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Großherzogtum Luxemburg - Portail du Grand-Duché de Luxembourg

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allerdings auf <strong>de</strong>n militärischen Bereich. Der <strong>Luxemburg</strong>er<br />

Staat protestierte gegen <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Einmarsch, hielt jedoch an seiner strikten Neu tra lität<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Krieg führ en<strong>de</strong>n Staaten fest.<br />

Großher zogin Marie-Adélaï<strong>de</strong> und die Regie rung<br />

blieben im Amt, was nach <strong>de</strong>m Ersten Welt krieg<br />

politische Folgen nach sich zog.<br />

10<br />

die zwischenkriegszeit<br />

Nach <strong>de</strong>m Abzug <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Truppen im Jahr<br />

1918 warfen Vertreter <strong>de</strong>r Linken Marie-Adélaï<strong>de</strong><br />

vor, <strong>de</strong>r Besatzungsmacht entgegengekommen<br />

zu sein, und for<strong>de</strong>rten die Absetzung <strong>de</strong>r Dynastie.<br />

Im Januar 1919 dankte die Großherzogin zugunsten<br />

ihrer Schwester Charlotte ab.<br />

Im September 1919 beschloss die <strong>Luxemburg</strong>er<br />

Regierung, ein Doppelreferen<strong>du</strong>m abzuhalten,<br />

bei <strong>de</strong>m es sowohl um die Staatsform (Monarchie<br />

o<strong>de</strong>r Republik) als auch um die wirtschaftliche<br />

Aus richtung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Austritt aus <strong>de</strong>m<br />

Zollverein ging. Die Bevölkerung, die erstmals mit<br />

allgemeinem Wahlrecht abstimmte, sprach sich mit<br />

großer Mehrheit für die Monarchie und eine Wirtschaftsunion<br />

mit Frankreich aus. Nach <strong>de</strong>m Frankreich<br />

© SIP<br />

hierzu jedoch nicht mehr bereit war, grün<strong>de</strong>te<br />

die <strong>Luxemburg</strong>er Regierung 1921 eine Wirtschaftsunion<br />

mit Belgien, die Belgisch-luxem burgische<br />

Wirtschaftsunion (BLWU). Luxem burg führte <strong>de</strong>n<br />

belgischen Franc als BLWU-Währ ung ein, behielt<br />

aber gleichzeitig <strong>de</strong>n begrenzt emittierten <strong>Luxemburg</strong>er<br />

Franc bei.<br />

Nach <strong>de</strong>r Rezession <strong>de</strong>r unmittelbaren Nachkriegszeit<br />

kam es zu einer Zeit <strong>de</strong>s wirtschaftlichen Aufschwungs.<br />

Allerdings war ab 1929 auch <strong>Luxemburg</strong><br />

von <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise betroffen.<br />

Auf internationaler Ebene festigte <strong>Luxemburg</strong> seine<br />

Position in <strong>de</strong>n 1930er Jahren <strong>du</strong>rch eine aktive<br />

Beteiligung an <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Völkerbunds in Genf<br />

bei gleichzeitiger Beibehaltung seiner Neutralität.<br />

<strong>de</strong>r zweite Weltkrieg<br />

Am 10. Mai 1940 marschierten die <strong>de</strong>utschen Truppen<br />

erneut in <strong>Luxemburg</strong> ein. Großherzogin Charlotte<br />

und die <strong>Luxemburg</strong>er Regierung gingen ins Exil und<br />

engagierten sich auf Seiten <strong>de</strong>r Alliierten.<br />

Die <strong>de</strong>utsche Besetzung be<strong>de</strong>utete das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

luxemburgischen Unabhängigkeit. Die Einführung<br />

einer <strong>de</strong>utschen Zivilverwaltung zeigte <strong>de</strong>n Willen<br />

<strong>de</strong>r Nazis, die luxemburgischen Staatsstrukturen zu<br />

zerschlagen und die Bevölkerung zu germa ni sieren.<br />

Mit großem Propagandaaufwand wur<strong>de</strong> versucht,<br />

die <strong>Luxemburg</strong>er für das Reich zu gewinnen.<br />

Ab 1942 wur<strong>de</strong>n die jungen Luxem burger in die<br />

Wehr macht zwangsrekrutiert. Bei <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r<br />

Be völkerung zeigte sich ein starker nationaler Zusammenhalt.<br />

Wie in an<strong>de</strong>ren besetzten Gebieten<br />

entstan<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>r stands bewegungen. Die Besatzungsmacht<br />

reagierte darauf mit Terror und Deportation.<br />

2 % <strong>de</strong>r gesamten <strong>Luxemburg</strong>er Bevölkerung<br />

verloren während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs ihr Leben.<br />

Nach <strong>de</strong>r Befreiung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s <strong>du</strong>rch die alliierten<br />

Truppen im Jahr 1944 kam es im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Marshall-Plans zu umfangreichen Anstrengungen zur<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung und Schaffung von Infra struk turen.<br />

© Christof Weber/SIP<br />

die Öffnung zur Welt<br />

Der Zweite Weltkrieg führte zu einer Neuorien tierung<br />

<strong>de</strong>r luxemburgischen Außenpolitik. Auf grund<br />

seines Engagements an <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Alliierten<br />

gab das Land seinen Neutralitätsstatus auf und<br />

beteiligte sich am Aufbau aller auf multi la teraler<br />

Zusammenarbeit beruhen<strong>de</strong>n Orga ni sa tionen<br />

<strong>de</strong>r Nachkriegszeit. Das Großher zog tum ist Grün<strong>du</strong>ngsmitglied<br />

<strong>de</strong>r Vereinten Nationen (UNO),<br />

<strong>de</strong>s Benelux, <strong>de</strong>r Organisation für euro päi sche<br />

wirt schaft liche Zusammenarbeit (OEEC), <strong>de</strong>s<br />

Brüsseler Pakts, <strong>de</strong>s Europarats und <strong>de</strong>s<br />

Nord atlantik-Pakts (NATO).<br />

<strong>Luxemburg</strong> beteiligte sich ebenfalls aktiv am europäischen<br />

Aufbauwerk. So wur<strong>de</strong> das Land 1951<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Europäischen Gemeinschaft für Kohle<br />

und Stahl (EGKS) und 1957 <strong>de</strong>r Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />

(EWG). Die Grün<strong>du</strong>ng <strong>de</strong>r EGKS<br />

läutete eine neue Wach stums perio<strong>de</strong> ein und <strong>de</strong>r<br />

Beitritt zur EWG war Ausgangspunkt für eine Zeit<br />

wirtschaftlicher Expansion. Als erster Arbeitssitz<br />

<strong>de</strong>r EGKS wur<strong>de</strong> die Stadt <strong>Luxemburg</strong> im Laufe <strong>de</strong>r<br />

Jahre – neben Straßburg und Brüssel – ebenfalls<br />

Sitz wichtiger Gemeinschaftsinstitutionen.

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