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W Wie Whisky - auf sandig-fg.de!

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<strong>Wie</strong> erfahre ich, welche Destillerien einen Besuch lohnen<br />

Zum einen kann man es machen wie vor mehr als Einhun<strong>de</strong>rt Jahren <strong>de</strong>r unsterbliche<br />

Alfred Barnard und alle Destillerien besuchen. Barnard schrieb dazu einen Reisebericht,<br />

<strong>de</strong>r auch heute noch gerne gelesen wird und vor kurzem als Re-Print herauskam. Nach<br />

einer solchen Reise, kann ich die Frage anschließend aus eigener Erfahrung<br />

beantworten. Wohl <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r sich das leisten kann (o<strong>de</strong>r auch nur die Erstausgabe von<br />

Barnards „The Distilleries of the United Kingdom“, 1887 erschienen und ihr Preis sollte<br />

inzwischen irgendwo zwischen 750 und 1500 Euro liegen).<br />

All <strong>de</strong>n sterblichen <strong>Whisky</strong>liebhabern dieser Er<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nen<br />

nur ein begrenztes Zeit- und Geldkontingent zur Verfügung<br />

steht, bleibt nur übrig zu fragen o<strong>de</strong>r nachzulesen.<br />

Ersteres im Bekanntenkreis, aber wer hat schon viele<br />

erfahre Schottland-<strong>Whisky</strong>-Reisen<strong>de</strong> darunter o<strong>de</strong>r im<br />

Internet, so im Reiseforum bei WHISKY.DE<br />

Letzteres ist zumin<strong>de</strong>st für Menschen, die ein wenig<br />

Englisch beherrschen leicht möglich mit <strong>de</strong>m Buch Visiting<br />

Distilleries von Duncan und Wendy Graham. Glasgow<br />

2004 (2)<br />

Abbildung 63: Literatur: Visiting Distilleries ISBN: 1903238641<br />

Grundsätzlich sind in <strong>de</strong>r Hauptsaison immer eine ganze Menge von angelernten<br />

Stu<strong>de</strong>nten und Stu<strong>de</strong>ntinnen im Einsatz, die zwar ihren Text mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

gut beherrschen, aber das ist auch alles. Der einzige Vorteil ist, dass sie<br />

manchmal <strong>de</strong>utsch sprechen und so vielleicht verständlicher sind. Wer aber<br />

jemals eine Distillery-Tour bei Iain Hen<strong>de</strong>rson in Laphroaig gemacht hat, <strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n die Tränen in die Augen steigen, wenn er daran <strong>de</strong>nkt, dass dieser Mann<br />

inzwischen seine Karriere als Distillery Manager been<strong>de</strong>t hat. Als erster Mann <strong>de</strong>r<br />

Distillery war er immer und zu je<strong>de</strong>r Tageszeit ansprechbar und hat auch viele<br />

Führungen persönlich geleitet. Einmal sogar am Heiligen Abend… einfach weil<br />

man angerufen hatte und schüchtern gefragt hatte, ob zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr vielleicht eine Führung möglich sei. Und diese Führungen dauerten<br />

nicht nur lange und waren ausführlich, son<strong>de</strong>rn man bekam natürlich alle<br />

Antworten die man haben wollte und sogar manche, zu <strong>de</strong>nen man gar keine<br />

Frage gestellt hatte, so z.B. Iain radikale Meinung über das ungesun<strong>de</strong><br />

Halbwissen von manchen Deutschen, die sich selbst als <strong>Whisky</strong>-Experten<br />

bezeichnen.<br />

Man muss nicht unbedingt Führungen mit einem Distillery Manager machen, auch<br />

so machen manche Führungen, wenn sie außerhalb <strong>de</strong>r Hochsaison stattfin<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r vielleicht von Distillery-Mitarbeitern im Ruhestand durchgeführt wer<strong>de</strong>n, viel<br />

Spaß. Viele Destillerien haben Eigenheiten, die einen Besuch lohnen, sei es nun<br />

Glenkinchie mit ihrem Distillery Mo<strong>de</strong>ll, das sehr schön <strong>de</strong>n Produktionsprozess<br />

veranschaulicht o<strong>de</strong>r sei es Glenfiddich, <strong>de</strong>ren geballte Destillierpower einfach<br />

eindrucksvoll ist.<br />

Letztlich spielen die Menschen einer Distillery die Hauptrolle bei <strong>de</strong>r Frage, ob<br />

man sich dort wohl fühlt, und auch die haben mal gute und mal schlechte Tage.<br />

Nur noch ein letzter Tipp: Man sollte sich nicht zu viel zumuten, mehr als 5<br />

Destillerien sollte man sich <strong>auf</strong> einer Reise nicht antun. Das gilt um so eher, wenn<br />

<strong>de</strong>r Partner o<strong>de</strong>r die Partnerin keine leuchten<strong>de</strong>n Augen bekommt, nur weil diese<br />

Washback an<strong>de</strong>rs als die vorhergehen<strong>de</strong> aus Oregon-Pinie besteht o<strong>de</strong>r sie o<strong>de</strong>r<br />

er keine Schweißausbrüche bekommt, weil sie erfahren, dass in dieser Distillery<br />

das Destillat mit 71% statt mit 65% wie bei <strong>de</strong>r zuletzt besuchten in Fässer gefüllt<br />

wird.<br />

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