Der Paddler
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Sport und<br />
Information<br />
aus Baden<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong><br />
Nr. 2/2009
2 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Inhalt<br />
Editorial 4<br />
Wenn es was zu feiern gibt<br />
DJK Achern feierte 50jähriges Bestehen 7<br />
BKV-Events<br />
Gelungener Aktionstag in Philippsburg 9<br />
Kanuwandern<br />
BKV-Verbandsfahrt auf Hochrhein und Reuss 10<br />
BKV-Freundschaftsfahrt der Kanuverbände in Illingen 12<br />
<strong>Paddler</strong> unterwegs<br />
Mit Sack und Pack 1777 km auf dem Vierwaldstätter See 14<br />
Kanupolo<br />
Europameisterschaft in Essen 16<br />
Wildwasser<br />
BKV-Wildwasserwoche an der südfranzösischen Durance 17<br />
Kanu-Slalom<br />
Gold & Silber für Baden-Württembergische Sportler bei den<br />
Süddeutschen Meisterschaften 22<br />
Kanu-Slalom-Rennen auf dem Schachtelbach 23<br />
Sportler aus Baden und Württemberg gemeinsam in Sault Brenaz 24<br />
Riesenerfolg für Waldkircher Kanu-Slalom-Athleten bei der DM 26<br />
Baden-Württemberg siegt bei „4 Motoren für Europa“<br />
Freestyle<br />
28<br />
Freestyle-Team Baden bei den Deutschen Meisterschaften 30<br />
Sandrina Hornhard wird Vize-Weltmeisterin<br />
Rennsport<br />
31<br />
Sabine Volz mit zwei Siegen im U23-Länderkampf in Bochum 34<br />
Deutsche Meisterschaft in Brandenburg 34<br />
Silber & Bronze bei der U23-Europameisterschaft 36<br />
„Rheinschwestern“ gelingt Achtungserfolg 37<br />
Carolin Leonhardt wird Weltmeisterin und zweifache Vizeweltmeisterin 38<br />
Nuck & Holtz - Ein (WM-)Traum ging in Erfüllung 39<br />
Rheinbrüder bei Marathon-WM erfolgreich 40<br />
Zum Saisonabschluss: Länderkampf in Bourg Saint Maurice 41<br />
Drachenboot<br />
Drachenboot-Regatta in Ladenburg 43<br />
Vier deutsche Meistertitel noch vor dem 1. Vereinsgeburtstag<br />
Vermischtes<br />
44<br />
Seminar für Vereinsvorsitzende am 17. 10. 2009 in Sasbach 45<br />
Übungsleiter Aus- und Fortbildung am Vorderrhein 49<br />
Ökoseminar des Kanu-Sportkreises Mannheim 51<br />
Verbände und Vereine im Internet / Impressum 52<br />
Nr. 2/2009 3
Editorial<br />
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,<br />
liebe Freunde des Kanusports,<br />
und schon wieder ist eine Paddelsaison zu Ende gegangen, die uns bei überwiegend sommerlichem<br />
Wetter –zumindest aus meiner Perspektive -- sicherlich viele schöne und abwechslungsreiche<br />
Erlebnisse beschert hat. Und die Unentwegten sind auch schon wieder<br />
in diesem schönen Herbst und beginnenden Winter auf dem Wasser, um im Wanderfahrerwettbewerb<br />
an vorderster Stelle zu stehen; sicherlich aber auch, um die Natur in ihrer<br />
ruhigeren Zeit zu genießen. Bei zurückgehenden Temperaturen sollten sie dies jedoch<br />
nicht ohne angepasste Ausrüstung und vor allem nicht ohne Schwimmweste tun.<br />
Die vielseitigen Aktivitäten des Badischen Kanu-Verbandes und seiner Mitgliedsvereine<br />
sind zeitnah in unserer Homepage (www.kanu-baden.de) veröffentlicht worden. Unser<br />
PADDLER hinkt da leider verständlicherweise etwas hinterher.<br />
45 Vereine haben den Zug der Zeit erkannt und sind dem Internet aufgesprungen. Lesenswerte<br />
Artikel finden sich auf den meisten Seiten dieser in der Regel auch aktiven Kanuvereine.<br />
<strong>Der</strong> Rest schlummert vor sich hin – aus Faulheit, aus Desinteresse, aus Unwissenheit?<br />
Mit Sicherheit aber zum Nachteil ihrer Mitglieder, weil damit nicht zuletzt auch die<br />
künftige Bestandserhaltung erheblich gefährdet ist.<br />
In diesem Zusammenhang äußere ich nochmals die Bitte, mir – sofern noch nicht geschehen<br />
– die E-Mail-Adressen der Vereinsvorstände mitzuteilen, damit künftig wichtige Informationen<br />
sowie Einladungen etc. schneller, weniger arbeitsaufwändig und auch kostengünstiger<br />
versandt werden können.<br />
Neben den verschiedenen Freizeitsportveranstaltungen, über die teilweise berichtet wurde,<br />
haben sich im Leistungssport in den unterschiedlichen Disziplinen badische Sportler<br />
hervorragend platziert. Das junge Pflänzchen Kanu-Slalom glänzte mit einem Deutschen<br />
Jugendvizemeister und einem Deutschen Juniorenvizemeister, das Freestyleteam Baden<br />
hat sich bei einer Reihe von Veranstaltungen beachtlich geschlagen, besonders zu erwähnen<br />
ist hier Sandrina Hornhard, die bei der WM in Thun Vizeweltweisterin wurde. Im Kanurennsport<br />
haben wir Welt-und Europameister zu ehren. Hervorheben möchte ich an<br />
dieser Stelle nur den Weltmeistertitel von Carolin Leonhardt (WSV Sandhofen) im K4 der<br />
Damen auf der 200-Meter-Strecke sowie den Weltmeistertitel von Stefan Holtz (Rheinbrüder<br />
Karlsruhe) im C2 mit seinem Partner Robert Nuck.<br />
Und natürlich gab es auch wieder einige Feste zu feiern. Am 13. Juni hat Hugo Lewinski<br />
den BKV beim 50-jährigen Jubiläum der DJK Achern vertreten und ich selber habe an der<br />
75-Jahr-Feier des KC Singen am 20. Juni teilgenommen. Die Veranstaltungen waren gut<br />
4 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
gelungen, die Veranstalter mit unseren Präsenten zufrieden – zumindest habe ich nichts<br />
Gegenteiliges vernommen.<br />
Im Jahr 2010 feiern der Ski-Club Baden-Baden sowie der Kanu-Club Radolfzell ihr 75-jähriges<br />
Bestehen.<br />
An der am 17. 10. in Sasbach abgehaltenen traditionellen Vorständekonferenz haben sich<br />
30 Vereine mit insgesamt 51 Teilnehmern von Ulrich Clausing (DKV) über den Europäischen<br />
Paddel Pass (EPP) informieren können. Ich gehe davon aus, dass den meisten Zuhörern<br />
die Vorteile für den Erwerb des EPP nahe gebracht werden konnten. Über die Abwicklungsmodalitäten<br />
in unserem Verband werden wir in Kürze die badischen Vereine<br />
gesondert unterrichten.<br />
Ferner wurde in Sasbach u. a. über folgende Themen informiert:<br />
---Die DKV-Erlebniswoche findet in der Zeit vom 1. bis 9. Mai 2010 statt: Während dieser<br />
Zeit soll mit vielen unterschiedlichen Aktivitäten für Kanusport im Verein geworben<br />
werden. Dabei richtet sich der Aufruf nicht nur an freizeitsportlich orientierte sondern<br />
auch an leistungssportlich ausgerichtete Vereine. Koordinator im BKV ist Gerhard Maier<br />
(Gerhard_Maier@gmx.de), dem Ihr bitte Eure Planungen –wenn nicht schon geschehen<br />
und damit möglicherweise auch bereits für die Veröffentlichung im DKV-Sport-und Bildungsprogramm<br />
vorgesehen – mitteilen wollt. Die Vereinsvorstände, deren E-Mail-Adressen<br />
mir vorliegen, habe ich bereits am 26. 10. unterrichtet. Weitere Einzelheiten sind über<br />
www.kanu.de/erlebniswochekanu zu erfahren.<br />
Nachdem auch regelmäßig im DKV-Newsletter über dieses Projekt berichtet wird, habe<br />
ich mir erlaubt, die o.a. Adressen an den DKV zur Aufnahme in den Verteiler der Newsletter<br />
zu senden.<br />
---Über die Genehmigungspflicht für Gruppenwanderfahrten auf dem Rhein gab es im<br />
laufenden Jahr erhebliche Irritationen. Fakt ist, dass eine generelle Genehmigungspflicht<br />
nicht besteht. Die vereinbarte künftige Lösung sieht vor, dass der DKV nach Fertigstellung<br />
des Sportprogramms die zuständigen Wasserschiffahrtsämter im Bereich der Wasserschiffahrtsdirektion<br />
Süd-West über Veranstaltungen der Landekanuverbände informiert.<br />
Nach Prüfung wird dann dort entschieden, ob eine Genehmigung erforderlich ist.<br />
---Im Bereich der mittleren Murg (eine der schönsten und schwierigsten Wildwasserstrecken<br />
Deutschlands) plant EnBW den Bau eines Stausees. Hier werden wir sicherlich nicht<br />
tatenlos zusehen und hoffen, mit ganzem Nachdruck der Kanuszene dieses Vorhaben verhindern<br />
zu können.<br />
---<strong>Der</strong> neue Sportausweis des DOSB soll künftig den DKV-Ausweis ersetzen. Er hat unbegrenzte<br />
Gültigkeit, sofern er mit der jährlichen Beitragsmarke des DKV versehen ist. Mit<br />
Nr. 2/2009 5
dieser Einrichtung kann sicherlich auf Dauer die sonst aufwändige Vereinsarbeit erleichtert<br />
werden. Informationen hierzu sind erhältlich unter www.sportausweis.de/info.<br />
---„Rhin vivant“, ein Zusammenschluss diverser Vereine, Verbände, Kommunen und anderer<br />
öffentlicher Einrichtungen, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Oberrheingebiet touristisch<br />
zu erschließen. Dabei sind auch Kanuten aus dem Elsass und Baden beteiligt. Wir<br />
wollen versuchen, auf diesem Weg den seit Jahren geplanten Kanuwanderweg zwischen<br />
Basel und Rastatt endlich zu realisieren (bei einem am 22. 10. zwischen Kultusministerium,<br />
Sportbund Freiburg, „Rhin vivant“ und BKV stattgefundenen Gespräch wurde vereinbart,<br />
zur Forcierung unserer Bemühungen nunmehr auch die Oberrheinkonferenz mit<br />
einzubinden. Dies ist eine Einrichtung, die die Metropolregion Oberrhein gestalten soll).<br />
---Auf Anregung eines BKV-Vereines soll geprüft werden, ob Interesse an der Durchführung<br />
Süddeutscher Meisterschaften im Drachenboot besteht. Die Drachenbootbeauftragten<br />
in den Vereinen sind dazu aufgerufen, sich mit dem Drachenbootbeauftragten des<br />
BKV ins Benehmen zu setzen und die weitere Vorgehensweise abzustimmen.<br />
---Die Satzung des BKV wird zurzeit überarbeitet. Die neue Satzung soll dem nächsten<br />
Verbandstag zur Beschlussfassung vorgelegt werden.<br />
Anfang Oktober startete die 3. Welle des Sportentwicklungsberichts. Diese Untersuchung<br />
hat zum Ziel, die politische Lobbyarbeit für den Vereinssport sowie eine zeitgemäße<br />
Sportvereinsentwicklung zu unterstützen. Daher ist die Teilnahme möglichst vieler Vereine<br />
sehr wichtig. Umfassende Informationen zu diesem Thema können unter www.dosb.<br />
de/de/sportentwicklung/sportentwicklungsberichte nachgelesen werden.<br />
Und nun zum Vormerken noch einige Termine:<br />
Am 13. März 2010 findet in Rastatt der Verbandstag des Badischen Kanu-Verbandes statt.<br />
Wegen der geplanten Satzungsänderung und dadurch einiger notwendig werdender Neuwahlen<br />
wird um reges Erscheinen gebeten. Für den 23. Oktober 2010 ist die nächste<br />
Vorständekonferenz in Sasbach vorgesehen. Themenwünsche werden gerne entgegengenommen.<br />
Ich wünsche Euch eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches<br />
Jahr 2010.<br />
Hans-Joachim Popken<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Wenn es was zu feiern gibt<br />
DJK Achern feierte 50jähriges Bestehen<br />
„Immer eine Handbreite Wasser unterm Kiel“. Dies ist das Motto der DJK Achern, welches<br />
am 13. und 14. 06. 2009 rund um das Bootshaus der DJK Achern am Achernsee galt. <strong>Der</strong><br />
Verein feierte sein 50jähriges Bestehen und blickte auf eine bewegte und erfolgreiche<br />
Vereinsgeschichte zurück.<br />
Seit 1959 liegen die Kanadier, Slalomboote<br />
und Kajaks der DJK gut im Wasser und begeistern<br />
viele junge und alte Wassersportler.<br />
<strong>Der</strong> Verein darf mit vielen Jugendlichen und<br />
guten Perspektiven etwa in den Trendsportarten<br />
Wildwasser und Freestyle in die Zukunft<br />
blicken. Viele Redner unterstrichen<br />
dies beim Festakt in ihren Gruß- und Dankesworten<br />
an die DJK, welche als kirchlicher<br />
Verein die Brücke zwischen Sport und Kirche<br />
schlägt. Neue Wege ging die DJK in der<br />
Leitung des Vereins, denn seit 2004 ist ein 5-köpfiges Team an der Spitze des Vereins.<br />
Sandra Panther, Christian Bruder, Daniel Hauser, Arno Haderer und Willi Frey steuern im<br />
Jubiläumsjahr den Verein in die nächsten 50 Jahre. Trotz des schnellen gesellschaftlichen<br />
Wandels verfolgt der Verein weiter das Ziel der Gründerväter, ein „Bindeglied zwischen<br />
Jung und Alt“ zu sein, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern, gesellschaftliche Akzente<br />
zu setzen und christliche Werte zu leben – „Sport und Kirche als perfektes Duo“.<br />
Christian Bruder bedankte sich hierfür bei allen, die sich in der Vergangenheit und Gegenwart<br />
diesen Zielen verbunden fühlten und Verantwortung übernahmen.<br />
Die DJK Achern gab es bereits in den 20er Jahren. Die Widergründung fand am 5. Oktober<br />
1959 statt. <strong>Der</strong> Bau von Kajaks und Segelbooten, den der verstorbene „Gründervater“<br />
und Zimmermann Wendelin Zink mit Jugendlichen über viele Jahre engagiert betrieb,<br />
gehört zur „guten, alten Zeit“. Michael Bausch und Daniel Hauser zeigten bei den Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
lebendige Ausschnitte, als die DJKler ihre Boote noch selbst bauten,<br />
wie Faltboote auf Hänger verladen wurden und im Hof von Wendelin Zink die Dachbalken<br />
für das Bootshaus gezimmert wurden.<br />
Durch Hans-Jürgen Burkart kam eine Leistungsgruppe aufs Wasser, die 1982 mit Markus<br />
Keller gar einen Landesmeister stellten. Es wurden viele Erinnerungen lebendig, als<br />
Michael Bausch in Bild und Worte das Vereinsleben in den vergangenen 50 Jahren aufzeigte<br />
und über die neuen sportlichen Trends informierte. Michael Bausch bedankte sich<br />
bei den Gründervätern, es waren dies Klaus Armbruster, Manfred Heitz, Robert Huber,<br />
Nr. 2/2009 7
Hans-Peter Messerschmidt, Hermann Rettig und Wendelin Zink. Während des Jubiläumsfestes<br />
würdigte Oberbürgermeister Klaus Muttach, dass die Mitglieder mit einer Eigenleistung<br />
von 5.500 Stunden das Bootshaus bauten. Hierfür bedankte er sich und überreichte<br />
eine Ehrengabe. Auch Ortsvorsteher Richard Kiefer würdigte die Arbeit der DJK und überreichte<br />
ein Präsent, denn das Vereinsgelände liegt auf Großweierer Gemarkung.<br />
In einem schön gestalteten Gottesdienst, welcher vor dem Festakt in der Acherner Pfarrkirche<br />
stattfand, verdeutlichte Pfarrer Joachim Giesler, dass die DJK in einer Zeit entstand,<br />
in der Kirche und Gesellschaft noch eine Einheit bildeten, beide Seiten aufeinander zugingen<br />
und miteinander etwas bewegten. In der heutigen Zeit ist es wichtig, dass sich die<br />
Kirche im Sport engagiert und vor allem in der Jugendarbeit christlich-ethische Werte wie<br />
Fairness, Gemeinschaft und Achtung vor dem Mitmenschen einbringen. Die Vermittlung<br />
von Werten im Sport und die Verpflichtung aus 50 Jahren Vereinsleben für die Zukunft<br />
war Thema von Magdalen Heer vom Badischen Sportbund Freiburg, während Hugo Lewinski<br />
vom Badischen Kanuverband die gute Jugendarbeit und Leitung der DJK Achern<br />
in der Kanu-Ausbildung würdigte. Weitere Grußworte sprachen Fred Schmitz für den Kanukreis<br />
Oberrhein, Hans-Heinrich Beha und Erhard Bechtold für den Diözesanverband<br />
der Erzdiözese Freiburg, Willi Braun für den Sportausschuss der Stadt Achern und Andrea<br />
Lasch für die DJK-WSG Sasbach-Freistett. Für die musikalische Note Sorgte das Trio „Arondo“,<br />
welche das Fest beim Bootshaus bereicherte.<br />
Am Sonntag den 14. 06. 2009 lud die DJK Achern zu einem Tag der offenen Tür beim<br />
Bootshaus am Achernsee ein. Den zahlreichen Besuchern wurde bei strahlendem Sonnenschein<br />
viel geboten. Die Jugendlichen der DJK Achern boten den Gästen eine Freestylevorführung.<br />
<strong>Der</strong> Moderator erläuterte dem Publikum die unterschiedlichen Figuren.<br />
Nach jeder Vorführung konnten die Besucher dann auf dem Achernsee eine Runde im<br />
Kanadier drehen. Die Kajakfahrer hatten eine Eskimotiermaschine aufgestellt. Hier konnten<br />
die Gäste die Eskimorolle trocken üben. Neben den Aktivitäten gab es eine kleine<br />
Ausstellung mit Bildern sowie eine Präsentation der letzten 50 Jahre. Nach all den Aktivitäten<br />
konnten alle eine Stärkung auf dem Festplatz zu sich nehmen. Rundum war es eine<br />
gelungene Jubiläumsfeier der DJK Achern.<br />
Sandra Panther<br />
8 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
BKV-Events<br />
Gelungener Aktionstag in Philippsburg<br />
Am 21. 06. 2009 fand in Philippsburg/Landkreis Karlsruhe der Aktionstag des Badischen<br />
Kanu-Verbandes statt. Bereits am Samstag veranstaltete der SKC sein Frühlingsfest mit Gästeregatta<br />
und die Vorrundenspiele des Kanupoloturniers. Am Sonntag dann eröffnete BKV-<br />
Präsident Hajo Popken den alle zwei Jahre stattfindenden Aktionstag um 10:30 Uhr. Im<br />
Rahmen des umfangreichen Programms wurden die verschiedenen Kanusportarten, die<br />
in Baden betrieben werden, vorgestellt. Demonstrationen von Kanu-Slalom, Rennsport,<br />
Drachenboot, Outrigger und Freestyle wechselten sich ab. Die beiden Endrundespiele<br />
des Kanupoloturniers konnten ebenfalls beobachtet werden. Hier siegte der KC Radolfzell<br />
gegen den KC Wetter. Auch an Land gab es einiges zu sehen. Die Kanujugend bastelte<br />
steinerne Vogeltränken und der Anhänger des in Mannheim stationierten Kanumobils mit<br />
seinen Tourencanadiern und Zubehör waren zu begutachten. Gegenüber präsentierte<br />
Ulis Kanushop aus Schwetzingen ein rechhaltiges Angebot an verschiedenen Booten und<br />
das neue „Kajakmagazin“ stellte sich mit Leseproben vor. Daneben hatte der BKV einen<br />
Stand aufgebaut, der hochrangig besetzt war. Präsident Hajo Popken, Vizepräsident Hugo<br />
Lewinski und Schatzmeister Dieter Röttinger informierten über den Verband und seine<br />
Arbeit. Am Essensstand auf der Terrasse und am Getränkestand werkelte unauffällig die<br />
bewährte SKC-Mannschaft um Besucher und Aktive zu verköstigen. Am Nachmittag taufte<br />
Hajo Popken noch das neue Drachenboot und beiden neue Outrigger des KC Mannheim<br />
auf die Namen „Lang Noi“, „Aloha“ und „Ipo“. Am Ende des Tages fand als Höhepunkt<br />
das 6er-Canadierrennen der Kanuvereine statt. Die Mannschaft des KC Mannheim<br />
gewann das Rennen vor dem SKC Philippsburg und dem WSC Rheinsheim. Die Siegerehrung<br />
erfolgte unmittelbar im Anschluss. <strong>Der</strong> BKV dankt dem SKC Phillipsburg und allen<br />
teilnehmenden Vereinen für ihre Unterstützung bei der Ausrichtung der Veranstaltung.<br />
Michael Walter<br />
Nr. 2/2009 9
Kanuwandern<br />
BKV-Verbandsfahrt auf Hochrhein und Reuss<br />
„Sag’ mal, wo sind wir jetzt...<br />
... sind wir jetzt in der Schweiz oder in Deutschland?“ Diese etwas seltsame Frage war<br />
unter den Teilnehmern der BKV-Verbandsfahrt vom 19. - 20. 09. 2009 auf Hochrhein und<br />
Reuss mehr als einmal zu hören. Kein Wunder, denn der verwirrende Grenzverlauf zwischen<br />
der Schweiz und Deutschland im sogenannten Zollausschlussgebiet um Jestetten<br />
und Lottstetten kann Ortsunkundige in der Tat ganz gehörig durcheinander bringen. Wer<br />
z. B. auf der Fahrt zwischen Campingplatz Kaddelburg und Einsetzstelle Balm sage und<br />
schreibe vier - wenn auch teilweise unbesetzte - Zollstellen passiert, darf wohl zu Recht<br />
schon mal Orientierungshilfe in Anspruch nehmen. Es war schön zu sehen, wie <strong>Paddler</strong><br />
sich nebenbei auch über solch trockene Dinge so herzlich amüsieren konnten. Aber nun<br />
zur Hauptsache; wir hatten uns ja zum Boot fahren hier getroffen.<br />
Ab Freitag füllten sich langsam<br />
die für uns reservierten<br />
Plätze auf dem Campingplatz<br />
Kaddelburg. Sieben<br />
ganz eifrige <strong>Paddler</strong> waren<br />
schon am Anreisetag unterwegs,<br />
um Teilstrecken der<br />
für Samstag geplanten Tour<br />
zu erkunden. Ihre Erkenntnisse,<br />
insbesondere um die<br />
beschädigte Schleuse beim<br />
Kraftwerk Eglisau, waren<br />
bei der Fahrtenbesprechung<br />
am nächsten Morgen<br />
nützlich.<br />
<strong>Der</strong> BKV-Wanderwart Klaus freute sich sichtlich, zu dieser letzten Verbandsfahrt des Jahres<br />
wieder mehr als dreißig <strong>Paddler</strong> begrüßen zu können, darunter auch namentlich den<br />
Präsidenten Hajo mit Gattin Elke und unter anderem eine weit angereiste Gruppe aus<br />
Wertheim am Main.<br />
Am Samstag staunten Passanten an der Wegstrecke zwischen Kaddelburg und Balm nicht<br />
schlecht über die sehenswerte Fahrzeugschlange mit fast dreißig huckepack transportierten<br />
Booten. <strong>Der</strong> Kolonnenführer hatte offenbar keine Probleme, die romantisch versteckt<br />
gelegene Einsetzstelle in Balm zu finden. Ein auf dem letzten Kilometer vor dem Ziel zu<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Fuß(!) voraus eilender <strong>Paddler</strong>-Lotse sorgte auf der schmalen, unübersichtlichen Steilstrecke<br />
erfolgreich für freie Kolonnenfahrt. Auf der langen Kiesbank das gewohnte Bild: ein<br />
Gewusel an Menschen, Booten, Zubehör - und schwupp, plötzlich waren sie auf dem<br />
rasch fließenden Rhein alle weg.<br />
Die einstmals schöne Liegewiese im Strandbad von Eglisau war infolge von Bauarbeiten<br />
kaum wieder zu erkennen. Für unsere Mittagsrast wurden deshalb die aufgeschichteten<br />
Balkenstapel als willkommene Sitzgelegenheit rege genutzt.<br />
leiterin am Ende dieses Stegs<br />
erhebliche Turbulenzen beobachtet<br />
und ihre Bedenken dem<br />
Schleusenwärter vorgetragen.<br />
Jetzt erinnerte sie ihn an seine<br />
damalige Zusage, den direkt<br />
neben der Schleusenkammer<br />
liegenden Überlauf eigens für<br />
den BKV höher zu fahren. So geschah<br />
es auch. Die Boote konnten<br />
am Ende des Stegs wieder<br />
gefahrlos einsetzen.<br />
Am Kraftwerkswehr von Eglisau<br />
fiel die dort geplante gemeinsame<br />
Schleusung leider ins Wasser.<br />
Das Schleusentor ist seit März<br />
beschädigt, die Schleuse b.a.w.<br />
unbenutzbar. Die Turbinen sind<br />
außer Betrieb, alles Wasser stürzt<br />
über drei Überläufe 17 Meter<br />
ab. <strong>Paddler</strong> müssen über einen<br />
langen, schrägen Steg umtragen.<br />
Bei der Vortour im Sommer - bei<br />
Hochwasser - hatte die Fahrten-<br />
Dass <strong>Paddler</strong> sich nicht scheuen, wenn es darauf ankommt bis an die Knie in den Schlamm<br />
zu treten, haben mehrere Unentwegte beim Umtragen am Kraftwerk Rekingen bewiesen.<br />
Vielleicht hat ihnen auch die Aussicht auf die schon fast in Sichtweite winkenden<br />
Duschkabinen des Tageszieles den Entschluss leichter gemacht. Die anderen haben stattdessen<br />
auf groben Felsen balancierend ihre Boote zu Wasser gebracht. Was war besser?<br />
Schließlich haben diese wie jene die Weiterfahrt glücklich geschafft.<br />
Nr. 2/2009 11
Am Sonntag fuhr eine stattliche, durch Neuzugänge noch verlängerte Fahrzeugkolonne<br />
über Birmenstorf, wo leere Autos abgestellt wurden, zur Einsetzstelle an der Reuss in<br />
Bremgarten. Das war ein schönes Bild – über vierzig <strong>Paddler</strong> in den bunten Booten auf<br />
der breiten Kiesbank beim Waffenplatz. Viele Menschen schauten interessiert zu, darunter<br />
auch mehrere Gruppen von Bogenschützen, die gleich nebenan für die Schweizer Meisterschaft<br />
trainierten.<br />
Die Reuss führte wenig Wasser. Kenner des Gewässers wissen, dass die Befahrung dadurch<br />
nicht einfacher, sondern eher anspruchsvoller wird. So war es auch. Doch alles ging gut,<br />
eine kleine Schwimmeinlage inklusive. Zur Mittagsrast in Mellingen setzten alle beim neu<br />
geschaffenen Minihafen am linken Ufer aus. Die Sitzgelegenheiten vor dem Altenheim<br />
waren schließlich voll belegt. Die Stimmung war gut, der Rahmen passte, das Wetter<br />
konnte nicht besser sein – was Wunder, dass sich die Pause lange dahinzog. Am Ende<br />
in Birmenstorf das große Abschiednehmen derer, die ihren Platz auf dem Campingplatz<br />
bereits geräumt hatten und deshalb nicht mehr nach Kaddelburg zurückfahren mussten.<br />
Das Resümee: Eine nach Meinung des Berichtertstatters rundum gelungene Veranstaltung,<br />
begünstigt von idealem Wetter. Nach den Anforderungen am Samstag auf dem Hochrhein<br />
versöhnte am Sonntag das Schmankerl auf der Reuss. Das schöne Gefühl, mit Freunden<br />
ein paar unbeschwerte Tage erlebt zu haben, ließ manchen Teilnehmer vor Ort laut träumen.<br />
Wir treffen wir uns bald wieder mal auf Hochrhein und Reuss!<br />
Frieder K.<br />
BKV-Freundschaftsfahrt der Kanuverbände in Illingen<br />
Ausrichter der diesjährigen Freundschaftsfahrt vom 21. - 23. 08. 2009 war der zum Badischen<br />
Kanuverband gehörende Paddelclub Illingen. An diesem Event haben sich 31<br />
Vereine mit 109 Kanuten beteiligt. Während die ersten Kanufreunde schon am heißesten<br />
12 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Sommertag des Jahres, am Donnerstag, anreisten, kam das Groh der <strong>Paddler</strong> im Laufe<br />
des Freitags an. <strong>Der</strong> Paddelclub Illingen als Ausrichter, hier insbesondere der Wanderwart<br />
Erwin Zoschke, bot auch schon für den Freitag, ohne Auto verstellen, eine kleine Rundtour<br />
von 13 km auf den Flüssen Murg, Rhein und Altrhein an. <strong>Der</strong> Wanderwart des Badischen<br />
Kanuverbandes, Klaus Dähmlow, ebenso wie der Vorstand des Kanuclub Illingen<br />
begrüßten am Samstagmorgen auch im Namen des Bürgermeisters von Elchesheim-<br />
Illingen, die angereisten <strong>Paddler</strong> aus den Verbänden Saarland, Rheinhessen, Pfalz und Baden<br />
und wünschten einen guten Verlauf der Freundschaftsfahrt.<br />
Nach den einzelnen Ansprachen<br />
der Vertreter<br />
der o. g. Kanuverbände<br />
und Überreichung der<br />
Gastgeschenke hat insbesondere<br />
der Vertreter des<br />
Saarländischen Kanuverbandes<br />
als Ausrichter der<br />
Freundschaftsfahrt 2010<br />
eine Einladung für das<br />
nächste Jahr ausgesprochen.<br />
Perfekt organisiert vom Illinger Wanderwart kam nach dem gemeinsamen Frühstück<br />
ein Reisebus angerollt, der die Kanufreunde zur Einsatzstelle nach Stattmatten in Frankreich<br />
brachte. Bei angenehmen Temperaturen paddelte man in kleinen Gruppen die<br />
Moder runter bis zur Staustufe Iffezheim, wo auf einer Kiesbank Rast gemacht wurde.<br />
Gestärkt vom Vesper wurden die restlichen 14 km auf dem Rhein zum Paddelclub<br />
Illingen zurück gelegt. Nach dieser insgesamt 28 km langen Tour warteten die Organisatoren<br />
schon mit Kaffee und Kuchen am Vereinsgelände auf die hungrigen Paddelfreunde.<br />
Ein ebenfalls vom Paddelclub organisiertes Abendessen rundete den Tag ab.<br />
<strong>Der</strong> nochmals georderte Bus und mehrere Kleinbusse mit Bootsanhängern brachten die<br />
<strong>Paddler</strong> am darauffolgenden Sonntagmorgen zur nächsten Einsatzstelle an das Boothaus<br />
Baden-Baden. Bei strahlendem Sonnenschein paddelten wir 18 km auf dem idyllischem<br />
Hügelsheimer Altwasser und erneut auf dem Rhein - der uns mit sehr warmen Gegenwind<br />
etwas ausbremste - wieder über die Staustufe Iffezheim bis zum Paddelclub Illingen<br />
zurück.<br />
Dankbar über die schönen Erlebnisse reiste das Groh der <strong>Paddler</strong> am Sonntagnachmittag<br />
wieder heim. Nur einige, die noch Urlaub hatten, hängten noch ein, zwei Tage dran. Dem<br />
Paddelclub Illingen gebührt ein herzliches Dankeschön für die tolle Organisation.<br />
Bericht: Steffi und Michael Märtin, SKC-Philippsburg, Bilder: Siegfried Steinborn<br />
Nr. 2/2009 13
<strong>Paddler</strong> unterwegs<br />
Mit Sack und Pack 1777 km auf dem Vierwaldstätter See<br />
In den letzten Jahren führte der RKC regelmäßig mehrtägige Gepäckfahrten auf verschiedenen<br />
Flüssen Deutschlands durch. In diesem Jahr entschied man sich erstmals für ein<br />
stehendes Gewässer, nämlich den Vierwaldstättersee in der Zentralschweiz. Am 1. August<br />
reisten 16 <strong>Paddler</strong> mit ihrer gesamten Ausrüstung nach Alpnachstad am Alpnachsee. <strong>Der</strong><br />
See ist durch einen engen Durchlass mit dem eigentlichen Vierwaldstättersee verbunden.<br />
Vom Campingplatz Bachmattli, der als Ausgangspunkt der Tour diente, konnten die <strong>Paddler</strong><br />
die Feuerwerke bewundern, die am Nationalfeiertag der Schweizer in den Orten rund<br />
um den See abgebrannt wurden. Am nächsten Morgen dann erste, besorgte Blicke nach<br />
oben. Verschwunden war der sternenklare Nachthimmel des Vorabends. Dunkle, regenschwangere<br />
Wolken ließen nichts Gutes erwarten.<br />
Die vollgepackten Kajaks<br />
wurden zu Wasser<br />
gelassen. Kaum war die<br />
letzte Spritzdecke geschlossen,<br />
begann es<br />
zu regnen und die einwöchige<br />
Tour begann.<br />
Eine Armada aus 12 Einer-<br />
und Zweierkajaks<br />
folgte dem nördlichen<br />
Ufer des Alpnachsees.<br />
Auf der parallel verlaufenden<br />
Straße waren<br />
einzelne Radfahrer zu beobachten, die genau so unerschrocken gegen Wind und Regen<br />
ankämpften oder auch unter Bäumen und Felsvorsprüngen Schutz vor den Unbilden der<br />
Natur suchten.<br />
Bei Stansstad fuhren die <strong>Paddler</strong> dann in den eigentlichen Vierwaldstättersee. Dort folgten<br />
sie dem südöstlichen Ufer, vorbei an Kerhsiten. Dahinter rückte das mächtige Massiv<br />
des Bürgenstocks immer dichter an den See heran. Bald lösten senkrechte Felswände die<br />
letzten bebauten Bereiche ab. Das Wetter wurde zunehmend schlechter und ein Gewitter<br />
kam auf. Als in den 700 Meter über dem See gelegenen Hammetschwand Lift, den<br />
größten freistehenden Lift Europas, der Blitz einschlug, wurde es einigen Tourteilnehmern<br />
dann doch etwas mulmig. In Obermatt, einem bei schönem Wetter beliebten Ausflugsziel<br />
suchte die <strong>Paddler</strong>flotte Schutz und fand Gelegenheit sich mit Heißgetränken aufzuwärmen.<br />
<strong>Der</strong> Konvoi zog anschließend weiter und umrundete die untere Nas, um in die<br />
Bucht nach Buochs einzuschwenken. Wind und Wellen erschwerten das Vorwärtskom-<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
men. Schließlich erreichten aber alle den Campingplatz in Buochs, wo in einer kurzen<br />
Regenpause die in den Booten mitgeführten Zelte aufgeschlagen werden konnten.<br />
Am nächsten Morgen setzten die RKC-<strong>Paddler</strong> ihre Fahrt im strömenden Regen fort. Das<br />
Tagesziel war der Campingplatz in Sisikon, das am südlichen Teil des Vierwaldstättersees,<br />
dem sogenannten Urnersee, lag. Die Herzlichkeit, mit der die <strong>Paddler</strong> dort empfangen<br />
wurden stand im<br />
totalen Gegenssatz<br />
zum Wetter.<br />
Um den <strong>Paddler</strong>n<br />
das Aufbauen der<br />
Zelte in strömendem<br />
Regen zu<br />
ersparen, räumte<br />
der Campingplatzbetreiberkurzerhand<br />
seine Garage<br />
und gewährte den<br />
Rastattern dort Unterkunft.<br />
Auch ein<br />
leistungsfähiger Heizlüfter zum Trocknen der völlig durchnässten Ausrüstung fehlte nicht.<br />
Während die Zufahrtsstraße nach Sisikon wegen akuter Erdrutschgefahr gesperrt wurde,<br />
ließen die Rastatter <strong>Paddler</strong> den „Franz“, ihren Gastgeber, hochleben.<br />
Am nächsten Morgen lichteten sich die Wolken und die Gepäckfahrer konnten einen<br />
ersten Eindruck von der grandiosen Landschaft gewinnen, in der sie sich bewegten. Über<br />
dem gegenüberliegenden Ufer war zwischen Nebelschwaden die berühmte Rütliwiese zu<br />
sehen. Nach dem Frühstück zeigte sich zum ersten Mal sogar die Sonne. Vorbei an der<br />
Tell-Kapelle führte die Route bis ans Ende des Sees nach Flüelen. Am westlichen Ufer paddelte<br />
man an senkrechten Felswänden vorbei, wieder nach Norden bis zum Schillerstein.<br />
Von dort querte die <strong>Paddler</strong>flotte den See hinüber nach Brunnen, dem Ende der dritten<br />
Tagesetappe.<br />
<strong>Der</strong> vierte Tag führte die Gepäckfahrer über den gesamten See hinaus aus den fjordähnlichen<br />
Felsschluchten in das flachere Gelände bei Luzern. Am Donnerstag legten einige<br />
<strong>Paddler</strong> einen Ruhe- und Shoppingtag ein, während die anderen den Seearm von Küssnacht<br />
erkundeten. Am Freitag ging es nach eine Hafenrundfahrt (mit den eigenen Kajaks)<br />
in Luzern zurück in den Alpnachsee, zum Startpunkt der Reise, dem Campingplatz Bachmattli.<br />
Bei gemütlichem Zusammensein wurden die Ereignisse der letzten Tage Revue<br />
passieren lassen. Am Samstag hieß es dann entgültig Abschied nehmen und die Heimreise<br />
nach Rastatt anzutreten.<br />
A. Schmid<br />
Nr. 2/2009 15
Kanupolo<br />
Europameisterschaft in Essen<br />
Vom 19. - 23. August 2009 fand die Europameisterschaft im Kanupolo in Essen am Baldeneysee<br />
statt. Leider ohne Beteiligung von badischen Sportlern. Das hielt aber drei Familien<br />
aus Radolfzell und Philippsburg nicht davon ab, Baden zu vertreten.<br />
Im Vorfeld der EM wurden wir von den Organisatoren angesprochen, ob wir uns einen<br />
Stand auf der EM-Plaza vorstellen könnten. Wir setzten uns zusammen und beschlossen<br />
spontan: Wir machen mit! Und was passt am besten zu Baden? Natürlich ein Weinstand!<br />
Diese Idee reifte weiter und so vertraten wir dann Baden - nicht als offizielle Vertreter,<br />
aber würdevoll - bei der EM. Mit schöner Dekoration aus Weintrauben und Weinlaub und<br />
dem passenden Namen „Badisches Weinstüble“ gaben wir dem Ganzen einen schönen<br />
Rahmen.<br />
<strong>Der</strong> Weinstand erfreute sich großer Beliebtheit und hier traf sich dann auch die Kanu- und<br />
Kanupolo-Prominenz. So besuchte uns der ECA-Präsident Woods, der DKV-Chef Heukrodt,<br />
die ECA und DKV-Ressortleiter Kanupolo Schwarzrock und Kangowski. Auch die<br />
anwesenden Präsidenten und Fachwarte Kanupolo der Landesverbände trafen sich an der<br />
Badischen Weinstube und führten interessante Gespräche rund um Kanupolo.<br />
Ganz überrascht waren wir von den Gesangeskünsten des ECA-Präsidenten Albert Woods,<br />
der als Halbgrieche uns und alle Gäste mit griechischen Liedern erfreute. Aber auch das<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
deutsche Liedgut kam nicht zu kurz und bis spät in die Nacht wurde kräftig gesungen.<br />
Die Sportler wurden dadurch nicht gestört, denn diese schliefen nicht am Baldeneysee.<br />
Natürlich kam auch das Sportliche nicht zu kurz und wir konnten die deutschen Nationalteams<br />
kräftig anfeuern. Die U21-Herren wurden Europameister, die Herren belegten<br />
den zweiten und die U21-Damen den dritten Platz. Die Woche bei der EM in Essen war<br />
klasse und bei der nächsten EM oder WM in Deutschland sind wir bestimmt wieder dabei.<br />
Familien Keller, Ehinger und Goertz<br />
Erfolge im Kanupolo<br />
Süddeutsche Meisterschaft in Lampertheim Deutsche Meisterschaft in Duisburg<br />
Herren KC Radolfzell 1. Platz Herren KC Radolfzell 6. Platz LK2<br />
Jugend SKC Philippsburg 1. Platz Jugend SKC Philippsburg 8. Platz<br />
Schüler SKC Philippsburg 2. Platz<br />
Holger Goertz<br />
Wildwasser<br />
BKV-Wildwasserwoche an der südfranzösischen Durance<br />
Ein Blitzschlag, kurz darauf folgt der Donner und ganz nebenbei schüttet es wie aus Eimern.<br />
Die Binsenweisheit dass man beim Wildwasserpaddeln ohnehin nass wird, tröstet<br />
mich nur wenig. Es ist der 1. August 2009 und ich befinde mich auf der Wildwasserwoche<br />
des Badischen Kanu-Verbandes (BKV) im südfranzösischen Durancetal. Soeben wurden<br />
die rund 120 Teilnehmer in Gruppen eingeteilt. Da es für mich seit fünf Jahren das erste<br />
Mal Wildwasserpaddeln ist, hatte ich mich für die Kategorie Wildwasser 3 mit Lernziel 4<br />
angemeldet. Die Gruppen sammeln sich zum Schutz vor den erbsengroßen Regentropfen<br />
in den wenigen Unterstellmöglichkeiten des Campingplatzes. Meine Gruppe trifft sich unter<br />
dem Vordach des Waschhäuschens. Entspannt meint mein Übungsleiter Stefan: „Wir<br />
fahren erstmal los und dann sehen wir schon...“. Und er hat recht!<br />
Als wir an der Wildwasserstrecke der Durance aus den Autos steigen, ist das Gewitter vorbei.<br />
Nach dem Aufwärmen und Wurfsackwerfen an Land auf ein unbewegtes Ziel, geht es<br />
auf den Bach. Zunächst sollen wir unsere Fähigkeiten im Kehrwasserfahren, Traversieren<br />
und Eskimotieren unter Beweis stellen, dann schreiten wir zu den Sicherungstechniken.<br />
„Freiwillige vor“ heißt es, als es darum, geht einen schwimmenden Kanuten zu simulieren.<br />
Das Wasser ist kalt und die Freiwilligen sind rar. Aber unser Trainer achtetet darauf, dass<br />
jeder mindestens einmal den Wurfsack geworfen und gefangen hat.<br />
Nr. 2/2009 17
Als nächstes gilt es, im Boot herren- und damenlose Kajaks mit dem Cowtail einzufangen<br />
und in das nächste Kehrwasser zu schleppen.<br />
Die letzte Sicherungsübung, die wir trainieren, ist die sogenannte Sprungsicherung. Ein<br />
<strong>Paddler</strong>, der an einem Seil festgebundene ist, springt von einem exponierten Felsen ins<br />
Wasser und zieht einen vorbeitreibenden Schwimmer ins sichere Kehrwasser. Doch nicht<br />
nur in unserer Gruppe wird Sicherheit großgeschrieben, zu unserer Genugtuung bleibt<br />
den anderen Teilnehmern das eiskalte Bad ebenfalls nicht erspart.<br />
Montag, unser zweiter Tag: Die Sonne scheint, als hätte sie für den verregneten Vortag<br />
etwas gut zu machen. Im landschaftlich reizvollen Durancetal gibt es Wildwasser für jeden<br />
Geschmack und jede Leistungsstufe. Meine Gruppe fährt am zweiten Tag eine Etappe<br />
auf der Ubaye, einem kleinen,verblockten, teilweise in Schluchten verlaufenden Gebirgsbach,<br />
der schließlich in die Durance mündet. Das Wetter hat sich mittlerweile gebessert<br />
und es scheint, wie gewohnt<br />
um die diese<br />
Jahreszeit, die Sonne.<br />
Neben unserer Gruppe<br />
sind noch zwei<br />
weitere Gruppen des<br />
BKV auf dem Bach.<br />
Flotte Schwallstrecken<br />
wechseln sich ab, mit<br />
steinigen Passagen und<br />
nicht allzu schwierigen<br />
Durchfahrten. Die<br />
schöne Landschaft<br />
und das klare Wasser<br />
vervollständigen das<br />
erstklassige Wildwassererlebnis. Es ist eine Ehrensache, dass die Gruppen sich an den<br />
Schlüsselstellen gegenseitig unterstützen, indem sie einander sichern. Am Ende der Etappe<br />
werden wir mit einer Passage durch eine steile, rund 5 Meter breite und einige hundert<br />
Meter lange Schlucht belohnt.<br />
Wer abends noch nicht genug gepaddelt hat, kann auf dem See des Campingplatzes bei<br />
dem angebotenen Training seine Eskimorolle unter Aufsicht perfektionieren. Die anderen,<br />
die sich lieber für den folgenden Tag schonen möchten, können sich bei einer Flachwasserrodeo-Aufführung<br />
des DM-Teilnehmers Helmut Wolff und seinen Mitstreitern am Ufer<br />
des Sees entspannen.<br />
Wie jeden Abend treffen sich auch heute die einzelnen Gruppen und ihre Übungsleiter<br />
und besprechen, welchen Abschnitt auf welchem Fluss sie am folgenden Tag befahren<br />
werden. Wir haben uns für den dritten Tag zwei Etappen auf der Guisanne vorgenommen.<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Die Guisanne ist ein Gletscherbach, dessen Wasserstand je nach Wetter stark schwanken<br />
kann. Sie präsentiert sich mir als ein leichter Gebirgsbach mit einem Anspruch von WW<br />
2-3. Leider ist der Wasserstand nicht so hoch wie wir erwartet hatten, sodass wir die 3-4er-<br />
Etappe am Nachmittag streichen müssen. Dies ist zwar schade, aber ich merke doch, dass<br />
ich etwas aus dem Training bin und spüre die Anstrengungen der vergangenen Tage.<br />
Für den Abend haben<br />
sich die Organisatoren<br />
etwas Besonderes ausgedacht:<br />
eine Beamer-<br />
Präsentation mit den<br />
Eindrücken der vergangenen<br />
Tage! Aus über<br />
3.000 Bildern, die von<br />
den Teilnehmern fotografiert<br />
und eingereicht<br />
wurden, hat unser Trainer, Felix Hunzinger,<br />
eine Präsentation mit 600 Fotos zusammengestellt.<br />
Das ergibt eine Vorführung, die sich<br />
kaum einer entgehen lässt. Für mich, der ich<br />
das erste Mal in diesem Gebiet paddel, ist dies<br />
besonders reizvoll, da ich dadurch Eindrücke<br />
der anderen Flüsse und Abschnitte bekomme.<br />
Vierter Tag: Offiziell ist heute Ruhetag. Doch Ruhe ist nicht gleich Ruhe! Während die<br />
einen Teilnehmer die matten Glieder in der Hängematte ausruhen, gehen andere Unermüdliche<br />
selbst organisiert auf den Bach. Wieder andere wandern auf die nahe gelegenen<br />
Gletscher, den Glacier Noir und den Glacier Blanc. Für diejenigen, die direkt<br />
vom Campingplatz starten möchten, bietet sich eine Wanderung zur Festung auf dem<br />
Mont-Dauphin an, dem Hochplateau. Andere gehen einfach nur am Fuß der Berge die<br />
Murmeltiere füttern.<br />
Ich mache mich mit einigen Gleichgesinnten zum Klettersteig in der Burggrabenschlucht<br />
des Guil auf. Die nötige Sicherheitsausrüstung kann man am Eingang zur Schlucht mieten.<br />
Mit seinen einzementierten Griffen und Tritten sowie einem durchlaufenden Sicherungsseil<br />
ist dieser Klettersteig für nahezu jedermann zu meistern. Vom Steig aus haben wir<br />
einen herrlichen Ausblick in die Schlucht und auf den Fluss. Über mehrere 100m zwängt<br />
sich das Wasser durch die enge Felsenklamm und bietet einem Kanuten kaum größere<br />
Nr. 2/2009 19
Ruhepausen. Während wir klettern, durchfährt eine Gruppe <strong>Paddler</strong> die Schlucht. Eindrucksvoll<br />
demonstrieren sie, wie man gekenterte Boote leeren und die Schwimmer wieder<br />
ins Boot zurückbekommen kann.<br />
Es ist Donnerstag. Heute paddeln wir auf dem Guil, demselben<br />
Fluss, den wir gestern zu Fuß erkundet hatten. Allerdings<br />
fahren wir ein wenig un- terhalb der Schlucht.<br />
Dieses Teilstück ist für mich das bis dahin das<br />
schönste Stück Wild- wasser, das ich in<br />
Südfrankreich gefah- ren bin. Zahlreiche<br />
kleine Stufen, enge D u r c h f a h r t e n ,<br />
Schwallstrecken und das kombiniert mit<br />
dem klaren Wasser eines Gebirgsbaches<br />
bietet Wild- wasserspaß vom<br />
Feinsten. Mit einigen Stellen, die wir in<br />
Augenschein nehmen, bevor wir sie befahren<br />
und einigen Stellen, an denen wir sichern,<br />
benötigen wir mehrere Stunden das nur 3 km<br />
lange Stück, ohne dass es langweilig wird.<br />
Freitag, der sechste Tag der Wildwasserwoche. Erneut sind wir auf der Guisanne unterwegs.<br />
Diesmal jedoch auf der Waldschlucht. <strong>Der</strong> Wasserstand ist moderat, der Bach ist<br />
aber bei diesem Stand befahrbar und flussabwärts wird es zunehmend besser. <strong>Der</strong> Name<br />
Waldschlucht beschreibt die Strecke bereits. Im Gegensatz zu den felsigen Schluchten des<br />
Guil verläuft die Guisanne hier teilweise durch ein enges bewaldetes Tal. Über größere<br />
Strecken ist dieser Abschnitt der Guisanne nicht zu anspruchsvoll, aber immer wieder<br />
kommen kleine Stufen und Katarakte, die für Abwechslung sorgen. Eine Kombination aus<br />
zwei schmalen Durchfahrten und zwei Stufen zwingt uns dennoch aus dem Boot, um die<br />
beste Route zu erkunden.<br />
Mittlerweile haben alle Teilnehmer unserer Gruppe an Sicherheit und Selbstvertrauen<br />
gewonnen, sodass jeder seine eigene Ideallinie fährt. Da ich als Letzter fahre, wähle ich<br />
die mir am elegantest erscheinenste Durchfahrt. Anfangs heizt uns die Sonne noch tüchtig<br />
ein und es ist angenehm, dass wir im kühlen Schatten paddeln. Als sich später der Himmel<br />
verfinstert und der Regen auf uns einprasselt, wird es rasch kühler und ich bin dankbar,<br />
als Felix - unser Trainer - das Tempo erhöht und wir die restliche Strecke schwungvoll<br />
bewältigen.<br />
Für den Abend haben unsere Veranstalter ein Kanupoloturnier vorbereitet. Gespielt wird<br />
auf dem See des Campingplatzes in Wildwasserbooten. Als Tore dienen zwei über dem<br />
Wasser aufgehängte Liegen. Als kleines Handikap und um das Verletzungsrisiko zu reduzieren,<br />
spielen wir ohne Paddel. Nach zweistündigem Turnier im K-O.-System haben sich<br />
die Vorjahressieger, die Übungsleiter, auf den ersten Platz durchgekämpft.<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Kaum zu glauben, dass wir bereits eine Woche hier sind. Bei der Abschlussbesprechung<br />
am Samstagmorgen resümiert der Organisator Christoph Straub positiv. Auch von den<br />
Teilnehmern höre ich nur zufriedene Stimmen. Selbst Jean-Luc, der Betreiber des Campingplatzes,<br />
hat sich lobend über die Disziplin der BKV-Gruppe geäußert.<br />
Um die einwöchige Veranstaltung abzurunden, wird nun mit allen Teilnehmern eine gemeinsame<br />
Fahrt auf der Durance durchgeführt. Es ist schon beeindruckend, als sich rund<br />
einhundert Kanuten am Fluss versammeln und dann gruppenweise die Fahrt beginnen. Es<br />
geht vom Campingplatz hinunter an die alte Slalomstrecke. Auf der Slalomstrecke können<br />
alle die Gelegenheit nutzen, um mit ihren Booten in den Wellen und Walzen zu surfen<br />
und Rodeo Tricks auszuprobieren. Die Trainer übernehmen die Sicherung und sammeln<br />
Mensch und Material unterhalb der Strecke ein. Als nach drei Stunden auch die hartgesottensten<br />
<strong>Paddler</strong> ihre Boote aufs Autodach packen, ist die Wildwasserwoche 2009 offiziell<br />
zu Ende.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Trainern, Organisatoren und Mitwirkenden<br />
bedanken. Ein besonderer Dank gebührt Sonja und Christoph Straub, die die Wildwasserwoche<br />
seit Jahren mit viel Engagement in ihrer Freizeit für den BKV organisieren und<br />
durchführen. Damit die Teilnehmer ein Jahr bis zur Wildwasserwoche 2010 nicht nur in<br />
schönen Erinnerungen schwelgen müssen, sondern auch mit allen anderen Teilnehmern<br />
ohne viel Aufwand digitale Fotos tauschen können, hat die Firma Amarin, wie schon im<br />
Vorjahr die Bildertauschplattform www.alle-unter-einen-hut.de zur Verfügung gestellt.<br />
In diesem Sinne freue ich mich schon auf ein Wiedersehen mit vielen Bekannten und<br />
hoffentlich auch vielen neuen Gesichtern im Jahre 2010.<br />
asap<br />
Nr. 2/2009 21
Kanu-Slalom<br />
Gold & Silber für Baden-Württembergische Sportler bei den<br />
Süddeutschen Meisterschaften<br />
Bei den Süddeutschen Meisterschaften für Schüler und Jugend vom 6. - 7. Juni im hessischen<br />
Wißmar bei Gießen waren auch die hervorragenden Nachwuchsfahrer der traditionellen<br />
Kanuslalom-Hochburgen Bayern und Rheinland-Pfalz mit am Start. Gegen diese<br />
starke Konkurrenz konnten sich der athletische Jugendfahrer Johnnes Dinkelaker vom KC<br />
Elzwelle Waldkirch und Melanie Eichner aus Rastatt besonders gut in Szene setzen.<br />
So konnte Johnnes Dinkelaker mit einer gelungenen Kombination aus vollem Krafteinsatz<br />
und hervorragender Technik einen Vorsprung von über 5 Sekunden auf den Zweitplatzierten<br />
herausfahren. Er holte souverän den Titel eines Süddeutschen Meisters in der Jugendklasse<br />
und deklassierte damit die weitere Konkurrenz regelrecht. In dieser Form zählt<br />
Johannes weiter zu den Hauptfavoriten bei der Deutschen Meisterschaft in der Jugendklasse,<br />
die im August im Harz stattfindet.<br />
Die Aufbauarbeit macht sich auch im Erfolg der Sportlerin Melanie Eichner aus Rastatt<br />
bemerkbar, die bei den Schülerinnen B den 2. Platz belegte und somit Süddeutsche Vizemeisterin<br />
wurde.<br />
Bei den Schülern A belegten die Mitglieder<br />
der Landes-Talentfördergruppe Ole<br />
Riexinger aus Bietigheim Platz 9, sowie<br />
Moritz Hottong und Dennis Viesel aus<br />
Waldkirch die Plätze 13 und 17.<br />
Vivien Schmidt aus Ketsch kam bei<br />
den Schülerinnen A auf Platz 11. Diese<br />
Platzierungen sind deshalb als sehr gut,<br />
einzustufen, da alle noch im ersten Jahr<br />
Schüler A fahren.<br />
Clemes Goicoechea aus Ketsch belegte<br />
im C1 Jugend Rang 3.<br />
Harald Seidler<br />
Die weiteren Platzierungen<br />
K1 Schüler B: Luca Strübich (Waldkirch) Rang 7<br />
Ole Unseld (Ulm) Rang 9<br />
Janosch Unseld (Ulm) Rang 11<br />
Dominik Stupfel (Rastatt) Rang 14<br />
K1 Schülerinnen A: Saskia Maier (Ulm) Rang 5<br />
K1 m Jugend: Sebastian Alt (Ketsch) Rang 11<br />
Lukas Bretzinger (Waldkirch) Rang 13<br />
Robert Würzburger (Waldkirch) Rang 14<br />
Jens Meyer (Bietigheim) Rang 15<br />
Lukas Lang (Ulm) Rang 18<br />
Lars Geiges (Rastatt) Rang 21<br />
C2 Schüler A: Denis Viesel/Moritz Hottong Rang 1<br />
(Keine SDM da zu wenige Starter)<br />
K1 Schüler A: Hans Bethge (ketsch) Rang 15<br />
Robert Maier (Ulm) Rang 25<br />
Ralph Merkel (Rastatt) Rang 30<br />
22 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Kanu-Slalom-Rennen auf dem Schachtelbach<br />
Wird Rastatt wieder Leistungszentrum?<br />
Am 11. Juli fuhren über 50 Slalomsportler aus Waldkirch, Ulm, Bietigheim, Ketsch, Bad<br />
Kreuznach und dem ausrichtenden Verein RKC Rastatt in zwei sehenswerten und packenden<br />
Läufen auf der Schachtelbachsstrecke um die ersten Plätze. „Zwar steht mit dem Rastatter<br />
Schachtelbach kein Eiskanal,<br />
aber die in Baden-Württemberg<br />
einzige durchgängige Wildwasserstrecke<br />
für Slalomrennen und<br />
geübtere Fahrer zur Verfügung“,<br />
betont der Landesverbandstrainer<br />
Frank Schweikert. So eignete<br />
sich der Schachtelbach auch ideal<br />
zur Ausführung des zweiten Wertungslaufs<br />
zur Baden-Württembergischen<br />
Meisterschaft.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende des Rastatter<br />
Kanu-Clubs (RKC), Klaus Hildenbrand,<br />
und sein über 25 Personen<br />
umfassendes Team hatten nach einer<br />
Durststrecke von zehn Jahren<br />
wieder eine zünftige Kanu-Slalom-<br />
Regatta über die Bühne gebracht.<br />
Die Feuerprobe hatte sein Team<br />
bereits im Oktober letzten Jahres<br />
bei der Ausrichtung des „4 Motoren<br />
für Europa“ Wettkampfes mit<br />
Bravour bestanden. Bei den Wettkämpfen gaben die Rastatter in allen Altersgruppen eine<br />
gute Visitenkarte ab. Voll des Lobes von Rastatter Seite aus war man für die souveräne<br />
Siegerin bei den „K1 Schülern B weiblich“, Melina Eichner. Auch bei den „K1 Herren LK<br />
2“ gab es einen Rastatter Sieg durch Dirk Werner. Josef Stawinoga wurde Dritter, Rafael<br />
Kupka Vierter.<br />
Viel beachtet wurde auch der zweite Platz in der „Schüler Mannschaft“ vom RKC<br />
mit Melina Eichner, Dominique Stupfel und Ralph Merkel vor den favorisierten<br />
Startern aus Waldkirch. Zu einem Herzschlagfinale wurde der Ausgang beim<br />
„K1 Senioren B Herren“. Christof Metz brachte den Waldkircher Frank Schweikert<br />
in Bedrängnis und schließlich waren es nach zwei Läufen nur 1,01 Sekunden,<br />
die dem Rastatter zum Sieg fehlten. <strong>Der</strong> Tagesschnellste war allerdings der Wald-<br />
Nr. 2/2009 23
kircher Juniorenfahrer Fabian Schweikert mit einer Laufzeit von 87,16 Sekunden.<br />
Auch sein Vereinskamerad Johannes Dinkelaker siegte bei der männlichen Jugend souverän<br />
und empfahl sich für das Siegertreppchen bei den kommenden deutschen Meisterschaften<br />
im August auf der Oker.<br />
<strong>Der</strong> Verbandstrainer bezeichnete es als einen großen Gewinn, dass der RKC Rastatt wieder<br />
einen eigenen Wettkampf auf dem Schachtelbach ausrichtet und formuliert sogar als<br />
Vision einen Ausbau zum Landesleistungszentrum in den nächsten zwei bis vier Jahren<br />
in Anknüpfung an frühere Zeiten, abhängig vom Erreichen einer Förderstufe durch den<br />
Landessportbund.<br />
Harald Seidler<br />
Sportler aus Baden und Württemberg gemeinsam in Sault Brenaz<br />
Zu Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg ist es schon fast zur Tradition geworden,<br />
einen Kanuslalomlehrgang für alle Könnensstufen für anzubieten. So auch in<br />
diesem Jahr, als sich am 30. 07. in Sault Brenaz am „espace eau vive“ 23 Sportler, 3<br />
Trainer und 7 Betreuer aus 5 Vereinen Baden-Württembergs trafen. Vier Tage lang sollte<br />
der Lehrgang unter der Leitung von Landestrainer Frank Schweikert (KCE Waldkirch) auf<br />
dem Wildwasserkanal an der Rhone dauern. Ihm zur Seite standen Verbandstrainerin Tine<br />
Richter (WSC Ketsch) und Übungsgruppenleiterin Lena Schweikert (KCE Waldkirch), um<br />
die Kanuten aus Bietigheim, Ulm, Rastatt, Ketsch und Waldkirch zu betreuen. Allerdings<br />
mussten Anfragen weiterer interessierter Sportler abgewiesen werden, da das Verbands-<br />
Budget die Verpflichtung zusätzlicher Trainer nicht zuließ.<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Nach der Anreise begrüßte Frank Schweikert alle Teilnehmer und es wurden drei unterschiedlich<br />
starke Trainingsgruppen gebildet. Die jüngsten Slalom-Kanuten Milan, Paul<br />
(beide Waldkirch) und Luis (Ketsch) wurden von Lena Schweikert betreut. Für sie stand<br />
das sichere Befahren von Kehrwässern und Torkombinationen im leichten Wildwasser<br />
im Vordergrund. Als Trainingsziel für die Fortgeschrittenengruppe setzte Tine Richter vor<br />
allem auf Technik und das Herantasten an schwierigere Torstrecken.<br />
Frank Schweikert trainierte die<br />
stärkste Gruppe, mit dabei: Malte<br />
Neumann, Teilnehmer der diesjährigen<br />
Junioren-EM. Hier dominierten<br />
klar das Fahren im schweren<br />
Wildwasser und die konstante<br />
Leistung bei Wettkampfausdauerfahrten.<br />
Zusätzlich hatte sich der<br />
junge Freestyle-Fahrer Janik Hins-<br />
berger (WSC Ketsch) bereit erklärt, den Wildwasseranfängern<br />
bei ihren ersten Befahrungen<br />
durch Wellen und Stromschnellen zu helfen.<br />
Die Wildwasserstrecke in Sault Brenaz ist sehr<br />
gut für alle Kanuten geeignet. Neben leichten<br />
Abschnitten mit großen definierten Kehrwässern<br />
gibt es auch dicke Walzen und einige<br />
Abfälle, in denen das Traversieren und richtige<br />
Kanten des Bootes beherrscht werden muss.<br />
An zwei unterschiedlich gestalteten Trainingseinheiten pro Tag lernten die Sportler nicht<br />
nur vom Trainer gestellte Aufgaben umzusetzen, sondern spornten sich auch untereinander<br />
an. Insgesamt war eine große Gemeinschaft entstanden, die auf eine gute Zusammenarbeit<br />
der beiden Landesverbände weiterhin baut. Direkt im Anschluss an das allgemeine<br />
Trainingslager in Sault Brenaz ging es für die D-Kadersportler Fabian Schweikert und Johannes<br />
Dinkelaker, das Junioren-Nationalmannschaftsmitglied Malte Neumann und Landestrainer<br />
Frank Schweikert zum Wuchtwasser-Trainingslager nach Bourg St. Maurice.<br />
Und die Strecke hielt wieder, was sie verspricht. Die perfekte Wasserführung zwischen<br />
20 bis 30 cbm/s sorgte für optimale Trainingseinheiten. Die Strecke ist in zwei Abschnitte<br />
unterteilt, einen sehr schweren unteren und einen noch schwereren oberen Teil. Im<br />
unteren Abschnitt wurden Zeitfahrten absolviert, im oberen Teil ging es darum, längere<br />
Streckenabschnitte bis hin zur kompletten Strecke flüssig zu befahren. Dabei zeigte sich,<br />
dass unsere beiden Kadersportler nicht nur mit dem Nationalmannschaftsfahrer mithalten<br />
Nr. 2/2009 25
konnten, sondern sogar zumeist unter dessen Fahrzeiten blieben. Sehr gute Perspektiven<br />
für die stattfindende Jugend- und Junioren-DM auf der Oker im Harz.<br />
Eine weitere Trainingsgruppe fuhr im Anschluss an die Zeit in Sault Brenaz an die Wildwasserstrecke<br />
nach St. Pierre de Boeuf. Unter der Leitung von Verbandstrainerin Tine<br />
Richter wurde die umgestaltete Strecke erkundet. Neben einem Förderband, das die Kanuten<br />
nach etwa 2/3 des Wildwasserkanals wieder an den Start schleppt, wurde auch die<br />
Eingangsstufe umgebaut. Diese präsentiert sich nun als echter Freestyle-Sport in einer Arena<br />
mit Sitzplätzen. Durch die geschickte Aufteilung der Strecke scheint es nun möglich,<br />
Freestyle-Events und Slalom-Wettkämpfe parallel stattfinden zu lassen. Die Slalomsportler<br />
zeigten schnell, dass sie mit den technischen Anforderungen der Strecke zu Recht kamen<br />
und so konnten erfolgreich Zeitfahrten durchgeführt werden.<br />
Tine Richter<br />
Riesenerfolg für Waldkircher Kanu-Slalom-Athleten bei der DM<br />
Mit einem Doppelschlag ist den Sportlern des KCE Waldkirch die Sensation gelungen:<br />
Johannes Dinkelaker (K1 Jgd.) und Fabian Schweikert (K1 Jun.) wurden am 22./23. 8.<br />
2009 bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend und Junioren auf der Oker jeweils<br />
Deutsche-Vize-Meister ihrer Altersklassen. Damit setzten sich beide gegen die starken<br />
Fahrer des Junioren-National- mannschaftsteams durch und<br />
beeindruckten mit heraus- ragenden Leistungen auf<br />
der Wildwasserstrecke im Harz. Eine Woche<br />
vor Wettkampfbeginn reiste Landestrainer<br />
Frank Schweikert mit seinen Sportlern<br />
zum Training an die Wettkampfstrecke,<br />
um optimal vor- bereitet zu sein.<br />
Zur Streckenvor- fahrt durfte vor<br />
Wettkampfbeginn dann sogar Dennis<br />
Viesel (KCEW), der noch in der Schülerklasse<br />
paddelt, an den Start. Er meisterte<br />
souverän den für die Vorläufe ausgehängten<br />
Parcours aus 20 To- ren. Den ersten Start am<br />
Wettkampfsamstag für das Kanuslalomteam aus Baden-<br />
Württemberg hatte Fabian Schweikert (KCEW), der als einer der Favoriten angereist war.<br />
Souverän qualifizierte er sich im Kajak-Einer der Junioren für das Halbfinale und zeigte<br />
damit der Konkurrenz seine Titel-Ambitionen.<br />
Bei den Jugendfahrern paddelte zuerst Lukas Lang vom KC Bietigheim. Er war mit Verbandstrainerin<br />
Tine Richter (WSC Ketsch) einen Tag vor dem Wettkampfbeginn angereist<br />
26 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
und hatte mit den Wildwasserschwierigkeiten der Strecke zu kämpfen. Für seine erste<br />
Deutsche Meisterschaft im starken Feld der Jugendfahrer gelangen ihm zwei zufrieden<br />
stellende Läufe und er konnte sich im Mittelfeld platzieren. Lukas Bretzinger (KCEW) freute<br />
sich nach einem verpatzten ersten Lauf über seine tolle Leistung im zweiten Lauf und<br />
schaffte die Qualifikation für das Halbfinale. Ähnlich erging es Sebastian Alt vom WSC<br />
Ketsch, der nach einem ausgelassenen Tor im ersten Lauf einen hervorragenden zweiten<br />
Lauf paddelte, damit das Halbfinale erreichte und mit seiner guten Fahrzeit Hoffnungen<br />
auf die Finalteilnahme weckte.<br />
<strong>Der</strong> B-Ranglisten führende Johannes<br />
Dinkelaker (KCEW) erzielte die Tagesbestzeit<br />
und machte damit ebenso wie<br />
sein Vereinskamerad Fabian klar, wie<br />
sicher er die Konkurrenz beherrschte.<br />
Nur knapp verpasste Clemens Goicoechea<br />
(WSCK) in seinem Canadier<br />
die Qualifikation für das Halbfinale.<br />
Er behielt Ruhe im engen Hexenritt,<br />
einer wuchtigen Passage der Wettkampfstrecke,<br />
zeigte eine flüssige Fahrt<br />
und machte deutlich, dass mit ihm im<br />
nächsten Jahr zu rechnen ist.<br />
Am Sonntag wurden die Mannschaftsläufe gestartet. Die Mannschaft aus Waldkirch in der<br />
Besetzung Dinkelaker-Bretzinger-Schweikert zeigte eine klasse Leistung und reihte sich<br />
auf Platz zehn ein im großen Feld der<br />
Teams aus Augsburg, Leipzig und Bad<br />
Kreuznach. Nachdem die Strecke für<br />
das Halbfinale und anschließende Finale<br />
umgehängt worden war, erhielt<br />
Clemens Goicoechea (Ketsch) die<br />
Möglichkeit, im Canadier-Einer Mitglied<br />
des Teams der Vorfahrer zu sein.<br />
Schon dabei sah man, dass die Strecke<br />
länger und durch ein Aufwärtstor<br />
im wuchtigen Hexenritt schwieriger<br />
gehängt war als zuvor.<br />
Bei den Junioren zeigte Fabian Schweikert aus Waldkirch in seinem Halbfinallauf eine<br />
hervorragende Slalomakrobatik, fuhr die schnellste Zeit aller Halbfinalteilnehmer und war<br />
damit eindeutig für das Finale platziert. Für die Jugendfahrer Lukas Bretzinger (Waldkirch)<br />
und Sebastian Alt (Ketsch) verliefen die jeweiligen Läufe nicht perfekt. Beide zeigten Nerven<br />
und patzten in der schwierigen Passage im Hexenritt, die Teilnahme am Finale war da-<br />
Nr. 2/2009 27
mit ausgeschlossen. Anders Johannes Dinkelaker. Wie auch schon in den Vorläufen siegte<br />
er im Halbfinale und untermauerte damit seine Titel-Chancen für das Finale. Nun wurde<br />
es für das Kanuslalom-Team aus Baden-Württemberg interessant. Trainer Frank Schweikert<br />
aufs äußerste angespannt, alle anderen Sportler sowie Landesfachwartin Ulrike Zimmermann<br />
(WSC Rheinsheim) ebenso nervös, drückten die Daumen für das Finale für Fabian<br />
und Johannes. Fabian Schweikert verbesserte seine Fahrtzeit nochmals deutlich, eng lagen<br />
die Fahrer mit den Zeiten zusammen, schließlich war es klar: Fabian Schweikert – Deutscher<br />
Junioren-Vizemeister 2009. Er hatte sich nur dem Junioren-Nationalmannschaftsfahrer<br />
Tobias Kargl (Rosenheim) geschlagen geben müssen. Was für eine tolle Leistung!<br />
Johannes Dinkelaker startete, paddelte die schnellste Fahrzeit und nur eine Torstabberührung<br />
brachte nachher die Entscheidung: Johannes Dinkelaker – Deutscher Jugend-<br />
Vizemeister 2009. Ein unglaubliches Finale! Gleichzeitig stieg Johannes mit seiner Leistung<br />
in die A-Rangliste auf und startet wie sein Vereinskollege Fabian beim A-Ranglisten<br />
Wettkampf auf der Ötz (AT). Überglücklich und erleichtert zeigte sich nach dem Wettkampf<br />
Landestrainer Frank Schweikert. Sein hohes Engagement, sein Wissen auf dem<br />
Gebiet der Trainingslehre und seine Motivation sind die Grundsteine des sich stetig verbessernden<br />
Teams aus Baden-Württemberg. Mit den Erfolgen bei den diesjährigen Deutschen<br />
Meisterschaften stehen nun ganz klar der Aufbau eines Landesleistungszentrum<br />
sowie die Forderung nach zusätzlichen finanziellen Mitteln im Vordergrund, um die<br />
Leistungen der Kanuslalomathleten zu festigen und junge Nachwuchsfahrer aufzubauen.<br />
Glückwunsch an Fabian Schweikert und Johannes Dinkelaker! Tine Richter<br />
Baden-Württemberg siegt<br />
bei „4 Motoren für Europa“<br />
Am 3./4. 10. 2009 führte der Weg<br />
für die Baden-Württembergischen<br />
Kanuten nach Bourg St. Maurice in<br />
die Region Rhône-Alpes, Frankreich.<br />
Dort fand der Ländervergleichskampf<br />
„4 Motoren für Europa“ statt,<br />
eine Initiative der europäischen Länder<br />
Frankreich, Italien, Spanien und<br />
Deutschland. Ziel des alljährlichen Zusammentreffens ist es den sportlichen Austausch<br />
zwischen Jugendlichen zu fördern. Das Land Baden-Württemberg unterstützt dies mit<br />
finanziellen Mitteln. Insgesamt waren aus Baden-Württemberg 31 Sportler und Betreuer<br />
angereist, darunter 11 Wildwasserslalomfahrer und 20 Flachwasserrennbootfahrer. Für<br />
die Slalomspezialisten stellt die Wildwasserstrecke in Bourg St. Maurice eine besondere<br />
Herausforderung dar, ist sie doch eine der schwersten und anspruchsvollsten Strecken<br />
in Europa. Ideal gelegen war auch der Austragungsort für die Rennsportler: direkt auf<br />
28 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
dem Stausee oberhalb der Wildwasserstrecke. Bereits am Freitag früh reisten die Slalomfahrer<br />
an, um sich mit der Strömung auf der Wildwasserstrecke vertraut zu machen.<br />
Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen empfingen die Athleten im Tal<br />
der Isère, was das Training auf dem eiskalten Gletscherwasser angenehm<br />
machte. Gegen Abend sank der Pegel, sodass auch die<br />
jungen Nachwuchs- fahrer Vivien Schmitt im<br />
KajakEiner (WSC Ketsch), Ole Riexinger<br />
im Kajak-Einer (KC Bietigheim),<br />
sowie Dennis Viesel und Moritz<br />
Hottong im Canadier-Zweier<br />
(beide KCE Waldkirch) die<br />
Slalomstre- cke erfolgreich<br />
meistern konnten. Für die<br />
Routiniers aus Waldkirch Johannes<br />
Dinkelaker, Vize-Deutscher<br />
Meister der Ju- gendfahrer und Fabian<br />
Schweikert, eben- falls Vize-Deutscher<br />
Meister der Junioren war der Ritt auf dem wilden<br />
Wasser der Isère auch bei ei- nem satten Pegel von 40 m3 kein<br />
Problem. Auch die Ketscher Kanuten Sebastian Alt (K1 Jugend) und Clemens Goicoechea<br />
(C1 Junioren) zeigten, dass sie mit dem schweren Wasser zurecht kamen. Landestrainer<br />
Frank Schweikert (KCEW) und Verbandstrainerin Christine Richter (WSCK) zeigten sich<br />
nach der Vorbereitung zufrieden mit den Sportlern.<br />
Am Abend trafen sich alle Sportler und Betreuer zum Begrüßungsempfang an der Wettkampfstrecke.<br />
Danach gab es in der Sportlerherberge, die für die Nationen als Unterkunft<br />
diente, Abendessen und abschließend die Vorbesprechung der Wettkämpfe für den<br />
nächsten Tag. Die Sportler aus Rhône-Alpes, der Lombardei, der Region Katalonien und<br />
aus Baden-Württemberg lieferten sich spannende Wettkämpfe. Beeindruckend waren<br />
die Leistungen der Italiener beim Rennsport, die Franzosen trumpften im Slalombereich<br />
auf. Es siegte das Team aus Baden-Württemberg, das sowohl im Wildwasser als auch im<br />
Flachwasser den zweiten Platz errang, aufgrund der Punkteverteilung jedoch insgesamt in<br />
Führung ging.<br />
Nach Essen und Siegerehrung am Abend durften alle Teilnehmer bei Disco-Musik feiern.<br />
Klar zeigten hier die Südländer ihr Temperament. Am Abreisetag war für alle Teilnehmer<br />
der Veranstaltung „4 Motoren für Europa“ eine gemeinsame Raftingtour auf der Isère geplant.<br />
Surfen in den Wellen, Sprung von Felsen und Brücken ins kalte Wasser und Picknick<br />
in der Sonne machten den Abschied für die Sportler nicht leicht. Spät abends erreichte<br />
das Team Baden-Württemberg Deutschland. Gemeinsam zeigten sich Rennsportler und<br />
Slalomfahrer sehr zufrieden mit dem erreichten ersten Platz im Nationenvergleich.<br />
Tine Richter<br />
Nr. 2/2009 29
Freestyle<br />
Freestyle-Team Baden bei den Deutschen Meisterschaften<br />
In Augsburg, auf der Olympiastrecke von 1972, fanden vom 25. - 26. Juli 2009 die Deutschen<br />
Meisterschaften im Kanu-Freestyle statt. Am Samstag morgen ging es pünktlich los,<br />
naja fast! Mit ca. zweieinhalb Stunden Verspätung waren alle Teilnehmer angemeldet und<br />
die Schiedsrichteranlage startbereit.<br />
gepaddel und Figuren-Armut erspart. Ein<br />
bewährtes System bei den deutschen<br />
Meisterschaften. Das Freestyleteam Baden<br />
war mit 11 Startern das zahlenreichste<br />
Team am Start. Besonders im Jugend<br />
und Juniorenbereich belegten die Teamfahrer<br />
spitzen Plätze. So gingen in der<br />
Klasse männliche Jungend alle 3 Plätze<br />
mit Joachim Schimdt, Florian Stiebing<br />
und Adrian Mattern nach Baden.<br />
Die Vorläufe wurden im Session<br />
System ausgefahren. <strong>Der</strong> Vorteil des<br />
»Session-Systems«: Jeder der <strong>Paddler</strong><br />
kann ohne Zeitdruck jeweils in<br />
maximal 30 Sekunden seine Tricks<br />
in der Walze vollführen und innerhalb<br />
der 10 Minuten - so oft er an<br />
die Reihe kommt - erneut einfahren.<br />
So ist der Spot durchgängig belegt<br />
und dem Zuschauer bleiben Hoch-<br />
Für den Heidelberger Adrian Mattern war dies der erste große Wettkampf. Ebenfalls eine<br />
starke Leistung zeigten die Badener Juniorinnen: es siegte Sandrina Hornhard von der DJK<br />
Achern vor Anne Rist vom KSC-Villingen und Lotte Wilhelm die sich ihren 3 Platz mit der<br />
Münchnerin Anne Grüb teilen durfte. Ihre Berufung ins Nationalteam rechtfertigten die<br />
beiden Teamfahrer Daniel Riedmüller bei den Junioren und Philipp Hitzigratt bei den C1<br />
Fahrern. Beide belegten im jeweils sehr starken Teilnehmerfeld den 2. Platz in ihrer Klasse.<br />
Nach einem Jahr beruflich bedingter Wettkampfpause belegte Melanie Wolff aus Villingen<br />
bei den Damen einen ausgezeichneten 2. Platz und verwies die Nationalmannschaftsfahrerin<br />
30 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Sandra Seberlin aus Nordhon auf den dritten Platz. Pech hatte Florian Stiebing bei den<br />
Herren, der leider nur ganz knapp die Qualifiatkation für das Halbfinale verpasste. In<br />
der Klasse Ü35 siegte Helmut Wolff (HeWo vom KSC-Villingen) vor dem Lokalmatador<br />
Markus Nagy. Erstmalig war auch Silvia Götz vom WHW Heidelberg als Kampfrichterin<br />
eingesetzt und überzeugte durch ihr Fachwissen.<br />
Zufrieden mit den Leistungen fuhren die Teampaddler am Sonntagabend nach Hause.<br />
Team Oldi HeWo war mit den gezeigten Leistungen mehr als zufrieden und ist stolz auf<br />
das vor 3 Jahren gegründete Team und die tolle Kameradschaft unter den Sportlern. In<br />
seinen Wochenendabschlussworten dankte er den Eltern, den Sponsoren und dem Badischen-Kanu-Verband<br />
für die jeweils gezeigten Unterstützungen.<br />
Sandrina Hornhard wird Vize-Weltmeisterin<br />
Einen großen Erfolg konnte Sandrina Hornhard vom DJK-Achern bei den Kanufreestyle-<br />
Weltmeisterschaften 06. 09. 2009 in Thun/Schweiz erreichen. Im starken Feld mit Startern<br />
aus der ganzen Welt belegte die sympathische Sportlerin einen ausgezeichneten zweiten<br />
Platz und hat damit den Titel der Vizeweltmeisterin überreicht bekommen. Die restlichen<br />
6 Sportler vom Kanu-Freestyle-Team Baden die für das Deutsche Team am Start waren<br />
schlugen sich gut und alle waren stolz die deutschen Farben bei einer Weltmeisterschaft<br />
zu vertreten. Ohne der neuen Vizeweltmeisterin fanden in München die 1. Kajakfreestyle-<br />
Stadtmeisterschaften an der Floßlände statt. Neben der ganzen deutschen Freestyleszene<br />
Nr. 2/2009 31
waren Teilnehmer aus 5 Ländern am Start. Die Münchner Floßgasse, wird im Sommer von<br />
vielen Touris übervölkert, die eine spritzige (wasserbedingt) und feuchte (Münchner Bier)<br />
Floßfahrt gebucht haben.<br />
Jedes Jahr wird Mitte September ein Abschnitt für den Münchner Kanuslalom mit Abweisern<br />
und kleinen Stüfchen ausgestattet, um eine interessante und auch einigermaßen<br />
anspruchsvolle Strecke für den am ersten Oktoberwochenende stattfindenden Münchner<br />
Kanuslalom zu erhalten. So kam die Idee auf, eine Freestylemeisterschaft auszurichten.<br />
Da die Veranstalter nicht mit einer so großen Resonanz gerechnet hatten, musste einiges<br />
improvisiert werden. Am Ende gingen zwar die Urkunden aus, jedoch bekam jeder was<br />
zum Essen und Trinken. Es herrschte eine super Stimmung.<br />
Zum Wettkampf! Das „Freestyle<br />
Team Baden“ war mit<br />
einer starken Mannschaft am<br />
Start. Am Samstagnachmittag<br />
trainierte die Mannschaft mit<br />
Philipp, Heiko, Hewo, Daniel,<br />
Adrian, Jojo, Flo, Jule, Sandy<br />
und Raider erstmals auf dem<br />
Floßlände. Nach dem Abendessen<br />
hieß unser nächstes Ziel<br />
nicht die Wiesn sondern die<br />
Eisbachwelle. Also machten<br />
sich Flo, Dani, Philipp, Atte,<br />
Jojo und vier Ulmer auf die<br />
Socken.<br />
Als dann endlich alle auf dem Wasser waren, surften wir bis 2 Uhr auf der Eisbachwelle.<br />
Danach ging es mit Boot und Paddel zur berühmten Szene Disco „P1“ in den Pool :-) oder<br />
halt fast in den Pool. Am Sonntagmorgen starteten pünktlich um 10°° Uhr die Vorläufe.<br />
Diese wurden in Heads ausgetragen, d.h. fünf <strong>Paddler</strong> versuchen in 5 Minuten so viel<br />
Punkte wie möglich zu erreichen.<br />
Die Paddel Promis Seppi Strohmeier, Bobby Frieser, Martin Koll und der Weltmeister von<br />
1995, Olli Grau, waren ebenfalls am Start. Florian Stiebing und Philipp Raider verpassten<br />
bei den K1 Herren nur knapp das Finale. Heiko Stiebing konnte in den Vorläufen mit<br />
schönen Loops punkten und erreichte mit Adrian den Einzug ins Finale, der stark vertretenden<br />
U14-Klasse.<br />
Bei den Junioren U18 qualifizierten sich Daniel Riedmüller und Johannes Schmidt aus<br />
dem Team Baden ins Finale der besten fünf. Newcomerin Julie siegte bei den Juinorinnen<br />
punktgleich mit der stark fahrenden Münchnerin. Nach den Vorläufen gab es noch ein<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Funrace. Das Ganze lief so ab, dass man die Kajaks oberhalb der Rutsche auf die Wiese<br />
legte und sich dann ca. 5 Meter dahinter stellen musste.<br />
Danach warteten alle <strong>Paddler</strong> auf das Startzeichen von Ingrid Schlott, um zu ihren Booten<br />
zu rennen und so schnell wie möglich ins Kajak einzusteigen. Nach dem Einstieg ging es<br />
die Rutsche runter. Im Wasser gelandet, paddelte man einige Meter, um im Kehrwasser<br />
eine Gummi-Ente zu schnappen. Mit der Ente ging es über den Zieleinlauf der Walze. Für<br />
die ersten sieben Plätze gab es originelle Preise zu gewinnen. Etwas ungewöhnlich war die<br />
Vergabe der Preise. So gab es für den 1. Platz eine Ananas, für den 2. Platz eine Voodofigur<br />
für den 3. Platz ein Paddel. Coole Idee!!!<br />
Am Nachmittag starteten die Finalläufe. Bedingt durch den Heimvorteil der Münchner<br />
waren die Gäste etwas benachteiligt. Bei den Junioren U14 belegte Heiko Stiebing den 2.<br />
und Adrian Mattern den 5. Platz! Daniel Riedmüller wurde bei den Junioren U18 Zweiter.<br />
Auf den 3. Platz kam Johannes Schmidt vom Team Baden. Philipp Hitzigrath belegte<br />
bei den C1 Fahrern den 2. Platz vor Daniel Riedmüller der mit Platz 3 den Augsburger<br />
Nationalfahrer Tobi Hütter hinter sich lies.<br />
Unterm Strich war die 1. Münchner Freestyle-Meisterschaft ein voller Erfolg. Die Freestyler<br />
hoffen nun, dass die Veranstaltung eine Fortsetzung findet.<br />
Johannes Schmidt<br />
Nr. 2/2009 33
Rennsport<br />
Sabine Volz mit zwei Siegen im U23-Länderkampf in Bochum<br />
Sabine Volz, die 18-jährige U23-Nationalfahrerin und Junioren-Europameisterin vom<br />
WSV Mannheim-Sandhofen, startete bei der 57. Internationalen Ruhrregatta (19. - 21. 6.<br />
2009) für den deutschen Kanuverband. Die Regatta wurde auf dem Kemnader See in Bochum<br />
ausgetragen. Dieser Juniorenländerkampf ist einer der bedeuternsten Juniorenwettkämpfe<br />
im Kanurennsport überhaupt. Er dient als Standortbestimmung für alle Nationen.<br />
Insgesamt haben 565 Sportler aus 14 Nationen an dieser Regatta teilgenommen.<br />
Im K1-Länderkampf über 500m belegte Sabine Volz den vierten Platz im Rennen um den<br />
Ehrenpreis der Kanu-Regatta-Gemeinschaft Bochum. Vor ihr platzierten sich nur Mieke<br />
Boerema (Australien), Diana Weber (Potsdam), und Bernadette Wallace (Australien). Im<br />
zweiten Lauf über die gleiche Strecke erzielte Sabine Volz wiederum den vierten Platz.<br />
<strong>Der</strong> Sieg ging an ihre Nationalmannschaftskollegin Diana Weber. Zweiter wurde die Australierin<br />
Mieke Boerema (Australien). <strong>Der</strong> dritte Platz ging ebenfalls an Australien und zwar<br />
an Bernadette Wallace. Im K2-Länderkampf über die 1000m fuhr Sabine Volz zusammen<br />
mit Nicole Beck auf Platz zwei hinter ihren Nationalmannschaftskameradinnen Verena<br />
Hantl und Silke Hörmann. Die sechs Boote aus Frankreich und Australien belegten die<br />
weiteren Plätze.<br />
Auch beim zweiten Lauf im K2 auf gleicher Distanz wurde Sabine Volz zusammen mit Nicole<br />
Beck Zweitplazierte hinter Hantl/Hörmann und vor den sechs Booten aus Australien<br />
und Frankreich. Auf der 1000m-Distanz siegte Sabine Volz im K4 zusammen mit Verena<br />
Hantl, Diana Weber und Birka Zimmermann. Die weiteren Podestplätze belegten die beiden<br />
Boote aus Australien. Sie siegte auch über die 500m-Strecke im K4 mit gleicher Bootsbesetzung<br />
und Australien hatte mit Platz zwei und drei wieder das Nachsehen gegenüber<br />
dem deutschen Vierer. Dies sind hervorragende Ergebnisse von Sabine, die den Übergang<br />
von den Junioren zur Leistungsklasse mit Bravour gemeistert hat. Man kann gespannt sein,<br />
wie sich Sabine in den folgenden Jahren weiter entwickeln wird.<br />
Peter Halder<br />
Deutsche Meisterschaft in Brandenburg<br />
Nur eine Woche nachdem die Stadt Brandenburg an der Havel die Europameisterschaften<br />
ausgetragen hat, trafen sich diesmal vom die besten Kanuten aus ganz Deutschland vom<br />
7. - 12. Juli 2009, um sich miteinander zu messen und die deutschen Meister zu ermitteln.<br />
Im Nachwuchsbereich war die A-Schülerin Bianca Ehrler die erfolgreichste Teilnehmerin<br />
des WSV-Sandhofens. Mit einem Sieg im K4 über die 2000m, einer Silbermedaille im K4<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
über die 500m-Distanz und einer Bronzemedaille im K2 über die 500m-Strecke ergatterte<br />
sich Bianca das komplette Medaillenset. Bei den Schülern neu eingeführt und im Osten<br />
Deutschlands die Grundlage für den Kadertest ist der Mehrkampf, bestehend aus 1000<br />
m-Lauf, Kugelweitwurf und 1000 m im K1. Hier errang Marcus Halder in der Gesamtwertung<br />
seiner Altersklasse die Bronzemedaille. Innerhalb dieses Wettbewerbes belegte er im<br />
K1 auf der 1000m-Strecke den zweiten Platz. Bei den Jugendfahren errang Lisa Bouwhuis<br />
im K4 mit den Karlsruherinnen Friedt, Loffel und Ehrenfried die Silbermedaille hinter<br />
dem Boot der RG Sachsen-Anhalt und vor der RG Nordrhein-Westfalen. Im K4 über die<br />
6000m-Strecke gewann Patrick Litvai mit seinen Mannschaftskameraden Decker (Karlsruhe),<br />
Ströhle (Friedrichshafen) und Sucher (Heilbronn) die Vizemeisterschaft hinter der RG<br />
Nordrhein-Westfalen und vor dem Boot aus Bayern. In der Leistungsklasse waren Carolin<br />
Leonhardt und Sabine Volz für den WSV-Sandhofen am Start.<br />
Bei der Sprintstrecke im K4 saßen Sabine Volz und Carolin Leonhardt in einem Boot<br />
zusammen mit Nicole Reinhardt und Silke Hörmann und wurden deutsche Meisterinnen<br />
vor Potsdam und dem zweiten Boot aus Baden Württemberg. Im K4 über 1000m siegte<br />
Carolin Leonhardt zusammen mit den Karlsruherinnen Hörmann, Hantl und Knebel<br />
vor dem Boot aus Nordrhein-Westfalen und Bronze errang Sabine Volz mit Habermann,<br />
Hantl und Knebel (ebenfalls alle Karlsruhe).<br />
Über die 500m-Strecke im K4 gewann Carolin Leonhardt die Silbermedaille und Sabine<br />
Volz wurde im zweiten Boot der RG Baden-Württemberg 2te. Carolin war noch zusammen<br />
mit Silke Hörmann (Karlsruhe) im K2 über die 500m – Strecke am Start und gewann<br />
hier die Silbermedaille. Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche deutsche Meisterschaft für<br />
den WSV-Sandhofen.<br />
Peter Halder<br />
Nr. 2/2009 35
Silber & Bronze bei der U23-Europameisterschaft<br />
Die Rheinbrüder sicherten dem DKV zwei von drei Medaillen bei der U23-Europameisterschaft<br />
in Posen/Polen vom 25. - 26. Juli 2009. Silke Hörmann war an beiden<br />
Medaillen maßgebend beteiligt. Nachdem sie über die 1.000 Meter mit ihrer Vereinskameradin<br />
Verena Hantl den Vize-Europameistertitel im Zweierkajak gewann, holte<br />
sie über die 500 Meter mit der Magdeburgerin Nicole Beck die Bronzemedaille.<br />
Das Karlsruher-Duo Hantl/Hörmann musste sich über die 1.000 Meter nur dem ungarischen<br />
Boot geschlagen geben. Nachdem die „Rheinschwestern“ am Start nicht so gut<br />
wegkamen, schoben sie sich während des Rennens Stück<br />
für Stück im Feld nach vorne. Sie hielten die Spitzenposition<br />
bis zum Schlussspurt der Ungarinnen,<br />
gegen den die Karlsruherinnen<br />
dann leider nichts mehr ausrichten<br />
konn- ten. Trotzdem<br />
freuten sie sich riesig über den<br />
Vizetitel, wenn auch bei beiden<br />
ein bisschen Wehmut um<br />
die vergebene Titelchance mitschwang.<br />
Silke Hörmann stellte<br />
jedoch fest: „Wir hatten nicht viel<br />
Zeit das Boot ein- zufahren, dafür war<br />
es ein tolles Rennen, bei dem uns am Ende<br />
einfach die Kraft ausge- gangen ist.“<br />
Auf der 500-Meter-Distanz hatten dann beide nochmals die Chance, nach einer Medaille<br />
zu greifen. Während der Traum vom zweiten Edelmetall auf der stürmischen Regattabahn<br />
mit dem 4. Platz für Verena Hantl im Viererkajak zerplatzte, konnte sich Silke Hörmann<br />
erneut einen Podiumsplatz sichern. In ihrem letzten Rennen bei einer U23-Europameisterschaft<br />
kämpfte sich die 23jährige mit ihrer Partnerin Nicole Beck (Magdeburg) durch<br />
Wind und Wellen. Nachdem sie bei der Hälfte der Strecke noch auf dem vierten Rang lagen,<br />
setzten sie ihren Endspurt genau im richtig Moment und attackierten sogar nochmals<br />
das auf Platz zwei liegende Boot aus der Ukraine, die letztendlich nur eine knappe halbe<br />
Sekunde vor dem deutschen Boot ins Ziel kamen.<br />
<strong>Der</strong> Karlsruher U23-Damen-Auswahltrainer, Volker Lambeck, zog für seine Mädels eine<br />
positive Bilanz: „Klar hatten wir gerade beim Vierer mit einer Medaille gerechnet, aber<br />
wenn man sieht, dass es aufgrund des schlechten Wetters fast in jedem Rennen eine<br />
Kenterung gab, sind wir gut durchgekommen! Und die beiden Medaillen im Zweierkajak<br />
waren einfach super herausgefahren!“ Dimitri Tabuev muss dagegen weiter auf seine<br />
erste Medaille bei einer U23-Europameisterschaft warten. Im Viererkajak über 1.000<br />
Meter verpasste er knapp sein erstes Edelmetall. Zusammen mit Martin Hollstein, Paul<br />
36 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Mittelstedt (beide Neubrandenburg) und dem Essener Torben Fröse schrammte er mit<br />
dem vierten Platz hinter Ungarn, Frankreich und Rumänien an seinem Ziel vorbei. Auch<br />
im Einerkajak über 500 Meter blieb Tabuev hinter seinen eigenen Ansprüchen. Er wollte<br />
sich im Vorderfeld des Finals platzieren, doch schon von Beginn des Rennens lief es nicht<br />
rund und durch die vielen Wellen konnte er nicht wie gewohnt seinen Endspurt nutzen,<br />
um das Feld aufzumischen, so blieb am Ende nur der neunte Platz.<br />
Detlef Hofmann, Cheftrainer der Rheinbrüder, fand lobende Worte für das Karlsruher<br />
Trio: „Es ist natürlich schade für Dimi, dass er wieder so knapp an einer Medaille vorbei<br />
gefahren ist, aber zwei Jahre hintereinander in so ein hochklassiges Einerfinale zu fahren<br />
zeigt, dass er international angekommen ist. Für Silke freut es mich besonders, denn sie<br />
konnte mit ihren zwei Medaillen wieder einmal ihre hervorragenden Mannschaftsbootqualitäten<br />
unter Beweis stellen und für Verena war es im ersten U23-Start ein Auftakt nach<br />
Maß!“<br />
Martina Amrein<br />
„Rheinschwestern“ gelingt Achtungserfolg<br />
Maren Knebel, Catrin Dürr und Rebekka Hantl fuhren bei ihrer ersten Marathon-Europameisterschaft<br />
vom 25./26. Juli 2009 unter die Top 5. In Polen/Ostroda sollten die Karlsruher<br />
Damen ihre ersten internationalen Marathonerfahrungen sammeln. Und das Ergebnis<br />
kann sich sehen lassen: Maren Knebel erreichte mit der Düsseldorfer Langstreckenspezialistin<br />
Jennifer Klein den vierten Platz, dicht gefolgt vom reinen Karlsruher Boot mit Dürr<br />
und Hantl die den fünften Platz belegten.<br />
Nachdem die beiden späteren siegreichen Boote aus Ungarn schon mit einem Blitzstart<br />
das Feld auseinanderrissen, blieb den beiden deutschen Booten nur die Verfolgerrolle.<br />
Schaffte das Dänische Duo noch den Spurt auf die Kreuzwelle der beiden ungarischen<br />
Boote, erwischte Maren Knebel mit ihrer Zweierpartnerin die erste Laufportage nicht richtig<br />
und verlor auf das führende Trio an Boden.<br />
Trotzdem kämpften sie zusammen mit dem Rheinbrüderboot über die komplette Strecke<br />
ihre vordere Platzierung zu verteidigen. Nach den 26 Kilometern, den vier Laufportagen<br />
und einem schweren Kampf gegen die hohen Wellen auf dem Drwckie-See, stand am<br />
Ende für beide Boote eine hervorragende Topfive Platzierung zu Buche. „Wir waren schon<br />
überrascht von dem Wahnsinnsstart der Ungarinnen, aber wir haben auch immer wieder<br />
versucht, auf die drei führenden Boote aufzuholen. Am Ende reichte es leider nicht, aber<br />
auch der vierte Platz ist bei meinem ersten internationalen Marathoneinsatz ein großer<br />
Erfolg“, bilanzierte die doch sehr geschaffte Maren Knebel ihr Abschneiden nach dem<br />
Rennen.<br />
Nr. 2/2009 37
Während die Damen der Rheinbrüder mit dem Abschneiden für eine Überraschung sorgten,<br />
klebte den Herren scheinbar das Pech am Paddel. Über die 32 km startete Fiete<br />
Krüger in diesem Jahr zum ersten Mal in der Einer-Konkurrenz. Doch schon nach 1/3 der<br />
Distanz machten ihm Steuerprobleme zu schaffen, die ihm am Ende eine Fußverletzung<br />
und das Ausscheiden bescherten. Genauso unglücklich verlief es für Fabian Knebel mit<br />
seinem Partner Sven Busch aus Saarlouis. Nach zwei von sieben Runden traf das deutsche<br />
Boot eine hohe Welle. Bei der Bemühung nicht in zu kentern, renkte sich Busch einen<br />
Rückenwirbel aus und musste das Rennen ebenfalls vorzeitig beenden.<br />
Detlef Hofmann freute sich über die Platzierungen der Frauen riesig: „Wir wollten unter<br />
die ersten zehn kommen. Dass beide Boote eine Platzierung unter die ersten Fünf schafften,<br />
ist einfach klasse. Für die Jungs tut es mir leid, aber daran sieht man, wie kraftraubend<br />
und anspruchsvoll die Marathonstrecke ist!“<br />
Martina Amrein<br />
Carolin Leonhardt wird Weltmeisterin und zweifache<br />
Vizeweltmeisterin<br />
Im kanadischen Dartmouth fanden dieses Jahr vom 12. - 16. August die Kanurennsport-<br />
Weltmeisterschaften statt. Dartmouth liegt im Südosten Kanadas, nahe der Grenze zur<br />
USA, ist Teil der Metropolregion Halifax und liegt im kanadischen Bundesstaat Nova Scotia<br />
(Neuschottland). Unsere Topathletin Carolin Leonhardt gewann auf dem Lake Banook<br />
drei mal Edelmetall. In einen Wimperschlagfinale im K 4 über 500 Meter erreichte das<br />
Deutsche Damenboot in der Besetzung Leonhardt / Reinhardt / Wagner-Augustin/ Dietze<br />
38 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
die Vizeweltmeisterschaft. Hier wurden sie durch das ungarische Boot um 4 tausendstel<br />
denkbar knapp geschlagen. Im 1000 Meter K 2 Finale gewann Carolin ebenfalls am 1.<br />
Finaltag mit Tina Dietze (Magdeburg) erneut die Vizeweltmeisterschaft hinter dem ungarischen<br />
Boot.<br />
Am Sonntag, dem 2. Finaltag konnte sich Carolin für die Niederlage im K 4 500 Meter<br />
revanchieren. In der Besetzung mit Connie Waßmuth / Katrin Wagner Augustin und Tina<br />
Dietze wurde der ungarischen Frauenvierer über die Sprintdistanz von 200 Metern auf<br />
den 2. Platz verwiesen. Carolin zeigte neuerlich ihre Stärken als Schlagfrau.<br />
Am Dienstag, den 18. August wurde Carolin mit ihrem Freund Thorsten Eckbrett auf dem<br />
Frankfurter Flughafen von ihrer Familie und zahlreichen WSVlern mit Transparenten und<br />
Sekt gebührend empfangen.<br />
Peter Halder<br />
Nuck & Holtz - Ein (WM-)Traum ging in Erfüllung<br />
Bei der Kanu-Rennsport-WM vom 12. bis 16. 8. 2009 in Halifax/Canada gewannen<br />
Robert Nuck & Stefan Holtz im Zweiercanadier über 500 Meter den Weltmeistertitel<br />
und erfüllen sich ihren Traum. 2006 wurden die beiden Vize-Weltmeister über die gleiche<br />
Distanz, seither lebte das ungleiche Paar (Holtz 2,00 m / Nuck 1,77 m) für ihr Ziel:<br />
Einmal ganz oben zu stehen!<br />
Nachdem sie im letzten Jahr bei<br />
der Olympiaqualifikation noch<br />
nicht ganz fit waren und so ihre<br />
Chance auf einen Start in Peking<br />
nicht nutzen konnten, nahmen<br />
sie in diesem Jahr von Anfang an<br />
Fahrt auf. Als das Rheinbrüder-<br />
Duo in Brandenburg bei der<br />
EM-Gold holte, waren sie glücklich,<br />
verloren jedoch das eigentliche<br />
Ziel nicht aus den Augen<br />
und trainierten akribisch weiter.<br />
Nachdem es im WM-Vorlauf auf dem Lake Banook nicht lief, waren sie kurzzeitig irritiert,<br />
ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. „Dann stellten wir gleich noch ein Training<br />
hinten an und änderten die Trimmung des Boots!“ schilderte Nuck die Konsequenzen<br />
nach dem 2. Platz im Vorlauf. Dass sie durch den Zwischenlauf mussten, stellte sich heute<br />
als einen Vorteil heraus. „Dadurch waren wir nicht in der Mitte des Feldes, sondern<br />
Nr. 2/2009 39
konnten schön auf der Bahn drei unser eigenes Rennen fahren“, gab Nuck nach dem Sieg<br />
verschmitzt zu. Vom Start an, setzten sie ihre Taktik um und paddelten vorne mit. Als sie<br />
dann 200 Meter vor dem Ziel ihren Schlussspurt starteten, kam kein anderes Boot mehr<br />
mit. Ähnlich souverän wie schon in Brandenburg bei der EM, setzten die beiden mit einer<br />
halben Bootslänge Vorsprung ihren Schlusskick und holten sich den ersehnten Titel.<br />
Warum sie nicht so jubeln konnten wie bei der EM brachte „Holtzi“ ein paar Stunden<br />
nach dem Rennen auf den Punkt: „Also wir waren einfach nur erleichtert. Ich habe gar<br />
nichts gedacht, mein Kopf war einfach leer, denn die letzten 70 Meter ging nichts mehr<br />
und ich war froh, dass wir als Erster durch´s Ziel gefahren sind.“<br />
Eine Zugabe gab es dann noch im 200m-Rennen. Auch hier bestätigten sie ihren Platz<br />
von der EM und sicherten sich in Dartmouth die WM-Bronzemedaille. Darüber war<br />
der „Rheinbruder-Riese“ einfach nur glücklich und gab ausgelassen seine Freude über<br />
die WM in Kanada zum Ausdruck: “Das Ergebnis ist deshalb super, da bei mir nach der<br />
500 m auch ein wenig die Anspannung weg war. Die braucht man aber für die 200m. Alles<br />
in allem war es eine supergeile WM. Nicht nur wegen unseren Erfolgen, sondern auch,<br />
weil das Land einfach wunderschön und die Menschen super entspannt sind.“<br />
Martina Amrein<br />
Rheinbrüder bei Marathon-WM erfolgreich<br />
Bei der Marathon-WM in<br />
Crestuma/Portugal vom<br />
19./20. 9. 2009 vertraten<br />
drei Rheinschwestern die<br />
deutsche Marathonauswahl.<br />
Cathrin Dürr, Rebekka<br />
Hantl und Maren<br />
Knebel wollten nach ihrer<br />
Top-Five-Platzierung bei<br />
der Marathon-Europameisterschaft<br />
in der Weltspitze<br />
eine Platzierung unter<br />
den ersten Zehn schaffen.<br />
Wie schon bei der Europameisterschaft<br />
gab es mit Dürr/Hantl einen reinen Karlsruher Zweierkajak. Maren Knebel<br />
saß, wie schon in Polen, mit der Düsseldorfer Langstreckenspezialistin Jennifer Klein im<br />
Boot. Das Boot mit Knebel/Klein erwischte einen guten Start und konnte das 26 km lange<br />
Rennen im Vorderfeld beginnen. Nachdem Klein Schwierigkeiten mit der Fußhalterung<br />
im Boot bekam, konnten die beiden Deutschen die Welle des späteren Siegertrios nicht<br />
40 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
mehr halten und mussten abreissen lassen. Durch den Bootsschaden verlor der Zweierkajak<br />
an Stabilität und an ein Aufholen an das Vorderfeld war nicht mehr zu denken. <strong>Der</strong><br />
„Rheinschwester-Zweier“ hatte am Start mit der Konkurrenz zu kämpfen. Nachdem im<br />
Kanumarathon ein Massenstart mit allen teilnehmenden Booten erfolgt, klemmten Dürr/<br />
Hantl erst einmal in einem Pulk von fünf Booten fest. Nachdem sie sich aus der Umklammerung<br />
lösen konnten, setzen sie sich aus der dritten Verfolgergruppe ab und versuchten,<br />
zusammen mit einem Boot aus Österreich die Aufholjagd. Nach sechs Portagen, bei dem<br />
die Mädels einen steilen Anstieg - mit Boot und Paddel - zu Fuß erreichen, dann 200<br />
Meter sprinten, um danach wieder ohne Steg im flachen Wasser in die Boote einsteigen<br />
mussten, kamen beide deutsche Boote unter den ersten Zehn an.<br />
„Nachdem die Österreicherinnen bei der letzten Portage beim Einstieg ins Wasser fielen,<br />
konnten wir den neunten Platz ohne Endspurt nach Hause fahren“, berichtet die überglückliche<br />
Rebekka Hantl. Sowohl Hantl als auch ihre Kollegin Cathrin Dürr wollen unbedingt im<br />
nächsten Jahr wieder mit dabei sein. Dafür benötigen sie, wie Dürr mitteilte, „noch erheblich<br />
mehr Erfahrung“, damit das Ergebnis 2010 in Spanien, der Hochburg des Kanumarathons,<br />
noch verbessert werden kann. Maren Knebel konnte zusammen mit ihrer Düsseldorfer Partnerin<br />
den achten Platz über die Strecke retten, nachdem ihnen das gleiche Schicksal wie<br />
den Österreicherinnen ereilte und sie bei einer Portage kenterten und wertvolle Zeit verloren.<br />
Doch die Kanurennsport-Weltmeisterin von 2007 szog trotzdem eine positive Bilanz:<br />
„Wir wollten unter die ersten Zehn, das haben wir geschafft, trotz den Schwierigkeiten.“<br />
Martina Amrein<br />
Zum Saisonabschluss: Länderkampf in Bourg Saint Maurice<br />
Nr. 2/2009 41
Seit über zehn Jahren findet am Ende der Kanusaison der Länderkampf „Vier Motoren für<br />
Europa“ statt. Bei dieser Regatta treffen Jugendliche aus Frankreich, Italien, Spanien und<br />
Deutschland beim traditionellen Wettkampf der europäischen Regionen aufeinander. <strong>Der</strong><br />
Austragungsort wechselt jährlich zwischen den Teilnehmern aus Rhone-Alp, der Lombardei,<br />
Katalonien und Baden-Württemberg.<br />
In diesem Jahr wurde die Baden-Württembergische Mannschaft von der Junioren-Vizeweltmeisterin<br />
Isabel Friedt angeführt. Mit den deutschen Vizemeistern Sofia Loffl, Lucia<br />
Olszewski, Larissa Großmann, Lukas Decker und Annika Worch stellten die Rheinbrüder<br />
fast die halbe Auswahl-Mannschaft.<br />
Die Wettkämpfe fanden in Bourg Saint Maurice vom 3. bis 4. 10. 2009 an der Isère statt.<br />
Da der örtliche Stausee keine offizielle Rennsportstrecke ist, wurden die Wettkämpfe über<br />
die 200 und die 1500 Meter ausgetragen - unmittelbar über der Isère, die den Slalomfahrern<br />
wiederum als Wildwasserkurs diente. Die Mannschaft aus dem „Ländle“ setzte<br />
sich zum wiederholten Mal in der Gesamtwertung durch und durfte sich am Wettkampfabend<br />
bei einer gemeinsamen Feierstunde als Gewinner des Jahres 2009 feiern lassen.<br />
Die Rheinbrüder hatten dabei maßgeblichen Anteil. Einmal mehr ragte Shootingstar Isabel<br />
Friedt hervor.<br />
Sowohl im Einerkajak über 200m, im Zweierkajak über 1.500m mit Larissa Großmann, als<br />
auch beim Staffelwettkampf mit Großmann, Loffl, und Decker holte sie die Goldmedaille<br />
nach Karlsruhe.<br />
Das abschließende „Kulturprogramm“ hatte sich ganz auf die sportlichen Teilnehmer<br />
eingestellt: eine 24 Kilometer Flusstour in Raftingbooten stand auf dem Plan. „Das war<br />
Abenteuer pur und hat richtig Spaß gemacht. Aber es war auch eisig kalt!“, so Larissa<br />
Großmann über die ungewohnte Sportart.<br />
Martina Amrein<br />
Liebe Leser/Innen,<br />
bitte beachtet auch den Flyer unserer<br />
bayerischen Kanufreunde, der diesem<br />
<strong>Paddler</strong> beiliegt.<br />
42 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Drachenboot<br />
Drachenboot-Regatta in Ladenburg<br />
Schon zum 5. Mal fand in diesem Jahr am 11./12. 07. 2009 das Ladenburger Drachenbootrennen<br />
„Drachen im Fluss“ statt. Veranstalter dieser größten Drachenbootregatta in<br />
Baden war wieder die Drachenbootabteilung des FV 03. 56 Mannschaften fuhren auf drei<br />
Bahnen vor der herrlichen Kulisse der zwischen Heidelberg und Mannheim am Neckar<br />
gelegenen Römerstadt um die Wette.<br />
in Ladenburg haben.“ Zweifellos: Das Drachenboot-Festival,<br />
von dem hier die Rede<br />
ist, passt in seiner Mischung aus (Wasser-)<br />
Sport und Spaß für Groß und Klein einfach<br />
glänzend zur Römerstadt am Neckar. Die<br />
Wanderpokale und Preise der fünften Auflage<br />
übergab Rennleiterin Andrea Walz den<br />
Siegerteams „Rheinauer Hafendrachen“ um<br />
Volker Fink, gefolgt von „Fody´s Fährhaustigers“<br />
(Willy Koch) und „Security Service“<br />
(Henry Schies) in der Fun-Klasse.<br />
„Ein Riesenkompliment an die<br />
Nulldreier“, machte Ladenburgs<br />
Bürgermeister Rainer Ziegler den<br />
Veranstaltern um ihren Vorsitzenden<br />
Thomas Thieme, Geschäftsführer<br />
Alex Kick und Drachenboot-Chef<br />
Markus Walz am Ende<br />
bei der Siegerehrung. Zuvor hatte<br />
Ziegler festgehalten: „Es war<br />
ein Super-Event, eines der wichtigsten<br />
Kulturereignisse, die wir<br />
Hinter „Herbstmeister“ (Martina Lotter) platzierten sich bei den Frauen „G´senkte Sau“<br />
(Karin Stein) und „Rhoi All Team“ (Scotty Baumeister). Die Drachenbootabteilung des FV<br />
03 hatte die Regatta wieder routiniert im Griff. Organisation, Zeitplan und Ablauf klappten<br />
wie am Schnürchen. Alles lag im Zeitplan. Auch das Drumherum war wieder sehr attraktiv.<br />
Neben der Festwiese mit zahlreichen attraktiven gastronomischen Angeboten gab es<br />
auch eine amüsante Moderation und natürlich die legendäre Beachparty.<br />
Michael Walter<br />
Nr. 2/2009 43
Vier deutsche Meistertitel noch vor dem 1. Vereinsgeburtstag<br />
Vor nicht einmal einem Jahr gegründet, haben sich die Hochrhein <strong>Paddler</strong> am vergangenen<br />
Wochenende mit einem Donnerschlag in der deutschen Drachenbootszene zum ersten<br />
Mal zu Wort gemeldet. Bei den Drachenbootmeisterschaften des Deutschen Kanuverbandes<br />
am 12./13. 9. 2009 auf der ehemaligen Olympiastrecke in Oberschleißheim bei<br />
München holten die Thunder<br />
Dragons, das Drachenboot-<br />
Team des jüngsten Bad Säckinger<br />
Vereins, insgesamt<br />
vier Titel, dazu einen dritten<br />
und einen vierten Platz an<br />
den Hochrhein. <strong>Der</strong> erste<br />
Gratulant war Bürgermeister<br />
Martin Weissbrodt persönlich.<br />
Die Vorbereitungen für diesen<br />
Wettkampf liefen bereits seit<br />
Monaten. Selbstverständlich<br />
ist es nicht möglich, von Null<br />
startend innerhalb weniger Monate eine Mannschaft aufzubauen, die um die deutsche<br />
Meisterschaft mitfahren kann. Aber die Gründer des Vereins waren vorher schon viele<br />
Jahre im Drachenbootsport erfolgreich aktiv und so nutzte Sportchef Matthias Eschbach<br />
im Vorfeld seine über viele Jahre gebildeten Kontakte, um mit befreundeten <strong>Paddler</strong>n aus<br />
ganz Deutschland eine schlagkräftige Truppe an den Start zu bringen.<br />
Bürgermeister Martin Weissbrodt hatte erst vor einem knappen halben Jahr das neu angeschaffte<br />
Drachenboot der Hochrhein <strong>Paddler</strong> bei der Taufe seiner Bestimmung überführt.<br />
Jetzt liess er es sich nicht nehmen, am Samstag in München zum ersten großen Finale<br />
der Titelkämpfe die Daumen<br />
zu drücken. Souverän hatten<br />
sich die Thunder Dragons<br />
sowohl bei den Herren als<br />
auch in der Mixed-Kategorie<br />
für den Endlauf über die<br />
200m-Sprintstrecke qualifiziert.<br />
Das Männerboot<br />
startete explosiv und hatte<br />
gleich die Nase. Bis ins Ziel<br />
liess es sich die Führung<br />
nicht mehr nehmen: der erste<br />
deutsche Meistertitel vor den Teams aus Mühlheim/Ruhr und Hannover war für die<br />
Hochrhein <strong>Paddler</strong> perfekt. In der Mixed-Kategorie müssen mindestens 8 Frauen im Boot<br />
dabei sein. Mit dem AC/DC-Klassiker „Thunderstruck“ machten sich die Thunder Dragons<br />
44 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
vor dem Finale noch einmal heiss. Mit Erfolg: Das Zielfoto musste für die Entscheidung<br />
hinzugezogen werden, und am Ende war es mit dm 3. Rang überraschend gleich der<br />
nächste Podestplatz.<br />
Am späten Nachmittag dann das Kontrastprogramm zum Sprint. Das 2000m-Verfolgungsrennen<br />
stand auf dem Programm. Im Gegensatz zu den anderen Strecken, die in Bahnen<br />
gefahren werden, werden die Mannschaften hier mit 10 Sekunden Abstand hintereinander<br />
auf einen Rundkurs um die 500m-Strecke herum geschickt. Das verspricht spannende<br />
Wende- und Überholmanöver während des Rennes. Bei den Herren wurden die<br />
Zuschauer diesbezüglich aber enttäuscht. Das Rennen wurde eindeutig von den mit der<br />
Startnummer 1 fahrenden Thunder Dragons dominiert und mit grossem Vorsprung gab<br />
es den zweiten Titel. Viel aufregender war 90 Minuten später das Mixed-Rennen: hier<br />
sorgten viele taktische Rennmanöver für zusätzliche Unterhaltung. Ausser an der Spitze:<br />
die Thunder Dragons eroberten mit einer unglaublichen Fahrt auch in diesem Rennen mit<br />
großem Vorsprung den Titel.<br />
Die Sportler und die Verantwortlichen hatten somit genügend Grund Samstag Abend zu<br />
feiern. Allerdings nicht zu ausgiebig, denn am Sonntag sollten über die 500m-Mittelstrecken<br />
auch noch gute Ergebnisse erzielt werden, was auch gelang. Das Mixed-Team wurde<br />
in einem knappen Finale Vierter, den Herren gelang der nächste deutsche Meistertitel.<br />
Damit haben die Säckinger Sportler alle drei möglichen Herren-Titel an den Hochrhein<br />
geholt.<br />
Zuhause wurde übrigens parallel am gleichen Wochenende der Breitensport praktiziert.<br />
Fahrtenleiter Marcel Colman führte eine Gruppe Paddelinteressierte mit einer schönen<br />
Tour auf dem Rhein in Kanus in die Paddeltechnik ein, denn bei den Hochrhein <strong>Paddler</strong>n<br />
sollen nicht nur Leistungssportler auf ihre Kosten kommen.<br />
Bilder und Informationen zu beiden Events gibt es auf www.hochrhein-paddler.de.<br />
Jörg Kaltenbacher<br />
Vermischtes<br />
Seminar für Vereinsvorsitzende am 17. 10. 2009 in Sasbach<br />
Unser Präsident Hajo Popken hatte uns, wie die Jahre zuvor, zum Seminar nach Sasbach<br />
geladen. So saßen denn 51 erwartungsfrohe Kanutinnen und Kanuten aus 30 Vereinen im<br />
großen Saal des „Ochsen“, um sich von Ulrich Clausing, dem Leiter der Abteilung Freizeitund<br />
Kanuwandersport beim DKV, über den Europäischen Paddelpass (EPP) informieren<br />
zu lassen.<br />
Nr. 2/2009 45
Zuerst wurden der Referent des Tages, Ulrich Clausing, dann unser Ehrenpräsident Heinz<br />
Herbel, Manfred Schweizer vom Bodensee-Kanuring und Rudi Littau begrüßt und Hajo<br />
konnte uns noch die erfreuliche Kunde überbringen, dass sich in der Person von Norbert<br />
Meyer ein Referent für Gewässerbau gefunden habe. Norbert ist Einzelpaddler im BKV.<br />
Zu den Ausführungen von Ulrich Clausing, die er mit einem Beamer unterstützte, ist anzumerken,<br />
dass die Originalbroschüre zum EPP 60 DIN A4 Seiten enthält und so nur das<br />
Wichtigste wiedergegeben werden konnte. Vor allem, da immer wieder Zwischenfragen<br />
gestellt wurden. An den Anfang seines Vortrages stellte unser Referent ein besonderes<br />
Zitat: „Lernen ist wie paddeln gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück“.<br />
Um Bedenken zu zerstreuen, wurde darauf hingewiesen, dass der EPP kein Führerschein<br />
ist und auch zukünftig unter Beachtung der geltenden Regelungen des wasserrechtlichen<br />
Gemeingebrauchs jedermann mit einem Paddelboot auf den Gewässern Deutschlands<br />
fahren darf. Es gibt nicht nur einen EPP, sondern hier wird differenziert.<br />
Basisstufe - Weißes Paddel<br />
Diesen EPP erhalten Personen, die das erste Mal Kanusport betrieben haben. Es handelt<br />
sich um eine optionale Qualifikation<br />
Stufe 1 - Gelbes Paddel<br />
Das ist der Nachweis grundlegender Fähigkeiten und Kenntnisse in Bootsbeherrschung,<br />
Sicherheitsfragen und naturverträglichem Verhalten im Kanusport. Grundkenntnisse für<br />
Wanderfahrten auf Zahmwasser werden erlernt.<br />
Stufe 2 - Grünes Paddel<br />
Für Personen, die die Grundkenntnisse des Kanufahrens auf Zahmwasser bereits erlernt<br />
46 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
haben und sie besser gerüstet an Wanderfahrten aus dem DKV Sportprogramm teilnehmen<br />
können. <strong>Der</strong> Besitz des EPP Stufe 1 ist Voraussetzung.<br />
Stufe 3 - Blaues Paddel<br />
Diesen EPP erhalten Personen, die ihre Kenntnisse auf Zahmwasser soweit vertieft haben,<br />
dass sie an mäßig schwierigen Fahrten auf Wildwasser oder an der Küste teilnehmen können.<strong>Der</strong><br />
Besitz der EPP-Stufe 2 ist Voraussetzung. Für den Erwerb der EPP-Stufe 3 durch<br />
DKV-Mitglieder gilt eine Sonderregelung, dass diese nicht den EPP-Stufe 2 nachweisen<br />
müssen, wenn sie seit mindestens fünf Jahren Mitglied in einem DKV-Verein sind und<br />
einen DKV-Öko- und Sicherheitskurs besucht haben.<br />
Stufe 4 - Rotes Paddel<br />
Die Stufe 4 des EPP erhalten Personen, welche die Grundkenntnisse des Kanufahrens auf<br />
Wildwasser bzw. an der Küste beherrschen und ihre Kenntnisse vertieft haben. <strong>Der</strong> Besitz<br />
der EPP-Stufe 3 ist Voraussetzung. Auch hier gibt es für DKV-Mitglieder eine Sonderregelung,<br />
dass diese nicht den EPP-Stufe 3 nachweisen müssen, wenn sie seit mindestens<br />
5 Jahren Mitglied in einem DKV-Kanu-Verein sind und auch die vorgenannten Kurse besucht<br />
haben.<br />
Die Stufe 5 - Schwarzes Paddel.<br />
Die Stufe 5 des EPP erhalten erfahrene Kanufahrer, die in der Lage sind, schwierige Wildwasser<br />
oder Küstenstrecken sicher zu befahren. <strong>Der</strong> Besitz der 4. Stufe des EPP - jeweils<br />
bezogen auf Wildwasser oder Küste - ist Voraussetzung. <strong>Der</strong> EPP wird in Form einer Urkunde<br />
und eines Ausweises vergeben. Auch langjährige und erfahrene DKV-Mitglieder,<br />
die ohne vorhergehende Paddelpässe den EPP 4 erwerben wollen, müssen an einer Prüfungsfahrt<br />
oder einem entsprechenden Kanukurs teilnehmen.<br />
Wer es genau wissen will, findet alles im Internet unter www.kanu.de > Freizeitsport ><br />
Kanuverein 2010 > Europäischer Paddel-Pass. Irgendwie drängt sich da ein Vergleich<br />
mit den Gürtelfarben im Judo auf. Auch hier stellt der schwarze Gürtel die höchste Qualifikationsstufe<br />
dar.<br />
Mit rauchenden Köpfen begaben wir uns an den Mittagstisch. Das Essen wurde uns vom<br />
BKV spendiert, das hatten wir uns jetzt auch verdient. Nach dem Essen wurden Themen<br />
angesprochen, die auch für alle <strong>Paddler</strong> von Interesse waren. So soll die DKV-Erlebniswoche<br />
vom 1. - 9. Mai 2010 ablaufen und ins DKV Sportprogramm aufgenommen werden.<br />
Über Befahrensmöglichkeiten am unteren Neckar gibt es Irritationen. Verfügte Befahrensverbote<br />
sind rechtlich offensichtlich nicht abgesichert. Das Regierungspräsidium will den<br />
BKV über den Ausgang der Angelegenheit informieren. Wo Berufsschifffahrt stattfindet,<br />
kann das Paddeln wohl nicht verboten werden.<br />
Zum Ideenwettbewerb des DKV gingen vom BKV keine Zusendungen ein. Hier besteht<br />
Nr. 2/2009 47
Nachholbedarf. Die Genehmigungspraxis für Gruppenwanderfahrten auf dem Rhein,<br />
die ab 2010 gelten soll, wird selbst von der Wasserschutzpolizei als realitätsfern (auf gut<br />
deutsch unsinnig) eingestuft. Welchen Sinn die Meldepflicht ab 10 Booten ergibt, wissen<br />
auch nur die Behörden (ab 100 Booten könnte man ja noch ein gewisses Verständnis<br />
aufbringen). Aber es kommt noch besser. Wenn die Veranstaltung Wettkampf-Charakter<br />
hat, wird sie ab 10 Booten genehmigungspflichtig. Das kostet auch noch Geld. Von 35 €<br />
war die Rede. Irgendein frustrierter Beamter im Wasserschifffahrtsamt wollte mit dieser<br />
Verordnung wohl seine Existenzberechtigung nachweisen.<br />
Die EnBW hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben für ein Stauwehr auf der<br />
mittleren Murg (unterhalb von Kirschbaumwasen). Die schönste Wildwasserschlucht<br />
Deutschlands (wird von Experten sogar noch höher bewertet als die<br />
Loisach) soll, wenn dieser Stausee Wirklichkeit wird, für<br />
den Profit eines Energie- unternehmens vernichtet<br />
werden. Diese Leute werden nie begreifen,<br />
dass man Geld nicht essen kann. Hier<br />
müssen wir wach- sam bleiben. Über<br />
bauliche Maßnah- men in Rappenwört<br />
im Zusammenhang mit dem Bau des<br />
Retentionsraumes bestehen erhebliche<br />
unterschiedli- che Auffassungen<br />
zwischen Kanuten und der Stadt Karlsruhe.<br />
Dies nicht zu- letzt wohl deshalb,<br />
weil bei einem ähnli- chen, allerdings viel<br />
unsinniger konzipier- ten Einlaßbauwerk in<br />
Mannheim, ein Hund er- trunken war. Das Herrchen<br />
zog vor Gericht und bekam 800 € Schadenersatz<br />
zugesprochen. Es hätte sicherlich genügt, Herr und Hund den Zugang<br />
zu dieser schmalen Halbinsel zu versperren und den Kanuten nicht an anderer Stelle<br />
den Weg zu ihren Bootshäusern zu versperren.<br />
Zum Schluss teilte uns Hajo noch mit, dass er das Amt als Präsident des BKV schon 11<br />
Jahre innehabe und er einen Nachfolger suche. Er habe bereits mit einigen Kameraden<br />
geredet, aber keiner war bisher bereit, sein Erbe anzutreten.<br />
In einer Ecke des Saales lagen auf Tischen T-Shirts in allen Größen zum Verkauf. Es waren<br />
die herrlich roten mit gelber Schrift vom Badischen Kanu-Verband, die jedes Paddelbild<br />
farblich aufwerten. Auch jede Menge Paddelführer waren ausgestellt. Einige, die doppelt<br />
waren, konnte man auch erwerben.<br />
Gegen 16 Uhr war die Veranstaltung zu Ende, es wurden viele Hände geschüttelt und<br />
jeder der Teilnehmer fuhr wieder ein bisschen schlauer nach Hause.<br />
Peter Schlageter<br />
48 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Übungsleiter Aus- und Fortbildung am Vorderrhein<br />
Auch dieses Mal fand die alljährliche Übungsleiter Aus- und Fortbildung in Graubünden<br />
(Schweiz) statt. Neun Teilnehmer, unter ihnen der Organisator Daniel Hauser, trafen sich<br />
am 22. August 2009 um 12.00 Uhr am Campingplatz Carrera. Nach dem Zeltaufbau,<br />
einem ausgewogenen Frühstück und der Begrüßungsrunde, fingen einige Teilnehmer an,<br />
mithilfe einer Landkarte und einem Flussführer die Paddelstrecke für den Samstag auszuwählen.<br />
<strong>Der</strong> Glenner kam in die engere Auswahl.<br />
Um eine endgültige Entscheidung<br />
treffen zu können, fuhren<br />
drei Teilnehmer zum ausgewählten<br />
Fluss, um den Wasserstand<br />
und somit auch die Schwierigkeitsstufe<br />
abzuschätzen. Aufgrund<br />
des niedrigen Wasserstandes<br />
wurde der Glenner in WW 3<br />
eingestuft und entschieden, dass<br />
dieser Fluss heute befahren wird.<br />
Nach der Fahrt zum Einstieg, dem<br />
Abladen der Boote und dem Umziehen<br />
zeigte Daniel verschiedene<br />
Handzeichen, wie z. B. „Stop“,<br />
„Ins nächste Kehrwasser“ und<br />
„Gas geben“! Die Teilnehmer wurden<br />
in zwei Gruppen eingeteilt.<br />
Die erste Gruppe mit insgesamt<br />
vier Personen übernahm Daniel,<br />
die zweite Gruppe war unter dem<br />
Kommando von Übungsleiter Thomas Federmann (in <strong>Paddler</strong>kreisen als „Schnick“ bekannt).<br />
Nach dem Aufwärmen wurden die Boote an den Einstieg getragen. Daniels Gruppe<br />
machte den Anfang und paddelte voraus, gefolgt von Schnick und seiner Gruppe. Es<br />
gab keine Probleme, außer 3 mal eine Schwimmerin, der man mithilfe der gut organisierten<br />
Gruppen sehr schnell helfen konnte.<br />
Vor den schwierigen Stellen gaben die Übungsleiter das Zeichen, das nächste Kehrwasser<br />
anzufahren und auszusteigen. Die Stelle wurde analysiert und besprochen. Nachdem<br />
klar war, wie diese zu befahren ist, setzten alle Teilnehmer ein, die diese Passage fahren<br />
wollten. Die anderen umtrugen diese. Eine Stelle wurde von allen Teilnehmern umtragen,<br />
Nr. 2/2009 49
wobei alle sich gegenseitig halfen. Man bildetet eine Kette, bei der die Boote und die Paddel<br />
über die großen Steine weitergegeben wurden. Gegen 19.30 Uhr sind beide Gruppen<br />
an ihrem Tagesziel angekommen. Ein weiteres Mal wurde eine Kette gebildet und das<br />
Material vom Wasser auf den Weg weitergegeben. Nach dem Umziehen und dem Boote<br />
laden ging es auf den Campingplatz, um nach einer tollen Leistung aller Teilnehmer etwas<br />
Warmes zu essen.<br />
Bevor man sich zur Nachtruhe begab, wurde der nächste Tag besprochen. Daniel entschied,<br />
dass die Gruppe sich morgen um 10.00 Uhr traf, um den Campingplatz in Richtung<br />
Vorderrhein zu verlassen. Nach einer Nacht in den Zelten war allen regelrecht die<br />
Müdigkeit ins Gesicht geschrieben.<br />
Es wurde reichlich gefrühstückt, die nicht ganz trockene Paddelkleidung abgehängt und<br />
die Zelte abgebaut. Um 09.50 Uhr standen alle bereit vor den Autos, um endlich an den<br />
Fluss fahren zu können. Es wurde der Vorderrhein zwischen Illanz und Versam befahren,<br />
wobei ein Teil der Gruppe weiter bis Reichenau fuhr. <strong>Der</strong> Vorderrhein war aufgrund des<br />
Wasserstandes in WW 2-3 einzustufen. Da der Fluss breit genug für alle acht Boote war<br />
(unter ihnen ein Doppeltopo), wurde auf eine Gruppeneinteilung verzichtet. Einer nach<br />
dem anderen setzte ein und dann ging die Fahrt schon los. Die Strecke war wuchtiger<br />
als der Glenner, jedoch nicht so verblockt. Beim Schwarzen Loch hielt die Gruppe kurz<br />
an, um sich den Flussabschnitt anzuschauen, da sich dieser schwer verändert hat. Es war<br />
eine anspruchsvolle Strecke, welche von allen Teilnehmern sehr gut gemeistert wurde. An<br />
einigen Playspots wurde fleißig gespielt.<br />
Schwimmer gab es an diesem Tag keine, dafür haben alle Teilnehmer die wunderschöne<br />
Landschaft genossen, bevor es wieder nach Hause ging.<br />
Nico Henkenhaf<br />
50 <strong>Der</strong> <strong>Paddler</strong>
Ökoseminar des Kanu-Sportkreises Mannheim<br />
Zum zweiten Mal durfte der Wassersportverein WSV Brühl vom 11. - 12. Juli 2009 Gastgeber<br />
des jährlich stattfindenden Ökologie-Seminars des Sportkreises Mannheim sein.<br />
Diese Schulung ist seit einigen Jahren Voraussetzung zum Erwerb des Silbernen und Goldenen<br />
Wanderfahrerabzeichens und Bestandteil des Fortbildungsprogramms des Deutschen<br />
Kanu-Verbandes. Bei schönem Wetter fanden sich Samstagmorgens 15 Kanutinnen<br />
und Kanuten am Bootshaus des WSV Brühl ein, die sich weiterbilden wollten. Wie immer<br />
waren die angereisten Teilnehmer „international“ und kamen teilweise vom Badischen<br />
und Hessischen Kanu-Verband. Einige nahmen auch das Übernachtungsangebot vom<br />
WSV Brühl dankend in Anspruch.<br />
Nach der Begrüßung durch den Wanderwart Willi Braun vom WSV Brühl und dem Referenten<br />
Eberhard Walther, dem Leiter des Seminars, folgte der theoretische Teil. Danach<br />
wurden die Boote zu Wasser gelassen. Die Bootstour führte den Ketscher Altrhein stromaufwärts<br />
und nach einer kurzen Rast am Bootshaus des Wassersportclubs Ketsch weiter in<br />
den Reffenthaler Altrhein.<br />
Für den Sonntag war ebenfalls eine Bootstour vorgesehen, die beinahe buchstäblich ins<br />
Wasser gefallen wäre. So machten sich doch noch bei leichtem Regen 4 Teilnehmer mit<br />
Herr Walther auf den Weg zum Otterstädter Altrhein. Auf beiden Touren wurden die<br />
Teilnehmer über das Ökosystem Fluss informiert, wobei die Schwerpunkte auf naturgemäßem<br />
Paddelverhalten und die Tier- und Pflanzenwelt im und am Wasser lagen. <strong>Der</strong> gastgebende<br />
WSV Brühl bewirtete dabei die Teilnehmer ausreichend mit Kaffee und Kuchen.<br />
<strong>Der</strong> Erlös hierfür kam der Jugendkasse für dringend benötigte Wildwasserhelme zugute.<br />
Andreas Körner<br />
Nr. 2/2009 51
Verbände und Vereine im Internet<br />
Deutscher Kanuverband http://www.kanu.de<br />
Bad. Kanuverband http://www.kanu-baden.de<br />
Bad. Sportbund http://www.sport-in-bw.de<br />
Bodensee-Kanuring http://bodensee-kanu-ring.de<br />
DJK Achern http://www.djk-achern.de<br />
DJK Sasbach http://www.djksasbachfreistett.de<br />
Flinke Paddel Oberrimsingen http://www.flinke-paddel.de<br />
Freiburger Faltbootfahrer http://www.fff-freiburg.de<br />
Fußballverein 1903 Ladenburg http://www.fv03-ladenburg.de<br />
German Open Canoe http://www.g-o-c.de<br />
Kajak-Freunde Wickinger Spöck http://www.kfw-spoeck.de<br />
Kanu Club Konstanz http://www.kc-konstanz.de<br />
Kanu Club Singen http://www.kanuclub-singen.de<br />
Kanu-Club Ettenheim http://www.kanuclub-ettenheim.de<br />
Kanu-Club Mannheim http://www.kanu-club-mannheim.de<br />
Kanuclub Maxau http://www.kanuclub-maxau.de<br />
Kanu-Club Radolfzell http://www.kanu-radolfzell.de<br />
Kanu-Club Rheinau http://www.kanu-club-rheinau.de<br />
Kanu-Club Wertheim http://www.kc-wertheim.de<br />
Kanu-Gesellschaft Neckarau http://www.kgneckarau.de<br />
Kanu-Sport-Club Neckarau http://www.ksc-neckarau.de<br />
Kanusportring Südwest http://www.kanusportring.de<br />
Karlsruher Turn Verein http://www.karlsruher-tv.de<br />
KC Elzwelle Waldkirch http://www.elzwelle.de<br />
Kehler <strong>Paddler</strong>gilde http://www.kehler-paddlergil.de<br />
KSC Villingen http://www.ksc-villingen.de<br />
Mannheimer Kanu-Gesellschaft http://www.mannheimer-kanu-gesellschaft.de<br />
Paddelclub Illingen http://www.paddelclub-illingen.de<br />
Paddelclub Überlingen http://www.paddelclub-ueberlingen.de<br />
Paddelfreunde Huttenheim http://www.paddelfreun.de<br />
PG Mannheim-Kurpfalzdragon http://www.kurpfalzdragons.de<br />
Polizeisportverein Karlsruhe http://www.psv-karlsruhe.de<br />
Rastatter Kanuclub http://www.kanuclub-rastatt.de<br />
Rheinbrüder Karlsruhe http://www.rheinbrueder.de<br />
SKC Philippsburg http://www.skcphilippsburg.de<br />
Skiclub Baden-Baden http://www.skiclub-baden-baden.de<br />
Ski-Club Karlsruhe http://www.ski-club-karlsruhe.de<br />
TSV Ettlingen http://www.spiders.de<br />
Turnverein Edingen http://www.turnverein-erdingen.de<br />
Volkstümlicher Wassersport Mannheim http://www.vwm-wassersport.de<br />
Wassersportfreunde Eggenstein http://www.wsfe.de<br />
WSC Heidelberg http://www.wsc-heidelberg.de<br />
WSC Ketsch http://www.wsc-ketsch.de<br />
WSC Rheintreue Rheinsheim http://www.kanu-wsc.de<br />
WSV Brühl http://www.wsv-bruehl.de<br />
WSV Heidelberg West http://www.whw-hd.de<br />
WSV Lampertheim am LLZ Mannheim http://www.wsv-lampertheim.de<br />
WSV Mannheim Sandhofen http://www.wsv-sandhofen.de<br />
WSV Schwörstadt http://www.wsv.schwoerstadt.de