Glaube aktiv 4|2012 - Barmer Zeltmission
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das magazin<br />
persönlich. bewegend. aktuell.<br />
Über Hauskreisarbeit<br />
Evangelistischer Hauskreis<br />
Anleitung und Erfahrungsbericht aus einem Hauskreis<br />
Kurzberichte<br />
aus der <strong>Barmer</strong> <strong>Zeltmission</strong><br />
G 11279 F<br />
4 | 2012
GLAUBE AKTIV<br />
02<br />
inhalt<br />
4 | 2012<br />
02 Editorial<br />
03 Grundsätzliches<br />
zur Hauskreisarbeit<br />
04 Evangelistische Hauskreise<br />
- eine geniale Möglichkeit, über das Leben und<br />
das Evangelium zu reden.<br />
07 Wie ich mit Hilfe eines Hauskreises<br />
zum <strong>Glaube</strong>n kam<br />
08 Herzen in Brand gesetzt<br />
Zeugnis über das Erleben in einem<br />
evangelistischen Hauskreis<br />
09 Ein Gott für alle (Teil 4)<br />
Mobil, erfolgreich, (post)modern -<br />
Die gesellschaftlichen Leitmilieus<br />
11 Auf der Suche nach dem Urheber<br />
Gott lässt sich in der Schöpfung erkennen<br />
13 Gott gibt viel mehr zurück<br />
Evangelisation & Diakonie<br />
15 Kurzberichte<br />
aus der <strong>Barmer</strong> <strong>Zeltmission</strong><br />
26 Infos / Termine<br />
der <strong>Barmer</strong> <strong>Zeltmission</strong><br />
inhalt GLAUBE<br />
editorial<br />
„Und als er an den<br />
Ort kam, sah Jesus<br />
auf und erblickte ihn<br />
und sprach zu ihm:<br />
Zachäus, steig eilends<br />
herab! Denn heute<br />
muss ich in deinem<br />
Haus bleiben.“<br />
Lukas 19,5<br />
AKTIV 4 | 2012<br />
Liebe Beter<br />
und Freunde,<br />
hinter dem Begriff „Haus“<br />
verbirgt sich unser ganz persönlicher<br />
Bereich, über den wir allein<br />
Verfügungsrecht haben und<br />
der sogar vom Staat geschützt<br />
wird. Keiner darf diesen Bereich<br />
unerlaubt betreten und wenn,<br />
dann nur als Gast, der sich der<br />
Hausordnung unterwirft. Hausfriedensbruch<br />
wird in unserem<br />
Land empfindlich geahndet. Was<br />
in den eigenen vier Wänden geschieht,<br />
darin darf niemand ohne<br />
Erlaubnis Einblick nehmen.<br />
Und doch hängt so viel davon<br />
ab, ob wir diesen persönlichen<br />
Bereich offenhalten für andere.<br />
Er kann zum Ort der Begegnung<br />
werden, die Entscheidendes in<br />
unserem Leben verändert. Wir<br />
können hier Menschen kennen-<br />
lernen, die uns wichtige Impulse<br />
geben oder denen wir zu wichtigen<br />
Schritten in ihrem Leben<br />
verhelfen. Alles hängt davon<br />
ab, ob unsere Adresse bekannt<br />
ist und unsere Tür Helfern und<br />
Hilfesuchenden offensteht oder<br />
ob wir solche offenen Türen bei<br />
anderen nutzen.<br />
Der Herr Jesus suchte während<br />
seiner Zeit hier auf der Erde<br />
solche offenen Türen. Er suchte<br />
Kontakt mit Menschen in ihrem<br />
persönlichsten Bereich. Das<br />
Zuhause war der passende Ort<br />
für ein persönliches Gespräch,<br />
für offene Worte, für Gesten der<br />
Freundschaft, des Interesses und<br />
der Zuwendung. Zachäus durfte<br />
erfahren, was es bedeutete, den<br />
Herrn in sein Haus aufzuneh-
men. Während Außenstehende<br />
schimpften, dass Jesus bei einem<br />
sündigen Mann eingekehrt<br />
sei, zog der Herr folgende Mut<br />
machende Bilanz seines Besuches:<br />
„Heute ist diesem Haus<br />
Heil widerfahren.“ Das Zuhause<br />
wird zum Ort der Rettung von<br />
Verlorenen!<br />
Wie verwalten wir als Christen<br />
unser Zuhause, unseren ganz<br />
privaten Bereich? Kann er zum<br />
Ort der Rettung für Verlorene<br />
werden? Nehmen wir bereitwillig<br />
Menschen in unser Leben<br />
auf, um ihnen den Weg zum<br />
Heil zu erklären? Oder schotten<br />
wir uns ab, froh über diesen<br />
Rückzugsort, und lassen lieber<br />
niemanden hinein? Ein offenes<br />
Haus und Gastfreundschaft sind<br />
der Schlüssel zum Herzen solcher,<br />
deren Seelen noch keine Heimat,<br />
kein Zuhause gefunden haben.<br />
Zu einem „Herz für Verlorene“<br />
gehört auch eine geöffnete<br />
Tür, damit Menschen in unser<br />
Leben eintreten können, um zu<br />
erfahren, wer Jesus Christus ist<br />
und warum er in unserem Leben<br />
die entscheidende Rolle spielt.<br />
Zahlreiche Beiträge und Impulse<br />
in dieser Ausgabe sollen dazu<br />
beitragen, dass sich Herzen und<br />
Türen öffnen für solche, die auf<br />
der Suche nach innerem Frieden<br />
und nach Gott sind. Wer Ernst<br />
damit macht, wird nicht nur<br />
anderen Segen bringen, sondern<br />
auch selbst viel Segen gewinnen!<br />
Herzlichst<br />
Euer<br />
Grundsätzliches zur<br />
Hauskreisarbeit<br />
von Wolfgang Seit<br />
Die Geschichte der Hauskreisbewegung<br />
- Nach dem Krieg: Evangelisationsbewegung<br />
- 70er und 80er Jahre: Hauskreisbewegung<br />
- 80er bis heute: Gemeindegründungsbewegung<br />
Der biblische Befund<br />
Das NT beschreibt eine Groß- und Kleinstruktur<br />
der Gemeinde. Die Großstruktur finden<br />
wir bei den Treffen und der Verkündigung im<br />
Tempel: „Und täglich verharrten sie einmütig<br />
im Tempel“ ( Apg 2,46; siehe auch 3,1; 4,1-4;<br />
5,20-21.25; 5,42).<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
thema 03<br />
evangelistische<br />
Hauskreisarbeit<br />
Die Christen trafen sich aber auch in überschaubaren<br />
Gruppen "hausweise" (Apg 2,46)<br />
hin und her in den Häusern (Kleinstruktur).<br />
Gründe für eine Hauskreisarbeit<br />
in der heutigen Zeit<br />
Je zahlreicher die Gottesdienstbesucher,<br />
desto größer ist auch die Tendenz, dass man<br />
anonym bleibt. Man kommt nicht zu Wort und<br />
wird wenig zur Kenntnis genommen. Man<br />
fühlt sich weder verbunden, noch verpflichtet,<br />
Verantwortung zu übernehmen. In einer kleinen<br />
Gruppe mit sechs bis zwölf Teilnehmern<br />
bleibt dagegen jeder wichtig, und jeder, der<br />
nicht kommt, wird vermisst.<br />
Verschiedene Hauskreismodelle<br />
Der evangelistische Hauskreis<br />
Die Schwelle zum Hauskreis mag weniger<br />
hoch sein als die zur Gemeinde. Christliche<br />
Gemeinschaft und liebevolle Anteilnahme<br />
mag leichter und direkter zu erleben sein. Auf<br />
Fragen kann gezielter eingegangen werden.<br />
Wir haben jahrelang einen solchen evangelistischen<br />
Hauskreis in unserer Wohnung<br />
gehabt. Für manche Teilnehmer war dieser<br />
Kreis die erste Station hin zum Gläubigwerden<br />
und hin zur verbindlichen Zugehörigkeit zur<br />
Gemeinde.<br />
Der Gemeinde-Hauskreis<br />
Alle haben das gleiche Programm (z.B.<br />
2. Thessalonicherbrief), Leiter und Ko-Leite,<br />
Zusammensetzung: fünf bis zwölf Teilnehmer<br />
- geographisch verstreut
evangelistische<br />
Hauskreisarbeit<br />
04<br />
thema<br />
Ziele:<br />
a) Befestigung durch gesunde<br />
Lehre und Austausch<br />
b) Gemeinschaft<br />
c) Multiplikation von Leitern<br />
und von Zellen<br />
Gemeinde-Hauskreise sind<br />
nicht „autonom“. „Autonome<br />
Hauskreise“ sind negatives Zellwachstum.<br />
Durch die Gemeinde<br />
beauftragte Hauskreise erfüllen<br />
einen Dienst der Gemeinde<br />
und stehen der Gemeinde zur<br />
Verfügung. Die Inhalte der Hauskreisarbeit<br />
und die verwendeten<br />
Materialien sollen mit der Gemeinde<br />
abgesprochen sein. Die<br />
Gemeinde-Hauskreise sollten von<br />
den Ältesten durch regelmäßige<br />
Treffen mit den Hauskreisleitern<br />
begleitet werden. Austausch,<br />
anregende Schulung, gute Kom-<br />
munikation und gemeinsames<br />
Gebet sind wichtig.<br />
Der Hauskreis mit<br />
dem Ziel einer Gemeindegründung<br />
Christen bilden einen Hausbibelkreis<br />
mit dem Ziel einer<br />
späteren Gemeindegründung.<br />
Problematische<br />
Hauskreise - Hauskreise<br />
als Gemeindeersatz (Pseudogemeinde)<br />
Zur Zeit des NT bekehrte man<br />
sich nicht nur zu Christus, sondern<br />
immer auch in eine örtlich<br />
versammelte Gemeinde hinein.<br />
Und wenn man gezwungen war,<br />
an einen anderen Ort zu ziehen,<br />
dann schloss man sich der dorti-<br />
gen Gemeinde an oder gründete<br />
eine neue Versammlung.<br />
Wir leben heute nicht in der Zeit<br />
der ersten Christen, sondern am<br />
Ende der Endzeit, in der Letztzeit.<br />
Viele Gläubige haben negative<br />
Erfahrungen mit Gemeinden<br />
gemacht. Manche haben einen<br />
„Gemeindefrust“, manche sogar<br />
ein „Gemeindetrauma“.<br />
Dennoch muss ich mit aller<br />
Deutlichkeit sagen: Hauskreis<br />
als Gemeindeersatz ist kein<br />
biblisches Modell! Den „Club<br />
der Frustrierten“, den „Club der<br />
Rebellen“ (die sich nicht ein- oder<br />
unterordnen wollen) oder den<br />
„Club der Unverbindlichen“ gibt<br />
es im NT nicht. Ich sehe darin<br />
eher eine negative Frucht des<br />
Individualismus als ein biblisches<br />
Modell.<br />
Weitere Artikel (PDF/Download)<br />
von Wolfgang Seit<br />
zum Thema Hauskreise:<br />
http://www.kfg.org/archiv/<br />
autor/seit.htm<br />
• Gemeindeorientierte<br />
Hauskreisarbeit<br />
• Warum bekehren sich<br />
Menschen in evangelistischen<br />
Hauskreisen?<br />
• Wie hat Christus Gespräche<br />
in Gruppen geführt?<br />
http://www.barmerzeltmission.de<br />
(Bereich:<br />
Seminare)<br />
• GESPRÄCHSFÜHRUNG IN<br />
HAUSKREISEN UND BIBEL-<br />
KREISEN - Wie erarbeite ich<br />
einen biblischen Text im<br />
Gruppengespräch?<br />
Evangelistische Hauskreise<br />
– eine geniale Möglichkeit, über das Leben und das Evangelium zu reden<br />
Gersom Burghardt und René Kummer, Koblenz<br />
Herzlich<br />
willkommen!<br />
Das Wohnzimmer ist zum<br />
Bersten gefüllt. Bettina<br />
sitzt aufrecht im Sessel<br />
und verfolgt aufmerksam die<br />
Diskussion. Soeben hat Günther<br />
die Autorität der Bibel in Frage<br />
gestellt. Schmatzend greift<br />
Wolfgang nach den Salzstangen<br />
und Lorenz schlürft laut am<br />
dampfenden Tee. Bettina ringt<br />
nach Worten – und dann platzt<br />
es aus ihr heraus: „Gottes Wort<br />
ist Wahrheit!“ Nach diesem<br />
Statement richten sich alle<br />
Augen auf sie. Einige rutschen<br />
nervös auf ihren Stühlen hin und<br />
her. Die Aussage von Bettina
überrascht. Noch vor vier Monaten<br />
war sie der Bibel gegenüber<br />
stets kritisch eingestellt. Gebet<br />
war für sie befremdend. Doch<br />
dann kam ein Ereignis, das alles<br />
veränderte. Das Hochwasser am<br />
Rhein hatte ihren Keller bedroht<br />
und einige Christen halfen<br />
ihr, den Keller leer zu räumen.<br />
Daraufhin war sie bereit, im<br />
privaten Rahmen in der Bibel<br />
zu lesen – selbstverständlich<br />
um ihre Skepsis gegenüber der<br />
Bibel bestätigt zu wissen. Doch<br />
der Geist Gottes hatte durch die<br />
Bibeltexte zu ihr gesprochen,<br />
hatte ihr immer klarer die Wahrheit<br />
vor Augen gemalt, bis sie<br />
schließlich vor Gott kapitulierte<br />
und sich hilfesuchend ihrem<br />
Retter Jesus Christus in die Arme<br />
warf.<br />
WESHALB?<br />
Weshalb überhaupt sind evangelistische<br />
Hauskreise notwendig?<br />
Die Antwort liegt auf der Hand.<br />
Nur 4 % der evangelischen bzw.<br />
6 % der römisch-katholischen<br />
Kirchenmitglieder besuchen noch<br />
einen Gottesdienst 1. Gottesdienste<br />
werden von vielen Menschen<br />
mit negativen Emotionen verbunden.<br />
Der evangelistische Hauskreis<br />
in der Wohnung eines Freundes<br />
dagegen hat folgende Vorteile:<br />
• Gespräch statt Frontalpredigt.<br />
Dadurch wird ein besserer<br />
Lernerfolg durch angeregtes<br />
Mitdenken erreicht.<br />
• Priorität liegt auf Gemeindefernen<br />
und nicht auf Gemeindegliedern.<br />
Dadurch kann individueller<br />
auf den Standpunkt des Zuhörers<br />
eingegangen werden.<br />
• Durch die gemütliche Atmosphä-<br />
re werden Vorurteile abgebaut.<br />
• Der Sonntagmorgen wird bei<br />
vielen Gemeindefernen als<br />
Familienzeit genutzt. Ein<br />
Abend in der Woche wird<br />
eher angenommen.<br />
• Die Wahl der Themen kann<br />
besser auf Gemeindefremde<br />
angepasst werden.<br />
Vielleicht wird in deiner Gemeinde<br />
ein Gästegottesdienst angeboten.<br />
Das ist schön. Doch das<br />
alleine genügt nicht. Menschen,<br />
die sich über einen längeren<br />
Zeitraum mit dem Wort Gottes<br />
beschäftigen und darin regelmäßig<br />
arbeiten, übernehmen die<br />
Gedanken Gottes und der Same<br />
kann aufgehen. Genau das haben<br />
wir in evangelistischen Hauskreisen<br />
immer wieder erlebt.<br />
WIE?<br />
Wie soll ein evangelistischer<br />
Hauskreis ablaufen? Einer der großen<br />
Vorteile ist die Möglichkeit,<br />
auf jeden Einzelnen einzugehen.<br />
In diesem Rahmen gelten nicht<br />
nur perfekt theologisch ausformulierte<br />
Antworten. Selbst der<br />
Wortschatz sollte an die Besucher<br />
angepasst werden. Beginne mit<br />
einer freundlichen Begrüßung<br />
beim Eintreffen des Besuchers.<br />
Schön wäre es, wenn du ihn mit<br />
seinem Namen begrüßt. Der<br />
Name eines Menschen ist eines<br />
der schönsten Wörter, die wir im<br />
Alltag hören. Alles ist entsprechend<br />
vorbereitet, das Wohnzimmer<br />
schön hergerichtet, einige<br />
Leckereien bereitgestellt und<br />
die NTs in ausreichender Anzahl<br />
vorrätig. Beziehung steht im Vordergrund.<br />
Smalltalk zu banalen<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Themen, Humor und persönliche<br />
Dinge gehören zum Aufbau einer<br />
guten Atmosphäre. Eine kurze<br />
Einleitung und Hinführung zum<br />
Thema des Abends weckt die<br />
Neugierde der Zuhörer. Es folgen<br />
gezielte Fragen, durch die der gelesene<br />
Text in seiner Bedeutung<br />
und Aussage erforscht wird, ohne<br />
dabei alles vorzugeben.<br />
• Beobachtungsfragen arbeiten<br />
das Gelesene auf.<br />
• Interpretationsfragen bringen<br />
den Besucher zum Nachdenken<br />
und Hinterfragen seiner Überzeugungen.<br />
• Anwendungsfragen motivieren<br />
den Besucher zum Umsetzen<br />
des Verstandenen.<br />
Am Ende einer „Bibellektion“<br />
bringt eine Zusammenfassung<br />
die Hauptaussage des Bibeltextes<br />
nochmals auf den Punkt. Falschaussagen<br />
dürfen nicht kritisiert<br />
werden. Das Wiederholen der<br />
Wahrheit führt zum besseren<br />
Verständnis. Der Rest des Abends<br />
kann durch lockere Gespräche<br />
oder aber zur Vertiefung des Inhalts<br />
in Einzelgesprächen genutzt<br />
werden.<br />
WO?<br />
Wo kann mit einem evangelistischem<br />
Hauskreis begonnen<br />
werden? Überall da, wo mindestens<br />
ein Mensch Interesse zeigt<br />
und die Bereitschaft zum Lesen<br />
der Bibel vorhanden ist.<br />
Außer-<br />
thema 05<br />
evangelistische<br />
Hauskreisarbeit<br />
dem ist eine einladende Person<br />
erforderlich, die ein Wohnzimmer<br />
zur Verfügung stellt. Wenn<br />
du Freunde kennst, die mit dir<br />
die Bibel lesen wollen, und du<br />
selbst keine passenden Räumlichkeiten<br />
zur Verfügung hast,<br />
frage jemandem aus deinem<br />
Bekanntenkreis oder lade dich<br />
bei deinem interessierten Freund<br />
ein. Der Herr Jesus hat auch<br />
immer wieder die Häuser der<br />
Suchenden genutzt (z.B. das<br />
Haus des Zachäus 2).Vergewissere<br />
dich, dass hier ungestört von<br />
Kindern, Mitbewohnern etc.<br />
eine gemütliche Atmosphäre<br />
aufgebaut werden kann.<br />
WAS?<br />
Was soll in einem evangelistischen<br />
Hauskreis behandelt werden?<br />
Laut Römer 10,17 kommt<br />
der <strong>Glaube</strong> aus der Predigt, die<br />
Predigt aber durch Gottes Wort.<br />
Das Zentrum muss das Wort<br />
Gottes sein, denn damit ist eine<br />
große Anzahl von Verheißungen<br />
verbunden. Wir haben besonders<br />
mit dem fortlaufenden Lesen<br />
des Lukasevangeliums gute<br />
Erfahrungen gemacht. Lukas<br />
beschreibt den Herrn Jesus in<br />
einer Art und Weise, die von<br />
säkularisierten Menschen gut<br />
verstanden wird.
evangelistische<br />
Hauskreisarbeit<br />
06<br />
thema<br />
Manche eurer Freunde wollen<br />
sich vielleicht nicht auf einen<br />
unbestimmten Zeitraum zum<br />
Bibellesen treffen. In diesem Fall<br />
könnte man 4-6 Abende anbieten,<br />
bei denen man einige der<br />
Gleichnisse 3 wie z.B. das vierfache<br />
Ackerfeld, den verlorenen Sohn<br />
oder den reichen Kornbauern<br />
behandelt.<br />
Eine besonders geeignete Hilfe<br />
für ungeübte Hauskreisleiter ist<br />
der Vertikalkurs 4. Dieser Kurs<br />
enthält eine DVD mit ansprechenden<br />
Kurzfilmen und ein Kursbuch<br />
mit 12 ausgearbeiteten Themen.<br />
So wird im Laufe von 12 Abenden<br />
das Evangelium präsentiert und<br />
zu einer Entscheidung aufgerufen.<br />
Wichtig bei all den Abenden ist,<br />
dass wir es schaffen, den Inhalt<br />
des Bibeltextes mit dem Alltag<br />
unserer Freunde zu verknüpfen.<br />
Die Bibel ist top aktuell und<br />
spricht in unseren Alltag hinein.<br />
WER?<br />
Wer kann einen evangelistischen<br />
Hauskreis beginnen<br />
oder leiten? Oft haben wir die<br />
Vorstellung, dass wir einen Profi<br />
oder Bibellehrer brauchen, der<br />
einen evangelistischen Hauskreis<br />
leitet. Unsere Erfahrung zeigt<br />
jedoch, dass es wichtig ist, ein<br />
brennendes Herz für Jesus und<br />
die Menschen, die diesen Jesus<br />
noch nicht kennen, zu haben.<br />
Natürlich solltest du für den<br />
jeweiligen Abend gut vorbereitet<br />
sein und den Bibeltext gut<br />
kennen, aber man muss nicht auf<br />
jede Frage eine Antwort haben.<br />
Ein ehrliches „Die Frage kann ich<br />
dir nicht beantworten“ verschafft<br />
dir mehr Respekt und Vertrauen<br />
als auf Biegen und Brechen<br />
zu versuchen, dein biblisches<br />
Halbwissen weiterzugeben. Als<br />
Leiter ist es wichtig, Verständnis<br />
zu haben und auch falsche Antworten<br />
einfach stehen zu lassen,<br />
da wir die Menschen gewinnen<br />
wollen. Lass den Besuchern Zeit,<br />
auf deine Fragen zu antworten.<br />
Wenn du ein klares Ziel für die<br />
Hauskreisstunde vor Augen hast,<br />
hilft es dir ungemein, immer<br />
wieder auf das Wesentliche zurückzukommen.<br />
Sei jedoch nicht<br />
verbissen und mach es mit Pepp<br />
und Humor, dann werden deine<br />
Freunde gerne kommen.<br />
Just do it! Wenn Menschen<br />
bereit sind, dann warte nicht<br />
darauf, bis du die Bibel besser<br />
kennst oder jemand kommt, der<br />
es besser macht als du. Denn<br />
wenn dein Freund/deine Freunde<br />
bereit sind, nutze es! Gott wird<br />
segnen!<br />
Wir wünschen uns, dass Menschen<br />
kommen, die das Evangelium<br />
verstehen und annehmen.<br />
Im Laufe der Jahre hat es uns<br />
geholfen, zu sehen, dass das<br />
Annehmen des Evangeliums ein<br />
Prozess ist.<br />
In diesem Prozess brauchst du<br />
Geduld. Oft sind unsere Freunde<br />
weit weg von Gott und sie<br />
werden sich nicht von heute auf<br />
morgen entscheiden, Jesus zu<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
glauben und nachzufolgen. Doch<br />
du kannst ihnen helfen, in diesem<br />
Prozess weiterzukommen.<br />
Ein Hauskreis ist dabei eine geniale<br />
Sache - und doch nicht alles:<br />
Ein gemeinsamer Grillabend<br />
mit kurzem Zeugnis oder einer<br />
kleinen Andacht, ein Ausflug,<br />
eine Wanderung oder praktische<br />
Hilfe werden die Beziehungen<br />
vertiefen und dir die Möglichkeit<br />
geben, dein Christsein vorzuleben.<br />
Wenn du Menschen erreichen<br />
möchtest, sind Kreativität<br />
und Gebet gefragt.<br />
Es gab Abende, an denen man<br />
auf sechs oder zehn Leute eingestellt<br />
war und keiner gekommen<br />
ist. Das ist frustrierend, aber<br />
gehört zu solch einer Arbeit auch<br />
dazu. Gerade da zahlt es sich<br />
aus, am Ball zu bleiben und nicht<br />
aufzugeben. Also - just do it!<br />
Anmerkungen:<br />
1 www.dmgint.de.<br />
2 Lukas 19,1-10<br />
3 Einige ausgearbeitete Gleichnisse<br />
könnt ihr gerne bei uns bekommen:<br />
koblenz-info@gmx.de<br />
4 http://www.vertikalkurs.de
Bevor ich zum <strong>Glaube</strong>n an<br />
Jesus kam, ging es mir<br />
eigentlich gut. Ich hatte<br />
eine wunderbare Familie, eine<br />
Arbeit, die mich ausfüllte, und<br />
auch gute Freunde, auf die ich<br />
mich verlassen konnte. Aber ich<br />
fühlte immer eine Leere in mir<br />
und suchte die innere Ruhe, den<br />
Mittelpunkt in meinem Leben.<br />
Mit viel Sport versuchte ich,<br />
einen Ausgleich zu finden, aber<br />
die innere Leere und die Unruhe<br />
blieben.<br />
Dann kam unsere Tochter zum<br />
lebendigen <strong>Glaube</strong>n an Jesus. Sie<br />
strahlte eine große innere Freude<br />
aus und war auf ihrer Suche,<br />
die meiner Suche ähnelte, bei<br />
Jesus ans Ziel gekommen. Ganz<br />
begeistert erzählte sie mir von<br />
Bibelgesprächskreisen, die die<br />
Christliche Gemeinde veranstaltete,<br />
zu der sie nun ging.<br />
Inzwischen war sie mit einem<br />
jungen Mann verlobt und einer<br />
der Bibelkreise fand bei seinen<br />
Eltern statt. Zum Einen wollte<br />
ich mehr über Gott erfahren und<br />
zum Anderen auch die zukünftigen<br />
Schwiegereltern unserer<br />
Tochter näher kennenlernen. So<br />
kam ich zu einem Bibelkreis bei<br />
Bärbel und Wolfgang Seit, wo wir<br />
zusammen das Johannesevangelium<br />
lasen.<br />
Dieses Evangelium zeigt deutlich,<br />
wie sehr Gott die Menschen<br />
liebt und wie er Menschen<br />
begegnet. Das faszinierte mich<br />
mehr und mehr und ich fing an,<br />
mich damit zu beschäftigen.<br />
Durch viele intensive Gespräche<br />
wurde mir bewusst, dass die Lösung<br />
ganz einfach war. Es konnte<br />
gar nicht anders sein. Gott<br />
existiert und Jesus kam in die<br />
Welt, um uns zu retten. An einem<br />
Vormittag nahm ich nach einem<br />
tiefgehenden Gespräch mit<br />
einer Freundin dieses großartige<br />
Geschenk der Vergebung und der<br />
Gemeinschaft mit Gott an und<br />
übergab mein Leben in seine<br />
Hände. Das war für mich der<br />
thema 07<br />
evangelistische<br />
Hauskreisarbeit<br />
Wie ich mit Hilfe eines<br />
Hauskreises zum <strong>Glaube</strong>n kam<br />
von Anja Seller, Bad Kissingen, 49 Jahre, sozialmed. Assistentin<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Anfang zu einem neuen Leben.<br />
Unser Bibelkreis, der jetzt fünf<br />
Jahre besteht, half mir entscheidend,<br />
dies zu entdecken und<br />
zu festigen. Eines Tages hatte<br />
unser Hauskreisleiter Wolfgang<br />
Seit die Idee, dass wir uns in der<br />
Gesprächsleitung abwechseln<br />
sollten. Besonders die damit<br />
verbundene intensive Vorbereitung<br />
stärkte und stabilisierte<br />
mich immer weiter im <strong>Glaube</strong>n<br />
an meinen lebendigen Herrn und<br />
Heiland Jesus Christus.
evangelistische<br />
Hauskreisarbeit<br />
08<br />
thema<br />
Im Jahr 1993 startete eine<br />
Hauskreisaktion der beiden<br />
Großkirchen mit dem Namen<br />
„Neu anfangen“. Einen Hauskreis<br />
übernahm ein freikirchliches<br />
Ehepaar aus unserem Dorf<br />
Poppenhausen und führte<br />
ihn auch nach dem offiziellen<br />
Ende dieser Aktion weiter. Es<br />
waren stets schöne Abende,<br />
interessant und einfach in<br />
schöner Gemeinschaft. Unsere<br />
„Hauskreiseltern“ mussten dann<br />
aus beruflichen Gründen in den<br />
Norden ziehen, wollten uns aber<br />
Herzen<br />
in Brand gesetzt<br />
Zeugnis über das Erleben in einem evangelistischen Hauskreis<br />
nicht „im Regen“ stehen lassen.<br />
Sie besorgten neue Hauskreisleiter<br />
und zwar Wolfgang und<br />
Bärbel Seit. Sie sollten für die<br />
nächste Zeit unsere neuen „Eltern“<br />
sein. Mit ihnen lasen wir<br />
verschiedene biblische Bücher<br />
und machten auch Kurse wie<br />
„Training im Christentum 0 und<br />
1“. Es tauchten immer wieder<br />
dieselben kritischen Fragen von<br />
nichtgläubigen Teilnehmern<br />
auf. Seits standen uns dabei<br />
mit sehr viel Geduld und Eifer<br />
Rede und Antwort. Im Laufe<br />
der Jahre (das Ehepaar Seit kam<br />
sage und schreibe acht Jahre<br />
zu uns!) begriffen wir, dass<br />
Jesus für unsere Schuld am<br />
Kreuz gestorben ist und durch<br />
seine Auferstehung den<br />
Tod besiegt hat. Uns<br />
wurde klar, dass<br />
wir verloren und<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Von Sabine Schmitt, Physiotherapeutin, Poppenhausen<br />
Sünder sind und dass uns allein<br />
der <strong>Glaube</strong> an das Erlösungswerk<br />
unseres Herrn Jesus vor<br />
dem ewigen Tod rettet. Soweit<br />
die Theorie. Aber …<br />
Da gab es schließlich noch die<br />
katholische Kirche, in der wir<br />
„Mitglied“ waren, da war das<br />
katholische Elternhaus, Freunde,<br />
das Dorf … Es waren so viele<br />
Dinge, die wir alle versuchten,<br />
mit unserem <strong>Glaube</strong>n zu<br />
vereinbaren. Es war ein Kampf<br />
zwischen den Stühlen und es<br />
war sehr unbefriedigend. Unser<br />
Kopf erfasste alles, wir hatten<br />
das Evangelium verstanden, aber<br />
unser Herz brannte noch nicht<br />
voller Eifer für den Herrn Jesus.<br />
Dieses brennende Herz, dieser<br />
Eifer, diese spürbare Liebe Gottes<br />
bei unseren Hauskreiseltern waren<br />
aber genau das, wonach wir<br />
uns ausstreckten. Wie sich das in<br />
unserem Leben praktisch äußern<br />
würde, sollten mein Mann und<br />
ich schon bald erfahren.<br />
Eine nicht ganz einfache Ehekrise<br />
erschütterte unser so sicher<br />
geglaubtes Leben. Nach dreieinhalb<br />
Jahren eigenem Abmühen<br />
- mit Jesus so nebenbei im Boot<br />
- bin ich innerlich auf die Knie gegangen<br />
und habe Jesus nochmals<br />
mein Leben anvertraut. Ich habe<br />
ihn um Vergebung gebeten und<br />
ihn angefleht, doch alles zu nehmen<br />
und nach seinem Willen in<br />
Ordnung zu bringen. Versprochen<br />
habe ich ihm, alles aus seiner<br />
Hand anzunehmen, egal wie die<br />
Situation ausgeht. Bald darauf<br />
begannen sich wesentliche Dinge<br />
zu ändern: Wir haben Heilung in<br />
unserer Ehe erfahren; wir haben<br />
erlebt, wie Gott Vergebung<br />
schenkt, wie ER unser Leben auf<br />
neuen, festen Boden stellt und<br />
vor allem, wie ER unsere Herzen<br />
für ihn in Brand gesetzt hat. Seitdem<br />
(Herbst 2004) gehen mein<br />
Mann und ich gemeinsam den<br />
Weg mit unserem Herrn Jesus.<br />
Als äußeres Bekenntnis zu ihm<br />
haben wir uns taufen lassen und<br />
haben mittlerweile selbst zwei<br />
evangelistische Hauskreise bei<br />
uns zu Hause. Wir sind unserem<br />
Herrn Jesus so dankbar, dass ER<br />
uns dieses Tal hat durchwandern<br />
lassen und uns so ganz nah<br />
an sein Herz gezogen hat. Bei<br />
allem hat ER sich als treuer Gott<br />
gezeigt. ER hat uns durch seine<br />
Liebe spüren lassen, wie gut ER<br />
es mit uns meint und wie viel<br />
ihm an uns liegt. Ich bin ihm<br />
so dankbar, dass ich ihn Vater<br />
nennen und sein Kind sein darf.
Ein Gott für alle (Teil 4)<br />
Mobil, erfolgreich, (post)modern – Die gesellschaftlichen Leitmilieus<br />
von Andreas Schmidt<br />
Eine Gesellschaft entwickelt<br />
sich stetig weiter. Ethische,<br />
technische, kulturelle<br />
Trends entwickeln sich und<br />
verändern auf lange Sicht die<br />
Mentalität eines Volkes. Gruppen,<br />
bei denen diese Trends<br />
frühzeitig zu beobachten sind,<br />
bezeichnet man als gesellschaftliche<br />
Leitmilieus. Und<br />
tatsächlich haben sich in den<br />
vergangenen<br />
Jahren etliche Kennzeichen dieser<br />
Schicht in weiten Teilen der<br />
Bevölkerung durchgesetzt. Dazu<br />
zählen zunehmende Mobilität,<br />
die selbstverständliche Nutzung<br />
moderner Medien, vermehrte<br />
Toleranz oder ein wachsendes<br />
ökologisches Bewusstsein.<br />
Konsum ist nicht alles<br />
– das postmaterielle<br />
Milieu<br />
Es ist nicht so, dass Angehörige<br />
dieses Milieus arm wären. Im<br />
Gegenteil, sie sind in der Regel<br />
gut gebildet und genießen<br />
dementsprechend ein gehobenes<br />
Einkommen. Doch ihr Selbstbewusstsein<br />
definieren sie nicht<br />
über Besitz und Status. Vielmehr<br />
sind nicht-materielle Werte<br />
für sie kennzeichnend: Engagement,<br />
Umweltbewusstsein,<br />
Ganzheitlichkeit, Toleranz und<br />
Gerechtigkeit. Sie versuchen in<br />
größeren Zusammenhängen zu<br />
denken und setzen sich mit der<br />
gesellschaftlichen und globalen<br />
Wirklichkeit kritisch auseinander.<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Konsum wird nicht grundsätzlich<br />
abgelehnt, aber für sie geht<br />
Qualität und Nachhaltigkeit vor<br />
Quantität. Geschmack, Freizeitverhalten,<br />
Wertesystem - überall<br />
wird die Distanz zum „Mainstream“<br />
sichtbar.<br />
Diese Distanz kann sich auch<br />
auf Kirche und Gemeinde übertragen,<br />
wenn dort neben den<br />
geistlichen Themen scheinbar<br />
dieselben Muster durchscheinen,<br />
die weite Teile der Gesellschaft<br />
prägen: Konsumdenken,<br />
mangelnde Gleichberechtigung,<br />
fehlendes Umweltbewusstsein,<br />
Ignoranz gegenüber Ungerechtigkeiten<br />
in unserer Welt.<br />
Weil Kirche in der Vergangenheit<br />
von ausgeprägten Hierarchien<br />
gekennzeichnet war und ihre<br />
Positionen mitunter sogar mit<br />
Gewalt und Repression durchgesetzt<br />
hat, ist das Christentum<br />
vielen postmateriell orientierten<br />
Menschen suspekt.<br />
Andererseits steckt im christlichen<br />
<strong>Glaube</strong>n aber auch das<br />
Potential für einen echten Kontrast<br />
zu den Lebensentwürfen<br />
der materialistisch eingestellten<br />
westlichen Welt. Wenn Gemeinde<br />
im Verkündigen und Handeln<br />
deutlich macht, worauf es bei<br />
Menschen<br />
erreichen<br />
serie 09<br />
einem guten und gerechten<br />
Leben wirklich ankommt, stößt<br />
sie deshalb bei diesem Milieu<br />
auf offene Ohren. Wichtig ist<br />
dabei die Möglichkeit zur offenen<br />
Diskussion und zur kritischen<br />
Auseinandersetzung mit verschiedenen<br />
Standpunkten.<br />
Express yourself – die<br />
Modernen Performer<br />
Sich selbst ausleben und ausprobieren,<br />
kreativ und innovativ<br />
denken, das Leben so intensiv<br />
wie möglich erleben und dabei<br />
der eigene Regisseur sein – das<br />
sind Kennzeichen dieses Milieus.<br />
Bei den Modernen Performern<br />
überwiegen junge Leute, die in<br />
der Regel gebildet und leistungsorientiert<br />
sind und optimistisch<br />
nach vorn blicken. Vom Denken<br />
her sind sie stark postmodern<br />
geprägt. Abgrenzungen und<br />
Intoleranz werden ebenso<br />
abgelehnt wie Dogmatismus und<br />
„Schwarz-weiß-Denken“. Alles<br />
ist eine Frage der Perspektive<br />
bzw. der Interpretation. Die Welt<br />
ist viel zu komplex, als dass man<br />
sie mit einer einzigen „Theorie“<br />
beschreiben (und anderen<br />
vorschreiben) könnte. Jeder muss<br />
seinen eigenen Weg finden.<br />
Fotos: © www.immobilienumfrage.de
Menschen<br />
erreichen<br />
10<br />
serie<br />
Als Menschen, die ihr Lebensprojekt<br />
selbst entwerfen wollen<br />
(und müssen), sind sie immer<br />
auch auf der Suche nach Sinn und<br />
Weisheit. Religion bietet dafür<br />
einen reichen Schatz. Allerdings<br />
geht es ihnen nicht um ein<br />
festgefügtes <strong>Glaube</strong>nssystem.<br />
Vielmehr wählen sie aus den<br />
verschiedenen „Angeboten“ aus,<br />
was ihnen hilfreich und wertvoll<br />
erscheint.<br />
Auch wenn diese Voraussetzungen<br />
die Beschäftigung<br />
mit dem biblischen <strong>Glaube</strong>n<br />
erschweren – der ja für sich in<br />
Anspruch nimmt, den einzigen<br />
Weg zu Gott zu zeigen – lassen<br />
sich auch Anknüpfungspunkte<br />
finden. Persönliche Berichte über<br />
Erfahrungen mit Jesus Christus<br />
im eigenen Leben können zum<br />
Beispiel das Interesse für den<br />
christlichen <strong>Glaube</strong>n wecken.<br />
An der Spitze – die<br />
Etablierten<br />
Selbstbewusst, zielstrebig,<br />
erfolgreich – die Etablierten<br />
bilden die Elite der Gesellschaft.<br />
Fotos: © www.immobilienumfrage.de<br />
Und in der Regel<br />
nehmen sie<br />
auch Verantwortung<br />
für das<br />
Gemeinwesen<br />
wahr, durch ihr<br />
Engagement<br />
in Verbänden<br />
und Vereinen.<br />
Neben beruflichem Erfolg und<br />
einem hohen Lebensstandard<br />
hat die Familie für sie großen<br />
Stellenwert. Sie sind überwiegend<br />
verheiratet und haben auch<br />
Kinder. In manchem sind sie also<br />
vergleichbar mit dem konservativen<br />
Milieu, jedoch deutlich<br />
jünger und dem Zeitgeist gegenüber<br />
aufgeschlossener. In ihrer<br />
Freizeit nehmen sie am ehesten<br />
hochkulturelle Angebote wahr.<br />
Die Kirche ist in ihren Augen<br />
eine wichtige Institution für die<br />
Kultur. Auch auf moralischem<br />
und sozialem Gebiet hat sie eine<br />
Aufgabe, für das eigene Leben<br />
dagegen wenig Relevanz. Sie<br />
bietet denen Trost und Hilfe, die<br />
es nötig haben. Einen persönlichen<br />
Zugang zum <strong>Glaube</strong>n<br />
könnten sie möglicherweise<br />
durch künstlerische Ausdrucksformen<br />
der biblischen Botschaft<br />
finden, wie Ausstellungen und<br />
Konzerte, oder durch anspruchsvolle<br />
Vorträge.<br />
Anpassen oder nicht?<br />
Zum Abschluss noch einmal die<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Frage: Welchen Wert hat<br />
die Beschäftigung mit den<br />
verschiedenen Milieus?<br />
Eins ist klar: Gemeinde<br />
ist kein Unternehmen, das neue<br />
Kunden gewinnen will und<br />
deshalb seine Produkte oder<br />
Dienstleitungen dem Geschmack<br />
der verschiedenen Zielgruppen<br />
anpasst. Die Botschaft vom gekreuzigten<br />
und auferstandenen<br />
Jesus, den Gott zum Herrn über<br />
alles und alle eingesetzt hat, ist<br />
und bleibt unveränderlich. Jeder<br />
Mensch aus jedem Milieu ist<br />
herausgefordert, diesem Jesus zu<br />
folgen, und für jeden bedeutet<br />
das Umkehr und Selbstverleugnung.<br />
Zugleich fordert (und verkörpert)<br />
die Bibel, wenn es um die<br />
Verkündigung dieser Botschaft<br />
geht, eine bestimmte Art von<br />
Anpassung an die Menschen und<br />
ihre jeweilige Situation. Denn<br />
wenn auf der einen Seite das unveränderliche<br />
Evangelium steht,<br />
so ist auf der anderen Seite der<br />
konkrete Mensch gemeint, der<br />
immer in bestimmten sozialen<br />
Bezügen steht und eben auch<br />
von einem bestimmten Milieu<br />
geprägt ist. Die soziale Gestalt<br />
von Gemeinde und die Form,<br />
in der sich das Leben als Christ<br />
ausdrückt, sind deshalb in ihrer<br />
Bedeutung für die Evangelisation<br />
nicht zu unterschätzen. Der<br />
Apostel Paulus hat daraus den<br />
Schluss gezogen: „Ich bin den<br />
Juden wie ein Jude geworden,<br />
damit ich die Juden gewinne;<br />
denen, die unter Gesetz sind,<br />
wie einer unter Gesetz - obwohl<br />
ich selbst nicht unter Gesetz bin<br />
-, damit ich die, welche unter<br />
Gesetz sind, gewinne; denen, die<br />
ohne Gesetz sind, wie einer ohne<br />
Gesetz - obwohl ich nicht ohne<br />
Gesetz vor Gott bin, sondern<br />
unter dem Gesetz Christi -, damit<br />
ich die, welche ohne Gesetz sind,<br />
gewinne. Den Schwachen bin ich<br />
ein Schwacher geworden, damit<br />
ich die Schwachen gewinne. Ich<br />
bin allen alles geworden, damit<br />
ich auf alle Weise einige errette“<br />
(1. Korinther 9,20-22).<br />
Sowohl der einzelne Christ als<br />
auch die Gemeinde tragen immer<br />
Kennzeichen eines (oder mehrerer)<br />
Milieus. Das beginnt bei der<br />
Kleidung und dem Gebäude, in<br />
dem man sich trifft, setzt sich<br />
fort im Musikstil, dem Ablauf der<br />
Gottesdienste und endet nicht<br />
beim Vokabular, das gesprochen<br />
wird. Wenn eine Gemeinde Menschen<br />
einladen möchte, wird sie<br />
das berücksichtigen. Und wenn<br />
sie milieuübergreifend wirksam<br />
sein will, wird das kreative Ideen<br />
erfordern und Veränderungen<br />
mit sich bringen.<br />
Bei all dem geht es darum, dem<br />
Beispiel des Apostels zu folgen:<br />
Nah bei den Menschen sein,<br />
ihr Leben teilen, ihre Erfolge,<br />
Probleme, Hoffnungen und<br />
Ängste kennen und in all dem<br />
Jesus Christus bezeugen, der die<br />
Sehnsucht stillt, die hinter all<br />
dem verborgen liegt.
Foto: © T.Olson, fotolia.com<br />
Auf der Suche nach<br />
dem Urheber<br />
Gott lässt sich in der Schöpfung erkennen<br />
von Markus Wäsch<br />
Unter der Rubrik „Wenn (S)sie mich fragen ...“<br />
setzen wir uns in GLAUBE AKTIV nach und nach<br />
mit den häufigsten kritischen Fragen auseinander,<br />
die uns als Christen gestellt werden.<br />
Leute fragen uns, woher wir wissen wollen, dass es Gott überhaupt<br />
gibt. Nun, Gott zeigt sich. Fordere dein Gegenüber auf,<br />
die Sterne zu betrachten, die Größe des Universums zu erfassen!<br />
Lass ihn oder sie die Wunder der Natur beobachten! Unsere<br />
Schöpfung lässt auf einen Schöpfer schließen (vgl. Römer 1,19-20).<br />
Eine planvoll angelegte Anfertigung braucht einen intelligenten<br />
Konstrukteur.<br />
Alles in der Welt hat eine Ursache; man spricht vom Gesetz der<br />
Kausalität. Immer besteht ein Zusammenhang zwischen Ursache und<br />
Wirkung.<br />
Es geht um folgende Argumentation:<br />
1. Alle Pläne setzen einen Planer voraus.<br />
2. Das Universum ist offensichtlich planvoll angelegt.<br />
3. Daher muss es einen Planer des Universums geben.<br />
Du kannst einen Skeptiker fragen, ob ihm etwas aus seinem Erfahrungshorizont<br />
einfällt, auf das das Gesetz der Kausalität nicht zutrifft.<br />
Dass Pläne von jemandem entworfen werden, kennt jeder. Wenn<br />
wir eine komplexe Konstruktion sehen, gehen wir selbstverständlich<br />
davon aus, dass sie dem Verstand eines Planers entsprungen ist:<br />
kein Sportwagen ohne einen Autohersteller;<br />
kein Gebäude ohne einen Architekten;<br />
kein Gemälde ohne einen Künstler;<br />
keine verschlüsselte Botschaft ohne einen intelligenten Absender.<br />
Je ausgefeilter ein Entwurf ist, desto größer der Planer. Termiten<br />
können erstaunliche „Bauten“ (Hügel) errichten. Aber so etwas wie<br />
das Schloss Versailles bei Paris mit 110.000 Quadratmetern bewohnbarer<br />
Grundfläche allein im Hauptgebäude, so etwas bekommen<br />
Termiten nicht hin. Je komplexer der Entwurf, desto größer die Intelligenz,<br />
die dahintersteckt. Oder: Findet ein Bergsteiger im mittleren<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
?<br />
Norden der USA zerklüftete Felsen vor, ist das wenig überraschend,<br />
denn Wind und Wetter haben sie so geformt. Wenn er jedoch zum<br />
Mount Rushmore gelangt und dort in die versteinerten Mienen<br />
von vier amerikanischen Präsidenten schaut, erkennt er, dass ein<br />
intelligentes Wesen die natürliche Form des Bergmassivs absichtlich<br />
verändert hat. Er sieht hier eine Komplexität, die nicht mit natürlichen<br />
Kräften erklärt werden kann.<br />
Was folgern wir daraus? Der Plan, den wir überall in der Natur erkennen,<br />
ist komplex. Die umfassende Vielschichtigkeit in der Schöpfung<br />
zeigt sich sowohl kosmo-physikalisch (das Universum betreffend), als<br />
auch bio-chemisch (das Leben betreffend).<br />
Staunen über die Kosmo-Physik<br />
Wenn S(s)ie<br />
mich fragen ...<br />
serie 11<br />
Das All ist ein äußerst kompliziertes System von Kräften, die zum<br />
Nutzen des Ganzen zusammenwirken. Die geringste Abweichung der<br />
Erdbahn um die Sonne, würde Leben auf unserem Planeten unmöglich<br />
machen. 2010 formulierte der Astrophysiker Stephen Hawking<br />
erstmals seine Überzeugung, dass für die Entstehung des Universums<br />
kein Gott notwendig gewesen sei. Doch gerade in dem Buch „Der<br />
große Entwurf. Eine neue Erklärung des Universums“, in dem er den<br />
Nachweis für diese Behauptung liefern will, schreibt er: „Unser Universum<br />
und seine Gesetze scheinen exakt auf die Möglichkeit unserer<br />
Existenz zugeschnitten zu sein und bieten kaum Spielraum für Veränderungen,<br />
wenn diese Möglichkeit nicht gefährdet werden soll. Das
Wenn S(s)ie<br />
mich fragen ...<br />
12<br />
serie<br />
ist nicht leicht zu erklären und wirft natürlich die Frage auf, warum es<br />
sich so verhält. [...] Die relativ neue Entdeckung der außergewöhnlichen<br />
Feinabstimmung so vieler Naturgesetze könnte wohl zumindest<br />
einige von uns dazu veranlassen, wieder mit der alten Vorstellung zu<br />
liebäugeln, dieser große Entwurf sei das Werk eines großen Planers.“ 1<br />
Das Weltraumteleskop Kepler hat im Dezember 2011 die bislang<br />
kleinsten Planeten eines anderen Sterns entdeckt: Die rund 1.000<br />
Lichtjahre entfernte Sonne mit der Katalognummer Kepler-20 besitzt<br />
ein ganzes Planetensystem. Doch Anzeichen von Leben gibt es dort<br />
nicht. Spekulationen darüber, ob es außerirdisches Leben gibt, sind<br />
Science Fiction und menschliche Wunschvorstellungen. Dass bewusste<br />
Wesen auf einem Planeten wie dem unseren leben können, ist –<br />
soweit wir wissen – einmalig.<br />
Staunen über die Bio-Chemie<br />
Das Leben seinerseits ist ebenfalls äußerst kompliziert. Ein einzelnes<br />
DNS-Molekül, der alles Leben bildende Baustein, trägt eine Informationsmenge<br />
von etwa 750 Megabyte (MB). Die Textdatei dieses<br />
Artikels hier ist gerade einmal 18 Kilobyte (KB) groß. Trotzdem würde<br />
niemand, der die beiden beschriebenen DIN-A4 Seiten irgendwo auf<br />
einer Wiese findet, sagen: „Welch eine seltene Naturerscheinung!“<br />
Hinter einem Text, selbst wenn er aus nur fünf Sätzen besteht, muss<br />
ein intelligenter Kopf angenommen werden. Das gilt erst recht, wenn<br />
eine Enzyklopädie gefunden würde. Es ist nicht logisch zu sagen, dass<br />
ein Lebewesen, gebildet aus Millionen Zellen auf DNS-Basis, keine<br />
intelligente Ursache hat.<br />
Vielleicht widerspricht man dir: „Alles Zufall!“ Aber dieser Einwand<br />
macht einen Schöpfer noch glaubwürdiger. Wissenschaftler geben<br />
die Wahrscheinlichkeit für die zufällige Entstehung eines einzelligen<br />
Lebewesens mit 1 zu 1040.000 an. Das ist ein mathematischer<br />
Ausdruck für „unmöglich“. Und wir sprechen nur von einem Einzeller!<br />
Die Chancen dafür, dass der Mensch zufällig entsteht, sind zu klein,<br />
um überhaupt in Betracht gezogen zu werden! Die einzige vernünftige<br />
Folgerung ist: Es gibt einen großen Planer hinter dem Plan in der Welt.<br />
Wenn gesagt wird, das Göttliche läge in der Natur selbst, dann ist so<br />
eine Aussage nicht nur schwammig; sie befriedigt auch nicht. Pantheisten<br />
sind der Auffassung, dass Gott und Welt identisch seien. Jemand<br />
sagte mir: „Gott, Gott, du redest immer von Gott. Du bist Gott!“ Das<br />
war ein „Kompliment“, das ich nicht annehmen konnte. C.S. Lewis<br />
(1898-1963), der bekannte Professor für Literatur in Cambridge, bezeichnete<br />
sich über lange Jahre als Atheist. Er bekehrte sich während<br />
des Sommersemesters 1929 und wurde zu einem der bedeutendsten<br />
Verteidiger des christlichen <strong>Glaube</strong>ns. Über den Pantheismus schrieb<br />
er: „Christen glauben, dass Gott die Welt erdachte und erschuf, wie ein<br />
Künstler ein Bild erschafft oder eine Melodie komponiert. Ein Maler<br />
ist kein Bild, und er stirbt nicht, wenn sein Bild vernichtet wird. Man<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
kann zwar sagen, er habe viel von sich in das Bild hineingelegt, aber<br />
das bedeutet nur, dass aller Zauber und alle Schönheit des Bildes aus<br />
seinem Inneren gekommen sind. Seine Geschicklichkeit ist nicht so<br />
sehr in dem Bild selbst zu finden als vielmehr in seinem Kopf und vor<br />
allem in seinen Händen.“ 2<br />
Existiert Gott? Ein Gemälde erfordert einen Maler. Und eine Schöpfung<br />
erfordert einen Schöpfer.<br />
1) Stephen Hawking/Leonard Mlodinow, Der große Entwurf, Eine neue Erklärung<br />
des Universums, Rowohlt Verlag, Reinbek 2010, S. 161-62.<br />
2) C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ, Meine Argumente für den <strong>Glaube</strong>n, Brunnen<br />
Verlag, Basel 1991, S. 44-45.
Gott gibt viel<br />
mehr zurück ...<br />
Freies Soziales (Halb-) Jahr in Asien<br />
Interview von DFC – „Diakonie für Christus“ / Hermann Fürstenberger<br />
mit Rebekka Zipperer<br />
DFC: Rebekka, du hast 2011 ein<br />
halbes Jahr sozial diakonisch als<br />
Physiotherapeutin im Ausland<br />
verbracht. Wie bist du zu dieser<br />
Entscheidung gekommen? Was<br />
waren deine Beweggründe, was<br />
war deine Motivation?<br />
Rebekka: Gott hat mich durch<br />
verschiedene Umstände in<br />
meinem Leben dazu gebracht,<br />
darüber nachzudenken, wie es<br />
persönlich weitergehen soll. Bis<br />
dahin hatte ich die Möglichkeit,<br />
einen Auslandseinsatz zu machen,<br />
immer weit weggeschoben.<br />
Eines Tages, ich war gerade beim<br />
Badputzen, kam mir der Gedanke:<br />
Warum denn eigentlich nicht? Von<br />
diesem Punkt an durfte ich Schritt<br />
für Schritt erkennen, wie wunderbar<br />
Gott alles vorbereitet hatte.<br />
evangelisation & diakonie 13<br />
Diakonische<br />
Möglichkeiten<br />
Der Vers aus 2. Mose 23,20 ermutigte<br />
mich zu dem Entschluss, als<br />
Physiotherapeutin nach Asien zu<br />
gehen: „Siehe, ich sende einen<br />
Engel vor dir her, damit er dich<br />
auf dem Weg bewahrt und dich<br />
an den Ort bringt, den ich für dich<br />
bereitet habe.“<br />
DFC: Aus diversen Gründen<br />
möchtest du das Land nicht<br />
nennen. Kannst du bitte etwas<br />
zur Kultur und Religion in diesem<br />
Land sagen?<br />
Rebekka: Die Menschen sind<br />
vom Hinduismus und Buddhismus<br />
geprägt. Die religiösen Feste<br />
sowie die tägliche Anbetung der<br />
Götter sind fester Bestandteil des<br />
Lebens. Mich hat es immer wieder<br />
erstaunt, mit welcher Hingabe sie<br />
für ihre Götter tanzen, singen und<br />
Opfer bringen.<br />
Das Land ist sehr<br />
unterentwickelt und wird<br />
durch politische Unruhen<br />
in Atem gehalten.<br />
Außerdem ist es ein<br />
Land der Gegensätze:<br />
Die Schönheit der<br />
Reis-Terassen und Berge<br />
gegen den Schmutz der<br />
Hauptstadt; moderne<br />
Technik im Kontrast zu<br />
dem traditionsreichen<br />
Leben in den Bergen;<br />
die Freundlichkeit und<br />
Gastfreundschaft der<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Menschen im Gegensatz zu ihrer<br />
Armut.<br />
DFC: Bedeutet es eine Gefährdung,<br />
wenn man dort den<br />
christlichen <strong>Glaube</strong>n auslebt?<br />
Rebekka: Ja. Es gibt christenfeindliche<br />
Gruppierungen,<br />
die während meiner Zeit dort<br />
einen Bombenanschlag in einer<br />
Mission versucht haben. Doch<br />
ist es interessant zu sehen, wie<br />
schnell die Gemeinden in einem<br />
Umfeld wachsen, wo der <strong>Glaube</strong><br />
etwas kostet.<br />
DFC: Du bist mit der Deutschen<br />
Missionsgemeinschaft in dieses<br />
Land gegangen. Warum?<br />
Rebekka: Das hat sich so ergeben,<br />
da ich nur dort nach einem<br />
physiotherapeutischen Einsatz<br />
gefragt hatte.<br />
DFC: Wie sah deine Arbeit aus?<br />
Dein Tagesablauf?<br />
Rebekka: Ich habe in einer<br />
Rehaklinik für Querschnittverletzungen<br />
gearbeitet. Die meisten<br />
meiner Patienten haben sich das<br />
Rückenmark verletzt, z.B. bei<br />
einem Verkehrsunfall oder weil<br />
sie von einem Baum gefallen sind.<br />
Meine Aufgabe war es, den Patienten<br />
beizubringen, möglichst<br />
selbständig zu werden, obwohl<br />
sie bestimmte Körperteile nicht<br />
mehr normal bewegen können.<br />
Da ich in der Hauptstadt<br />
gewohnt habe und die Klinik außerhalb<br />
war, bin ich jeden Morgen<br />
mit dem Bus zur Klinik gefahren.<br />
Bis zum Mittagessen hatte ich<br />
Therapiezeit. Zum Mittagessen<br />
gab es das landestypische Essen,<br />
das gleichzeitig auch die Lieblingsspeise<br />
aller Einheimischen<br />
ist: Reis mit Gemüse. Nach der<br />
Mittagspause war nochmals<br />
Behandlungszeit bis ca. 16.00 Uhr.<br />
Dann ging es mit dem Bus wieder<br />
zurück nach Hause.<br />
DFC: Wie hast du deine Freizeit<br />
verbracht?<br />
Rebekka: In meiner Freizeit<br />
bin ich gerne mit Freunden in die<br />
Innenstadt gegangen. Wir hatten<br />
großen Spaß beim Schalkaufen<br />
und Handeln mit den Verkäufern.<br />
Mit den Einheimischen im Haus<br />
hatte ich gute Gemeinschaft<br />
beim gemeinsamem Kochen<br />
bzw. Backen. Während meines<br />
Urlaubs habe ich eine mehrtägige<br />
Bergtour gemacht, die sehr<br />
eindrucksvoll war.<br />
DFC: Hast du auch etwas Lustiges<br />
erlebt?<br />
Rebekka: Im Rahmen meines<br />
Sprachunterrichtes war eine<br />
Hausaufgabe, für umgerechnet 20<br />
Cent von fünf verschiedenen Obst-
Diakonische<br />
Möglichkeiten<br />
14<br />
evangelisation & diakonie<br />
sorten jeweils eins einzukaufen.<br />
Der Sinn war, auf dem Markt das<br />
Handeln in einheimischer Sprache<br />
zu lernen. Das lief dann so weit<br />
ganz gut, bis ich den Verkäufern<br />
klar machen wollte, dass ich nur<br />
ein Stück brauchte, nicht ein Kilo.<br />
Doch da verstanden sie plötzlich<br />
meine Sprachversuche nicht mehr<br />
und ich kam im Unterricht mit<br />
einer riesigen Obsttüte an.<br />
DFC: Was hat dich fasziniert?<br />
Rebekka: Das ist schwer zu<br />
sagen. Eigentlich hat mich alles<br />
fasziniert, weil das Leben dort so<br />
völlig anders ist. Ganz besonders<br />
jedoch die Menschen. Sie begegnen<br />
einem mit einer so offenen<br />
Freundlichkeit und Gastfreundschaft.<br />
Daneben haben mich<br />
besonders die riesigen Berge mit<br />
ihren Schneegipfeln begeistert,<br />
sowie die Schönheit der Natur.<br />
DFC: Welche Erfahrungen waren<br />
für dich besonders wertvoll?<br />
Rebekka: Gott ist absolut<br />
vertrauenswürdig! Er ist jeden<br />
Moment da, auch wenn ich<br />
mich verlassen fühle. Er gibt mir<br />
immer genau das, was ich gerade<br />
brauche.<br />
Dietlinde Jung (Hrsg.)<br />
Das Herz der Frauen erreichen<br />
Praxisbuch für missionarische Frauenarbeit<br />
DFC: Hast du auch negative<br />
Erfahrungen gemacht und wie<br />
bist du damit umgegangen?<br />
Rebekka: Eine negative Erfahrung<br />
war, dass ich jeden Morgen<br />
sehr lange auf den Mitarbeiterbus<br />
an der Umsteigestation warten<br />
musste. Man konnte nie genau<br />
wissen, wann er kommt. Das hing<br />
von der Direktorin ab. Wenn sie zu<br />
spät dran war, mussten alle anderen<br />
warten. Wenn mein erster Bus<br />
allerdings Verspätung hatte, fuhr<br />
mir der Mitarbeiterbus vor der<br />
Nase davon. Ich habe versucht, die<br />
Wartezeit zum Lernen der Sprache<br />
zu nutzen und das Gespräch mit<br />
anderen Wartenden zu suchen.<br />
DFC: Inwiefern konntest du von<br />
deinem <strong>Glaube</strong>n an Jesus etwas<br />
weitersagen?<br />
Rebekka: Es gab immer wieder<br />
Anknüpfungspunkte, wo ich<br />
von der Hoffnung in mir Zeugnis<br />
geben konnte. Zum Beispiel gibt<br />
es ein großes Fest, das den Sieg<br />
eines Gottes über das Böse feiert.<br />
Da konnte ich dann erzählen, was<br />
Jesus am Kreuz für alle Menschen<br />
getan hat. Grundsätzlich sind die<br />
Menschen dort sehr interessiert<br />
Ein idealer Begleiter zur Durchführung evangelistischer Frauentreffen,<br />
der alle relevanten Aspekte behandelt: Planung, Gestaltung<br />
von Einladungen und Deko, Themenauswahl, Ablauf eines<br />
Treffens, Nacharbeit. Erlebnisberichte runden dieses praktische<br />
und motivierende Buch ab.<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
und reden gerne über den <strong>Glaube</strong>n.<br />
Durch das Verhalten meinen<br />
ungläubigen Kollegen gegenüber<br />
konnte ich zeigen, was es heißt,<br />
mit Jesus zu leben.<br />
DFC: Was hat dir das FSHJ<br />
unterm Strich gebracht?<br />
Rebekka: Wachstum in<br />
der Beziehung zu Gott, einen<br />
erweiterten Horizont, viele gute<br />
Beziehungen und Erfahrungen;<br />
Menschen in ihrer Andersartigkeit<br />
zu begegnen und sie lieben<br />
zu lernen; lernen, was es heißt<br />
Ausländer zu sein, und noch<br />
vieles, was sich gar nicht in Worte<br />
fassen lässt.<br />
DFC: Kannst du jungen Leuten<br />
ein FSJ oder FSHJ empfehlen?<br />
Wenn „Ja“, warum? Hättest du aus<br />
Dietlinde Jung, verheiratet, vier<br />
erwachsene Kinder, ist hauptberuflich<br />
Familienfrau. Sie ist in der<br />
überörtlichen Frauenarbeit tätig<br />
und engagiert sich dabei besonders<br />
für missionarische Arbeit.<br />
Geb., 15 x 22,6 cm, 160 Seiten<br />
Best.-Nr. 273.947<br />
ISBN: 978-3-89436-947-7<br />
14,90 EUR<br />
eigener Erfahrung vielleicht noch<br />
einen Tipp?<br />
Rebekka: Auf jeden Fall kann<br />
ich empfehlen, einen solchen<br />
Kurzeinsatz zu machen! Persönlich<br />
habe ich die Erfahrung gemacht,<br />
dass Gott mir viel mehr zurückgibt,<br />
als ich meine, für ihn zu geben.<br />
Ein Tipp: Bei deinem Kurzzeiteinsatz<br />
den Kontakt zu den<br />
Einheimischen suchen und die<br />
Sprache lernen. Das ist zwar<br />
anfangs anstrengend, auf Dauer<br />
jedoch nimmt man viel mehr<br />
aus dem Einsatz mit, wenn man<br />
Beziehungen zu Land und Leuten<br />
aufgebaut hat.<br />
Arbeitskreis “ Diakonie für Christus“ -<br />
www.diakonie-für-christus.de<br />
E-Mail:<br />
cs.goettemann@t-online.de<br />
hs.fuerst@t-online.de<br />
Buchempfehlung:
Der Einsatz mit dem LIM-<br />
Bus liegt wieder einmal<br />
hinter uns und wir sind<br />
unendlich dankbar für diese<br />
gesegnete Zeit. Schon in der<br />
Vorbereitung und Planung<br />
haben wir als SMARTiES-Team<br />
immer wieder erlebt, wie Gott<br />
unsere Gebete erhört hat. Die<br />
Genehmigung für den Stellplatz<br />
kam zwei Wochen nach dem<br />
Antrag, der Schlüssel für den<br />
Platz war ohne Probleme zu<br />
bekommen, …<br />
Die Wetterprognosen waren<br />
Anfang der Woche so schlecht,<br />
dass wir dachten, dass alles im<br />
wahrsten Sinne des Wortes ins<br />
Wasser fällt. Aber wir haben mal<br />
wieder erlebt, welche Macht Gebet<br />
hat. Da unser <strong>Glaube</strong> so klein<br />
war, haben einige sich gleich<br />
am ersten Tag einen ziemlichen<br />
Sonnenbrand geholt.<br />
Wir hatten für viele Kinder gebetet,<br />
aber dass direkt am ersten<br />
Tag ca. 160 Kinder kamen, war<br />
schon echt bewegend! Die Kids<br />
waren begeistert, dass der Bus<br />
wieder da war und haben sich<br />
riesig gefreut über die Zeit, die<br />
wir mit ihnen verbracht haben.<br />
Zum ersten Mal haben wir auch<br />
ein Elterncafe angeboten, das<br />
sehr gut angenommen wurde<br />
und bei einigen Eltern Barrieren<br />
abgebaut hat. Nachmittags<br />
haben wir immer für ca. eine<br />
Stunde alle Spielgeräte geschlossen<br />
und die Kinder zu unserer<br />
„Special Kids Time“ eingeladen,<br />
dasselbe noch mal am Abend mit<br />
einer Gute-Nacht-Geschichte.<br />
Auch diese Aktionen waren<br />
immer gut besucht. Insgesamt<br />
haben wir dieses Jahr festgestellt,<br />
dass Gottes Wirken echt<br />
voran geht. Die Kinder haben uns<br />
viel mehr Vertrauen entgegengebracht<br />
als noch im letzten Jahr<br />
und wir haben gespürt, dass sie<br />
total dankbar und auch erstaunt<br />
sind, dass jemand freiwillig seine<br />
Zeit für sie opfert. Das hat sich<br />
während der ganzen Einsatzzeit<br />
bemerkbar gemacht. Es gab<br />
keine Verletzungen, Gewalt,<br />
Vandalismus oder sonstige Probleme,<br />
die es auf dem Emmertsgrund<br />
sonst häufiger gibt. Dafür<br />
sind wir sehr dankbar. Auch von<br />
Menschen aus dem Stadtteil<br />
selbst haben wir ein positives<br />
Feedback bekommen.<br />
Am Sonntag veranstalteten wir<br />
einen Open-Air-Gottesdienst auf<br />
dem Platz. Danach haben sich<br />
gute Gespräche ergeben. Das<br />
Thema des Gottesdienstes war<br />
„Gebet“ und wir glauben, dass<br />
sich viele dort mit diesem Thema<br />
beschäftigen. Ein türkischer<br />
Junge meinte zu einem der<br />
Mitarbeiter, dass er jetzt auch<br />
mal gebetet habe, einfach so,<br />
weil wir ja gesagt hätten, dass<br />
jeder mit Gott ganz normal reden<br />
könne.<br />
Langsam merken wir, dass<br />
die Kinder wirklich ernsthaft<br />
anfangen, über manche Dinge,<br />
die sie gehört haben, nachzudenken,<br />
aber wir merken auch, dass<br />
es vor allem daran liegt, dass<br />
Kunterbunt<br />
und gesegnet ...<br />
Ort: Heidelberg (Emmertsgrund) | Zeit: 07.-10.06.2012 | Mitarbeiter: Rainer Baum, Torsten Wittenburg<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
kurzberichte 15<br />
aus Life is more-<br />
Bus-Einsätzen<br />
wir es vorleben. Gerade bei den<br />
muslimischen Kindern merken<br />
wir, dass es wichtig ist, einfach<br />
nur da zu sein und den <strong>Glaube</strong>n<br />
vorzuleben. Wir hoffen, dass wir<br />
die Zeit bis zum nächsten Einsatz<br />
dafür nutzen können.<br />
Danke für alle Gebete! Wir freuen<br />
uns, wenn ihr weiter für die<br />
Arbeit im Emmertsgrund betet!
aus Life is more-<br />
Bus-Einsätzen<br />
16<br />
kurzberichte<br />
LIM-BUS<br />
mal ganz anders!<br />
Der Life-is-more-Bus in Monheim<br />
Baumberg<br />
Ort: Monheim-Baumberg | Zeit: 16.-23.06.2012<br />
Mitarbeiter: Torsten Wittenburg<br />
Irgendwie war dieses Jahr alles<br />
anders. Der Mobile Treffpunkt<br />
war schon ausgebucht, so dass<br />
wir uns (wie letztes Jahr) für<br />
den LIM-Bus entschieden haben.<br />
Dann waren wir uns aber über die<br />
Zielgruppe nicht klar. Wir wollten<br />
auch gerne Erwachsene durch<br />
den Einsatz erreichen, so dass wir<br />
beschlossen, den LIM-Bus zum<br />
Begegnungs- und Gemeinschaftsbus<br />
umzugestalten. D.h., wir<br />
haben keine Streetsoccer-Arena,<br />
keinen Megakicker aufgebaut,<br />
keine Schuleinsätze geplant und<br />
waren flexibel in der Gestaltung<br />
des Abendprogramms. Spannend<br />
wurde es noch einmal dadurch,<br />
dass die Stadt uns erst 5 Tage vor<br />
dem Einsatz die Genehmigung für<br />
den Standplatz schickte.<br />
Aber dann stand der Bus<br />
auf dem alten Marktplatz in<br />
Baumberg und war durchgehend<br />
für „Jedermann“ geöffnet. Die<br />
einzige Attraktion bildete die<br />
Kletterwand, die von den kleinen<br />
und großen Kindern reichlich<br />
in Beschlag genommen wurde.<br />
In der Zeit, wenn die Kinder<br />
spielten oder kletterten, hatten<br />
wir viele gute Gespräche mit<br />
den Müttern und Eltern, die den<br />
Busvorplatz auch zum Austausch<br />
untereinander nutzten. Wir<br />
waren begeistert, wie gut das<br />
Konzept angenommen wurde<br />
und die Menschen sich in den<br />
Gesprächen öffneten. Gerade<br />
unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund<br />
waren erstaunt<br />
über unseren liebevollen und<br />
geduldigen Umgang mit ihnen<br />
und ihren Kindern.<br />
Im Verlauf der Woche fanden<br />
sich mehr und mehr „Dauergäste“<br />
ein, die teilweise 3-4 Stunden<br />
am Bus zubrachten. Gerne haben<br />
die Kinder den selbstgebauten<br />
Erlebnispfad und das reichliche<br />
Bastelangebot für Mädchen<br />
angenommen.<br />
Den krönenden Abschluss bildete<br />
ein gemeinsames Grillen, bei<br />
dem ca. 90 Gäste kamen und die<br />
gute Botschaft hörten. Natürlich<br />
haben wir für unsere muslimischen<br />
Gäste auf getrennte<br />
Zubereitung und „reines“ Fleisch<br />
geachtet.<br />
Wir sind unserem Herrn sehr<br />
dankbar für diesen Einsatz,<br />
denn er hat uns bewahrt und<br />
gutes Wetter, Gelingen und eine<br />
Dienstgemeinschaft geschenkt,<br />
in der wir zu seiner Ehre den<br />
Menschen die Liebe Gottes praktisch<br />
weitergeben konnten.<br />
Andreas Germeshausen<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Urlaub & Mission<br />
auf Usedom<br />
Ort: Insel Usedom | Zeit: 21.07.-04.08.2012<br />
Mitarbeiter: Lothar und Dietlinde Jung<br />
Dieses Jahr sah die Missionsfreizeit<br />
auf Usedom ein<br />
bisschen anders aus als<br />
sonst. Am Abend vor der Abfahrt<br />
mussten die Aufgaben der ersten<br />
vier Tage neu verteilt werden, da<br />
Lothars Vater heimgegangen war<br />
und Lothar und Dietlinde Jung zunächst<br />
zu Hause blieben und erst<br />
nach der Beerdigung angereist<br />
sind. So starteten wir Mitarbeiter<br />
mit den Teilnehmern mit einem<br />
etwas mulmigen Gefühl in die<br />
Freizeit.<br />
Ungewöhnlich und überraschend<br />
nach den bis dahin kalten<br />
und verregneten Wochen waren<br />
die vielen Sonnenstunden, die<br />
Gott uns schenkte. Während der<br />
ersten Woche lagen wir also in<br />
unserer freien Zeit viel am Strand<br />
und relaxten. Ungewohnt war<br />
für uns auch der Einsatz des „Life<br />
is more“-Busses im Kulturpark<br />
in Zinnowitz. Eigentlich<br />
hätte der „Leben ist<br />
mehr“ Bus in Ahlbeck<br />
stehen sollen, doch<br />
Gott hat uns mit der Absage<br />
eine wunderbare<br />
Möglichkeit geschenkt,<br />
in Zinnowitz an einem<br />
neuem Platz zu stehen.<br />
Über Kommentare<br />
wie „Der Bus hätte<br />
noch länger stehen<br />
bleiben sollen“ habe<br />
ich mich sehr gefreut.<br />
Es zeigt, dass ein Anliegen<br />
für die Mission<br />
geweckt worden ist.<br />
Weitere Eindrücke:<br />
„Ich möchte nicht<br />
mehr mit langweiligen Augen die<br />
Bibel lesen!“<br />
„Ich habe bei Gesprächen am<br />
Bus immer wieder Gottes Führung<br />
erfahren. Ich hoffe, ich kann vieles,<br />
was ich mir vorgenommen habe,<br />
auch im Alltag umsetzen!“<br />
„Die Stillezeit-Gruppen waren<br />
sehr genial, man konnte so echt<br />
viel Neues entdecken. Durch die<br />
Bibelarbeiten ist mir besonders das<br />
‚Entschieden für Jesus sein‘ wichtig<br />
geworden; außerdem, dass ich<br />
ihn viel mehr in meinen Alltag miteinbeziehen<br />
muss bzw. kann.“<br />
Ihr seht: Gott war und ist am<br />
Wirken und wir sind sehr dankbar<br />
für die Zeit, die er uns auf Usedom<br />
geschenkt hat. Wir haben die<br />
Gemeinschaft genossen und gute<br />
Erfahrungen in missionarischen<br />
Gesprächen gesammelt … und<br />
dabei sind wir auch noch braun<br />
geworden.<br />
=)
Jetzt<br />
mal ehrlich ...<br />
Der Life-is-more-Bus in Oberaden<br />
Ort: Oberaden/Beckinghausen | Zeit: 04.-11.08.2012<br />
Mitarbeiter: Hermann Fürstenberger, Christoph Wittenburg<br />
mal ehrlich, ganz<br />
gefährlich, ist ein Leben<br />
„Jetzt<br />
ohne Gott. Wenn du<br />
weißt, dass alle sterben, und<br />
nur ahnst, was danach kommt“.<br />
Dieses Jungscharlied hörte<br />
man während dieses Einsatzes<br />
ständig ... Es war auf Platz 1 der<br />
meist gewünschten und gesungenen<br />
Lieder. Auch vor und nach<br />
der Kinderstunde hörte man es<br />
auf dem Schulhof, auf dem der<br />
Life-is-more-Bus stand. Beim<br />
Abschlussgrillen am Samstag<br />
waren einige Eltern dabei, die<br />
von zu Hause schon den Refrain<br />
kannten und es bei der letzten<br />
Veranstaltung am Bus noch<br />
einmal in voller Länge hören<br />
konnten. In der Kinderstunde am<br />
Morgen und bei dem für Kinder<br />
zugeschnittenem Abendprogramm<br />
lernten sie dieses Lied.<br />
Aber nicht nur das. Jeden Tag<br />
wurde ein „Ich-bin“-Wort aus<br />
dem Johannesevangelium thematisiert.<br />
Neben Spiel, Spaß und<br />
Sport an der Kletterwand, beim<br />
Streetsoccer, beim Basteln oder<br />
anderen kreativen Angeboten<br />
konnten wir Kontakte knüpfen<br />
und Beziehungen aufbauen.<br />
Einige Mütter trafen sich täglich<br />
in der Nähe vom Bus und bis zum<br />
Abschlussgrillen brach auch bei<br />
ihnen das Eis.<br />
Ein Kind bedankte sich mit folgenden<br />
Worten: „Danke, dass ihr<br />
Zeit zum Spielen für mich hattet<br />
und mir Sachen von Gott erzählt<br />
habt, das war super!“ Ein anderes<br />
Kind drückte seine Dankbarkeit<br />
mit einem Geschenkkorb aus.<br />
Die Gemeinde in Oberaden<br />
fängt nun die Kids und Teens mit<br />
einem wöchentlichen Jungschar-<br />
und Teenyprogramm auf.<br />
Betest du mit, dass sich<br />
Kids und Teens einladen<br />
lassen und dass Großes<br />
geschieht in Oberaden?<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
kurzberichte<br />
„Ausländer“ ...<br />
sind aufgeschlossen für das<br />
Evangelium<br />
Ort: Ludwigsburg | Zeit: 25.-30.06.2012<br />
Mitarbeiter: Walter Feldbusch<br />
Als Christliche Gemeinde<br />
Bietigheim-Bissingen<br />
konnten wir nach einigen<br />
Jahren Pause wieder einen<br />
Einsatz mit dem Mobitreff in der<br />
Innenstadt von Ludwigsburg<br />
durchführen. Wir hatten einen<br />
guten Standplatz seitlich der<br />
Stadtkirche und in unmittelbarer<br />
Nähe des Marktplatzes. Weil<br />
mehrmals in der Woche Markt<br />
stattfindet, kamen viele Leute<br />
am Bus vorbei und es wurden<br />
viele Gespräche geführt.<br />
Wir haben diesen Einsatz im<br />
Gebet intensiv vorbereitet, wobei<br />
uns Einmütigkeit in der Gemeinde<br />
und ein gutes Miteinander<br />
wichtig waren. Wir hatten ein<br />
sehr einsatzfreudiges Team von<br />
Jung und Alt am Bus und an<br />
einem separaten Büchertisch<br />
mit Ausländerliteratur. Auch für<br />
Kinder wurde ein Zelt mit Spielen<br />
und Kinderliteratur aufgestellt,<br />
damit sich die Eltern ungestört<br />
aus den Mobi-<br />
Treff-Einsätzen<br />
17<br />
mit den Mitarbeitern unterhalten<br />
konnten. Da in Ludwigsburg<br />
viele Ausländer aus verschiedenen<br />
Herkunftsländern wohnen,<br />
waren Neue Testamente und<br />
Ausländerliteratur in verschiedenen<br />
Sprachen besonders<br />
gefragt. Darunter waren auch<br />
solche Sprachen wie Tigrinya und<br />
Amharisch (Äthiopien), Somali,<br />
Persisch und andere. Leider gibt<br />
es aber zu wenige Vollbibeln in<br />
diesen Sprachen. Das scheint<br />
uns besonders für Muslime<br />
wichtig, damit sie auch das Alte<br />
Testament lesen und mit den<br />
Berichten im Koran vergleichen<br />
können.<br />
Ein besonderes Erlebnis war<br />
der Besuch von drei vornehmen,<br />
schwarz gekleideten Frauen aus<br />
Dubai. Sie hatten offensichtlich<br />
Interesse am christlichen <strong>Glaube</strong>n<br />
und wollten nach dem ersten<br />
Kontakt am Büchertisch unbedingt<br />
auch das Innere des Busses
aus den Mobi-<br />
Treff-Einsätzen<br />
18<br />
kurzberichte<br />
sehen. Eine Schwester konnte<br />
sich mit ihnen ausführlicher<br />
unterhalten und ihnen arabische<br />
Neue Testamente mitgeben.<br />
Insgesamt sind die Ausländer,<br />
einschließlich mancher Muslime,<br />
aufgeschlossener für den christlichen<br />
<strong>Glaube</strong>n und das Evangelium<br />
als Einheimische. Hier sehen<br />
wir weiterhin einen Schwerpunkt<br />
unserer evangelistischen Arbeit<br />
in Verbindung mit Büchertischen.<br />
Der Blickfang des „Leben ist<br />
mehr“-Busses und die Einladung<br />
mittels Kekskärtchen haben<br />
sich bewährt, um mit Menschen<br />
ins Gespräch zu kommen. Ein<br />
Jugendlicher hat im Bus sein<br />
Leben Gott übergeben. Außerdem<br />
entstand ein Kontakt zu<br />
einer Familie und einer alleinstehenden<br />
Frau. Seitdem trifft sich<br />
ein junges Ehepaar regelmäßig<br />
mit ihnen, um gemeinsam in der<br />
Bibel zu lesen.<br />
Wir sind sehr dankbar, dass der<br />
Herr unsere Gebete erhört und<br />
uns ermutigt hat, am Evangelium<br />
weiterzuarbeiten und auch bald<br />
wieder einen Einsatz mit dem<br />
Mobitreff zu planen. Gerne erinnern<br />
wir uns auch an die intensive<br />
Gemeinschaft und gesegnete<br />
Zeit mit Walter Feldbusch.<br />
Wenn Gebete<br />
erhört werden<br />
Mobiler Treffpunkt in der<br />
Stadt Auerbach<br />
Ort: Rempesgrün (Auerbach) | Zeit: 05.-12.07.2012<br />
Mitarbeiter: Markus Wäsch<br />
Nachdem wir in den<br />
letzten Jahren einige<br />
Zeltevangelisationen in<br />
unserem Stadtteil Rempesgrün<br />
durchgeführt hatten, wagten<br />
wir in diesem Jahr wieder<br />
einmal einen Einsatz mit dem<br />
Mobilen Treffpunkt im Stadtkern<br />
von Auerbach. Trotz anfänglichen<br />
Startproblemen bei der<br />
Einholung von Genehmigungen<br />
für den Stellplatz des Busses<br />
bekamen wir schließlich sogar<br />
drei schöne Stellplätze bewilligt.<br />
Allein die Zustimmung der<br />
Stadtverwaltung war schon eine<br />
Gebetserhörung, die unsere<br />
Erwartungen bei weitem übertroffen<br />
hat.<br />
Die Leute waren zum großen<br />
Teil sehr offen und ließen sich<br />
gerne zu einer Tasse Kaffee oder<br />
Cappuccino an unseren Bus einladen.<br />
Dadurch konnten gute und<br />
tiefgründige Gespräche geführt<br />
werden.<br />
Parallel dazu besuchten uns fast<br />
täglich ganze Schulklassen oder<br />
wir besuchten sie vor Ort in ihren<br />
Klassenräumen. Insgesamt konnten<br />
so über 150 Schüler mit der<br />
guten Nachricht erreicht werden.<br />
Es war eine sehr schöne Zeit, in<br />
der ausführlich die Grundlagen<br />
des Christentums weitergegeben<br />
werden konnten und dies zu re-<br />
gen Diskussionen mit<br />
den Schülern führte.<br />
Einige dieser Schüler<br />
kamen auch nach<br />
der Schule noch einmal am Bus<br />
vorbei und schauten sich um.<br />
Von Seiten der Schüler und auch<br />
von vielen Besuchern des Busses<br />
wurde immer wieder nachgefragt,<br />
warum solche Einsätze<br />
nicht öfter durchgeführt werden.<br />
Egal ob Tassen bemalen,<br />
Cent-Stücke kreativ gestalten,<br />
Stadträtsel lösen oder ein Wurfspiel<br />
basteln - der tägliche Stand<br />
mit Kinderbastelangeboten und<br />
Spielen war stets gut besucht.<br />
Jeden Nachmittag um 17:30 Uhr<br />
wurde außerdem eine Geschichte<br />
für die Kinder vorgelesen.<br />
Abends sprach Markus Wäsch<br />
über verschiedene Einwände<br />
zum Thema „Ich kann nicht glauben,<br />
weil ...“. Diese Themenabende<br />
fanden entweder in Auerbach<br />
im Zelt oder in der Christlichen<br />
Versammlung Rempesgrün<br />
statt. Von Mal zu Mal wurde es<br />
voller. Besonders erfreut waren<br />
wir, dass sich auch Leute, die<br />
tagsüber am Bus angesprochen<br />
wurden, zu den Abendveranstaltungen<br />
einladen ließen.<br />
Das Wochenende war eine<br />
besonders gesegnete Zeit mit<br />
wunderbaren Wetterbedingun-<br />
gen. Hier hatten wir unseren<br />
Stellplatz im neu erbauten<br />
„Hofaupark“ (Stadtpark). Hinzu<br />
kam, dass der Park an diesem<br />
Wochenende seinen Namen verliehen<br />
bekam, was schon lange<br />
vorher durch Stadt und Presse<br />
publik gemacht wurde, sodass<br />
viel mehr Menschen als sonst im<br />
Park unterwegs waren. Dadurch<br />
kamen viele Familien am Mobi-<br />
Treff vorbei und nutzten das vielfältige<br />
Kinderprogramm. Viele<br />
Menschen wurden neugierig und<br />
es ergaben sich gute Gespräche.<br />
Wir sind GOTT dankbar für<br />
die Zeit mit dem Mobi-Treff. Er<br />
schenkte uns die Möglichkeiten,<br />
über Jesus Christus, unseren<br />
Herrn, zu reden und auf das<br />
Evangelium hinzuweisen, das<br />
Markus Wäsch jeden Abend in<br />
aller Klarheit verkündigte. Wir<br />
freuen uns besonders über Leute,<br />
die Entscheidungen getroffen<br />
haben. Nicht zuletzt sind wir<br />
auch dankbar für die Gemeinschaft<br />
und den Segen, den wir<br />
als Gemeinde bei diesem Einsatz<br />
erleben durften. Dem Herrn<br />
Jesus sei die Ehre.<br />
Susan Flechsig / Elise Böhm
„Super, was ihr<br />
hier macht!“<br />
Einsatz mit dem Mobilen Treffpunkt<br />
in Berlin-Wilmersdorf<br />
Ort: Berlin-Wilmersdorf | Zeit: 03.08. - 08.08.2012<br />
Im Vorfeld des Einsatzes verteilten<br />
unsere Jugendlichen mit<br />
großem Eifer an der U-Bahn-<br />
Station Flyer. Anschließend waren<br />
alle Reserven erschöpft. Was tun?<br />
Wie gut, dass Volker Braas schnell<br />
einen Nachdruck organisierte und<br />
dadurch keine Lücke entstand. Am<br />
Bus erschien später eine Frau und<br />
meinte, sie habe von sehr freundlichen<br />
und überzeugten jungen<br />
Leuten einen Flyer erhalten und<br />
müsse doch unbedingt mal zum<br />
Treffpunkt kommen. Sie brachte<br />
zwei Fragen über die Kirche und<br />
Jesus mit und verabschiedete<br />
sich mit dem Versprechen, weiter<br />
darüber nachzudenken.<br />
Eine andere Frau sah vor längerer<br />
Zeit während einer Autobahnfahrt<br />
den Bus mit der Aufschrift<br />
„Leben ist mehr“. Dieser kurze Satz<br />
imponierte ihr als Schriftstellerin<br />
sehr und sie notierte ihn. Als sie in<br />
Berlin unterwegs war, fiel ihr bei<br />
uns plötzlich wieder dieser Satz ins<br />
Auge. Sie suchte den Kontakt zu uns<br />
und erzählte, dass sie nach einer<br />
langen Irrfahrt im Leben auf der<br />
Suche nach bibelgläubigen Christen<br />
sei. „Das muss doch ein Fingerzeig<br />
Gottes sein“, meinte sie zu unserem<br />
Treffen. Wir sind erwartungsvoll,<br />
was der Herr daraus entstehen<br />
lässt.<br />
Ein Zeichen Gottes erwartete auch<br />
eine weitere Frau, die am Tiefpunkt<br />
ihres Lebens angekommen war<br />
und sich an ihre gläubige Großmutter<br />
erinnerte. Auf ihrer Suche<br />
entdeckte sie unseren Bus, setzte<br />
sich in die Gaststätte gegenüber<br />
und beobachtete uns. Dann sagte<br />
sie zu Gott: „Wenn ich dort hingehe<br />
und mich jemand anspricht, dann<br />
will ich mich zu denen halten.“<br />
Genau das geschah und sie hat<br />
eine ermutigende Beziehung zur<br />
Gemeinde aufgenommen.<br />
Viele Passanten ignorierten zwar<br />
den Bus. Einige aber wollten mindestens<br />
wissen, worum es geht. Ein<br />
junger Mann meinte sogar: „Super,<br />
was ihr hier macht! Weiter so!“ Ein<br />
anderer erklärte uns, dass er lange<br />
bei den gläubigen Christen war,<br />
sich aber nun zur Synagoge halte:<br />
„Da macht man aus der Sünde<br />
nicht so ein Drama wie bei Jesus.“<br />
Ein Buddhist erklärte uns, seinen<br />
Weg gefunden zu haben, aber<br />
nahm gerne einen Flyer mit.<br />
Zum Gästegottesdienst nach<br />
dem Einsatz erschienen etliche<br />
Bekannte vom Bus und es schlossen<br />
sich weitere gute Gespräche<br />
an. Wir sind gespannt, wie nun der<br />
<strong>Glaube</strong>nskurs aufgenommen wird.<br />
Jürgen Lutter<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
kurzberichte<br />
Kamen - Teil II<br />
Staunen über Gottes Wirken<br />
Ein Jahr nach dem ersten<br />
Mobitreff-Einsatz<br />
in Kamen waren wir<br />
gespannt, was Gott in<br />
dieser Zeit dort gewirkt<br />
hatte. In dieser Woche<br />
haben wir wirklich den<br />
Segen Gottes erlebt, denn<br />
drei Wochen zuvor wären<br />
wir mit dem Bus vor<br />
lauter Regen „davongeschwommen“,<br />
doch in<br />
diesen 6 Tagen wurden<br />
wir mit wunderbarem<br />
Wetter beschenkt. Auch<br />
der Standort des Busses<br />
mitten auf dem Kamener<br />
Marktplatz war ein besonderes<br />
Wunder, da dort<br />
bis vor zwei Jahren der<br />
Kamener Traditionsmarkt<br />
angesiedelt war. Er wurde<br />
jedoch 2011 in die Fußgängerzone<br />
verlegt. So<br />
stand der Bus im Zentrum<br />
von Kamen, direkt neben<br />
dem „Busbahnhof“,<br />
wo regelmäßig neue<br />
Gesprächspartner ankamen.<br />
Wir haben über das Wirken<br />
Gottes an den Menschen im<br />
vergangenen Jahr gestaunt. Die<br />
Bekanntschaft zu einer Familie P.<br />
wurde erneuert, die 2011 am Bus<br />
solche „<strong>Glaube</strong>nsimpulse“ bekommen<br />
hatte, dass sie sich auf<br />
die Suche nach einer christlichen<br />
Gemeinde machte. Dieses Jahr<br />
wurde am Bus der Kontakt zu<br />
aus den Mobi-<br />
Treff-Einsätzen<br />
Ort: Kamen | Zeit: 09.-14.08.2012<br />
Mitarbeiter: Christoph Wittenburg, Stefan Fischer und ein Team aus<br />
der Christlichen Gemeinde Ennepetal-Milspe<br />
dem Hauskreis von Jörg Erbach<br />
hergestellt.<br />
Annika, 29 Jahre alt, wuchs in<br />
einem atheistischen Elternhaus<br />
auf. Sie wurde durch ein Geschwür<br />
während der Schwangerschaft an<br />
Gott erinnert und begann intensiv<br />
die Bibel zu lesen und zu beten.<br />
Bei einem späteren Arztbesuch<br />
stellte sich heraus, dass das Geschwür<br />
nicht mehr da war. >><br />
19
aus den Mobi-<br />
Treff-Einsätzen<br />
20<br />
kurzberichte<br />
Dadurch bekehrte sie sich und<br />
suchte auch Kontakt zu anderen<br />
Christen. Wir konnten den<br />
Kontakt zu dem Hauskreis der<br />
Gemeinde in Unna herstellen.<br />
Auch viele Kinder, die letztes<br />
Kamen Teil II Fortsetzung<br />
Jahr schon am Bus<br />
waren, trafen wir wieder.<br />
Teilweise waren sie von<br />
morgens bis abends am<br />
Bus und erlebten auch<br />
die Kinderstunden mit,<br />
die von bis zu 20 Kindern<br />
besucht wurden und in<br />
denen den Kindern etwas von<br />
Gott vermittelt wurde.<br />
Die Begegnungen und Erlebnisse<br />
waren sehr ermutigend für<br />
uns und wir sind schon gespannt<br />
auf nächstes Jahr.<br />
Das Team aus Ennepetal-Milspe<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Definitiv<br />
wiederholenswert!<br />
Strami I - 2012<br />
Ort: Schönberg | Zeit: 07.-21.07.2012<br />
Mitarbeiter: Hans G. Becker<br />
Zwei Wochen Volleinsatz<br />
im Kinderstundenzelt und<br />
nebenbei Selbstversorgung<br />
im „Fullhouse“ mit 17 Personen?<br />
Herausforderung pur. Vor allem,<br />
wenn über die Hälfte Neulinge<br />
dabei sind.<br />
Trotz völlig unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten waren wir alle in<br />
einem Anliegen verbunden: Unser<br />
Äußerstes für Gottes Höchstes!<br />
Ganz konkret bedeutete das fürs<br />
Strami-Team 1: Kampf an der vordersten<br />
Front von Gottes großer<br />
„Armee“. Damit war echter „Krieg<br />
gegen den Teufel“ angesagt.<br />
Wie auf jeder Freizeit gab<br />
es Höhen und Tiefen. Wetter,<br />
Kinderanzahl in der morgendlichen<br />
Kinderstunde und abends<br />
bei der Gute-Nacht-Geschichte.<br />
Das wichtigste war dann natürlich<br />
Teamgeist, gegenseitiges Motivieren<br />
und gemeinsames Beten<br />
und Bibellesen.<br />
Der Spaßfaktor kam neben<br />
all dem ebenfalls nicht zu kurz.<br />
Dialekte sind ja so eine Sache für<br />
si(s)ch, gelle? :-) Mit nur 4 „Außerirdischen“<br />
wohnen alle Mitarbeiter<br />
von unserem Einsatzteam<br />
in Weitefeld und Umgebung.<br />
Ein kunterbunter Erlebnis- und<br />
Sprachmix war somit garantiert.<br />
Gemeinsam hatten wir eine<br />
Menge Erlebnisse auf der Strami.<br />
Hier ein kleiner Einblick:<br />
Am Montag, dem ersten Tag unserer<br />
zweiten Woche, war für den<br />
Nachmittag das Familienfest auf<br />
dem etwas kleineren Campingplatz<br />
Bonanza angesagt. „Piraten,<br />
willkommen an Bord“ hatten wir<br />
zum Thema gewählt. Bei wirklich<br />
jedem war die Vorfreude entsprechend<br />
groß. Bemühungen um<br />
Verkleidung und alle mögliche<br />
kreative Deko inklusive aufwändiger<br />
Einladungen beschäftigten<br />
das gesamte Team. „Top Sache!“,<br />
dachten wir, bis ... Am besagten<br />
Morgen erschienen nur zwei<br />
junge Mädels zur Kinderstunde.<br />
Als wäre das noch nicht genug<br />
gewesen, regnete es fast den<br />
ganzen Vormittag und sogar<br />
noch, als wir zum Campingplatz<br />
aufbrachen. Dass Gott Gebet<br />
erhört und aus allen Situationen<br />
etwas machen kann, zeigte er<br />
uns, als das Zelt mit 17 Kindern<br />
plus ein paar Erwachsenen gefüllt<br />
war und wir die Stationsspiele<br />
wie geplant draußen durchführen<br />
konnten.<br />
Auf dem Campingplatz California<br />
fand das Piratenfest aufgrund<br />
der regnerischen Wetterbedingungen<br />
mit insgesamt etwa 40<br />
Kindern und einigen Eltern im<br />
Zelt statt. Es verlief einwandfrei.<br />
Gott wusste auch da, was er<br />
unserem Team zumuten konnte<br />
und welche Rahmenbedingungen<br />
gegeben waren.<br />
Insgesamt hat es sich für uns gelohnt,<br />
Freizeit und Urlaub gegen<br />
Teamarbeit für Gott zu tauschen.<br />
Definitiv wiederholenswert!<br />
Daniela Zilg
Zählt Gott die<br />
Masse?<br />
Zelttage in Mücke-Sellnrod<br />
Ort: Mücke-Sellnrod | Zeit: 26.05.-03.06.2012<br />
Mitarbeiter: Rudi Joas<br />
Mit zehn ansprechenden<br />
und herausfordernden<br />
Themen<br />
verkündigte Rudi Joas das<br />
Evangelium in Sellnrod. Vor<br />
den Zelttagen wurde im Dorf<br />
und in den umliegenden<br />
Ortschaften fleißig eingeladen.<br />
Trotz mehrmaligen Aufrufen des<br />
Redners „die Hütte voll zu machen“,<br />
blieben die Stuhlreihen<br />
an vielen Abenden eher dürftig<br />
besetzt. Auch von den persönlich<br />
Eingeladenen erschienen<br />
recht wenige. Aber zählt für<br />
Gott die Masse? Nein, denn wir<br />
durften erfahren, dass sich die<br />
Mühe und Vorbereitung<br />
auch dann lohnt, wenn<br />
zwar das Zelt nicht auf<br />
den letzten Platz gefüllt ist, dafür<br />
aber drei neue Wohnungen<br />
im Himmel vorbereitet werden<br />
können. Anfängliche Enttäuschung,<br />
die vielleicht bei dem<br />
einen oder anderen vorhanden<br />
war, verflog schnell. Was nun<br />
bleibt, ist die Freude über Menschen,<br />
die das Rettungsangebot<br />
unseres Herrn für sich persönlich<br />
angenommen haben.<br />
Anna Lena Müller & Sarah Schneidmüller<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
kurzberichte<br />
Aufgewacht<br />
zum Beten<br />
Zelttage in Frankenthal<br />
Ort: Frankenthal | Zeit: 27.06 – 04.07.2012<br />
Mitarbeiter: Joschi Frühstück, Ulrike Klimek, Samuel Rudisile<br />
Manchmal rüttelt Gott<br />
uns wach, damit wir<br />
wirklich intensiv beten.<br />
So erging es uns in Frankenthal.<br />
Wir steckten in den Vorbereitungen<br />
zum Zelteinsatz, als wir<br />
hörten, dass wir den Platz mit<br />
einer weiteren Veranstaltung<br />
teilen würden: dem Public<br />
Viewing zur EM 2012. Wir waren<br />
plötzlich hellwach: Wenn wirklich<br />
Tausende von Fans kämen, würde<br />
man bei der lauten Musik unseren<br />
Abendvorträgen überhaupt<br />
zuhören können? Und wie würde<br />
es mit der Sicherheit des Zeltes<br />
und der Mitarbeiter sein? Jetzt<br />
waren wir wach zum Beten!<br />
Als der Einsatz dann endlich<br />
begann, wich die Sorge nach und<br />
nach dem Staunen über Gott.<br />
Durch das Public Viewing<br />
kamen Tausende von Menschen<br />
am Zelt vorbei und immer wieder<br />
steckten Vorübergehende die<br />
Köpfe herein, hörten eine Weile<br />
zu oder nahmen Infomaterial<br />
mit. Eindrücklich war auch der<br />
Abend des Halbfinales. Es<br />
aus den Zelt-<br />
Einsätzen<br />
21<br />
regnete gerade so lange, dass<br />
die großen Menschenmassen<br />
erst kamen, als unser Programm<br />
schon zu Ende war.<br />
Mit den Organisatoren des Public<br />
Viewing entstand ein freundliches<br />
Miteinander. Sie boten an,<br />
unsere Einladung zum Zelt in<br />
ihren Werbeblock aufzunehmen.<br />
Jeden Abend erschien diese dann<br />
mehrmals auf der riesigen Leinwand<br />
mit der Frage: „Und wenn<br />
es Gott doch gibt?“ Auch die<br />
Kinderstunden mit Ulrike Klimek<br />
hinterließen bei den Organisatoren<br />
einen tiefen Eindruck.<br />
Wiederholt kamen sie herein,<br />
hörten zu und luden schließlich<br />
die komplette Kindergruppe zum<br />
Schokoladenpuddingessen in ihre<br />
Arena ein.<br />
Durch viele positive Erlebnisse<br />
durften wir erfahren, wie Gott<br />
auf unser Beten geantwortet<br />
hat. Das ermutigt uns, darauf zu<br />
vertrauen, dass Gott mit seinem<br />
Wirken in unserer Stadt noch<br />
lange nicht am Ende ist.
aus den Zelt-<br />
Einsätzen<br />
22<br />
kurzberichte<br />
Die Vorbereitungen haben sich gelohnt.<br />
Zelttage für Jung und Alt auf der Schwäbischen Alb<br />
Ort: Gomadingen | Zeit: 18.-27. 2012<br />
Mitarbeiter: Karl-Ernst Höfflin, Samuel Rudisile, Frank Vogel<br />
Ende Juli stand zum zehnten<br />
Mal das Zelt neben dem<br />
Sportplatz in Gomadingen,<br />
einem kleinen Dorf auf der<br />
Schwäbischen Alb.<br />
Fast schon routinemäßig<br />
wurden hier nachmittags<br />
Kinderstunden mit Frank Vogel<br />
veranstaltet, außerdem fanden<br />
Abendveranstaltungen mit<br />
Predigten von Karl-Ernst Höfflin<br />
statt.<br />
Doch eines war für alle ganz<br />
neu: Die letzte Abendveranstaltung<br />
war nur für Jugendliche<br />
vorgesehen, zu denen Karl-Ernst<br />
zum Thema „Gott – (m)ein<br />
Spaßverderber?“ sprach. Die<br />
Herausforderung für die Ju-<br />
gendlichen unserer Gemeinde<br />
bestand darin, zum ersten Mal<br />
gemeinsam einen Jugendabend<br />
zu organisieren und zu gestalten.<br />
Es war schön zu sehen, wie unser<br />
Jugendkreis dadurch noch enger<br />
zusammenwuchs. Leider sind der<br />
Einladung zum Jugendabend nur<br />
wenige außenstehende Jugendliche<br />
gefolgt, aber wir sind<br />
dankbar, dass sich durch den<br />
Jugendclub, der sich neben dem<br />
Gomadinger Zeltplatz befindet<br />
und in dem sich jeden Nachmittag<br />
und Abend Jugendliche<br />
aufhielten, trotzdem ein guter<br />
Kontakt zu ihnen entwickelte.<br />
Dieser entstand vor allem beim<br />
gemeinsamen Volleyball und<br />
durch verschiedene weitere<br />
Begegnungen.<br />
Nicht nur die Jugendlichen unserer<br />
Gemeinde durften während<br />
der Zelttage zusammenwachsen,<br />
innerhalb der ganzen Gemeinde<br />
und mit den Mitarbeitern von<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
außerhalb entstand<br />
eine schöne, innige<br />
Gemeinschaft, die allen<br />
Beteiligten guttat,<br />
sei es bei gemeinsamen<br />
Spielen am Zelt<br />
oder bei guten Gesprächen und<br />
Diskussionen, die oft bis nach<br />
Mitternacht geführt wurden.<br />
Sehr erfreut waren wir darüber,<br />
dass eine Frau nach einer Abendveranstaltung<br />
zu unserem Herrn<br />
Jesus umkehren durfte!<br />
Auch wenn es sich bei den Besuchern<br />
am Abend hauptsächlich<br />
um ältere Leute handelte, waren<br />
wir im Großen und Ganzen doch<br />
mit der Besucherzahl zufrieden.<br />
Außerdem staunten wir über<br />
die Anzahl der Kinder, die<br />
regelmäßig die Kinderstunde besuchten.<br />
Da im letzten Jahr fast<br />
keine Kinder in der Kinderstunde<br />
gewesen waren, hatten wir lange<br />
überlegt, ob wir überhaupt eine<br />
Kinderstunde anbieten sollten.<br />
Umso schöner war es zu sehen,<br />
dass doch wieder Kinder kamen<br />
und dass sich die Vorbereitung<br />
gelohnt hat!<br />
Sehr dankbar sind wir auch für<br />
die Unterstützung, die wir von<br />
mit der <strong>Zeltmission</strong> verbundenen<br />
Christen und von Christen aus der<br />
Umgebung erfahren durften.<br />
Wir blicken nun zurück auf<br />
einen gesegneten Zelteinsatz, bei<br />
dem, denke ich, auch jeder von<br />
uns Mitarbeitern viel lernen und<br />
mitnehmen konnte.<br />
Jetzt geht es darum zu entscheiden,<br />
wie es im nächsten Jahr<br />
in Gomadingen weitergehen soll.<br />
Ob es wieder ein Zelteinsatz mit<br />
vielleicht größerem Schwerpunkt<br />
auf Teenager- und Jugendarbeit<br />
anstatt auf Kinderarbeit wird,<br />
oder ob stattdessen mit einem<br />
Life is more-Bus-Einsatz ein<br />
Tapetenwechsel stattfindet,<br />
um die Jugendlichen des Dorfes<br />
besser erreichen zu können und<br />
die Jugend unserer Gemeinde<br />
verstärkt in den Einsatz einzubringen.<br />
Wir sind gespannt,<br />
was Gott im nächsten Jahr in<br />
Gomadingen und mit unserer<br />
Gemeinde vorhat!<br />
Rahel Lude
Der einzige Weg<br />
Kinderwoche in Mücke-Sellnrod<br />
Ort: Mücke-Sellnrod | Zeit: 26.05.-03.06.2012<br />
Mitarbeiter: Jan Piepersberg<br />
Mit dem Familiensporttag<br />
„Pfingst-Olympics<br />
Reloaded“ am Pfingstmontag<br />
startete die Kinderwoche<br />
unter dem Motto<br />
„Der einzige Weg“ mit<br />
Themen rund um die<br />
Polizei. Bereits zwei Jahre<br />
zuvor konnten wir viele<br />
Kinder im Zelt begrüßen, so<br />
dass wir dieses Jahr<br />
besonders gespannt waren,<br />
ob und wie viele Kinder<br />
kommen würden. Und auch<br />
dieses Jahr enttäuschte Gott<br />
unsere Erwartungen nicht:<br />
Jeden Tag reihten sich zwischen<br />
30 und 50 Kinder am Eingang<br />
auf, um ihren Ausweis der<br />
„Polizeikontrolle“ vorzuzeigen.<br />
Mit so vielen begeisterten<br />
Zuhörern konnten wir dann<br />
auch gestärkt in das Thema<br />
einsteigen. Das Singen von<br />
fröhlichen Liedern begleitete<br />
die gemeinsame Zeit. In kleinen<br />
Anspielen wurden den Kindern<br />
verschiedene Verkehrssymbole<br />
nahegebracht, durch die dann<br />
eine Brücke zu den biblischen<br />
Lektionen geschlagen wurde, die<br />
Jan Piepersberg, der Kindermissionar<br />
vom Missionswerk Werner<br />
Heukelbach, spannend und<br />
anschaulich erzählte. Den Kindern<br />
wurde in der Woche durch<br />
Geschichten aus dem Alten und<br />
dem Neuen Testament deutlich<br />
gemacht, dass Jesus Christus der<br />
einzige Weg zu Gott ist. Nach<br />
diesem ersten Teil folgte dann<br />
genügend Zeit, sich nach einer<br />
Pause mit Getränken und Gebäck<br />
an verschiedenen Bastel-, Bau-<br />
und Spielstationen auszutoben.<br />
Den besonderen Abschluss der<br />
Kinderwoche bildete wieder<br />
der Familientag am Samstagnachmittag.<br />
Hierzu wurden<br />
bereits während der Woche alle<br />
Eltern eingeladen, die letzte<br />
Kinderstunde mit ihren Kindern<br />
mitzuerleben. Bei gutem Wetter<br />
hörten die Kinder und ihre<br />
Eltern zuerst eine spannende<br />
Geschichte aus der Bibel. Danach<br />
wurden verschiedene Stationen<br />
zum Zeitvertreib angeboten. Mit<br />
einem reichhaltigen Kuchenbüffet,<br />
einer Popcornmaschine,<br />
Spielstationen und einem Luftballonwettbewerb<br />
endete diese<br />
ganz besondere Kinderwoche.<br />
Anna Lena Müller & Sarah Schneidmüller<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Kinderwochen<br />
kurzberichte 23<br />
Jesus ist größer,<br />
weiter, höher,<br />
schöner ...<br />
Kinderwoche während der<br />
Zelttage in Hofstett<br />
Ort: Hofstett | Zeit: 04.-12.08.2012<br />
Mitarbeiter: Debora Höfflin<br />
ist größer, weiter,<br />
höher, schöner, stärker,<br />
„Jesus<br />
reicher, keinem gleicht<br />
er – unser allerallerbester<br />
Freund, das ist ER!“ Das war<br />
nicht nur das Wochenlied<br />
unserer Kinderwoche im Zelt<br />
in Hofstett, sondern auch das<br />
Fazit unseres Themas „Rekorde<br />
in der Bibel“ – und unsere ganz<br />
praktische Erfahrung an jedem<br />
Tag dieses Einsatzes.<br />
Um die kleine Gemeinde vor Ort<br />
zu unterstützen, die in großer<br />
Treue schon seit mehr als zehn<br />
Jahren hintereinander<br />
Zelteinsätze<br />
durchführt,<br />
reiste<br />
eine bunt<br />
gemischte<br />
Schar von<br />
moti-<br />
vierten Mitarbeitern auf die<br />
Ostalb. Als Team lernten wir uns<br />
eigentlich erst im Einsatz kennen.<br />
Gerade die Unterschiedlichkeit<br />
der Begabungen, der Herkunft,<br />
der Erfahrung und des Alters<br />
erlebten wir als wunderbare<br />
Ergänzung. Und im Miteinander<br />
wurden auch neue Gaben<br />
entdeckt! Jeden Nachmittag<br />
konnten wir zwischen 50 und 70<br />
Kinder im Zelt begrüßen, die mit<br />
viel Freude und Begeisterung bei<br />
den Liedern und Rekordspielen<br />
dabei waren, aber auch aufmerk-<br />
>>
Kinderwochen<br />
24<br />
kurzberichte<br />
sam den biblischen Geschichten<br />
zuhörten (die teilweise eindrücklich<br />
vom Team vorgespielt<br />
wurden). Ein besonderer<br />
Höhepunkt und ein „Magnet“<br />
vor allem für die größeren Kinder<br />
war die spannende Fortsetzungsgeschichte.<br />
Im Anschluss an die Kinderstunde<br />
wurde auf Hüpfburg und<br />
-kissen noch ausgiebig getobt –<br />
das gab gute Kontaktmöglichkeiten<br />
zu Kindern und Eltern. Stark<br />
bewegt hat uns der Abschied<br />
eines Jungen, der am letzten Tag<br />
nicht mehr dabei sein konnte.<br />
Er weinte herzzerbrechend,<br />
weil er sich im Zelt und bei den<br />
Mitarbeitern so wohl gefühlt<br />
hatte (er blieb immer lange nach<br />
der Kinderstunde noch da).<br />
An einem Abend der Woche<br />
sangen wir im Vorprogramm<br />
Kinderwoche Hofstett<br />
Fortsetzung<br />
der Abendveranstaltung unser<br />
Wochenlied – dadurch kamen<br />
Hofstetter Eltern ins Zelt, die<br />
vorher noch nie da gewesen<br />
waren. Täglich neu konnten wir<br />
über Gottes Größe und sein Wirken<br />
staunen: Wir hatten bis auf<br />
den ersten Tag tolles, trockenes<br />
Wetter. Die Atmosphäre unter<br />
den Kindern war harmonisch und<br />
aufgeschlossen. Auch die älteren<br />
Kids haben gut mitgemacht und<br />
wenig gestört. Das Angebot einer<br />
kostenlosen Bibel wurde von<br />
vielen Kindern dankbar angenommen<br />
– ebenso wie das von<br />
Zeltdiakon Samuel Rudisile, sich<br />
ein T-Shirt mit einem christlichen<br />
Motiv bedrucken zu lassen.<br />
Besonders freuten wir uns über<br />
zwei Mädchen, die in diesen Tagen<br />
ihr Leben Jesus anvertrauten.<br />
Debora Höfflin und Team<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Hereinspaziert!<br />
Wenn ich jemanden<br />
für das Christentum<br />
gewinnen will, lasse<br />
ich ihn in meinem<br />
Hause wohnen.<br />
Kyrill von Alexandria
Hauskreis im<br />
Aufbau der Gemeinde<br />
Gebietsmission Attendorn (Sauerland)<br />
Mitarbeiter: Martin u. Elke Piepersberg<br />
Das große Ziel einer missionarischen<br />
Arbeit ist der<br />
Bau einer Ortsgemeinde.<br />
„Ich will meine Gemeinde bauen“,<br />
hat unser Herr Jesus verheißen.<br />
Wenn wir Menschen zur<br />
Bekehrung und in die Nachfolge<br />
Jesu rufen, dann wünschen wir<br />
uns, dass diese als lebendige<br />
Steine zu einem geistlichen<br />
Haus aufgebaut werden. In<br />
dem Bau der Gemeinde Gottes<br />
an einem Ort haben für uns<br />
Hauskreise immer wieder eine<br />
große Bedeutung gehabt und<br />
waren ein wichtiger Baustein in<br />
unserer Missionsarbeit. Auch die<br />
Christliche Gemeinde Attendorn<br />
entstand aus zwei Hauskreisen,<br />
die den Wunsch hatten, als Gemeinde<br />
in ihrer Stadt zu leben.<br />
„... wie ich nichts zurückgehalten<br />
habe von dem, was nützlich ist,<br />
dass ich es euch nicht verkündigt<br />
und euch gelehrt hätte, öffentlich<br />
und in den Häusern, ...“<br />
Apostelgeschichte 20,20<br />
Hauskreise als<br />
evangelistische<br />
Möglichkeit<br />
Für etliche Menschen, zu denen<br />
wir einen persönlichen Kontakt<br />
aufbauen konnten, war der Hauskreis<br />
in ihrer eigenen Wohnung<br />
der Anfang, sich mit der Bibel zu<br />
beschäftigen. Gerade das Treffen<br />
in der eigenen Wohnung gibt ihnen<br />
eine gewisse Sicherheit und<br />
kostet keine Überwindung,<br />
eine fremde Umgebung zu<br />
betreten. In dieser ungezwungenen<br />
Atmosphäre entstand<br />
das erste Interesse an der Bibel.<br />
Dabei durften wir es auch<br />
erleben, dass Freunde und Bekannte<br />
derer, die ihre Wohnung<br />
geöffnet hatten, dazu kamen und<br />
wir in einer großen Runde mit<br />
den aufgeschlagenen Bibeln um<br />
den Tisch herum saßen. In der<br />
missionarischen Arbeit in Attendorn<br />
machen wir die Erfahrung,<br />
dass gerade Ausländerfamilien<br />
sehr gastfreundlich sind und ihre<br />
Wohnung dafür öffnen.<br />
Aber auch wir selbst haben<br />
die große Möglichkeit, durch<br />
Gastfreundschaft Menschen in<br />
unser Zuhause einzuladen und<br />
in unserer Wohnung einen Hauskreis<br />
zu beginnen. Eine gläubige<br />
Familie, die im vergangenen Jahr<br />
zur Gemeinde kam, nutzte die<br />
Gelegenheit eines evangelistischen<br />
Hauskreises in ihrer Wohnung,<br />
um mit ihren ungläubigen<br />
Freunden über den <strong>Glaube</strong>n zu<br />
reden. Als Hilfe dazu gebrauchten<br />
sie den Vertikal-Kurs, einen missionarischen<br />
<strong>Glaube</strong>nsgrundkurs.<br />
„Sie verharrten aber in der Lehre<br />
der Apostel und in der Gemeinschaft,<br />
im Brechen des Brotes und<br />
in den Gebeten.“<br />
Apostelgeschichte 2,42<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Gebietsmission<br />
Gemeinsames<br />
Bibelstudium im<br />
Hauskreis<br />
Aber auch in der Gemeinde ist<br />
die Gemeinschaft untereinander<br />
ein wesentlicher Bestandteil.<br />
Neben der Verkündigung des<br />
Wortes Gottes in der Predigt<br />
und der systematischen Lehre<br />
in Vorträgen, ist der Austausch<br />
über das Wort Gottes in einer<br />
Gesprächsrunde von großer<br />
Bedeutung. Der Hauskreis in<br />
einer privaten Atmosphäre<br />
ermöglicht es, Gemeinschaft und<br />
das Studium des Wortes Gottes<br />
miteinander zu verbinden und<br />
zu erleben. Dazu bieten sich<br />
Bibelkurse über die Jüngerschaft<br />
oder zu Lehrfragen ebenso an,<br />
wie das kontinuierliche Studium<br />
eines Buches der Bibel. Durch<br />
hilfreiche Rückfragen an die<br />
Teilnehmer kann der Hauskreisleiter<br />
feststellen, ob der Bibeltext<br />
oder die Erklärungen dazu von<br />
den Teilnehmern verstanden<br />
worden sind. Hierbei besteht die<br />
Möglichkeit, miteinander herauszufinden,<br />
wie das Erkannte in das<br />
persönliche Leben und den Alltag<br />
umgesetzt werden kann, damit<br />
wir gemeinsam im <strong>Glaube</strong>n<br />
Fortschritte machen.<br />
Seelsorgerliche<br />
Hilfe durch den<br />
Hauskreis<br />
Gebietsmission<br />
25<br />
Durch das entstandene<br />
Vertrauen zueinander werden<br />
die Teilnehmer offen füreinander<br />
und können ohne Scheu<br />
persönliche Fragen stellen, die<br />
unter den Nägeln brennen. In<br />
dieser Gemeinschaft dürfen dann<br />
auch persönliche Nöte, Zweifel<br />
und Fragen angesprochen und<br />
es kann gemeinsam nach Hilfe<br />
gesucht werden. Besonders Menschen,<br />
die noch jung im <strong>Glaube</strong>n<br />
sind und alleine in ihrer Familie<br />
stehen, brauchen diese Hilfe, um<br />
Probleme und schwierige Situationen<br />
in ihrem Alltag mit der Hilfe<br />
des Herrn zu bewältigen.<br />
Im Aufbau der Gemeinde in<br />
Attendorn erleben wir, wie Menschen<br />
gerade durch die Hauskreise<br />
zum <strong>Glaube</strong>n an den Herrn<br />
Jesus hingeführt, im <strong>Glaube</strong>n<br />
gestärkt werden und wichtige<br />
Impulse für ihr Leben erhalten.<br />
Durch die intensive Gemeinschaft<br />
untereinander wird die Gemeinde<br />
gestärkt und fest miteinander<br />
verbunden.<br />
Hauskreise beleben und stärken<br />
nach unserer Erfahrung also<br />
Einzelne, die bereit sind, sich auf<br />
diese Form der Gemeinschaft<br />
einzulassen; aber auch der<br />
Gemeinde verleihen sie dadurch<br />
Lebendigkeit und Festigkeit.
GLAUBE AKTIV<br />
26 impressum<br />
GLAUBE AKTIV<br />
das magazin<br />
GLAUBE AKTIV erscheint vierteljährlich.<br />
Die Ausgabe erscheint unentgeltlich.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Zeltmission</strong> zur Verbreitung bibl. Evangeliums e.V.<br />
Dortmunder Str. 38, 51145 Köln<br />
Tel.: 02203 / 39282<br />
E-Mail: zeltmission@leben-ist-mehr.de<br />
www.barmer-zeltmission.de<br />
Redaktionsteam:<br />
Lena Bockmühl, Volker Braas, Hartmut Jaeger,<br />
Eberhard Platte, Joachim Pletsch, Christiane<br />
Volkmann und Christoph Wittenburg<br />
Redaktionsleitung:<br />
Joachim Pletsch, Blücherstr. 2, 35683 Dillenburg<br />
E-Mail: joachim.pletsch@t-online.de<br />
glaube-<strong>aktiv</strong>@leben-ist-mehr.de<br />
Konzept & Layout:<br />
71a.de - das Werbestudio, Wuppertal<br />
Titelfoto: © R.Ramirez, fotolia.com<br />
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Druckhaus Gummersbach PP GmbH<br />
Kassenführung:<br />
Christoph Wittenburg<br />
Dortmunder Str. 38, 51145 Köln<br />
c.wittenburg@leben-ist-mehr.de<br />
Konten:<br />
Spenden erbeten an „<strong>Zeltmission</strong> zur<br />
Verbreitung bibl. Evangeliums e.V.“<br />
Konto-Nr.: 105 957, BLZ: 330 500 00<br />
(Stadtsparkasse Wuppertal) oder:<br />
Konto-Nr.: 154 364 506, BLZ: 370 100 50<br />
(Postbank Köln)<br />
(Es werden steuerabzugsfähige Bescheinigungen ausgestellt.)<br />
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:<br />
25. November 2012<br />
Beginn jeweils 14.30 Uhr<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Mitarbeiter der <strong>Barmer</strong><br />
<strong>Zeltmission</strong> und aus den Gemeinden<br />
werden aus den Einsatzsommer<br />
berichten. Gemeinsam<br />
wollen wir Gott für sein Wirken danken.<br />
Die Veranstaltungen werden musikalisch<br />
umrahmt. In beiden Orten wird parallel eine<br />
Kinderbetreung für 4 bis 12-Jährige angeboten.
Name:<br />
Ort:<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Name:<br />
Ort:<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Name:<br />
Ort:<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Name:<br />
Ort:<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Evangelisten<br />
Rainer Baum<br />
Bergneustadt<br />
02261/789446<br />
r.baum@christ-online.de<br />
Karl-Ernst Höfflin<br />
Oberreichenbach<br />
07051/925874<br />
ke.hoefflin@leben-ist-mehr.de<br />
Jochem Keil<br />
Jerrishoe<br />
04638/897901<br />
jochem.keil@t-online.de<br />
Vorstand<br />
Friedhelm Keune<br />
Werdohl<br />
02392/3416<br />
keunef@web.de<br />
Joschi Frühstück<br />
Gernsbach<br />
07224/5963<br />
j.fruehstueck@leben-ist-mehr.de<br />
Hartmut Jaeger<br />
Haiger-Steinbach<br />
02771/830219 (dienstl.)<br />
h.jaeger@cv-dillenburg.de<br />
Andreas Schmidt<br />
Leipzig<br />
0341/8606242<br />
a.schmidt@christ-online.de<br />
Otfried Letschert<br />
Raubach<br />
02684/4330<br />
letschert.o@t-online.de<br />
Herm. Fürstenberger<br />
Schwäbisch Hall<br />
07907/8252<br />
h.fuerstenberger@leben-ist-mehr.de<br />
Rudi Joas<br />
Bergneustadt<br />
02261/945-45 (dienstl.)<br />
r.joas@missionswerk-heukelbach.de<br />
Markus Wäsch<br />
Dillenburg-Manderbach<br />
02771/830227 (dienstl.)<br />
m.waesch@cv-dillenburg.de<br />
Christoph Wittenburg<br />
Köln<br />
02203/39282<br />
c.wittenburg@leben-ist-mehr.de<br />
GLAUBE AKTIV 4 | 2012<br />
Ulrike Klimek<br />
Haiger-Steinbach<br />
02771/830221 (dienstl.)<br />
u.klimek@cv-dillenburg.de<br />
Diakone<br />
Matthias Meier<br />
Derschen<br />
02743/3639<br />
m.meier@leben-ist-mehr.de<br />
Betet für die ...<br />
mitarbeiter 27<br />
Kindermitarbeiter<br />
Markus Bartsch<br />
Kleinvollstedt<br />
04330/999778<br />
m.bartsch@leben-ist-mehr.de<br />
Samuel Rudisile<br />
Schutzbach<br />
02741/3431<br />
s.rudisile@leben-ist-mehr.de<br />
Weitere Mitarbeiter<br />
Hans-Gerhard Becker<br />
Barsbek<br />
04344/6108<br />
becker@strami.de<br />
Strandmission<br />
Beate Mast<br />
Baiersbronn<br />
07442/4110<br />
beate_mast@web.de<br />
Gebietsmissionare<br />
Volker Braas<br />
Dillenburg-Manderbach<br />
02771/41322 (dienstl.)<br />
v.braas@leben-ist-mehr.de<br />
<strong>Zeltmission</strong>sbüro<br />
Christiane Volkmann<br />
Herborn<br />
02771/830222 (dienstl.)<br />
c.volkmann@cv-dillenburg.de<br />
Gottfried Piepersberg<br />
Martin Piepersberg<br />
Dorf Mecklenburg<br />
Attendorn<br />
03841/796330<br />
02722/68209<br />
g.piepersberg@leben-ist-mehr.de m.piepersberg@leben-ist-mehr.de<br />
Torsten Wittenburg<br />
Stein-Neukirch<br />
02667/961436<br />
t.wittenburg@leben-ist-mehr.de<br />
Werner Schneider<br />
Bergheim<br />
02271/92115<br />
w.schneider@leben-ist-mehr.de<br />
Sintimission
schlusspunkt<br />
Freude ist die<br />
Grundausstattung eines<br />
christlichen Hauses.<br />
Peter Hahne<br />
In seinem Hause ist<br />
selbst der Arme ein<br />
Fürst.<br />
aus dem Talmud<br />
Als Jesus nach Haus<br />
ging, ließ er die<br />
Eingangstür offen<br />
stehen.<br />
Max Lucado