IngSight 10 - Dorsch Gruppe
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<strong>IngSight</strong> | 0<br />
das Magazin für unsere Ingenieure und Architekten<br />
April 20 2
Inhalt<br />
www.dorsch.de<br />
2<br />
Inhalt<br />
Editorial:<br />
Jürgen Röder, Olaf Hoffmann 3<br />
Nachrichten aus der <strong>Gruppe</strong> 4<br />
Leuchtturmprojekt:<br />
„Lusail”-Städtebauprojekt der Superlative in Katar 8<br />
<strong>Dorsch</strong> aktuell:<br />
Umweltconsulting im Zeichen des Klimawandels 0<br />
Interview:<br />
Michael Schleusener, BDC Berlin 4<br />
Berichte der Gesellschaften 8<br />
Kurz notiert 20, 24<br />
facebook und twitter 29<br />
Impressum 29
Editorial<br />
Katar – der Aufstieg eines Phönix<br />
Katar steht für eine allgemeine<br />
Entwicklung der internationalen<br />
Planungsbranche der nächsten Jahre<br />
und <strong>Dorsch</strong> ist dabei.<br />
Öl und Gas erbringen in Katar heute<br />
mehr als 50% des Bruttoinlandsproduktes,<br />
machen 85% der Exporte<br />
und 70% der Staatseinnahmen aus.<br />
Dennoch wird mit wirtschaftspolitischen<br />
Methoden dafür gesorgt,<br />
dass auch andere, nicht-ölgetriebene<br />
Wirtschaftszweige etabliert werden,<br />
um sich für die Nachölzeit zu wappnen.<br />
Ziel ist es, ab 2020 eine Rohstoffexportunabhängige<br />
Wirtschaft zu<br />
etablieren.<br />
Der Fünfjahresplan „National Development<br />
Strategy“ (NDS) ist Teil der<br />
„Qatar National Vision 2030“, die die<br />
ökonomischen Entwicklungsstrategien<br />
des Staates vorgibt. Katar will demnach<br />
in den nächsten sechs Jahren ca.<br />
50% aller Regierungsinvestitionen<br />
in den Nicht-Energie-Sektor lenken.<br />
Bereits vor der Vergabe der FIFA-Fußballweltmeisterschaft<br />
2022 wurden<br />
zahlreiche Infrastrukturprojekte in<br />
dieser Richtung ausgeschrieben.<br />
Die Entwicklung der wachsenden<br />
Gesamtbauvolumina in Kombination<br />
mit verkürzten Zeitplänen durch den<br />
FIFA Zuschlag führt dazu, dass Einzelprojekte<br />
größer werden und zusätzlich<br />
immer größere Planungspakete<br />
geschnürt werden.<br />
Das bedeutet für Planungsbüros,<br />
dass einer die Rolle des Metaplaners<br />
übernehmen muss, der in einer<br />
Schnittstelle alle Leistungsbilder<br />
über alle Leistungsphasen abbildet<br />
und gleichzeitig als Integrator alle<br />
an der Planung Beteiligten führt<br />
und koordiniert.<br />
Gefragt sind also Großbüros wie die<br />
<strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>. So konnten wir im<br />
April diesen Jahres den Auftrag für<br />
alle neun ausgeschriebenen Leistungspakete<br />
zum Projekt „Lusail City“<br />
mit einem Gesamtbauvolumen von<br />
45 Mrd. US$ unterzeichnen.<br />
Zu diesem und anderen Themen<br />
werden Sie mehr in dieser Ausgabe<br />
unseres <strong>IngSight</strong>-Magazins lesen<br />
können.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Ihre<br />
Jürgen Röder und Olaf Hoffmann<br />
Gesellschafter der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
Konferenzraum der <strong>Dorsch</strong> Holding in Offenbach<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
3
Nachrichten aus der <strong>Gruppe</strong><br />
<strong>Dorsch</strong> International Amman<br />
BM Dirk Niebel auf Jordanien-<br />
reise mit GWP-Delegation<br />
Dirk Niebel, Bundesminister für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung, bereiste Ende Januar<br />
im Rahmen einer Nahost-Reise auch<br />
Jordanien. Die German Water Partnership<br />
(GWP) wurde gebeten, für<br />
diesen Teil der Reise eine GWP-Delegation<br />
aus Unternehmensvertretern<br />
zu benennen, wozu auch Herr Dr.<br />
Vestner, Geschäftsführer der <strong>Dorsch</strong><br />
International, gehörte.<br />
Ziel der GWP ist es, die deutsche<br />
Expertise und Qualität „Made in<br />
Germany” weltweit zu etablieren<br />
und die Positionierung der deutschen<br />
Wasserwirtschaft in den internationalen<br />
Märkten zu stärken. Herr Dr.<br />
Vestner leitet zusammen mit Herrn<br />
Heidebrecht (DWA) das Länderforum<br />
Ägypten/Jordanien der GWP.<br />
Neben zahlreichen offiziellen Terminen<br />
im jordanischen Wasserministerium,<br />
der deutschen Botschaft und<br />
der Deutsch-Jordanischen Universität<br />
stand bei der Reise auch der Besuch<br />
konkreter Projekte im Wassersektor<br />
mit Beteiligung deutscher Unternehmen<br />
auf dem Programm. In der<br />
Pumpstation Baqoria informierte sich<br />
Herr Niebel über ein Pilotprojekt in<br />
4<br />
öffentlich-privater Partnerschaft zur<br />
Energieeinsparung. Durch optimierte<br />
Auslegung, den Einsatz energieeffizienter<br />
Pumpentechnik und automatisierten<br />
Betrieb wurden eine deutliche<br />
Bundesminister Dirk Niebel mit Delegation beim Besuch des PPP-Pilotprojektes in der Pumpstation Baqoria<br />
V.l.n.r.: Mousa Al Jamani (Minister für Wasser und Bewässerung), Richard Vestner (<strong>Dorsch</strong> International), Minister<br />
Dirk Niebel, Stefan Girod (German Water Partnership), Peter Stamm (WILO SE) – (Quelle: © Trutschel, Photothek)<br />
Reduktion des Energieverbrauchs<br />
und eine erhebliche Steigerung der<br />
Fördermenge erzielt. Mit einer Machbarkeitsstudie<br />
sowie der Entwicklung<br />
möglicher institutioneller Umsetzungsmodelle<br />
legten die Kolleginnen<br />
und Kollegen des DI-Regionalbüros<br />
Amman im Rahmen eines OMS-Projektes<br />
bereits 2008 den Grundstein<br />
für die Projektrealisierung.<br />
Auf Grundlage der Erfahrungen aus<br />
diesem Pilotprojekt arbeitet das jordanische<br />
Wasserministerium derzeit<br />
an einem landesweiten Maßnahmenplan<br />
zur Energieeffizienz im Wassersektor.<br />
Ziel ist es, den Energieverbrauch von<br />
Pumpstationen und Quellenförderung<br />
um 25% zu senken und dadurch<br />
jährliche Einsparungen von rund 5<br />
Millionen € zu generieren.
Von links nach rechts: Thomas de Beyer, Hakim Saada (beide DI Amman); HE. Abedulsalam Razaz,<br />
Jemenitischer Wasser- und<br />
Umweltminister trifft OMS-<br />
Projektteam in Jordanien<br />
H.E. Abedulsalam Razaz, Minister<br />
für Wasser und Umwelt in Jemen,<br />
und die Direktoren für Wassereinrichtungen<br />
in Sana’a, Hodeidah und<br />
Ibb trafen unser OMS-Projektteam in<br />
Amman.<br />
Seit März 20 wurden alle unsere<br />
Projekte im Jemen ausgesetzt wegen<br />
der Jemenitischen Revolution und<br />
den Unruhen. Ausländische Mitarbeiter<br />
kehrten nach Amman zurück.<br />
Eine Ausnahme war das OMS-Projekt<br />
(Operations & Management<br />
Support). Obwohl fast alle Experten<br />
nach Jordanien abreisen mussten,<br />
unterstützen wir weiterhin die Wassereinrichtungen.<br />
Während harter<br />
Zeiten mit unterbrochener Stromzufuhr<br />
konnte die Bevölkerung zwar<br />
auf eine nur eingeschränkte, aber<br />
doch beständige Wasserversorgung<br />
zurückgreifen. In Sana’a musste der<br />
Hauptsitz der Wassereinrichtungen<br />
nach einem Granateneinschlag, der<br />
Teile des Serverraums zerstörte,<br />
evakuiert werden. Ein neues Intranet-Setup<br />
rettete die kontinuierliche<br />
Verwaltung und den Kundendienst.<br />
Keine wichtigen Daten sind verloren<br />
gegangen und die Abrechnungen<br />
Minister für Wasser und Umwelt; General Manager von Sana’a LC Ibrahim Al Mahdi<br />
konnten ohne Unregelmäßigkeiten<br />
durchgeführt werden.<br />
Unsere DCMMS Maintenance and<br />
Repair-Software war dabei ein<br />
wichtiges Werkzeug, um die Arbeit<br />
vor Ort zu koordinieren, da weniger<br />
als ein Viertel der Angestellten<br />
ihre Arbeitsstätten erreichen konnten.<br />
Dank der GIS-Verbindung zur<br />
Buchhaltungssoftware konnten die<br />
Wassereinrichtungen ihre Kunden<br />
erreichen, die seit Beginn der jemenitischen<br />
Revolution aufgehört hatten,<br />
ihre Rechnungen zu bezahlen.<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Zusätzliche GIS- und Leckortungs-<br />
Kurse wurden in Amman abgehalten,<br />
sodass die jemenitischen Angestellten<br />
ihre Systeme selbst bedienen konnten,<br />
jedoch mit Fernsupport durch<br />
das OMS-Team in Amman.<br />
H.E. der Wasser- und Umwelt-Minister<br />
A. Razaz wurde erst vor kurzem<br />
ins Amt gesetzt und benötigte<br />
deshalb ein Briefing zu Status und<br />
laufenden Aktivitäten. Die von den<br />
Direktoren und dem OMS-Team<br />
gehaltene Präsentation hat den<br />
Minister sichtlich zufrieden gestellt.<br />
H.E. betonte ausdrücklich die Bedeutung<br />
von „Hands-on“-Projekten wie<br />
das OMS. Ein solches Projekt wird<br />
den Wassereinrichtungen helfen, ihre<br />
öffentliche Versorgung aufrecht zu<br />
erhalten.<br />
Das DI-Büro musste seinen Standort<br />
wechseln, aber die Belegschaft hat<br />
ununterbrochen während der Revolution<br />
weiter gearbeitet und wird<br />
mit Sicherheit weiterhin den jemenitischen<br />
Wasser- und Abwassersektor<br />
mit dem bestmöglichen Service<br />
unterstützen. Wir alle wünschen dem<br />
neuen Jemen großen Erfolg bei der<br />
Demokratisierung und den Wiederaufbauprojekten.<br />
<strong>Dorsch</strong> International<br />
Consultants wird dabei immer ein<br />
verlässlicher Partner bleiben.<br />
Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Sana‘a ist das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Jemens<br />
5
<strong>Dorsch</strong> International<br />
Teilnahme am 16. African<br />
Water Congress im Februar 2012<br />
in Marrakesch, Marokko<br />
In Marrakesch, Märchenstadt aus<br />
00 Nacht und gleichzeitig moderne<br />
Boomtown Nordafrikas, fand vom<br />
20. bis zum 23. Februar 20 2 der .<br />
African Water Congress (AFWA 20 2)<br />
statt.<br />
Die alle zwei bis drei Jahre stattfindende<br />
AFWA ist die zentrale Veranstaltung<br />
der afrikanischen Wasserbranche.<br />
Im Jahr 20 2 stand dei AFWA unter<br />
dem Motto „Gemeinsame Mechanismen<br />
und Innovationen für nachhaltige<br />
Entwicklung des Wasser- und<br />
Abwassersektors in Afrika (Collaborative<br />
mechanisms and innovations for<br />
sustainable development water and<br />
sanitation sectors in Africa)“.<br />
Vortrag von unserer Kollegin Daphne Voss zum komplexen Thema Abwasserlösungen in Tourismusregionen<br />
Nahezu sämtliche afrikanischen<br />
Länder waren auf dem Kongress<br />
vertreten, sowohl durch Teilnehmer<br />
aus den Wasserbehörden der Regierungen<br />
als auch durch Vertreter der<br />
wichtigsten Consultants, Universitäten,<br />
NGOs (wie der Bill and Melinda<br />
Gates Foundation) und Banken, u.a.<br />
auch der African Development Bank<br />
und der Weltbank. Auch Deutschland<br />
war angemessen vertreten, unter<br />
anderem mit einem repräsentativen<br />
Stand der German Water Partnership.<br />
Der Kongress ermöglicht auch der<br />
<strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>, den überwiegenden<br />
Teil unserer potentiellen und bestehenden<br />
Auftraggeber und Partner in<br />
Afrika zu treffen sowie Informationen<br />
und Erfahrungen auszutauschen.<br />
Mit Dr. Laure Nicolet-Misslbeck und<br />
Daphne Voss nahmen auch zwei<br />
unserer DI-Wasserexpertinnen mit<br />
eigenen Vorträgen an der hochkarätigen<br />
Veranstaltung teil.<br />
Beide Vorträge mit den Titeln „Energy<br />
Optimization and Reduction of Greenhouse<br />
Gas Emissions at Wastewater<br />
Treatment Plants“ (Dr. Laure Nicolet-<br />
Misslbeck) und :“Innovative technologies<br />
for wastewater collection,<br />
treatment and reuse – solutions for<br />
touristic areas“ (Daphne Voss) wurden<br />
vom anwesenden Fachpublikum mit<br />
hohem Interesse aufgenommen.<br />
Die Vorträge und Expertenmeetings<br />
auf dem Kongress boten Anlaß zu<br />
vielfältigen und interessanten Fachgesprächen<br />
und regen Diskussionen.<br />
Vor allem die immense Vielfalt des<br />
afrikanischen Kontinents und die<br />
unterschiedlichen Entwicklungsstände<br />
der einzelnen Länder kamen immer<br />
wieder deutlich zur Geltung.<br />
Dabei wurde auch klar, dass einige<br />
Länder inzwischen auf dem besten<br />
Weg sind, die Millenium Development<br />
Goals der UNO zu erreichen.
Dazu zählt unter anderem auch<br />
Marokko selbst.<br />
Die im Jahr 2000 von 98 UNO-Mitgliedsstaaten<br />
unter der Leitung von<br />
Kofi Annan festgelegten Millenium<br />
Goals definieren weltweit die wichtigsten<br />
8 Entwicklungsziele für das<br />
Jahr 20 5 für die Bereiche Frieden, Sicherheit<br />
und Abrüstung, Entwicklung<br />
und Armutsbekämpfung, Schutz der<br />
gemeinsamen Umwelt, Menschenrechte,<br />
Demokratie und gute<br />
Regierungsführung.<br />
Die im Plenum gestellte Frage von<br />
Daphne Voss, ob Wasserversorgung<br />
bzw. Abwasserbeseitigung und -behandlung<br />
hintereinander oder parallel<br />
zueinander stattfinden sollen, beantwortete<br />
Dr. Glen Daigger, Präsident<br />
der International Water Association,<br />
persönlich mit einer klaren Aussage:<br />
Beide Entwicklungsziele sind gleichermaßen<br />
wichtig und sollten auch<br />
möglichst gleichzeitig stattfinden.<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Marrakesch, lebendige Märchenmetropole und Schauplatz marokkanischer Lebensart<br />
7
Leuchtturmprojekt<br />
„Lusail”-Städtebauprojekt der<br />
Superlative in Katar<br />
Die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> hat den Wettbewerb<br />
für die Ingenieurberatungsleistungen<br />
zum prestigeträchtigen<br />
Städtebauprojekt Lusail City in<br />
Doha / Katar gewonnen, und wird somit<br />
elf verschiedene Teilbauprojekte<br />
in verschiedenen Ingenieurdisziplinen<br />
überwachen.<br />
Wie Katars staatlicher Großprojektentwickler<br />
Lusail Real Estate Development<br />
Company (LREDC) jetzt bekannt<br />
gab, konnte sich <strong>Dorsch</strong> dabei erfolgreich<br />
gegen zahlreiche internationale<br />
Mitbewerber durchsetzen.<br />
Die katarische LREDC ist eine Tochter<br />
des staatlichen Unternehmens Qatar<br />
Diar, welches neben anderen Großprojekten<br />
auch für den gesamten<br />
Neubau der Eisenbahn und Nahverkehrsinfrastruktur<br />
in Katar verantwortlich<br />
ist.<br />
8<br />
Rendering der geplanten Stadterweiterung von Doha Lusail City (Quelle: © Lusail Real Estate Development Company Ltd.)<br />
Das Konzept für Lusail geht weit über<br />
das einer gewöhnlichen modernen<br />
Stadt hinaus; es ist vielmehr der<br />
futuristische Entwurf herausragender<br />
Technologien und fantastischer Ideen.<br />
Gleichzeitig steht Lusail für eine reiche<br />
Geschichte, die das authentische Erbe<br />
und die Werte der bemerkenswerten<br />
Kultur Katars vereint.Katar startet mit<br />
Lusail City die Stadterweiterung der<br />
modernen Golfmetropole Doha und<br />
damit ein Projekt der Superlative in<br />
Vogelperspektive des Stadterweiterungsprojekts Lusail, Katar (Quelle: © Hochtief ViCon)
der Arabischen Welt. Das gesamte<br />
Städtebauprojekt Lusail City wird<br />
circa 45 Milliarden US$ kosten und<br />
auf einer bisher kaum bebauten rund<br />
38 Quadratkilometer großen Wüstenfläche<br />
im Nordosten Dohas errichtet<br />
werden. Die Fläche erstreckt sich sieben<br />
Kilometer nördlich entlang der<br />
Küste und verläuft bis fünf Kilometer<br />
landeinwärts.<br />
Für die <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>, deren<br />
Kernkompetenz darin besteht,<br />
umfassende Planungs- und Managementleistungen<br />
aus einer Hand anzubieten,<br />
ist dieses Projekt damit<br />
das umfangreichste ihrer über<br />
0-jährigen Geschichte.<br />
Auf diesem Areal sollen einmal mehr<br />
als 200.000 Menschen leben, 70.000<br />
Menschen arbeiten und 80.000<br />
Besucher ihren Urlaub verbringen<br />
können, so dass die geschätzte Gesamtbevölkerung<br />
von Lusail einmal<br />
450.000 Menschen betragen soll.<br />
Das ganze Projekt soll so rechtzeitig<br />
und fristgerecht fertiggestellt sein,<br />
damit im Jahr 2022 der FIFA World<br />
Cup hier stattfinden kann.<br />
„Wir werden das Projekt vor Ort mit<br />
unseren ortsansässigen Mitarbeitern<br />
aus unserem neu gegründeten Büro<br />
in Doha heraus betreuen“, erklärt<br />
CEO Olaf Hoffmann.<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Rendering der geplanten Marina von Lusail City (Quelle: © Lusail Real Estate Development Company Ltd.)<br />
„Aufgrund unserer internationalen<br />
Erfahrung und unserer starken regionalen<br />
Präsenz sind wir sehr gut für<br />
diese Herausforderung gewappnet.<br />
Dieser Zuschlag ermöglicht uns<br />
zukünftig sehr gute Chancen für<br />
weitere anspruchsvolle Aufträge und<br />
Wachstum in Katar“, sagte Ayman<br />
Haikal, verantwortlicher Manager für<br />
die Aktivitäten von <strong>Dorsch</strong> in Katar.<br />
Das stark islamisch geprägte, aber<br />
liberale Katar verfügt über eine hohe<br />
politische und soziale Stabilität. Das<br />
souveräne arabische Land gehört<br />
zu den am schnellsten wachsenden<br />
Wirtschaftsnationen in der Welt<br />
und steht auf der Forbes-Liste der<br />
reichsten Nationen ganz oben.<br />
Katar verfügt neben den weltweit<br />
drittgrößten Erdölreserven über das<br />
größte Gasfeld in der Welt, das sog.<br />
North Gas Field unter dem Meer mit<br />
25.500 Kubikkilometern.<br />
Katar ist eine der branchenführenden<br />
Nationen in der Gasverarbeitung /<br />
Gasverflüssigung und führt die Liste<br />
der Gasausfuhrländer mit etwa<br />
77 Millionen Tonnen an Exporten<br />
pro Jahr an.<br />
Grünflächen und wassernahes Bauen sorgen für einen hohen Lebensstandard (Quelle: © Lusail Real Estate Dev. Co. Ltd.)<br />
9
<strong>Dorsch</strong> aktuell<br />
Umweltconsulting im Zeichen<br />
des Klimawandels<br />
von Bernd Müssig, Fachgruppenleiter<br />
Umweltplanung, <strong>Dorsch</strong> International<br />
Der Klimawandel ist in aller Munde.<br />
Er betrifft auch unsere Ingenieurtätigkeit,<br />
rahmensetzende Pläne und<br />
Programme genauso wie konkrete<br />
Vorhaben in einem bestimmten<br />
räumlichen Umgriff. Seine Auswirkungen<br />
zu erfassen, zu beurteilen<br />
und Maßnahmen vorzuschlagen ist<br />
eine neue Aufgabe der strategischen<br />
Umweltplanung und -prüfung geworden.<br />
Um diesen Herausforderungen zu begegnen,<br />
wurden seit einigen Jahren<br />
immer neue gesetzliche Regelungen,<br />
Richt- und Leitlinien veröffentlicht.<br />
Auch die Geldgeber in der internationalen<br />
wirtschaftlichen und finanziellen<br />
Zusammenarbeit haben in diesem<br />
Bereich Zeichen gesetzt.<br />
In diesem Zusammenhang wollen wir<br />
das umweltplanerische Instrument<br />
der „Strategischen Umweltprüfung<br />
(SEA)“, hier mit integrierter Prüfung<br />
zu den Auswirkungen des Klimawandels<br />
(Climate Change Assessment)<br />
und das zu beurteilende Programm<br />
„Improved Water and Wastewater<br />
Services Programme“ (IWSP) näher<br />
vorstellen.<br />
0<br />
Satellitenbild des fruchtbaren und überbesiedelten ägyptischen Nildeltas mit einer Übersicht der Zielgebiete des „Improved Water and Wastewater Services Programme“<br />
Hintergrund<br />
Insgesamt betrachtet hat Ägypten in<br />
den letzten Jahren große Fortschritte<br />
in der geregelten Wasserversorgung<br />
für die Bevölkerung sowohl in Bezug<br />
auf Quantität wie auch Qualität erzielt.<br />
Jedoch gilt dies vorwiegend für<br />
die urbanen Zentren, die ländlichen<br />
Räume weisen diesbezüglich noch<br />
erhebliche Entwicklungsdefizite auf.<br />
Die Abwasserentsorgung hat mit<br />
dieser Entwicklung noch nicht in<br />
equivalenter Weise Schritt gehalten,<br />
so beträgt die landesweite Abdeckung<br />
in der Abwasserentsorgung ca.<br />
40%, in den ländlichen Gebieten dagegen<br />
nur ca. 0% der Bevölkerung.<br />
Das Nildelta ist bereits heute eine<br />
der am dichtesten besiedelten und<br />
am intensivsten genutzten Regionen<br />
weltweit. Hier leben ca. 35% der<br />
Bevölkerung Ägyptens, was aktuell<br />
einer Bevölkerungszahl von 34 Mio.<br />
Einwohnern auf einer Fläche von der<br />
Größe Belgiens entspricht (dort leben<br />
ca. Mio. Menschen – Angaben für<br />
20 ).<br />
Mit einem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum<br />
von ca. 2,5%<br />
pro Jahr in den Gouvernoraten im<br />
Nildelta ist bereits ein wesentlicher<br />
Punkt der Problematik in der Zukunft<br />
genannt.<br />
Aktuelle Herausforderungen und<br />
Konfliktfelder liegen in:<br />
• Intensivnutzung nahezu jeden<br />
Quadratmeters im Delta,<br />
• Zunehmende Bebauung und<br />
Flächenversiegelung auf Kosten<br />
wertvoller landwirtschaftlicher<br />
Nutzfläche,<br />
• Unzureichende Abfallentsorgung,<br />
Gefahren für Mensch und Umwelt<br />
durch unkontrollierte Entsorgung<br />
und Deponierung (auch in / an<br />
Gewässern),<br />
• Unzureichende Abwasserreinigung<br />
und -entsorgung,<br />
• Zunehmend problematische<br />
Gewässergüte aller Oberflächengewässer<br />
• Rapide sinkender Grundwasserspiegel,<br />
• Zunehmende Problematik in<br />
der Versorgung mit sauberem<br />
Trinkwasser,<br />
• Versalzung von Boden und<br />
Grundwasser,<br />
• Verunreinigtes Wasser gelangt<br />
in die landwirtschaftliche<br />
Bewässerung,<br />
• Bedrohung durch Auswirkungen<br />
des Klimawandels (Anstieg des<br />
Meeresspiegels).<br />
Was ist das IWSP?<br />
DI ist seit Ende 20 0 mit der Federführung<br />
eines Joint-Ventures und<br />
der Projektleitung für die Technische
Unterstützung der ägyptischen<br />
HCWW (Holding Company for Water<br />
and Wastewater, Kairo) im Rahmen<br />
des „Improved Water and Wastewater<br />
Services Programme“ (IWSP)<br />
beauftragt. Dieses multi-donor-finanzierte<br />
Rahmenprogramm (im Sinne<br />
eines Masterplans) zur nachhaltigen<br />
Verbesserung der Wasserversorgung<br />
und der Abwasserentsorgung ist<br />
räumlich beschränkt auf vier Gouvernorate<br />
im Nildelta (Behira, Damietta,<br />
Gharbia, Sharkia).<br />
Aktuell umfasst die zu versorgende<br />
Bevölkerung ca. Mio. Menschen.<br />
Das Investvolumen von knapp<br />
300 Mio. Euro wird u.a. von der<br />
Europäischen Investment Bank (EIB),<br />
der African Development Bank,<br />
der EU und der KfW (Führung der<br />
Geberorganisationen) bereitgestellt.<br />
Das Consultinghonorar für die technische<br />
Unterstützung der Holding<br />
Company beträgt ca. 4 Mio. Euro für<br />
zwei Jahre. Die Gesamtprojektdauer<br />
ist auf 5 Jahre angelegt (inklusive der<br />
Investments).<br />
Ziele des Programms<br />
Die Hauptziele des Programms sind:<br />
• Verbesserung der hygienischen<br />
Gesamtsituation im Wassersektor<br />
und damit der Erhöhung der<br />
Gesundheit der Bevölkerung in den<br />
Zielregionen,<br />
• Verbesserung der allg. Umweltbedingungen<br />
in den Zielregionen,<br />
• Verbesserung der gesamten Rahmenbedingungen<br />
im Wasser- und<br />
Abwassersektor.<br />
Daraus ergeben sich wesentliche<br />
Kernaufgaben im Consulting von DI:<br />
• Stärkung der organisatorischen<br />
und personellen Kapazitäten in der<br />
Holding Company und den nachgeordneten<br />
Wasserbehörden in den<br />
Gouvernoraten,<br />
• Verbesserung von Qualität und<br />
Serviceleistungen,<br />
• Aufstellen von Leitlinien und<br />
Projektalltag: Workshop in Kairo<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Belüfter auf der Kläranlage Ras el Bar (Damietta); Schlechter Wartungs- und Erhaltungszustand,<br />
Hauptstromverbraucher und damit Hauptverursacher von (indirekten) CO 2 -Emissionen<br />
operationellen Standards,<br />
• Effizienzsteigerung und Erhöhung<br />
der Einnahmen,<br />
• Optimierung der Betriebskosten,<br />
• Koordination, Ausschreibung und<br />
Mitwirkung bei der Vergabe für die<br />
konkreten Projektinvestments.<br />
Die konkreten Maßnahmen sollen<br />
zur nachhaltigen Verbesserung der<br />
Wasserversorgungsinfrastruktur sowohl<br />
bezogen auf die Leitungsnetze<br />
als auch die Anlagen der Wassergewinnung,<br />
-aufbereitung und -verteilung<br />
beitragen.<br />
Im Abwassersektor geht es vorrangig<br />
um die Erhöhung des Anschlussgrades<br />
an die Abwasserentsorgung,<br />
die Ertüchtigung des Leitungsnetzes<br />
und die Qualitätsverbesserung des<br />
gereinigten Abwassers.<br />
Das Programm unterteilt sich in zwei<br />
Phasen mit einem jeweils entsprechenden<br />
Projekt- bzw. Maßnahmenpaket:<br />
Phase 1: Dringende Sofortmaß-<br />
nahmen<br />
Maßnahmen Phase :<br />
• Sofortmaßnahmen für die Reparatur<br />
und Instandsetzung von<br />
Leitungsnetzen und Anlagen der<br />
Wasserversorgung,
• Sofortmaßnahmen zur Wasserverlusterkennung<br />
und -reduktion,<br />
• Instandsetzung von Leitungsnetzen<br />
und Anlagen der Abwasserentsorgung,<br />
• Einleiten / Festlegen von Standards<br />
für Wartung und Unterhaltungsmaßnahmen.<br />
Phase 2: Neue Investments – ausschließlich<br />
im Bereich der Abwasserentsorgung<br />
und -behandlung<br />
Maßnahmen Phase 2:<br />
• Ausbau der Abwassernetze,<br />
• Erweiterung von Kapazitäten in<br />
der Abwasserentsorgung durch<br />
Reparatur und Ergänzung bestehender<br />
Anlagen sowie Neubau von<br />
Kläranlagen.<br />
Was ist eine SUP bzw. engl. SEA?<br />
In der EU gilt seit Juni 200 die<br />
„Richtlinie 200 /42/EG über die<br />
Prüfung der Umweltauswirkungen<br />
bestimmter Pläne und Programme“<br />
(engl. SEA-Directive, dt. SUP-Richtlinie).<br />
SEA steht dabei für „Strategic<br />
Environmental Assessment“ oder SUP<br />
für „Strategische Umweltprüfung“.<br />
Die Richtlinie, die mittlerweile in<br />
allen Mitgliedsstaaten der EU in<br />
nationales Recht umgesetzt wurde,<br />
gilt unmittelbar für alle von der<br />
EU mitfinanzierten Pläne und<br />
2<br />
Programme (Art. 2), die voraussichtlich<br />
erhebliche Umweltauswirkungen<br />
haben. Ziel der Richtlinie ist es, „im<br />
Hinblick auf die Förderung einer<br />
nachhaltigen Entwicklung ein hohes<br />
Umweltschutzniveau sicherzustellen<br />
und dazu beizutragen, dass Umwelterwägungen<br />
bei der Ausarbeitung<br />
und Annahme von Plänen und<br />
Programmen einbezogen werden.“<br />
Die SEA prüft daher in systematischer<br />
Art und Weise mögliche Umweltauswirkungen<br />
von Plänen und Programmen,<br />
um diese Belange in einem<br />
möglichst frühen Zeitpunkt in den<br />
(politischen) Entscheidungsprozeß<br />
mit einzubringen. Auf diese Weise ist<br />
es möglich, etwaige nachteilige Entwicklungen<br />
zu erkennen und Maßnahmen<br />
zur Vermeidung und Verminderung<br />
sowie zur Modifizierung<br />
der Pläne und Programme erwirken<br />
zu können. Die SEA untersucht<br />
und behandelt die Umweltbelange<br />
frühzeitig auf höherer Abstaktionsebene,<br />
die konkrete Beurteilung der<br />
Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />
von Projekte erfolgt auf der nächsten<br />
Ebene, der Planung und Genehmigung<br />
von Einzelprojekten aus den<br />
Plänen und Programmen.<br />
Das umweltplanerische Instrument<br />
hier ist die ESIA / UVP (Environmental<br />
and Social Impact Assessment /<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung).<br />
Richtlinie<br />
Plan<br />
Programm<br />
Projekte<br />
Die SEA in Projekten der EZ / FZ<br />
Auf der Grundlage der EU-SUP-Richtlinie<br />
haben sämtliche Organisationen<br />
der finanziellen und Entwicklungs-<br />
Zusammenarbeit (EZ / FZ) eigene<br />
Leit- oder Richtlinien sowohl für ihr<br />
umwelt- und sozialverträgliches Handeln<br />
als auch für die Durchführung<br />
von Strategischer Umweltprüfung<br />
und Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
verabschiedet. In den jüngsten Updates<br />
dieser Leitlinien ist nun vielfach<br />
die Verpflichtung zur Beurteilung<br />
der Auswirkungen von Plänen,<br />
Programmen und Projekten auf<br />
den Klimawandel hinzugekommen<br />
(engl. Climate Change Impact<br />
Assessment).<br />
Hierbei geht die Intention in zwei<br />
Richtungen: Einmal um die Abschätzung<br />
von Auswirkungen von Programmen<br />
/ Projekten auf den Klimawandel,<br />
zum anderen um mögliche<br />
Anpassungsstrategien der beabsichtigten<br />
Projekte und Maßnahmen an<br />
negative Auswirkungen des Klimawandels.<br />
Die SEA hat in diesem Kontext – wie<br />
auch in unserem Fall – stets auch<br />
die Aufgabe zur Rechtfertigung der<br />
verwendeten Finanzmittel im Sinne<br />
einer nachhaltigen, umwelt-, sozialund<br />
klimaverträglichen Entwicklung<br />
beizutragen.<br />
Strategische<br />
Umweltprüfung<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
Ebenen der Umweltprüfung
Ergebnisse der SEA<br />
Die SEA für das IWSP weist neben<br />
den grundlegenden Aufgaben einer<br />
solchen Umweltprüfung eine Reihe<br />
von Besonderheiten bzw. nicht alltägliche<br />
Zusatzleistungen auf:<br />
• Rahmensetzung / Grundlage für die<br />
Umweltleitlinien der HCWW,<br />
• Integrierte Klimaprüfung mit<br />
zusätzlicher Untersuchung der<br />
Möglichkeiten von sogenannten.<br />
„Climate Smart Investments“ auf<br />
einer Beispielkläranlage,<br />
• Rahmensetzung für nachfolgende<br />
Projekt-EIAs im Sinne einer Kategorisierung<br />
der Einzelprojekte nach<br />
den Richtlinien der ägyptischen<br />
Umweltgesetzgebung.<br />
Ergebnisse der Umweltprüfung<br />
Die Strategische Umweltprüfung<br />
konnte grundsätzlich die beabsichtigten<br />
positiven Umweltauswirkungen<br />
des IWSP bestätigen, sofern alle<br />
Projekte sorgfältig und nachhaltig<br />
geplant, im zeitlichen Rahmen realisiert<br />
und die in der Umweltprüfung<br />
genannten Maßnahmen umgesetzt<br />
werden. Das IWSP steht im Einklang<br />
mit existierenden Umweltgesetzen<br />
und vorhandenen Zielen anderer<br />
Pläne und Programme.<br />
Insbesondere für den Wassersektor<br />
besitzen alle Maßnahmen der<br />
Instandsetzung, Erneuerung und<br />
Erweiterung der Infrastruktur erheblich<br />
positive Auswirkungen auf<br />
die Ver- und Entsorgungssituation.<br />
Durch die verbesserte Versorgung mit<br />
sauberem Trinkwasser und weiteren<br />
Maßnahmen im Abwassersektor<br />
werden auch die gesundheitlichen<br />
Bedingungen für die Bevölkerung<br />
erheblich verbessert.<br />
Dringend erforderlich sind jedoch<br />
weitergehende Maßnahmen in der<br />
Schlammbehandlung, zum einen, um<br />
die Anzahl der pathogenen Keime<br />
deutlich zu reduzieren, bevor der<br />
Klärschlamm auf landwirtschaftliche<br />
Flächen verbracht wird, zum anderen<br />
wird durch weitere Behandlung die<br />
Klimaschädlichkeit vermindert.<br />
Es bestehen nach aktuellem Stand<br />
der geplanten Maßnahmen keine<br />
Konflikte mit den Belangen des<br />
Naturschutzes, der Bewahrung des<br />
kulturellen Erbes sowie mit Einrichtungen<br />
des Tourismus.<br />
Zusätzlich wurden in der Studie die<br />
Risiken benannt und den Zielen<br />
des Programms abträgliche Entwicklungen<br />
thematisiert. Hier sind<br />
insbesondere ungebremstes Bevölkerungswachstum,<br />
steigende Nachfrage<br />
nach den natürlichen Ressourcen<br />
(v.a. Trinkwasser), ungeklärte Abfallproblematik,<br />
existierende Umweltzerstörungen<br />
und weiter steigende<br />
Flächennachfrage für menschliche<br />
Aktivitäten (v.a. Bebauung und Verkehrswege)<br />
zu nennen.<br />
In der Klimaverträglichkeitsprüfung<br />
werden bestehende Szenarien bezüglich<br />
der Auswirkungen des Klimawandels<br />
im Nildelta diskutiert und mögliche<br />
Risiken und Gegenmaßnahmen<br />
in der Planungsregion thematisiert.<br />
Am Beispiel der Kläranlage Ras el Bar<br />
werden verschiedene Maßnahmen<br />
diskutiert, wie mit möglichst geringen<br />
finanziellen Investments eine<br />
möglichst hohe Energieeinsparung<br />
und damit eine Reduktion der Treibhausgasemissionen<br />
erzielt werden<br />
kann. Hier sind neue und energieeffiziente<br />
Pumpen und Belüfter zu<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
nennen, Einsatz von Solarenergie<br />
bzw. Photovoltaik-Anlagen, Energiegewinnung<br />
aus Biogas, Abdeckung<br />
von Belüftungs- und Absetzbecken<br />
und nicht zuletzt die notwendige,<br />
erhebliche Verbesserung der<br />
Schlammtrocknungsbecken der Ras El Bar-Kläranlage Damietta<br />
Wartung, Unterhaltung und<br />
Steuerung der Anlagen.<br />
Ausblick<br />
In der Strategischen Umweltprüfung<br />
und vor allem auch in der Klima-<br />
(verträglichkeits-)prüfung für Pläne,<br />
Programme und Projekte sehen wir<br />
künftig ein wachsendes Betätigungsfeld<br />
im Umweltconsulting für die DI.<br />
Gerade in der internationalen Kooperation,<br />
bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit<br />
und der finanziellen<br />
Zusammenarbeit mit Ländern<br />
ausserhalb der EU gelten bereits<br />
heute ebenfalls EU- oder äquivalente<br />
Weltbank-Richtlinien. Für alle Vorhaben,<br />
die potentiell klimarelevante<br />
Auswirkungen haben, werden diese<br />
zu erfassen und zu bewerten sein.<br />
Im Sinne einer umfassenden und<br />
ganzheitlichen Consulting-Tätigkeit<br />
ist die DI bereits darauf eingestellt<br />
und bereit für kommende Aufgaben<br />
in diesem Sektor.<br />
3
Interview<br />
Michael Schleusener, BDC Berlin<br />
Was ist Ihre Position und wie lange<br />
arbeiten Sie schon bei BDC?<br />
Ich bin seit nunmehr fast neun Jahren<br />
bei der BDC, meinem insgesamt<br />
vierten Anstellungsverhältnis, beschäftigt.<br />
Seit etwa fünf Jahren leite<br />
ich den Geschäftsbereich Berlin/Brandenburg,<br />
derzeit mit etwa 40 fest<br />
angestellten und Freien Mitarbeitern<br />
und seit . Januar 20 0 bin ich darüber<br />
hinaus als Prokurist und Mitglied<br />
der Geschäftsleitung im Team mit<br />
Bernd Gütschow und Rolf Schmidt<br />
auch mit für die strategischen Planungen<br />
des Unternehmens zuständig.<br />
Daneben gehören die Betreuung<br />
unseres neuen Bürostandortes in<br />
Hannover, die Redaktion der regelmäßig<br />
erscheinenden BDC news sowie<br />
die Betreuung der Außendarstellung<br />
der BDC zu meinen Aufgaben.<br />
Was haben Sie studiert? Was ist Ihre<br />
Qualifikation?<br />
Ich war in der glücklichen Situation,<br />
als DDR-Bürger die Spezialschule für<br />
Fremdsprachen in Berlin besuchen<br />
zu dürfen. Für die damalige Zeit<br />
eine eher seltene Gelegenheit und<br />
definitiv eine wichtige Grundlage<br />
für meinen weiteren Lebensweg.<br />
Mein Bauingenieurstudium habe<br />
4<br />
ich an der Technischen Universität<br />
Dresden im Jahr 993 mit dem Titel<br />
Diplom-Ingenieur erfolgreich abgeschlossen.<br />
Studienschwerpunkt waren<br />
die Themen Stadtbauwesen und Verkehr.<br />
Demzufolge habe ich mich in<br />
meinen ersten Berufsjahren intensiv<br />
Aufgaben im Bereich der Verkehrsplanung<br />
gewidmet.<br />
An welchen Projekten arbeiten Sie<br />
gerade?<br />
Zu meinen Aufgaben gehört seit dem<br />
Jahr 20 auch die Anbahnung und<br />
Koordination von Auslandsaufgaben<br />
sowie die Betreuung und Weiterentwicklung<br />
des <strong>Dorsch</strong>-internen Global<br />
Network für die BDC. Aktueller<br />
Schwerpunkt ist die Betreuung eines<br />
gemeinsamen PPP-Projektes mit der<br />
Universität Rostock im Bereich Abfallwirtschaft<br />
in Brasilien. Vertragspartner<br />
für <strong>Dorsch</strong> ist die sequa gGmbH,<br />
ein Durchführungsorgan des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ).<br />
Darüber hinaus steht die Akquisition<br />
weiterer Vorhaben im Zusammenhang<br />
mit dem Aufbau einer <strong>Dorsch</strong>-<br />
Gesellschaft in Brasilien im absoluten<br />
Fokus. Diese Aktivitäten laufen in<br />
enger Abstimmung mit Joachim<br />
Haab von DI und Michael Kadow von<br />
<strong>Dorsch</strong> Business Development. Vor<br />
diesem Hintergrund haben wir uns<br />
Die . 00 m lange 38 m hohe Schrägseilbrücke „Ponte Estaiada Octávio Frias de Oliviera“ über den Rio Pinheiros, São Paulo<br />
Michael Schleusener, Mitglied der BDC-Geschäftsleitung<br />
erst jüngst im März mit Jürgen Röder<br />
und Bernd Gütschow in Offenbach<br />
zu einem persönlichen Austausch zu<br />
Märkten, Strategien und Aufgaben<br />
getroffen.<br />
Wir waren bisher kaum in Südame-<br />
rika aktiv. Welches Potential bietet<br />
der brasilianische Markt für <strong>Dorsch</strong>?<br />
Als <strong>Dorsch</strong> das letzte Mal auf dem<br />
südamerikanischen Kontinent relevant<br />
aktiv war, war ich wahrscheinlich<br />
noch ein Kind. Insofern ist es<br />
wirklich höchste Zeit, hier wieder aktiv<br />
zu werden. Dieser boomende und<br />
spannende Markt bietet zahlreiche<br />
Chancen. Der enorme Investitionsbedarf<br />
allein im Bereich Infrastruktur<br />
kann mit den einheimischen Ingenieuren<br />
nicht abgedeckt werden. Diese<br />
Lücke dürfte in den nächsten Jahren<br />
noch eher zunehmen.<br />
Für ausgewählte Ingenieurleistungen<br />
besteht ein nachweislicher Bedarf<br />
für externes Know-How, der uns gegenüber<br />
in Meetings vor Ort immer<br />
wieder zum Ausdruck gebracht wurde.<br />
Schwerpunkte, die sich nach den<br />
ersten Gesprächen abzeichnen, liegen<br />
in den Bereichen Airports, Häfen,<br />
Gleisbau, Green Cities, Regenerative<br />
Energien, Abfallwirtschaft, Wasser,<br />
Umwelt und Stadtplanung. Der<br />
deutsche Ingenieur ist auf dem brasilianischen<br />
Markt gefragt, und das<br />
zu attraktiven Preisen. Aktuell lassen<br />
sich je nach Region, Qualifikation<br />
und Projekt Stundensätze zwischen<br />
00 und 350 $R erzielen (entspricht
44 €/h bis 52 €/h). Der Kernbereich<br />
liegt zwischen 80 – 0 €/h.<br />
In Brasilien zu arbeiten heißt aber<br />
nicht zuletzt, auch Interesse für das<br />
Land und die Sprache, aber vor allem<br />
für die eigene Mentalität der Menschen<br />
zu zeigen. Die Bedeutung der<br />
interkulturellen Zusammenarbeit<br />
gerade für die brasilianische Seite ist<br />
nicht zu unterschätzen. Hier kann ich<br />
konstatieren, dass die Zusammenarbeit<br />
und der Kontakt zu unseren<br />
brasilianischen Partner wirklich<br />
vorzüglich ist und die Arbeit mir trotz<br />
des sehr speziellen Themas Abfall<br />
sehr viel Freude bereitet.<br />
Warum ist Brasilien so interessiert<br />
an einem nachhaltigen Umwelt-<br />
engagement?<br />
Unser Thema ist ja nur eine Facette<br />
eines enorm breiten Themenspektrums<br />
in einem riesigen Land. Stellvertretend<br />
sei hier nur auf das aktuelle<br />
Wasserkraftprojekt Belo Monte am<br />
Xingu, einem Seitenfluss des Amazonas,<br />
hingewiesen. Die beiden<br />
geplanten Stauseen haben etwa die<br />
Größe des Bodensees in Deutschland<br />
(ca. 500 km²). Über 20.000 Menschen<br />
müssen umgesiedelt werden. Die<br />
Auswirkungen auf Natur und Umwelt,<br />
vor allem auf die Ureinwohner<br />
und den einzigartigen Regenwald,<br />
sind heute kaum absehbar.<br />
In Brasilien gibt es bisher nur eine<br />
unzureichende Abfallpolitik und<br />
es mangelt an systematischen strategischen<br />
Überlegungen in diesem<br />
Bereich. Aber der Wille zur Veränderung<br />
ist überall zu spüren. Die<br />
meisten Regionen besitzen keine den<br />
aktuellen Anforderungen gemäße<br />
Abfallentsorgung. Negative Auswirkungen<br />
auf die Umwelt mit entsprechenden<br />
langfristigen Schäden<br />
sind die logische Folge. Die Abfälle<br />
werden häufig ohne Behandlung in<br />
Deponien abgelagert. Nur ein kleiner<br />
Teil der anfallenden Abfälle wird sortiert<br />
und weiter verwertet. Und noch<br />
schlimmer: Nur mit der Planung und<br />
dem Bau von Anlagen sind die Probleme<br />
längst nicht gelöst. Hier ist vor<br />
allem Aufklärung, Information und<br />
Sensibilisierung bei den Menschen<br />
vor Ort erforderlich. Diese Themen<br />
– Weiterbildung, Qualifizierung und<br />
Know-How-Transfer – sind Schwerpunkte<br />
unseres PPP-Projektes.<br />
Unser Ziel ist die Vermittlung des<br />
notwendigen Know-Hows zur<br />
Anbahnung und Etablierung einer<br />
nachhaltigen, ressourceneffizienten<br />
Abfallwirtschaft. Im Rahmen unseres<br />
Projektes wird das notwendige<br />
Know-how für die Stadt Mogi Mirim<br />
und die benachbarten Regionen,<br />
die Industrie und die zentralen<br />
Abfall- und Umweltbehörden in Form<br />
von Weiterbildungsmaßnahmen in<br />
Brasilien und Deutschland und einer<br />
Sensibilisierung der Entscheidungsträger<br />
vermittelt. Damit sollen die<br />
Akteure in der Partnerregion in die<br />
Lage versetzt werden, mit uns gemeinsam<br />
ein Konzept für eine nachhaltige<br />
Abfallwirtschaft zu erarbeiten<br />
und selbständig umzusetzen.<br />
Was war der Zweck Ihrer letzten<br />
Reise nach Brasilien Anfang März?<br />
Die letzte Reise im März war ein<br />
reiner Arbeitsbesuch mit Dr. Gert<br />
Morschek, einem unserer Partner von<br />
der Universität in Rostock, um eine<br />
Kooperationsvereinbarung zwischen<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
der Uni Rostock und der Technischen<br />
Hochschule FATEC in Brasilien<br />
vorzubereiten sowie begleitende<br />
Gespräche zur zukünftigen Zusammenarbeit<br />
zu führen.<br />
Darüber hinaus waren Abstimmungsgespräche<br />
mit den brasilianischen<br />
Partnern zum Projekt und zum<br />
Zeitplan zu führen. Immer wieder<br />
ändern sich die Randbedingungen<br />
des Projektes, der politische Druck<br />
ist stark – in diesem Jahr sind Kommunalwahlen<br />
– und man möchte<br />
mit Ergebnissen zur Zentralregierung,<br />
um finanzielle Unterstützung<br />
einzuwerben.<br />
Projektvorstellung bei Bruno Covas, Umweltminister des Bundesstaaates São Paulo, im Mai 20<br />
Erste Ergebnisse der Arbeit, die final<br />
in einer Konzeptstudie enden soll,<br />
werden Ende Mai vor Ort vorgestellt.<br />
Wir haben im Rahmen des letzten Besuchs<br />
mit unserem Partner, der Stadt<br />
Mogi Mirim, auch Gespräche geführt,<br />
um nach Lösungen zu suchen, die Zusammenarbeit<br />
nach Ablauf des PPP-<br />
Projektes gemeinsam fortzusetzen.<br />
Neben den Terminen rund um unser<br />
PPP-Projekt haben wir, Joachim Haab<br />
und ich, diverse Gespräche mit potentiellen<br />
Partnern (Baufirmen und Ingenieurbüros)<br />
in Belo Horizonte und<br />
São Paulo geführt. Das Programm wurde<br />
abgerundet durch Gespräche bei<br />
der AHK und beim DAAD in São Paulo.<br />
5
So wie bei allen unseren Reisen im<br />
vergangenen Jahr haben wir auch<br />
diesmal den Besuch genutzt, um<br />
unser soziales Engagement vor Ort<br />
voranzubringen, und um unserem<br />
Partner, dem Kinder- und Jugendorchester<br />
– Lyra Mojimiriana – zwei<br />
weitere hochwertige Geigen der<br />
Instrumentenbaufirma Sandner zu<br />
übergeben. Das erste Instrument<br />
– eine Spende der Firma Sandner –<br />
wurde im Dezember 20 feierlich<br />
übergeben und bereits einen Tag<br />
später bei einem Weihnachtskonzert<br />
(Cantata de Natal) vor über 300<br />
Gästen feierlich eingeweiht.<br />
Wie kam es zu Ihrem Engagement<br />
für die Kinder- und Jugendarbeit<br />
in Brasilien?<br />
Das Initial war eigentlich die Idee, so<br />
wie ich es von einigen Geschäftspartnern<br />
kenne, u.a. auf das Versenden<br />
der jährlichen Weihnachtskarten zu<br />
verzichten und dieses Geld sowie<br />
andere ähnliche Ausgaben einem<br />
guten Zweck zuzuführen. Dies sollte<br />
vorzugsweise in einem Projekt mit<br />
Kindern und möglichst im Rahmen<br />
einer längerfristigen Zusammenarbeit<br />
geschehen. Also das bedeutet,<br />
wir wollten die eingesparten Mittel<br />
nicht einfach an eine Organisation<br />
spenden, sondern in direkter<br />
Hilfe gemeinsam verwalten und<br />
Große soziale Unterschiede in Brasilien ermöglichen uns, schon mit geringen Mitteln viele Kinder glücklich zu machen<br />
ein gemeinsames Projekt entwickeln<br />
und begleiten. Das ist uns jetzt<br />
in Brasilien in einer, so denke ich,<br />
hervorragenden Weise gelungen.<br />
Wie gestaltet sich Ihre konkrete<br />
Hilfe?<br />
Wie bereits erwähnt, unterstützen<br />
wir gemeinsam mit Partnern und<br />
Spenden der Mitarbeiter ein engagiertes<br />
Kinder- und Jugendprojekt im<br />
Bundesstaat São Paulo. Mit der Arbeit<br />
von Lyra Mojimiriana ist es möglich,<br />
nahezu 400 Kinder und Jugendliche<br />
aus der Region weitestgehend<br />
Carlos Lima (Maestro und Orchesterleiter, Bildmitte) freut sich mit Christian Gonçalves (Dolmetscher, links)<br />
und Kurt Stuermer (Freier Mitarbeiter <strong>Dorsch</strong>) über eine der neuen Sandner-Geigen<br />
kostenlos zu betreuen und ihnen<br />
eine musikalische Grundausbildung<br />
zu bieten. Die Kinder stammen aus<br />
zum Teil armen Familien mit Monatseinkommen<br />
von weniger als 230 €.<br />
Sie werden durch das Projekt von der<br />
Straße geholt und haben die Chance,<br />
Kontakte zu Drogen und Kriminalität<br />
zu vermeiden und soziale Bindungen<br />
zu stärken. Dass die Kinder mit<br />
viel Spaß bei der Sache sind, davon<br />
durften wir uns selbst bereits bei<br />
mehreren Veranstaltungen vor Ort<br />
überzeugen. Neben der Kinder- und<br />
Jugendsparte des Orchesters betreut<br />
<strong>Dorsch</strong> eine der örtlichen Schulen<br />
(Prefeito ADIB CHAIB). Die Kinder, die<br />
an der Schule überwiegend mit aus<br />
Müll recycelten Instrumenten spielen,<br />
bekommen bei unseren Besuchen vor<br />
Ort Schreib-, Mal- und Zeichenutensilien<br />
und die Freude ist wirklich riesig.<br />
So hatte ich im März 20 gefüllte<br />
Federtaschen dabei.<br />
Arbeiten Sie dabei mit einer Organisation<br />
oder rein eigeninitiativ?<br />
Ich bin dabei, das Netzwerk ständig<br />
zu erweitern. Erste Partner sind die<br />
erwähnte Firma Sandner aus Nauheim,<br />
die uns die Instrumente kostengünstig<br />
zur Verfügung stellt, sowie<br />
die Universität Rostock. Für ein geplantes<br />
brasilianisch-deutsches Musikfestival<br />
im Dezember wurden bereits<br />
eine private Berliner Musikschule und
eine brasilianische Werbeagentur als<br />
Partner gewonnen. Darüber hinaus<br />
habe ich bereits mit einigen mir bekannten<br />
Ingenieurbüros gesprochen,<br />
bei denen die Chance besteht, dass<br />
sie sich in dem Netzwerk auch engagieren<br />
wollen. Letztendlich haben<br />
auch Mitarbeiter der BDC mit<br />
Spenden zum Erfolg beigetragen.<br />
Ganz besonders freue ich mich, daß<br />
ich auch Jürgen Röder für das Projekt<br />
interessieren konnte und er uns<br />
weitere Unterstützung zugesagt hat.<br />
Können Sie interessierte <strong>Dorsch</strong>-Kolleg/inn/en<br />
dabei unterstützen? Wie?<br />
Selbstverständlich freuen wir uns<br />
über jede Art der Unterstützung.<br />
Ich bin ein wirklicher Netzwerkfan.<br />
Insofern ist uns natürlich mit rein<br />
finanzieller Unterstützung immer gut<br />
geholfen – und hier helfen wirklich<br />
schon Kleinstbeträge –, aber wir<br />
freuen uns auch über jede Idee und<br />
jeden Kontakt, der im Umfeld des<br />
beschriebenen Projektes weitere<br />
Hilfe leisten kann. Letztlich kam so<br />
über Joachim Haab aus Wiesbaden<br />
der Kontakt zur Firma Sandner in<br />
Nauheim zustande, die uns jetzt die<br />
benötigten Instrumente liefert und<br />
uns die erste Geige gespendet hat.<br />
Ich würde mich freuen, wenn das Projekt<br />
in der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> auf breiteres<br />
Interesse stößt und wir mehr<br />
Spendenmittel bekommen könnten,<br />
da ich u.a. im Dezember den Flug<br />
einer jungen Nachwuchsgeigerin<br />
zum erwähnten Festival und weitere<br />
Sachspenden finanzieren möchte.<br />
Was wünschen Sie sich für die<br />
Zukunft?<br />
Mein größter Wunsch ist ein nachhaltiges<br />
Engagement von <strong>Dorsch</strong> in<br />
Brasilien, in einem wirklich einzigartigen<br />
Land mit großartigen Menschen<br />
– sowohl was die zukünftige<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Projektarbeit angeht, als auch unser<br />
soziales Engagement vor Ort. Hier<br />
bieten sich perspektivisch unendlich<br />
viele Möglichkeiten vor Ort, mit<br />
kleinen Maßnahmen viel Freude<br />
zu spenden und den Kindern und<br />
Jugendlichen ihren Alltag ein kleines<br />
bisschen zu verschönern. Ich denke,<br />
dass können die Fotos vermitteln.<br />
Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr<br />
Engagement, Herr Schleusener!<br />
Sollten Sie persönlich Interesse an<br />
unserem sozialen Engagement in<br />
Brasilien haben, kontaktieren Sie<br />
bitte Michael Schleusener direkt.<br />
Angemeldete facebook-Nutzer<br />
können sich hier informieren und<br />
beitreten:<br />
http://www.facebook.com/#!/<br />
groups/dorsch.charity.in.brazil/permalink/314873865223907<br />
Die Kinder der Prefeito ADIB CHAIB-Schule freuen sich auch über kleine Geschenke wie Schreibutensilien oder Federtaschen, die als Sachspenden nach Brasilien mitgebracht wurden<br />
7
Berichte der Gesellschaften<br />
DC India<br />
Planung der Gassektorförderung<br />
in Bangladesh<br />
Die Bangladesh Oil, Gas and Mineral<br />
Corporation (Petrobangla Group)<br />
hat <strong>Dorsch</strong> Consult India mit dem<br />
Consulting für das Projekt “Vorbereitungsplan<br />
für Implementierung und<br />
Finanzierung der Gassektorförderung“<br />
beauftragt.<br />
Der Vertrag wurde am 4. Dezember<br />
20 unterzeichnet. Die Petrobangla<br />
erhält für diesen Zweck Förderung<br />
durch die Internationale Entwicklungshilfe<br />
der Weltbank.<br />
DC India hat die Projektarbeit am<br />
2 . Dezember 20 begonnen und<br />
seitdem schon die erste Leistung<br />
erbracht, nämlich die Abgabe des<br />
Inception Reports.<br />
KPMG Advisory Pvt. Ltd. arbeitet für<br />
DC India als Subunternehmer.<br />
Bangladesh deckt seinen Energiebedarf<br />
hauptsächlich durch Erdgas.<br />
Tatsächlich ist Erdgas zur Zeit die<br />
einzige eigene kommerzielle Energiequelle<br />
Bangladeshs. Sie deckt 75 Prozent<br />
des nationalen Energiebedarfs.<br />
Aber die Lücke zwischen Angebot<br />
und Nachfrage klafft langsam immer<br />
weiter auseinander.<br />
Das Land sieht sich einem Energieressourcen-Engpass<br />
gegenüber, weshalb<br />
die Regierung von Bangladesh<br />
mehrere Initiativen gestartet hat,<br />
um die Lücke zwischen Angebot und<br />
Nachfrage zu überbrücken.<br />
Das Hauptziel dieses Projektvertrags<br />
ist es, zu gewährleisten, dass die<br />
Petrobangla Group die Finanzierung<br />
für die Entwicklung des Gassektors<br />
sichert.<br />
Die Projektleistungen von DC India<br />
beinhalten die Überprüfung von<br />
Investmentplänen, die auf früheren<br />
Gutachten beruhen, Beratung über<br />
die allgemeine Investmentsituation<br />
in Bangladesh, Verbesserungsvor-<br />
8<br />
Übersichtskarte des Bangladesh-Gasleitungssystems (schematisch und nicht maßstabsgerecht)<br />
schläge, Überprüfen von Finanzierungsmodellen,<br />
Businessplänen und<br />
Investmentplänen des Gassektors und<br />
seiner Politik, Hilfe bei der Ermittlung<br />
von Finanzierungsquellen und<br />
-procedere, Ermittlung von kurzfristigen,<br />
mittelfristigen und langfristigen<br />
Projekten im Forschungs-,<br />
Produktions- und Versorgungssektor,<br />
wirtschaftlich-finanzielle Studie für<br />
die für die Zukunft geplanten Projekte,<br />
Ermöglichung einer effizienten<br />
Projektdurchführung, Abhalten eines<br />
Stakeholder-Workshops und Unterstützung<br />
einer Projektvorbereitung<br />
für ein Investmentprojekt von erster<br />
bis zweiter Priorität, das kurzfristig<br />
durchgeführt werden soll.<br />
DC India nimmt Vorschläge für die<br />
Finanzierung des Gassektors in Bangladesh<br />
dankend an. Die Leser und<br />
Leserinnen sind herzlich eingeladen,<br />
sich mit Vorschlägen zu potenziellen<br />
Investoren an DC India zu wenden.
<strong>Dorsch</strong> International Amman<br />
Förderung regenerativer Energien<br />
und der Energieeffizienz –<br />
Unterstützung des Wasser-<br />
versorgers SONEDE, Tunesien<br />
Ziel dieses von März bis Sept. 20 2<br />
geplanten Projekts, das vom BMZ gefördert<br />
und von der GIZ beauftragt<br />
wird, ist die Aus- und Weiterbildung<br />
von tunesischen Fachleuten für<br />
Pumpstationen und Verwaltung.<br />
Der Ansatz des Kooperationsprojekts<br />
ist die Förderung von Energieeffizienz<br />
durch Informationsvergabe,<br />
technische Beratung und Ausbildung<br />
von Personal im öffentlichen Dienst<br />
hinsichtlich Energieeffizienz.<br />
Ziele des Projekts sind die Reduzierung<br />
des Verbrauchs fossiler Energiequellen<br />
wie Öl und Gas, wodurch die<br />
Kosten im Wassersektor gesenkt werden<br />
können; einen Beitrag zu leisten<br />
für Umweltbewusstsein und Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze; zur Verbesserung<br />
der Luft beizutragen durch<br />
Verringerung der Abgase und damit<br />
Eindämmung des Klimawandels.<br />
.Studie: Besuch von Wasser- und<br />
Pumpenanlagen, Ermittlung des<br />
Potenzials jeder Anlage; Entwicklung<br />
einer Standartleistungsanforderung<br />
für Energiebilanzprüfungen<br />
im tunesischen Wassersektor.<br />
2.Aus- und Weiterbildung von tunesischen<br />
Experten für Energiebilanzprüfungen<br />
3.Unterstützung des tunesischen<br />
Fachleuteteams. Coaching für<br />
die Experten, die Energiebilanzprüfungen<br />
durchführen, und für<br />
das Verwaltungspersonal (ANME<br />
& SONEDE); fünf Energiebilanzprüfungen<br />
werden gecoacht.<br />
<strong>Dorsch</strong> International<br />
Grenzüberschreitendes<br />
Wasserressourcenmanagement<br />
im südlichen Afrika<br />
Vier Staaten, ein Flusssystem: Botswana,<br />
Mosambik, Simbabwe und<br />
Südafrika, welche zusammen die<br />
sog. SADC (Southern African Development<br />
Community) bilden, liegen<br />
im Einzugsgebiet des Limpopo, das<br />
eine Fläche größer als Deutschland<br />
umfasst. Um diese Wasserressourcen<br />
gemeinschaftlich zu bewirtschaften,<br />
wurde 98 das „Limpopo Basin<br />
Permanent Technical Committee“<br />
(LBPTC) eingerichtet. Zur Sicherstellung<br />
einer nachhaltigen Ressourcennutzung<br />
erstellt LBPTC zurzeit einen<br />
Integrierten Wasserressourcenmanagement-(IWRM-)Plan.<br />
Als Basis für diesen IWRM-Plan soll<br />
die von der GIZ beauftragte und<br />
finanzierte Limpopo River Basin Monograph-Studie<br />
dienen. Über 8 Monate<br />
hinweg (von Februar 20 2 bis<br />
Juli 20 3) wird hierfür eine umfang-<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
reiche Palette an Daten gesammelt –<br />
von vorhandenen Wasserressourcen<br />
bis zu sozioökonomischen Daten.<br />
Diese werden wiederum in das Limpopo<br />
River Information System – ein<br />
GIS-System – eingepflegt.<br />
Die Federführung für dieses grenzüberschreitende<br />
und politisch interessante<br />
Projekt hat Aurecon (Südafrika)<br />
inne. Dabei wird es durch seine Subunternehmer<br />
Institut for Natural<br />
Resources (INR), Pegasys Strategy and<br />
Development sowie <strong>Dorsch</strong> International<br />
unterstützt.<br />
<strong>Dorsch</strong> trägt die Verantwortung für<br />
zwei der insgesamt zehn Komponenten<br />
der Studie: Zum einen soll die<br />
gegenwärtige Wassernachfrage nach<br />
Wirtschaftszweigen ermittelt werden<br />
sowie die schon heute vorhandene<br />
und für die Zukunft noch geplante<br />
Wasserinfrastruktur dargestellt<br />
werden. Zum anderen werden die<br />
Trainingsmaßnahmen von uns<br />
geplant und mit durchgeführt.<br />
Das sich über vier südafrikanische Staaten erstreckende Einzugsgebiet des Limpopo-Flusses (© Google Earth Pro)<br />
9
20<br />
Kurz notiert<br />
<strong>Dorsch</strong> International:<br />
Berechnung der Wasserbilanz<br />
für den Omdel Dam in Namibia<br />
Anfang März 20 2 startete unser<br />
neues Beratungsprojekt in Namibia.<br />
Der Kunde NAMWATER<br />
beauftragte <strong>Dorsch</strong> International<br />
mit der Programmierung eines<br />
Modells zur Berechnung einer<br />
Wasserbilanz für den Omdel-<br />
Damm.<br />
Dabei sind sowohl Fließ- und<br />
Infiltrationsvorgänge als auch<br />
betriebliche Aspekte und<br />
Verluste zu beachten.<br />
Ziel ist die quantitative Bestimmung<br />
des Oberflächenabflusses,<br />
welcher zur Anreicherung der<br />
grundwasserführenden Schicht<br />
zur Verfügung steht, damit<br />
eine nachhaltige Nutzung der<br />
regionalen Wasserressourcen<br />
gewährleistet ist.<br />
Unser Mitarbeiter Herr Bernd<br />
Klett reiste zum Projektstart<br />
nach Windhoek und besuchte<br />
auch das Projektgebiet in der<br />
Nähe von Henties Bay.<br />
Geotechnische Beratung für<br />
das Taif – Al-Baha-Wasserfern-<br />
leitungssystem, Saudi-Arabien<br />
Zwischen den Städten Taif und Al-<br />
Baha entsteht im Auftrag des Jeddaher<br />
Büros der Saline Water Conversion<br />
Corporation in den Jahren 20<br />
bis 20 3 ein Projekt zur Umsetzung<br />
eines Wasserfernleitungssystems.<br />
Zweck der ca. 200 km langen Pipeline<br />
ist die Versorgung der Stadt Al-Baha<br />
mit durch Meerwasserentsalzung<br />
gewonnenem Trinkwasser. Im Verlauf<br />
der Pipeline werden mehrere Pumpstationen<br />
und Reservoirs errichtet.<br />
Zuflusssteuerung zu den Infiltrationsbecken im Projektgebiet Henties Bay, Namibia<br />
Das Projekt ist ein aktuelles Beispiel<br />
für viele nationale und internationale<br />
Projekte, in denen der Fachbereich<br />
Geotechnik andere Abteilungen,<br />
Fachbereiche oder Büros innerhalb<br />
der <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> unterstützt.<br />
Die Aufgaben für den Fachbereich<br />
Geotechnik umfassen die Unterstützung<br />
bei der Festlegung der Baugrunderkundungsmaßnahmen<br />
für<br />
Trasse, Pumpstationen und Reservoirs<br />
sowie die fachliche Prüfung der<br />
durch ein saudisches Ingenieurbüro<br />
erstellten Baugrundgutachten.<br />
Das Wasserfernleitungssystem Taif – Baha soll den logistikintensiven Transport des Wassers mit Tanklastern auf der Strecke überflüssig machen (© Shotake Takayoshi / panoramio)
Unser vermisster Kollege Martin Lehmann (2.v.r.) im Kreis seiner neuen auch ganz netten Schweizer ERZ-Kolleg/inn/en<br />
Generelle Entwässerungsplanung<br />
(GEP) Stadt Zürich, Schweiz<br />
Die Entsorgung + Recycling Zürich<br />
(ERZ) beaufragte die <strong>Dorsch</strong> International<br />
mit der Nachführung des<br />
Generalentwässerungsplans für die<br />
Stadt Zürich.<br />
Damit soll die ERZ ein Planungsinstrument<br />
erhalten, das wirtschaftliche<br />
Entscheidungen zur Sanierung und<br />
Werterhaltung des Entwässerungsnetzes<br />
der Stadt Zürich ermöglicht.<br />
DI Bereich Wasser und Umwelt<br />
unterstützt die ERZ bei der hydrodynamischen<br />
Kanalnetzberechnung des<br />
Prognose-Zustandes.<br />
Das Projekt beinhaltet die Aktualisierung<br />
des Ist-Zustandes, Aufstellen<br />
und Berechnen des Prognose-Zustandes,<br />
Erstellung von Varianten inkl.<br />
Kostenschätzung sowie Ableitung<br />
von Maßnahmen und deren Prioritäten.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt bei<br />
der Bearbeitung bildet der Hochwasserschutz<br />
der Bäche und Gräben im<br />
Stadtgebiet.<br />
Die Kanalnetzberechnung sowie die<br />
Langzeitsimulationen werden mit<br />
dem Programm BaSYS-HydroCAD<br />
(Eigenentwicklung von DI), eingebunden<br />
in die Datenbankumgebung<br />
BaSYS der Firma Barthauer, durchgeführt.<br />
Das Projekthonorar wurde mit ,37<br />
Mio. € veranschlagt. Der Kollege<br />
Martin Lehmann vom Fachgebiet<br />
Hydroinformatik betreut das Projekt<br />
während der Projektlaufzeit vom<br />
Januar 20 2 bis Dezember 20 persönlich<br />
vor Ort in Zürich und wurde<br />
zu diesem Zweck für die Projektdauer<br />
dorthin abgestellt.<br />
Fischaufstiegsanlage Ascherbach,<br />
Triebwerkskanal Gut Graßlfing<br />
Das ehemalige Triebwerk Gut Graßlfing<br />
liegt am Ascherbach in Olching,<br />
Landkreis Fürstenfeldbruck bei<br />
München. Das Triebwerk wurde 9 3<br />
umgebaut und ist seit dem Rückbau<br />
des Wasserrades im Jahr 9 5 nicht<br />
mehr in Betrieb. Es stellt ein Wanderhindernis<br />
für Fische der am Gewässerboden<br />
lebenden Organismen dar.<br />
Nach Europäischer Wasserrahmenrichtlinie<br />
und Wasserhaushaltsgesetz<br />
ist der ökologische Zustand des<br />
Gewässers zu verbessern und die<br />
Durchgängigkeit wieder herzustellen.<br />
Verantwortlich dafür ist der Wittelsbacher<br />
Ausgleichfonds als Eigentümer<br />
der Anlage.<br />
Das Triebwerk steht unter Denkmalschutz<br />
und darf nicht zurückgebaut<br />
werden.<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds<br />
beabsichtigt deshalb den Bau einer<br />
Fischaufstiegsanlage am Triebwerk.<br />
Die Fischaufstiegsanlage soll funktionstüchtig<br />
sowie möglichst wirtschaftlich<br />
in Bau und Unterhaltung<br />
sein.<br />
Die <strong>Dorsch</strong> International wurde<br />
zusammen mit der Hauptauftragnehmerin<br />
Fröhlich und Sporbeck GmbH<br />
(verantwortlich für die Umweltplanung)<br />
mit einer Konzeptstudie und<br />
der Genehmigungsplanung für die<br />
Anlage beauftragt.<br />
Im Rahmen der Vorplanung (Konzeptstudie)<br />
wurden ab Juni 20 0 die<br />
allgemeinen Anforderungen an die<br />
Fischaufstiegsanlage definiert und<br />
mehrere Varianten untersucht. Die<br />
Konzeptstudie wurde bei einem Vor-<br />
Ort-Termin am 2 . 0.20 0 vor dem<br />
AG und der zuständigen Wasserbehörde<br />
des Landratsamtes Fürstenfeldbruck<br />
vorgestellt.<br />
Die Konzeptstudie ergab als Vorzugslösung<br />
ein Raugerinne im Flutkanal.<br />
Aufgrund des starken Gefälles reicht<br />
ein flächiges Raugerinne nicht aus,<br />
um die erforderliche Fließtiefe einzuhalten,<br />
so dass Beckenstrukturen<br />
durch die Anordnung von Steinriegeln<br />
vorgesehen sind. Für die<br />
Vorzugsvariante wurde entsprechend<br />
der geführten Abstimmungen im<br />
Ein neuer Weg für die Fische im Ascherbach<br />
2
Januar 20 2 eine Genehmigungsplanung<br />
erstellt.<br />
Bei dem spannenden Projekt waren<br />
mehrere Herausforderungen zu<br />
meistern:<br />
• Bauen im Bestand (Bauwerk von<br />
9 3; denkmalgeschützt). Zustand<br />
des Bestandsbauwerks ist jenseits<br />
der Nutzungsdauer<br />
• Budgetobergrenze des Auftraggebers<br />
• Fischaufstieg in einem Gewässer,<br />
das bisher noch nicht im Dringlichkeitsrahmen<br />
des bayerischen<br />
Aktionsprogramms zur EU-WRRL<br />
liegt<br />
• Im Zuge der Umsetzung der EU-<br />
WRRL ein strategisch wichtiges<br />
Projekt, mit dem Ziel, weitere<br />
Projekte zu akquirieren.<br />
Aufbereitung des Kanalnetzes<br />
der Stadt Homburg<br />
Der Fachbereich Hydroinformatik<br />
der <strong>Dorsch</strong> International in München<br />
wurde von der Abteilung Stadtentwässerung<br />
der Stadt Homburg mit<br />
der Aufbereitung des städtischen<br />
Kanalnetzes beauftragt.<br />
22<br />
Das Kanalnetz der Stadt Bad Homburg<br />
Ziel ist es, das Kanalnetz der Stadt<br />
Homburg für hydrodynamische<br />
Kanalnetzberechnungen mit BaSYS-<br />
HydroCAD aufzubereiten und<br />
lauffähig zu machen.<br />
Ausgangspunkt des Projektes ist<br />
eine im Frühjahr 20 durchgeführte<br />
Schulung der von DI entwickelten<br />
Software HydroCAD.<br />
Zu Projektbeginn im März 20 2<br />
organisierte DI einen zweitägigen<br />
Workshop zur Festlegung der Vorgehensweise<br />
sowie der Abstimmung<br />
von Parametern. Das Projekt läuft<br />
bis April und der Honorarumfang<br />
beträgt .250 € (netto).<br />
Verbesserung der Immissionen<br />
und der Verkehrssituation am<br />
Mittleren Ring München<br />
Der Geschäftsbereich Airports und<br />
Infrastruktur der <strong>Dorsch</strong> International<br />
konnte Ende 20 (damals Geschäftsbereich<br />
Verkehr und Infrastruktur<br />
- München) eine Ausschreibung für<br />
eine der zwei Machbarkeitsstudien<br />
zur „Fortschreibung des Handlungsprogramms<br />
Mittlerer Ring“ in<br />
München gewinnen.<br />
Die Machbarkeitsstudie soll der<br />
Verbesserung des Lärmschutzes, der<br />
Aktuelle Straßensituation in der Tegernseer Landstraße am Mittleren Ring München<br />
lufthygienischen und der verkehrlichen<br />
Situation des Straßennetzes<br />
mit bis zu 4 Fahrstreifen je Fahrtrichtung<br />
inkl. Rad & Gehwege für den<br />
2,5 km langen Straßenabschnitt „Tegernseer<br />
Landstraße“ (Los ) dienen.<br />
Der Auftraggeber ist die Landeshauptstadt<br />
München, Referat für<br />
Stadtplanung und Bauordnung.<br />
Ausschlaggebend für die Beauftragung<br />
war das mit der Angebotsabgabe<br />
einzureichende fachliche Bearbeitungskonzept<br />
für die Erstellung der<br />
Studie (siehe Bilder).<br />
In der ersten Stufe sind vier unterschiedliche<br />
Varianten zu erarbeiten.<br />
Abschließend werden zwei Varianten<br />
weiter vertieft.<br />
Der Standort München konnte dabei<br />
auf die Erfahrung der ehemaligen<br />
und noch laufenden Planungsprojekte<br />
an anderen Abschnitten des<br />
Mittleren Rings (Abschnitt Nord<br />
„Petuelringtunnel“ und Abschnitt<br />
Südwest „Luise-Kiesselbach-Platz“)<br />
aufbauen und sich erneut als Planer<br />
komplexer Infrastrukturanlagen am<br />
Markt beweisen.<br />
Auf Grund der fachlich sehr verschiedenen<br />
Inhalte wurde für die Bearbeitung<br />
ein interdisziplinäres Team der<br />
<strong>Dorsch</strong> International und der BDC
Querschnitt einer möglichen zukünftigen Straßensituation gemäß fachlichem Bearbeitungskonzept<br />
(Verkehrsplanung) zusammengestellt<br />
und mit dem TÜV Süd für die<br />
Lufthygiene und Schall ein weiterer<br />
kompetenter Partner gewonnen.<br />
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie<br />
sind unter der Federführung der<br />
<strong>Dorsch</strong> International München,<br />
Geschäftsbereich Airports und<br />
Infrastruktur, die Fachthemen<br />
Verkehrsplanung, Verkehrsanlagen,<br />
Ingenieurbauwerke, Stadtplanung,<br />
Lufthygiene und Schall<br />
zu bearbeiten.<br />
Der ca. 28 km lange Mittlere Ring<br />
bildet das Rückgrat des städtischen<br />
Hauptverkehrsstraßennetzes des Landeshauptstadt<br />
München. Als Hauptverkehrsträger<br />
ist er abschnittsweise<br />
mit bis zu 50.000 KFZ/Tag belastet.<br />
Seit mehreren Jahren werden von der<br />
Öffentlichkeit weitere Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Luft- und<br />
Lärmschutzes gefordert.<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Bahnübergangsbeseitigung<br />
Hallgartener Straße in Oestrich<br />
Die Beseitigung von Bahnübergängen<br />
stellt oftmals für die Planer eine<br />
große Herausforderung dar, da meist<br />
beengte innerstädtische Verhältnisse<br />
vorzufinden sind.<br />
Die Beschreibung trifft auch auf<br />
unser Projekt Bahnübergangsbeseitigung<br />
Hallgartener Straße in Oestrich<br />
Winkel (Rheingau) zu. Das mittlerweile<br />
schon mehrere Jahre laufende<br />
Projekt soll nun baulich umgesetzt<br />
werden und so wurde Ende letzten<br />
Jahres die DI zusätzlich zu den erbrachten<br />
Planungsleistungen für die<br />
Verkehrsanlagen und das Brückenbauwerk,<br />
auch mit der Ausschreibung der<br />
Gesamtbaumaßnahme beauftragt.<br />
Betankungsflächen für die<br />
Stadtwerke Wesseling<br />
Betankungsvorgänge, egal in welchem<br />
Bereich, stellen immer ganz<br />
besondere hohe Anforderungen an<br />
die Technik und das Bedienpersonal.<br />
Für die Stadtwerke Wesseling plant<br />
die DI aktuell zwei Flächen zur Betankung<br />
von Eisen-II-Chlorid-Tanks.<br />
Mögliche zukünftige Straßensituation im Lageplan (Quelle Datengrundlage: Google Earth Pro)<br />
23
24<br />
Kurz notiert<br />
BDC / <strong>Dorsch</strong> International:<br />
Verkehrsmodelle für Freyung<br />
und für Meitingen<br />
In Zusammenarbeit mit der BDC<br />
Verkehrsplanung konnten am<br />
DI-Standort München weitere<br />
Verkehrsplanungsprojekte<br />
akquiriert und erfolgreich<br />
abgeschlossen werden.<br />
Die Stadt Freyung in Niederbayern<br />
nahe der Tschechischen<br />
Grenze hat <strong>Dorsch</strong> mit der<br />
Aktualisierung eines Verkehrsmodells<br />
betraut, das ursprünglich<br />
im Jahr 2003 von <strong>Dorsch</strong><br />
Consult erstellt wurde.<br />
Ebenfalls eine Aktualisierung<br />
eines Verkehrsmodells und<br />
zusätzlich eine verkehrliche<br />
Beratung wurden vom Markt<br />
Meitingen im Landkreis<br />
Augsburg beauftragt.<br />
Beide Projekte werden, wie<br />
die laufenden Projekte für den<br />
Standort München, von der BDC<br />
Verkehrsplanung am Standort<br />
Hamburg bearbeitet.<br />
Aufgrund der sehr hohen Kundenzufriedenheit<br />
bei den momentan<br />
laufenden Bauüberwachungs- und<br />
Planungsaufgaben, wurde DI mit<br />
weiteren Planungsphasen sowie der<br />
Bauüberwachung dieser beiden<br />
Flächen beauftragt.<br />
Lärmschutz und Regenrückhaltung<br />
an der Bundesautobahn A 661<br />
Wohnbebauungen an stark befahrenen<br />
Straßen ist besonders in<br />
Ballungszentren wie dem Rhein-<br />
Main-Gebiet ein ständiges Problem.<br />
Aus diesem Grund wurde die DI<br />
von der LBBW (Landesbank Baden<br />
Württemberg) mit der Planung einer<br />
780 m langen und 2,0 bis 4,0 m<br />
hohen Lärmschutzwand entlang der<br />
BAB A und der dazugehörenden<br />
Entwässerung mit Regenrückhaltebecken<br />
im Bereich von Dreieich beauftragt.<br />
Die große Erfahrung der DI mit<br />
der Planung und Ausführung solcher<br />
Ingenieurbauwerke, verbunden mit<br />
dem erforderlichen Know How im<br />
Abstimmungsprozess mit den zuständigen<br />
Straßenbauämtern, gab hier<br />
den Ausschlag für die Beauftragung.<br />
Hier wird die Lärmschutzwand entlang der BAB A mit einer Länge von 7 m zum Schutz der Anwohner beginnen<br />
Das neue Regenrückhaltebecken an der Bundesautobahn A<br />
Bauanträge für verschiedene<br />
Gebäude am Flughafen Frankfurt<br />
Im Zuge der ständigen Erweiterungen<br />
am Frankfurter Flughafen<br />
wurde der Bereich Hochbau beauftragt,<br />
Bauanträge für verschiedene<br />
Gebäude an unterschiedlichen Standorten<br />
zu erstellen. Die erste Beauftragung<br />
beinhaltet die Beantragung<br />
eines Leercontainerlagers mit zwei<br />
Lagerhallen, ein zweigeschossiger<br />
Aufenthaltscontainer und ein zweigeschossiges<br />
Office. Im 2. Bauantrag<br />
werden Unterkunfts- und Sanitärcontainer<br />
für den neuen Terminal 3<br />
an sieben Standorten des Vorfeldes<br />
errichtet. An weiteren drei Standorten<br />
sollen Trafostationen und
Notstromaggregate für die Versorgung<br />
der Vorfelder geplant und<br />
beantragt werden.<br />
Herausforderungen bei der Planung<br />
stellen vor allem die differenzierten<br />
Anforderungen für die unterschiedlichen<br />
Gebäudetypen hinsichtlich<br />
Nutzung, Brandschutz, Flughafensicherheit,<br />
Statik und Arbeitssicherheit<br />
sowie die notwendigen intensiven<br />
Abstimmungen aller Projektbeteiligten<br />
dar.<br />
Alle Projekte sind geprägt durch<br />
die sehr gute Zusammenarbeit der<br />
verschiedenen Fachgebiete der DI in<br />
Wiesbaden, Frankfurt und München.<br />
GA-Vorfeld für Jettainer am<br />
Flughafen Frankfurt am Main<br />
Die tägliche Herausforderung der<br />
Ingenieurarbeit steigt mit der<br />
Komplexität der Projekte. Um so<br />
erfreulicher ist es, wenn man gemeinsam<br />
mit Kollegen aus anderen<br />
Bereichen gemeinsam an Projekten<br />
arbeitet.<br />
Ein gutes Beispiel hierfür ist der<br />
Auftrag der FRAPORT für das GA-Vorfeld<br />
Jettainer. Jettainer sind speziell<br />
für den Lufttransport konstruierte<br />
Frachtcontainer.<br />
Der Verkehrsbereich wurde im Dezember<br />
vergangenen Jahres mit der<br />
Planung beauftragt und arbeitet seit<br />
dem zusammen mit den Kollegen<br />
von Airports in München und Frankfurt<br />
an dem sehr anspruchsvollen<br />
Projekt am Flughafen Frankfurt.<br />
Charrette Airbase Spangdahlem:<br />
Neubau Elementary School und<br />
Neubau Middle & High School<br />
Wie im <strong>IngSight</strong> Nr. 9 berichtet, wurde<br />
der Geschäftsbereich Wiesbaden<br />
mit den Planungsleistungen für eine<br />
amerikanische Hochschule in Kaiserslautern-Vogelweh<br />
beauftragt.<br />
Dem amerikanischen Planungsbüro<br />
SchenkelShultz liegt nun die Beauftragung<br />
für weitere Schulbauprojekte<br />
auf der Airbase Spangdahlem<br />
vor. <strong>Dorsch</strong> Wiesbaden ist wiederum<br />
von SchenkelShultz mit Subunternehmer-Planungsleistungen<br />
für<br />
die HOAI-Leistungsphasen - 2<br />
beauftragt.<br />
Die Beauftragung beinhaltet v.a.<br />
Beratungsleistungen hinsichtlich<br />
deutscher Normen und Schulbaurichtlinien<br />
und gilt für die Gewerke:<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Die Jettainer-Fläche direkt neben dem Holiday Parking und der Feuerwache 3<br />
Zukünftige Einfahrt Jettainer im Bereich der Einfahrt Holiday Parking<br />
Dolly-Züge werden durch ein CP-Tor von der Vorfeldfläche in den öffentlichen Bereich<br />
der Jettainer-Nutzung zur Reparatur bzw. Austausch durch neue Container gebracht<br />
• Gebäude und raumbildende<br />
Ausbauten<br />
• Freianlagen<br />
• Ingenieurbauwerke<br />
• Verkehrsanlagen<br />
• Technische Ausrüstung<br />
Diese Schulbauprojekte haben ein<br />
Bauvolumen von ca. 95 Mio. €.<br />
Ausschlaggebend für die Beauftragung<br />
durch SchenkelShultz war die<br />
große Erfahrung von <strong>Dorsch</strong><br />
Wiesbaden mit der Planung von<br />
25
Großprojekten der amerikanischen<br />
Streitkräfte in Deutschland und<br />
unser Know-how im Bereich von<br />
Schulbauten.<br />
Folgeaufträge Erschließungsgebiet<br />
Gateway Gardens Frankfurt<br />
Im Rahmen der Entwicklung des<br />
Erschließungsgebietes Gateway<br />
Gardens (Flughafen Frankfurt/Main)<br />
erhielt <strong>Dorsch</strong> drei weitere Folgeaufträge<br />
für vorgezogene Beschilderungs-<br />
und Markierungsarbeiten,<br />
Variantenbetrachtungen für die<br />
Verkehrsführung der LSG zu dem<br />
Vorfeld sowie einer Umplanung der<br />
Entwurfs-/Ausführungsplanung der<br />
Ausfahrt B 43 / BAB A 5 nach den<br />
aktuellen Richtlinien.<br />
Platz in Quartier Alpha mit Blick auf Rotex (© G&P, OFB)<br />
Für das Gebäude Rotex wurde der<br />
Hochbau begonnen und so soll nun<br />
die Umfahrungsstraße Alpha mit den<br />
Medien Abwasser, Trinkwasser, Fernwärme,<br />
Strom und Telekomunikation<br />
für dieses Gebäude bis zum Sommer<br />
baulich realisiert werden.<br />
Der kompetenten Ingenieurleistung<br />
des Fachgebietes Verkehr und der<br />
dadurch resultierenden hohen Zufriedenheit<br />
des Auftraggebers Grundstücksgesellschaft<br />
Gateway Gardens,<br />
verdanken wir die Beauftragung der<br />
Erstellung eines Bauantrages für die<br />
Busendhaltestelle Gateway Gardens.<br />
2<br />
Die als erste Anlage der Nordrampe des Rhein-Main-Donau-Kanals 9 in Betrieb gegangene Sparschleuse Bamberg<br />
Schleuse Bamberg – Instand-<br />
setzung der Dachkonstuktion<br />
der Maschinenhalle<br />
Die Sparschleuse Bamberg wurde<br />
9 4 – 9 bei MDK km 7,4 7 als<br />
erste Schleuse der Nordrampe des<br />
Main-Donau-Kanals errichtet.<br />
Entlang der Schleusenkammer<br />
unmittelbar an der westlichen<br />
Kammerwand schließt sich auf<br />
einer Länge von 0 m eine Maschinenhalle,<br />
zur Unterbringung der<br />
Sparbeckenverschlüsse und den<br />
zugehörigen Revisionsverschlüssen<br />
an.<br />
An der Unterseite der Maschinenhallendecke<br />
wurden Schäden, wie z.B.<br />
Betonabplatzungen und freiliegende<br />
korrodierte Bewehrung festgestellt,<br />
welche die Tragfähigkeit und die<br />
Dauerhaftigkeit bei fortschreitender<br />
Schadensentwicklung stark beeinträchtigen.<br />
Um eine weitere Schadensentwicklung<br />
zu verhindern und die Tragsicherheit<br />
und die Gebrauchstauglichkeit der<br />
Decke der Maschinenhalle bis zum<br />
Ende der planmäßigen Nutzung der<br />
Schleusenanlage zu gewährleisten,<br />
ist eine Instandsetzung dringend<br />
erforderlich.<br />
Die instandzusetzende Dachkonstruktion der Schleusenanlage
Besuch der Maschinenhalle zur Inspektion der Schäden<br />
Die Maschinenhalle beinhaltet<br />
elektrotechnische sowie anlagentechnische<br />
Ausrüstung, die während der<br />
Instandsetzung zu schützen ist, um<br />
den Betrieb der Schleusenanlage aufrecht<br />
zu erhalten. Die Instandsetzung<br />
umfasst die gesamte Deckenunterseite<br />
des Maschinenhallendaches mit<br />
einer Fläche von rund 2.000 m².<br />
Die Baukosten des anspruchsvollen<br />
Projektes im Auftrag des Wasser- und<br />
Schifffahrtsamt Nürnberg betragen<br />
etwa 800.000 €.<br />
Die Vorplanung erfolgte im Zeitraum<br />
der KW 35 bis zur KW 52 20 , die<br />
Ausführungsplanung in den KW bis<br />
KW 20 2 ist soeben abgeschlossen,<br />
die Vorbereitung der Ausschreibung<br />
ist für die KW 2 bis KW 20 (im<br />
Mai) 20 2 geplant.<br />
Unsere Fachleute sind bei diesem anspruchsvollen<br />
Projekt mit mehreren<br />
Herausforderungen konfrontiert:<br />
• Bauen im Bestand, unter laufendem<br />
Betrieb der Schleuse<br />
• Instandsetzung, Entwicklung eines<br />
Konzeptes bis zur Ausschreibung<br />
• Begrenzter zeitlicher Rahmen<br />
aufgrund der fortschreitenden<br />
Schädigung (Beeinträchtigung<br />
der Tragfähigkeit der Dachkonstruktion)<br />
DDC Dresden / DC India<br />
National Fire Service College,<br />
Nagpur, Indien<br />
Besuch beim Direktor des National<br />
Fire Service College (NFSC) in Nagpur<br />
DDC Dresden beteiligte sich gemeinsam<br />
mit Strategic Fire Solutions<br />
Dresden (Sub-Consultant) am Global<br />
Tender „Field Training Modules for<br />
Rescue & Fire Fighting and Emergency<br />
Services and preparation of<br />
training courses on each modules and<br />
designing of course contents for 3<br />
proposed courses“ des Government<br />
of India, Ministry of Home Affairs.<br />
Der bisherige Feuerwehr-Ausbildungscampus<br />
in Nagpur ist an seine<br />
Grenzen der Auslastung gestoßen<br />
und verfügt vornehmlich über veraltete<br />
Technik und Equipment. Das<br />
Government of India, Ministry of<br />
Home Affairs, hat deshalb beschlossen,<br />
in Nagpur einen ersten neuen<br />
Campus zu errichten. In der Folge<br />
sollen weitere 0 dieser Ausbildungszentren<br />
in Indien errichtet werden.<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
April 20 2<br />
Das Projekt umfasst die Planung und<br />
Realisierung diverser Trainingsmodule<br />
für Rettungs- und Feuerwehrpersonal<br />
mit 3 Trainingsparcours mit<br />
verschiedenen Notfall-Szenarien.<br />
DDC wird das Projekt federführend<br />
in Zusammenarbeit mit Strategic Fire<br />
Solutions Dresden sowie DC India bearbeiten.<br />
Strategic Fire Solutions wird<br />
den operativen Teil für die Trainingsmodule<br />
und die Trainings selbst entwickeln<br />
und durchführen sowie das<br />
Equipment - über Kidde Fire Trainers<br />
GmbH - bereitstellen und installieren.<br />
Die Planungsleistungen werden von<br />
Mai 20 2 bis August 20 3 erbracht.<br />
Das Projekt hat nur für bauliche<br />
Anlagen ein Kostenvolumen von ca.<br />
20 Mio. €. Im Rahmen der Pre-bid-<br />
Meetings besuchten am 7. Februar<br />
20 2 die Vertreter des Bieterkonsortiums<br />
Matthias Stange (DDC Dresden),<br />
Peggy Hinkel (Strategic Fire Solutions<br />
Dresden), Jörg Winkler (Kidde Fire<br />
Trainers) den Direktor des National<br />
Fire Service College, Mr. Shamim in<br />
Nagpur, Indien.<br />
Baustellenbesuch beim Campus 2 des National Fire Service College in Nagpur, Indien<br />
27
Zu Beginn des Besuches wurde dem<br />
auftraggeberseitigen Gremium,<br />
bestehend aus Direktor Shamim, dem<br />
Projektmanager Nakul Kumar Tarun<br />
sowie zwei weiteren Vertretern<br />
des Ministry of Home Affairs, eine<br />
projektbezogene Präsentation der<br />
<strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong> sowie Strategic Fire<br />
Solutions und Kidde Fire Trainers gezeigt.<br />
Der Fokus lag hierbei auf dem<br />
Setup und der Methodology für die<br />
Umsetzung des Projektes sowie der<br />
Erfahrung und Expertise der beteiligten<br />
Projektpartner, jeweils auf deren<br />
Arbeitsgebiet.<br />
Das auftraggeberseitige Gremium<br />
um Direktor Shamim würdigte den<br />
internationalen Background der<br />
beteiligten Projektpartner und deren<br />
Expertise, ausgewiesen durch die<br />
aufgezeigte Organisationsstruktur,<br />
Methodology und bereits durchgeführte<br />
Projekte im internationalen<br />
Maßstab.<br />
Im Anschluss an die Präsentation<br />
unternahmen alle Beteiligten eine<br />
Ortsbesichtigung der Baustelle. Die<br />
Baustelle liegt in der Peripherie zum<br />
Zentrum von Nagpur. Die Gebäude<br />
des Campus, wie das Auditorium und<br />
die Lehrgebäude, werden derzeit errichtet.<br />
Das angrenzende Grundstück<br />
für die Trainingsmodule war noch<br />
unbearbeitet. DDC Dresden wird<br />
hierbei, in enger Zusammenarbeit<br />
28<br />
Bürogebäude des National Fire Service College, vermutlich das am wenigsten feuergefährdete Holzgebäude Indiens<br />
mit Strategic Fire Solutions Dresden,<br />
die Planung der baulichen Anlagen<br />
einschließlich Tragwerksplanung und<br />
Technische Ausrüstung analog der<br />
Leistungsphasen bis 5 leisten.<br />
Die Ausschreibung der Bauleistungen<br />
sowie die Bauüberwachung analog<br />
der Leistungsphasen bis 8 wird von<br />
DC India geleistet. Die Infrastrukturplanung<br />
(Ver- und Entsorgung,<br />
Löschwasserbehandlung, etc.) wird<br />
ebenfalls von DDC Dresden geleistet.<br />
Neben den Non-structural Modules<br />
bestehend aus verschiedenen virtuellen<br />
Simulationen wie z.B. Hochhaus,<br />
Flughafen, Stadtgebiet, Disaster<br />
Management, Terrorismusbekämpfung<br />
oder Naturkatastrophen werden<br />
sogenannte Structural Modules wie<br />
multifunktionale Wohn- und Gewerbegebäude,<br />
multifunktionale Industriegebäude,<br />
öffentliche Gebäude,<br />
Flugzeug, Zug und Hydro-carbon /<br />
Hazmat Facilities als Brandhäuser<br />
bzw. Trainingseinrichtung geplant<br />
und errichtet.<br />
Ein Kontroll-Tower bzw. Kontrollraum<br />
wird ebenfalls vorgesehen.<br />
Ebenso wird die Infrastruktur für<br />
die Trainingsmodule geplant und<br />
errichtet. Hier richtet sich der Fokus<br />
vornehmlich auf die Löschmittelbehandlung,<br />
-lagerung und -wiederverwendung<br />
einschließlich erforderlicher<br />
Auffangbecken, Rohrleitungen, Pumpen,<br />
etc. Sämtliche Einrichtungen<br />
werden auf einem Gelände von 5 -<br />
20.000 m 2 , in unmittelbarer Nähe<br />
zum Feuerwehr-Ausbildungscampus,<br />
errichtet. Die Planung soll im Mai<br />
20 2 beginnen und in fünf Monaten<br />
abgeschlossen sein. Der Bau der Anlagen<br />
soll im Oktober 20 2 beginnen<br />
und innerhalb von sieben Monaten<br />
abgeschlossen sein. Innerhalb weiterer<br />
drei Monate soll die Training<br />
Operation and Accreditation für die<br />
Anlage durchgeführt werden.<br />
Eines der drei Trainingsgelände-Grundstücke<br />
Angehende junge Feuerwehreleute auf der Baustelle
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Impressum<br />
<strong>IngSight</strong> | 0<br />
<strong>IngSight</strong> Magazin<br />
© 20 2 <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong><br />
April 20 2<br />
Herausgeber: Olaf Hoffmann<br />
Red./Layout: Gerhard Habinger<br />
Kontakt: newsletter@dorsch.de<br />
Wir danken den Autoren dieser<br />
Ausgabe (in der Reihenfolge<br />
ihrer Beiträge):<br />
Jürgen Röder,<br />
Olaf Hoffmann,<br />
Philipp Ditzel,<br />
Thomas de Beyer,<br />
Dr. Laure Nicolet-Misslbeck,<br />
Bernd Müssig,<br />
Michael Schleusener,<br />
Nirmal Humbad,<br />
Mareike Petry,<br />
Bernd Klett,<br />
Heinrich Sauer,<br />
Dr. Raju Rohde,<br />
Martin Strack,<br />
Christoph Wedlich,<br />
Joachim Haab,<br />
Stefan Hauser,<br />
Judith Schwab,<br />
Reinhold Weis,<br />
Martina Schulze,<br />
Matthias Stange.<br />
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Verantwortung gegenüber der<br />
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inging visions to life. <strong>Dorsch</strong> <strong>Gruppe</strong>.