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zu Besuch im Paradies - Französisch Polynesien - pro-charter.de

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sehen. Stephane übern<strong>im</strong>mt das Ru<strong>de</strong>r und ich<br />

plaziere mich, bewaffnet mit <strong>de</strong>r Handfunke, auf<br />

<strong>de</strong>r ersten Saling. Von hier oben kann ich am<br />

Besten die Untiefen erkennen und Stephane um die<br />

gefürchteten Korallenköpfe lotsen. Um ein Gefühl für<br />

die Wasserfarbe und die Tiefe <strong>zu</strong> bekommen gibt er<br />

mir ständig die aktuelle Lotung durch.<br />

Der Paß erweist sich als harmlos. In aller Ruhe<br />

und ohne erkennbare Hin<strong>de</strong>rnisse gelangen wir in<br />

die Lagune. Wir haben tatsächlich das Stillwasser<br />

perfekt getroffen.<br />

Wir ankern in <strong>de</strong>r NW-Ecke <strong>de</strong>s Atolls auf 10 Meter<br />

Wassertiefe, direkt vor <strong>de</strong>m Dorf Rotoava. Dabei<br />

ist „Wir ankern“ so einfach gesagt: Üblicherweise<br />

folgt nach <strong>de</strong>m Fieren <strong>de</strong>r Kette das Eingraben<br />

<strong>de</strong>s Eisens durch langsames Rückwärts Fahren<br />

bei gleichzeitiger Kontrolle <strong>de</strong>r Kette. Wenn sie<br />

noch ruckelt heißt es, daß <strong>de</strong>r Anker slipt. Nicht so<br />

hier! Wir ahnten es schon vor <strong>de</strong>m obligatorischen<br />

Tauchgang. Der Anker selbst liegt zwar auf weichem<br />

Korallensand, aber die 40 Meter Kette ist auf einem<br />

wahren Korallengebirge gelan<strong>de</strong>t und hat sich da<br />

kunstvoll verhakt. Alle Versuche <strong>de</strong>n Anker durch<br />

rückwärts Fahren ein<strong>zu</strong>graben wären zwecklos, die<br />

Kette bewegt sich keinen Zent<strong>im</strong>eter. Wie gut, daß<br />

es hier we<strong>de</strong>r Seegang noch wechseln<strong>de</strong> Ströme<br />

gibt, sonst wäre unsere 13mm Kette sicherlich in<br />

wenigen Tagen durchgescheuert.<br />

Fakarava ist eines <strong>de</strong>r großen Atolle <strong>de</strong>r Tuamotus,<br />

35 sm lang und 15 sm breit. Die Tiefe liegt bei<br />

durchschnittlich 20 Meter. Umgeben ist diese riesige<br />

Fläche auf <strong>de</strong>r Nord-Ost Seite mit einem gera<strong>de</strong> mal<br />

300 Meter breiten und wenige Meter hohen Streifen<br />

aus weiß leuchten<strong>de</strong>m Korallenkies und auf <strong>de</strong>r Süd-<br />

West Seite mit einem knap 1 Seemeile breiten Riff.<br />

Es hat einen eigenen Flugplatz und wird regelmäßig<br />

von Versorgungsschiffen angelaufen.<br />

In <strong>de</strong>r Lagune vor Rotuava<br />

Unser erster Landgang beschert uns gleich eine<br />

handfeste Überraschung: In drei Tagen steigt das<br />

wichtigste lokale Ereignis <strong>de</strong>s ganzen Jahres, die<br />

Heiva. Zweitausend <strong>Besuch</strong>er wer<strong>de</strong>n erwartet,<br />

einschließlich <strong>de</strong>m französischen Hochkommisar<br />

(<strong>de</strong>r hier gar nicht so beliebt ist) und <strong>de</strong>r<br />

Regionalregierung aus Tahiti. Je<strong>de</strong>s größere Atoll<br />

<strong>de</strong>r Gambriers und <strong>de</strong>r Tuamotus schickt eine<br />

Abordnung. Die Heiva ist ein Volksfest, bei <strong>de</strong>m<br />

tagsüber sportliche Wettbewerbe wie Ru<strong>de</strong>rregatten<br />

mit „Rennpiroggen“ und Speerwurf auf eine an einer<br />

langen Stange hochgehaltenen Kokosnuß und<br />

Volleyball Turniere stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Die Abordnung vom Makemo Atoll<br />

Wir aber freuen uns vor allem auf <strong>de</strong>n Abend, auf<br />

<strong>de</strong>n Gesangs- und Tanzkontest, <strong>de</strong>r sich über 5<br />

Tage hinziehen wird und je<strong>de</strong>r Insel Gelegenheit gibt<br />

sich dar<strong>zu</strong>stellen. Die Polynesier feiern sich selbst,<br />

ausgelassen und fröhlich. Perfektion ist sekundär,<br />

dafür machen alle mit, vom jüngsten, <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />

laufen kann bis <strong>zu</strong>m Greis, <strong>de</strong>r gelegentlich sogar <strong>de</strong>n<br />

Vorsänger macht. Mit starker Miene und viel Pathos<br />

wer<strong>de</strong>n Liebes- und Kampfszenen nachempfun<strong>de</strong>n,<br />

die wir auch ohne Sprachkenntnisse verstehen.<br />

Die Tanzszenen sind dabei nach sehr ein<strong>de</strong>utigem<br />

Muster gestrickt: Sie schwingt ihre Hüfte -und nur<br />

die Hüfte!- in atemberauben<strong>de</strong>m Bogen und Tempo<br />

während Er so schnell wie irgend möglich in leichter<br />

Hockstellung mit <strong>de</strong>n Knien schlottert. Da<strong>zu</strong> wird in<br />

<strong>de</strong>n typischen polynesischen Harmonien gesungen,<br />

daß einem das Herz zerreißen will. Dramatisch<br />

wird es <strong>im</strong>mer, wenn die Trommeln und an<strong>de</strong>re<br />

Schlagwerkzeuge einsetzen. Ihr durchgeschlagener,<br />

harter Rhythmus hat etwas Hypnotisches.<br />

Im Hafen fällt uns ein Motorboot mit <strong>de</strong>utscher Flagge<br />

auf, <strong>de</strong>m man die Hochseetauglichkeit so garnicht<br />

attestieren mag. Es liegt nicht wie alle an<strong>de</strong>ren<br />

vor Anker son<strong>de</strong>rn hat direkt an <strong>de</strong>r Hafenmole<br />

festgemacht. Ein merkwürdig hochbordiges Gefährt,<br />

10 Meter lang, mit kastenförmigem Aufbau und<br />

oben drauf auch noch eine große Satellitenantenne,<br />

die „Mercator“. Wir lernen Wolfgang, Professor für<br />

Kulturwissenschaften und Eicke, Regisseur und<br />

Journalist kennen. Es sei das kleinste offizielle<br />

Wolfgang und Eicke <strong>zu</strong> Gast auf „Mary Ann“

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