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MAGAZIN DER <strong>ESG</strong> ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH IV/05<br />
Schwerpunktthemen<br />
Ab jetzt wird gebaut:<br />
Spatenstich für die<br />
neue Firmenzentrale<br />
Automobilsoftware:<br />
„mobilSoft“ entwickelt<br />
die Technik der Zukunft
2 & 3 SPEKTRUM IV/05<br />
Es geht voran: 19 Monate nach Bekanntgabe<br />
der Entscheidung, die Firmenzentrale<br />
der <strong>ESG</strong> von München<br />
nach Fürstenfeldbruck zu verlegen,<br />
haben nun die Bauarbeiten für unser<br />
neues Gebäude begonnen. Am<br />
7. November 2005 konnten wir in<br />
Anwesenheit von viel Prominenz den<br />
Spatenstich feiern. Die Baugrube ist<br />
mittlerweile ausgehoben. In den<br />
nächsten eineinhalb Jahren entsteht<br />
im Fürstenfeldbrucker Stadtteil<br />
Buchenau nun ein funktionales und<br />
optisch ansprechendes Gebäude für<br />
rund 700 Mitarbeiter. Die Architekten<br />
haben in ihrem Entwurf zentrale Werte der <strong>ESG</strong> wie Partnerschaft, Kompetenz,<br />
Innovationskraft und Umsetzungsstärke architektonisch umgesetzt:<br />
mit einem modernen, offenen, kommunikativen Haus, das unterschiedliche<br />
Gebäudemodule in ein schlüssiges Gesamtkonzept integriert.<br />
Fast dreißig Jahre nach Bezug unseres derzeitigen Firmensitzes, des so<br />
genannten „Agrippina-Hauses“ im Münchener Osten, bekommen wir Ende<br />
2007 endlich ein Gebäude, das optimal auf die Bedürfnisse der <strong>ESG</strong> zugeschnitten<br />
ist. Der Umzug wird ein echter Meilenstein in der Geschichte unseres<br />
Unternehmens sein. Ich schließe mich den Worten des stellvertretenden<br />
Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Johann-Georg Dora,<br />
an, der beim Festakt zu unserem Spatenstich sagte: „Ich bin mir ganz sicher:<br />
Sie werden das ,geistige Erbe’ aus Ihrem bisherigen Heim in der Einsteinstraße<br />
mitnehmen und Ihren Erfolgskurs in Fürstenfeldbruck fortsetzen.“<br />
Zu diesem geistigen Erbe gehört auch die langjährige Partnerschaft der<br />
<strong>ESG</strong> mit unseren Streitkräften. Unser Artikel über diese Partnerschaft, den wir<br />
aus Anlass des 50. Gründungstages der Bundeswehr in der letzten Spektrum-<br />
Ausgabe veröffentlicht hatten, stieß auf großes Interesse. Tatsächlich denke<br />
ich, dass die mehr als 40-jährigen Geschäftsbeziehungen zwischen der <strong>ESG</strong><br />
und der Bundeswehr etwas Besonderes sind.<br />
Für mich selbst endet in den kommenden Wochen ein Lebensabschnitt:<br />
Mit dem Ende des Jahres 2005 gehe ich in den Ruhestand. Zu meinem Nachfolger<br />
in der Geschäftsführung haben die Gesellschafter der <strong>ESG</strong> Herrn Götz<br />
Graichen bestimmt. Ich bedanke mich bei allen Kunden, Partnern und den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>ESG</strong>, vor allem bei meinem Kollegen<br />
in der Geschäftsführung, Gerhard Schempp, für die gute Zusammenarbeit.<br />
Herrn Graichen wünsche ich für seine neue Aufgabe viel Erfolg.<br />
Gerhard Derriks<br />
München, im Dezember 2005<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
3 ...........................................<br />
6 ...........................................<br />
8 ...........................................<br />
11...........................................<br />
12 .........................................<br />
15..........................................<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Gestaltung<br />
Lektorat<br />
Druck<br />
Auflage<br />
Titelbild<br />
Brücke in die Zukunft<br />
Ende 2007 zieht die <strong>ESG</strong> in ihre neue<br />
Firmenzentrale – gefeiert wurde schon<br />
im Vorfeld kräftig.<br />
„Zukunftsweisende Entscheidung“<br />
Prominente Vertreter aus Politik,<br />
Ministerien und Industrieverbänden<br />
gratulieren zum Spatenstich.<br />
Innovation in der Fahrzeugsoftware<br />
Der Forschungsverbund „mobilSoft“ hat<br />
ein ehrgeiziges Ziel: die Entwicklung<br />
der Automobilsoftware der Zukunft.<br />
Garantiert gute Verbindung<br />
Mit dem Netzplanungssystem IRIS kann<br />
das Heer seine gesamte Kommunikation<br />
im Einsatzgebiet effizienter planen.<br />
Kurzmeldungen<br />
Neues aus dem Unternehmen<br />
<strong>ESG</strong>-International<br />
English Summary<br />
<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Einsteinstraße 174, D-8<strong>16</strong>75 München<br />
Tel. +49 (89) 92<strong>16</strong> 2850<br />
Fax +49 (89) 92<strong>16</strong> 2236<br />
www.esg.de<br />
Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation<br />
Klaus Deubner (kd), Andrea Jansen (aj), Klaus<br />
Kober (kk), Norbert Neuendorf (nn), Dr. Sonja<br />
Sulzmaier (ss), Franz Svitak (fs)<br />
Udo Speth, <strong>ESG</strong>-Grafik-Abteilung<br />
Michael Reinelt<br />
TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten<br />
2500<br />
Foto: Schmid
Ein freudiges Ereignis: der Spatenstich für die neue Zentrale der <strong>ESG</strong> in<br />
Fürstenfeldbruck. Die beiden Geschäftsführer Gerhard Schempp und Gerhard<br />
Derriks (Bildmitte) legten zusammen mit den Ehrengästen Hand an.<br />
Fotos: Voxbrunner<br />
Brücke in die Zukunft<br />
Mit einer gelungenen Feier und viel Prominenz haben in Fürstenfeldbruck<br />
die Bauarbeiten für die neue <strong>ESG</strong>-Zentrale begonnen.<br />
Die Bagger rollen seit dem 7. November.<br />
Am diesem Montag begannen<br />
die Bauarbeiten für die neue Firmenzentrale<br />
der <strong>ESG</strong> in Fürstenfeldbruck.<br />
Im Stadtteil Buchenau roden Arbeiter<br />
seither Büsche und heben die<br />
Baugrube aus. Die Fernwärme- und<br />
Warmwasserleitungen sind bereits<br />
gelegt. Ab Januar 2006, abhängig<br />
von der Witterung, entsteht dann ein<br />
Gebäude mit Büros und Labors für<br />
rund 700 Mitarbeiter. Spätestens zum<br />
40. Firmenjubiläum der <strong>ESG</strong> im Dezember<br />
2007 wird die Firmenzentrale<br />
aus der Einsteinstraße im Münchener<br />
Osten nach Fürstenfeldbruck umgezogen<br />
sein.<br />
Die Verlagerung des Firmensitzes<br />
ist wichtiger Baustein einer Strategie,<br />
mit der die <strong>ESG</strong> ihre Wettbewerbsfä-<br />
higkeit auf lange Sicht noch weiter<br />
steigert. Durch den Neubau wird<br />
die <strong>ESG</strong> ihre Kosten um mehrere<br />
Millionen Euro senken können – durch<br />
Mieteinsparungen, eine niedrigere<br />
Gewerbesteuer als in München<br />
und mehrere andere Optimierungsmaßnahmen.<br />
Dafür investiert das<br />
Unternehmen rund 30 Millionen<br />
Euro in den neuen Firmensitz. „Steigende<br />
Konkurrenz, sinkende Wehr-<br />
etats und ein verschärfter Preisdruck<br />
aus der Industrie sind Herausforderungen,<br />
denen sich die <strong>ESG</strong> stellen<br />
muss“, so <strong>ESG</strong>-Geschäftsführer<br />
Gerhard Derriks. „Die durch den Umzug<br />
gewonnenen Mittel kann die <strong>ESG</strong><br />
zukünftig in die Entwicklung neuer<br />
Technologien investieren und zur<br />
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
nutzen, indem sie günstiger anbietet<br />
und so den Kunden die gewonnenen<br />
Vorteile weitergibt.“<br />
Bei solchen Prognosen wurde<br />
schon im Vorfeld kräftig gefeiert. <strong>ESG</strong>-<br />
Geschäftsführer Gerhard Schempp<br />
hatte – nach dem griechischen Philosophen<br />
Aristoteles – das Motto ausgegeben:<br />
„Der Anfang ist die Hälfte<br />
des Ganzen“. Tatsächlich markiert der<br />
Baubeginn einen wichtigen Meilenstein<br />
im Projekt Umzug. Beim symbolischen<br />
Spatenstich auf dem Firmengelände<br />
gab sich dann viel Prominenz<br />
die Ehre. Und die war voll des Lobes<br />
über den zukunftsweisenden Schritt<br />
der <strong>ESG</strong>.<br />
So freute sich Bundestagsvizepräsidentin<br />
Gerda Hasselfeldt besonders<br />
über das Bekenntnis der <strong>ESG</strong> zum<br />
Standort Deutschland. Der stellvertretende<br />
Generalinspekteur der Bundeswehr,<br />
Generalleutnant Johann-Georg<br />
Dora, lobte die Erfahrung und Kompetenz<br />
des Unternehmens, und der<br />
Abteilungsleiter Rüstung im Bundesverteidigungsministerium,<br />
Dr. Hans-<br />
Heinrich Weise, hob die einmalige<br />
Partnerschaft zwischen <strong>ESG</strong> und Bundeswehr<br />
hervor. Schriftlich gratulierte<br />
der Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos,Generalleutnant<br />
Kersten Lahl, zu „diesem in die<br />
Zukunft gerichteten Schritt“; für den<br />
Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant<br />
Klaus-Peter Stieglitz, waren die<br />
hochrangigen Festredner „Zeugnis für<br />
die Wertschätzung“ von Bundeswehr<br />
und Politik gegenüber der <strong>ESG</strong>.<br />
Unter den Ehrengästen beim Spatenstich<br />
waren außerdem der Vorsitzende<br />
des <strong>ESG</strong>-Aufsichtsrats, Johann
4 & 5 SPEKTRUM IV/05<br />
Unter den Festrednern beim Spatenstich war auch der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant<br />
Johann-Georg Dora.<br />
Heitzmann, der Vorsitzende der Parlamentsgruppe<br />
Luft- und Raumfahrt,<br />
Kurt Rossmanith (MdB), der IT-Direktor<br />
im Bundesverteidigungsministerium,<br />
Ministerialdirigent Dr. Dr. Gerhard van<br />
der Giet, der Präsident des IT-Amts<br />
der Bundeswehr, Wolfgang Stolp, der<br />
Befehlshaber des Wehrbereichs IV,<br />
Generalmajor Justus Gräbner, Fürstenfeldbrucks<br />
Landrat Thomas Karmasin<br />
und der 1. Bürgermeister der<br />
Kreisstadt, Sepp Kellerer.<br />
In ihrer Festrede vor rund 700<br />
Gästen im Veranstaltungsforum Fürstenfeld<br />
verglich Gerda Hasselfeldt die<br />
<strong>ESG</strong> mit einem „Hidden Champion“,<br />
der seit fast vier Jahrzehnten Spitzenleistungen<br />
rund um die Entwicklung,<br />
Integration und den Betrieb von Elektronik-<br />
und IT-Systemen für Militär,<br />
Behörden und Unternehmen erbringe.<br />
Solche Erfolge seien angesichts eines<br />
schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes<br />
nicht selbstverständlich, sondern<br />
zeigten, „dass das Unternehmen die<br />
Herausforderungen der Zeit erkannt<br />
hat“.<br />
Unter anderem habe sich die<br />
<strong>ESG</strong> als einer der wichtigsten Knowhow-Träger<br />
bei der technologischen<br />
Begleitung der Transformation der<br />
Bundeswehr ein bedeutendes Kompetenzfeld<br />
gesichert. Auch im Bereich<br />
Luft- und Raumfahrt gebe es gute Geschäftsmöglichkeiten.<br />
„Die bereits in<br />
der Vergangenheit konstant erfolgreiche<br />
Entwicklung“, so Hasselfeldt weiter,<br />
„ist ein eindeutiges Zeichen, dass<br />
das Unternehmen richtig aufgestellt<br />
ist und seinen Kunden die passenden<br />
Lösungen in einer zunehmend elektronisch<br />
vernetzten Welt anbietet.“<br />
Generalleutnant Dora betonte,<br />
dass die <strong>ESG</strong> in den letzten Jahrzehn-<br />
ten erheblich „zur Erfolgsgeschichte<br />
ihres Hauptkunden Bundeswehr beigetragen“<br />
habe. Das Unternehmen sei<br />
ein Garant dafür, dass die Bundeswehr<br />
ihren Auftrag unter sehr unterschiedlichen<br />
Rahmenbedingungen erfüllen<br />
könne. Dora erinnerte an die Rolle der<br />
<strong>ESG</strong> „als ein unverzichtbarer Partner<br />
insbesondere der deutschen Luftwaf-<br />
fe“, führte aber auch Kooperationen<br />
mit dem Heer und der Marine an,<br />
etwa das digitale Feuerleitverfahren<br />
für den Flakpanzer GEPARD oder die<br />
Konzeption des Avoniksystems für das<br />
Maritime Patrol Aircraft MPA-90.<br />
„Dank der bewährten Partnerschaft<br />
mit der <strong>ESG</strong>“, so Dora weiter, „konnten<br />
die großen Herausforderungen – Aufbau<br />
der Armee der Einheit und Wandel<br />
der Bundeswehr zu einer Einsatzarmee<br />
– erfolgreich gemeistert werden.“<br />
Als Meilensteine der Zusammenarbeit<br />
dieser Zeit nannte Dora die Weiterentwicklung<br />
des TORNADO, die Übergabe<br />
des Artillerie-Rechnerverbundes AD-<br />
LER II an das Heer oder die Entwicklung<br />
von Avioniksystemen für TIGER<br />
und EUROFIGHTER. In der „Umbruch-<br />
phase“ Transformation bleibe die<br />
<strong>ESG</strong> ein „höchst attraktiver Partner“<br />
mit einer Vielzahl von Schlüsselkompetenzen.<br />
„Auf der Haben-Seite der<br />
<strong>ESG</strong> steht aber nicht zuletzt auch die<br />
hardwareneutrale und herstellerunabhängige<br />
Unterstützung im Bereich der<br />
Logistik und Ausbildung – ein Bereich,<br />
der über die Jahre zunehmend an Bedeutung<br />
für die Streitkräfte gewonnen<br />
hat“, sagte Dora.<br />
Der Vorsitzende der <strong>ESG</strong>-Gesellschaftergremien,<br />
Johann Heitzmann,<br />
hob die Qualitäten des neuen Gebäudes<br />
hervor. Die Architekten hätten ein<br />
funktionales, freundliches, modernes,<br />
Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt, Landrat Thomas Karmasin (Mitte) und die Geschäftsführer der <strong>ESG</strong> trugen<br />
sich ins Goldene Buch der Stadt Fürstenfeldbruck (rechts der 1. Bürgermeister Sepp Kellerer) ein.
helles und praktisches Bauwerk entworfen.<br />
Er gab der <strong>ESG</strong> einen Satz<br />
des ehemaligen Bundeskanzlers Willy<br />
Brandt mit auf den Weg: „Gerade wer<br />
das Bewahrenswerte bewahren will,<br />
muss verändern, was der Erneuerung<br />
bedarf.“ „Wir wollen den innovativen<br />
Ansatz der <strong>ESG</strong> bewahren und weiter<br />
in geschäftliche Erfolge umsetzen“, so<br />
Heitzmann. „Das gelingt nur, wenn wir<br />
voraus denken, Chancen und Risiken<br />
abwägen und Konsequenzen ziehen.<br />
Genau das tun wir mit dem Neubau<br />
der Firmenzentrale.“<br />
Für die Gesellschaftergremien und<br />
die Geschäftsführung der <strong>ESG</strong> sei der<br />
Umzug nach Fürstenfeldbruck ein<br />
ganz entscheidender Schritt. Heitzmann<br />
zeigte sich zuversichtlich, „dass<br />
die <strong>ESG</strong> ihren Erfolg mit dem Umzug<br />
langfristig sichern und ausbauen<br />
kann. Dies zeigt die Tatsache, dass<br />
wir schon jetzt auf dem Gelände eine<br />
Reservefläche für einen Anbau mit<br />
weiteren 150 Arbeitsplätzen gesichert<br />
haben.“<br />
Angesichts dieser Aussichten fühlte<br />
sich der 1. Bürgermeister von Fürstenfeldbruck,<br />
Sepp Kellerer, an einen<br />
Feiertag „wie Kirchweihmontag“ erinnert.<br />
Er und Landrat Thomas Karmasin<br />
sicherten der <strong>ESG</strong> alle Unterstützung<br />
zu und versprachen stellvertretend für<br />
die ganze Region: „Sie sind herzlich<br />
willkommen!“ jr<br />
Die neue <strong>ESG</strong>-Zentrale<br />
Vier Saxophonspielerinnen sorgten<br />
beim Stehempfang im Veranstaltungsforum<br />
Fürstenfeld, an dem auch<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>ESG</strong> teilnahmen, für Stimmung.<br />
Einer der Höhepunkte des Tages war<br />
ein Auftritt der legendären Spider<br />
Murphy Gang, die den Gästen im<br />
Stadtsaal Fürstenfeldbruck einheizten.<br />
Die <strong>ESG</strong> baut auf einem rund<br />
18.000 m 2 großen Grundstück im<br />
Fürstenfeldbrucker Stadtteil Buchenau.<br />
Bis August 2007 entsteht<br />
hier ein modernes Gebäude mit<br />
rund 700 Arbeitsplätzen. Erweiterungsreserven<br />
für zusätzliche 150<br />
Arbeitsplätze sind bereits geplant.<br />
Sie können bei Bedarf in einem<br />
zweiten Bauabschnitt umgesetzt<br />
werden. Entworfen wurde das<br />
Gebäude vom Fürstenfeldbrucker<br />
Architektenbüro „werkraum architekten“.<br />
Überbaute Fläche im ersten<br />
Bauabschnitt: 9.000 m 2<br />
Gebäudehöhe: 14,80 m (Erdgeschoss<br />
+ drei Stockwerke)<br />
Umbauter Raum: 80.000 m 3<br />
Fläche der Eingangshalle:<br />
185 m 2
6 & 7 SPEKTRUM IV/05<br />
„Glückwünsche zur zukunftsweisenden<br />
Vertreter aus Politik, Ministerien und Verbänden gratulieren der <strong>ESG</strong> zum Spatenstich.<br />
Dr. Thomas Goppel<br />
Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst<br />
Attraktive Rahmenbedingungen<br />
für ein optimales Umfeld<br />
Seit der EU-Osterweiterung heißt es für (zu)<br />
viele deutsche Firmen: Go East! Für die bisher<br />
in München beheimatete <strong>ESG</strong> Elektroniksystem-<br />
und Logistik-GmbH dagegen heißt es:<br />
Go West! Der Umzug der Firmenzentrale nach<br />
Fürstenfeldbruck hat viele Gründe. Im Schnittbereich<br />
der Luftfahrtzentren München und<br />
Augsburg/Donauwörth gelegen, in der Nähe<br />
zu dem Hochtechnologiezentrum der Landeshauptstadt<br />
und im Einzugsgebiet von führenden<br />
Universitäten und Fachhochschulen ist für die<br />
Zukunft ein optimales Umfeld gefunden. Ein<br />
weiterer Grund waren sicher aber auch die attraktiven Rahmenbedingungen, die<br />
die Stadt Fürstenfeldbruck ihren Unternehmen bietet.<br />
Die Bayerische Staatsregierung setzt alles in ihrer Macht stehende daran,<br />
dass innovative Unternehmen hier alle Voraussetzungen für ihre Weiterentwicklung<br />
finden. Mit unserer Wirtschaftspolitik unterstützen wir da, wo es angebracht<br />
ist, und stellen die nötige Infrastruktur bereit. In unseren Wissenschaftsclustern<br />
beschleunigen wir die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und<br />
forcieren den Technologietransfer. An unseren Schulen und Hochschulen bilden<br />
wir einen hoch qualifizierten Nachwuchs aus. Ein solide geführter Staatshaushalt,<br />
den wir in Bayern traditionell haben, ist die Grundlage für alles Handeln.<br />
Vorausschauendes Planen, beherztes Zupacken bei sich bietenden Chancen,<br />
daher eine erfolgreiche Entwicklung: Dafür steht Bayern – und dafür steht seit<br />
über 40 Jahren die <strong>ESG</strong>. Dass es so weitergeht, wünsche ich der <strong>ESG</strong>, allen ihren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch am neuen Standort von Herzen.<br />
Kurt Rossmanith, MdB<br />
Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt<br />
Bedeutender Technologieträger<br />
in der Luftfahrtindustrie<br />
Die Luft- und Raumfahrt ist unbestritten eine<br />
Schlüsselbranche Deutschlands. Sie ist Antrieb<br />
für Hochtechnologien in den Bereichen Forschung,<br />
Entwicklung und Produktion. Mit Fug<br />
und Recht kann der Luft- und Raumfahrtsektor<br />
als ausgesprochene Zukunftsbranche bezeichnet<br />
werden.<br />
Einer der bedeutenden Technologieträger in<br />
der deutschen Luftfahrtindustrie ist die <strong>ESG</strong>.<br />
Seit den Anfängen des Unternehmens in den<br />
60er Jahren war und ist die <strong>ESG</strong> an beinahe<br />
allen bedeutenden militärischen Vorhaben im<br />
Bereich Luftfahrt beteiligt. Deshalb schätze ich als Vorsitzender der Parlamentsgruppe<br />
Luft- und Raumfahrt des Deutschen Bundestages das hochtechnologi-<br />
sche Wissen und die Unabhängigkeit der <strong>ESG</strong>, die für meine Kolleginnen und<br />
Kollegen und für mich immer ein kompetenter Gesprächspartner ist, in ganz<br />
besonderer Weise.<br />
Einer der wichtigsten Kunden der <strong>ESG</strong> ist bis heute die Luftwaffe. Mit der Verlegung<br />
des Firmensitzes nach Fürstenfeldbruck, hier haben das Kommando der<br />
1. Luftwaffendivision und die Offiziersschule der Luftwaffe ihren Sitz, rückt die<br />
<strong>ESG</strong> ihrem Partner nun auch räumlich näher. Auch in der zivilen Luftfahrt hat sich<br />
die <strong>ESG</strong> seit vielen Jahren etabliert und ist unter anderem an der Entwicklung<br />
verschiedener Komponenten für den Airbus beteiligt. Und mit ihrem Technologietransfer<br />
– also dem Übertrag von hochtechnologischem Wissen aus dem Bereich<br />
Luftfahrt in andere Technologiesektoren wie zum Beispiel in den Automobil-<br />
Bereich – erweist sich die <strong>ESG</strong> auch als Motor für andere Branchen.<br />
Ich beglückwünsche deshalb die <strong>ESG</strong> zu ihrer zukunftsweisenden und zukunftsorientierten<br />
Entscheidung für den neuen Standort Fürstenfeldbruck. Deshalb<br />
wünsche ich dem Unternehmen eine zügige Fertigstellung der Baumaßnahme<br />
und dem Unternehmen <strong>ESG</strong> mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
auch im neuen Gebäude viel Glück, Erfolg, Freude und Gottes Segen.<br />
Ministerialdirektor Dr. Hans-Heinrich Weise<br />
Abteilungsleiter Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung<br />
Einmalige Partnerschaft<br />
zwischen <strong>ESG</strong> und Bundeswehr<br />
Als ich am 6. Oktober 1998 den Erlass über die<br />
Beteiligung der Firma <strong>ESG</strong> bei künftigen Aufträgen<br />
der Bundeswehr unterschrieben und zugleich<br />
den Erlass von 1971 aufgehoben habe,<br />
wurden Geschäftsführung und Ministerium von<br />
der gemeinsamen Überzeugung getragen, dass<br />
damit die Zukunft des Unternehmens auf eine<br />
tragfähige, moderne Grundlage gestellt wurde.<br />
Diese Überzeugung haben Sie, Herr Schempp<br />
und Ihre Mitarbeiter aufs Beste bestätigt.<br />
Die Partnerschaft zwischen <strong>ESG</strong> und Bundeswehr<br />
ist einmalig. Kompetenz und Leistungsfähigkeit<br />
der <strong>ESG</strong> als Systementwicklungs-, Beratungs- und Unterstützungsfirma<br />
hatten und haben für die Bundeswehr einen außerordentlich hohen<br />
Stellenwert. Dies gilt trotz – oder besser gerade wegen – der Notwendigkeit,<br />
diese Leistungen im nationalen und internationalen Wettbewerb immer wieder<br />
unter Beweis stellen zu müssen. Ein besonderes Merkmal unserer Beziehungen<br />
sind die regelmäßigen vertrauensvollen und offenen Gespräche über das gesamte<br />
Spektrum der Problemstellungen der <strong>ESG</strong> – in den 90er Jahren zunächst mit<br />
Herrn Dr. Servatius und nach dem Wechsel in der Geschäftsführung mit Ihnen,<br />
Herr Schempp.<br />
Neben aktuellen Tagesthemen stehen dabei heute vor allem Fragen der nationalen<br />
Rolle mittelständischer Firmen und ihrer Behauptung im europäischen<br />
Konsolidierungsprozess der wehrtechnischen Industrie im Vordergrund. Diese<br />
Gespräche haben mich nachhaltig in meiner Überzeugung bestärkt, dass es aller<br />
Anstrengungen Wert ist, Firmen Ihrer Qualität und Leistung zu stärken und ihren<br />
Bestand als maßgebliche Kompetenz deutscher wehrtechnischer Leistungsfähigkeit<br />
zu sichern. Wir haben dazu konkrete Schritte eingeleitet: verbindliche Verpflichtungen<br />
der Systemfirmen, einen substanziellen Teil der Auftragsleistungen<br />
im Wettbewerb vergeben zu müssen sowie Vorrang nationaler Wettbewerber bei
und zukunftsorientierten Entscheidung“<br />
Aufträgen auf Feldern nationaler wehrtechnischer Kernfähigkeiten – um nur zwei<br />
dieser Aktivitäten zu nennen.<br />
Herr Schempp, Sie wissen, meine Tür steht Ihnen immer offen und ich habe<br />
immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der <strong>ESG</strong>. Mit dem heutigen Spatenstich<br />
für die neue Firmenzentrale verbinde ich meine besten Wünsche für<br />
eine erfolgreiche Zukunft und für die Fortsetzung unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit.<br />
Wolfgang Stolp<br />
Präsident des IT-Amts der Bundeswehr<br />
Zukunftsfähigkeit für das<br />
21. Jahrhundert<br />
Tippt man bei der Internet-Suche den Begriff<br />
„Stationierungsentscheidung“ ein, erscheinen<br />
an erster Stelle zahlreiche Fundstellen rund um<br />
die Bundeswehr. „Aus zukunftsfähigen Standorten<br />
heraus die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr<br />
auch im 21. Jahrhundert gewährleisten“<br />
– so beschrieb der ehemalige Bundesminister<br />
der Verteidigung, Peter Struck, im November<br />
letzten Jahres die Grundrichtung der Stationierungsentscheidungen<br />
der Bundeswehr. Eine firmenpolitische<br />
Entscheidung, die für Ihre Firma<br />
von ähnlicher Bedeutung ist, haben Sie mit der Verlegung der Firmenzentrale<br />
getroffen. Auch hier ist es das Ziel, Zukunftsfähigkeit für das 21. Jahrhundert zu<br />
gewährleisten.<br />
Für das Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik<br />
der Bundeswehr ist die Firma <strong>ESG</strong> ein kompetenter Partner mit umfangreichem<br />
Know-how auf dem Gebiet der Informationstechnik. Projekte zur Führungsunterstützung,<br />
wie das Führungsinformationssystem HEROS und das Führungswaffeneinsatzsystem<br />
ADLER, sind wichtige Meilensteine einer erfolgreichen Zusammenarbeit.<br />
Mit Ihrer neuen Firmenzentrale wollen Sie für Ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter Rahmenbedingungen wie hohe Begegnungsqualität, Transparenz,<br />
Offenheit und Kommunikation schaffen. Dies zeugt von dem Willen, diese Kompetenz<br />
und Zusammenarbeit nachhaltig auszubauen. Für unser gemeinsames<br />
Streben, Systemlösungen im Bereich der Führungssysteme zu schaffen, um die<br />
Führungsfähigkeit zu verbessern und damit den Auf- und Ausbau des IT-Systems<br />
der Bundeswehr voranzutreiben, wird hier eine gute Grundlage gebaut.<br />
Ich wünsche Ihnen daher anlässlich des Spatenstichs für die neuen Firmenzentrale,<br />
dass Sie die Ziele Ihrer „Stationierungsentscheidung“ erfolgreich umsetzen<br />
können.<br />
Jürgen R. Thumann<br />
Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)<br />
Die Weichen stellen,<br />
um Chancen zu nutzen<br />
Die <strong>ESG</strong> wagt mit dem Neubau der Firmenzentrale für 700 Mitarbeiter in Fürstenfeldbruck<br />
einen mutigen Schritt, um ihren Erfolg langfristig zu sichern und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Sie beweisen in nicht ganz einfachen wirt-<br />
schaftlichen Zeiten, in denen eine globalisierte<br />
Weltwirtschaft uns neue Chancen, aber auch<br />
Risiken bietet, bemerkenswerten unternehmerischen<br />
Weitblick.<br />
Als Präsident des Bundesverbands der<br />
Deutschen Industrie freue ich mich besonders,<br />
dass Sie mit dem Neubau Ihrer Firmenzentrale<br />
auch ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort<br />
Deutschland ablegen. Dieses Vertrauen in die<br />
Zukunftsfähigkeit unseres Landes ist heute<br />
sicher keine Selbstverständlichkeit. Sie haben<br />
erkannt, dass Deutschland in vieler Hinsicht zu<br />
Spitzenleistungen in der Lage ist – wir müssen nur selbst die Weichen stellen,<br />
um unsere Chancen zu nutzen. Ich möchte Ihnen für dieses Engagement ausdrücklich<br />
danken. Wie Sie wissen, hat sich der BDI die Förderung des deutschen<br />
Mittelstandes zum besonderen Ziel gesetzt. Wir tun dies, weil wir wissen, dass<br />
der Mittelstand ein zentraler Pfeiler für Innovation, Wachstum und Beschäftigung<br />
ist. Wenn ich mir die <strong>ESG</strong> ansehe, dann muss ich sagen: Sie ist das beste Beispiel<br />
für die Kraft unseres Mittelstands.<br />
Ich darf Ihnen zum Spatenstich für Ihre neue Firmenzentrale ganz herzlich<br />
gratulieren. Für Ihren Neubau und die Zukunft der <strong>ESG</strong> wünsche ich Ihnen allen<br />
viel Erfolg.<br />
Prof. Dr. Anton Kathrein<br />
Vizepräsident des ZVEI und Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle Bayern<br />
Richtige Antwort auf Frage zum<br />
Standort Deutschland<br />
Die 1967 in München gegründete <strong>ESG</strong> wird zu<br />
ihrem 40. Firmenjubiläum in Fürstenfeldbruck<br />
eine neue Firmenzentrale errichten und mit ihren<br />
rund 700 Mitarbeitern vom Standort München<br />
in dieses neue Gebäude einziehen. Dazu<br />
beglückwünsche ich die Geschäftsführung,<br />
aber auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Firma, und freue mich, dass es nach<br />
wie vor möglich ist, am Standort Deutschland<br />
und in Bayern Firmen zu halten und neue Firmenzentralen<br />
zu errichten. Sie geben damit die<br />
richtige Antwort auf die bohrende Frage zum<br />
Standort Deutschland. Dies ist das tägliche Geschäft der <strong>ESG</strong>: Sie geben Antworten,<br />
wie Lebenszyklen von Hightech-Produkten optimiert werden können und<br />
helfen damit Ihren Kunden, ihre Fähigkeiten zu steigern und sich auf ihre wesentlichen<br />
Ziele zu konzentrieren. Als unabhängiger Technologie- und Prozessberater<br />
führen Sie Studien und Simulationen für neue Systeme durch und unterstützen<br />
das Management großer IT-Projekte. So wie die <strong>ESG</strong> Systeme über ihren ganzen<br />
Lebenszyklus hinweg betrachtet, so betrachten Sie auch den Lebenszyklus Ihrer<br />
eigenen Firma und setzen auf Wachstum in einem neuen eigenen Gebäude in<br />
Fürstenfeldbruck und geben damit Ihren Mitarbeitern ein neues und modernes<br />
Zuhause.<br />
Ich wünsche Ihnen als Vorsitzender der ZVEI-Landesstelle Bayern und Vizepräsident<br />
des ZVEI auch für die Zukunft viel Erfolg, Wachstum und die Möglichkeit,<br />
Ihre Ideen mit dem Erfolg Ihrer Kunden verbinden zu können.
8 & 9 SPEKTRUM IV/05<br />
Innovation in der Fahrzeugsoftware<br />
Der Forschungsverbund „mobilSoft“ ent-<br />
wickelt die Softwaretechnik für das Automobil<br />
der Zukunft – die <strong>ESG</strong> hat nun erste<br />
Ergebnisse vorgestellt.<br />
Die Zukunft von Software im Automobil<br />
heißt „mobilSoft“. Unter diesem<br />
Namen haben sich die bayerischen<br />
Automobilhersteller Audi und BMW<br />
mit verschiedenen Zulieferern wie beispielsweise<br />
Siemens VDO und einigen<br />
Forschungseinrichtungen zu einem<br />
Forschungsverbund zusammengeschlossen.<br />
Einer der Partner ist die<br />
<strong>ESG</strong>. Seit rund einem Jahr, als „mobilSoft“<br />
offiziell startete, arbeitet das<br />
Unternehmen mit an dem gemeinsamen<br />
Ziel, Methoden und Prozesse zu<br />
entwickeln, um neue Wege in der Entwicklung<br />
von Software im Auto zu beschreiten<br />
und die Software somit auch<br />
in Zukunft handhaben zu können.<br />
Die steigende Anzahl an Softwarefunktionen<br />
im Auto stellt die Automobilhersteller<br />
nämlich zunehmend vor He-<br />
rausforderungen bei der Entwicklung<br />
und im Service. Die Ergebnisse von<br />
„mobilSoft“ sollen helfen, den Aufwand<br />
der Hersteller hier zu begrenzen<br />
und gleichzeitig sicherzustellen, dass<br />
die Fahrzeuge auch bei steigender<br />
Komplexität einwandfrei arbeiten.<br />
Die insgesamt zehn Forschungspartner<br />
arbeiten dazu in sieben Teilprojekten,<br />
die außer der Produktion<br />
alle Phasen des Lebenszyklus eines<br />
Automobils umfassen. „mobilSoft“<br />
soll unter anderem sicherstellen,<br />
dass auch in Zukunft alle Software-<br />
funktionen technisch einwandfrei in<br />
das Fahrzeug integrierbar sind. Neue<br />
Konzepte für eine gezieltere Wiederverwendung<br />
sollen erarbeitet werden,<br />
damit nicht für jede Fahrzeuggeneration<br />
die Software völlig neu entwickelt<br />
werden muss. Und außerdem soll die<br />
Diagnostizierbarkeit auch bei steigender<br />
Komplexität garantiert werden.<br />
Das bedeutet, dass Service und Werkstätten<br />
Störungen am System schnell<br />
und eindeutig lokalisieren und die<br />
Funktion bei neu eingebauten Komponenten<br />
gewährleisten können. Das<br />
Gesamtbudget von über sieben Millionen<br />
Euro zeigt, welch hoher Stellenwert<br />
dem Forschungsverbund beigemessen<br />
wird. Er wird vom bayerischen<br />
Staatsministerium für Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Verkehr und Technologie<br />
im Rahmen des Programms „Informa-<br />
tions- und Kommunikationstechnik“<br />
gefördert und ist Teil der „High-Tech-<br />
Offensive Zukunft Bayern“.<br />
In den ersten Monaten seit Projektstart<br />
erfassten die Forschungspartner<br />
die derzeitige Situation und legten Ziele<br />
der weiteren Zusammenarbeit fest.<br />
„Überraschend für alle Projektpartner<br />
war, wie stark die unterschiedlichen<br />
Teilprojekte miteinander vernetzt<br />
sind“, sagt Norbert Neuendorf, der bei<br />
der <strong>ESG</strong> das Projekt „mobilSoft“ leitet.<br />
„Eigentlich lassen sich die einzelnen<br />
Themengebiete gar nicht scharf voneinander<br />
trennen.“ Die <strong>ESG</strong> ist daher<br />
gleich in vier der sieben Teilprojekte<br />
mit dabei. Als Querschnittsthema, das<br />
in allen Einzelprojekten überragende<br />
Bedeutung hat, wurde die Schnittstellen-,<br />
Funktions- und Architekturmodellierung<br />
definiert.
Im Teilprojekt „Anforderungsmanagement“<br />
beispielsweise geht es<br />
darum, die Erstellung der Spezifikationen<br />
für neue Fahrzeugfunktionen<br />
durch verbesserte Methoden zu optimieren.<br />
Verschiedene Tools sollen den<br />
Entwicklern dabei helfen, alle Anforderungen<br />
so niederzuschreiben, dass<br />
sie tatsächlich ausführbar sind und die<br />
Durchgängigkeit der Anforderungen<br />
über alle Ebenen hinweg gewährleistet<br />
ist. Während Spezifikationen bisher<br />
meist informell, etwa als normaler<br />
Word-Text, angelegt werden, sollen<br />
spezielle Programme in Zukunft für<br />
eine höhere Systematik, Vollständigkeit<br />
und Widerspruchsfreiheit sorgen.<br />
Im Idealfall erkennt das System, wenn<br />
bestimmte Anforderungen bereits<br />
festgelegt wurden und verhindert damit<br />
aufwändige Doppelentwicklungen.<br />
Ein erstes Ergebnis des Teilprojekts<br />
liegt in Form von Konkretisierungs-<br />
und Abstraktionsebenen vor.<br />
Der Zukunft von „Software-Produktlinien“<br />
widmet sich ein weiteres<br />
Teilprojekt, an dem die <strong>ESG</strong> beteiligt<br />
ist. Jeder Fahrzeughersteller ist heute<br />
mit einer Vielzahl von Fahrzeugmodellen<br />
auf dem Markt – zusätzlich kann<br />
sich der Käufer nach seinen Wünschen<br />
individuelle Ausstattungsvarianten<br />
zusammenstellen. So können<br />
beispielsweise alle Fahrzeuge blinken,<br />
die Funktionalität „Taxiblinken“ wird<br />
jedoch nur bei einigen wenigen Fahrzeugen<br />
verwendet. Für jede dieser<br />
Varianten musste bisher teilweise eine<br />
eigene Software entwickelt werden,<br />
einzelne Module können nur selten<br />
wiederverwendet werden. Software-Produktlinien,<br />
die weit mehr wiederverwertbare<br />
Softwaremodule als<br />
bisher beinhalten, werden hier Abhilfe<br />
schaffen.<br />
Ziel des „mobilSoft“-Teilprojekts<br />
„Kompatibilität in Entwicklung und<br />
Weiterentwicklung“ ist die Erarbeitung<br />
eines Konzepts zur Kompatibili-<br />
tätsabsicherung zwischen relevanten<br />
Fahrzeugfunktionen. Im Sinne eines<br />
durchgängig modellbasierten Entwicklungsprozesses<br />
stehen dabei<br />
Funktionsmodelle und Modelle von<br />
Funktionsschnittstellen im Fokus.<br />
Während konkrete Lösungen<br />
für die drei genannten „mobilSoft“-<br />
Teilprojekte erst noch erarbeitet<br />
werden müssen, hat die <strong>ESG</strong> in<br />
einem anderem Arbeitsbereich bereits<br />
einen Prototypen entwickelt.<br />
Es geht dabei um die Diagnose in<br />
Fahrzeugen, also um die Frage, wie<br />
mögliche Störungen in der Fahrzeug-<br />
elektronik am besten lokalisiert werden<br />
können. Das Thema ist sowohl<br />
während der Entwicklung als auch im<br />
Service in der Werkstatt relevant.<br />
Die <strong>ESG</strong>-Lösung trägt den Arbeitstitel<br />
„Path Conflict Diagnostic<br />
Analysis“ (PCDA). Wie viele andere<br />
Diagnosesysteme arbeitet der PCDA<br />
modellbasiert. Die Überprüfung der<br />
Softwarefunktionen erfolgt also nicht<br />
nur an einem realen Fahrzeug, sondern<br />
kann bereits während der Entwicklung<br />
an Modellen erfolgen, mit<br />
deren Hilfe die zukünftigen Funktionen<br />
im Auto simuliert werden. Die Daten<br />
werden dabei aus Standardbeschreibungen<br />
in das System transferiert.<br />
Die simulierten Systeme überprüfen<br />
nun, ob alle aus den Eingangswerten<br />
berechneten Ausgangswerte mit den<br />
Vorgaben oder Fahrzeugmesswerten<br />
übereinstimmen – oder einfacher gesagt:<br />
ob alle Systeme wie vorgesehen<br />
funktionieren.<br />
Treten dabei Fehler auf, sind die<br />
meisten bisherigen Diagnosesysteme<br />
am Ende: Die Fehlerursache muss<br />
nun in der Regel teilautomatisch gesucht<br />
werden. Dazu erstellen die Entwicklungsingenieure<br />
Listen mit allen<br />
bekannten Fehlern, die sie mit Hilfe<br />
eines definierten Prozesses einzeln<br />
überprüfen. Immer wieder können in<br />
den Simulationen allerdings unbe-<br />
kannte Fehler auftreten, die nicht in<br />
den Listen definiert sind. Der PCDA<br />
geht darüber hinaus. Anders als bisherige<br />
Diagnosesysteme berechnet<br />
das Tool den konkreten Ort eines Fehlers.<br />
Die Signalpfade – also die Wege,<br />
die ein bestimmtes Signal im System<br />
nimmt – werden dazu nicht nur vom<br />
Eingang zum Ausgang gezogen, son-<br />
dern auch zurückverfolgt. Durch eine<br />
ausgeklügelte Überlagerung vieler<br />
solcher Pfade kann die Fehlerquelle<br />
eingegrenzt und schließlich exakt lokalisiert<br />
werden.<br />
Was sich einfach anhört, erfordert<br />
jede Menge Know-how. Das Hauptproblem<br />
liegt dabei in der Komplexität<br />
der Elektroniksysteme. Denn je um-<br />
„Integrationsfähigkeit von<br />
Funktionen im Vordergrund“<br />
Über die Potenziale des Projekts und mögliche Auswirkungen auf die Autofahrer<br />
sprach Spektrum mit Tillmann Schumm, Projektleiter „mobilSoft“<br />
bei BMW Car-IT:<br />
Herr Schumm, was waren die<br />
wichtigsten Gründe für BMW,<br />
am Projekt „mobilSoft“ teilzunehmen?<br />
Wir erwarten, dass die Anzahl software-basierter<br />
Funktionen in künftigen<br />
Datenbordnetzen wachsen<br />
wird. Damit wird auch die Vernetzungskomplexität<br />
steigen, während<br />
die Anzahl von Steuergeräten reduziert<br />
werden soll. Somit tritt die<br />
Integrationsfähigkeit von Funktionen<br />
immer weiter in den Vordergrund.<br />
Um die sich ergebende Komplexi-<br />
Tillmann Schumm<br />
tät auch in Zukunft handhabbar zu<br />
gestalten, adressieren wir mit einigen Teilprojekten sehr stark die gezielte<br />
Wiederverwendung von Anforderungen, die Kompatibilität im Fahrzeug und<br />
die Verwendung eines modellbasierten Diagnoseprozesses.<br />
Wo sehen Sie bei BMW die größten Einsatzpotenziale?<br />
Jedes Entwicklungsprojekt eines verteilten Systems steht vor der Herausforderung<br />
die Funktionalität zu erhöhen – jedes dieser Projekte kann dabei<br />
vom Teilprojekt „Anforderungsmanagement von verteilten/vernetzten Systemen“<br />
und dem Teilprojekt „Kompatibilität und Test in Entwicklung und<br />
Weiterentwicklung“ profitieren. Um auch künftig stärker vernetzte Systeme<br />
im Service diagnostizieren zu können, verfolgen wir den Ansatz, entwicklungsbegleitende<br />
Modellierung für die Diagnose zu nutzen.<br />
Was haben die Autofahrer von „mobilSoft“?<br />
Es wird die frühe Verfügbarkeit von Innovationen unterstützt und ein weiterer<br />
Ausbau von Komfortfunktionen im Fahrzeug ermöglicht.<br />
Erwarten Sie durch die neuen Prozesse Veränderungen im Verhältnis<br />
zwischen Zulieferern und Herstellern (OEMs)?<br />
Es werden Beiträge zur technischen Verbesserung der Integrabilität von<br />
Funktionen geleistet. Dadurch ergeben sich klarere Schnittstellen zwischen<br />
dem OEM und einem Lieferanten für Steuergeräte, wobei Funktionslieferanten<br />
auch beide Parteien sein können. Entwicklungs-Sharing wird gefördert<br />
und gefordert durch den enormen Bedarf an software-basierten Lösungen.
10 & 11 SPEKTRUM IV/05<br />
fangreicher diese Systeme sind, umso<br />
schwieriger wird es, eine Fehlerquelle<br />
exakt zu finden. Der PCDA kennt daher<br />
verschiedene Mechanismen, mit<br />
deren Hilfe die Komplexität verringert<br />
werden kann. So werden große Systeme<br />
beispielsweise zunächst in weitgehend<br />
unabhängige Einzelmodule<br />
unterteilt.<br />
Bei der Entwicklung des PCDA-<br />
Prototypen konnten die Fachleute<br />
der <strong>ESG</strong> auf langjährige Erfahrungen<br />
zurückgreifen. Erste Überlegungen<br />
zu einem vergleichbaren Diagnosesystem<br />
gehen bis in die frühen 90er<br />
Jahre zurück.<br />
Im Projekt „mobilSoft“ ist der<br />
PCDA-Prototyp bereits auf reges Interesse<br />
gestoßen. Die automatisierte<br />
Fehlersuche spart Zeit und Kosten<br />
und sichert durch formalisierte Modelle<br />
der Versionen und Varianten das<br />
aktuelle Wissen der Mitarbeiter von<br />
Automobilherstellern und Zulieferern.<br />
Daneben spielt noch ein weiterer Aspekt<br />
eine nicht unerhebliche Rolle:<br />
Wenn Systeme in Zukunft zuverlässig<br />
auf Fehler durchsucht werden können<br />
und das Ergebnis zertifiziert werden<br />
kann, sind die Hersteller in Fragen der<br />
Haftung und Gewährleistung besser<br />
abgesichert.<br />
Über mögliche Auswirkungen der „mobilSoft“-Ergebnisse auf die Zusammenarbeit<br />
von Herstellern und Zulieferern sowie über die Arbeitsweise im<br />
Projekt sprach Spektrum mit dem Projektleiter „mobilSoft“ bei Siemens VDO,<br />
Ralf Egen:<br />
Herr Egen, was war für Siemens<br />
VDO der Hauptgrund, sich an<br />
„mobilSoft“ zu beteiligen?<br />
Siemens VDO ist sehr daran interessiert,<br />
sich rechtzeitig mit den potenziellen<br />
Trends der nahen Zukunft<br />
auseinander zu setzen. Im „mobil-<br />
Soft“-Projekt arbeiten wir mit zwei<br />
großen Automobilherstellern, renommierten<br />
wissenschaftlichen Instituten<br />
wie der Technischen Universität<br />
München und dem Fraunhofer-Institut<br />
und verschiedenen Tool-Anbietern wie<br />
der <strong>ESG</strong> zusammen. Dabei verwenden<br />
wir richtungsweisende Methoden. Für Ralf Egen<br />
sehr wichtig halten wir die vorhandene<br />
ausgewogene Balance von Praxiskompetenz der Industriepartner und den<br />
Theorieschwerpunkten der beteiligten Forschungsinstitute. Somit hat das<br />
Projekt „mobilSoft“ das Potenzial der aktiven Einflussnahme auf die Konzepte<br />
der Zukunft und motiviert das umfangreiche Engagement von Siemens VDO<br />
in fünf der sieben Teilprojekte hinreichend.<br />
Mit der Teilnahme am Projekt<br />
„mobilSoft“ ist die <strong>ESG</strong> bei einem<br />
wichtigen Forschungsprojekt dabei.<br />
Durch den PCDA-Prototypen beweist<br />
Die <strong>ESG</strong>-Lösung PCDA ermöglicht<br />
die exakte Lokalisierung<br />
von Fehlern in Systemen.<br />
das Unternehmen einmal mehr seine<br />
Kompetenz bei der Entwicklung und<br />
Erstellung von Elektronik- und IT-Systemen.<br />
kd/nn<br />
„Ausgewogene Balance von Praxis und Theorie im Projekt“<br />
Werden die Ergebnisse das Verhältnis Zulieferer/OEMs verändern?<br />
Eine Veränderung findet in der Industrie selten abrupt statt. Wir können mit<br />
„mobilSoft“ Grundlagen schaffen, um die technische Kooperation von Zulieferer<br />
und OEM langfristig zu verbessern. Ich denke da an das Anforderungsmanagement<br />
und die Schaffung einer gemeinsamen Basis für die Beschreibung<br />
von Architekturmodellen und Verhaltensmodellen. Es ist dann ein Weiteres,<br />
dass sich Zulieferer und OEM zusammensetzen und gemeinsam überlegen,<br />
wie und in welchem Umfang diese neuen Prozesse Schritt für Schritt umgesetzt<br />
werden können.<br />
Wie läuft die Zusammenarbeit im Projekt?<br />
„mobilSoft“ bearbeitet viele wichtige Fragestellungen der Automobilindustrie.<br />
Diese Aufgabenbereiche sind schon allein betrachtet hinreichend komplex.<br />
Die eigentliche Herausforderung des Gesamtprojektes ist es aber, die einzelnen<br />
Teilprojekte sinnvoll miteinander zu verknüpfen, um einen möglichst<br />
ganzheitlichen Lösungsansatz zu erarbeiten. Das bedeutet viel Absprache<br />
zwischen den Teilprojekten. Ich glaube, dass alle Projektteilnehmer von Anfang<br />
an diese Einsicht geteilt haben und auch so miteinander umgehen. Das<br />
ist sehr positiv.<br />
Wie schätzen Sie die <strong>ESG</strong> als Projektpartner ein?<br />
Ich glaube, dass ich hier auch für die anderen Projektteilnehmer sprechen<br />
darf. <strong>ESG</strong> ist als kompetenter Partner im Projekt voll akzeptiert. Die <strong>ESG</strong>-Mitarbeiter<br />
sind sehr engagiert und verstehen wirklich etwas von ihren Aufgabenbereichen.<br />
So hat sich die <strong>ESG</strong> über den Projektrahmen von „mobilSoft“<br />
hinaus in der Industrie selber weiterempfohlen.
Garantiert gute Verbindung<br />
Die <strong>ESG</strong> hat das System IRIS an die Bun-<br />
deswehr übergeben. Es ermöglicht die<br />
übergreifende Planung aller Fernmeldenetze<br />
des Heeres.<br />
Die Bundeswehr ist eine Armee im<br />
Einsatz. Deutsche Soldaten arbeiten<br />
derzeit in acht Staaten in Europa,<br />
Afrika und Asien. Ob in Bosnien, in<br />
Afghanistan oder am Horn von Afrika:<br />
Sichere und erfolgreiche Einsätze erfordern<br />
eine reibungslose Verbindung<br />
zwischen Soldaten und ihren Vorgesetzten.<br />
Die <strong>ESG</strong> hat dafür nun ein leistungsfähiges<br />
Planungs- und Steuerungssystem<br />
geschaffen. Genau zwei<br />
Jahre, nachdem das Unternehmen<br />
den Auftrag für ein solches System<br />
erhalten hat, wurde IRIS vom Auftraggeber<br />
abgenommen. Umfangreiche<br />
Prüfungen und Tests durch<br />
die Bundeswehr während und nach<br />
Abschluss der Entwicklung haben die<br />
volle Funktionsfähigkeit gezeigt. Mit<br />
IRIS kann das Heer seine taktischen<br />
Kommunikationsnetze nun effizienter<br />
und sicherer als bisher planen. Das<br />
Namenskürzel des Systems steht für<br />
„Integrierte rechnergestützte Informationsübertragungssteuerung<br />
und<br />
Netzführung“.<br />
Das Heer unterscheidet drei Typen<br />
von taktischen Fernmeldenetzen:<br />
Wählnetze über weite Strecken werden<br />
mit Richtfunkbündeln oder mit Leitungen<br />
aus Fest- oder SATCOM-Netzen<br />
hergestellt; Funknetze verwenden HF-<br />
und VHF-Funkstellen für Verbindungen<br />
im Nahbereich und auch im Fernbereich.<br />
Der dritte Typ sind lokale Netze<br />
für Sprach- und Datenverbindungen<br />
auf dem Gefechtsstand. Mit IRIS verfügt<br />
die Bundeswehr nun erstmals<br />
über ein einheitliches Planungs- und<br />
Steuerungstool für alle drei Netztypen.<br />
Darüber hinaus kann im Prinzip jedes<br />
beliebige Kommunikationsnetz mit<br />
IRIS geplant werden.<br />
IRIS ist dabei mehr als ein reines<br />
Netzmanagementsystem, das Netze<br />
von der rein technischen Seite<br />
betrachtet. Vielmehr begleitet das<br />
Tool den gesamten relevanten Pla-<br />
nungs- und Führungsprozess. Über<br />
eine Schnittstelle kann die aktuelle<br />
militärische Lage aus dem Führungs-Informationssystem<br />
des Heeres<br />
übernommen werden. Anders als die<br />
bisherigen Systeme zur Planung kann<br />
IRIS dadurch die Kommunikationsnet-<br />
ze unter Einbeziehung aller relevanten<br />
Faktoren im Einsatzgebiet planen.<br />
Die Funktionalitäten von IRIS umfassen<br />
im Wesentlichen drei Bereiche:<br />
Die taktische und operative Planung<br />
wird durch Stammdaten unterstützt.<br />
Dabei werden alle zur Verfügung<br />
stehenden eigenen Ressourcen und<br />
die der militärischen Partner mit einbezogen.<br />
Zur taktischen Umsetzung<br />
und Führung zählen die detaillierte<br />
Streckenplanung sowie die Erstellung<br />
der Befehlsunterlagen an die ausführenden<br />
Einheiten. Im Rahmen der<br />
taktischen und operativen Steuerung<br />
können die Netze und die dazugehörigen<br />
Anlagen überwacht werden.<br />
IRIS ist geeignet, Netze und Verbindungen<br />
systemübergreifend im<br />
Vorfeld von Einsätzen zu planen. Diese<br />
Planungen werden direkt in eine<br />
Befehlsgebung zur Umsetzung im<br />
Einsatzgebiet überführt. Dazu gehört<br />
auch, dass die geplanten Verbindungen<br />
vorab durchgerechnet werden,<br />
um deren einwandfreie Funktion zu<br />
prüfen. Zudem unterstützt IRIS die<br />
notwendige Mobilität der Truppen in<br />
der Bewegung, indem es die Netze an<br />
die Veränderungen anpasst.<br />
Bisherige Lösungen unterstützten<br />
die Planung von Netzen stets nur in<br />
Teilbereichen. IRIS ermöglicht nun<br />
erstmals die gemeinsame Planung<br />
aller Netze in einem Werkzeug. Über<br />
eine Web-Schnittstelle kann das System<br />
die Planungsdaten einem beliebig<br />
definierten Personenkreis zur Verfügung<br />
stellen. Darüber hinaus stellt<br />
IRIS eine ausgesprochene Investition<br />
in die Zukunft dar: Das System deckt<br />
nicht nur die heute im Heer verfügbaren<br />
Fernmeldemittel ab, sondern ist so<br />
konzipiert, dass es auch für das Management<br />
zukünftiger Netze geeignet<br />
ist. kk/fs<br />
Das Management von Kommunikationsnetzen der Bundeswehr wird mit dem System IRIS in Zukunft umfassender und<br />
flexibler als bisher möglich sein.
12 & 13 SPEKTRUM IV/05<br />
+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />
Götz Graichen ab 2006<br />
neuer <strong>ESG</strong>-Geschäftsführer<br />
Der stellvertretende Leiter des <strong>ESG</strong>-Geschäftsbereichs IT-Systemintegration<br />
Militär/Behörden, Götz Graichen, wird neuer Geschäftsführer der <strong>ESG</strong>. Mit<br />
Beginn des Jahres 2006 folgt er dem bisherigen Geschäftsführer Gerhard<br />
Derriks nach, der Ende des Jahres auf eigenen Wunsch aus der Funktion ausscheidet.<br />
Zusammen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Gerhard<br />
Schempp, wird Graichen nun ab Januar die Geschicke der <strong>ESG</strong> leiten und dabei<br />
für die Zentralbereiche verantwortlich sein.<br />
Der 38-jährige Diplom-Kaufmann Graichen kennt das Unternehmen bereits<br />
bestens: Seit Januar 2003 ist er Leiter des Controllings im Geschäftsbereich IT-<br />
Systemintegration. Seit eineinhalb Jahren leitet er zusätzlich das unternehmens-<br />
interne „Netzwerk Projektmanagement“. Von 2001 bis 2002 war Götz Graichen<br />
zwei Jahre lang für das Controlling des Münchener Unternehmens BrainLAB AG<br />
verantwortlich. Zuvor arbeitete er in verschiedenen kaufmännischen Funktionen<br />
bei der Robert Bosch GmbH und der Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH.<br />
Neben einem Universitätsabschluss in Betriebswirtschaft verfügt der neue <strong>ESG</strong>-<br />
Geschäftsführer auch über eine abgeschlossene Ausbildung zum Bankkaufmann.<br />
Götz Graichen wurde in Frankfurt am Main geboren, ist verheiratet und hat zwei<br />
Kinder.<br />
Gerhard Derriks war seit 1996 Geschäftsführer – bis Ende 1998 zunächst<br />
verantwortlich für die Geschäftsbereiche der <strong>ESG</strong>, ab 1999 dann für die Zentralbereiche.<br />
Gerhard Derriks<br />
Götz Graichen<br />
Zusatzausrüstung für kleine<br />
Hubschrauber<br />
Das Luftfahrt-Bundesamt hat die <strong>ESG</strong> als „Design Organisation nach alternativen<br />
Prozeduren“ für die Zusatzausrüstung kleiner Hubschrauber zugelassen. Diese<br />
Zertifizierung ist für die <strong>ESG</strong> ein wichtiger Schritt zur Zulassung als luftfahrttechnischer<br />
Entwicklungsbetrieb nach EASA Part 21J. Die <strong>ESG</strong> ist bereits als<br />
Luftfahrtbetrieb für Luftfahrtgerät der Bundeswehr zugelassen.<br />
Als „Design Organisation“ kann die <strong>ESG</strong> nun Avionik- und Missionssysteme<br />
inklusive der entsprechenden Software, elektrische Systeme und elektronische<br />
Displaysysteme kleiner Hubschrauber selbstständig entwickeln. Durch die Zertifizierung<br />
kann die Auslieferung des Polizeitaktischen Arbeitsplatzes (PTA) an die<br />
Hubschrauberstaffel der Polizei von Rheinland-Pfalz noch in diesem Jahr erfolgen.<br />
Die <strong>ESG</strong> hat eine Vielzahl polizeitaktischer Einzelgeräte in eine gemeinsame<br />
Systemarchitektur mit einer einheitlichen Benutzeroberfläche integriert. Rechtzeitig<br />
zur Fußballweltmeisterschaft 2006 verbessert der hochmoderne PTA nun<br />
den Polizeieinsatz aus der Luft.<br />
MODIS und GIRT bilden<br />
integriertes Informationssystem<br />
„Technische Kommunikation auf nachhaltigem Erfolgskurs“ lautete das Motto<br />
der diesjährigen TEKOM-Jahrestagung, die vom 9. bis 11. November 2005 in<br />
Wiesbaden stattfand. Die <strong>ESG</strong> präsentierte auf Europas größter Aus- und Weiterbildungsveranstaltung<br />
für technische Kommunikation und Dokumentation eine<br />
vielversprechende Lösung für ein integriertes Informationssystem: eine Verknüpfung<br />
der Tools MODIS und GIRT.<br />
Hintergrund ist die steigende Bedeutung von After-Sales im Automotivemarkt:<br />
Guter, günstiger und schneller Service ist für die Hersteller ein wichtiges Kriterium<br />
für die Kundenbindung. Informationssysteme, die die Mitarbeiter in den<br />
Werkstätten möglichst umfassend unterstützen, werden daher als Wettbewerbsvorteil<br />
immer wichtiger. Diese Systeme sollen im Idealfall alle Informationen über<br />
ein bestimmtes Fahrzeug, etwa Reparaturanleitungen, Arbeitszeitwerte, Diagnose-Informationen,<br />
Schaltpläne, Ersatzteile und Softwarestände, erfassen und<br />
den Werkstattmitarbeitern zur Verfügung stellen. Tatsächlich ist die gegenwärtige<br />
Situation aber häufig durch eine Systemvielfalt gekennzeichnet, die Mehrfach-<br />
erfassungen, Medienbrüche und einen hohen Pflegeaufwand nach sich ziehen.<br />
Die <strong>ESG</strong>-Lösung beseitigt diese Schwachstelle.<br />
Das Unternehmen hat sein „Generisches Interaktives Routing-Tool“ GIRT in<br />
das System MODIS integriert, ein modulares Diagnose- und Reparatursystem,<br />
das beim Bundeswehr-Rechnerverbund für die Artillerie ADLER II eingesetzt wird.<br />
MODIS beinhaltet unter anderem eine interaktive Fehlersuche, ein Modul für die<br />
Verarbeitung von Arbeitswerten und -aufträgen sowie einen Ersatzteilkatalog.<br />
GIRT ermöglicht die interaktive Verfolgung von Signal-, Strom-, Pneumatik- und<br />
Hydraulikflüssen am Computer. Unabhängig von grafischen Darstellungen zeigt<br />
das Tool hierarchische Strukturen, Verbindungsinformationen, Bauteilinformationen,<br />
Konfigurationszustände und Pfade eines Systems an.<br />
Berliner Wasserversorger<br />
setzt auf RFID-Technologie<br />
Die Berliner Wasserbetriebe setzen bei der Verwaltung ihrer Anlagen auf RFID.<br />
Die <strong>ESG</strong> stellt derzeit für das Unternehmen den gesamten Inventurprozess auf<br />
die „Radio Frequency Identification“-Technologie um.<br />
Die Wasserbetriebe erwarten von der neuen Technik eine effizientere Inventur<br />
und eine zeitnahe Aktualisierung des Datenbestandes für ihre Anlagen – über<br />
60.000 Wirtschaftsgüter an rund 250 Standorten im Großraum Berlin-Brandenburg.<br />
Rund 120 Inventuristen überprüfen bisher anhand von ausgedruckten<br />
Checklisten regelmäßig, ob sich die Komponenten am vorgesehenen Standort<br />
befinden und die Stammdaten aktuell sind. Die Ergebnisse werden anschließend<br />
manuell im SAP-System erfasst.<br />
Dieser Prozess wird bis Ende 2006 nun völlig neu gestaltet: Alle erfassten<br />
Güter werden mit RFID-Transpondern ausgerüstet und können damit mühelos<br />
identifiziert werden. Per mobilem Datenerfassungsgerät mit RFID-Leser werden<br />
die Daten eines Wirtschaftsgutes von den Inventuristen vor Ort ausgelesen und<br />
aktualisiert. Via Schnittstelle erfolgt die direkte Übertragung ins SAP-System.<br />
Übertragungsfehler aus den Inventurlisten sind damit in Zukunft ausgeschlossen.<br />
Außerdem steigen die Zuverlässigkeit und die Aktualität der Daten.<br />
Die <strong>ESG</strong> erstellt die gesamte notwendige Software und integriert sie mit einem<br />
Unterauftragnehmer ins SAP-System. Das bestehende SAP-System wird<br />
angepasst und um Funktionalitäten erweitert. Daneben wählte die <strong>ESG</strong> auch die<br />
RFID-Transponder – sie kommen von der Firma smart-TEC – und die mobilen<br />
Datenerfassungsgeräte aus. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Feldtests<br />
durchgeführt. In ihnen testete die <strong>ESG</strong> die Tauglichkeit der Transponder für den<br />
Einsatz bei den Wasserbetrieben, in deren Einsatzbereich (Ab-)Wasser, Schmutz<br />
und explosionsgeschützte Bereiche eine besondere Herausforderung darstellen.
+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />
Land Niedersachsen treibt Ausbau<br />
des E-Government voran<br />
Die <strong>ESG</strong> baut zusammen mit der FJD AG und dem Informatikzentrum Niedersachsen<br />
das E-Government-Angebot des Bundeslandes aus. Ein elektronischer<br />
„Formularservice“ wird in Zukunft der gesamten Landesverwaltung die Digitalisierung<br />
von Verwaltungsvorgängen und die Bearbeitung über das Internet ermöglichen.<br />
Niedersachsen will in den nächsten Jahren alle geeigneten Dienstleistungen<br />
und internen Abläufe online abwickeln. Ein wichtiger Baustein dafür ist das so<br />
genannte Formularservicesystem. In ihm werden alle relevanten Formulare zentral<br />
und in elektronischer Form zur Verfügung stehen. Die Bürger bekommen dadurch<br />
einen einfachen, sicheren und komfortablen Zugang zu den verschiedenen<br />
Behörden und Einrichtungen Niedersachsens. Für die Verwaltungsangestellten<br />
hat das neue System den Vorteil, dass sie vorgeprüfte und konsistente Daten<br />
medienbruchfrei weiterverwenden. Der Formularserver wird dabei sowohl das<br />
Internet- als auch das Intranetangebot des Landes unterstützen.<br />
Mit Hilfe der <strong>ESG</strong>-Lösung kann das Land Niedersachsen in Zukunft alle Arten<br />
von elektronischen Formularen leicht und dezentral erstellen. Bestehende Potenziale<br />
zur Kostenreduzierung können mit dem neuen Formularservicesystem voll<br />
ausgeschöpft werden.<br />
TARANIS-Workshop in Koblenz<br />
Zu einem Workshop mit dem Thema „Führungswaffensysteme der Aufklärungstruppe“<br />
lud das Heeresamt (Abteilung III Heeresrüstung) am 30. November 2005<br />
ein. Schwerpunktthema war TARANIS, das modulare taktische Einsatzführungssystem<br />
der <strong>ESG</strong>. Unter den Besuchern des Workshops waren Vertreter des Heeresamts,<br />
des IT-Amts, der Panzertruppenschule Munster, der Frontnachrichtenzentrale<br />
der Bundeswehr, der Artillerieschule Idar-Oberstein und des Kommandos<br />
Spezialkräfte.<br />
Nach einer Einführung in der Rhein-Kaserne konnten sich die Teilnehmer im<br />
<strong>ESG</strong>-Büro Koblenz über Führungssysteme im Einsatz informieren. Der Leiter der<br />
Geschäftseinheit Artillerie, Dieter Prochaska, führte ins Thema TARANIS ein und<br />
präsentierte einzelne Fähigkeitsmodule des Systems. TARANIS basiert auf den<br />
Erfahrungen des Systemverbunds ADLER II, geht aber deutlich darüber hinaus,<br />
da es netzwerkbasierte Operationen als generische Ergänzung auf den unte-<br />
ren Führungsebenen zum FüInfoSysH unterstützt. In TARANIS sind teilstreitkräfteübergreifend<br />
alle Fähigkeitsmodule zusammengefasst, die für die Ebene des<br />
Waffensystemeinsatzes querschnittliche Funktionen zur Verfügung stellen.<br />
Coaching für VW Frankreich<br />
Die <strong>ESG</strong>-Niederlassung Frankreich übernimmt für Volkswagen Frankreich umfangreiche<br />
Coaching-Aufgaben: Rund tausend Multiplikatoren im VW-Händlernetz<br />
werden am neuen Direkt-Informations-System-Service DISS ausgebildet,<br />
einem Teil des VW-After-Sales-Systems ELSA. Das System ermöglicht die effiziente<br />
Bearbeitung von Kundenreklamationen und technischen Problemen – und<br />
das weltweit. Dabei werden mit der Einführung von DISS auch manche Aufgaben<br />
im After-Sales-Prozess der Vertragshändler neu strukturiert; auch hierbei wird<br />
die <strong>ESG</strong> Volkswagen Frankreich unterstützen. Mit dem Auftrag, die französischen<br />
Händler für die Marken VW, Audi und VW-Nutzfahrzeuge durch die <strong>ESG</strong> qualifizieren<br />
zu lassen, setzt der Volkswagen-Konzern auch in Frankreich auf die<br />
Coaching-Kompetenz seines langjährigen Partners <strong>ESG</strong>.<br />
Die <strong>ESG</strong> arbeitet seit über 15 Jahren für zahlreiche europäische Automobilhersteller<br />
und Zulieferer etwa bei der Konzeption, der Entwicklung und dem<br />
Rollout von Learning-Management-Systemen, dem Betrieb von Trainingszentren<br />
sowie der Durchführung von technischen Trainings, Prozess- oder Applikations-<br />
Trainings und Management-Schulungen.<br />
Informationsbesuche in<br />
der Firmenzentrale<br />
Mit Brigadegeneral Wolf-Dieter Skodowski, dem stellvertretenden Kommandeur<br />
der Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim, und dem Leiter<br />
der Stabsabteilung IV im Führungsstab der Streitkräfte, Brigadegeneral Walter<br />
Freers, besuchten zwei hochrangige Vertreter der Bundeswehr im Oktober die<br />
<strong>ESG</strong>-Firmenzentrale. Themen waren unter anderem die Bereiche Logistik, Simulation,<br />
Verbund Führungsunterstützung und Interoperabilität.<br />
Brigadegeneral Wolf-Dieter Skodowski wurde vom Leiter des Geschäftsbereichs<br />
Luftfahrzeuge, Christoph Weber (links), und Geschäftsführer Gerhard Derriks<br />
durch die <strong>ESG</strong> geführt.<br />
Brigadegeneral Walter Freers (Dritter von rechts) wurde unter anderen von<br />
Geschäftsführer Gerhard Schempp (Zweiter von rechts) betreut.<br />
<strong>ESG</strong>-Experten auf der Systems<br />
Gleich vier Vorträge hielten Experten der <strong>ESG</strong> in verschiedenen Fachforen auf der<br />
Messe Systems vom 24. bis 28. Oktober in München: Der Leiter des Geschäftsfelds<br />
Aufklärungssysteme/Fernerkundung, Jürgen Weis, sprach zum Thema<br />
Galileo, Dr. Timm Ohlhof, Leiter der Geschäftseinheit Geodaten/Bildauswertung,<br />
referierte über Geodatenmanagement. Ferdinand Stocker, Geschäftsführer der<br />
<strong>ESG</strong>-Tochter ServiceXpert, erläuterte „Innovative Telematiklösungen zur Überwachung<br />
von Straße und Schiene“, und dem Thema RFID widmeten sich der Leiter<br />
der Geschäftseinheit Transport und Verkehr, Rainer Barthel, und sein Kollege<br />
Andreas Baresel. Die <strong>ESG</strong> war auf der Systems, die nach eigenen Angaben die<br />
„führende Business-to-Business-Messe für IT, Media und Communications“ ist,<br />
mit einem Messestand in der Satellite Navigation Area vertreten.
14 & 15 SPEKTRUM IV/05<br />
+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />
Countdown für Gesundheitskarte<br />
Als „größtes IT-Projekt weltweit“ bezeichnet Ministerialdirigent Norbert Paland<br />
vom Bundesgesundheitsministerium die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte<br />
in Deutschland. Ende nächsten Jahres soll sie in ausgewählten Pilotregionen<br />
getestet werden. Ab Januar 2006 wird die <strong>ESG</strong> dazu die gematik GmbH<br />
beraten, die im Auftrag des Bundes übergreifende IT-Standards für den Aufbau<br />
und den Betrieb der gemeinsamen Kommunikationsinfrastruktur aller Beteiligten<br />
im Gesundheitswesen erarbeitet.<br />
Auf der EUROFORUM-Konferenz „Countdown Gesundheitskarte“ am 8. und<br />
9. November in Düsseldorf gaben Christoph Dyck von der Geschäftseinheit „Beratung“<br />
der <strong>ESG</strong> und Heinz Otter, Leiter „Strategische Projekte“ der Sozialversicherungs-Chipkarten-Betriebs-<br />
und Errichtungsgesellschaft aus Wien, schon<br />
einmal Hinweise, wie eine flächendeckende Einführung der elektronischen Karte<br />
in Deutschland zu lösen ist. Die <strong>ESG</strong> kann bei diesem Thema als Experte gelten:<br />
Seit Anfang 2004 unterstützt sie Österreich bei der Einführung seines elektronischen<br />
Krankenscheins, der e-card (Spektrum berichtete). Das Projekt in Österreich,<br />
das mit der Einführung der deutschen Gesundheitskarte vergleichbar ist,<br />
liegt – auch dank der <strong>ESG</strong> – voll im Zeitplan. Von der Erfahrung des Unternehmens<br />
kann nun auch das deutsche Projekt profitieren.<br />
Empfänge in Bonn und Berlin<br />
Jedes Jahr nach den Sitzungsferien veranstaltet die <strong>ESG</strong> zusammen mit der<br />
Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt zwei Parlamentarische Abende. Die Informations-<br />
und Diskussionsveranstaltungen am 15. September 2005 auf der<br />
Godesburg in Bonn-Bad Godesberg und am 18. Oktober 2005 in der Bayerischen<br />
Landesvertretung in der Bundeshauptstadt waren diesmal besonders gut<br />
besucht.<br />
Auf beiden Abenden gab der Vorsitzende der <strong>ESG</strong>-Geschäftsführung, Gerhard<br />
Schempp, den Gästen einige Impulse über die „aktuelle Situation des industriellen<br />
Beitrags beim Transformationsprozess der Bundeswehr“ mit. In mehreren<br />
Punkten, so Schempp, sehe er Handlungsbedarf bei der Beitragsfähigkeit der Industrie.<br />
Die schrittweise Vernetzung bestehender Systeme und Lösungen sei ein<br />
richtiger Ansatz, um auf dem Gebiet der Vernetzten Operationsführung schneller<br />
voranzukommen.<br />
Im Bereich Simulation forderte Schempp mehr Stringenz, Lösungen schneller<br />
punktuell einzuführen. Er warb für mehr Flexibilität und Schnelligkeit in der Umsetzung<br />
technologischer Lösungen, für eine gezieltere Nutzung des vorhandenen<br />
Potenzials der kleinen und mittelständischen Unternehmen und für noch mehr<br />
Mut bei Aufgabenverlagerungen von der öffentlichen Hand an die Industrie.<br />
Der Rittersaal der Godesburg bot ein festliches Ambiente für den Parlamentarischen<br />
Abend der <strong>ESG</strong> in Bonn.<br />
Großes Interesse an „Lab-Bike“<br />
Ein „Lab-Bike“, also ein Lochblechaufbau mit allen Elektronikkomponenten eines<br />
Motorrads, war der Besuchermagnet beim Stand der <strong>ESG</strong> auf der EquipAuto<br />
2005 in Paris. Die international ausgerichtete Messe, die in diesem Jahr zum<br />
30. Mal stattfand, ist eine international anerkannte Plattform für innovative Technologien,<br />
Trends und Services rund um das Automobil. Die <strong>ESG</strong> stellte zusammen<br />
mit Rohde & Schwarz in der Halle „Engineering and Advanced Technologies“ aus.<br />
Dabei zeigte sich: Das Produktspektrum von Rohde & Schwarz im Bereich Testing<br />
lässt sich hervorragend durch die Expertise der <strong>ESG</strong> bei der Entwicklung und<br />
Integration von Elektroniksystemen ergänzen.<br />
So wurde an das „Lab-Bike“, das während der Entwicklung zum Test und zur<br />
Verifikation von Systemeigenschaften genutzt wird, eine moderne offene Testplattform<br />
aus dem Hause Rohde & Schwarz angeschlossen. Mit ihr kann eine<br />
Restbussimulation dargestellt werden.<br />
Wie sehr sich die nationalen Märkte in Europa ähneln, zeigt ein Blick auf die<br />
derzeitigen Trends in der Automobilindustrie: Ebenso wie in Deutschland ist auch<br />
in Frankreich die Diagnose ein wichtiges Zukunftsthema; das Ziel ist ein durchgängiger<br />
integrierter Prozess von der Entwicklung über die Produktion bis hin<br />
zum Service und zurück. Mit einem speziellen „Diagnosetag“ setzte die <strong>ESG</strong> auf<br />
der EquipAuto daher einen Schwerpunkt. Dr. Robby Technow, Geschäftsführer<br />
der <strong>ESG</strong>-Tochter ServiceXpert, war dazu als Experte anwesend. Dr. Oliver Nass,<br />
Leiter von <strong>ESG</strong>-France, nahm zusammen mit Vertretern von PSA Peugeot Citroën<br />
und Motorola außerdem an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Sicherheit und<br />
Traceability bei Elektronik in Fahrzeugen“ teil.<br />
Das „Lab-Bike“ (im Bild rechts unten) war die Hauptattraktion am <strong>ESG</strong>-Stand<br />
auf der EquipAuto in Paris.<br />
Vortrag zur Vernetzten Operations-<br />
führung bei der DWT<br />
„Mit Architekturen zur Vernetzten Operationsführung“ war der Titel eines Vortrags,<br />
mit dem die <strong>ESG</strong> auf einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik<br />
(DWT) am 11. Oktober 2005 ihre Kompetenzen im Umfeld des Network<br />
Centric Warfare demonstrierte. Der Leiter des Geschäftsfelds IT-Systeme Einsatz,<br />
Heiko Seebode, betonte dabei die zentrale Bedeutung der Architekturfrage<br />
für die System- und Softwareentwicklung in der Praxis der Informatik. Mit dem<br />
NATO C3 System Architecture Framework (NAF) existiere ein einheitliches Instrumentarium,<br />
mit dem sich auf hoher Abstraktionsebene die Interoperabilität der<br />
nationalen Subsysteme definieren ließe. Als weitere Lösungsoptionen für eine<br />
flexible Systemgestaltung würden zurzeit außerdem so genannte serviceorientierte<br />
Architekturen (SOA) diskutiert, die interessante Perspektiven im Kontext der<br />
Vernetzten Operationsführung ermöglichten.
E N G L I S H S U M M A R Y<br />
Bridge to the future<br />
The excavators have been rolling since<br />
7 November. That was the day work<br />
started on the new <strong>ESG</strong> headquarters<br />
in Fürstenfeldbruck, about 20 km west<br />
of Munich. Since then, workers have<br />
been clearing away the undergrowth<br />
and excavating for the foundations.<br />
The building will start going up in<br />
January 2006, weather permitting.<br />
December 2007 will see all employees<br />
from the old headquarters in east<br />
Munich relocated to Fürstenfeldbruck.<br />
Moving the complete headquarters<br />
is an important milestone in a<br />
strategy aimed at making <strong>ESG</strong> fit for<br />
the future. The goal is to increase its<br />
long-term competitive edge. The new<br />
building will allow <strong>ESG</strong> to reduce its<br />
costs year on year by several million<br />
euros by saving on rent, by paying less<br />
business tax than in Munich, and by<br />
adopting several optimisation strategies.<br />
Some 30 million euros are being<br />
invested in the new headquarters<br />
to achieve these aims. “Increasing<br />
competition, declining defence budgets<br />
and keener price pressures from<br />
the industry are challenges which <strong>ESG</strong><br />
must face,” says <strong>ESG</strong> Managing Director<br />
Gerhard Derriks. “<strong>ESG</strong> can invest<br />
the savings resulting from the move in<br />
the development of new technologies<br />
and to help increase its competitiveness<br />
by offering lower prices and thus<br />
passing on the advantages gained to<br />
the customer.”<br />
These forecasts are already being<br />
celebrated in the run-up to the move.<br />
At the symbolic ground-breaking<br />
ceremony at the company site, numerous<br />
prominent figures were forthright<br />
in praising <strong>ESG</strong>’s forward-looking step.<br />
In her speech before some 700 guests<br />
in the Fürstenfeld function rooms, Parliamentary<br />
Vice-President Gerda Hasselfeldt<br />
compared <strong>ESG</strong> to a “hidden<br />
champion“ which had performed at<br />
the top of its league for more than four<br />
decades. Such successes could not<br />
be taken for granted given the difficult<br />
economic environment and showed<br />
“that the company has understood the<br />
challenges of the times.”<br />
Lieutenant-General Dora, representing<br />
the Inspector-General of the<br />
Bundeswehr, stressed that <strong>ESG</strong> had<br />
made a great “contribution to the success<br />
story of its main customer, the<br />
Bundeswehr” over past decades. He<br />
said that the company ensures “that<br />
the Bundeswehr can fulfil its tasks<br />
under a variety of very different conditions”.<br />
Dora described the role of <strong>ESG</strong><br />
“as an indispensable partner, especially<br />
to the air force”.<br />
The chairman of the <strong>ESG</strong> management<br />
board, Johann Heitzmann,<br />
stressed the features of the new<br />
building: functional, friendly, modern,<br />
light and practical. “We want to confirm<br />
the value of <strong>ESG</strong>’s new approach<br />
and transform that into business successes”,<br />
said Heitzmann. “That can<br />
only happen if we think ahead, weigh<br />
up the opportunities and the risks and<br />
take the appropriate action. And that<br />
is exactly what we are doing with the<br />
new headquarters.”<br />
The next few years will see the<br />
construction of a modern building with<br />
room for about 700 workplaces on an<br />
18,000 m2 site at Fürstenfeldbruck.<br />
An extension for an additional 150<br />
workplaces is already planned.<br />
Innovation in vehicle software<br />
The future of software in motor vehicles<br />
is called “mobilSoft”. This is the<br />
term used by Audi and BMW to conclude<br />
research alliances with various<br />
suppliers and some research organisations.<br />
One of these partners is <strong>ESG</strong>.<br />
For about a year now, when “mobil-<br />
Soft” first started, the company has<br />
been working on the common goal of<br />
developing methods and procedures<br />
to promote new ways of developing<br />
motor vehicle software and implementing<br />
this software in the future.<br />
The increasing numbers of software<br />
functions in vehicles present<br />
vehicle manufacturers with ever more<br />
challenges when it comes to development<br />
and service. The results from<br />
“mobilSoft” should help limit the cost<br />
to the manufacturer and at the same<br />
time ensure that vehicles work perfectly,<br />
despite their increasing complexity.<br />
A total of ten research partners are<br />
working on seven separate projects<br />
which, aside from production, cover<br />
all phases in the life cycle of a vehicle.<br />
The overall budget of more than seven<br />
million euros indicates the high value<br />
attached to the research alliance.<br />
<strong>ESG</strong> has developed a prototype<br />
in one “mobilSoft” area. It involves<br />
vehicle diagnostics - specifically, how<br />
best to pinpoint possible breakdowns<br />
in vehicle electronics. The <strong>ESG</strong> solu-<br />
tion has the working title of “Path<br />
Conflict Diagnostic Analysis“ (PCDA).<br />
Like many other diagnostics systems,<br />
the PCDA is based on models. The<br />
testing of software functions takes<br />
place not only on real vehicles, but can<br />
also occur in models during the development<br />
phase, where future functions<br />
are simulated in the vehicle. The<br />
data are transferred from standard<br />
descriptions to the system. The simulated<br />
systems then check whether all<br />
initial values calculated from the entered<br />
values agree with the preset or<br />
vehicle test values. In simple terms,<br />
they check whether all systems function<br />
as intended. Unlike previous diagnostics<br />
systems, the PCDA calculates<br />
the precise location of a fault. The<br />
signal path, that is, the route taken<br />
by a particular signal, is tracked not<br />
only from start to finish, but also in<br />
reverse order. Ingenious overlapping<br />
of a number of these paths allows the<br />
source of the fault to be localised then<br />
pinpointed exactly.<br />
There has already been lively interest<br />
in the PCDA prototype within the<br />
“mobilSoft” project. That is because<br />
the automatic troubleshooting method<br />
saves time and money, while actual<br />
models of versions and variants reinforce<br />
the current skills of employees<br />
of automobile manufacturers and suppliers.<br />
Guaranteed good connection<br />
Secure and successful deployment<br />
of the Bundeswehr requires a trouble-free<br />
connection between soldiers<br />
and their commanders. <strong>ESG</strong> has now<br />
devised an efficient planning and<br />
control system for this purpose. IRIS<br />
was delivered to the customer exactly<br />
two years after the company received<br />
the order for such a system. Comprehensive<br />
checks and tests by the Bundeswehr<br />
have confirmed its full functionality.<br />
IRIS allows the army to plan<br />
its tactical communications networks<br />
more efficiently and more securely<br />
than previously.<br />
The tool guides the entire planning<br />
and command process. An interface<br />
allows the current military situation<br />
to be retrieved from the army’s command,<br />
control and information system.<br />
Unlike previous planning systems, IRIS<br />
can plan communications networks<br />
taking all relevant factors in the operational<br />
area into account.<br />
IRIS functionalities cover three<br />
main areas: Tactical and operational<br />
planning is supported by master<br />
data which include all available own<br />
resources and those of any military<br />
partners. Detailed track maps and the<br />
compilation of command documentation<br />
for the executing units contribute<br />
to tactical implementation and command.<br />
The networks and associated<br />
installations can be monitored within<br />
the framework of tactical and operational<br />
control.<br />
Previous solutions supported the<br />
planning of networks only in some<br />
areas. IRIS now facilitates the joint<br />
planning of all networks in a single<br />
tool. A Web interface allows the<br />
system to provide planning data for<br />
any defined group of personnel. IRIS<br />
also represents a sound investment<br />
for the future: The system can handle<br />
not only the communications requirements<br />
of today’s army but has also<br />
been designed to manage future networks.<br />
Götz Graichen new <strong>ESG</strong><br />
managing director from 2006<br />
The deputy director of the <strong>ESG</strong> Business<br />
Area IT Systems Integration<br />
for Military/Public Authorities, Götz<br />
Graichen, will become the new <strong>ESG</strong><br />
managing director. At the beginning of<br />
2006, he will take over from the previous<br />
managing director, Gerhard Derriks,<br />
who is leaving the company at his<br />
own request. From January, Graichen<br />
will join the Chairman of the Board of<br />
Management, Gerhard Schempp, in<br />
guiding the fortunes of <strong>ESG</strong>.<br />
Graichen, a 38-year-old business<br />
graduate, already knows the company<br />
inside out: Since January 2003, he<br />
has been Director of Controlling in<br />
the IT Systems Integration business<br />
area. He has also been in charge of<br />
the internal Project Management Network<br />
for the past one and a half years.<br />
From 2001 to 2002, Götz Graichen<br />
spent two years in controlling with the<br />
Munich company BrainLAB AG. Before<br />
that, he worked in several commercial<br />
roles at Robert Bosch GmbH<br />
and Bosch und Siemens Hausgeräte<br />
GmbH. Aside from holding a degree in<br />
business management, the new <strong>ESG</strong><br />
managing director was also trained as<br />
a banker. Götz Graichen was born in<br />
Frankfurt am Main and is married with<br />
two children.