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Verkehrstauglichkeit von Patienten mit Herzerkrankung ...

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<strong>Verkehrstauglichkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Herzerkrankung</strong>, Bluthochdruck und<br />

kardialer Medikation<br />

§ Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie: Fahreignung bei kardiovaskulären Erkrankungen<br />

Der Kardiologe 2010: 4:441 – 473. http://leitlinien.dgk.org/images/pdf/leitlinien_volltext/2010-09_fahr.pdf<br />

§ Lewrenz H, Jagow FJ, Eggersmann A et al (2000) Bundesanstalt für Straßenwesen: Begutachtungsleitlinien zur<br />

Kraftfahrereignung. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit, Heft M 115,<br />

Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Postfach 101110, 27511 Bremerhaven<br />

§ Bundesministerium der Justiz (2009) Verordnung über die Zulassung <strong>von</strong> Personen zum Straßenverkehr<br />

(Fahrerlaubnisverordnung – FeV, 1.09.2009). http://bundesrecht.juris.de/fev/BJNR221410998.html<br />

Dr. med. Andreas Grom<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

Kardiologie<br />

Rathausgasse 38 - 79098 Freiburg<br />

Telefon 0761 272726 - Telefax 0761 272730<br />

info@dr-grom.de www.dr-grom.de


Unfälle <strong>mit</strong> krankheitsbedingten<br />

Ursachen plötzlicher<br />

Fahrunfähigkeit<br />

Plötzliche krankheitsbedingte Fahrunfähigkeit: 0,15 – 3,4 % aller Unfälle.<br />

25 % der kardial bedingten Unfälle sind Erstmanifestationen <strong>von</strong> zuvor nicht<br />

bekannten <strong>Herzerkrankung</strong>en.


Plötzliche krankheitsbedingte<br />

Fahrunfähigkeit<br />

• Plötzlicher Kontroll- oder Bewusstseinverlust, der so<br />

schnell eintritt, dass es dem Fahrer nicht mehr<br />

möglich ist, an den Fahrbahnrand zu fahren und<br />

dort anzuhalten.<br />

• Beispiele:<br />

– Plötzlicher Herztod<br />

– akuter Herzinfarkt<br />

– Herzrhythmusstörungen<br />

– Aortenklappenstenose


Normale Funktion des Herzens<br />

Sinusknoten<br />

rechter Tawara-Schenkel<br />

Purkinje-Fasern<br />

EKG im Normalen Sinusrhythmus<br />

Atrioventrikulärknoten<br />

His-Bündel<br />

linker Tawara-Schenkel<br />

(posteriorer Faszikel)<br />

linker Tawara-Schenkel<br />

(anteriorer Faszikel)<br />

Purkinje-Fasern


Mechanismus des plötzlichen<br />

Herztodes<br />

• Herzrhythmusstörungen<br />

– Schnelle Rhythmusstörungen – Tachykardien<br />

• 80 % - 90% des plötzlichen Herztodes<br />

– Langsame Rhythmusstörungen - Bradykardien<br />

• Selten:<br />

• 10 – 20 % des plötzlichen Herztodes<br />

– Pumpversagen<br />

– Ruptur, Klappenabriss


Schnelle Herzrhythmusstörungen<br />

• Kammerflimmern, Kammerflattern<br />

– Z. B. bei fortgeschrittener Herzschwäche oder bei akuten<br />

Herzinfarkten oder akuter schwerer Lungenembolie<br />

• Die elektrische Erregung des Herzens ist so schnell,<br />

dass keine mechanische Kontraktion erfolgt.<br />

Plötzlicher Herzstillstand.


Langsame<br />

Herzrhythmusstörungen<br />

• Sinusknotenstillstand, AV-Blockierung:<br />

– Die Herzaktion ist so langsam dass es zur<br />

Mangeldurchblutung des Gerhirns und so<strong>mit</strong> zum<br />

Bewußtseinsverlust kommt.<br />

EKG-Beispiel: Sinusarrest für ca. 5 Sekunden, Ohnmachtsanfall möglich


Welche Krankheiten führen zu<br />

lebensbedrohlichen Herzrythmusstörungen?<br />

• Koronare Herzkrankheit (80%)<br />

– Akuter Herzinfarkt<br />

– Herzschwäche nach Herzinfarkt <strong>mit</strong> gestörter<br />

Pumpfunktion des Herzens<br />

• Herzschwäche anderer Ursache (15%)<br />

HÄUFIG<br />

– Herzmuskelentzündung<br />

– Herzmuskelschwäche bedingt durch Alkohol<br />

– Herzmuskelschwäche anderer Ursache


Welche Krankheiten führen zu<br />

lebensbedrohlichen Herzrythmusstörungen?<br />

• Erbliche Krankheiten (< 5%)<br />

– Angeborene Veränderungen der elektrischen<br />

Eigenschaften des Herzens (long-QT-Syndrom,<br />

Brugada-Syndrom)<br />

SELTEN<br />

– HOCM (Hypertroph-obstruktive<br />

Kardiomyopathie: extreme erbliche Verdickung<br />

der Herzwände)<br />

SELTEN<br />

– Koronaranomalien


Welche Krankheiten führen zu<br />

lebensbedrohlichen Herzrythmusstörungen?<br />

• Medikamente, Drogen, Vergiftungen (< 5%)<br />

– Digitalisüberdosierung<br />

– Manche Antibiotika, Antihistaminika<br />

– Antiarrhythmika<br />

SELTEN<br />

– Antidepressiva<br />

– Kokain, Amphetamine, Ecstasy<br />

– Chemotherapeutika


Akuter Herzinfarkt<br />

Mögliche Folgen:<br />

- Plötzliches Pumpversagen <strong>mit</strong><br />

Blutdruckabfall bei sehr großem<br />

Infarktareal<br />

- Plötzliche Herzrhythmusstörung<br />

<strong>mit</strong> sofortigem Herzstillstand.<br />

In diesen Fällen kann ein KFZ nicht sicher zum Stillstand gebracht<br />

werden -> Unfallgefahr.<br />

Aber: Diese akuten sehr plötzlichen Folgen treten nur bei 10 – 30% der<br />

akuten Herzinfarkte auf.<br />

Bei den anderen Infarkten kann normalerweise trotz starker Schmerzen,<br />

Übelkeit, Schwindel und anderen Symptomen noch gebremst werden<br />

und ein KFZ zum Stillstand gebracht werden.


Aufklärungs- und<br />

Informationspflicht<br />

• Hinweispflicht des Arztes gegenüber dem<br />

<strong>Patienten</strong> bei Einschränkung <strong>von</strong><br />

Fahreignung und Fahrsicherheit.<br />

• Hinweispflicht des <strong>Patienten</strong>, falls<br />

Symptome vorliegen, die Zweifel an der<br />

Fahrtüchtigkeit aufkommen lassen.<br />

• Grenzen der Schweigepflicht, falls der<br />

Patient trotz nicht gegebener<br />

Fahreignung und Fahrsicherheit am


Grundlagen<br />

§ Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie: Fahreignung bei kardiovaskulären<br />

Erkrankungen<br />

Der Kardiologe 2010: 4:441 – 473. http://leitlinien.dgk.org/images/pdf/leitlinien_volltext/2010-09_fahr.pd<br />

Ø Hilfreich bei Erkrankungen, die in unten angegebenen Regelwerken nicht genannt sind. Z. T. wenige<br />

Restriktiv als unten angegebene Werke<br />

§ Lewrenz H, Jagow FJ, Eggersmann A et al (2000) Bundesanstalt für Straßenwesen: Begutachtungsleitlinien<br />

zur Kraftfahrereignung. Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Mensch und Sicherheit, Heft M 115,<br />

Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Postfach 101110, 27511 Bremerhaven<br />

Ø Juristisch nicht bindend. Charakter einer Interpretationshilfe. Zeitlicher Rahmen der<br />

Fahrunfähigkeiten. Konkreter und präziser als<br />

§ Bundesministerium der Justiz (2009) Verordnung über die Zulassung <strong>von</strong> Personen zum Straßenverkehr<br />

(Fahrerlaubnisverordnung – FeV, 1.09.2009). http://bundesrecht.juris.de/fev/BJNR221410998.html<br />

Ø Juristisch bindend! Im Einzelfall begründete Abweichungen möglich.


Fahrerlaubnisklassen<br />

• Privatfahrer: Kraftwagen bis 3,5 t <strong>mit</strong> max. 8 Sitzplätzen<br />

– Für statistische Berechnungen wird <strong>von</strong> einer Fahrdauer <strong>von</strong> einer<br />

Stunde pro Tag ausgegangen.<br />

• Berufsfahrer: Kraftwagen über 3,5 t, <strong>mit</strong> mehr als 8<br />

Sitzplätzen oder zur Personenbeförderung (z. B. Taxi,<br />

Krankenfahrzeug)<br />

– Für statistische Berechnungen wird <strong>von</strong> einer Fahrdauer <strong>von</strong> 6<br />

Stunden pro Tag ausgegangen.<br />

– Unterscheidung in Untergruppen aufgrund der Massen der<br />

Fahrzeuge


Unterschiedliche Schwere <strong>von</strong> Verkehrsunfällen je nach Art der beteiligten Fahrzeuge


Schädigungswahrscheinlichkeit durch einen plötzlichen<br />

kardiovaskulär bedingten Kontrollverlust am Steuer<br />

Risk of Harm Formula:<br />

Schädigungswahrscheinlichkeit = TD x V x SCI x Ac<br />

TD: time spent behind the wheel (z. B. 0,25 für Berufsfahrer, der im<br />

Jahresdurchschnitt 6 Stunden täglich fährt)<br />

V: Art des Fahrzeugs. (LKW = 1, PKW = 0,27, da LKW–Unfälle <strong>mit</strong> 3,6 fach<br />

höherem Tötungsrisiko einhergehen)<br />

SCI: sudden cardiac incapacitation. Plötzlicher kardial bedingter<br />

Kontrollverlust<br />

Ac: Accident risk. Risiko, dass Tod oder schwerwiegende Verletzungen


Rechenbeispiel 1<br />

50 jähriger LKW-Fahrer, Herzinfarkt vor 3 Monaten ohne<br />

Komplikationen, ohne Herzschwäche, ohne<br />

Herzrhythmusstörungen, ohne Ischämie.<br />

• SCI (Risiko einen plötzlichen Kontrollverlust) = 1% pro Jahr<br />

durch plötzlichen Herztod, Synkope oder Schlaganfall<br />

• Ac = 2%, da die genannten Ereignisse zumeist <strong>mit</strong> Voranzeichen<br />

einhergehen und das Fahrzeug noch angehalten werden kann<br />

und außerdem nicht jeder Unfall zu einem Personenschaden<br />

führt.<br />

• V = 1, da LKW


Welches Risiko ist akzeptabel?<br />

• Patient aus Rechenbeispiel 1 (LKW-Fahrer 3 Monate nach<br />

Myokardinfarkt ohne Komplikationen etc.) darf laut<br />

Begutachtungsleitlinie wieder fahren, d. h. ein Risiko <strong>von</strong><br />

1:20000 wird akzeptiert. Entsprechend dürfen die <strong>Patienten</strong> aus<br />

den folgenden Beispielen <strong>mit</strong> höherem Risiko für einen<br />

plötzlichen kardial bedingten Kontrollverlust auch fahren.<br />

• Vergleich: PKW-Fahrer im Alter <strong>von</strong> 18 – 20 Jahren<br />

– Risiko einen Unfall <strong>mit</strong> Personenschaden zu verursachen:<br />

1:10 pro Jahr.


Rechenbeispiel 2<br />

Taxifahrer <strong>mit</strong> höherer Wahrscheinlichkeit für SCI<br />

• SCI = 3,6 % pro Jahr<br />

• Ac = 2%, da die genannten Ereignisse zumeist <strong>mit</strong> Prodromi<br />

einhergehen und das Fahrzeug noch angehalten werden kann<br />

und außerdem nicht jeder Unfall zu einem Personenschaden<br />

führt.<br />

• V = 0,28, da PKW<br />

• TD = 0,25, da Berufs-Fahrer im Jahresdurchschnitt 25% des<br />

Tages fährt


Rechenbeispiel 3<br />

Privatfahrer <strong>mit</strong> hoher Wahrscheinlichkeit für SCI<br />

• SCI = 22,3 % pro Jahr<br />

• Ac = 2%, da die genannten Ereignisse zumeist <strong>mit</strong> Prodromi<br />

einhergehen und das Fahrzeug noch angehalten werden<br />

kann und außerdem nicht jeder Unfall zu einem<br />

Personenschaden führt.<br />

• V = 0,28, da PKW<br />

• TD = 0,04 da Privat-Fahrer im Jahresdurchschnitt 1 h des<br />

Tages fährt


Weitere Einflüsse<br />

• Zeitabhängigkeit der Diagnose<br />

– z. B. Risiko für Reinfarkt nach Erstinfarkt 9% innerhalb eines<br />

Monats und 2 % in den folgenden 5 Monaten.<br />

• Uneinheitliche Definition des plötzlichen Herztodes in<br />

Studien:<br />

– Definition 1: Tod innerhalb einer Stunde nach ersten Symptomen.<br />

Patient könnte ggf. Fahrzeug anhalten.<br />

– Definition 2: Sofortiger Tod z. B. bei Kammerflimmern. Sofortiger<br />

plötzlicher Kontrollverlust beim Fahren.<br />

Ø Abschätzung: 25% plötzlicher Kontrollverlust ohne Prodromi.


Fahrerlaubnisverordnung 2009<br />

Juristisch bindend


Begutachtungsleitlinie 1999<br />

Juristisch nicht bindend


Supraventrikuläre Arrhythmien<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kardiologie)


Bradykarde Herzrhythmusstörungen<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)


Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)


<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> ICD<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kardiologie)


Synkopen, die nicht kausal durch Schrittmacher,<br />

ICD, Ablation oder Medikation behandelt<br />

werden können<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)


<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Myokardinfarkt, KHK, pAVK, Aortenerkrankung<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)


Plötzlicher Herztod nach Myokardinfarkt bei EF


<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)<br />

• Therapie hat starken Einfluss auf Prognose und da<strong>mit</strong> auch auf<br />

plötzlichen Herztod bei Herzinsuffizienz.<br />

• Bis zu 50% der Todesfälle bei Pat. <strong>mit</strong> Herzinsuffizienz sind plötzliche<br />

Herztode.<br />

• Gesamtletalität lässt sich <strong>mit</strong> „Seattle Heart Failure Score System“<br />

abschätzen.<br />

• <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> „nicht-ischämischer“ Herzinsuffizienz haben bei


www.SeattleHeartFailureModel.or<br />

g


<strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Herzschäche<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für<br />

Kardiologie)<br />

NYHA I: keine Beschwerden, NYHA II: Luftnot bei größeren Anstrengungen<br />

NYHA III: Luftnot bei kleinen Anstrengungen, NYHA IV: Luftnot in Ruhe.


Seltene <strong>Herzerkrankung</strong>en und Zustände<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)<br />

• Nach Rekonvaleszenz nach Herztransplantation:<br />

– Stabile <strong>Patienten</strong>: Privatfahrer: ja, Taxi ja, LKW fraglich<br />

• Hypertrophe Kardiomyopathie:<br />

– je nach Risikofaktoren<br />

• nsVT im LZ-EKG<br />

• RR-Abfall unter Belastung<br />

• FA für SCD Privatfahrer meist ja,<br />

• rez. Synkopen Berufsfahrer je nach<br />

• schwere LV-Hypertrophie, LVOT-Gradient Risikofaktoren


Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie<br />

und angeborene Ionenkanaldefekte<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)<br />

• Asymptomatische <strong>Patienten</strong> <strong>mit</strong> Zufallsdiagnose<br />

oder im Rahmen <strong>von</strong> Familienuntersuchungen:<br />

– Privatfahrer ja.<br />

– Berufsfahrer: nein, jedoch keine wissenschaftlichen<br />

Zahlen vorhanden<br />

• Bei Symptomatik: siehe Rhythmusstörungen


Herzklappenerkrankungen<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)<br />

• Synkopen oder plötzliche Todesfälle in der Regel nur bei<br />

Aortenstenose, nicht bei Aorteninsuffizienz oder<br />

Mitralvitien<br />

• Privatfahrer: in der Regel ja, außer bei NYHA IV oder nach<br />

Bewusstseinsstörungen<br />

• Berufsfahrer: Asymptomatisch ja, sonst nach Grad der<br />

Symptomatik bzw. der Herzinsuffizienz<br />

• Post-OP:<br />

• Privatfahrer ja, nach Rekonvaleszenz


Bluthochdruck<br />

(Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie)<br />

• Risk of Harm nicht berechenbar, wegen fehlender Studien.<br />

• Hypertensive Entgleisung <strong>mit</strong> neurolog. Symptomatik: akut<br />

fahrungeeignet.<br />

• Privatfahrer bei dauerhaftem RR syst > 200 mmHg oder<br />

diast > 130 mmHg: ungeeignet.<br />

• Berufsfahrer bei dauerhaftem RR syst > 180 mmHg oder<br />

diast > 110 mmHg: ungeeignet.<br />

– Kontrolle <strong>mit</strong>tels LZ-Blutdruckmessung


Fahreignung direkt nach Eingriffen<br />

• Risk of Harm Formula nicht anwendbar<br />

• Z. B. nach Bypass-OP oder Klappen-OP<br />

– Zeit der Rekonvaleszenz <strong>mit</strong> allgemeiner körperlicher Schwäche<br />

oder prolongierten kognitiven Einschränkungen<br />

– Keine allgemeingültige Empfehlung, individuelle Einschätzung<br />

• Nach kleinen kardiovaskulären Eingriffen, z. B. elektive<br />

Stentimplantation, Schrittmacherwechsel<br />

– „Sicherheitsintervall“ <strong>von</strong> bis zu einer Woche empfohlen


Kardiale Medikamente<br />

• Keine Studien zu Verkehrsunfällen unter kardialer<br />

Medikation<br />

• Viele kardiale Medikamente <strong>mit</strong> Warnhinweisen bzgl.<br />

Verkehrstüchtigkeit<br />

• Fahrtüchtigkeit durch kardiale Medikation (z. B.<br />

Bluthochdruck, Herzinsuffizienz)<br />

• Besondere Vorsicht bei Neueinstellung, Dosissteigerung<br />

und kurz wirksamen Medikamenten


Richtiges Verhalten<br />

• Ärztlichen Rat einholen, ob ein KFZ gefahren werden darf.<br />

• Bei Beschwerden während des Führens eines KFZ anhalten,<br />

ggf. Hilfe rufen.<br />

• Bei neuen Medikamenten zuerst nicht Auto fahren.<br />

• Herzmedikamente regelmäßig einnehmen.<br />

• Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.

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