IngSight 08 - Juli 2011 - Dorsch Gruppe
IngSight 08 - Juli 2011 - Dorsch Gruppe
IngSight 08 - Juli 2011 - Dorsch Gruppe
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<strong>IngSight</strong> |<strong>08</strong><br />
das Magazin für unsere Ingenieure und Architekten<br />
<strong>Juli</strong> 20
Inhalt<br />
www.dorsch.de<br />
2<br />
Inhalt<br />
Editorial:<br />
J. Röder, O. Hoffmann 3<br />
Nachrichten aus der <strong>Gruppe</strong> 4<br />
Kurz notiert 9<br />
Leuchtturmprojekt:<br />
Jebel Hafeet Glacier<br />
Development, Al Ain, VAE 0<br />
Interview:<br />
Ghazi Qussous, DI Amman 2<br />
<strong>Dorsch</strong> Aktuell:<br />
Ein Projekt der <strong>Dorsch</strong><br />
<strong>Gruppe</strong>: Transitus Arabiae 4<br />
Berichte der Gesellschaften 5<br />
facebook und twitter 22<br />
Impressum 23
Editorial<br />
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter,<br />
nach wie vor sind die Entwicklungen<br />
in den arabischen Ländern für uns<br />
alle ein großen Thema, das wir mit<br />
Spannung verfolgen.<br />
In Syrien und Jemen zum Beispiel<br />
weiten sich die Proteste aus, in Libyen<br />
herrscht weiterhin Bürgerkrieg.<br />
Niemand kann zur Zeit sagen, wohin<br />
dieser Sturm diese Länder führen<br />
wird.<br />
Da, wie wir alle wissen, die arabischen<br />
Länder zu den Kernmärkten der<br />
<strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> gehören, bleiben auch<br />
wir nicht von den Unruhen in der<br />
arabischen Welt verschont. Natürlich<br />
haben wir hier und da schon Einbußen<br />
hinnehmen müssen. Diese<br />
Einbußen wiegen jedoch nicht allzu<br />
schwer und können sehr gut vom<br />
Gesamtunternehmen aufgefangen<br />
werden, wodurch es auch keinen<br />
Korrekturbedarf für unsere Planungen<br />
20 gibt.<br />
Wir werden unseren Wachstumskurs<br />
unverändert fortsetzen und die noch<br />
weißen Felder auf der Landkarte<br />
unserer Kernregionen besetzen.<br />
Unser Expansionskurs wird insbesondere<br />
in der arabischen Welt fortgesetzt:<br />
Wir planen Aktivitäten in den<br />
Ländern Katar, Oman und Kuwait.<br />
Auch an den Rändern unseres Netzwerkes<br />
spannt sich der Bogen weiter:<br />
Die Kollegen von BDC sind aktuell<br />
in Brasilien, um dort Aufträge zu<br />
akquirieren; und DC Asia hat erste<br />
Aktionen in Vietnam gestartet.<br />
Sie werden in diesem Newsletter<br />
sehen, dass wir national und international<br />
wieder Projekte für uns<br />
gewinnen konnten. So unterstützt<br />
die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> die GIZ bei der<br />
Instandsetzung der Wasser- und<br />
Abwasserinfrastruktur in Simbabwe,<br />
DC Asia stellt uns an dieser Stelle ein<br />
interessantes Pipeline-Projekt vor, und<br />
Sie werden lesen, dass die Kollegen<br />
in Abu Dhabi einen Masterplan für<br />
die Satellitenstadt in Al Ain in den<br />
Emiraten erstellen. Dieses Projekt ist<br />
für die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> von herausragender<br />
Bedeutung und wird als<br />
Leuchtturmprojekt gewürdigt, da in<br />
diesem Masterplan das Wissen unserer<br />
Green-Building-Experten gefragt ist.<br />
Aber nicht nur im Ausland haben wir<br />
interessante Projekte für uns gewonnen,<br />
die Kollegen der BDC haben<br />
beispielsweise die Vorplanungen<br />
für das Cottbusser Bahnhofsumfeld<br />
gerade den zuständigen Behörden<br />
vorgestellt.<br />
Herr Rienecker informiert Sie über Änderungen,<br />
die sich im Bereich Personal<br />
ergeben haben: Es sind einige neue<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Mitarbeiter zu uns gekommen, die wir<br />
Ihnen gerne vorstellen, der Aufgabenbereich<br />
anderer Kollegen hat sich<br />
erweitert oder geändert.<br />
Für das Interview konnten wir Ghazi<br />
Khalil Qussous gewinnen, der uns<br />
einen interessanten Einblick in seine<br />
Arbeit und seinen Alltag in Jordanien<br />
gibt. Wir möchten uns an dieser Stelle<br />
herzlich bei ihm bedanken, dafür, dass<br />
er mit uns gerade in den turbulenten<br />
Zeiten in der arabischen Welt seine<br />
ganz persönlichen Einsichten teilt.<br />
Vielen Dank.<br />
Wie immer wünschen wir Ihnen<br />
eine angenehme Lektüre der neuen<br />
Ausgabe von <strong>IngSight</strong> und einen<br />
wunderschönen Sommer,<br />
Ihre<br />
Jürgen Röder und Olaf Hoffmann<br />
Gesellschafter der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
3
Nachrichten aus der <strong>Gruppe</strong><br />
<strong>Dorsch</strong> Holding /<br />
<strong>Dorsch</strong> International<br />
J.P. Morgan Corporate Challenge-<br />
Lauf in Frankfurt am Main<br />
Auch in diesem Jahr zählten wir zu<br />
den fast 73.000 Startern aus mehr<br />
als 2.700 Unternehmen am Start des<br />
2. J.P. Morgan Corporate Challenge<br />
Lauf, einer Strecke, die über 5,6 km<br />
durch die Frankfurter Innenstadt<br />
führt.<br />
Trotz kurzfristiger Absagen konnten<br />
wir noch ein achtköpfiges Läuferteam<br />
auf die Beine stellen. Bei dem<br />
Lauf geht es weniger um Bestzeiten,<br />
sondern vielmehr um Werte wie<br />
Team-Geist, Kommunikation, Kollegialität,<br />
Fairness und Gesundheit. Und<br />
Spaß soll es auch noch machen.<br />
Da uns die Mitstreiter auf der Strecke<br />
nur von hinten sehen sollten, sind<br />
wir in diesem Jahr in einem dunklen<br />
T-Shirt mit dem Schriftzug „<strong>Dorsch</strong><br />
<strong>Gruppe</strong>“ auf der Rückseite an den<br />
Start gegangen.<br />
Nach einem sehr frühen und guten<br />
Start sind wir als Läufer-Team dann<br />
ziemlich geschlossen nach ca. 30<br />
Minuten über die Ziellinie gelaufen.<br />
An den Main-Wiesen erwartete uns<br />
dann das „Support-Team“, angeführt<br />
von Andreas Rienecker, der mit der<br />
4<br />
Namen von links nach rechts: Miriam Goldhausen, Alexander Bähr, Jutta Niggeschmidt, Daniela Bethke, Eva Maria<br />
Reiners, Anke Hirsch, Joachim Haab, Eva Naber, Johannes Vogel, Heinz Peter Fischer, Ghaddanfar Najajra<br />
„License to Grill“ bereits den Grill<br />
vorglühte. Am Main konnten wir<br />
auch dafür sorgen, dass die bei dem<br />
schweißtreibenden Lauf verloren<br />
gegangene Flüssigkeit wieder aufgefüllt<br />
werden konnte.<br />
Bis kurz vor Mitternacht haben wir es<br />
uns schmecken lassen und nach einem<br />
wirklich schönen Abend, an dem uns<br />
das Wetter auch wohl gesonnen war,<br />
die Heimreise angetreten.<br />
Namen von links nach rechts: „Support-Team“, Andreas Rienecker, Christian Kornacker, Kerstin Schneider, Daniel Bode<br />
<strong>Dorsch</strong> International<br />
Bauwerksprüfung nach DIN 1076<br />
Um Bauwerksprüfung nach DIN 076<br />
ging es in dem FIB-Lehrgang im April<br />
20 , an dem Frau Dr. Regina Jenny-<br />
Wölfer teilgenommen und die abschießende<br />
Prüfung bestanden hat.<br />
Mit ihrem Zertifikat können wir den<br />
Geschäftsbereich Tragwerksplanung<br />
um diese Leistung erweitern und<br />
sind nun autorisiert, Ist-Zustände von<br />
Brückenbauwerken, deren Standsicherheit<br />
und die verkehrstechnische<br />
Nutzung zu prüfen. Die Bahn schließt<br />
sich in den DIN 076 Bestimmungen<br />
weitestgehend an.<br />
In dem dreiteiligem Lehrgang ging es<br />
um rechtliche und technische Grundlagen<br />
sowie um die Kostenerfassung.<br />
Das Fahrzeug- und Gerätemanagement<br />
spielte ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle, ebenso die Organisation und<br />
Unfallverhütung. Der Bereich Schadenserfassung<br />
und -bewertung geht<br />
beispielsweise den Fragen nach, wie<br />
kritisch ein Riss wirklich ist oder wann<br />
ein Bauwerk tatsächlich einstürzt.<br />
Schäden werden klassifiziert und das<br />
Gefahrenpotential beurteilt. Künftig<br />
werden wir uns auch um die Bauwerksprüfung<br />
im üblichen Hochbau<br />
und im Ingenieurbau bemühen, da
das Wissen<br />
um mögliche<br />
Schäden auch<br />
für die Neu- und<br />
Umplanung<br />
von immensem<br />
Wert ist und die<br />
Dr. Regina Jenny-Wölfer<br />
Schadensanalyse,<br />
Bewertung<br />
und Sanierung ein wachsender Markt<br />
ist, den wir für uns gewinnen möchten.<br />
Die Häufigkeit von Schäden auch<br />
an Verwaltungsgebäuden, Schulen,<br />
Krankenhäusern oder anderen Gebäuden<br />
der öffentlichen Hand nimmt<br />
zu. Darüber hinaus gibt es erhöhten<br />
Sanierungsbedarf im Bereich des<br />
Wasserbaus und der Siedlungswasserwirtschaft<br />
und dem damit<br />
verbundenen Bedarf an Schadensklassifizierung.<br />
Aber auch der AGFW „Der Energieverband<br />
für Wärme, Kälte und KWK<br />
e.V.“ hat Richtlinien zur Prüfung von<br />
baulichen Anlagen in der Fernwärme<br />
herausgegeben, deren weitere Energieversorger<br />
folgen werden. Nicht<br />
zuletzt wird die Befähigung zur Bauwerksprüfung<br />
nach DIN 076 häufig<br />
bei VOF-Verfahren abgefragt. Nach<br />
§ 3 Abs. der Musterbauordnung sind<br />
bauliche Anlagen u. a. so instand zu<br />
halten, dass die öffentliche Sicherheit<br />
und Ordnung, insbesondere Leben,<br />
Gesundheit und natürliche Lebensgrundlagen,<br />
nicht gefährdet werden.<br />
FIB-Zertifikat Bauwerksprüfung für Frau Dr. Jenny-Wölfer<br />
Wir gratulieren Frau Dr. Jenny-Wölfer<br />
zu ihrem Zertifikat und sind überzeugt,<br />
mit der Erweiterung unseres<br />
Service-Portfolios einen weiteren<br />
Grundstein für unser positives Wachstum<br />
und zu noch mehr Kundenzufriedenheit<br />
gelegt zu haben.<br />
Albanische Delegation zu Besuch<br />
in Augsburg<br />
Trotz großer natürlicher Trinkwasservorkommen<br />
ist in Albanien eine<br />
ununterbrochene und zuverlässige<br />
Trinkwasserversorgung der Bevölkerung<br />
durch eine hohe Verlustquote<br />
von bis zu 70 % im Wassernetz<br />
derzeit nicht immer gewährleistet.<br />
Der größte Anteil der landwirtschaftlichen<br />
und privaten Abwässer<br />
werden immer noch weitgehend<br />
unbehandelt in Flüsse und Binnengewässer<br />
geleitet.<br />
Die Erreichung einer gut funktionierenden<br />
Wasserinfrastruktur hat<br />
daher in Albanien höchste Priorität.<br />
Mit dieser Problematik befassen sich<br />
nun in zunehmendem Maß auch<br />
international finanzierte Projekte.<br />
Gerade bayerische Unternehmen<br />
können zu diesen Projekten durch<br />
ihre hohe Kompetenz bei der<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Trink- und Abwasserbehandlung<br />
maßgeblich beitragen. Im Rahmen<br />
des internationalen Weiterbildungsprogramms<br />
„Bayern – Fit for Partnership“<br />
besuchte eine Delegation<br />
von 5 leitenden Mitarbeitern der<br />
Wasserwirtschaft aus Albanien vom<br />
5. bis 20. Mai eine Veranstaltung<br />
des Bayerischen Staatsministeriums<br />
Abwassereinleitung in Fließgewässer in Tirana, Albanien<br />
für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />
und Technologie in Augsburg zu<br />
diesem Thema. Die Delegationsreise<br />
wurde von der Deutschen Industrieund<br />
Handelsvereinigung in Albanien<br />
unterstützt.<br />
Neben dem Bayr. Landesamt für Umwelt<br />
informierten mehrere bayerische<br />
Unternehmen in Präsentationen und<br />
mit Ausstellungsständen über Ihr<br />
Leistungsspektrum und Lösungsmöglichkeiten<br />
für die Wasserversorgung<br />
der albanischen Bevölkerung.<br />
Die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> war mit Herrn<br />
Goertz, Geschäftsbereichsleiter Wasser<br />
und Umwelt der DI, einem Stand<br />
und Informationsmaterial in Augsburg<br />
vertreten. Die Informationen<br />
stießen auf reges Interesse bei den<br />
albanischen Delegationsteilnehmern,<br />
vor allem die Bereiche Trinkwassergewinnung<br />
und Abwasserbehandlung<br />
wurden sehr nachgefragt.<br />
5
BDC Berlin<br />
Wachstumsmarkt Brasilien<br />
Nach intensiven Vorbereitungen<br />
besuchte Ende April eine kleine<br />
Delegation der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> unter<br />
Leitung von Herrn Bernd Gütschow,<br />
Geschäftsführer der BDC und Generalbevollmächtigter<br />
der <strong>Dorsch</strong> Holding,<br />
Brasilien. Herr Gütschow wurde<br />
von Herrn Michael Schleusener,<br />
Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der BDC sowie Herrn Prof. Dr.<br />
Abdallah Nassour, Dozent am Lehrstuhl<br />
Abfall- und Stoffstromwirtschaft<br />
der Universität Rostock begleitet.<br />
Mit diesem Besuch, der seinen<br />
Ausgangspunkt im Ergebnis einer<br />
Reise einer Wirtschaftsdelegation des<br />
Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />
unter der Leitung des damaligen<br />
Umweltministers Herrn Prof. Wolfgang<br />
Methling hatte, unterstrich<br />
die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> gegenüber<br />
den brasilianischen Partnern die<br />
Ernsthaftigkeit Ihres zukünftigen<br />
geplanten Engagements auf diesem<br />
Wachstumsmarkt.<br />
Die im Zuge der Reise geführten<br />
zahlreichen Gespräche sollten die<br />
Entwicklung eines nachhaltigen Abfallkonzeptes<br />
unter Berücksichtigung<br />
6<br />
der Themen Mülltrennung, Müllverwertung<br />
und Energiegewinnung für<br />
die Stadt Mogi Mirim im Bundesstaat<br />
São Paulo vorbereiten. Das Ziel ist<br />
die Entwicklung einer dem Stand von<br />
Wissenschaft und Technik, insbesondere<br />
nach deutschem Know-How,<br />
entsprechenden Abfallbehandlungsanlage,<br />
die für mehrere mittelgroße<br />
Städte der Region bzw. im Bundesstaat<br />
errichtet und betrieben werden<br />
kann. Der Projektfokus liegt zunächst<br />
auf der Stadt Mogi Mirim. Darüber<br />
hinaus sollen ausgewählte Mitarbeiter<br />
verschiedenster brasilianischer<br />
Termin im brasilianischen Umweltministerium<br />
Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung (3. v.l.: Herr Bernd Gütschow, BDC Berlin)<br />
Beispielanlage für Abfallbehandlung in Rostock<br />
Einrichtungen und Behörden vor Ort,<br />
aber auch in Deutschland gezielt zu<br />
diesem Thema geschult werden.<br />
Die Stadtreinigung und Müllentsorgung<br />
unterliegt in Mogi Mirim der<br />
Zuständigkeit der Stadtverwaltung.<br />
Jedoch stellt die umweltgerechte Entsorgung<br />
der anfallenden Müllmengen<br />
für die Stadt – sowie auch für<br />
das ganze Land – ein zunehmendes<br />
Problem dar.<br />
Eine umweltgerechte, nachhaltige<br />
und wirtschaftliche Lösung unter<br />
gleichzeitiger Beachtung der gültigen<br />
Rechtsvorschriften erfordert<br />
ein gemeinsames Vorgehen der Stadt<br />
Mogi Mirim, der angrenzenden Kommunen<br />
und der bundesstaatlichen<br />
Behörden, aber auch der lokalen<br />
Industriebetriebe.<br />
Diesbezüglich fanden im Zuge der<br />
Reise eine Vielzahl von hochkarätigen<br />
Terminen mit Vertretern des<br />
Bundesstaates São Paulo statt. In der<br />
8-Millionen-Stadt São Paulo gab es<br />
Gespräche mit dem Umweltminister,<br />
Herrn Bruno Covas, mit dem Energieminister,<br />
Herrn José Aníbal sowie mit<br />
Frau Dilma Pena, Geschäftsführerin<br />
der Sabesb, dem Wasserversorger<br />
und Abwasserentsorger des Bundesstaates,<br />
der als potentieller Betreiber<br />
der zu errichtenden Anlage Interesse<br />
an dem Vorhaben zeigt.
Alle drei Termine fanden unter<br />
Beteiligung u.a. des Bürgermeisters<br />
der Stadt Mogi Mirim, Herrn Carlos<br />
Nelson Bueno, seines Stellvertreters<br />
Herrn Gerson Luiz Rossi Junior sowie<br />
des Bürgermeisters der Stadt Conchal,<br />
Herrn Orlando Caleffi Junior,<br />
der gleichzeitig als Vertreter der<br />
CONSAB, einer Vereinigung von sechs<br />
Städten im Umfeld von Mogi Mirim<br />
fungierte, statt. Innerhalb dieses<br />
Kreises gab es ein gemeinsames<br />
vorbereitendes Gespräch mit der<br />
<strong>Dorsch</strong>-Delegation im Haus der<br />
Außenhandelskammer.<br />
Weitere Termine wurden in São<br />
Paulo bei der Deutsch-Brasilianischen<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
(AHK), dem Deutschen Wissenschaftsund<br />
Innovationshaus sowie bei JNS<br />
LTDA, einem potentiellen brasilianischen<br />
Partner mit ausgezeichneten<br />
Kontakten zur Universität São Paulo,<br />
wahrgenommen.<br />
Nach Abschluss der Gespräche wurde<br />
die Reise nach Mogi Mirim fortgesetzt,<br />
um hier weitere Gespräche mit<br />
den lokalen Vertretern zu führen.<br />
So fand im Rahmen eines feierlichen<br />
Aktes in einem alten restaurierten<br />
Bahnhof vor etwa 50 Zuhörern und<br />
Vertretern der angrenzenden Kommunen<br />
sowie Vertretern der lokalen<br />
Print- und Fernsehmedien die feierliche<br />
Unterzeichnung einer Absichtserklärung<br />
zur künftigen Zusammenarbeit<br />
statt. Kern der Erklärung<br />
ist das Versprechen innerhalb der<br />
nächsten zwei Monate der brasilianischen<br />
Seite ein erstes Grobkonzept<br />
zur weiteren Abstimmung vorzulegen,<br />
dass dann die nächsten Schritte<br />
einleiten wird.<br />
Als krönender Abschluss der Veranstaltung<br />
tauschten die Vertreter<br />
beider Delegationen Geschenke aus<br />
Ihren jeweiligen Heimatländern aus.<br />
Im Rahmen des kulturellen Begleitprogramms<br />
wurde durch das Kinderund<br />
Jugendorchester „Banda Lyra“<br />
der Stadt Mogi Mirim eine aufwendiges<br />
Konzert präsentiert, auf dem<br />
die deutschen Vertreter, ebenfalls<br />
vor etwa 200 weiteren Zuhörern, die<br />
Ehrengäste waren. Herr Gütschow<br />
und Herr Schleusener vereinbarten<br />
mit dem künstlerischen Leiter Carlos<br />
Lima, Möglichkeiten für eine Unterstützung<br />
der Kinder- und Jugendarbeit<br />
des Orchesters zu prüfen, da<br />
deren finanzielle Mittel und damit<br />
z.B. die Ausrüstung mit Musikinstrumenten<br />
immer wieder ein Problem<br />
darstellt.<br />
Die Reise der Vertreter der <strong>Dorsch</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> wäre ohne das persönliche<br />
Engagement von Herrn Ingenieur<br />
Kurt Stuermer, der die Reiseplanung<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
sowie das Zustandekommen und die<br />
Organisation der einzelnen Termine<br />
vor Ort perfekt gemanagt hat, nicht<br />
möglich gewesen. Ihm gilt uns ausdrücklicher<br />
Dank.<br />
Konzert des Kinder- und Jugendorchesters Banda Lyra in der Stadt Mogi Mirim, Bundesstaat São Paulo<br />
Die nächste Reise wird uns im Zeitraum<br />
Ende Juni / Anfang <strong>Juli</strong> nach<br />
Brasilien führen. Neben den Projektterminen<br />
in São Paulo und Mogi<br />
Mirim ist eine Teilnahme von <strong>Dorsch</strong><br />
am Nachhaltigkeitskongress „ecogerma<br />
20 “ in São Paulo geplant.<br />
Die Veranstaltung findet bereits zum<br />
dritten Mal statt und wird von der<br />
AHK São Paulo ausgerichtet.<br />
7
DC Cairo<br />
Besuch von Bundesminister Dirk<br />
Niebel in Gaza, Palästina<br />
Bundesentwicklungsminister Dirk<br />
Niebel besuchte am 5. Juni 20 den<br />
palästinensischen Gaza-Streifen.<br />
Neben verschiedenen Terminen vor<br />
Ort informierte sich die Delegation<br />
auch über das von der KfW geförderte<br />
DC Cairo-Projekt „Abwasserentsorgung<br />
und Kläranlage Gaza“, welches<br />
nach intensiver jahrelanger Vorbereitung<br />
nun seit einigen Monaten<br />
angelaufen ist.<br />
Neben dem KfW-Regionaldirektor<br />
Marc Engelhardt nahmen an dem<br />
Projektbesuch auch der Projektkoordinator<br />
Riyad Salem und Dr. Husam<br />
El-Najjar vom <strong>Dorsch</strong> Supervision<br />
Team von <strong>Dorsch</strong>-Büro Gaza teil.<br />
Der Gazastreifen verfügt derzeit über<br />
drei Kläranlagen, deren Kapazitäten<br />
jedoch nicht für die ca. ,6 Mio. Einwohner<br />
des Gazastreifens ausreichen.<br />
Viele der Haushalte sind bisher noch<br />
gar nicht an das insgesamt marode<br />
Kanalnetz angeschlossen.<br />
Abwässer werden ungeklärt ins<br />
Mittelmeer geleitet oder versickern<br />
ins Grundwasser, was natürlich auch<br />
8<br />
BM Dirk Niebel, Marc Engelhardt, KfW-Direktor, Riyad Salem, <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> und Mahmoud Shatat, Projektdirektor, CMWU<br />
schwerwiegende Folgen für die<br />
angespannte Trinkwassersituation in<br />
Gaza hat.<br />
Die schlechten hygienischen Bedingungen<br />
verursachen in zunehmendem<br />
Maß Krankheiten in der<br />
Bevölkerung.<br />
Nach langen Verhandlungen konnte<br />
auch die israelische Regierung von<br />
den Vorteilen des Programms auch<br />
für die gesamte Region, vor allem<br />
durch die Verhinderung der Ableitung<br />
von Abwässern ins Meer und<br />
Minister Dirk Niebel (Mitte) mit den DC Cairo-Kollegen Riyad Salem (links) und Dr. Husam El-Najjar (ganz rechts)<br />
KfW-Regionaldirektor Marc Engelhardt erläutert Herrn Minister Niebel die geplanten Maßnahmen<br />
ins Grundwasser, überzeugt werden<br />
und unterstützt das Programm jetzt<br />
grundsätzlich.<br />
Das Abwasserprojekt Gaza besteht<br />
aus zwei Phasen.<br />
Bis Mitte 20 2 soll die bestehende<br />
Kläranlagenkapazität erweitert werden,<br />
eine neue Abwasserpumpstation<br />
in Gaza-Stadt und bei Burej einige<br />
Schlammtrocknungsbecken errichtet<br />
werden.<br />
Von dieser ersten Phase des Projektes<br />
profitieren bereits etwa die Hälfte<br />
der Bevölkerung des Gazastreifens.<br />
In der zweiten Phase ist für das<br />
Jahr 20 4 die Errichtung einer<br />
neuen Großkläranlage in Ost-Burej<br />
geplant, welche die benötigten Kapazitäten<br />
für die nächsten 20 Jahre<br />
abdecken soll.<br />
Das Team von DC Cairo arbeitet<br />
bereits seit 2003 am zentralen Gaza-<br />
Kläranlagenprojekt im Auftrag der<br />
Palestinian Water Authority Gaza.
<strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Neue Köpfe und neue Herausforderungen<br />
bei <strong>Dorsch</strong><br />
von Andreas Rienecker<br />
Schon Heraklit wusste, dass die einzige<br />
Konstante die Veränderung ist,<br />
und so hat sich im ersten Halbjahr an<br />
den Standorten auch personaltechnisch<br />
einiges getan: Die Herren Jörg<br />
Struss und Michael Bader sind seit<br />
März 20 bzw. seit Februar 20 in<br />
unserer Niederlassung in Amman /<br />
Jordanien tätig.<br />
Der bisherige<br />
Niederlassungsleiter<br />
Udo<br />
Kachel, der sich<br />
der Leitung<br />
eines KfW-<br />
Projektes in<br />
Jörg Struss Damaskus /<br />
Syrien widmet<br />
und weiterhin dem Unternehmen mit<br />
seiner Fach- und Branchenkompetenz<br />
zur Verfügung steht, hat die Leitung<br />
unserer Niederlassung in Amman /<br />
Jordanien an Jörg Struss übergeben.<br />
Der Diplom-Geologe hat an der<br />
Freien Universität Berlin studiert und<br />
verfügt über tief gegründete Erfahrungen<br />
auf den Gebieten der Wasserversorgung,<br />
Abwasser und sanitäre<br />
Anlagen, aber auch im Projektmanagement<br />
und im kaufmännischen<br />
Bereich.<br />
Bereits im Februar<br />
hat Michael<br />
Bader in Amman<br />
die Leitung der<br />
kaufmännischen<br />
Verwaltung<br />
übernommen. In<br />
seinen Verant-<br />
Michael Bader<br />
wortungsbereich<br />
fallen die Buchhaltung, das Controlling<br />
und das Reporting. Darüber<br />
hinaus wird der Diplom-Wirtschaftsjurist<br />
auch die Verantwortung für<br />
die kaufmännische Verwaltung der<br />
<strong>Dorsch</strong> International-Niederlassungen<br />
in Kairo / Ägypten und der DC Egypt<br />
Ltd. übernehmen.<br />
Davor war Bader für einen der<br />
führenden Baukonzerne Europas in<br />
unterschiedlichen Leitungspositionen<br />
zum Beispiel in Polen und der<br />
Ukraine beschäftigt.<br />
Wir müssen<br />
nicht in die<br />
Ferne schweifen,<br />
auch in unseren<br />
Niederlassungen<br />
in München,<br />
Wiesbaden und<br />
in der Holding<br />
haben sich<br />
personaltechnische Änderungen<br />
ergeben: So hat Regina Gernand die<br />
Leitung des Personalwesens der DI<br />
übernommen. Frau Gernand hat damit<br />
ihre Arbeitsstelle von Wiesbaden<br />
nach München verlegt.<br />
Regina Gernand<br />
Mit diesem<br />
Wechsel wurde<br />
die Leitung<br />
Rechnungswesen<br />
und<br />
Verwaltung<br />
vakant, so dass<br />
Alexander Strobl Alexander Strobl<br />
innerhalb des<br />
Konzernrechnungswesens der<br />
<strong>Dorsch</strong> Holding GmbH die Teamleitung<br />
des Rechnungswesens der<br />
DI wahrnehmen wird. Alexander<br />
Strobl übernimmt damit die Verantwortung<br />
für sämtliche kaufmännische<br />
Belange innerhalb der DI.<br />
Zwar bleibt der Betriebswirt (FH)<br />
weiter am Standort Offenbach, wird<br />
jedoch wöchentlich den großen Teil<br />
seiner Arbeitszeit an den Standorten<br />
München und Wiesbaden verbringen.<br />
Ein weiterer<br />
neuer Kollege<br />
im Controlling-<br />
Team ist Martin<br />
Monden, der<br />
Achim von Kutzschenbach<br />
in<br />
der Betreuung<br />
des Reportings<br />
entlasten und bisher nicht bearbeitete<br />
Themen des Controllings<br />
übernehmen wird.<br />
Martin Monden<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Sie sehen, nichts ist so beständig wie<br />
der Wandel, und wir wünschen allen<br />
neuen Mitarbeitern viel Erfolg bei<br />
ihren anstehenden Aufgaben.<br />
Kurz notiert<br />
<strong>Dorsch</strong> International: Teilnahme<br />
am German Water Partnership<br />
Day in Ankara<br />
Am 7. März 20 präsentierte<br />
sich die <strong>Dorsch</strong> International<br />
Consultants GmbH im Rahmen<br />
des „German Water Partnership<br />
Day“ in Ankara in der Türkei.<br />
Im Zuge dieser Konferenz<br />
informierten sich über 60<br />
Teilnehmer über deutsches<br />
Fachwissen und Produkte für<br />
die kommunale und industrielle<br />
Wasserwirtschaft.<br />
Die Veranstaltung bot zudem<br />
die Gelegenheit, mit wichtigen<br />
Entscheidungsträgern der<br />
türkischen Wasserwirtschaft in<br />
direkten Kontakt zu treten.<br />
Der Leiter des DI-Geschäftsbereichs<br />
Wasser und Umwelt<br />
International, Herr Alexander<br />
Goertz (Foto unten, ganz rechts),<br />
hielt einen Vortrag zum Thema<br />
„Energieeinsparungen auf<br />
Kläranlagen”, der von den Teilnehmern<br />
der Konferenz mit<br />
großem Interesse aufgenommen<br />
wurde.<br />
Herr Goertz im Gespräch mit Konferenzteilnehmern<br />
9
Leuchtturmprojekt<br />
Jebel Hafeet Glacier Development,<br />
Al Ain, VAE<br />
von Jost Kreussler<br />
und Benjamin Wernike<br />
Am Fuße des Jebel Hafeet, dem einzigen<br />
Berg des Emirates Abu Dhabi,<br />
entsteht mit dem Emirati Housing<br />
Development (EHD) die Satellitenstadt<br />
von Al Ain.<br />
Umfangreiche archäologische Funde<br />
belegen, dass die Stadt Al Ain, ebenso<br />
wie die 2 km südlich gelegene<br />
Region um Jebel Hafeet schon seit<br />
der Bronzezeit besiedelt ist. Al Ain<br />
war schon immer das kulturelle und<br />
historische Zentrum der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate (VAE).<br />
Als eine Stadt, die um eine Oase herum<br />
entstand, war sie eine Zuflucht<br />
für Reisende und ein Drehkreuz für<br />
Händler. Landwirtschaft in Form einer<br />
groß angelegten Baumschule wurde<br />
in jüngster Vergangenheit ebenfalls<br />
betrieben.<br />
Heute ist die Stadt mit ihren grünen<br />
Palmenplantagen und Oasen, mit<br />
ihrer Kultur und ihrem reichen Erbe,<br />
mit einem hervorragenden Verkehrsfluss<br />
und den leichten Zugängen zu<br />
den Einrichtungen berühmt für ihre<br />
hohe Lebensqualität.<br />
0<br />
Das gesamte Areal, auf dem die<br />
Satellitenstadt für 24.000 einheimische<br />
Einwohner entsteht, erstreckt<br />
sich über eine Fläche von 440 ha.<br />
Neben 3.000 Villen entstehen hier<br />
auch die dazu gehörigen Moscheen,<br />
Kindergärten, Schulen, Nahversorgungszentren<br />
sowie kulturelle und<br />
soziale Einrichtungen.<br />
Der Plan Al Ain 2030 berücksichtigt<br />
den einzigartigen Charakter der<br />
Stadt und hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
diesen noch zu unterstreichen. Daher<br />
würdigt der Plan auch die zur Stadt<br />
gehörenden Oasen, die im Herzen<br />
der Gemeinde auch für die kommenden<br />
Generationen bestehen bleiben.<br />
Projekthintergrund<br />
Der ursprüngliche Jebel Hafeet Master<br />
Plan, der bereits die notwendigen<br />
Programmelemente berücksichtigt,<br />
wurde im Jahr 2009 entwickelt. Ein<br />
Jahr später wurden weitere Planungen<br />
unternommen und im Oktober<br />
20 0 an die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> Abu<br />
Dhabi übergeben.<br />
Unmittelbar vor Beginn des Projektes<br />
im Jahr 20 0 wurde im Emirat Abu<br />
Dhabi ein neues Baugesetz erlassen,<br />
nach dem nachhaltiges und ökologisches<br />
Bauen obligatorisch für alle<br />
neuen Bauvorhaben ist. Diese Umorientierung<br />
ist zwingend notwen-<br />
Projektgebiet für die geplante Satellitenstadt von Al Ain im Auftrag des Emirati Housing Development<br />
Luftaufnahme des Jebel Hafeet-Massivs<br />
dig, schließlich gehören die Emirate<br />
nach wie vor zu den Rekordhaltern<br />
bei Energie- und Wasserverbrauch<br />
und der nachhaltige Umgang mit<br />
lebenswichtigen Ressourcen dringt<br />
jetzt zunehmend in das Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit.<br />
Der laufende Planungs- und Entwurfsprozess<br />
berücksichtigt die von den<br />
UPC, Urban Planning Council, und<br />
Estidama (Lokale Energie- und Wassereinsparverordnung)<br />
festgelegten<br />
Direktiven und wird den Normen<br />
des Estidama und dem Al Ain Plan<br />
2030 entsprechen. Da es sich bei<br />
diesem Projekt um ein Vorhaben der<br />
VAE-Regierung handelt, wird im so<br />
genannten Pearl Community Rating<br />
System hier ein Rating von 2 Pearls<br />
angestrebt.<br />
Das Pearl Rating System ist in sieben<br />
Kategorien eingeteilt, die elementar<br />
für eine nachhaltige Bauvorhaben<br />
sind. Innerhalb jeden Bauabschnittes<br />
gibt es sowohl verbindliche als auch<br />
freiwillige Maßnahmen zur Einhaltung<br />
der Nachhaltigkeit. Während<br />
die verbindlichen Maßnahmen<br />
einzuhalten sind, gibt es für jede<br />
zusätzliche Maßnahme zur Nachhaltigkeit<br />
weitere Bonuspunkte. Wenn<br />
alle sieben Kategorien berücksichtigt<br />
werden, können bis zu fünf Pearls<br />
erreicht werden.
Durch das frühzeitige Engagement<br />
der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> im Green Building-<br />
Segment ist Abu Dhabi bestens<br />
auf diese Aufgabe vorbereitet und<br />
entwickelte schon vor dem Erlass<br />
der neuen Bauordnung eine sowohl<br />
finanziell als auch ökologisch ausgewogene<br />
Methode für nachhaltiges<br />
Bauen in der Region.<br />
Verbindungen und Infrastruktur<br />
Das interne Straßensystem für das<br />
Emirati Housing Development wurde<br />
mit dem übergreifendem Ziel entwickelt,<br />
ein Netzwerk von sicheren,<br />
lesbaren und effizienten Straßen<br />
zu etablieren. Ineinandergreifende<br />
Straßen und kurze Blocklängen sind<br />
geplant, um das Spazieren, Radfahren<br />
und einen effizienten Fahrzeugverkehr<br />
zu fördern.<br />
Darüber hinaus ist vorgesehen, dass<br />
eine Vielzahl der Bewohner auch<br />
ohne Auto in der Lage sein wird, Moscheen,<br />
Schulen, Märkte oder Parks<br />
zu besuchen. Schattige Straßen und<br />
Verbindungen sollen es den Fußgängern<br />
leicht machen, sicher von einem<br />
Ort zum anderen zu gelangen.<br />
Umfeld und Topografie<br />
Das Emirati Housing Development-<br />
Projekt nutzt die Vorzüge der<br />
vorherrschenden Winde durch<br />
eine durchdachte Anordnung des<br />
Straßennetzwerkes. Der Großteil aller<br />
Zugangsstraßen ist von Norden nach<br />
Süden angelegt, so dass durch den<br />
Wind eine natürliche Kühlung<br />
erfolgen kann.<br />
Leichte Gefälle an der Westseite<br />
des Berges Jebel Hafeet erlauben<br />
einen einzigartigen und einmaligen<br />
Terrasseneffekt bei den Villen.<br />
Die Nutzung dieses kostbaren und<br />
unverwechselbaren Aspekts ermöglicht<br />
nicht nur einen weiten Blick<br />
nach Westen, sondern auch eine<br />
Vielzahl an Möglichkeiten bei der<br />
architektonischen Gestaltung.<br />
Projektprogramm<br />
Das Ziel der Emirati Housing Development<br />
ist es, das reiche Emirati-<br />
Erbe zu nutzen und eine Umwelt<br />
wiederherzustellen, die die kulturelle<br />
und soziale Kultur widerspiegelt<br />
und gleichzeitig eine angemessene<br />
Antwort auf die vorherrschenden<br />
Umweltbedingungen gibt.<br />
Ein Großteil der Residenzen wird so<br />
geplant, dass die Sonneneinwirkung<br />
minimiert wird, während gleichzeitig<br />
die vorherrschenden Winde,<br />
die Straßen und Gebäude kühlen.<br />
Die meisten öffentlichen Gebäude<br />
werden in mehrere, strategisch<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
günstig gelegene Innenstadtbezirke<br />
zusammengefasst. Sie sind sehr<br />
leicht zu Fuß oder mit dem Auto<br />
zu erreichen.<br />
Jeder dieser Innenstadtbezirke enthält<br />
Moscheen, Gemeinschaftsund<br />
Frauen-Zentren, Kindergärten,<br />
Schulen und heimischen Handel.<br />
Dadurch werden diese Plätze es den<br />
Bewohnern ermöglichen, spirituell,<br />
mental, physisch und sozial zu wachsen.<br />
Um das soziale Leben weiterhin<br />
zu fördern, sind weitere Treffpunkte<br />
und Plätze geplant, die näher an den<br />
Wohnungen liegen und damit noch<br />
leichter zu erreichen sind.<br />
Leistungen<br />
Zu den erbrachten Leistungen im<br />
Rahmen des Projektes zählten<br />
Grundlagenermittlung, Vorplanung,<br />
Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung,<br />
Ausführungsplanung, Vorbereiten<br />
der Vergabe, Mitwirken an der<br />
Vergabe, Objektüberwachung, Objektbetreuung<br />
und Dokumentation,<br />
Masterplan, Infrastruktur, Verkehrsplanung,<br />
Architekturplanung.<br />
Sonnenuntergangsstimmung am Jebel Hafeet
Interview<br />
Ghazi Khalil Qussous,<br />
<strong>Dorsch</strong> International Amman<br />
• Was ist Ihr Aufgabengebiet bei<br />
<strong>Dorsch</strong> und was ist Ihr Beruf?<br />
Könnten Sie ein paar Worte zu<br />
Ihrem Hintergrund und Ihrer<br />
Karriere sagen? Wie lange arbeiten<br />
Sie schon für <strong>Dorsch</strong>?<br />
Ich heiße Ghazi Khalil Qussous. Ich<br />
bin Luftbildvermessungsingenieur,<br />
spezialisiert auf GIS und habe meinen<br />
Abschluss am französischen Institut<br />
Géographique National gemacht,<br />
auch „IGN“ genannt. 3 Jahre lang<br />
habe ich dann beim Royal Jordanian<br />
Geographic Centre „RJGC“, dem offiziellen<br />
Vermessungsamt in Jordanien,<br />
als Bereichsleiter gearbeitet.<br />
Bei <strong>Dorsch</strong> habe ich 996 angefangen.<br />
Begonnen habe ich als Experte für GIS<br />
für das GIZ-OMS Projekt für das jordanische<br />
Wasseramt. Seitdem arbeite ich<br />
bei <strong>Dorsch</strong> für alle Projekte, die den<br />
Umgang mit GIS benötigen. Derzeit<br />
bin ich der GIS Department Manager<br />
bei DI in Amman.<br />
• Die sogenannte Jasmin-Revolution<br />
ist nach wie vor im Gange und ist<br />
nach Jordanien übergeschwappt.<br />
Was halten Sie persönlich von<br />
den neuesten Entwicklungen in<br />
Jordanien?<br />
2<br />
Die sogenannte Jasmin-Revolution,<br />
wie sie in der Frage genannt wird, ist<br />
nach Jordanien übergeschwappt, aber<br />
in anderer Weise, da ja in Jordanien<br />
die Situation eine andere ist als in den<br />
benachbarten Ländern. Es stimmt,<br />
dass einige politisch engagierte Leute<br />
versucht haben, die allgemeine Aufbruchsstimmung<br />
zu nutzen. Jedoch<br />
konnten sie nicht den richtigen Slogan<br />
finden, um die Jordanier für sich zu<br />
gewinnen. In Jordanien sind politische<br />
Parteien erlaubt und die Meinungsfreiheit<br />
ist zumindest irgendwie<br />
gewahrter als in den Nachbarländern.<br />
Die Jordanier stehen hinter dem<br />
royalen Regime und finden unter<br />
diesem ihre Einheit und Sicherheit,<br />
so dass die verwendeten Slogans sich<br />
in Jordanien von Demo zu Demo<br />
unterschieden, und noch immer gibt<br />
es <strong>Gruppe</strong>n, die jeden Freitag auf die<br />
Straße gehen.<br />
Dennoch könnten alle Jordanier sich<br />
unter dem Banner des Kampfs gegen<br />
die Korruption gruppieren. Denn<br />
das ist es, was dieses Land eigentlich<br />
bewegt, nicht so sehr die Themen, die<br />
in den benachbarten Ländern eine<br />
Rolle spielen. Meiner Meinung nach<br />
hat Jordanien früh von den Nachbarn<br />
gelernt und damit begonnen, einen<br />
echten Wandel hervorzubringen und<br />
eine Verbesserung auf politischer<br />
Ebene durch entsprechende Gesetzesänderungen<br />
zu leisten, welche der<br />
CAD-Arbeiten im DI-Büro in Amman<br />
Ghazi Qussous, GIS Department Manager DC Amman<br />
König selbst initiierte. Deshalb glaube<br />
ich, dass Jordanien auf eine bessere<br />
Zukunft hinsteuert, wenn wir es<br />
schaffen, die wirtschaftlichen Herausforderungen<br />
zu bewältigen und die<br />
Leute davon zu überzeugen, dass die<br />
Regierung ernsthaft die Korruption<br />
bekämpfen wird.<br />
• Glauben Sie, dass Ihre Arbeit bzw.<br />
die Arbeit der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> von<br />
der Revolution betroffen sein wird?<br />
Haben Sie Partner, die von der<br />
Revolution betroffen sind? Können<br />
Sie ihre Projekte innerhalb der vereinbarten<br />
Zeiträume abschließen?<br />
Ich glaube schon, dass die Arbeit der<br />
<strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> von den verschiedenen<br />
Revolutionen in der Region betroffen<br />
sein wird. In Jemen und in Syrien hat<br />
sie bereits darunter gelitten. In Jordanien<br />
läuft noch alles ohne Probleme<br />
und wir hoffen, dass das so bleibt.<br />
Tatsächlich sind nicht nur die Aktivitäten<br />
der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>, sondern<br />
vieler jordanischer Firmen betroffen,<br />
vor allem derer mit Projekten in<br />
Jemen oder Syrien. Im Grunde ist der<br />
ganze Nahe Osten betroffen und dadurch<br />
auch alle Ingenieurstätigkeiten.<br />
Die Geschäftsaktivitäten in Jordanien<br />
verlangsamen sich, aber nicht aus<br />
Sicherheitsgründen oder wegen der<br />
Revolution, sondern weil die ganze<br />
Region betroffen ist, leidet auch<br />
Jordanien darunter. Das beeinflusst<br />
die Projektfinanzierung in Jordanien,<br />
aber ich denke, dass geberfinanzierte<br />
Projekte in Jordanien überhaupt nicht<br />
betroffen sind.
• Fühlen Sie sich sicher in Jordanien?<br />
Und ihre Familie, lebt sie mit Ihnen<br />
in Jordanien?<br />
Ich fühle mich in Jordanien um einiges<br />
sicherer als in irgendeinem anderen<br />
Land des Nahen Ostens. Meine Familie<br />
lebt auch in Jordanien. Die Sicherheit<br />
in Jordanien ist eines der wertvollsten<br />
Güter, mit denen dieses Land<br />
gesegnet ist.<br />
• Wie sieht es derzeit in Jordanien<br />
aus? Könnten Sie uns einige Eindrücke<br />
über die jetzige Situation in<br />
Jordanien vermitteln?<br />
Jordanien ist ein sicheres und schönes<br />
Land, um darin zu leben. Die Jordanier<br />
sind im Allgemeinen von Natur<br />
aus freundlich. In jüngster Zeit hat die<br />
angespannte weltweite Wirtschaftslage<br />
und vor allem die Lage im Nahen<br />
Osten Jordanien schwierige Lebensbedingungen<br />
eingebracht.<br />
Die jüngsten Ereignisse in den Nachbarländern<br />
und die Tötungen haben<br />
die Jordanier darin bestätigt, dass<br />
sie sich in ihrem Land sicher fühlen<br />
können und darin, wie sehr sie dem<br />
royalen Regime gewogen sind.<br />
Die Jordanier haben damit begonnen,<br />
die Korruption der letzten Jahre<br />
anzuprangern, und sie fanden Gehör<br />
beim König, der handelte und direkt<br />
Maßnahmen ergriff, um die politische<br />
Situation zu verbessern. Dabei war er<br />
manchmal sogar den Forderungen der<br />
verschiedenen politischen Fraktionen<br />
für die Verbesserung der Situation<br />
voraus.<br />
Dieser Schritt hat die Leute beruhigt<br />
und sie, zumindest auf politischer Ebene,<br />
davon überzeugt, dass der Kopf<br />
des Königreichs den Wandel nicht<br />
scheut und dass er diesen voran treibt.<br />
In diesem Sinne hoffen die Jordanier<br />
mehr denn je darauf, dass alles besser<br />
wird. Andererseits gibt es Menschen,<br />
die immer noch versuchen, das Land<br />
zu ihrem eigenen Profit zu führen, so<br />
wie das überall passiert.<br />
• Generell zu den arabischen Ländern:<br />
Was glauben Sie, erhoffen<br />
sich die Leute von der Revolution?<br />
Wenn Sie einverstanden sind, würden<br />
wir auch gerne erfahren, was<br />
Sie persönlich von der Revolution<br />
erwarten.<br />
Jedes arabische Land hat seine<br />
eigenen Gründe für die Revolution,<br />
aber die allgemeinen Beweggründe<br />
waren, für mehr politische Freiheit zu<br />
kämpfen, der Korruption Einhalt zu<br />
gebieten und die wirtschaftliche Lage<br />
zu verbessern. Obwohl die Revolution<br />
in einem Land nach dem anderen<br />
begann, wie in einer Kettenreaktion,<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Sonnenuntergangsstimmung über der Stadt Amman<br />
so sind doch die Beweggründe unterschiedliche.<br />
Manche dieser Revolutionen<br />
hatten anfangs kein anderes<br />
klares Ziel als einen Regierungswechsel.<br />
Dann, als sie überall in Gang<br />
kam, lernten die Länder von einander<br />
und versuchten, klarere Ziele zu<br />
definieren.<br />
Ich erwarte, dass diese Länder sich<br />
schnell stabilisieren und bald den<br />
Wiederaufbau beginnen. Das beginnt<br />
tatsächlich in Ägypten, in Tunesien<br />
langsam und wird wohl auch im<br />
Jemen recht schnell gehen, wenn sich<br />
die Situation geklärt hat, und das wird<br />
nicht ohne internationale Hilfe und<br />
Intervention möglich sein.<br />
• Sehen Sie darin eine Basis für<br />
demokratische Strukturen?<br />
Ja, aber das wird sowohl Zeit brauchen<br />
als auch ein anderes Bildungsniveau,<br />
und es setzt die gerechte und<br />
friedliche Lösung eines der zentralen<br />
Krisenfaktoren voraus: die des<br />
Palästinakonflikts.<br />
• Vielen Dank.<br />
Ghazi Qussous ist GIS Department<br />
Manager bei <strong>Dorsch</strong> International in<br />
Amman<br />
3
<strong>Dorsch</strong> Aktuell<br />
4<br />
Jürgen Röder, Shareholder der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Ein Projekt der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>:<br />
Transitus Arabiae<br />
von Jürgen Röder<br />
Es ist eine faszinierende und einmalige<br />
Idee, die ich vor Augen habe. Mit<br />
Motorrad-Gespannen werde ich im<br />
Herbst 20 2 zusammen mit meiner<br />
Ehefrau Petra auf dem Landweg<br />
vom Headquarter in Offenbach bis<br />
in den Oman fahren und dabei die<br />
Tochterfirmen und einige Baustellenbüros<br />
der <strong>Dorsch</strong>-<strong>Gruppe</strong> in den<br />
Ländern Türkei, Syrien, Jordanien,<br />
Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische<br />
Emirate und im Oman besuchen. Die<br />
politische Situation in den einzelnen<br />
Ländern wird die endgültige Reiseroute<br />
bestimmen und bis zum Schluss<br />
Flexibilität erfordern.<br />
Als Mitfahrer konnten wir das<br />
Abenteurerpaar Heidi und Martin<br />
Franitza gewinnen, die bereits auf<br />
eine jahrelange Reiseerfahrung<br />
unter extremen Bedingungen zurück<br />
blicken können. Sie werden die Bildund<br />
Filmdokumentation während der<br />
Reise übernehmen. Christine Thoma<br />
und Andreas Porz begleiten das Projekt<br />
unter dem Aspekt der mentalen<br />
Anforderungen.<br />
Im Vordergrund jeden Bauvorhabens<br />
stehen neben architektonischen und<br />
technischen Herausforderungen vor<br />
allem die Menschen in den jeweiligen<br />
Ländern, deren soziale und kulturellen<br />
Bedürfnisse, die Geschichte des<br />
Landes und das geologische Umfeld.<br />
Das Motorrad als Reisevehikel bietet<br />
keinen Schutz, weder vor den klimatischen<br />
Verhältnissen noch vor neugierigen<br />
Blicken. Die Länder werden<br />
so in ihrer ursprünglichsten Form<br />
„erfahren“. Die Straßenverhältnisse<br />
spüren, die Luft riechen, im Großstadt-Stau<br />
stehen oder mutterseelenallein<br />
über einsame Wüstenpisten<br />
schaukeln.<br />
Auf sich gestellt mit allen Unwägbarkeiten<br />
und der reiche Erfahrungsschatz,<br />
den diese Reise mit<br />
sich bringt, wird uns eine andere<br />
Sichtweise aufzeigen.<br />
Nur so lässt sich die Seele eines<br />
Landes verinnerlichen und in<br />
künftige Projekte übertragen.<br />
Das Gesamtprojekt besteht aus drei<br />
Abschnitten. Der erste Teil, der Aufbau<br />
spezieller Motorräder mit Beiwagen,<br />
ist jetzt abgeschlossen. Aus Basis<br />
von BMW-R 50 GS-Motorrädern<br />
bauten die Firmen Stern Gespannservice<br />
und Zweirad Norton die<br />
beiden Fahrzeuge der <strong>Dorsch</strong>-<strong>Gruppe</strong><br />
auf.<br />
Erste Testfahrten wurden bereits Anfang<br />
Juni durchgeführt. Eine große<br />
Testfahrt wird im Oktober das Team<br />
nach Marokko führen. Bevor wir<br />
im nächsten Jahr zur großen Reise<br />
starten, wollen wir die Gespanne auf<br />
Herz und Nieren prüfen und unter<br />
extremen klimatischen Bedingungen<br />
testen. Wir haben dann nach<br />
unserer Rückkehr noch ausreichend<br />
Zeit, um eventuell Änderungen<br />
vorzunehmen.<br />
Das <strong>Dorsch</strong>-Projekt Transitus Arabiae<br />
können Sie auf der dafür eingerichteten<br />
Homepage<br />
www.transitusarabiae.com<br />
verfolgen, tagesaktuell auch im<br />
Teamblog unter<br />
http://transitusarabiae.wordpress.com<br />
Die beiden Motorradgespanne im Corporate Design der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>
Berichte der Gesellschaften<br />
Installation des ersten Abschnittes der Pumpe und der Booster Station Nr. 3; 2 weitere Sektionen werden oben angefügt<br />
DC Cairo<br />
Installation der ersten Wasserpumpe<br />
in New Cairo, Ägypten<br />
In New Cairo, ein Stadtplanungsprojekt,<br />
dass ca. 7 bis 28 km östlich von<br />
Kairo liegt, wird die erste Pumpe<br />
an der Wasseraufbereitungsanlage<br />
installiert, die das 20 m 2 große Areal<br />
mit Nil-Wasser versorgt. Dazu wird<br />
das Wasser in New Cairo mittels einer<br />
Anlage aufbereitet, deren finale<br />
Kapazität 4.000.000 m 3 pro Tag betragen<br />
wird, und die im vorläufigen<br />
Stadium täglich 500.000 m 3 Wasser<br />
aufbereiten kann.<br />
DI ist verantwortlich für die Planung<br />
aller drei Pumpstationen, die zur<br />
Erreichung der finalen Kapazität benötigt<br />
werden. Jede Pumpe ist in der<br />
Lage, 2 m 3 Wasser/Sek. mit ca. 9 bar<br />
voranzubringen. Zuerst werden vier<br />
Pumpen installiert, drei davon sind in<br />
Betrieb, die vierte im Standby-Modus.<br />
Jede dieser Pumpen wird mit Sanftanlaufmotoren<br />
versehen und mit<br />
3.000 kW kV wassergekühlten Motoren<br />
betrieben. Der Pumpensumpf<br />
ist 2 Meter tief und das Gesamtgewicht<br />
der Pumpen einschließlich<br />
der Motoren beträgt 39 Tonnen.<br />
Die Pumpe wird in den Pumpensumpf hinabgelassen<br />
DC Asia<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Multiprodukt-Pipeline für<br />
die Rayong-Provinz, Thailand<br />
DC Asia konnte einen Zuschlag für<br />
Projektmanagement-Beratungsleistungen<br />
für das IPRC und PTTAR-<br />
Multiprodukt-Pipeline-Projekt, das<br />
im Industriegebiet Maptaphut in der<br />
Rayong Provinz in Thailand entsteht,<br />
erhalten.<br />
Auftraggeber ist die Integrated<br />
Refinery & Petrochemical Complex<br />
Public Co., Ltd. (IRPC). Die Projektkosten<br />
betragen ca. 550.000 EUR.<br />
Projektstart ist im März 20 ,<br />
voraussichtliches Ende wird im<br />
Januar 20 3 sein.<br />
DC Asia hat bereits ein ähnliches<br />
Hochdruck-Gasleitungsprojekt verwirklicht.<br />
60% der Trassierung erfolgt<br />
parallel zur bestehenden Pipeline,<br />
daher sind die Herausforderungen<br />
dieser Strecke bekannt. Die Pipeline<br />
soll nun für unterschiedliche Produkte<br />
wie zum Beispiel Gasöl und<br />
Kerosin ausgelegt sein.<br />
Gemeinsam entwickeln IRPC & PTTAR<br />
das neue Multiprodukt-Pipeline-Projekt,<br />
um den Transport von Gasöl und<br />
Kerosin von der RPC Lagerstätte zur<br />
PTTAR-Raffinerie zu ermöglichen.<br />
5
Die Unternehmen wollen das<br />
Projekt vorantreiben, in der gleichzeitig<br />
Basis-Entwurfsplanung als auch<br />
Umweltverträglichkeitsstudien (EIA)<br />
durchgeführt werden.<br />
Das Unternehmen IRPC möchte das<br />
PHAR-IRPC Mehrprodukt-Pipeline-<br />
System und die Anlagen in der Form<br />
ergänzen, dass der Transport raffinierter<br />
Erdölprodukte von der IRPC<br />
Tank Farm zur PTTAR-Raffinerie, die<br />
in der Industriezone Maptaphut liegt,<br />
ermöglicht wird.<br />
Das fertig gestellte System wird eine<br />
Druckerhöhungs- und eine Übertragungspumpstation<br />
innerhalb der<br />
IRPC Tank Farm umfassen.<br />
Kommunikation, computergesteuerte<br />
Überwachung und Steuerung technischer<br />
Prozesse, Leckprüfung und<br />
Kontrollsysteme werden installiert<br />
und werden voneinander unabhängig<br />
im bestehenden Kontrollraum<br />
bei der Integrated Refinery & Petrochemical<br />
Complex Public Co., Ltd.<br />
arbeiten.<br />
6<br />
IRPC Tank Farm in der Industriezone Mapthaput, Rayong-Provinz, Thailand<br />
<strong>Dorsch</strong> International<br />
Erweiterung der Chiemgauklinik<br />
in Marquartstein<br />
Die Deutsche Rentenversicherung –<br />
Knappschaft-Bahn-See beabsichtigt<br />
eine Erweiterung der seit den 920er<br />
Jahren bestehenden Chiemgau-Klinik<br />
in Marquartstein in den bayerischen<br />
Alpen.<br />
DI wurde auch diesmal – wie bereits<br />
mehrfach in der Vergangenheit im<br />
Rahmen von diversen Anbauten an<br />
die Klinik – mit der Baugrundbegutachtung<br />
beauftragt.<br />
In geologischer Hinsicht steht die<br />
Klinik auf Rutschungsmassen eines<br />
prähistorischen Bergsturzes. Der<br />
Untergrund besteht im Wesentlichen<br />
aus lehmiger Grundmasse, in die<br />
in erheblichem Umfang Steine und<br />
Blockschutt eingelagert sind.<br />
Die Baugrunderkundung (Bohrungen,<br />
Sondierungen, Laboruntersuchungen)<br />
zeigte – nach den Ergebnissen<br />
früherer Erkundungen an<br />
anderen Stellen des Klinikgeländes<br />
unerwartet –, dass der Untergrund<br />
im Umgriff des geplanten Anbaus<br />
bis in erhebliche Tiefen keine für das<br />
Vorhaben ausreichende Tragfähigkeit<br />
besitzt. Eine Flachgründung – wie sie<br />
bei den vorangegangenen Anbauten<br />
möglich war – schied somit aus. Der<br />
Untergrund würde sich bei einer<br />
Flachgründung unter der Bauwerkslast<br />
zum einen in einem nicht tolerablen<br />
Maß und über einen längeren<br />
Zeitraum setzen, zum anderen bestünde<br />
infolge von Lastüberlagerung<br />
das Risiko von Mitnahmesetzungen<br />
und Schäden am Bestandsgebäude.<br />
Daher ist eine Tiefgründung des<br />
Anbaus über Ortbeton-Bohrpfähle in<br />
den unter dem Lockergestein anstehenden<br />
Felshorizont erforderlich. Damit<br />
erfolgt der Lastabtrag ausschließlich<br />
über den Pfahl-Spitzendruck<br />
in den Fels, so dass nennenswerte<br />
Setzungen ausgeschlossen sind.<br />
Chiemgau-Klinik Marquartstein in den Bayerischen Alpen
Mit den Bohrungen und Sondierungen<br />
wurde Fels in unterschiedlichen<br />
Tiefen zwischen 6 m und 4 m<br />
festgestellt.<br />
Es war anhand der durchgeführten<br />
Erkundungen jedoch nicht mit<br />
Bestimmtheit feststellbar, ob es sich<br />
bei dem Fels tatsächlich um den Felshorizont<br />
oder ob es sich um größere,<br />
ihrerseits in der weichen Grundmasse<br />
„schwimmende“ Felsblöcke handelte.<br />
Daher empfahlen wir dem Bauherrn,<br />
die Tiefe und den Verlauf des Felshorizontes<br />
mittels geophysikalischer<br />
Methoden zu erkunden. Diese<br />
Erkundung steht derzeit noch aus.<br />
Hydrodynamische Kanalnetzberechnung<br />
der Stadt Nürnberg<br />
Nachdem im November 20 0 das<br />
zweistufige Vergabeverfahren für die<br />
hydrodynamische Kanalnetzberechnungen<br />
der Stadt Nürnberg gestartet<br />
worden war und im Februar 20 das<br />
Auftragsgespräch stattgefunden hatte,<br />
erfolgte im April 20 endlich der<br />
Zuschlag für dieses herausragende<br />
Projekt.<br />
Mit der Beauftragung hat sich die<br />
ARGE, bestehend aus Grontmij und<br />
der federführenden DI, gegen<br />
starke Wettbewerber durchgesetzt<br />
Kanalnetzberechnung Stadt Nürnberg<br />
und einmal mehr eine qualitativ<br />
hochwertige Bearbeitung darstellen<br />
können.<br />
Die hydrodynamische Kanalnetzberechnung<br />
mit einer Länge von<br />
.450 km in einem Modell ist eines<br />
der größten Projekte in Deutschland<br />
dieser Art.<br />
Neben einer aufwendigen Modellaufstellung<br />
wird durch fast 00<br />
auszuwertende Meßstellen ein<br />
Schwerpunkt auf eine genaue<br />
Modellkalibrierung gelegt.<br />
Die eigentliche Netzberechnung<br />
wird entweder mit einer synthetisch<br />
generierten Regenreihe oder mit<br />
statistisch ausgewerteten Meßdaten<br />
vorgenommen. Die Berechnungen<br />
werden mit dem Programm Kanal ++<br />
durchgeführt.<br />
Neue Vermessungsdaten liegen vor<br />
und die letzten Berechnungen sind<br />
überholt und somit nicht mehr<br />
aussagekräftig.<br />
Grontmij stellt das Modell auf und<br />
führt den Überflutungsnachweis<br />
durch. DI kalibriert das Modell<br />
und führt die eigentlichen Modellberechnungen<br />
durch.<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Standort Einkaufszentrum Dietzenbach-Steinberg, städtebauliches Konzept<br />
Verkehrsuntersuchung Einkaufszentrum<br />
Dietzenbach-Steinberg<br />
Im Auftrag der hi Bauplanung und<br />
Engineering GmbH wurde eine<br />
Verkehrsuntersuchung zur geplanten<br />
Überbauung des bestehenden<br />
Einkaufszentrums in Dietzenbach-<br />
Steinberg vorgenommen. Vorgesehen<br />
sind an diesem Standort ein Verbrauchermarkt<br />
und zwei Fachmärkte.<br />
Inhaltlich wurde das derzeitige<br />
Verkehrsaufkommen im Status Quo<br />
erhoben, das zu erwartende Verkehrsaufkommen<br />
ermittelt und hierauf<br />
aufbauend eine Beurteilung der<br />
Leistungsfähigkeit sowie der Verkehrsqualität<br />
für den Anschluss des<br />
Einkaufszentrums an das weiterführende<br />
Straßennetz untersucht.<br />
Verkehrsbauprojekte in Lorch,<br />
Schwabhausen, Wesseling, Bonn<br />
und München<br />
Im Zeitraum von März bis Mai 20<br />
wurde <strong>Dorsch</strong> mit zahlreichen Aufträgen<br />
im Bereich von Verkehrsplanung<br />
und Verkehrsbau beauftragt.<br />
Die guten persönlichen Kontakte<br />
zum ASV Wiesbaden haben zu einem<br />
weiteren Auftrag für eine örtliche<br />
Bauüberwachung geführt.<br />
7
Ortsdurchfahrt Lorch, Verbreiterung „Steinerne Brücke“<br />
Bei der zu überwachenden Maßnahme<br />
handelt es sich um die grundhafte<br />
Erneuerung der Ortsdurchfahrt<br />
in Lorch am Rhein, in deren Zuge<br />
auch die „Steinerne Brücke“<br />
verbreitert wird.<br />
Besonders erwähnenswert sind sechs<br />
Aufträge für den Neu- bzw. Ausbau<br />
der 4-streifigen B247 Hohenkirchen<br />
– Schwabhausen – Gotha incl. der OU<br />
(Ortsumgehung) Schwabhausen für<br />
die Planung der Verkehrsanlage, der<br />
straßenbegeleitenden Entwässerung,<br />
von sechs Regenrückhaltebecken<br />
und einem Regenversickerungsbecken<br />
sowie der Erstellung eines<br />
8<br />
Schallgutachtens und einer Luftschadstoffuntersuchung<br />
nach MLuS.<br />
Die Beauftragung ist der hohen<br />
Bearbeitungsqualität und dem seit<br />
992 längjährigen guten Verhältnis<br />
zum Straßenbauamt Mittelthüringen<br />
in Erfurt zu verdanken.<br />
Die Entsorgungsbetriebe Wesseling<br />
in Nordrhein Westfalen haben aufgrund<br />
der guten Kontakte, die DI<br />
mit Leistungen für die Planung einer<br />
Abfüllfläche mit ggf. erforderlichem<br />
Abscheider beauftragt.<br />
Zur ordnungsgemäßen Befüllung<br />
eines im Hauptgebäude befindlichen<br />
Innerstädtische Kanalerneuerungsmaßnahme in der Mainzer Straße, Bonn<br />
Geplante Tanklastzug-Abfüllfläche für die Entsorgungsbetriebe Wesseling<br />
Tanks durch Tanklastzüge muss eine<br />
befestigte Fläche hergestellt werden,<br />
um sicher zu stellen, dass im Falle<br />
einer Störung keine Chemikalien in<br />
den Untergrund gelangen.<br />
Des Weiteren haben die Entsorgungsbetriebe<br />
Wesseling mehrere Aufträge<br />
für Ingenieurleistungen im Zusammenhang<br />
mit der Beton- und Dachsanierung<br />
der Einlaufhalle Rodderweg<br />
in Wesseling erteilt. Dabei handelt es<br />
sich um Aufträge für die Überarbeitung<br />
der Leistungsverzeichnisse, die<br />
Sicherheits- und Gesundheitskoordination,<br />
der Bauoberleitung sowie der<br />
örtlichen Bauüberwachung.<br />
Aufgrund der langjährigen guten und<br />
engen Zusammenarbeit mit der Stadt<br />
Bonn konnte ein weiterer großer<br />
Planungs- und Bauüberwachungsauftrag<br />
generiert werden.<br />
Dabei handelt es sich um eine große<br />
innerstädtische Kanalerneuerungsmaßnahme.<br />
Das Hauptaugenmerk<br />
bei dem Projekt „Kanalerneuerung<br />
Mainzer Straße“ liegt auf der<br />
Planung des Bauablaufes und der<br />
Verkehrsphasen während der Bauzeit,<br />
da aufgrund der innerstädtische<br />
Lage und der hohen verkehrlichen<br />
Bedeutung der Straße während der<br />
gesamten Bauzeit die reibungslose<br />
Verkehrsabwicklung gewährleistet<br />
sein muss.
Für den Mittleren Ring Südwest<br />
in München konnte von DI beim<br />
Baureferat der Landeshauptstadt<br />
München ein kleiner Nachtrag für<br />
zusätzliche Ingenieurleistungen des<br />
provisorischen Verkehrsendausbaus<br />
durchgesetzt werden.<br />
Erschließungsgebiete in Mainz,<br />
Allendorf und Frankfurt/Main<br />
Im Zeitraum März bis Mai 20<br />
wurde DI mit zwei neuen Aufträgen<br />
sowie mehreren Nachträgen im<br />
Bereich der Erschließungsprojekte<br />
beauftragt.<br />
Der ehemalige Zollhafen in Mainz<br />
wird stufenweise zu einem modernen<br />
Stadtquartier entwickelt. Dank intensiver<br />
Akquisition ist es gelungen, den<br />
Auftrag für die örtliche Bauüberwachung<br />
und die SiGe-Koordination der<br />
. Baustufe zu erhalten.<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Gesamtansicht Quartier Alpha im Erschließungsgebiet Gateway Gardens bei Frankfurt/Main (© Groß & Partner, OFB)<br />
Im Auftrag der Zollhafen Mainz<br />
GmbH werden dabei die Baumaßnahmen<br />
der Infrastruktur überwacht und<br />
koordiniert. Da das Gesamtareal in<br />
Abschnitten erschlossen und bebaut<br />
wird, stehen die Chancen sehr gut,<br />
Folgebeauftragungen zu generieren.<br />
Platz im Quartier Alpha mit Blick auf das Rotex-Hochhaus, DB Schenker (© Groß & Partner, OFB)<br />
Bei einem weiteren Auftrag handelt<br />
es sich um ein ca. 8,5 ha großes<br />
Erschließungsgebiet in Gießen<br />
Allendorf.<br />
Im Rahmen der Erarbeitung des<br />
B-Plans soll in einer ersten Stufe eine<br />
verkehrstechnische Untersuchung,<br />
die Vorplanung der Verkehrsanlage<br />
und der Entwässerungsanlage im<br />
Auftrag der Universitätsstadt Gießen<br />
erstellt werden.<br />
Ebenfalls im Auftrag enthalten ist<br />
die Gesamtkoordination sämtlicher<br />
Versorgungsmedien. Das Verkehrsgutachten<br />
wird in bewährter guter<br />
Zusammenarbeit von BDC erstellt.<br />
Im Rahmen der Entwicklung des<br />
Erschließungsgebietes Gateway Gardens<br />
(Flughafen Frankfurt) erhielt DI<br />
für zwei zusätzliche öffentliche Straßen<br />
Folgeaufträge für die Planung<br />
der Verkehrsanlage, der Entwässerung,<br />
der Trassenkoordinierung und<br />
der Bauüberwachung.<br />
Eine der beiden Straßen ist der<br />
Lückenschluss um das Stadtquartier<br />
Alpha. Für den vorgezogenen<br />
Bauantrag des Rotex-Hochhauses<br />
(DB Schenker) ist die Verkehrs- und<br />
Medienerschließung kurzfristig sicher<br />
zu stellen.<br />
Einen weiteren Auftrag konnte<br />
für eine provisorische Busschleuse<br />
9
akquiriert werden. Für das im Bau<br />
befindliche Condor-Gebäude soll<br />
eine direkte Busverbindung auf das<br />
Fraport-Gelände eingerichtet werden,<br />
so dass die Flugzeugcrews direkt<br />
zu den Flugzeugen gebracht werden<br />
können.<br />
Beauftragt sind die Planung und<br />
Bauüberwachung der erforderlichen<br />
Tiefbauarbeiten, der Trassenkoordination<br />
sowie die Abstimmung und<br />
Koordinierung des Elektroplaners<br />
mit Einbindung in die Fraport-Sicherheitstechnik.<br />
20<br />
Geplantes Gebäude der Flugdienstgesellschaft Condor (© Groß & Partner, OFB)<br />
BDC Berlin<br />
Bahnhofsplatz und Verkehrs-<br />
knoten Cottbus<br />
Als im Mai die Beigeordnete für Bauwesen<br />
der Stadt Cottbus Marietta<br />
Tzschoppe, der Geschäftsführer von<br />
Cottbusverkehr Jörg Reincke und<br />
der Verfasser dieses Beitrags, ARGE-<br />
Projektleiter Rafael Steiner, die<br />
Ergebnisse der Vorplanungen für das<br />
Cottbuser Bahnhofsumfeld der<br />
Öffentlichkeit vorstellten, lagen<br />
hinter unserem Projektteam acht<br />
Monate intensiver Planung und<br />
Diskussion.<br />
Bei der Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes<br />
gilt es, die funktionalen<br />
Anforderungen an den zentralen<br />
Verknüpfungspunkt aller Verkehrssysteme,<br />
den städtebaulichen Anspruch<br />
eines Bahnhofsplatzes und die<br />
Finanzkraft der öffentlichen Kassen<br />
in Einklang zu bringen. Eine an den<br />
Bahnhof herangeführte Straßenbahntrasse<br />
mit Haltestelle und der zu<br />
verlegende Busbahnhof sollen in den<br />
neu zu gestaltenden Platz integriert<br />
werden, damit zukünftig auf kürzestem<br />
Weg zwischen öffentlichem<br />
Nah- und Fernverkehr umgestiegen<br />
werden kann.<br />
Rund um dieses ÖPNV-Terminal werden<br />
der Taxistand, sogenannte Kiss &<br />
Ride-Plätze, das Fahrradparken, Kurzzeitparkplätze<br />
und Bereitstellungsflächen<br />
für die Busse angeordnet.<br />
Als Ersatz für die hierfür in Anspruch<br />
genommenen Flächen soll auf der<br />
westlichen Seite des Bahnhofsgebäudes<br />
als erstes ein neuer, erweiterbarer<br />
Park & Ride-Platz entstehen. Die<br />
hierfür gegründete Arbeitsgemeinschaft<br />
Bahnhofsumfeld Cottbus setzt<br />
unsere bereits bewährte Zusammenarbeit<br />
mit Henry Ripke Architekten<br />
fort. Im Nachauftrag unterstützen<br />
uns Prof. Herbert Staadt von der FH<br />
Potsdam (Fachgebiet Verkehrswesen)<br />
und die Beleuchtungsfachleute des<br />
Büros ILB Dr. Rönitzsch GmbH. In den<br />
Luftaufnahme Bahnhofsumfeld Cottbus
folgenden Leistungsphasen werden<br />
nach Bedarf weitere Mitarbeiter der<br />
beiden ARGE-Partner einsteigen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der<br />
Stadtverwaltung und Cottbusverkehr<br />
wurden 34 verkehrliche, städtebauliche,<br />
ökologische und finanzielle<br />
Zielsetzungen des Projektes formuliert<br />
und mit Kriterien und Indikatoren<br />
zur Bewertung der Planungsvarianten<br />
versehen.<br />
Angefangen von ersten Ideenskizzen<br />
bis hin zu den anschaulichen Visualisierungen<br />
sind weit über hundert<br />
Zeichnungen entstanden. Als Ergebnis<br />
resultierte hieraus eine Vorzugslösung,<br />
die von allen Beteiligten mit<br />
der Überzeugung vertreten wird,<br />
dem Optimum sehr nahe gekommen<br />
zu sein.<br />
Dabei ist das geometrische Prinzip<br />
der Vorzugsvariante so ungewöhnlich,<br />
dass es weltweit kein zweites<br />
Beispiel dafür geben dürfte. Bedingt<br />
durch die Gegebenheiten der<br />
Stadtentwicklung, befindet sich der<br />
Cottbuser Hauptbahnhof in einer<br />
stadträumlichen und verkehrlichen<br />
Lage, bei der keine schnellen Standardlösungen<br />
funktionieren. Das<br />
Bahnhofsgebäude liegt auf der von<br />
der Innenstadt abgewandten Seite des<br />
breiten Gleisfeldes, fern der über die<br />
Brücke kommenden Bahnhofstraße.<br />
Das erschwert nicht nur die städtebauliche<br />
Strukturierung des Raums.<br />
Bei der Straßenbahn ergibt sich<br />
hieraus ein Zielkonflikt zwischen dem<br />
Heranführen der Trasse an den Bahnhof<br />
und den damit verbundenen Verlängerungen<br />
der Fahrzeiten, wofür<br />
unbedingt ein akzeptabler Kompromiss<br />
gefunden werden musste.<br />
Der Schlüssel für die planerische<br />
Bewältigung dieser Situation lag<br />
in einer Gleistrassierung, welche es<br />
ermöglicht, auf kurzem Wege bereits<br />
aus der Brückenrampe der Bahnhofstraße<br />
heraus in Richtung Bahnhof<br />
zu fahren. Die Straßenbahntrasse<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Masterplan des Bahnhofs Cottbus<br />
wurde, neben der in Ost-West-Richtung<br />
verlaufenden Wegachse, welche<br />
die Funktionen des Platzes erschließt<br />
und strukturiert, bestimmend für den<br />
Charakter der Vorzugsvariante.<br />
Diese kann jetzt zu einer Entwurfsplanung<br />
ausgearbeitet, in einem<br />
öffentlich-rechtlichen Verfahren zur<br />
Genehmigung gebracht, ausführungsreif<br />
geplant und als Baumaßnahme<br />
ausgeschrieben werden. Mit<br />
dem Bau des westlichen Park & Ride-<br />
Platzes soll im Jahre 20 2 begonnen<br />
werden.<br />
Visualisierung des Bahnhofsumfeldes Cottbus<br />
2
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22
Impressum<br />
<strong>IngSight</strong> | <strong>08</strong><br />
<strong>IngSight</strong> Magazin<br />
© 20 <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
<strong>Juli</strong> 20<br />
Herausgeber: Olaf Hoffmann<br />
Redaktion: Kerstin Schneider<br />
Layout: Gerhard Habinger<br />
Kontakt: newsletter@dorsch.de<br />
Wir danken den Autoren dieser<br />
Ausgabe (in der Reihenfolge<br />
ihrer Beiträge):<br />
Jürgen Röder,<br />
Olaf Hoffmann,<br />
Eva Naber,<br />
Axel Böcker,<br />
Alexander Goertz,<br />
Michael Schleusener,<br />
Riyad Salem,<br />
Andreas Rienecker,<br />
Jost Kreussler,<br />
Benjamin Wernike,<br />
Ghazi Qussous,<br />
Keith Brooke,<br />
Jürgen Supik<br />
Heiner Sauer,<br />
Dr. Raju Rohde,<br />
Stefan Hauser,<br />
Rafael Steiner.<br />
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23
inging visions to life. <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>.