er einen Angriff der<br />

Konkurrenz vom VfL Sindelfingen<br />

und spurtete zu 7:32,40 Minuten und<br />

zur Goldmedaille. „Geil, das ist einfach<br />

nur geil“, rief Ricardo Giehl im<br />

Ziel und tanzte mit Araideh und<br />

Schembera über die Bahn.<br />

Begeisterung für den Auftritt der<br />

Mittelstrecken-Staffeln zeigte <strong>Leichtathletik</strong>-Abteilungsleiter<br />

Joachim<br />

Strauss, der sich an die eigene Zeit<br />

als Aktiver erinnerte. 1971 und 1973<br />

hatte er mit der 4x800-Meter-Staffel<br />

27<br />

des Vereins die Titel bei den Erwachsenen<br />

gewonnen. „Das waren<br />

heute zwei phänomenale Rennen“,<br />

lobte er. „Hier haben wir Mittelstreckler<br />

gesehen, die uns für die<br />

Zukunft hoffen lassen.“<br />

Über 4 x 400 Meter der weiblichen<br />

Jugend hatte das Quartett von<br />

Trainer Manfred Fink mit dem Erreichen<br />

des Finales schon die<br />

Zielstellung erfüllt. Mit Endlauf-Platz<br />

sieben (3:52,25 min) überzeugten<br />

Andrea Maas, Anna Kraft, Maike<br />

Jeanette Wilden und Maria Willadsen.<br />

Ihre Vorläufe hatten alle drei Staffeln<br />

in anderer Besetzung bestritten.<br />

Über Medaillen und Urkunden durften<br />

sich nach der Siegerehrung<br />

jedoch alle Beteiligten freuen.


In Bronze schreibt Kamil Bethke<br />

seine Erfolgsgeschichte fort<br />

<strong>Bayer</strong>-Starter bei der U20-WM erreichten einen dritten,<br />

einen vierten und einen elften Platz<br />

Kamil Bethke hat seine Erfolgsgeschichte<br />

fortgeschrieben. Bei<br />

seiner vierten Teilnahme an einer<br />

großen internationalen Meisterschaft<br />

gewann der 19-Jährige, von<br />

Gerhold Wohlfarth trainierte <strong>Leverkusen</strong>er<br />

bei den Junioren-Weltmeisterschaften<br />

(U20) im italienischen<br />

Grosseto (13. bis 18. Juli)<br />

seine zweite internationale Medaille.<br />

Der Hammerwerfer, der eine<br />

Bestleistung von 74,68 Meter hat,<br />

erkämpfte sich den dritten Platz<br />

(71,91 m).<br />

Die erst kürzlich auf die 400-<br />

Meter-Strecke gewechselte Sorina<br />

Nwachukwu belegte mit der deutschen<br />

4x400-Meter-Staffel Platz vier.<br />

In 3:33,51 Minuten musste sich das<br />

Quartett nur den USA (3:27,60 min),<br />

Als Startläuferin bewährte sich Sorina<br />

Nwachukwu in der deutschen 4x400-Meter-<br />

Staffel. Das Team belegte Platz vier.<br />

Ein strahlender Bronzemedaillen-Gewinner:<br />

Hammerwerfer Kamil Bethke<br />

Russland (3:30,03 min) und Jamaika<br />

(3:30,37 min) geschlagen geben.<br />

Björn Venghaus wurde im Stabhochsprung-Finale<br />

Elfter (4,95 m), nachdem<br />

er in der Qualifikation noch<br />

locker 5,05 Meter überflogen hatte.<br />

Die im dritten Versuch erzielten<br />

71,91 Meter waren Kamil Bethkes<br />

Tagesbestweite. Gold ging an den<br />

Russen Andrey Azarenkov (74,11 m),<br />

der mit einer Bestleistung von über<br />

80 Metern angereist war. Die Silbermedaille<br />

gewann der Ägypter<br />

Mohsen El Anany (72,98 m). Auch<br />

Kamil Bethkes bester Wurf aus dem<br />

sechsten Durchgang landete deutlich<br />

jenseits der 74-Meter-Marke. Das<br />

hätte gar die Goldmedaille sein<br />

können, doch der Kampfrichter<br />

zeigte die rote Fahne. „Ich weiß nicht,<br />

warum. Der Wurf ist im Sektor gewe-<br />

29<br />

sen und übergetreten bin ich auch<br />

nicht“, war der Azubi der <strong>Bayer</strong> AG<br />

kurzzeitig ratlos. Doch die Enttäuschung<br />

verflog schnell, als die<br />

Bronzemedaille gesichert war.<br />

Bereits im Vorjahr hatte Bethke als<br />

Junioren-Vize-Europameister überzeugt.<br />

Davor schnupperte er schon<br />

zweimal internationale Luft. Einmal<br />

bei den U18-Weltmeisterschaften<br />

2001 in Ungarn (Platz 13) und 2002<br />

bei den Junioren-Weltmeisterschaften<br />

auf Jamaika, die er als Elfter<br />

beendete. „Meine Stärke sind die<br />

großen Wettkämpfe“, sagte er vor der<br />

Abreise nach Grosseto, wo er diese<br />

Aussage nachhaltig unterstrich.<br />

Sorina Nwachukwu, die erst im Juni<br />

ihr erstes 400-Meter-Rennen gelaufen<br />

war, kämpfte als Startläuferin<br />

für eine gute Ausgangsposition des<br />

deutschen 4 x 400-Meter-Quartetts.<br />

„Das hat sie sehr gut gemacht“, lobte<br />

ihr Trainer Manfred Fink ihren Einsatz.<br />

Am Ende kam mit 3:33,51<br />

Minuten die schnellste Zeit heraus,<br />

die eine deutsche 4 x 400-Meter-<br />

Nachwuchsstaffel seit der Junioren-<br />

WM 1996 gelaufen ist.<br />

Insgesamt gewann das deutsche<br />

U20-WM-Team in Italien zwölf Medaillen<br />

und rangierte auf Platz drei<br />

der Nationenwertung.


<strong>Bayer</strong>-Meeting als willkommener<br />

Formtest vor den Paralympics<br />

Weltklasse im Manforter Stadion zu Gast<br />

Für die Olympioniken ist das <strong>Bayer</strong>-<br />

Meeting ein letzter willkommener<br />

Test vor den Olympischen Spielen in<br />

Athen. Gleiches gilt auch für die<br />

Leichtathleten der Behindertensportabteilung<br />

des Vereins. Sie<br />

werden nur wenige Wochen nach<br />

den Olympischen Spielen an den<br />

gleichen Athener Wettkampfstätten<br />

um paralympisches Gold kämpfen.<br />

Wie schon in den vergangenen<br />

Jahren ist der Behindertensport erneut<br />

mit einigen Demonstrationswettbewerben<br />

beim 10. <strong>Bayer</strong>-<br />

Meeting vertreten. Die Veranstaltung<br />

gehört zu einer kleinen Anzahl von<br />

Wettbewerben im Jahr 2004, bei<br />

denen auch Weltrekorde im Behindertensport<br />

anerkannt werden.<br />

Diese Chance wollen sich einige Top-<br />

Athleten knapp sechs Wochen vor<br />

den Paralympics nicht entgehen lassen<br />

und nutzen das Meeting zu einer<br />

letzten Formüberprüfung.<br />

Sprint<br />

<strong>Bayer</strong>-04-Sprinter Heinrich Popow<br />

trifft beim Heimspiel im Manforter<br />

Stadion über 100 Meter und<br />

200 Meter u. a. auf Weltrekordler<br />

Earle Connor (Kanada) und Michael<br />

Haraem (TV Wattenscheid 01). Der<br />

Ausnahmeathlet aus Kanada weilt<br />

zum dritten Mal binnen eines Jahres<br />

in <strong>Leverkusen</strong> und reist mit seinem<br />

Coach an. Connor lässt keinen<br />

Zweifel daran, dass er kurz vor den<br />

Paralympics seine Ausnahmestellung<br />

unter Beweis stellen will. Wie<br />

werden sich die beiden deutschen<br />

Athleten gegen den schier unbezwingbaren<br />

Kanadier aus der Affäre<br />

ziehen?<br />

Über 100 Meter der Frauen stehen<br />

Astrid Höfte und Katrin Laborenz der<br />

Österreicherin Andrea Scherney<br />

gegenüber. Mit dabei ist auch die<br />

sehbehinderte Annalena Knors, die<br />

mit 16 Jahren jüngste <strong>Bayer</strong>-04-<br />

Sportlerin in Athen.<br />

31<br />

Heinrich Popow


Astrid Höfte Annalena Knors<br />

Weitsprung<br />

Ein Wettbewerb der Extraklasse dürfte<br />

auch der Weitsprung werden. Der<br />

Schweizer Urs Kolly, langjähriger<br />

Konkurrent von <strong>Bayer</strong>-04-Urgestein<br />

Jörg Frischmann, demonstrierte vor<br />

ein paar Jahren als erste Athlet den<br />

spektakulären Absprung mit der Prothese.<br />

Der Schweizer zählt zu den<br />

absoluten Ausnahmeerscheinungen<br />

im Behindertensport. Bei den Paralympics<br />

1996 und 2000 feierte er<br />

Doppelsiege im Weitsprung und<br />

Fünfkampf. Zu einem echten Test<br />

wird dieser Wettkampf auch für<br />

Heinrich Popow (WM-Dritter 2003),<br />

der auf Weltmeister Stefano Lippi<br />

(Italien) trifft.<br />

Im parallel stattfindenden Weitsprung<br />

der Frauen wollen sich die beiden<br />

<strong>Bayer</strong>-04-Athletinnen Astrid Höfte<br />

und Katrin Laborenz möglichst gut<br />

gegen Andrea Scherney aus der<br />

Affäre ziehen. Die Österreicherin, mit<br />

4,83 Metern Weltjahresbeste und<br />

ebenso wie der Schweizer eine der<br />

herausragenden Leichtathletinnen im<br />

Behindertensport, will sich endlich<br />

den Weltrekord im Weitsprung<br />

zurückholen.<br />

33<br />

Kann die junge Annalena Knors, die<br />

in Athen in der Klasse der Sehbehinderten<br />

startet, die Österreicherin zum<br />

Weltrekord treiben?<br />

Kugelstoßen<br />

Das Kugelstoßen wird in einem gemeinsamen<br />

Wettbewerb von Behinderten<br />

und Nichtbehinderten ausgetragen.<br />

Bei den starken Männern<br />

kommt es zu einer WM-Revanche.<br />

Weltrekordler und Paralympics-<br />

Favorit Jackie Christiansen trifft auf<br />

den Vize-Weltmeister von 2002,<br />

Ed Cockrell (USA), und den WM-<br />

Dritten Jörg Frischmann, der seine<br />

Medaillenambitionen für Athen untermauern<br />

möchte.<br />

Drei, die sich kennen: Ed Cockrell,<br />

Jackie Christiansen und Jörg Frischmann


Teilnehmer <strong>Bayer</strong>-Meeting<br />

Weitsprung<br />

W.R. 5,85 m, Wojtek Czyz, TV Wattenscheid<br />

D.R. 5,85 m, Wojtek Czyz, TV Wattenscheid<br />

Heinrich Popow, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

3. Platz WM 2002, Oberschenkelamputation,<br />

P.B. 5,38 m<br />

Urs Kolly, Schweiz, 2facher Paralympicssieger<br />

Weitsprung, Unterschenkelamputation,<br />

P.B. 6,79 m Europarekord a.k.<br />

Stefano Lippi, Italien, Weltmeister Lille 2002,<br />

Oberschenkelamputation,<br />

P.B. 5,73 m<br />

John Mc Fall, Wales<br />

100 m Oberschenkelamputierte T42<br />

W.R. Earle Connor, 12,14 sec,<br />

aufgestellt 1. Juni 2003 Meeting <strong>Leverkusen</strong><br />

D.R. Wojtek Czyz, 12,97 sec<br />

Stefano Lippi, Italien,<br />

italienischer Rekordhalter,<br />

P.B. 13,46 sec<br />

John Mc Fall, Wales,<br />

Waliser Rekordhalter,<br />

P.B. 13,99 sec<br />

Heinrich Popow, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

Endlaufteilnahme WM 2002,<br />

P.B. 13,56 sec<br />

Michael Haraem, TV Wattenscheid,<br />

3. Platz WM Lille 2002,<br />

P.B. 13,67 sec<br />

Earle Connor, Kanada,<br />

2facher Paralympicssieger,<br />

P.B. 12,01 sec<br />

Noch offen:<br />

Clavel Kayitare, Frankreich,<br />

Medaillengewinner WM 2002,<br />

Europameister 2003,<br />

P.B. 12,90 sec<br />

35<br />

200 m Oberschenkelamputierte<br />

W.R. Earle Connor, 26,40 sec<br />

D.R. Michael Haraem, 27,38 sec<br />

John Mc Fall, Wales<br />

Heinrich Popow, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

P.B. 28,08 sec<br />

Michael Haraem, TV Wattenscheid,<br />

3. Platz WM 2002 100 m und 200 m, P.B. 27,38 sec<br />

Earle Connor, Kanada<br />

Paralympicssieger 2000, P.B. 26,40 sec<br />

Noch offen:<br />

Clavel Kayitare, Frankreich,<br />

Medaillengewinner WM 2002, Europameister 2003<br />

Kugelstoßen F44<br />

Jackie Christiansen, Dänemark,<br />

Weltmeister 2002,<br />

Europameister 2003, P.B. 15,55 m<br />

Ed Cockrell, USA<br />

Jörg Frischmann, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

3. Platz WM 2002, P.B. 14,55 m<br />

Urs Kolly, Schweiz, P.B. 13,47 m<br />

Cockrell, USA,<br />

2. Platz WM 2002, P.B. 14,76 m<br />

Noch offen:<br />

Papas, Griechenland,<br />

4. Platz EM 2003, P.B. 14,18 m<br />

Weitsprung und 100 m<br />

W.R. 4,47 m, Nathalie Leroyer<br />

D.R. 4,31 m, Katrin Laborenz<br />

Astrid Höfte, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

P.B. 4,08 m<br />

Katrin Laborenz, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

P.B. 4,31 m<br />

Andrea Scherney, Österreich, P.B. 4,83 m<br />

Annalena Knors, <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

P.B. 4,92 m a.K.<br />

Nathalie Leroyer, Frankreich, P.B. 4,49 m


Das Buch zum Jubiläum<br />

Die Geschichte eines<br />

einzigartigen<br />

Sportvereins<br />

Zum 100-jährigen Jubiläum präsentiert<br />

<strong>Bayer</strong> 04 ein 424 Seiten<br />

umfassendes Jubiläumsbuch.<br />

In einer Mischung aus Abteilungsgeschichten,<br />

Anekdoten, Zitaten,<br />

Statistiken sowie teilweise erstmals<br />

verwendetem Fotomaterial<br />

bietet diese aufwendig recherchierte<br />

Chronik ein besonderes<br />

Lesevergnügen…<br />

Für 19,04 Euro gibt es das Buch<br />

an der <strong>TSV</strong>-Information (Kurt-<br />

Rieß-Anlage), dem Fanshop von<br />

<strong>Bayer</strong> 04 (BayArena), im ausgewählten<br />

Fachhandel oder auch<br />

via Internet unter:<br />

www.tsvbayer04.de<br />

www.bayer04.de<br />

Überraschungsbesuch beim<br />

<strong>Bayer</strong>-Konzernchef<br />

Werner Wenning war sichtlich überrascht:<br />

Der im Terminkalender des<br />

Vorstandsvorsitzenden der <strong>Bayer</strong> AG<br />

nur nebulös vermerkte Hinweis auf<br />

einen Besuch zum Thema Sport<br />

entpuppte sich am Donnerstag<br />

Mittag als eine mehrköpfige Abordnung<br />

des <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

der exakt am 1. Juli seinen<br />

100. Vereinsgeburtstag feierte.<br />

Beim spontan organisierten Gläschen<br />

Sekt übergab <strong>TSV</strong>-Vorsitzender<br />

Klaus Beck dem bekanntlich sportbegeisterten<br />

Konzernchef als symbolischen<br />

Dank des Vereins an<br />

seinen treuen und zuverlässigen<br />

Hauptsponsor das präzise nachgefertigte<br />

Duplikat der Goldmedaille<br />

von Zehnkämpfer Willi Holdorf von<br />

Tokio 1964, gleichzeitig der erste<br />

Olympiatriumph eines <strong>Bayer</strong>-<br />

Sportlers. „Ich habe den Sieg von<br />

Holdorf damals vor dem Fernseher<br />

verfolgt. Das sind emotionale Bilder,<br />

die man nicht vergisst“, freute sich<br />

Wenning in Anwesenheit von<br />

Olympiasiegerin Ulrike Nasse-<br />

Meyfarth, Speerwerferin Steffi Nerius<br />

(feierte selbst ihren 32. Geburtstag)<br />

und Paralympics-Sieger Jörg<br />

Frischmann über das Gastgeschenk.<br />

Gemeinsam mit dem kompletten<br />

<strong>TSV</strong>-Vorstand zählte auch der <strong>Bayer</strong>-<br />

Sportbeauftragte Meinolf Sprink zu<br />

den Überraschungsgästen in der<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Konzernzentrale.<br />

<strong>Bayer</strong>-Konzernchef Werner Wenning (links)<br />

freute sich über das „goldene“ Gastgeschenk<br />

seiner Besucher (v.l.n.r.): Jörg Frischmann,<br />

Ulrike Nasse-Meyfarth, Klaus Beck sowie<br />

Steffi Nerius.<br />

Willi Holdorf, Zehnkampf-Olympiasieger von<br />

Tokio 1964 und erster <strong>Bayer</strong>-Goldmedaillengewinner.<br />

37<br />

Werner Wenning (Mitte) wird von der <strong>Bayer</strong>-<br />

Delegation eingerahmt.<br />

Die „Golden Girls“ Heike Henkel, Ulrike<br />

Nasse-Meyfarth sowie Heide Ecker-<br />

Rosendahl mit ihrem Trainer Gerd Osenberg.<br />

Mitglieder-Treff am 01. Juli in der Sportgaststätte Gäßler<br />

Bei einem Treffen für Vereinsmitglieder<br />

wurde am 1. Juli in der Sportgaststätte<br />

Gäßler auf der Kurt-Rieß-<br />

Anlage auf den Geburtstag des <strong>TSV</strong><br />

<strong>Bayer</strong> 04 mit Freibier der Brauerei<br />

Ganser angestoßen. Die gesellige<br />

Runde mit Aktiven und Ehemaligen,<br />

Ehrenamtlern und Mitarbeitern, Talenten<br />

und Routiniers, Leistungssportlern,<br />

Breitensportlern und Behindertensportlern<br />

nutzte den<br />

Abend zu intensiven Gesprächen.<br />

Natürlich waren der Vorstand sowie<br />

der Ältestenrat praktisch komplett<br />

vertreten. Zuvor hatte <strong>TSV</strong>-Vorsitzender<br />

Klaus Beck mit Fußball-Abteilungsleiter<br />

Kurt Vossen gemeinsam<br />

den ehemaligen Fußballer Friedrich<br />

Wilhelm, kurz Fritz, Schorn (93)<br />

geehrt, der am gleichen Tag exakt<br />

stolze 80 Jahre als Mitglied dem<br />

<strong>TSV</strong> angehörte.


Stimmungsvoller Festakt zum<br />

100-jährigen Bestehen<br />

„Dem <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 danke ich für<br />

die vielen schönen, unvergessenen<br />

Erfolge, an denen sich die Sportanhänger<br />

erfreuen konnten. Der<br />

<strong>Bayer</strong> AG danke ich für ihr Engagement<br />

und die Unterstützung des<br />

Sports in Deutschland.“<br />

Dies erklärte Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder vor rund 750 Gästen beim<br />

Festakt zum 100-jährigen Bestehen<br />

von <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong> und der<br />

<strong>Bayer</strong>-Sportförderung am 03. Juli im<br />

<strong>Leverkusen</strong>er Erholungshaus. Der<br />

Bundeskanzler führte eine große<br />

Schar prominenter Vertreter aus<br />

Politik, Wirtschaft und Sport an. Zu<br />

ihnen gehörten Bundesinnenminister<br />

Otto Schily, Dr. Michael Vesper, stellvertretender<br />

Ministerpräsident von<br />

Nordrhein-Westfalen, Dr. Thomas<br />

Bach, Vizepräsident des Internationalen<br />

Olympischen Komitees (IOC),<br />

Dr. Klaus Steinbach, Präsident des<br />

Nationalen Olympischen Komitees<br />

(NOK), Manfred von Richthofen, Präsident<br />

des Deutschen Sportbundes<br />

(DSB), und der <strong>Bayer</strong>-Vorstandsvorsitzende<br />

Werner Wenning sowie<br />

<strong>Bayer</strong>-Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Dr. Manfred Schneider, Hermann<br />

J. Strenger, Ehrenvorsitzender des<br />

<strong>Bayer</strong>-Aufsichtsrats, Klaus Beck, Vorsitzender<br />

des <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong>,<br />

sowie zahlreiche Führungskräfte<br />

aus dem <strong>Bayer</strong>-Konzern. In<br />

seiner Rede würdigte Schröder die<br />

Historie des ältesten Werksvereins in<br />

Deutschland mit seinen besonderen<br />

Eine Chronik für den Kanzler:<br />

Werner Wenning übergibt Gerhard Schröder<br />

ein Jubiläumsbuch.<br />

Verdiensten in der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />

einer Fußball-Abteilung als faszinierendem<br />

Aushängeschild und den<br />

außerordentlichen Leistungen der<br />

Behindertensportler. „Ich freue mich,<br />

meinen Respekt gegenüber einem<br />

Verein und einem Unternehmen<br />

erweisen zu können, das auch in<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten in<br />

Sport und Kultur Sponsoring betreibt.<br />

In einem solchen Unternehmen<br />

tätig zu sein, ist eine hohe Motivation<br />

für die Mitarbeiter“, sagte der<br />

Kanzler.<br />

Besonders betonte er auch das<br />

Engagement von Unternehmen und<br />

Verein, Spitzensportlern den Übergang<br />

vom Leistungssport in eine spätere<br />

berufliche Karriere zu ermöglichen.Behindertensport-Abteilung<br />

vorbildhaft. Neben den großen<br />

Erfolgen, die der Verein zum Beispiel<br />

in <strong>Leichtathletik</strong> oder Sportarten wie<br />

Fechten, Volleyball, Basketball und<br />

Fußball feiern konnte, erwähnte der<br />

Kanzler besonders die Behindertensport-Abteilung.<br />

„Sie gehört zu den<br />

38<br />

bedeutendsten und erfolgreichsten<br />

weltweit.“ Die Leistungen der behinderten<br />

Spitzenathleten seien vorbildhaft.<br />

„Ich kann nur sagen: Weiter so!<br />

Das zahlt sich aus für die gesamte<br />

Gesellschaft.“ <strong>Bayer</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

Werner Wenning betonte in<br />

seiner Begrüßungsansprache, dass<br />

der <strong>TSV</strong> <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong> für ein<br />

bedeutendes Stück <strong>Bayer</strong>-Sportgeschichte<br />

stehe. „Was damals als<br />

Wunsch aus der Belegschaft kam und<br />

zur Gründung von <strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong><br />

am 1. Juli 1904 führte, hat sich<br />

über die Jahrzehnte zu einer 'Sportbewegung'<br />

unter dem <strong>Bayer</strong>-Kreuz<br />

entwickelt“, erklärte er mit Hinweis<br />

darauf, dass das Unternehmen heute<br />

an den Standorten <strong>Leverkusen</strong>,<br />

Dormagen, Krefeld-Uerdingen und<br />

Wuppertal insgesamt 29 Sportvereine<br />

mit über 53.000 Vereinsmitgliedern<br />

unterstützt. „Unsere Vereine<br />

sind offen für jedermann. Auch das<br />

ist Ausdruck unserer Verbundenheit<br />

mit den Nachbarn und Kommunen<br />

an unseren nordrhein-westfälischen<br />

Standorten.“<br />

Dabei werde das Sport-Engagement<br />

von <strong>Bayer</strong> von den Menschen sehr<br />

unterschiedlich wahrgenommen.<br />

Mal werde über den Fußballverein<br />

<strong>Bayer</strong> 04, mal über die <strong>Bayer</strong>-Leichtathleten,<br />

mal über den Basketball-<br />

Rekordmeister und mal über die sehr<br />

erfolgreiche Jugendarbeit gesprochen:<br />

„<strong>Bayer</strong> 04 <strong>Leverkusen</strong> wird als sportlicher<br />

„Tausendfüßler“ betrachtet.“

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